DE3346810C2 - Vorrichtung zur Messung der Sauerstoffkonzentration in einem gasförmigen oder flüssigen Medium - Google Patents
Vorrichtung zur Messung der Sauerstoffkonzentration in einem gasförmigen oder flüssigen MediumInfo
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- G01N21/6428—Measuring fluorescence of fluorescent products of reactions or of fluorochrome labelled reactive substances, e.g. measuring quenching effects, using measuring "optrodes"
- G01N2021/6432—Quenching
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- G01N2021/7769—Measurement method of reaction-produced change in sensor
- G01N2021/7786—Fluorescence
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der Sauerstoffkonzentration in
einem gasförmigen oder flüssigen Medium mit einem in einem Trägermaterial
eingebetteten lumineszierenden Indikator, dessen Lumineszenz in Hinblick auf die
Intensität und/oder die Lebensdauer durch die zu bestimmende Sauerstoffkonzentration
beeinflußbar ist und als Maß für die Sauerstoffkonzentration dient, wobei
das Trägermaterial für Sauerstoff durchlässig und für die Lumineszenz störende
Substanzen undurchlässig ist, mit einem Vergleichsindikator, der gegen den zu bestimmenden
Sauerstoff hermetisch abgeschlossen ist, mit einer Lichtquelle, einem
Detektor sowie einer Auswerteeinrichtung, wie aus GB-PS 1 190 583
bekannt.
Die beiden derzeit üblichen Verfahren für die Bestimmung von Sauerstoffkonzentration
sind das Titrationsverfahren nach Winkler und das Sauerstoffelektroden-Verfahren.
Das Winkler-Verfahren ist langsam, zerstört die Probe und eignet sich nicht für
die Automatisierung. Das Sauerstoffelektroden-Verfahren verbraucht Sauerstoff, ist
empfindlich für störende Stoffe, wie Halothan, Anästhetika und ist nicht wirklich
anwendbar in der
Gasphase oder in Vakuumsystemen. Daher ist keines dieser
Verfahren besonders wünschenswert.
Es ist bekannt, daß viele Metallkomplexe der Platingruppe
intensiv im roten Bereich (600-650 nm) lumineszieren, wenn
sie mit sichtbarem oder ultraviolettem Licht (<550 nm) angeregt
werden. Sowohl die Intensität als auch die Lebensdauer
der Lumineszenz nehmen ab, wenn der Komplex Deaktivatoren
(Löschsubstanzen) ausgesetzt wird. Sauerstoff, Eisen(III),
Kupfer(II) und Quecksilber(II) gehören zu diesen
Löschsubstanzen (Quencher). Wenn eine einzelne Löschsubstanz
in der Umgebung vorhanden ist, steht die Intensität
oder die Lebensdauer des Löschens in direkter Beziehung
zur Konzentration der Löschsubstanz und kann für analytische
Verfahren zur Bestimmung der Konzentration verwendet
werden. Die Unfähigkeit dieses Verfahrens, zwischen den
verschiedenen Löschsubstanzen, die sich in einer Umgebung
befinden, zu unterscheiden, hat jedoch bisher die universelle
Anwendung des Verfahrens verhindert.
Das Problem der Unterscheidung ist insbesondere akut, wenn
eine flüssige Umgebung vorhanden ist. Wenn die Lumineszenzkomplexe
direkt in der Lösung gelöst sind, nehmen eine Vielzahl
gelöster organischer und anorganischer Verunreinigungen
und Störfaktoren am Löschvorgang teil und erzeugen eine falsche
Anzeige der Sauerstoffkonzentration.
Da das Verfahren der Lumineszenz-Löschung die Möglichkeit
gibt, eine Sauerstoffbestimmung ohne die Beschränkungen
durchzuführen, die das Titrationsverfahren nach Winkler
und das Sauerstoffelektroden-Verfahren aufweisen, ist es
wünschenswert, die bekannten Verfahren und Vorrichtungen,
die es auf dem Gebiete der Lumineszenz-Löschung gibt, zu
verbessern, um dieses Verfahren universell anwendbar zu
machen.
Beispiele einschlägiger Patente sind die folgenden US-
Patente 998.091; 1,456,964; 2,351,644; 2,929,687; 3,112,999;
3,697,226; 3,725,658; 3,764,269; 3,768,976; 3,881,869;
3,897,214; 3,976,451; 4,054,490; 4,073,623; 4,089,797;
4,181,501; 4,231,754; 4,260,392; 4,727,249; 4,272,484
und 4,272,485.
Das US-Patent 3,725,658 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung
für die Bestimmung von Sauerstoff in einem Gasstrom.
Die Vorrichtung verwendet einen Sensorfilm, der ein fluoreszierendes
Material enthält, das in einer Trägersubstanz oder
einem Lösungsmittel gelöst ist und das auf ein Substrat aufgebracht
ist. Der im Gasstrom enthaltene Sauerstoff wird in
den Film hineingelöst und löscht die Fluoreszenzemission,
wobei die Größe der Löschung proportional zu dem Sauerstoffgehalt
des Gasstromes ist.
Das US-Patent 3,764,269 zeigt die Verwendung einer für Gas
durchlässigen Membran, die die Diffusion eines bestimmten
Gases erlaubt, während es Schutz gegen die unerwünschten
Effekte der Umgebung bietet. Eine elektrochemische
Vorrichtung bestimmt die Konzentration des Gases, das durch
die poröse Schicht geht, und aktiviert die Elektrode.
Das US-Patent 3,881,869 zeigt die Chemilumineszenz-Bestimmung
der Ozonkonzentration in einer Gasprobe. Die Gasprobe
kommt in Berührung mit einem organischen Poylmer, das eine
Stützkette aufweist, die aus Kohlenstoffatomen besteht,
welche eine Chemilumiszenz-Reaktion erzeugen. Die Konzentration
des Ozons ist proportional der Intensität des
durch diese Reaktion emittierten Lichts.
Das US-Patent 4,089,797 zeigt chemilumineszente Warnkapseln
mit einem luftreaktiven Chemilumineszenz-Material,
das mit einem Katalysator eingekapselt ist. Durch Aufbrechen
der Kapsel mischt sich der luftreaktive Inhalt und
der Katalysator mit der externen Umgebung und erzeugt chemische
Lumineszenz, wenn Luft vorhanden ist.
Das US-Patent 4,272,484 verwendet Fluoreszenzverfahren zur
Messung des Sauerstoffgehalts nach einer ersten Trennung
von Blutprotein-Fraktionen und anderen Komponenten durch
Verwendung einer gasdurchlässigen Membran. Das hierzu in
Beziehung stehende US-Patent 4,727,485 schließt einen Träger
ein, der Partikel durch die Membran transportiert.
Das US-Patent 3,112,999 zeigt ein Gas, insbesondere Kohlenmonoxid,
das eine poröse Schicht durchdringt, um eine Anzeige
zu erzeugen.
Das US-Patent 2,929,687 zeigt einen Test mit gelöstem
Sauerstoff.
Das US-Patent 3,768,976 zeigt einen polymeren Film, durch
den Sauerstoff hindurch wandert, um eine Anzeige hervorzurufen.
Das US-Patent 3,976,451 zeigt selektiv permeable Membranen
für den Durchtritt von Sauerstoff.
Das US-Patent 4,260,392 zeigt ein selektiv durchlässiges
Plastikband.
Das US-Patent 3,897,214 zeigt mit Reagenzien imprägnierte
Plastikfasern.
Das US-Patent 3,697,266 zeigt ein System, das eine Skala
für die visuelle Beobachtung verwendet; die Vergleichsskala
ist nicht in der Lösung angeordnet. Sie ist lediglich ein
Beobachtungsschirm.
Das US-Patent 998,091 zeigt ein Farb-Vergleichsschema, bei
dem die Dicke in kalibrierten Einheiten verändert wird.
Die US-Patent 4,181,501 und 4,054,490 zeigen keilförmige
Konzentrations-Sensoren.
Das US-Patent 2,351,644 zeigt einen stufenförmigen Sensor.
Das US-Patent 4,073,623 zeigt einen nichteingetauchten Sensor
und ein Kalibriermaß, wie es für visuelle Vergleiche verwendet
wird.
Das US-Patent 1,456,964 zeigt einen Vergleich der Lichtintensität.
Die verbleibenden Patente sind von geringerem Interesse.
Die folgenden Publikationen sind ebenfalls von Interesse:
Energy Transfer in Chemiluminescence, Roswell, Paul and White, Journal of the American Chemical Society, 92: 16, August 12, 1970, pp. 4855-60; Oxygen Quenching of Charge- Transfer Excited States of Ruthenium(II) Complexes. Evidence for Singlet Oxygen Productions, Demas, Diemente and Harris, Journal of the American Chemical Society, 95: 20, October 3, 1973, pp. 6864-65; Energy Transfer from Luminescent Transition Metal Complexes to Oxygen, Demas, Harris and McBride, Journal of the American Chemical Society 99: 11, May 25, 1977, pp. 3547-3551; Britton, Hydrogen Ions. Their Determination and Importance in Pure and Industrial Chemistry, D. Van Nostrand Company, Inc. (1943) pp. 338-43; and Fiberoptics Simplify Remote Analyses, C, September 27, 1982, pp. 38-30. Porphyrins XVIII. Luminescence of (Co), (Ni), Pd, Pt, Complexes, Eastwood and Gouterman, Journal of Molecular Spectroscopy, 35: 3, September 1970, pp. 359-375; Porphirins. XIX. Tridoublet and Quartet Luminescence in Cu and VO Complexes, Gouterman, Mothies, Smith and Caughey, Journal of Chemical Physics, 52: 7, April 1, 1970, pp. 3795-3802; Electron-Transfer Quenching of the Luminescent Excited State of Octachlorodirhenate(III), Nocera and Gray, Journal of the American Chemical Society 103, 1971, pp. 7439-7350; Spectroscopic Properties and Redox Chemistry of the Phorphorrescent State of Pt₂(P₂O₅)₄H₈4-, Che, Butler, and Gray, Journal of the American Chemical Society 103, 1981, pp. 7796-7797; Electronic Spectroscopy of Diphosphine- and Diarsine-Bridget Rhodium (I) Dimers, Fordyce and Crosby, Journal of the American Chemical Society 104, 1982, pp. 985-988.
Energy Transfer in Chemiluminescence, Roswell, Paul and White, Journal of the American Chemical Society, 92: 16, August 12, 1970, pp. 4855-60; Oxygen Quenching of Charge- Transfer Excited States of Ruthenium(II) Complexes. Evidence for Singlet Oxygen Productions, Demas, Diemente and Harris, Journal of the American Chemical Society, 95: 20, October 3, 1973, pp. 6864-65; Energy Transfer from Luminescent Transition Metal Complexes to Oxygen, Demas, Harris and McBride, Journal of the American Chemical Society 99: 11, May 25, 1977, pp. 3547-3551; Britton, Hydrogen Ions. Their Determination and Importance in Pure and Industrial Chemistry, D. Van Nostrand Company, Inc. (1943) pp. 338-43; and Fiberoptics Simplify Remote Analyses, C, September 27, 1982, pp. 38-30. Porphyrins XVIII. Luminescence of (Co), (Ni), Pd, Pt, Complexes, Eastwood and Gouterman, Journal of Molecular Spectroscopy, 35: 3, September 1970, pp. 359-375; Porphirins. XIX. Tridoublet and Quartet Luminescence in Cu and VO Complexes, Gouterman, Mothies, Smith and Caughey, Journal of Chemical Physics, 52: 7, April 1, 1970, pp. 3795-3802; Electron-Transfer Quenching of the Luminescent Excited State of Octachlorodirhenate(III), Nocera and Gray, Journal of the American Chemical Society 103, 1971, pp. 7439-7350; Spectroscopic Properties and Redox Chemistry of the Phorphorrescent State of Pt₂(P₂O₅)₄H₈4-, Che, Butler, and Gray, Journal of the American Chemical Society 103, 1981, pp. 7796-7797; Electronic Spectroscopy of Diphosphine- and Diarsine-Bridget Rhodium (I) Dimers, Fordyce and Crosby, Journal of the American Chemical Society 104, 1982, pp. 985-988.
Die Artikel von Demas und andere beschreiben die Löschung
durch Sauerstoff von α-Diimin-Komplexen von Ru(II), Os(II)
und Ir(III). 2, 2′-Bipyridin, 1, 10-Phenanthrolin und substituierte
Derivate werden verwendet als Liganden, um Metall-
Ligandenkomplexe zu bilden. Ein kinetischer Mechanismus
für die komplexe Sauerstoffeinwirkung wird vorgeschlagen.
Der Roswell-Artikel diskutiert den intermolekularen Energietransport
bei der Chemilumineszenz.
Die Britton-Veröffentlichung umfaßt ein Keilverfahren für
die Bestimmung von Indikatorkonstanten von Zweifarben-Indikatoren.
Die C befassen sich mit PTFE-Kontrollmembranen
im Zusammenhang mit Laser-Optoden und optischen Fasern.
Der Eastwood-Artikel beschreibt die Raumtemperatur-Lumineszenz
und das Sauerstoffquenchen von Pd- und Pt-Porphyrin-Komplexen
in flüssigen Lösungen.
Der Artikel von Gouterman und andere beschreibt Tieftemperatur-
Lumineszenz von Cu und VO Porphyrin. Die Extrapolation
ihrer Daten auf Raumtemperatur zeigt durch Sauerstoff löschbare
Lebensdauern.
Die Nocera-Veröffentlichung beschreibt das Quenchen von dinuklearen
Re-Arten. Mononukleare und dinukleare Re-Komplexe
haben ebenfalls quenchbare angeregete Zustände.
Die CHE-Veröffentlichung berichtet über lange Lebensdauern
von angeregten Zuständen und Lösung von Sauerstoff-Quenchen
eines dimeren Pt-Komplexes in Lösung und langlebige quenchbare
angeregte Zustände von Rh-Dimeren.
Die Fordyce-Veröffentlichung berichtet über langlebige Tieftemperatur-
Emissionen von Rh(I) mit brückenbildenden Liganden.
Über Rh(I)- und Ir(I)-Daten wird berichtet. Die Extrapolation
dieser Daten auf Raumtemperatur lassen auf durch
Sauerstoff quenchbare Lebensdauern schließen.
Außer dem vorgenannten umfangreichen Stand der Technik sind speziell in bezug
auf die vorliegende Erfindung noch die folgenden weiteren Druckschriften bekannt.
Die DE 30 01 669 A1 beschreibt eine Anordnung zur optischen Messung von
physikalischen Größen wie Temperatur, Druck und dgl. sowie von Stoffkonzentrationen
mit einer Lichtquelle, einem Detektor, sowie einer Auswerteeinrichtung, bei
der ein Indikatorstoff sich in einem durch eine Membran abgeschlossenen Raum
befindet. Der hier genannte Indikator Pyrenbuttersäure ändert sowohl die Intensität
als auch die Lebensdauer der Luminiszenz in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt
seiner Umgebung, wie dies in der Druckschrift Biochemistry, Vol. 9, 1970, Seiten
464-473 beschrieben ist.
Aus der DD-PS 106 086 ist es bekannt, als lumineszierendes Material ein phosphoreszierendes
Material zu verwenden. Weiterhin ist aus der eingangs genannten GB-PS 1 190 583
bekannt, daß durch Verwendung von porösem Material, wie porösem Glas, als
Trägermaterial für das lumineszierende Material eine gute Quenchwirkung erzielt
werden kann. Aus dieser Schrift ist auch ein Vergleichsindikator bekannt.
Schließlich ist aus der DE 28 33 356 A1 bekannt, daß der Indikatorraum
mit dem Meßobjekt mit mindestens einem Vergleichsstoff bekannter Konzentration
in Wirkverbindung steht und die Signale vom Meßobjekt und vom Vergleichsstoff
meßbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die Nachteile bekannter Vorrichtungen
zur Messung der Sauerstoffkonzentration in einem gasförmigen oder flüssigen
Medium zu überwinden und eine besonders vorteilhafte Vorrichtung zur Sauerstoffbestimmung
auf der Basis der Lumineszenz-Lösung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der lumineszierende Indikator aus
einem Metallkomplex besteht, der ein oder mehrere Metalle aus der Gruppe der
Platinelemente, Rhenium oder Chrom sowie Liganden mit mindestens einem α-
Diimin aufweist.
Dabei kann das α-Diimin ein 2,2′-Bipyridin, ein 1,10-Phenanthrolin, ein 2,2′,2″-
Terpyridin, ein 2,2′-Bithiazol, oder ein 2,2′-Bi-2-Thiazolin sein.
Der Metallkomplex kann erfindungsgemäß ein Tris(2,2′-Bipyridin)Ruthenium(II), ein
Tris(2,2′-Bipyridin)Osmium(II), oder ein Tris(4,7-Diphenyl-1,10-Phenanthrolin)Ruthenium(II)
sein.
Der Indikator und Vergleichsindikator kann aus demselben Material bestehen und
der Vergleichsindikator Bereiche unterschiedlicher Mengenverteilung dieses Materials
aufweisen. Gemäß einer Ausführungsform können die Bereiche unterschiedliche
Dicke aufweisen. Diese Bereiche unterschiedlicher Dicke können durch eine
keilförmige oder stufenförmige Form erreicht werden. Die keilförmige Form kann
eine nicht gleichförmige Neigung oder die stufenförmige Form eine nicht gleichförmige
Stufengröße aufweisen.
Die Erfindung überwindet die Probleme des Standes der Technik.
Sie hat eine Vorrichtung zur Messung der Sauerstoffkonzentration
sowohl in Lösungen wie in der Gasphase zum Gegenstand,
das auf der Verkürzung der Lebensdauer oder der Verminderung
der Emissionsintensität, d. h. der Löschung
(Quenchen) von bestimmten Metallkomplexen, vorzugsweise
Ruthenium(II)-Komplexen mit α-Diimin-Liganden in Gegenwart
von Sauerstoff beruht. Die Sauerstoffkonzentrationen können
direkt in Beziehung zum Grad der Löschung gesetzt werden.
Um zu verhindern, daß die Komplexe auf Verunreinigungen
und Störfaktoren reagieren, ist der Komplex dadurch geschützt,
daß er durch ein gasdurchlässiges und für Lösungsmittel
undurchlässiges Polymer, wie Silikongummi, geschützt
ist.
Der Sauerstoffkonzentrations-Sensor
mit einem mit einer kalibrierten Teilung versehenes Kalibriermaß,
kann auch visuell beobachtet werden, um die Sauerstoffkonzentration
zu bestimmen. Der Sensor ist ein Fluorophor, der in
einem sauerstoffdurchlässigen Polymer immobilisiert ist.
Das Kalibriermaß ist entweder keilförmig verlaufend
mit dickeren (helleren) Teilen, die niedrigen Sauerstoffkonzentrationen
des Sensors entsprechen, oder mit höheren
(helleren) Konzentrationen eines Fluorophors am einen Ende
des Kalibriermaßes. Der Sensor und das Kalibriermaß werden der Umgebung,
die gemessen werden soll, ausgesetzt und durch eine
Lichtquelle angeregt. Die Intensität des durch den Sensor
emittierten Lichts wird durch Sauerstoff verringert. Das
Auge kann also verwendet werden,
um den Teil des Standards, der dieselbe Helligkeit hat wie
der Sensor, zu bestimmen.
Weitere Einzelheiten und Merkmale
können der nachfolgenden Beschreibung entnommen werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Seitenansicht
eines visuellen Sauerstoffanzeigesystems,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 dargestellten
Sensor und die Vergleichsanordnung;
Fig. 3 eine detaillierte, schematische Darstellung der
Vergleichsanordnung, die in dem in Fig. 1 und 2
dargestellten System verwendet wird;
Fig. 4 eine detaillierte, schematische Darstellung einer
anderen Vergleichsanordnung, wie sie mit dem in
den Fig. 1 und 2 dargestellten System verwendet
wird.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für
die Messung der Sauerstoffkonzentration in flüssiger oder
gasförmiger Umgebung. Sie verwendet die Verkürzung
der Lebensdauer oder die Verminderung in der Emissionsintensität
gewisser lumineszierender Materialien in Gegenwart
von Sauerstoff. Die Sauerstoffkonzentrationen können direkt
in Beziehung zu dem Grad der Löschung stehen in einer Weise,
wie sie durch den Stand der Technik bekannt ist.
Die lumineszierenden Materialien sind lumineszierende anorganische
Materialien, die lumineszieren, wenn sie durch
sichtbares oder ultraviolettes Licht angeregt werden, und
deren Lumineszenz löschbar ist durch Sauerstoff oder andere
Löschsubstanzen.
Die lumineszierenden Materialien sind
Komplexe der Metalle der Platingruppe, insbesondere
Ruthenium, Osmium, Iridium, Rhodium, Palladium, Platin,
Rhenium und Chrom-Komplexe mit α-Diimin-Liganden. In den
meisten Fällen werden die Tris-Komplexe verwendet; aber es
wurde festgestellt, daß gemischte Ligandenkomplexe ebenfalls
verwendet werden können, um einen bestimmten Grad der Flexibilität
des Aufbaus zu erreichen, der anderweitig nicht erreichbar
ist. Geeignete Liganden-Metallkomplexe sind komplexe
von Ruthenium(II)-, Osmium(II)-, Iridium(III)-, Rhodium(III)-
und Chrom(III)-Ionen mit 2,2′-Bipyridin, 1,10-
Phenanthrolin, 4,7-Diphenyl-(1,10-Phenanthrolin), 4,7-Dimehtyl-
1,10-Phenanthrolin, 4,7-disulfoniertes Diphenyl-1,10-
Phenanthrolin, 5-Brom-1,10-Phenanthrolin, 5-Chlor-1,10-Phenantrolin,
2,2′-bi-2-Thiazolin, 2,2′bithiazol und andere
α-Diimin-Liganden.
Andere geeignete Systeme könne Porphyrin oder Phthalocyanin-
Komplexe umfassen mit VO2+, Cu2+, Zn2+ und Pd2+
oder dimerischen Rh, Pt oder Ir-Komplexen. Geeignete Liganden
können sein Äthioporphyrin, Octaethylporphin, Porphin
und Phthalocyanin.
Um zu verhindern, daß diese Komplexe auf die Verunreinigungen
oder Störungen reagieren, sind sie geschützt, indem
sie immobilisiert werden in einem gasdurchlässigen,
und lösungsmittelundurchlässigen Polymer. Die Polymere
umfassen Plexiglas, Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol,
Polycarbonat, Latex, fluorierte Polymere wie Teflon, Silikongummi.
Die Plexiglas- und PVC-Systeme haben geringere
Sauerstoffempfindlichkeiten und sind daher geeignet für
die Bestimmung von hohen (überatmosphärischen) Sauerstoffdrücken.
Kommerziell verfügbarer Silikongummi hat eine hohe
Permeabilität für Sauerstoff und schließt hoch polare Verbindungen
und hydratisierte Ionen aus.
Die lumineszierenden Komplexe können gleichmäßig in das
Polymer verteilt werden durch Dichlormethan und/oder Alkohollösungen.
Alternativ können die Komplexe mit dem
Polymer vor der endgültigen Polymerisation gemischt werden.
Die Metallkomplexe können mechanisch oder chemisch in die
Polymer-Matrix eingebracht werden. Z. B.
werden die Komplex-Moleküle chemisch an die Stützkette
der Matrix angelagert. Es kann entweder eine kovalente
oder eine ionische Anlagerung der Komplexe an die
Polymere angewandt werden. Beispielsweise zeigen durch Ionenaustausch
gebundene RU(II)-Komplexe hohe Empfindlichkeit gegenüber
Gasphasen-Sauerstoff-Quenchen.
Der vollständige Sensor ist eine integrale Einheit, bei der
das Lumineszenzmaterial direkt in das selbsttragende Polymer-
Sperrsystem eingebracht ist. Es kann in der Form eines Streifens,
eines Blocks, eines Blatts, einer Mikrokugel, eines
Films oder einer Lamelle vorliegen und es kann entweder
massiv oder hohl sein. Wenn gewünscht, kann der Sensor eine
dünne, empfindliche Schicht sein, die auf eine dicke Platte
aufgebracht ist. Es kann auch ein Überzug aus einem weniger
reaktiven Polymer verwendet werden, um zusätzlich Reaktionen
mit dem Lösungsmittel oder der Löschsubstanz zu verringern.
Ein dünner Filmsensor kann gebildet
werden durch Herauslösen von Natrium aus Glas, um eine poröse
Matrix zu bilden, anschließendes Eintauchen des Glases in
eine Lösung mit dem lumineszierenden Material und Abdecken
der Oberfläche des Glases mit einer für Wasser undurchlässigen
Schicht. Geeignete Stoffe sind Silikon-Wasserschutzmittel,
die mit der Oberfläche oder mit den polymeren
Schutzschichten reagieren.
Um die Kosten zu reduzieren, ist es wünschenswert, daß der
Sensor die Form einer wiederverwendbaren, mit Polymer
beschichteten Küvette hat, die hoch widerstandsfähig ist.
Bei seiner Verwendung wird der Sensor der flüssigen oder gasförmigen
Umgebung, die zu messen ist, ausgesetzt. Da das
Polymermaterial eine relativ hohe Durchlässigkeit für Sauerstoff
hat, durchdringt der Sauerstoff das Material und wirkt
mit dem lumineszierenden Material zusammen und wirkt so als
Löschsubstanz. Das Polymer schließt jedoch die meisten üblichen
ionischen und organischen Störsubstanzen und Verunreinigungen
aus.
Die durch Quenchen hervorgerufene Verminderung der Intensität
oder Lebensdauer der Lumineszenz wird gemessen und
diese Messung wird verwendet zur Bestimmung der Konzentration
des Sauerstoffs in der Umgebung. Durch Messung der
Lebensdauer oder Intensität der Lumineszenz mit Hilfe einer
Rückstreutechnik werden Interferenzen, welche durch stark
streuende oder absorbierende Lösungen auftreten, ausgeschaltet.
Der Sensor kann durch eine
modulierte Lichtquelle angeregt werden und es wird eine Messung der
Phasenverschiebung der Lumineszenz durchgeführt, um die Lebensdauer
zu ermitteln.
Der Sensor ist anwendbar über einen
extrem großen Bereich von Sauerstoffkonzentrationen oder
Partialdrücken und führt von sich aus zu miniaturisierten
und automatisierten Analysen.
Testversuche haben ergeben, daß der Sensor empfindlich,
selektiv und sehr vollkommen arbeitet. Mit der
Kombination von Metallkomplexen und Polymermatrix wurde ein
Material hergestellt, das 3000% Zunahme an Lebensdauer der
Lumineszenz zeigt zwischen einer sauerstoffgesättigten,
wässerigen Umgebung zu einer stickstoffgesättigten Umgebung.
Die Ansprechzeit liegt in der Größenordnung von Minuten
in Abhängigkeit von der Filmdicke. Dieselben Komplexpolymersensoren
sprechen gleichermaßen gut auf Gasphasen-
Sauerstoffkonzentrationen an.
Filmdicken von 0,025 mm Dicke haben Ansprechzeiten
<¹/₆ Sekunden gezeigt und folgen genau der Sauerstoffkonzentration
im Atem eines Menschen.
Die Fähigkeit der Polymere, den Komplex vor Störungen zu
schützen, wurde nachgewiesen durch Einführen eines Films in
eine konzentrierte Lösung von Eisen(III). Normalerweise ist
Eisen(III) eine ausgezeichnete Löschsubstanz für ungeschützte
Komplexe. Selbst wenn hohe Eisenkonzentrationen
verwendet wurden, ergab sich hier jedoch kein feststellbarer
Löschvorgang. Starke Säure starke Base komplexierende Agentien
(EDTA) und Detergentien (NaLS) waren ebenfalls ohne
Effekt. Der Sensor ist ebenfalls immun gegen jede Deaktivierung
durch allgemein verwendete Anästhesiegase, wie
Halothan oder Stickoxid, bei Konzentrationen weit über
den medizinisch verwendeten.
Anwendungen umfassen:
- 1. Messung von gelöstem Sauerstoff in wäßrigen Proben und in organischen Lösungsmitteln;
- 2. Bestimmung des Sauerstoffs bei der Messung des biochemischen Sauerstoffverbrauchs ( BOD);
- 3. Messung des Sauerstoffspiegels im Blut in Vitro und in Vivo bei Verwendung einer Sonde mit Glasfaseroptik;
- 4. Messung des Sauerstoffgehalts in Luftproben (beispielsweise in Bergwerken, in industriellen Gefahrengebieten, Sauerstoffzelten, Hochdruck-Sauerstoffbrennkammern und Dekompressionskammern, industriellen Reaktoren, Weltraumkapseln und dgl.);
- 5. Messung niedriger Sauerstoffgehalte in Vakuumsystemen;
- 6. Anzeige geringer Sauerstoffgehalte in verschiedenen chemischen Reaktionsgefäßen, beispielsweise Schutzgehäusen und anderen Systemen, die mit inerten Gasen gereinigt werden.
Eine Anwendung in der Kategorie 1 schließt die Anwendung
der Anzeige von Verunreinigung von Abwasser ein.
Die Anwendung in Kategorie 2 ist insbesondere interessant
unter Berücksichtigung des vorbeschriebenen Tests, der
Eisen(III) verwendet. Eisen(III) wird zugeführt als Nährstoff
in BOD-Bestimmungen. Die Tests zeigten jedoch, daß
die Eisen(III)-Konzentrationen, die mehrere hundert Mal
größer sind als sie in BOD-Analysen angetroffen werden,
keinen erkennbaren Quencheffekt haben. BOD-Bestimmungen
unter Verwendung quantitativer Intensitätsanzeigen sind
durchgeführt worden.
Die Anwendungen der Kategorie 3 könnten beispielsweise
die Anordnung eines Sensors am Ende eines Katheders mit
Glasfaseroptik für die Verwendung in nachfolgenden Sauerstoffkonzentrationen
in Blutgefäßen und Geweben bei
schlagendem Herzen umfassen. Solch ein System hat eine
große Sicherheit und es gibt keine elektrische Verbindung
zum Patienten.
Die Vorteile des Sensors sind darin zu sehen,
daß er zur Messung des Sauerstoffs in verunreinigtem,
trübem Wasser, in Luftproben, Vakuumsystemen und vielen
anderen Arten von Systemen verwendet werden kann. Der
Sensor arbeitet über einen Temperaturbereich von ungefähr
-185°C bis ungefähr 205° C.
Zusätzlich führt das System selbst ohne weiteres zu Messungen
von Proben sehr kleiner Größe (<50 µL), in instrumentaler
Miniaturisierung und Automation. Bei Einschluß der Komplexsonde
in mikroskopische Kügelchen können Sauerstoffkonzentratioinen
unter einem Mikroskop in wachsenden Zellproben
gemessen werden.
Quantitative Verfahren zur Messung von Sauerstoffkonzentrationen
mittels Intensität und Lebensdauer sind genau und
präzise. Es gibt jedoch viele Fälle, in denen halbquantitative
oder qualitative Verfahren bei geringeren Kosten
wünschenswert sind.
Bei Verwendung eines Vergleichsindikators kann auch
das menschliche Auge als Detektor
benutzt werden. Das Schema ist ähnlich der Anwendung von pH-Papier,
mit dem Unterschied, daß die Sauerstoffkonzentrationen
durch Vergleich der emittierten Intensität des Sensors in
der Gas- oder Flüssigumgebung mit einer Reihe von Vergleichsemittern
in der Umgebung überwacht wird. Obgleich
für die halbquantitative Bestimmung von Sauerstoffkonzentrationen
geeignet, ist das System auch verwendbar als ein
Ein-Aus-System, bei dem eine sofortige visuelle Unterscheidung
zwischen reinem Sauerstoff, Luft oder einem sauerstofffreien
System gefordert wird.
Eine schematische Darstellung dieses Systems ist in den Fig. 1
bis 4 dargestellt.
Ein Lumineszenz-Sauerstoffsensor, als Sensor 10 bezeichnet und ein Vergleichsemitter
12 sind nebeneinander in der Probe der Flüssigkeit oder
der Gasumgebung 14 angeordnet. Der Sensor 10 umfaßt ein
Fluorophor, das durch eine sauerstoffdurchlässige Unterlage,
beispielsweise ein Polymer, immobilisiert ist. Der
Sensor 10 luminesziert, wenn der Fluorophos durch eine
Lichtquelle 16 angeregt wird. Die Intensität des emittierten
Lichts wird verringert durch Sauerstoff in der Gasumgebung
14, der als Löschsubstanz dient.
Das menschliche Auge kann leicht die Differenzen in der
Intensität des emittierten Lichts beurteilen, wenn der
Sensorfilm reinen N₂-, Luft- oder O₂-Umgebungen ausgesetzt
wird.
Die Bestimmung der Sauerstoffkonzentration außerhalb der
von Luft, O₂ oder N₂ wird verbessert durch Verwendung eines
Vergleichsemitters 12, der ein Konzentration- oder die
optische Dichte anzeigendes Vergleichsmaß mit Kalibrierung ist.
Bei dem Vergleichsmaß kann derselbe Flurophor, wie er auch im
Sensor 10 verwendet wird, immobilisiert werden in einem
festen Polymer, beispielsweise Plexiglas, das eine begrenzte
Durchlässigkeit für O₂ zeigt. Der Fluorophor wird
in dem Polymer verteilt in Gebieten, die verschiedene Lumineszenzniveaus
haben.
Der Vergleichsemitter 12 nahe dem Sensor 10 gibt durch die
Emission eines Vergleichslumineszenzniveaus eine Vergleichs-
Konzentrationsinformation. Die Differenzen in den Lumineszenzen
zwischen dem Sensor 10 und dem Vergleichsemitter
12 werden visuell bestimmt durch das menschliche Auge 18.
Ein optischer Sperrfilter 20 kann zwischen dem Auge 18 und
dem Sensor 10 und dem Vergleichsemitter 12 angeordnet werden,
um die Sichtkontraste durch Entfernen des gestreuten
Anregungslichts zu verbessern. Zusätzlich kann ein (nicht
dargestelltes) Filter über der Lichtquelle verwendet werden,
um durch Begrenzung der Anregungswellenlängen die Betrachtung
zu verbessern.
Der Vergleichsemitter 12′ kann eine
keilförmige Form haben, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Die Intensität
der Lumineszenz an jedem Punkt wird bestimmt durch die
Dicke des Vergleichsemitters 12′. Die dickeren (helleren) Teile
entsprechen einer geringeren Sauerstoffkonzentration auf
dem Sensor 10. Eine nichtgleichförmige Abschrägung auf
dem Keil verbessert die Linearität der Kalibrierung.
Der Vergleichsemitter 12″ kann
eine nach der Konzentration eingeteilte Vergleichsanordnung sein,
wobei die Konzentration des in ihr angeordneten Fluorophors
vom einen Ende zum anderen wächst. Die höheren (helleren)
Konzentrationen entsprechen den niedrigeren Sauerstoffkonzentrationen
im Sensor. In dem in Fig. 4 dargestellten,
mit einer Einteilung versehenen Vergleichsemitter 12″
ist die Konzentration des Flurophors dargestellt durch
die Dichte der Punkte. Der Vergleichsemitter 12 ist von gleichförmiger
Dicke.
Der mit einer Einteilung versehene Vergleichsemitter
12″ kann gebildet werden durch Ziehen eines
Polymerfilms aus einer Lösung, die das Fluorophormaterial
enthält. Die Gebiete des Films, die länger in der Lösung
bleiben, enthalten größere Konzentrationen des Fluorophors.
Bei einer bevorzugten Ausbildung sind der Sensor
10 und der Vergleichsemitter 12 aus identischem Lumineszenzmaterial.
Dies stellt sicher, daß die Emissionsfarben
dieselben sind und daß der Beobachter lediglich
die Intensitäten vergleicht.
Fluorophore, die für die Verwendung geeignet
sind, umfassen die genannten Metallkomplexe.
Ein bevorzugtes Material
ist Tris(4,7-Diphenyl-1, 10-Phenanthrolin), Ruthenium(II),
immobilisiert in einer Silikongummi-Polymermatrix.
Andere Fluorophore und Polymermatrizen ergeben größere
oder kleinere Empfindlichkeit.
Das in den Figuren dargestellte System wird in der Weise
verwendet, daß dem Sauerstoff der Gasumgebung 14 ermöglicht
wird, auf den Sensor 10 und den Vergleichsemitter 12
aufzutreffen. Die Trägermatrix im Sensor 10 ist gegenüber
Sauerstoff durchlässig und erlaubt dem Sauerstoff, das
Lumineszenzmaterial zu löschen. Die Matrix in dem
Vergleichsemitter 12 verwehrt dem Sauerstoff den Zutritt
zu dem in ihm enthaltenen Fluorophormaterial. Die Lumineszenz
des gelöschten Sensors 10 wird dann verglichen mit
der Lumineszenz des Vergleichsemitters 12. Das Gebiet des
Vergleichsemitters 12, das dieselbe Lumineszenz hat wie
der Sensor 10, wird dann visuell ausgewählt. Die Kenntnis
der Menge des Lumineszenzmaterials, das im ausgewählten Bereich
vorhanden ist, wird verwendet, um die Menge des Sauerstoffs,
der sich in der Umgebung befindet, zu bestimmen.
Mit einer genauen Kalibrierung kann ein visueller
Vergleich der Emissionsintensität die Bestimmung des Sauerstoffgehalts
innerhalb von wenigen Prozenten ermöglichen.
Für den Sensor 10 mit einem Film von 0,025 mm Dicke
ist die Ansprechzeit kleiner als eine Sekunde. Dickere Sensorfilme
sprechen langsamer an und ergeben Anzeigen mittlerer
Sauerstoffkonzentrationen.
Ein selbstanzeigender Sensor umfaßt eine Mischung von Fluorophoren,
die verschiedene Empfindlichkeiten für das Sauerstoffquenchen
aufweisen und verschiedene Emissionsfarben.
Durch geeignete Justierung der Charakteristiken kann der
Sensor so eingestellt werden, daß er die Farbe bei verschiedenen
Sauerstoffkonzentrationen wechselt. Es ist so
möglich, den Vergleichsemitter 12 völlig zu entfernen, der
mit dem vorbeschriebenen System verwendet worden ist. Der
selbstanzeigende Sensor ist insbesondere nützlich bei
Ein/Aus-Anwendungen.
Die vorbeschriebenen Vergleichssysteme sind billig und ergeben
stabile, langdauernde und schnelle Anzeiger für
Sauerstoffmengen in Gasen und Flüssigkeiten. Sie können
in Raumgasleitungen, Atemmasken und andere Krankenhauseinrichtungen
eingebaut werden, wo das Absperren oder die
ungeeignete Verbindung mit Sauerstoff verhängnisvolle Folgen
haben kann. Sie können ebenfalls in Bergwerken und industriellen
Gebieten verwendet werden, wo der Sauerstoffgehalt
variiert. Anwendungen, die so weit reichen wie in
Raumkapseln und allen gewöhnlichen Schweißmaschinen, werden
ebenfalls ins Auge gefaßt.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Messung der Sauerstoffkonzentration in einem gasförmigen oder flüssigen
Medium mit einem in einem Trägermaterial eingebetteten lumineszierenden Indikator, dessen
Lumineszenz in Hinblick auf die Intensität und/oder Lebensdauer durch die zu bestimmende
Sauerstoffkonzentration beeinflußbar ist und als Maß für die Sauerstoffkonzentration
dient, wobei das Trägermaterial für Sauerstoff durchlässig und für die Lumineszenz störende
Substanzen undurchlässig ist, mit einem Vergleichsindikator, der gegen den zu bestimmenden
Sauerstoff hermetisch abgeschlossen ist, mit einer Lichtquelle, einem Detektor sowie einer
Auswerteeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der lumineszierende Indikator aus einem
Metallkomplex besteht, der ein oder mehrere Metalle aus der Gruppe der Platinelemente,
Rhenium oder Chrom sowie Liganden mit mindestens einem α-Diimin aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das α-Diimin ein 2,2′-Bipyridin,
ein 1,10-Phenanthrolin, ein 2,2′,2″-Terpyridin, ein 2,2′-Bithiazol, oder ein 2,2′-Bi-2-Thiazolin
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkomplex ein Tris(2,2′-
Bipyridin)Ruthenium(II), ein Tris(2,2′-bipyridin)Osmium(II), oder ein Tris(4,7-Diphenyl-
1,10-Phenanthrolin)Ruthenium(II) ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Indikator und der Vergleichsindikator aus demselben Material bestehen und der Vergleichsindikator
Bereiche unterschiedlicher Mengenverteilung dieses Materials aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche unterschiedliche
Dicke aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche unterschiedlicher
Dicke durch eine keilförmige oder stufenförmige Form erreicht werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die keilförmige Form eine nicht
gleichförmige Neigung oder die stufenförmige Form eine nicht gleichförmige Stufengröße
aufweist.
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