DE3345363C2 - - Google Patents

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DE3345363C2
DE3345363C2 DE19833345363 DE3345363A DE3345363C2 DE 3345363 C2 DE3345363 C2 DE 3345363C2 DE 19833345363 DE19833345363 DE 19833345363 DE 3345363 A DE3345363 A DE 3345363A DE 3345363 C2 DE3345363 C2 DE 3345363C2
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DE19833345363
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Roland Ing.(Grad.) 8038 Groebenzell De Schmidt
Werner Dipl.-Ing. 8190 Wolfratshausen De Schnaebele
Gunther Dipl.-Phys. Dr. 8012 Ottobrunn De Sepp
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Airbus Defence and Space GmbH
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Messerschmitt Bolkow Blohm AG
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B23/00Land mines ; Land torpedoes
    • F42B23/005Selfpropelled land mines

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Mine, insbesondere zur Panzerbekämpfung, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Verminung ausgedehnter Flächenabschnitte sind große Minenstückzahlen erforderlich. Der Munitionsaufwand wird weiter dadurch erhöht, daß es sich bei den heutigen Minen um verwickelt aufgebaute projektilbildende Ladun­ gen, wie Hohlladungen, handelt.
Um eine Verminung in kürzester Zeit durchzuführen, be­ dient man sich beispielsweise der Verlegung von einem Flugzeug aus. Eine einwandfreie Verlegung hängt dabei jedoch in hohem Maße von subjektiven Faktoren, insbesondere der Beherrschung der Abwurftechnik des Ver­ legungspersonals ab.
Aus DE-OS 23 53 566 ist eine ein Projektil bildende, aus der Luft verlegbare Mine bekannt, die eine Zielortungs­ einrichtung in Form eines Halbleiterradargeräts auf­ weist. Nach dem Auftreffen auf den Boden wird die Mine auf einer vertikalen Drehachse angeordnet und ein die Rotation bewirkendes System ausgelöst, so daß die Ziel­ ortungseinrichtung die Umgebung horizontal abtastet und bei Zielerkennung das Projektil auf das erkannte Ziel abfeuert. Die Zielortungseinrichtung stellt also gleich­ zeitig einen Annäherungssensor für die Zündanlage dar.
Mit der bekannten Mine wird der Wirkbereich jedoch ledig­ lich auf eine Fläche entsprechend der Wirkweite des Projektils ausgedehnt, d. h. zum Beispiel bei einer Hohlladung nur auf wenige Kaliber. Der Munitionsaufwand ist also noch erheblich. Auch besteht der subjektive Faktor bei der Ver­ legung weiter und es ist eine leichte Räumbarkeit durch Räumfahrzeuge gegeben. Insbesondere haftet jedoch Zielortungseinrichtungen die Täusch­ barkeit als grundsätzlicher Fehler an.
Aus der DE-PS 3 85 846 ist eine zylinder- oder ellipsoidförmige Spreng­ ladung bekannt, die eine Beschleunigungseinrichtung zur Rollbewegung der Mine besitzt. Die Beschleunigungseinrichtung besteht aus einem Raketen­ triebwerk mit tangential verlaufenden Düsen. Die Sprengladung wird dabei manuell auf das Ziel ausgerichtet, worauf die aus den Düsen ausströmen­ den Treibgase die Mine auf das Ziel, z. B. einen Schützengraben, rollen, wo sie dann von einem Zeitzünder gezündet wird.
Aus dem DE-GM 83 17 885 ist eine Mine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Dabei sind in einem diskusförmigen Gehäuse mehrere radial ausgerichtete Düsentriebwerke vorgesehen, so daß die Mine, geführt durch ein Schleppseil, von dem jeweils gezündeten Düsentriebwerk gleitend über dem Boden bewegt wird. Bei Bodenunebenheiten kann sich die bekannte Mine jedoch überschlagen, wodurch sie eine totale Richtungsänderung und damit eine entsprechende Verringerung des Wirkbereichs erfährt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebe­ nen Art bereitzustellen, die einen großen Wirkbereich mit hoher Treffer­ wahrscheinlichkeit besitzt.
Bei der erfindungsgemäßen Mine werden die einzelnen Triebwerke also nacheinander gezündet, das die für die Fortbewegung optimalste Lage besitzt. Dies ist bei Triebwerken mit radialer Schubrichtung eine an­ nähernd horizontale Lage. Auf diese Weise findet eine statistische Ände­ rung der Richtung der sich am Boden fortbewegenden Mine statt. Dadurch wird ein großer Wirkbereich bei hoher Trefferwahrscheinlichkeit sicher­ gestellt.
Sollte nach Ausbrennen mehrerer Bewegungstriebwerke eine Ruhelage ein­ treten, bei der keines der verbliebenen Triebwerke eine für die Fortbe­ wegung günstigste Lage einnimmt, so wird ein für eine Drehbewegung um eine annähernd horizontale Achse günstig liegendes Tangentialtriebwerk gezündet. Die resultierende Drehbewegung soll dann wenigstens eines der verbliebenen Bewegungstriebwerke wieder in eine günstige Lage bringen, wovon dann eines zur weiteren Fortbewegung gezündet wird.
Bei der Auswahl zur Zündung eines von mehreren in günstige Lager befind­ lichen Bewegungstriebwerken kann über einen Azimutsensor und eine Kop­ pelschaltung eine Auswahl derart getroffen werden, daß die Mine ihre Bewegungsabläufe mit Vorzug in einem möglichst eingeschränkten Gebiet abwickelt.
Sind beispielsweise acht Radialtriebwerke vorgesehen, die für eine Fort­ bewegung von jeweils 400 m sorgen, so beträgt der Wirkbereich der Mine bei einer mittleren Panzerabmessung von 6 m insgesamt 1,9 ha, wodurch bei einer üblichen mittleren Panzerdichte von einem Panzer/ha die Trefferwahrscheinlichkeit bei 0,45 liegt, wie rechnerisch ermittelt wurde.
Die Minenverlegungsdichte und damit die Minenstückzahl werden durch die erfindungsgemäße Mine also drastisch reduziert. Eine Täuschbarkeit, wie sie bei mit Ziel­ ortungseinrichtungen versehenen Minen gegeben ist, ent­ fällt. Auch ist der Einfluß subjektiver Faktoren bei der Minenverlegung weitgehend ausgeschaltet.
Eine drastische Reduzierung des Munitionsaufwandes wird weiter dadurch erreicht, daß es sich bei der Spreng­ ladung der erfindungsgemäßen Mine um eine ausgesprochene Billigstladung handelt. Die Sprengladung zeichnet sich durch große Robustheit aus. So wird beispielsweise die Wirkung der Mine durch eine geringfügige Verformung des Gehäuses, beispielsweise eine Beule, nicht beeinträch­ tigt.
Auch hat sich gezeigt, daß eine Sprengladung aus einem herkömmlichen Sprengstoff mit einem Gewicht von mehr als 10 kg in aller Regel ausreicht, um einen Panzer gefechtsunfähig zu machen. Durch die drastische Herabsetzung der Verminungsdichte kann das gegenüber projektilbildenden Ladungen höhere Gewicht der erfindungsgemäßen Mine also ohne weiteres in Kauf genom­ men werden. Vielmehr wird insgesamt das für die Verminung eines bestimmten Flächenabschnitts erforderliche Muni­ tionsgewicht mit der erfindungsgemäßen Mine herabgesetzt.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsge­ mäßen Mine anhand der Zeichnung näher er­ läutert, deren einzige Figur in schematischer Wiedergabe einen Schnitt durch eine Mine zeigt.
Die Mine weist ein kugelförmiges Gehäuse 1 auf, in dem sich die Sprengladung 2 befindet.
Um die Kugel sind umfangsmäßig mehrere Feststoffraketen­ triebwerke 3, 4, 5 usw. verteilt, deren Schubdüsen 6, 7, 8 usw. radial ausgerichtet sind.
Jedes Triebwerk 3, 4, 5 usw. ist jeweils mit einer Zünd­ einrichtung 9, 10, 11 usw., beispielsweise einem elek­ trischen Anzündhütchen mit Verstärkerladung versehen.
Jede Zündeinrichtung 9, 10, 11 usw. ist mit einem Kontakt­ stück 12, 13, 14 usw. eines mehrere Kontaktstücke 12 bis 22 aufweisenden Schalters 23, beispielsweise ein Dreh­ schalter, über je eine elektrische Leitung 24, 25, 26 usw. verbunden.
In den Leitungen 24, 25, 26 usw. der Zündeinrichtungen 9, 10, 11 usw. der Radialtriebwerke 3, 4, 5 usw. ist je ein Gefäß 27, 28, 29 usw. vorgesehen, das teilweise mit Quecksilber 30, 31, 32 usw. gefüllt ist. Jede Leitung 24, 25, 26 usw. ist dabei unterbrochen, wobei die beiden Enden 33 und 34, 35 und 36 sowie 37 und 38 an jeder Unterbrechung in die Gefäße 27, 28, 29 usw. ragen.
Die mit Quecksilber 30, 31, 32 usw. gefüllten Gefäße 27, 28, 29 usw. sind entsprechend der Schubrichtung des je­ weils zugehörigen Triebwerks 3, 4, 5 usw. ausgerichtet und bilden zusammen mit den Leitungsenden 33 und 34, 35 und 36, 37 und 38 usw. Neigungsmesser oder Sensoren zur Bestimmung der Lage der Triebwerke 3, 4, 5 usw. bzw. von deren Schubrichtung gegenüber der Horizontalen.
Nach der Zeichnung ist dabei lediglich in dem Gefäß 28 durch das Quecksilber 31 der Stromweg zur Zündeinrichtung 10 des Triebwerks 4 geschlossen, das sich annähernd in Horizontallage befindet, während der Stromweg zu den Zündeinrichtungen 9 und 11 der Triebwerke 3 und 5, die eine von der Horizontalen stark abweichende, annähernd senkrechte Lage einnehmen, unterbrochen ist.
Außer den Radialtriebwerken 3, 4, 5 usw. weist die Mine Feststofftriebwerke 39, 40, 41 auf, deren Düsen 42, 43 und 44 eine tangentiale Schubrichtung besitzen. Die Tangentialtriebwerke 39, 40 und 41 sind erheblich klei­ ner ausgebildet als die Radialtriebwerke 3, 4, 5 usw. Die tangentialen Schubrichtungen der Düsen 42, 43 und 44 der Triebwerke 39, 40 und 41 schneiden sich in glei­ chen, möglichst großen Winkeln.
Die Tangentialtriebwerke 39, 40 und 41 sind entsprechend den Radialtriebwerken 3, 4, 5 usw. jeweils mit einer Zündeinrichtung versehen und über je eine elektrische Leitung mit dem Schalter 23 verbunden, und zwar mit den Kontaktstücken 19, 20 und 21. Auch ist entsprechend den Leitungen zu den Radialtriebwerken 3, 4, 5 usw. in jeder Leitung zu den Zündeinrichtungen der Tangentialtrieb­ werke 39, 40 und 41 ein Neigungsmesser bzw. ein Lage­ sensor vorgesehen. Ein solcher Lagesensor ist in der Zeichnung für das Tangentialtriebwerk 40 dargestellt. Er ist entsprechend den Neigungsmessern für die Radial­ triebwerke 3, 4, 5 usw. ausgebildet, d. h. er besteht aus einem teilweise mit Quecksilber 45 gefüllten Gefäß 46, in das die beiden Enden 47 und 48 der Unterbrechung der elektrischen Leitung von der Zündeinrichtung des Triebwerks 40 zu dem Kontaktstück 19 des Schalters 23 ragen. Die Neigungsmesser für die Tangentialtriebwerke 40, 41 und 42 funktionieren dabei entsprechend denjeni­ gen für die Radialtriebwerke 3, 4, 5 usw. mit dem Unter­ schied, daß ein Kontakt durch das Quecksilber 42 usw. im Gefäß 43 usw. nur dann zustande kommt, wenn die Schub­ richtung der Tangentialtriebwerke 40, 41 und 42 derart ist, daß sie die Mine um ihre horizontale Achse drehen.
Das heißt, in der Zeichnung ist der Stromweg zu dem Tangentialtriebwerk 41 durch den zugehörigen Neigungs­ messer geschlossen, da dessen Düse 44 so ausgerichtet ist, daß die Mine bzw. das Gehäuse 1 um die horizontale Achse gedreht wird, während der Stromweg zu den Tangen­ tialtriebwerken 39 und 40 durch den Neigungsmesser unterbrochen wird, da die Schubrichtung der Düsen 42 und 43 derart ist, daß die Mine bzw. das Gehäuse 1 um eine schräge bzw. vertikale Achse gedreht wird.
Der Schalter 23 weist zum Abgriff der Kontaktstücke 12 bis 22 einen drehbar angeordneten Kontaktfinger 49 auf. Der Kontaktfinger 49 wird durch einen Motor 50 in Drehbe­ wegung versetzt und eine (nicht dargestellte) Rückstell­ feder bewegt den Finger 49 in die in der Zeichnung dar­ gestellte Ausgangslage zurück, in der der Finger 49 an einem Anschlag 51 angeordnet ist.
Weiterhin ist die Mine mit einem Ruhesensor versehen. Der Ruhesensor weist eine Logikschaltung mit zwei Schieberegistern 52 und 53 auf, wobei an das erste Schieberegister 52 ein Taktgeber 54 angeschlossen ist. Das erste Schieberegister 52 ist ferner mit jeder Lei­ tung 24, 25, 26 usw. zu den Zündeinrichtungen 9, 10, 11 usw. der Radialtriebwerke 3, 4, 5 usw. zwischen dem betreffenden Kontaktstück 12, 13, 14 usw. und dem Gefäß 27, 28, 29 usw. über Leitungen 59, 60, 61 verbunden.
Bewegt sich die Mine, so werden dem ersten Schiebere­ gister 52 durch die Kontakte in den Gefäßen 27, 28, 29 usw. durch das Quecksilber 30, 31, 32 usw. ständig Kontaktsignale zugeführt. Die Signale des ersten Schieberegisters 52 werden durch den Taktgeber 54 und das zweite Schieberegister 53, das eine UND-Verdrahtung besitzt, weitergegeben. Falls in einem vorgegebenen Zeitraum keine Kontaktsignale den Schieberegistern 52 und 53 zugeführt werden, wird ein Ruhesignal erzeugt, das über einen Verstärker 55 dem Motor 50 zugeführt wird und den Motor 50 in Drehbewegung versetzt. Die Mine weist weiterhin eine Einrichtung zur Auslösung eines ersten Radial­ triebwerks 56 bzw. zur Ingangsetzung des Motors 50 auf. Beispielsweise ist an die Zündeinrichtung 64 des ersten Radialtriebwerks 56 eine Leitung 57 zur Fernauslösung angeschlossen.
Ferner ist ein nicht dargestellter Zünder mit einer Sicherheitseinrichtung für die Sprengladung 2 vorgesehen, der von einem gleichfalls nicht dargestellten Annäherungs- oder Kontaktsensor oder einer Kombination beider betätigt wird.
Das Kontaktstück 22 des Schalters 23, das am Ende des Umlaufs des Kontaktfingers 49 aus der in der Zeichnung dargestellten Position angeordnet ist, ist gleichfalls mit dem Zünder der Mine verbunden und führt bei Kontakt mit dem Finger 49 zur Selbstzerstörung der Mine.
Die Mine weist selbstverständlich auch eine Stromver­ sorgungseinrichtung, beispielsweise eine Batterie auf.
Um der Fortbewegung der Mine ein Vorzugsgebiet zu geben, kann eine Azimutbestimmungseinrichtung vorgesehen sein, beispielsweise ein Kompaß, ein Windrichtungsmesser o. dgl. In diesem Fall ist jedoch eine Rechenanlage er­ forderlich, die bei mehreren horizontal oder annähernd horizontal ausgerichteten Radialtriebwerken 3, 4, 5 usw. dasjenige Triebwerk 3, 4, 5 usw. zündet, das der Mine in bezug auf die Azimutreferenz eine Fortbewegung in der jeweils optimalsten Richtung erteilt.
Gegebenenfalls kann anstelle oder neben der Azimutbe­ stimmungseinrichtung auch noch eine Zielortungseinrich­ tung vorgesehen sein, z. B. Richtmikrofone.
Die erfindungsgemäße Mine funktioniert folgendermaßen:
Die Mine wird am Boden 58 so ausgelegt, daß das erste zu zündende Radialtriebwerk 56 annähernd horizontal aus­ gerichtet ist.
Beim Zünden des ersten Radialtriebwerks 56 mit der Fern­ auslöseeinrichtung wird der Mine eine Beschleunigung er­ teilt, die sich aus einer Translationsbewegung sowie einer Rotationsbewegung zusammensetzt, wobei die letztere durch die Boden­ reibung zustandekommt. Das Radialtriebwerk 56 kann wie die übrigen Radialtriebwerke 3, 4, 5 usw. für eine Fort­ bewegung der Mine von durchschnittlich jeweils 400 m ausgelegt sein.
Während der Bewegung der Mine durch Zünden des ersten Radialtriebwerks 56 werden in den Gefäßen 27, 28, 29 usw. durch das Quecksilber 30, 31, 32 usw. ständig Kontakte zwischen den Leitungsenden 33 und 34, 35 und 36, 37 und 38 usw. gebildet und unterbrochen. Die dadurch erzeugten Kontaktsignale werden den Schieberegistern 52 und 53 über die Leitungen 60, 61 und 62 zugeführt. Sobald inner­ halb eines durch den Taktgeber 54 bestimmten Zeitpunkts keine Kontaktsignale mehr erzeugt werden, befindet sich die Mine wieder in Ruhelage.
Dadurch wird von dem zweiten Schieberegister 53 über den Verstärker 55 der Motor 50 eingeschaltet. Der Kontakt­ finger 49, der sich in der in der Zeichnung dargestellten Position am Anschlag 51 befindet, wird gedreht und greift zunächst die Kontaktstücke 12 bis 18 ab, an die die Leitungen 24, 25, 26 usw. zu den drei dargestellten Radialtriebwerken 3, 4, 5 sowie zu vier weiteren, in der Zeichnung nicht sichtbaren Radialtriebwerken angeschlos­ sen sind.
Sobald der Finger 49 in Drehrichtung auf das erste Kontaktstück 12 bis 18 trifft, bei dem durch das Queck­ silber 30, 31, 32 usw. im Gefäß 27, 28, 29 usw. der Stromweg der Leitung 24, 25, 26 usw. zu der Zündeinrich­ tung 9, 10, 11 usw. des betreffenden Radialtriebwerks 3, 4, 5 usw. geschlossen ist, wird dieses Radialtriebwerk 3, 4, 5 usw. gezündet. Nach der Zeichnung ist dies bei dem Radialtriebwerk 4 der Fall, bei dem das Quecksilber 31 die Leitungsenden 35 und 36 verbindet. Gleichzeitig wird der Motor 50 ausgeschaltet und der Finger 49 durch die nicht dargestellte Rückstellfeder in die Ausgangs­ lage am Anschlag 51 zurückgedreht.
Die Mine wird auf diese Weise wiederum etwa 400 m weiter­ bewegt, jedoch der Statistik nach in eine andere Rich­ tung. Sobald das Triebwerk 4 abgebrannt ist und die Schieberegister 52 und 53 erneut eine Ruhelage der Mine registrieren, wird der Motor 50 wieder in Gang gesetzt, bis der Finger das nächste Kontaktstück 13 bis 18 ab­ greift, bei dem der Stromweg der Leitung 24, 26 usw. durch das Quecksilber 30, 32 usw. im Gefäß 27, 29 usw. geschlossen ist, worauf das betreffende Radialtriebwerk 3, 5 usw. gezündet wird. Der Vorgang kann sich nun wiederholen, bis die Mine auf ein Ziel, also insbeson­ dere einen Panzer trifft und die Sprengladung 2 durch den Kontakt- oder Annäherungssensor zur Explosion ge­ bracht wird.
Falls sämtliche Kontaktstücke 12 bis 18 vom Finger 49 abgegriffen werden, ohne daß der Stromweg einer der Leitungen 24, 25, 26 durch das Quecksilber 30, 31, 32 usw. in den Gefäßen 27, 28, 29 usw. geschlossen wird, so weisen alle Radialtriebwerke 3, 4, 5 usw. eine verti­ kale Schubrichtung auf bzw. eine von der Horizontalen stark abweichende Schubrichtung.
Es werden dann die Tangentialtriebwerke 39, 40 und 41 wirksam. Das heißt der Finger 49 gelangt zu den Kontakt­ stücken 19, 20, 21, die den Stromweg zu den Zündeinrich­ tungen der Tangentialtriebwerke 39, 40 und 41 über die entsprechenden Quecksilberkontakte 45 usw. in den Gefäßen 46 usw. sicherstellen.
Dabei wird dasjenige Tangentialtriebwerk 39, 40 bzw. 41 gezündet, das die Mine um ihre horizontale Achse dreht, nach der Zeichnung also das Tangentialtriebwerk 41. Auf diese Weise wird die Mine gerollt, so daß die Radial­ triebwerke 3, 4, 5 usw. aus der annähernd vertikalen in die horizontale Position gelangen können. Dieser Vorgang kann ggf. mehrmals hintereinander erfolgen.
Wenn sämtliche Radialtriebwerke 3, 4, 5 usw. sowie Tangen­ tialtriebwerke 39, 40 und 41 abgebrannt sind, ohne daß durch den Annäherungs- oder Kontaktsensor die Spreng­ ladung 2 der Mine gezündet worden ist, gelangt der Finger 49 schließlich bis zum Kontaktstück 22, durch das die Sprengladung 2 der Mine gezündet wird, d. h. eine Selbst­ zerstörung der Mine erfolgt.
Die Tangentialtriebwerke 39, 40 und 41 können insbeson­ dere dann weggelassen werden, wenn die Zahl der Radial­ triebwerke 3, 4, 5 usw. relativ groß ist und/oder eine relativ große Abweichung der Radialtriebwerke 3, 4, 5 beim Zünden von der Horizontalen in Kauf genommen wird. In diesem Fall kann der Schalter 23 einfacher ausgebil­ det werden. Insbesondere ist dann keine Rückstellung des Fingers 49 nach dem Zünden eines Radialtriebwerks 3, 4, 5 usw. erforderlich. Das heißt der Finger 49 läuft, angetrieben vom Motor 50, mit einer Drehrichtung von dem Kontaktstück der Leitung der Zündeinrichtung eines Radialtriebwerks zum nächsten Kontaktstück der Leitung der Zündeinrichtung eines anderen Radialtriebwerks. Der Anschlag 51 und die Rückstellfeder entfallen also bei dieser Ausführungsform.

Claims (5)

1. Mine, insbesondere zur Panzerbekämpfung, mit einem als Rotations­ körper ausgebildeten Gehäuse, einer Sprengladung mit Zünder und Sicher­ heitseinrichtung, mindestens einem Sensor zum Zünden der Sprengladung und mehreren umfangsmäßig verteilten, mit je einer Zündeinrichtung ver­ sehenen Düsentriebwerken mit radialer Schubrichtung zur Fortbewegung der Mine am Boden, mit einer Einrichtung zur Auslösung eines ersten Triebwerks sowie mit einer Einrichtung, die nach Abbrennen sämtlicher weiterer Triebwerke die Sprengladung zündet, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) als Kugel ausgebildet ist und für jedes weitere Triebwerk (3, 4, 5) ein Sensor zur Bestimmung der Lage gegenüber der Horizontalen sowie eine die Lagesensoren abtastende Logikschaltung zur Bestimmung und Zündung des jeweils zur Horizontalen am nächsten ausgerichteten Triebwerks (3, 4, 5) vorgesehen sind.
2. Mine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagesensor jeweils durch zwei durch Quecksilber (30, 31, 32) in bestimmter Lage ver­ bindbare Kontaktstücke (33 und 34, 35 und 36, 37 und 38) in der elektri­ schen Leitung (24, 25, 26) zu der Zündeinrichtung (9, 10, 11) des jeweiligen Triebwerks (3, 4, 5) gebildet wird.
3. Mine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ruhesensor vorgesehen ist, der die Logikschaltung zur Bestimmung des jeweils nächsten zu zündenden Triebwerks (3, 4, 5) in Gang setzt.
4. Mine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mindestens ein Düsentriebwerk (39, 40, 41) mit tangentialer Schubrichtung zur Drehung der Mine vorgesehen ist.
5. Mine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mindestens eine Einrichtung zur Azimutbestimmung vorge­ sehen ist und die Logikschaltung durch eine Rechenanlage gebildet wird.
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