DE2536123A1 - Elektronische handgranate - Google Patents

Elektronische handgranate

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DE2536123A1 DE19752536123 DE2536123A DE2536123A1 DE 2536123 A1 DE2536123 A1 DE 2536123A1 DE 19752536123 DE19752536123 DE 19752536123 DE 2536123 A DE2536123 A DE 2536123A DE 2536123 A1 DE2536123 A1 DE 2536123A1
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Description

Elektronische Handgranate
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Handgranate mit mehreren miteinander verbundenen Sprengelementen.
Handgranaten mit mehreren miteinander verbundenen Sprengelementen zählen schon seit dem 1. Weltkrieg zum Stand der Technik. Damals wurden zur Panzerbekämpfung mehrere Stielhandgranaten aneinandergebunden und zur Detonation gebracht. Später wurde um eine Stielhandgranate ein Ring mit mehreren Sprengköpfen angeordnet, wie dies beispielsweise die Deutsche Patentschrift 738 314 offenbart. Abgesehen davon, daß diese Art Handgranate sehr schwer war und von Hand nur auf relativ kurze Entfernung geworfen werden konnte, war es dem Gegner möglich, die Detonationszeit genau zu schätzen und Gegenmaßnahitien'zü treffen, womit sehr häufig die zu erzielende Wirkung auf Null geführt wurde.
Bei Sprengköpfen von Bomben und Granaten ist es bekannt, Ausführungen mit einer Anzahl von miteinander verbundenen Sprengkopfelementen zu schaffen, oder Sprengköpfe mit mehreren Detonationsvorrichtungen zu versehen (DOS 2107102). Eine spezielle Ausführungsform dieser Sprengköpfe wurde mit einer sekundären Sprengstofflogik und zwei Detonationsvorrichtungen ausgebildet. Hier erfolgten im Sprengkopf mehrere nacheinander folgende Detonationen und eine Auswahl der Sprengrichtung. Diese vorgeschlagenen Lösungen eignen sich für Artilleriegranaten etc. aber nicht für Handgranaten.
Aus der Deutschen Auslegeschrift 1134 315 ist eine Handgranate bekanntgeworden, die als Rotationskörper ausgebildet ist, wobei die Explosivladung in Rotationsachsenrichtung ausbläst und den Wurfkörper von der ursprünglichen Flugrichtung ablenkt. Durch diese Maßnahmen soll es dem Gegner erschwert werden, den Auftreffort der Wurfgranate vorherbestimmen zu können.
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Alle die zum Stand der Technik zählenden Ausführungsformen von Handgranaten weisen den Nachteil auf, daß ihre Detonationszeit - in der Regel nämlich 3 Sekunden vom Zeitpunkt des Abwurf es - vorherbestimmt werden kann.
Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, ist eine Handgranate zu schaffen, die mehrere Sprengsätze besitzt, deren Detonation jedoch zeitlich nicht erfaßbar ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Sprengelemente über eine Steuer-Verarbeitungs- und Speicher-Elektronik verknüpft sind, wobei von einem oder mehreren Signalgebern bestimmte Kriterien - wie definierte Amplituden und/oder Frequenzen und/oder Gradienten - die statistisch auftreten, abgeleitet und/oder umgesetzt und entsprechend verarbeitet werden, zur Auslösung eines Zündimpulses für jeden einzelnen Sprengsatz.
Durch diese Maßnahmen ist nun eine Waffe geschaffen, die sobald sie der Gegner erkannt hat - diesen zwingt, seine Deckung so lange beizubehalten, bis sämtliche Detonationen erfolgt sind, wobei deren zeitlicher Abstand von ihm nicht geschätzt werden kann, wie später beschrieben wird.
Weiterhin ist vorgesehen, daß der Signalgeber eine Spannungsquelle darstellt, dem ein oder mehrere Umsetzer und eine Steuer-Verarbeitungs- und Speicherelektronik zugeordnet sind. In einem Ausführungsbeispiel ist dem oder den Signalgebern ein oder mehrere Umsetzer""wie Zufallsgeneratoren, digitale Zähler~und eine entsprechende Steuer-Verarbeitungs- und Speicherelektronik zugeordnet. Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen werden die Grundlagen geschaffen, sowohl die Detonationszeit variabel und unberechenbar zu halten als auch die Detonationsauslösung verschieden zu gestalten.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, die Steuerungselektronik durch eine Anreißvorrichtung oder dergleichen zu aktivieren und einen Beschleunigungsgeber anzuordnen, der bei Erreichung einer bestimmten Beschleunigung, z. B. Aufschlagbeschleunigung, den Zündimpuls für die erste Stufe bzw.
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den ersten Sprengsatz gibt, während die weiteren Zündimpulse für die nächsten Sprengsätze von der Elektronik gegeben werden.
Als Beschleunigungsgeber kann hier ein Aufschlagzünder verwendet werden, der die erste Detonation auslöst und damit das zeitliche Ablaufkriterium für die nachfolgenden Detonationen in Gang setzt.
Hierzu sieht die Erfindung vor, daß sich die Sprengsätze in konzentrisch angeordneten Körpern, z. B. Kugeln, befinden, deren innerer Berstdruck kleiner als der äußere Berstdruck ist. Auch soll für jeden Handgranatentyp der äußerste Körper gleich groß sein, unabhängig von der Zahl der restlichen konzentrisch angeordneten Körper und die zu einer Handgranate vereinigten Sprengkörper autonome Einheiten darstellen, mit eigener Spannungsversorgung und Elektronik, oder teilautonom mit zentraler Spannungsversorgung und Zentralelektronik.
Durch diese Maßnahmen wird der Feind über die Anzahl der möglichen Detonationen im unklaren gehalten. Es können beispielsweise 3, 5 oder 7, aber auch 4, 5 oder 6 Ladungen sein. Wenn beispielsweise die letzte oder die letzten beiden Ladungen nur einfache Manöverfüllungen enthalten und keine Splitterwirkung haben, so kann die Detonation und die entsprechende Zündzeit bereits zum Angriff verwendet werden, weil der Feind in Erwartung der kommenden Detonation noch in voller Deckung liegt.
Die Erfindung ist nachfolgende an einem Ausführungsbeispiel beschrieben und gezeichnet. Die nachfolgende Beschreibung und die Ansprüche offenbaren weitere Merkmale und Maßnahmen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch ein Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung
Fig. 2 ein Schaltschema des beschriebenen Ausführungsbeispiels.
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Die Fig. 1 zeigt einen Teilschnitt der erfindungsgemäßen elektronischen Handgranate. Der Kernsprengkörper 21 mit dem Sprengsatz 17, ist. wie alle anderen 18,19, die um ihn gelagert sind, mit Splittermaterial etc. versehen. In diesem Kernsprengkörper 21 befindet sich ein einsetz- oder einschraubbares Gehäuse, das eine Steuer-Verarbeitungsund Speicherelektronik 15, einen Zündgeber 16a, eine Spannungsquelle 10, ein oder mehrere Umsetzer (13) und eine sogenannte Scharfmachereinrichtung 11 mit einer Anreißschnur 12 und einen Signal- oder Zündverteiler 20 umschließt. Der Verteiler 20 steht über ein sogenanntes Kontaktröhrchen 27 mit dem Verteiler 20 des Sprengkörpers 22 und dieser wieder über entsprechende Kontaktröhrchen 28 mit dem Verteiler 20 des Sprengkörpers 23 in Verbindung. Die Kontaktröhrchen ergeben zusammengesetzt einen Führungskanal 29 für die Anreißschnur 12 oder ein äquivalentes Element, das die Handgranate über die Einrichtung 11 scharf macht. Jeder der Sprengkörper 22, 23 oder noch weiterer, die um den zentralen Sprengkörper 21 konzentrisch gelagert sind, ist mit einer Zündeinrichtung 16b..16n versehen, die über die Spannungsquelle 10 und die Elektronik 15 ihre Versorgung und Zündimpulse erhält. Die Sprengkörpergehäuse 21, 22,23 etc. werden vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt sein, und zwar am günstigsten in zwei Schalenhälften, die mit Scharnierund Arretiereinrichtungen versehen sind. Abstands- und Stützelemente 25 etc. sorgen für die konzentrische Anordnung aller Schalen 21, 22, 23 etc. nach dem Zusammenbau. Der äußerste Sprengkörper - beispielsweise 23 - kann mit einem Aufschlagzünder bzw. Berührungsgeber 14 versehen sein, der nach seiner Detonation für die Zufallsgeneratoren 13a, 13b...13n das Zeitmaß setzt, nach dem die weiteren Detonationen erfolgen. Durch den Scharfmacher 11 und den Berührungsgeber 14 wird die Spannungsquelle 10 in Wirkverbindung mit den Zufallsgeneratoren 13a ...13n und der Steuer-Verarbeitungs- und Speicherelektronik 15 gesetzt. In letzterer wird nun der sogenannte Zündauslösezeitpunkt ermittelt und in bestimmter Weise gespeichert oder unmittelbar weitergegeben. So wird der Auslöseimpuls beispiels-
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weise dann an den bzw. die Zündgeber 16a...16n weitergegeben werden, wenn zweimal dieselbe Amplitude von dem Zufallsgenerator 13a bzw. 13b in einem bestimmten zeitlichen Abstand auftritt. Die Variationen sind hier nahezu unbegrenzt, so kann man über die Amplitude und/oder Frequenz und/oder Gradienten auto- oder kreuzkorrelieren. Daraus ist ersichtlich, daß es ausgeschlossen ist, den Zündzeitpunkt auch nur annähernd zu erraten. Der Feind wird also gezwungen, solange in Deckung zu bleiben, bis der Sprengstoff aufgebraucht ist. Die Sprengsätze 17,18,19 befinden sich in konzentrisch zueinander angeordneten Kugeln, deren innerer Berstdruck kleiner als der äußere Berstdruck ist, um in jedem Fall eine Explosion der äußeren Kugel zu erzielen, ohne die innere zu zerstören. Vorzugsweise werden für alle Handgranatentypen - also diejenigen mit 3,4,5 usw. Sprengsätzen die äußersten Schalenkörper 23 von gleicher Größe sein, damit nicht aus einem Größenunterschied auf die Anzahl der Sprengsätze geschlossen werden kann.
Die einzelnen Sprengkörper einer Handgranate können jeweils als autonome Einheiten mit eigener Spannungsversorgung, eigenen Umsetzern und eigener Elektronik ausgebildet sein, werden jedoch vorzugsweise teilautonom mit einer für alle vorhandenen ZentralspannungsVersorgung, Zentralumsetzung und Zentralelektronik ausgerüstet sein. Schon aus Kosten-, Gewichts- und Baugründen empfiehlt sich die letztere Ausführungsform. Auch die Zündgeber 16a, 16b können in einer einzigen Ausführung für alle Sprengsätze zentral angeordnet sein, d.h. ein einziger Zündgeber befindet sich im zentralen Sprengsatzgehäuse 21. Zur Erzielung einer größeren Wurfweite kann es empfehlenswert sein, die zusammengebaute Handgranate mit einer Schleudervorrichtung,ähnlich wie sie bei den sogenannten Hammerwurfgeräten ausgebildet sind, zu versehen. Das Seil mit dem Handgriff wird zwar wesentlich kürzer sein, damit die Handgranate nicht beim Schwungholen den Erdboden streift und dadurch den Aufschlagzünder betätigt. Jedenfalls gewährleistet diese Schleudervorrichtung einen wesentlich weiteren Wurf als wenn der Sprengkugelsatz gestoßen würde.
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Zur Täuschung des Feindes und zum sicheren Heranführen des Angriffs an die feindliche Stellung wird vorgeschlagen, den letzten oder die beiden letzten Sprengkörper mit einer sogenannten Blindladung zu versehen, die nur einen starken Detonationsknall verursacht, aber keine Splitterwirkung mehr zeigt.
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Claims (13)

  1. Patentansprüche
    { 1.JElektronische Handgranate mit mehreren miteinander verbundenen Sprengelementen dadurch gekennzeichnet, daß die Sprengelemente (17,18,19) über eine Steuer-Verarbeitungsund Speicher-Elektronik (15) verknüpft sind, wobei von einem oder mehreren Signalgebern (10) bestimmte Kriterien wie definierte Amplituden und/oder Frequenzen und/oder Gradienten - die statistisch auftreten, abgeleitet und/oder umgesetzt und entsprechend verarbeitet werden, zur Auslösung eines Zündimpulses (16 ) für jeden einzelnen Sprengsatz.
  2. 2. Handgranate nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber eine Spannungsquelle (10) darstellt, dem eine Steuer-Verarbeitungs- und Speicherelektronik (15) zugeordnet ist.
  3. 3. Handgranate nach Anspruch 1-2 dadurch gekennzeichnet, daß dem oder den Signalgeber(n) (10) entsprechende Umsetzer (13a, 13b) - wie Zufalls generatoren, digitale Zähler und eine Steuer-Verarbeitungs- und Speicherelektronik (15) zugeordnet sind.
  4. 4. Handgranate nach Anspruch 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronik (15) durch eine Anreißvorrichtung (12) oder dergleichen aktiviert wird und ein Geber (14) bei Erreichen einer bestimmten Beschleunigung oder bei Berührung den ersten Zündimpuls initiiert und die weiteren Zündimpulse von der Elektronik (15) ausgelöst werden.
  5. 5. Handgranate nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4 dadurch gekennzeichnet, daß sich die Sprengsätze (17,18,19) in konzentrisch angeordneten Körpern,. z.B. Kugeln (21,22,23) befinden, deren innerer Berstdruck kleiner als der äußere Berstdruck ist.
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  6. 6. Handgranate nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5 dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Handgranatentyp der äußerste Körper (23) gleich ist, unabhängig von der Zahl der restlichen konzentrisch angeordneten Körper.
  7. 7. Handgranate nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6 dadurch gekennzeichnet, daß die zu einer Handgranate vereinigten Sprengkörper (21,22,23) autonome Einheiten darstellen mit eigener Spannungsversorgung (10), Umsetzern (13) und Elektronik (15) oder teilautonom sind mit zentraler Spannungsversorgung (10), zentralen Umsetzern (12) und Zentralelektronik (15).
  8. 8. Handgranate nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7 dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Sprengsätze (17,18, 19) ihren Zündfunken von einem zentralen Zündgeber oder von einem ihnen eigens zugeordneten Zündgeber (16a..16b) erhalten,
  9. 9. Handgranate nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-8 dadurch gekennzeichnet, daß die Sprengkörper (21,22,23) deckungsgleiche Bohrungen für ein Verbindungsstück (27,28) aufweisen, in dem die Anreißschnur (12) zur Aktivierung der Steuerungselektronik (15) lagert und wirksam wird.
  10. 10. Handgranate nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-9 dadurch gekennzeichnet, daß die autonomen oder teilautonomen Sprengkörper (21,22,23) von einer einzigen Anreißschnur (12) aktiviert werden.
  11. 11. Handgranate nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-10 dadurch gekennzeichnet, daß an der Handgranate oder dem äußeren Sprengkörper (23) eine Wurf- bzw. Schleudervorrichtung (30) befestigt ist.
  12. 12. Handgranate nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-11 dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Sprengkörper (21, 22,23) aus Kunststoff bestehen.
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  13. 13. Handgranate nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-12 dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Sprengkörper (21) mit sogenannten Blindladungen versehen sind.
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