DE2954288C1 - Munition - Google Patents

Description

• Eine einfache Alternative zu solchen Anzündvorrichtungen stellen wiederum den Zwischenraum zwischen Gefechtskopf 2 und Demolierladungen 16, 17 überbrükkende Detonationszündschnüre oder andere zur Reaktionseinleitung in die Demolierladungen 16, 17 geeignete Übertragungsleitungen dar. Angesprochen sind mit letzteren beispielsweise sogenannte Nonelschnüre und Pyrofuze-Drähte. Erstere übertragen ein Reaktionssignal mit einer Geschwindigkeit in der Größenordnung von 2000 m/s in einem Inertstoffschlauch, der auf der Innenseite am Umfang mit Nitropenta sehr feiner Körnung belegt ist. Letztere brennen schnell mit intermetallischer Reaktion zwischen Palladium und Aluminium ab.
• Die Maßnahmen, die anhand der Figur zum nachhaltigen Zerstören von wichtigen Komponenten im Suchkopf 8 vorstehend Erwähnung fanden, können in gleicher Weise in Betracht kommen für eine Zerstörung wichtiger Komponenten im Annäherungssensor 7 oder anderen nichtexplosiven Munitionsbauteilen.
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Claims (5)

1. Patentansprüche: 1. Munition mit einem eine Sprengladung aufweisenden Wirkkörper, mindestens einer für die Trefferwahrscheinlichkeit und/der Zielwirksamkeit wesentlichen nichtexplosiven Komponente in einem der Sprengladung des Wirkkörpers vorgeordneten oder nachgeordneten Einbauraum und Mitteln für eine nachhaltige Zerstörung der nichtexplosiven Komponente bzw. Komponenten zu einem vorgegebenen Zeitpunkt, gekennzeichnet durch mindestens eine im Komponentenbereich angeordnete Demolierladung (16, 17) als Mittel für die Komponentenzerstörung.
2. 2. Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Demolierladung oder Demolierladungen (16, 17) mit einer eigenständigen Zünd- bzw.

   Anzündvorrichtung versehen sind.
3. 3. Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Demolierladung oder Demolierladungen (16, 17) jeweils über eine Detonationszündschnur (18), einen Pyrofuze-Draht oder dergleichen mit der Wirkkörpersprengladung (3) oder mit deren Zündsystem (4) in Wirkverbindung stehen.
4. 4. Munition nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Demolierladung oder Demolierladungen (16, 17) aus detonationsfähigem Sprengstoff besteht bzw. bestehen.
5. 5. Munition nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Demolierladung oder Demolierladungen (16, 17) aus einer schnell reagierenden Brandmasse besteht bzw. bestehen.

   Die Erfindung betrifft eine Munition mit einem eine Sprengladung aufweisenden Wirkkörper, mindestens einer für die Trefferwahrscheinlichkeit und/oder Zielwirksamkeit wesentlichen nichtexplosiven Komponente in einem der Sprengladung des Wirkkörpers vorgeordneten oder nachgeordneten Einbauraum und Mitteln für eine nachhaltige Zerstörung der nichtexplosiven Komponente bzw. Komponenten zu einem vorgegebenen Zeitpunkt.

   Zur gebräuchlichen Munition eingangs genannter Gattung zählen unter anderem Streubomben, Torpedos sowie ballistische Flugkörper und Lenkflugkörper für eine Panzerbekämpfung, eine Bekämpfung von Schiffen oder von Flugzielen. Mit deren für die Trefferwahrscheinlichkeit und/oder Zielwirksamkeit wesentlichen nichtexplosiven Komponenten sind beispielsweise spezielle Zündsysteme, besondere Baugruppenstrukturierungen sowie Frequenzgeneratoren von Suchköpfen und Annäherungssensoren samt ihrer Auswertelogik angesprochen. Hat ein Gegner Kenntnis von deren Beschaffenheit und Funktionsweise, kann er meist relativ wirksame Gegenmaßnahmen treffen.

   Damit im Einsatzfall keine derartigen Komponenten dem Gegner unzerstört oder nur leicht beschädigt in die Hände fallen, werden dieselben bislang wie bei der US-PS 40 33 265 in unmittelbarer Nähe der Wirkladung vor einer stachelbildenden Auskleidung der letzteren angeordnet. Diese Anordnungsart der betreffenden Komponenten wird aber nicht selten aus Gründen der Massenverteilung, der Unterbringung von Stabilisierungsflächen bzw. Entenrudern oder aus sonstigen, beispielswei- se herstellungstechnischen Gründen als nachteilig empfunden.

   Aufgabe vorliegender Erfindung ist es daher, bei Munition eingangs genannter Gattung eine Zerstörung nichtexplosiver Komponenten auch dann sicher zu gewährleisten, wenn diese nicht im unmittelbaren Wirkungsbereich der Wirkladung liegen.

   Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.

   Diese lassen sich ohne nennenswerten Mehraufwand realisieren und zeichnen sich durch ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit aus.

   Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.

   Die einzige Figur zeigt in Form einer Prinzipskizze einen Lenkflugkörper 1 bereits vorerwähnter Zweckbestimmung. Dieser weist als Wirkkörper einen Gefechtskopf 2 mit einer Sprengladung 3, einem sicherbaren Zündsystem 4 am in Flugrichtung 5 gesehen vorderen Ladungsende und einer Splitterbelegung 6 am Ladungsanfang auf. An die Sprengladung 3 grenzt auf der dem Zündsystem 4 abgewandten Ladungsseite ein Annäherungssensor 7 an. Ein Suchkopf 8 ist dem Gefechtskopf 2 achsgleich vorgeordnet, und zwar aus bereits weiter vorne erwähnten Gründen mit einem Abstand 9. Der daraus resultierende Raum zwischen Gefechtskopf 2 und Suchkopf 8 trägt das Bezugszeichen 10. Darin befindet sich beispielsweise ein Bauelement 13.

   Zur Zerstörung des Suchkopfes 8 bzw. wesentlicher Suchkopfkomponenten wird Gebrauch von gesonderten Demolierladungen 16, 17 gemacht. Diese Demolierladungen können aus Sprengladungssätzen bestehen Eine Initiierung derselben kann dabei mit einem eigenständigen elektrischen Detonator erfolgen. Bei Einhaltung der militärischen Forderungen für eigenständige Zündsysteme ist hierfür jedoch ein erheblicher Aufwand zu betreiben. Dieser erübrigt sich, wenn in der aus der Figur ersichtlichen Weise unter Zuhilfenahme von Detonationszündschnur 18, 19 für eine Detonationsübertragung vom Gefechtskopf 2 auf die Demolierladungen 16, 17 gesorgt ist. Die Detonationszündschnur 18, 19 kann dabei als biegsames elektrisches Koaxialkabel ausgebildet sein, so daß sie ohne weiteres vom Gefechtskopf 2 an dem Bauelement 13 im Zwischenraum 10 vorbei zu den Demolierladungen 16, 17 führbar ist Als Demolierladungen kommen außer Sprengladungssätzen aber auch schnellreagierende Brandmassen oder sonstige pyrotechnische Massen infrage. Finden diese Verwendung tritt bei einem ungewollten Ansprechen derselben keine unmittelbare Gefährdung der Umgebung durch Druck- und Splitterwirkung ein. Außerdem können solche Brandmassen bzw. pyrotechnische Massen durch einfache elektrische Anzündvorrichtungen zum Ansprechen gebracht werden, für welche die extrem harten militärischen Bedingungen bezüglich Zündsystemen von detonationsfähigen Sprengladungen nicht erfüllt zu werden brauchen.