DE19531287B4 - Gefechtskopf - Google Patents
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Abstract
Gefechtskopf
mit einer Hohlladung (14) und mit einer ringförmigen Zusatzladung (16), wobei den
Ladungen jeweils Zündeinrichtungen
zugeordnet sind und die Zusatzladung der Hohlladung über einen
definierten Mindestabstand (A) nachgeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlladung (14) eine projektilbildende Ladung (18) für wenigstens zwei Projektile aufweist,
die Zusatzladung (16) in mehrere Auslenkungsladungen unterteilt ist, und die Auslenkungsladungen in Umfangsrichtung des Gefechtskopfes (10) voneinander beabstandet angeordnet sind.
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlladung (14) eine projektilbildende Ladung (18) für wenigstens zwei Projektile aufweist,
die Zusatzladung (16) in mehrere Auslenkungsladungen unterteilt ist, und die Auslenkungsladungen in Umfangsrichtung des Gefechtskopfes (10) voneinander beabstandet angeordnet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Gefechtskopf gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Die
DE 977 946 C offenbart eine Hohlladung mit einer nachgeschalteten Sekundärladung, wobei die Sekundärladung die Wirkung der Hauptladung, also Hohlladung steigern soll, insbesondere eine sekundäre Druck- oder Sprengwirkung hinter einer von der Hohlladung durchschlagenen Wand zu bewirken. Eine Richtungsbeeinflussung des Hohlladungsstrahles findet nicht statt. - Durch die
FR 2 704 052 A1 - Aus der
FR 2 706 600 A1 - Aus der
DE 29 51 113 A1 ist ein Verfahren zur Erzeugung einer elektrischen Detonatoreinheit bekannt. Hierzu sind zu Initiierung der Übertragerladung zwei Initiierstellen mit gegenläufiger Detonation vorgesehen. - Ein Zünder für eine projektilbildende Ladung entsprechend der
DE 36 25 967 A1 erzeugt mit Hilfe einer projektilbildenden Einlage sogenannte schwere Einzelsplitter. - Es ist also nicht offenbart, den durch die Hohlladung erzeugten Wirkungsteil nach seiner Erzeugung in seiner Richtung zu beeinflussen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Gefechtskopf vorzuschlagen, der über Splitter und sehr kurzer Zeit in der Lage ist, eine taktische Rakete zu bekämpfen.
- Diese Aufgabe wird bei einem Gefechtskopf der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichenteiles des Anspruchs 1 gelöst.
- Bevorzugte Aus- und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Gefechtskopfes sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Der erfindungsgemäße Gefechtskopf weist den Vorteil auf, dass die aus seiner projektilbildenden Ladung generierten Projektile in Bezug auf die Symmetrieachse des Gefechtskopfes um größenordnungsmäßig mindestens fünf Winkelgrad, vorzugsweise um mehr als fünf Winkelgrad auslenkbar sind, so dass sich der erfindungsgemäße Gefechtskopf insbes. als Flugziel-Gefechtskopf eignet.
- Erfindungsgemäß wird eine gleichsam verzögerungs- bzw. verzugslose Ablenkung schwerer, möglichst hintereinanderfliegender Splitter ermöglicht, wobei dieses Hintereinanderfliegen der Splitter derartig gestaltet wird, dass der jeweils nächste nachkommende Splitter durch das vom vorausfliegenden Splitter im zu bekämpfenden Ziel geschlagene Loch hindurchfliegt, ohne daß es zu einer Wechselwirkung mit dem Kraterrand des geschlagenen Loches kommt.
- Die gewünschte große seitliche Auslenkung der Projektile bzw. Splitter von ≥ 5 Winkelgrad erfolgt insbes. durch die der Hauptladung in Flugrichtung vorgeordneten Auslenkungsladungen. Je nach der erforderlichen Präzision der Auslenkrichtung der Splitter ist eine entsprechende Anzahl Auslenkungs-Einzelladungen entlang eines Kreiszylinders in einem definierten Mindestabstand vor der Hauptladung vorgesehen. Der definierte Mindestabstand orientiert sich an einer möglichst geringen, von der Hauptladung stammenden Plasteinwirkung. Der besagte Mindestabstand wird derartig gewählt, daß die Plasteinwirkung und die Einwirkung der Gehäuseteile des Gefechtskopfes von den Zusatz- d.h. Auslenkungsladungen auf die durchfliegenden Splitter dann erfolgt, wenn die Splitter noch dicht geschachtelt sich ineinander befinden bzw. ineinanderstecken. Der Auslenkwinkel der Splitter in bezug auf die Symmetrieachse der Hauptladung ist hierbei durch die Anzahl der gezündeten Zusatz- d.h. Auslenkungsladungen beeinflußbar.
- Eine besondere Berechnung der Zündverzugszeit zwischen Hauptladung und Zusatzladungen ist bei dem erfindungsgemäßen Gefechtskopf in vorteilhafter Weise nicht erforderlich, da die Zündverzugszeit einzig und allein von der Abgangsgeschwindigkeit der schweren Splitter und dem Abstand zwischen der Hauptladung und den Zusatzladungen, d.h. dem Abstand zwischen den Wirkteilkomponenten der Gefechtsköpfe, abhängt.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Gefechtskopfes. Es zeigen:
-
1 schematisch längsgeschnitten ein Wirkteil eines abschnittweise gezeichneten Gefechtskopfes, -
2 eine andere Ausbildung des Wirkteiles des Gefechtskopfes gemäß1 , wobei die Hauptladung modifiziert ist, -
3 ,4 und5 schematisch die Wirkungsweise einer projektilbildenden Hauptladung mit mittiger Zündung (3 ), seitlicher Zündung (4 ) sowie eines erfindungsgemäßen Wirkteiles ähnlich dem in1 dargestellten Wirkteil, jedoch mit mittiger Zündung der Hauptladung. -
1 zeigt abschnittweise einen Gefechtskopf10 mit einem Wirkteil12 , das eine Hauptladung14 und Zusatzladungen16 aufweist. Die Hauptladung14 ist als projektilbildende Ladung18 ausgebildet und mit einer Hauptladungszündeinrichtung20 versehen. Die projektilbildende Ladung18 ist mit einer kalottenförmigen Auskleidung22 ausgebildet, die eine einzige Auskleidungsschicht24 besitzt. - Die Hauptladungszündeinrichtung
20 ist gegen das durch eine dünne strichpunktierte Linie angedeutete Zentrum26 der Hauptladung14 seitlich versetzt vorgesehen. - Die Zusatzladungen
16 sind jeweils mit einer Zusatzladungszündeinrichtung28 versehen, die an der Außenfläche30 der jeweiligen eine Auslenkungsladung bildenden Zusatzladung16 vorgesehen ist. Die Zusatzladungszündeinrichtungen28 können auch an der Stirnfläche32 der jeweiligen Zusatzladung16 angeordnet sein. - Die entlang eines Kreises voneinander äquidistant beabstandet vorgesehenen Zusatzladungen
16 weisen von der Hauptladung14 einen definierten Mindestabstand A auf. - Das Wirkteil
12 des Gefechtskopfes10 besteht also aus der Hauptladung14 und der Hauptladung14 vorgelagerten Zusatzladungen16 , welche Auslenkungsladungen bilden. Ein schwerer Splitter des Wirkteiles12 wird aus der einschichten kalottenförmigen Auskleidung22 in der Hauptladung14 geformt. Die kalottenförmige Auskleidung22 ist zum Zentrum26 symmetrisch, d.h. axial ausgerichtet. Die Hauptladung14 weist gemäß1 einen zum Zentrum26 koaxialen Zylindermantel34 auf. Demgegenüber verdeutlicht die2 eine Ausbildung der Hauptladung14 , die sich von der in1 schematisch dargestellten Ausbildung insbes. dadurch unterscheidet, daß der Außenmantel34 nicht zylindrisch sondern kegelstumpfförmig gestaltet ist. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß die kalottenförmige Auskleidung22 bei der in2 schematisch verdeutlichten Hauptladung14 aus mehreren Auskleidungsschichten24 ,24' ,24'' gebildet ist. Die Hauptladungszündeinrichtung20 kann wie bei der Ausbildung gemäß1 vorgesehen sein; es ist jedoch auch möglich, die Hauptladungszündeinrichtung20' nicht an der von den Zusatzladungen16 abgewandten Stirnseite36 der Hauptladung14 sondern am kegelstumpfförmigen Außenmantel34 vorzusehen. Im übrigen ist das Wirkteil12 gemäß2 ähnlich ausgebildet wie das in1 gezeichnete Wirkteil12 , wobei in2 gleiche Einzelheiten mit denselben Bezugsziffern bezeichnet sind wie in1 . - Die
3 ,4 und5 verdeutlichen schematisch die Wirkungsweise des Wirkteils12 gemäß5 im Vergleich mit einem Wirkteil12 mit einer Hauptladung14 , die mit einer mittig vorgesehenen Hauptladungszündeinrichtung20 versehen ist (sh.3 ) bzw. im Vergleich mit einem Wirkteil12 , dessen Hauptladung14 mit einer außermittigen Hauptladungszündeinrichtung20 versehen ist, wie in4 angedeutet ist. Erfolgt die Zündung der Hauptladung14 mittig, d.h. ist die Hauptladungszündeinrichtung20 im Zentrum26 bzw. in der Symmetrieachse der Hauptladung14 angeordnet, so ergibt sich für die aus den Auskleidungsschichten24 ,24' und24'' der kalottenförmigen Auskleidung22 gebildeten schweren Splitter eine achsparallele Flugrichtung. Erfolgt die Zündung der Hauptladung14 – wie in4 angedeutet ist – außermittig, so ergibt sich durch diese außermittige Zündung der Hauptladung14 eine Auslenkung der von den Auskleidungsschichten24 ,24' und24'' gebildeten schweren Splitter, d.h. eine Flugbahnauslenkung a, die einige Winkelgrad beträgt und die sich auf der der Hauptladungszündeinrichtung20 entgegengesetzten Seite befindet. - Die gewünschte relativ große Auslenkung der aus den Auskleidungsschichten
24 ,24' und24'' gebildeten schweren Splitter erfolgt durch die der Hauptladung14 vorgelagerten Auslenkungs- d.h. Zusatzladungen16 , von welchen in5 nur eine schematisch angedeutet ist. Diese relativ große Auslenkung der Splitter ist in5 mit α bezeichnet. - Je nach der erforderlichen Präzision der Auslenkrichtung α sind eine entsprechende Anzahl einzelne Auslenkungsladungen bildende Zusatzladungen
16 der Hauptladung14 vorgeordnet vorgesehen. Der Abstand zwischen der Hauptladung14 und den Zusatzladungen16 wird im allgemeinen derartig gewählt, daß die entsprechenden Zusatzladungen16 auf die durchfliegenden, aus den Auskleidungsschichten24 ,24' und24'' gebildeten Splitter einwirken, wenn diese noch dicht geschachtelt ineinanderstecken. Der Auslenkwinkel α kann hierbei durch die Anzahl der gezündeten Zusatzladungen16 beeinflußt werden. - Jede Zusatzladung
16 weist ein Gehäuse38 auf, das vorzugsweise aus einem geringe Verdämmungseigenschaften aufweisenden Material besteht. Hierbei kann es sich um ein Plastik-, Keramik-, Glas- oder Kohlematerial handeln. Desgleichen kann jedes Gehäuse38 aus aramidfaserhaltigen Strukturteilen bestehen. - Eine besondere Berechnung der Zündverzögerungszeit ∆ t (sh. die
1 ,2 und5 ) zwischen der Hauptladung14 und der entsprechenden Zusatzladung16 ist erfindungsgemäß nicht erforderlich, da die Zündverzögerungszeit ∆ t allein von der Abgangsgeschwindigkeit der aus den Auskleidungsschichten24 ,24' und24'' gebildeten schweren Splitter und dem Abstand A zwischen der Hauptladung14 und den Zusatzladungen16 abhängig ist.
Claims (10)
- Gefechtskopf mit einer Hohlladung (
14 ) und mit einer ringförmigen Zusatzladung (16 ), wobei den Ladungen jeweils Zündeinrichtungen zugeordnet sind und die Zusatzladung der Hohlladung über einen definierten Mindestabstand (A) nachgeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlladung (14 ) eine projektilbildende Ladung (18 ) für wenigstens zwei Projektile aufweist, die Zusatzladung (16 ) in mehrere Auslenkungsladungen unterteilt ist, und die Auslenkungsladungen in Umfangsrichtung des Gefechtskopfes (10 ) voneinander beabstandet angeordnet sind. - Gefechtskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die projektilbildende Ladung (
18 ) eine kalottenförmige Auskleidung (22 ) aufweist. - Gefechtskopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die kalottenförmige Auskleidung (
22 ) mindestens eine Auskleidungsschicht (24 ) aufweist. - Gefechtskopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die kalottenförmige Auskleidung (
22 ) eine Anzahl Auskleidungsschichten (24 ,24' ,24'' ..) aufweist. - Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptladungszündeinrichtung (
20 ) an einer zentralen Stelle der Hauptladung (14 ) vorgesehen ist. - Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptladungszündeinrichtung (
20 ) gegen das Zentrum (26 ) der Hauptladung (14 ) seitlich versetzt vorgesehen ist. - Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Zusatzladungszündeinrichtung (
28 ) an der Außenfläche (30 ) der zugehörigen Auslenkungsladung (16 ) vorgesehen ist. - Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Zusatzladungszündeinrichtung (
28 ) an der Stirnfläche (32 ) der zugehörigen Auslenkungsladung (16 ) vorgesehen ist. - Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede Auslenkungsladung (
16 ) ein Gehäuse (38 ) aus einem geringe Verdämmungseigenschaften aufweisenden Material aufweist. - Gefechtskopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
38 ) aus Plastik-, Keramik-, Glas-, Kohle-, Aramidfasermaterial besteht.
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