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Propellerschutzvorrichtung für bewaffnete Luftfahrzeuge. Um bei Kampfflugzeugen
mit fest eingebautem Maschinengewehr ein Feuern durch den Propellerkreis zu ermöglichen,
ohne den Propeller zu verletzen, hat man bereits vorgeschlagen, die Propellerflügel
an den in der Geschoßbahn liegenden Stellen mit dreieckförmigen Schienen zu panzern,
durch welche die auf den Propeller auftreffenden Geschosse seitlich abgelenkt werden.
Diese Methode gefährdet nicht nur den Propeller durch Überbeanspruchungen und den
Motor durch Splitterungen beim Auftreffen gegen die Schutzschildkante, sondern beeinträchtigt
auch sehr erheblich den Wirkungsgrad des Propellers. Außerdem ist sie im besten
Falle auf Maschinengewehranordnungen beschränkt.
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Diese Nachteile sollen durch die Erfindung behoben werden. Sie hat
eine Vorrichtung zum Gegenstand, die zwischen der Mündung der Feuerwaffe und dem
Propeller angeordnet und durch entsprechende Übertragungsorgane derart vom Motor
gesteuert wird, daß sie stets und nur in den Augenblicken in die Geschoßbahn gelangt,
in welchen ein Propellerflügel durch ein Geschoß beschädigt werden könnte.
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Ein Ausführungsbeispiel ist schematisch auf der Zeichnung dargestellt,
und zwar vom Schützen aus in Flugrichtung nach vorn gesehen.
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Auf der Propellerwelle a des Luftfahrzeuges sind zwei Nocken b befestigt,
deren Lage sich mit der Lage der Propellerflügel deckt. Die Laufseele der Feuerwaffe
ist parallel zur Propellerwelle a zu denken und so angeordnet, daß ihre Verlängerung,
d. h. die Geschoßbahn, durch den Punkt A führt. Zwischen der Mündung- der Feuerwaffe
und dem Propeller ist am Flugzeugrumpf in der von den Nocken b durcheilten Bahn
ein zweckmäßig mit schrägen Flächen versehener Schutzkörper c verschiebbar gelagert,
der bei der Umdrehung der Motorwelle so von den Nocken gesteuert wird, daß er stets
in die Geschoßbahn gelangt, wenn ein Propellerflügel durch ein Geschoß beschädigt
werden könnte. Wird die Feuerwaffe abgezogen, wenn ein Propellerflügel sich vor
der Mündung der Waffe befindet, so trifft das Geschoß auf den Punkt A des Schutzkörpers
c und wird von den schrägen Flächen desselben seitlich abgelenkt.
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Kommt nun der Propeller in irgendeine andere Lage, bei welcher also
ein Geschoß zwischen seinen beiden Flügeln hindurch freie Bahn hat, so drücken die
beiden am Flugzeugrumpf befestigten Blattfedern d den Schutzkörper c nach unten,
wodurch die Geschoßbahn frei wird. Der Körper c macht also bei jeder halben Umdrehung
des zweiflügeligen Propellers eine Arbeitsperiode. durch, bestehend aus einer Abwärts-
und einer Aufwärtsbewegung in Richtung der Pfeile; wobei die Rolle e von einem Nocken
b bis zum andern Nocken b gleitet.
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An Stelle der Steuerung durch Nocken b und Federn d könnte auch eine
zwangläufige Bewegung mittels Exzenter verwendet werden. Die Achse des Exzenters
kann sowohl in Flugrichtung wie quer zur Flugrichtung stehen.
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Zur Vermeidung von Beschädigungen durch etwaige Geschoßsplitter bei
einzelnen Ausführungen kann eine auf dem Lauf der Feuerwaffe befestigte Schutzblende
die Splitter ablenken.
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Diese einfache Schutzvorrichtung bietet den Vorteil, daß Feuerwaffen
verwendet werden
können, die keine regelmäßigen Arbeitsperioden
haben und bei welchen die Zeit vom Augenblick des Abzuges bis zum Austritt des Geschosses
aus dem Lauf keine konstante ist. Ist andererseits die Feuerwaffe, wie z. B. das
Maschinengewehr, für konstante Perioden automatisch eingerichtet, so werden diese
Perioden nicht durch eine Steuerung beeinträchtigt. Schließlich kann die Feuerwaffe,
weil sie mit dem Motor und dem Propeller in keiner Verbindung steht, jederzeit sehr
einfach ausgewechselt werden, beispielsweise kann sie je nach Bedarf ein Maschinengewehr
und eine Revolverkanone sein. Die Feuerwaffe braucht auch nicht fest in Flugrichtung
eingebaut zu sein; es muß nur dafür gesorgt werden, daß bei Bewegungen der Feuerwaffe
gegenüber dem Flugzeug die Geschoßbahn immer annähernd durch den Punkt _=1 führt.