DE334352C - Verfahren zur Herstellung getraenkter Wellpappen durch Eintauchen der unter Einrollen von poroesen Zwischenlagen gebildeten Papprollen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung getraenkter Wellpappen durch Eintauchen der unter Einrollen von poroesen Zwischenlagen gebildeten PapprollenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung getränkter Wellpappen durch Eintauchen der unter Einrollen von porösen Zwischenlagen gebildeten Papprollen. Die Herstellung getränkter Wehpappen, deren Wellen verschiedene Profile haben können, z. B. wellenförmig oder schwalbenschwanzförmig, die mit oder ohne Flachschichten sein können, geschah bisher im allgemeinen in der Weise, daß die Wellpappen, um ihnen gewisse wertvolle Eigenschaften, z. B. Wasserdichtigkeit zu verleihen, in geeignete Flüssigkeiten, z. B. Teer-, Asphalt--, Pech- oder Harzmassen getaucht wurden. Die Tränkung geschah meist in der Weise, daß die in Rollenform gebrachte Wellpappe stehend in die Tränkungsflüssigkeit getaucht wurde, wobei die Flüssigkeit durch die von den Wellen gebildeten Hohlräume eindringen kann. Nach erfolgter Tränkung wurden die Rollen zur Abkühlung auf langen Tischen auseinandergerollt, so daß die Luft mit der ganzen Oberfläche der Wellpappe in Berührung kam.
- Dieses Verfahren hatte nun mehrere Nachteile.
- Das Eindringen der Tränkungsflüssigkeit wurde an den Stellen, an denen sich die Wellen untereinander oder mit etwa vorhandenen Flachschichten berühren, sehr erschwert oder sogar ganz verhindert.
- Die Wellen oder Falze wurden, in die heiße Tränkungsflüssigkeit getaucht, durch das in den Pappen stets enthaltene und plötzlich in Wasserdunst verwandelte Wasser mehr oder weniger deformiert.
- Wellen, Zalze und etwaige Flachschichten klebten an den Stellen, an denen sie sich während der Tränkung berührten, bei Sem Auseinanderrollen zusammen, so daß oft Gewalt angewandt werden mußte, um die Lagen auseinanderzubringen. Dabei wurden die Wellen und Falze gewöhnlich verzerrt und die Pappen oft durch Zerreißen beschädigt.
- Die sich beim Auseinanderrollen der getränkten Wellpappe entwickelnden Dämpfe, z. B. Naphthalindämpfe, waren für die Arbeiter außerordentlich unangenehm.
- Es ist schon vorgeschlagen worden, zur Schaffung von Hohlräumen zwischen den einzelnen Papplagen während der Tränkung und des Abtropfens Stäbe, die gegebenenfalls durch Ketten oder Drähte verbunden waren, mit einzurollen. Diese Zwischenlagen bilden aber ein sehr loses Gefüge, das beim Eintauchen- der Papprollen in die heiße Tränkflüssigkeit dem sich entwickelnden Wasserdampf nur geringen Widerstand entgegensetzte und den sich unter diesem Druck verziehenden und aufbauchenden Pappen nur geringen Halt bot.
- Es wurde nun gefunden, daß als vor der Tränkung einzurollende poröse Zwischenlage gemäß der Erfindung sich Gewebe oder Geflechte, insbesondere aus Draht, sehr gut eignen und durch sie in überraschender Weise alle die genannten Nachteile behoben werden.
- Solche poröse Zwischenlagen aus Drahtgeweben oder -geflechten bilden ziemlich starre Systeme, durch welche die einzelnen Lagen der in Rollenform gebrachten Well-oder Falzpappen unverrückbar fest auseinandergehalten werden, so daß die Wellen-, Falz- und Flachschichten sich nicht mehr berühren. Die Tränkungsfüssigkeit kann ungehindert überall eindringen.. Die Wellenform und namentlich die scharfe Schwalbenschivanzform der Hohlfalze wird gewahrt. Denn die auf der ganzen Fläche eingerollte poröse Zwischenlage aus Drahtgewebe oder -geflecht hält die Wellen und Falze während des Tränkungsprozesses in ihrer Lage unverrückbar fest, so daß selbst bei ,tarker plötzlicher Dampfentwicklung während des Tränkens die Wellen und Falze ihre Form vollkommen behalten.
- Das Kleben der sich berührenden Oberflächen der imprägnierten Rolle ist durch die eingelegte Zwischenlage aus Drahtgeflecht unmöglich gemacht. Um aber auch die eingewickelten Zwischenlagen selbst leicht von der Oberfläche loszulösen, wird gemäß der Erfindung die imprägnierte Rolle nach Abtropfen der heißen Tränkungsflüssigkeit in eine Kühlflüssigkeit, z. B. Wasser, getaucht. Infolge der Verschiedenheit der Wärmeausdehnüngskoeffizienten .der Drahtgeflechte und der getränkten Pappe ziehen sich erstere stärker zusammen. Dadurch lösen sich schon während des Abkühlens die gegenseitigen Oberflächen leicht voneinander los .und die Geflechte können dann ohne weiteres mühelos bei dem Umrollen der Papprollen aus diesen entfernt werden. Die Arbeiter kommen mit den Naphthalindämpfen nicht mehr in Berührung, da die aus der Tränkungsflüssigkeit gehobenen und abgetropften Rollen direkt auf mechanischem Wege in die Kiihlflüssigkeit gebracht werden, so daß die Arbeiter nunmehr die völlig erkalteten und fertigen Rollen anzufassen haben.
- Die durch das Tauchverfahren erzielte plötzliche Abkühlung der heißen imprägnierten Rollen um etwa rso° C hat noch zwei überraschende Vorteile. Zunächst die fast völlige Entfernung des durch die Imprägnierungsmasse hervorgerufenen Geruches, zweitens eine erhebliche Härtung 2Lier obersten Schichten der fertig imprägnierten Pappe, beides offenbar eine Folge der durch die plötzliche Abkühlung erfolgten Zurückschrekkung. der in der Imprägnierungsmasse- enthaltenen leichten Öle von der Oberfläche in das Innere der Pappen. Dies sind wichtige Vorteile, da der Geruch bisher durch besondere Behandlung der fertig imprägnierten Rollen entfernt werfen mußte, während auf der anderen Seite bisher stets in die versandbereiten Rollen Papier mit eingewickelt werden mußte, um ein gegenseitiges Festkleben der Oberflächen zu vermeiden. Nach dem neuen Verfahren fallen beide Schwierigkeiten weg.
- Die Drähte der eingewickelten Gewebe oder Geflechte drücken sich dabei an der Oberfläche der imprägnierten Pappe ab und lassen dort gleichsam ihre Kopie zurück. Dies ist besonders bei den Falzbaupappen von Wichtigkeit, weil auf der Oberfläche derselben später Putz angebracht wird, dessen festes Haften durch die vom Drahtgewebe herrührenden Rillen wesentlich beeinflußt wird.
- Handelt es sich aber darum, die Wellpappen mit einer ganz besonders rauhen Oberfläche zu versehen, was für gewisse hautechnische Zwecke sehr wichtig ist - dabei kommt insbesondere eine starke Anrauhung mit grobem Sand in Frage -, so ist das Tauchverfahren nicht mehr zweckmäßig. Dagegen hat sich das Einrollen einer porösen Zwischenlage, z. B. von Drahtgewebe, -überraschenderweise wiederum als von wesentlichem Vorteil gezeigt.
- Bisher bestreute man nämlich die Oberfläche der getränkten Well- oder Falzpappen, um sie anzurauhen, mit Sand .oder anderem geeigneten Material, indem man die fertig imprägnierten -heißen Rollen auseinanderrollte, dann das Streumaterial auf der Oberfläche verteilte und wieder zusammenrollte. Bei dem Auseinanderrollen wurden, infolge Zusammenklebens die Wellen oder Falze oft verzerrt.» Zudem fand eine starke Abkühlung statt, so daß-der Sand häufig nicht mehr gut anklebte. Nach dem netten Verfahren läßt man das Streumaterial einfach von oben in die imprägnierten heißen, aufrecht stehenden Rollen rieseln. Da die einzelnen Lagen der Wellpappen durch die- Zwischenlage aus Drahtgeflecht auseinander gehalten werden, so rieselt der Sand überall-durch, bis die Hohlräume damit ausgefüllt sind. Dabei bleibt der Sand in den noch ganz heißen Rollen an den Oberflächen gut haften und verbindet sich außerordentlich fest mit der Oberfläche der getränkten Wellpappen.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRücHE: I. Verfahren zur Herstellung getränkter Wellpappen durch Eintauchen der unter Einrollen von porösen Zwischenlagen gebildeten stehenden Papprollen, dadurch gekennzeichnet, daß als einzurollende poröse -Zwischenlage Gewebe oder Geflechte aus Draht benutzt werden, mit denen die Papprollen sowohl in die Trän. kungsflüssigkeit als auch nach dein Abtropfen der Tränkungsmasse in die Kühlflüssigkeit (Wasser) eingetaicht werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die etwaige Besan-Jung der Pappoberfläche geschieht, indem man das Streumaterial, insbesondere Sand, durch die gebildeten Hohlräume der Zwischenlagen aus Drahtgeflecht oder -gewebe von oben in die stehenden, getränkten Wellpappenrollen einrieseln läßt.
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