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Vorrichtung zum Verdichten von aus Verpackungsmaterial
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und'leicht preßbaren Abfällen bestehendem Müll Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Verdichten von aus Verpackungsmaterial und leicht preßbaren
Abfällen bestehendem Müll, wie Kartonagen, leichte Kunststoff- und Holzverpackungen,
Papier, Abfälle von Zuschnitten sowie Holz-, Kunststoff- und Metallspäne in nach
oben offenen Behältern mittels einer in den Behälter eingreifenden und auf dem Müll
kreisförmig umlaufenden, von einem den Behälter übergreifenden Ständer getragenen
Verdichtungswalze, die während des Verdichtungsvorganges mit steigender Füllmenge
des Behälters eine Relativbewegung gegenüber dem Behälter durchführt, wobei an einem
den Müllbehälter
übergreifenden Arm des Ständers eine senkrecht
sich erstreckende Welle angeordnet ist, an deren unterem Ende wenigstens ein sich
horizontal erstreckender Träger vorgesehen ist, auf welchem die Walze drehbar gelagert
ist, wobei die Walze aufgrund ihres Eigengewichtes auf dem Müll aufliegt und der
Arm einen Teil einer ständerseitigen Hubvorrichtung bildet, welcher einen Hub der
Walze aufgrund ihres Eigengewichtes zuläßt und wobei die Walze einem kontinuierlich
wechselnden Vor- und Rücklauf unterworfen ist nach Patent Nr. ............
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(Patentanmeldung P 33 26 007.9).
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Bei dieser Vorrichtung nach dem Hauptpatent wird der zusammenzupressende
Müll in den Behälter eingebracht und in diesem direkt durch die Walze verdichtet,
worauf er anschließend aus dem Behälter im zusammengepreßten Zustand entnommen wird.
Hierzu sind bei einer Ausführungsform nach dem Hauptpatent seitlich zu öffnende
Klapptüren vorgesehen, welche es gestatten, den auf einer Palette od. dgl. zusammengepreßten
Müll nach vorn aus dem Behälter herauszuziehen.
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Nachteilig hierbei kann es sein, daß je nach Zusammensetzung des Mülls
dieser nicht unbedingt nach der Verdichtung einen festen Ballen bildet, der insbesondere
in seinem Außenbereich fest zusammenhält, sondern daß es erforderlich sein kann,
den verdichteten Müll unmittelbar nach der Entnahme aus dem Behälter mit zusätzlichen
Umwicklungen, Verschnürungen od. dgl. zu versehen, damit der gebildete Ballen nicht
auseinander fällt.
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Ein solches nachträgliches Zusammenschnüren oder Bündeln ist unter
Umständen umständlich und zeitaufwendig.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
nach dem Hauptpatent so auszubilden, daß das nachträgliche Bündeln und Zusammenschnüren
des verdichteten Mülls entfallen kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem Behälter
ein nach oben offener aus flexiblem Material bestehender Beutel oder Sack angeordnet
ist, dessen Querschnitt dem Behälterquerschnitt angepaßt ist und in den die Walze
von oben her eingreift.
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Mit einer derartigen Anordnung ist es möglich, den Müll in den Beutel
einzubringen und in diesem direkt zu verdichten, so daß der Beutel nach der Entnahme
aus der Vorrichtung den verdichteten Müll mit Sicherheit zusammenhält und ein nachträgliches
Umwickeln oder Verschnüren des Ballens völlig entfallen kann. Hierbei kann der Beutel
aus einem billigen Kunststoffmaterial, aus Kunststoffolie od. dgl. bestehen, so
daß er zusammen mit dem Müll der Vernichtung, beispielsweise durch eine Müllverbrennungsanlage
od. dgl. zugeführt werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn mit der Hubvorrichtung für die
Walze ein in seinem Querschnitt dem Innenquerschnitt des Beutels angepaßter Hohlzylinder
verbunden ist, der die Walze umgreift und zusammen mit dieser in den Beutel eingreift.
Auf diese Weise wird die Beutelwandung während des Zusammenpressens durch die umlaufende
Walze vor dem zusammengepreßten Müll geschützt, wobei sich der Hohlzylinder zusammen
mit der Walze während des Füllvorganges des Beutels nach oben bewegt, so daß sich
der als Schutzring wirkende Hohlzylinder immer nur an derjenigen Stelle des Beutels
befindet, in welchem einerseits der Müll
zusammengepreßt wird und
andererseits die Walze umläuft.
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Während der Hubwegung der Walze nach oben durch die steigende Füllmenge
im Beutel wird auch gleichzeitig der Hohlzylinder wieder aus dem Beutel herausgezogen.
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Zweckmäßigerweise besteht der Hohlzylinder aus einem starren verschleißfesten
Material, vorzugsweise aus Metall, um die erforderliche Schutzfunktion zu erfüllen.
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In vorteilhafter Weise kann der Hohlzylinder aus zwei Abschnitten,
nämlich einem unteren Zylinderabschnitt und einem oberen konischen Abschnitt bestehen,
wobei der konische Abschnitt nach oben zuläuft. Auf diese Weise ist die Innen fläche
des konischen Abschnittes zur Walze hin gerichtet, so daß sie in etwa an die Walzenform
angepaßt ist, wodurch Verklemmungen zwischen der Stirnseite der Walze und der Innenfläche
des konischen Abschnittes des Hohlzylinders durch dazwischen liegenden Müll weitgehend
vermieden werden.
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Zweckmäßigerweise liegt die Achse der Walze in der Verbindungsebene
zwischen den beiden Abschnitten des
Hohlzylinders, wobei die Höhe
des Hohlzylinders größer als der Durchmesser der Walze sein kann, so daß die Walze
den Hohlzylinder nicht überragt.
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Wenn, wie bei der Anordnung nach dem Hauptpatent, die Walze auf ihrem
Umfang mit in den zusammenzupressenden Müll eingreifenden Zähnen mit dreiecksförmigem
Querschnitt versehen ist, ist es vorteilhaft, wenn die Höhe des Hohlzylinders dem
Durchmesser der Walze zuzüglich der doppelten Zahnhöhe entspricht, da auf diese
Weise vermieden wird, daß auch die Zähne über die Ränder des Hohlzylinders nach
oben oder unten herausragen können. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn
die Walze und der Hohlzylinder sich in ihrer unteren Stellung befinden, wenn also
die Unterkante des Hohlzylinders sich in Bodennähe befindet. Durch die oben angegebenen
Abmessungsverhältnisse wird vermieden, daß die Zähne beim Umlauf der Walze mit dem
Boden des Beutels in Berührung kommen können.
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Um zu verhindern, daß bei einer Befüllung des Behälters mit Müll der
Müll an die Außenflächen des konischen
Abschnittes gelangen und
sich dort festklemmen kann, ist es weiter vorteilhaft, wenn an das obere Ende des
konischen Abschnittes des Hohlzylinders eine ringförmige nach oben außen weisende
Dichtung anschließt, deren freier Rand im spitzen Winkel an der Innenfläche des
Behälters anliegt. Auf diese Weise wird eine Art Trichter geschaffen, der den Müll
in den konischen Abschnitt hinein und damit auch in den Beutel hinein leitet. Zweckmäßigerweise
besteht die Dichtung aus einem verschleißfesten flexiblen Material, vorzugsweise
aus einem verschleißfesten Kunststoff, damit sie eine für zahlreiche Auf- und Abwärtsbewegungen
ausreichende Standzeit aufweist.
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Um den gefüllten Beutel leicht entfernen zu können, ist es zweckmäßig,
wenn in der oberen durch die Hubvorrichtung bestimmten Lage der Walze und des Hohlzylinders
der Hohizylinder aus dem Beutel herausgezogen ist.
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Der obere Rand des Beutels kann von einem Tragring gehalten werden,
der eine Schlaufe des oberen Randes des Beutels durchgreift und in eine umlaufende
Ausnehmung in der Behälterwandung zusammen mit der Schlaufe eingreift. Auf diese
Weise ist eine äußerst einfache Halterung für den
oberen Rand des
Beutels geschaffen, die auch leicht lösbar ist. Zweckmäßig ist es hierbei, wenn
der Tragring unter Vorspannung in die Ausnehmung eingreift, damit der Beutel sicher
gehalten ist. Zu diesem Zweck kann der Tragring aus einem elastischem Kunststoff
bestehen-.
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Wenn, wie bei der Anordnung nach dem Hauptpatent, eine Spindel zur
Höhenverstellung des Armes einschließlich der daran angeordneten Getriebeteile und
der Walze vorgesehen ist, wobei die Spindel verschieblich in einem am Ständer verschieblichen
Führungsschlitten geführt ist, ist es vorteilhaft, wenn der Hohlzylinder zusammen
mit der Walze an dem Führungsschlitten angeordnet ist.
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Soweit wie beim Hauptpatent die Bodenplatte des Ständers gabelförmig
ausgebildet ist und zwischen die Gabeln eine Palette od. dgl. einschiebbar ist,
dient zweckmäßigerweise die Palette od. dgl. als Träger für den Beutel.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Behälter einstückig ausgebildet ist und
nach vorn zu öffnende Klapptüren aufweist, die sich über die gesamte Behälterhöhe
erstrecken. Ein
so ausgebildeter Behälter kann, wenn er eine Bauhöhe
von etwa 1,20 m bis 1,30 m nicht überschreitet, leicht von oben gefüllt werden.
Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn bei geöffneten Klapptüren die Ausnehmung
zur Halterung des Tragringes stirnseitig offen ist, so daß der Tragring zusammen
mit dem Beutel bei geöffneten Klapptüren horizontal aus- und einschiebbar ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
in der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt in Ansicht eine Ausführungsform der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung bei geöffneten Klapptüren des Behälters.
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Fig. 2 ist die Draufsicht II-II nach Fig. 1 bei nicht eingesetztem
Beutel.
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Fig. 3 zeigt in Draufsicht den in die Vorrichtung nach Fig. 1 und
2 einzuschiebenden Beutel.
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Fig. 4 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus den Figuren
1 und 2 gemäß dem Schnitt IV-IV nach Fig. 2.
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Gemäß den Figuren 1 und 2 ist ein Behälter 1 vorgesehen, der von einem
Ständer 2 überragt wird, an welchem eine Hubvorrichtung 8 angeordnet ist, die unter
anderem einen entlang des Ständers 2 verschieblichen Führungsschlitten 29 aufweist,
der durch Rollen 49 und 50 im Ständer 2 geführt ist. An dem Führungsschlitten 29
ist ein den Müllbehälter 1 übergreifender Arm 4 angeordnet, an dessen Ende eine
sich senkrecht erstreckende und hier nicht dargestellte Welle angeordnet ist, die
einen gleichfalls nicht dargestellten Träger haltert, auf welchem eine Verdichtungswalze
7 drehbar gelagert ist. Die Walze 7 liegt aufgrund ihres Eigengewichtes auf dem
Müll auf, wobei die Hubvorrichtung 8 einen Hub der Walze 7 aufgrund ihres Eigengewichtes
zuläßt. Die Walze 7 ist mit einem Antrieb versehen, der sie einem kontinuierlich
wechselndem Vor- und Rücklauf unterwirft.
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Die Bodenplatte 3 des Ständers 2 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
durch zwei Gabeln 39 gebildet, die zwischen sich eine Palette od. dgl. als Auflage
für einen aus flexiblem Material bestehenden Beutel 100 aufnehmen können. Der Beutel
100 ist im Bodenbereich geschlossen
und an seiner Oberkante offen,
wobei sein Querschnitt dem Behälterquerschnitt angepaßt ist. Wie aus Fig. 1 hervorgeht,
greift die Walze 7 von oben her in den Beutel 100 ein. Ferner ist mit der Hubvorrichtung
8 für die Walze 7 ein in seinem Querschnitt dem Innenquerschnitt des Beutels 100
angepaßter Hohlzylinder 102 verbunden, der die Walze 7 umgreift und zusammen mit
dieser in den Beutel 100 eingreift.
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Der Beutel 100 besteht aus einem flexiblen Material, vorzugsweise
aus Kunststoff, während der Hohlzylinder 102 aus einem starren verschleißfesten
Material, vorzugsweise aus Metall besteht.
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Der Hohlzylinder 102 ist in zwei Abschnitte aufgeteilt, nämlich in
einen unteren Zylinderabschnitt 101 und in einen oberen konischen Abschnitt 103,
wobei, wie aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, der obere konische Abschnitt 103
nach oben zuläuft. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel fällt die Verbindungsebene
104 zwischen den beiden Abschnitten 101 und 103 des Hohlzylinders 102 mit der Achse
36 (vgl. Fig. 2) der Walze 7 zusammen.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, kann die Walze 7 auf ihrem Umfang mit in
den zusammenzupressenden Müll eingreifenden Zähnen 34 mit dreiecksförmigem Querschnitt
versehen sein, wobei die Höhe H des Hohlzylinders dem Durchmesser D (vgl. Fig. 2)
der Walze 7 zuzüglich der doppelten Zahnhöhe Z entspricht. Auf diese Weise wird
vermieden, daß die Zähne über den Rand des Hohlzylinders 102 hinausragen können
und beispielsweise in der unteren Stellung des Hohlzylinders und der Walze den Boden
des Beutels 100 beschädigen können.
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An das obere Ende des konischen Abschnittes 103 des Hohlzylinders
102 schließt eine ringförmige nach oben außen weisende Dichtung 105 an, deren freier
Rand 106 im spitzen Winkel an der Innenfläche 107 des Behälters 1 anliegt. Die Dichtung
besteht zweckmäßigerweise aus einem verschleißfestem flexiblen Material, vorzugsweise
aus einem verschleißfesten Kunststoff.
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Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist mithin die Dichtung 105 trichterförmig
ausgebildet und verhindert, daß von oben oinqefüllter Müll in den Zwischenraum 108
zwischen dem oberen konischen Abschnitt 103 und der Innenwandung 107 des Behälters
1 eindringen kann.
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Um den Beutel 100 in gefülltem Zustand aus der Vorrichtung entfernen
zu können, ist zweckmäßigerweise in der oberen durch die Hubvorrichtung 8 bestimmten
Lage der Walze 7 und des Hohizylinders 102 der Hohlzylinder 102 aus dem Beutel 100
herausgezogen.
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Der obere Rand 109 des Beutels 100 wird von einem Tragring 110 (vgl.
Fig. 4) gehalten, der in eine Schlaufe 111 (vgl. Fig. 4) des oberen Randes 109 des
Beutels 100 eingreift. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, greift er außerdem in eine umlaufende
Ausnehmung 112 in der Behälterwandung zusammen mit der Schlaufe 111 ein, wobei er
unter Vorspannung in Richtung des Pfeiles 113 gegen die Außenfläche der Ausnehmung
gedrückt werden kann. Hierzu besteht der Tragring 110 zweckmäßigerweise aus einem
elastischem Kunststoff.
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Wie aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, ist der Behälter 1 einstückig
ausgebildet und weist nach vorn zu öffnende Klapptüren 114 auf, in deren Innenwandung
sich die Ausnehmung 112 zur Aufnahme des Tragringes 11.0 fortsetzt.
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Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind damit bei geöffneten Klapptüren 114
die Ausnehmungen 112 in der Behälterinnenwandung stirnseitig offen, so daß der Tragring
110
zusammen mit dem Beutel 100 bei geöffneten Klapptüren horizontal
in Richtung der Pfeile 115 nach Fig. 2 aus-und einschiebbar ist.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: Im hochgezogenen
Zustand der Walze 7 und des Hohlzylinders 102 wird unter der Unterkante 116 des
Hohlzylinders 102 her der Tragring 110 zusammen mit dem Beutel 100 in die Vorrichtung
eingeschoben. Anschließend wird die Walze 7 zusammen mit dem Hohlzylinder bis zum
Bodenbereich des Beuteis 100 abgesenkt, worauf der Müll von oben in den Behälter
1 eingefüllt werden kann, der damit in den Beutel 100 gelangt.
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Gleichzeitig wird die Walze 7 in Tätigkeit gesetzt, die nunmehr aufgrund
ihres Eigengewichtes auf dem zusammenzupressenden Müll aufliegt und durch ihren
hin- und hergehenden Umlauf den Müll verdichtet. Die Walze 7 und damit der Hohlzylinder
102 werden in Abhängigkeit von der steigenden Füllmenge angehoben, und zwar so weit,
bis der Beutel 100 bis zum Bereich des Tragringes 110 mit Müll gefüllt ist. Anschließend
werden die Walze 7 und der Hohlzylinder 102 so weit nach oben herausgefahren, daß
der
untere Rand 116 des Hohlzylinders 102 den Tragring 110 bzw. den oberen Rand 109
des Beutels 100 freigibt, so daß dieser entgegen der Richtung der Pfeile 115 aus
der Vorrichtung im gefüllten Zustand herausgezogen werden kann.
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Nunmehr kann ein neuer leerer Beutel in die Vorrichtung eingesetzt
werden.
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