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Es ist auch bekannt (DE-PS 17 85 554), zum Auftragen des Klebstoffes
in den Winkelbereich zwischen der Brandsohle und dem aufrecht stehenden Zwickrand
Klebstoffauftl agsdüsen zu verwenden, die unter gleichzeitiger Ausstoßung von Schuhzement
von einem ersten Ende eines vorbestimmten Brandsohlenbereiches zu dem jeweils anderen
Ende dieses Bereiches längs der
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Brandsohle bewegt werden, wobei auf jede Düse außer einer nach oben
gerichteten Kraft eine elastisch nach auswärts gerichtete Kraft ausgeübt wird und
die Düse, gemeinsam geführt von dem Zwickrand und der Brandsohle, durch eine Antriebsvorrichtung
von dem ersten zu dem zweiten Ende des vorbestimmten Bcrciches bewegt wird. Auf
diese Weise läßt sich, unabhängig von der speziellen Gestaltung des Umrisses der
jeweiligen Brandsohle, ein einwandfreier Klebstoffauftrag erzielen, weil die Klebstoffauftragsdüsen
bei ihrer Längsbewegung durch den Zwickrand und die Brandsohle selbst geführt sind.
Bei Schuhen mit starker Sprengung und bei Schuhen mit empfindlichem, wenig widerstandsfähigem
Schaftmaterial, oder bei Schuhen, deren Zwickrand nur um einen geringen Betrag über
die Brandsohle vorragt, bereitet es gelegentlich Schwierigkeiten, die zur Führung
der Klebstoffauftragsdüsc erforderlichen Führungskräfte durch den Zwickrand aufzubringen.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Weg zu weisen, der es
gestattet, einen einwandfreien Klebstoffauftrag bei Schuhen unterschiedlicher Machart,
d. h.
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Brandsohlengröße und -gestalt, automatisch vorzunehmen, ohne daß dazu
für die einzelnen Brandsohlengrößen und -typen unterschiedliche Teile, wie Formkränze
und dergl., auf Vorrat gehalten und zeitraubend ausgewechselt werden müßten, und
ohne daß der Zwickrand durch die seitliche Führung einer Klebstoffauftragsdüse beansprucht
wäre, während gleichzeitig die Möglichkeit besteht, die Klebstoffauftragslinie,
längs derer der Klebstoffstrang auf der Brandsohle und/oder dem Zwickrand abgelegt
wird, idealen Bedingungen folgend, zu wählen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren
erfindungsgemäß derart vorgegangen, daß für eine vorbestimmte Zahl von diskreten,
aufeinanderfolgenden Ortspunkten der Klebstoffauftragslinie auf ein zugeordnetes
Koordinatensystem bezogene Ortskoordinaten digital gespeichert werden, daß, ausgehend
von einer abseitigen Ruhestellung, die Klebstoffauftragsdüse in eine Ausgangsstellung
überführt wird, in der sie in einem Ausgangspunkt mit vorbestimmten Ortskoordinaten
an der Brandsohle und/oder dem Zwickrand anliegt, und daß die Klebstoffauftragsdüse
sodann, ausgehend von diesem Ausgangspunkt, in Schuhlängsrichtung bewegt wird und
dabei die L.ängskoordinaten der einzelnen von der Klebstoffauftragsdüse erreichten
Punkte laufend gemessen und die diesen Längskoordinaten entsprechende Querkoordinaten
aus dem Speicher ausgelesen werden und der Klebstoffauftragsdüse zusätzlich zu der
in Zuordnung zu dem Koordinatensystem erteilten Längsbewegung laufend eine den Querkoordinaten
entsprechende Stellbewegung in der Schuhquerrichtung erteilt wird.
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In dem Speicher sind die Ortskoordinaten der mit Rücksicht auf die
einwandfreie Verklebung des Zwickrandes mit der Brandsohle idealen Klebstoffauftragslinie
gespeichert. Da die Klebstoffauftragsdüse bei ihrer Längsbewegung entsprechend diesen
gespeicherten Daten gesteuert wird, wird ein einwandfreier Klebstoffauftrag in der
Nähe der Brandsohlenberandung erreicht.
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Erfahrungsgemäß ist eine solche, mit ihren Ortskoordinaten gespcichelíc
ideale Klebsloffallltlagstillie für eine ganze Reihe von Brandsohlentypen und -glil3en
brauchbar, solange deren Abmessungsunterschiede gewisse Grenzwerte nicht übensehreiten.
Sollcn aufeinanderfolgend Schuheinheiten mit sehr unterschiedlich'n Brandsohlengrößen
und -formen venirbeitet werden, so
können die Ortskoordinaten der Orispunkte einer
Anzahl verschiedener Klebstoffauftragslinien gruppenweise gespeichert werden und
vor Beginn der Längsbewegung der Klebstoffauftragsdüse die der jeweiligen Brandsohle
zugeordneten Gruppen von Ortskoordinaten ausgewählt werden. Dazu kann jeder einer
solchen Ortskoordinatengruppe zugeordneten Datengruppe eine besondere Adresse in
dem Speicher zugeordnet sein, die dann angewählt wird. Es ist aber auch denkbar,
die Datengruppen auf verschiedenen Datenträgern, bspw.
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in Gestalt von Steckkarten. unterzubringen, die dann einfach in den
Speicher eingebracht werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Ortskoordinatengruppen für
die Klebstoffauftragslinien von Brandsohlen unterschiedlicher Größe in Zuordnung
zu der jeweiligen Leistenlänge gespeichert werden und die Auswahl der jeweiligen
Ortskoordinatengruppe dadurch erfolgt, daß vor Beginn der Längsbewegung der Klebstoffauftragsdüse
die Leistenlänge gemessen wird.
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Die Messung der Leistenlänge kann nämlich in verhältnismäßig einfacher
Weise nach dem Einsetzen einer Schuheinheit in eine entsprechend gestaltete Maschinc
erfolgen; auch ist die Leistenlänge ein charakteristisches Maß für die Schuhgröße
und damit bis zu einem gewissen Grade auch der Brandsohlenform.
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Um mit dem beschriebenen Verfahren eine exakte Zuordnung der Klebstoffauftragslinie
zu der Brandsohle der jeweils bearbeiteten Schuheinheit zu erreichen, müssen die
Schuheinheiten möglichst genau lagerichtig zu dem Koordinatensystem, auf das die
gespeicherten Ortskoordinaten bezogen sind, ausgerichtet und gehalten werden. Dies
kann einen gewissen Aufwand bedeuten, da in der Praxis, ohne besondere Vorkehrungen,
mit einem gewissen unterschiedlichen seitlichen Versatz der von Hand in eine entsprechend
gestaltete Maschine eingesetzten Schuheinheiten gegenüber der idealen Ausrichtung
gerechnet werden muß. Um unerwünschte lustierarbeiten zu vermeiden, kann derart
vorgegangen werden, daß bei der Längsbewegung der Klebstoffauftragsdüse die Schuh-
oder Leistenaußenberandung mit einem Fühler laufend abgetastet wird und die gespeicherten
Qucrkoordinaten auf die von dem Fühler beschriebene Bahnkurve bezogen sind. Die
auf der Schuhaußenseite liegende Schuh- oder Leistenberandung läßt sich nämlich
gut abtasten, was im Gegensatz zu den Verhältnissen auf der Schuhinnenseite steht,
wo das Fußgewölbe eine stark zurückspringende unregelmä ßige Gestaltung des Leistens
und des Schuhs bedingt. Da die gespeicherten Querkoordinaten für die Längskoordinate
jedes von dem Fühler ertasteten Punktes der Brandsohlenbreite an der jeweiligen
Stelle proportional sind, wird unabhängig von der Ausrichtung des Schuhs die Klebstoffauftragsdüse
auf die ideale Klebstoffauftragslinie gesteuert.
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Wird ein Klebstoffstrang gleichzeitig auf der Innen-und der Außenseite
des Schuhbodens aufgetragen, so ist cs zweckmäßig, wenn eine zweite Klebstoffauftragsdüse
in fester räumlicher Zuordnung zu dem Fühler in der Nähe der Außenkante der Brandsohle
gemeinsam mit dem fühler unter Ablage eines Klebstoffstranges auf der Brandsohle
und/oder dem Zwiekrand längs einer zweiten Klebstofkiuftragslinie in Schuhlängsrichtung
bewegt wird. I)ie in fester rütimlicher Anordnung zu dem l:iihlel steheiitle zweite
KlobstorfiluStl agsdiíse c rd von dcln l:iihlel l'ängs der Außenberandtiug dci'
Schuheinheit bzw. des l.eistens gcfiihl t, so daß die l.age des von ihr abgelegten
Klcbstoffstranges auf dcr Brandsohle und/oder dem Zwickrand damit eindeutig festgelegt
ist,
während die Klebstoffauftragslinie der anderen Klebstoffauftragsdüse in bereits
erläuterter Weise über die aus dem Speicher ausgelesenen Querkoordinaten angesteuert
wird. Die beiden Klebstoffauftragsdüsen werden dabei mit Vorteil synchron miteinander
bewegt.
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Grundsätzlich ist es möglich, die den gespeicherten Querkoordinaten
entsprechenden Daten nach dem Auslesen aus dem Speicher vor der Erzeugung der entsprechenden
Stellbewegung zu verändern oder zu modifizieren, um damit Korrekturen oder eine
Anpassung an veränderte Brandsohlenformen zu erzielen. Im übrigen können auch die
den Längskoordinaten entsprechenden Daten und Adressen gegebenenfalls selbständig
vcrändert werden, um damit etwa die Länge der Klebstoffauftragslinie an die Brandsohlen
unterschiedlicher Schuhgrößen anzupassen.
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In der erläuterten Weise kann die Außenberandung jeder Schuheinheit
bzw. jedes Leisten abgetastet werden. Insbesondere im Spitzenbereich ergeben sich
dadurch Schwierigkeiten, daß dort die Leistenkante von einem Formstück (Spreizer)
umgeben ist. Dicser Schwierigkeit kann dadurch begegnet werden, daß die Klebstoffauftragsdüse
anschließend an den vorbestimmten Weg, längs dessen sie durch die in dem Speicher
gespeicherten Daten gesteuert ist, über einen weiteren Weg durch eine der Brandsohle
fest zugeordnete ortsfeste Führungsfläche seitlich geführt ist, gegen die die Klebstoffauftragsdüse
mittels einer seitlich wirkenden Kraft in elastischer Anlage gehalten ist.
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Eine zum Auftragen von fließfähigem Klebstoff, insbesondere auf die
Brandsohle und/oder den über die Brandsohle vorstehenden Zwickrand einer aus einem
Leisten mit darüber gezogenem Schuhschaft und am Leistenboden angeordneter Brandsohle
bestehenden Schuheinheit, insbesondere gemäß dem geschilderten Verfahren dienende
Vorrichtung, ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Steuereinrichtung
mit einem Datenspeicher aufweist, in dem die Daten für auf ein der Brandsohle der
auf den Schuhträger aufgesetzten Schuheinheit zugeordnetes Koordinatensystem bezogene,
in Schuhlängs- und -querrichtung weisende Längs- und Querkoordinaten einer Anzahl
diskreter aufeinanderfolgender Ortspunkte der Klebstoffauftragslinie gespeichert
sind, daß mit der die Klebstoffauftragsdüse in Schuhlängsrichtung bewegenden Antriebsvorrichtung
ein das Auslesen der Daten aus dem Speicher steuernder Weggeber verbunden ist, und
daß die Klebstoffauftragsdüse mit einer ihr eine quer zu der Bewegungsrichtung der
Antriebsvorrichtung gerichtete Stellbewegung erteilenden Stellvorrichtung gekuppelt
ist und die Stellvorrichtung von der Steuereinrichtung in Abhängigkeit von den aus
dem Speicher ausgelesenen, den den jeweiligen Längskoordinaten entsprechenden Querkoordinaten
zugeordneten Daten gesteuert ist, derart, daß die Klebstoffauftragsdüse der Klebstoffauftragslinie
folgt.
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Dabei können in dem Speicher die den Längs- und Querkoordinaten einer
Anzahl verschiedener Klebstoffauftragslinien zugeordneten Daten gruppenweise gespeichert
sein, wobei diese Datengruppen jeweils wahlweise auslesbar sind. Die einzelnen Datengruppen
können aber auch auf austauschbaren Datenträgern, etwa in Gestalt von Steckkarten,
aufgezeichnet scin, die den einzelnen Brandsohlengrößen oder -typen und -formen
zugeordnet sind und bedarfsgemäß eingesetzt werden.
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Dabei kann die Vorrichtung einen die Länge des Leistens der auf den
Schuhträger aufgesetzten Schuhein-
heit messenden L.ängenfühler aufweisen, der vor
Beginn der Längsbewegung der Klebstoffauftragsdüse in die Steuereinrichtung ein
die Auswahl einer der jeweiligen Leistenlänge zugeordneten Datengruppe steuerndes
Signal einspeist. Dieser Längen fühler kann durch einen dem Schuhträger zugeordneten
längsbeweglichen und an der Ferse der auf dem Schuhträger aufgesetzten Schuheinheit
anliegenden Fersenhalter gebildet sein, so daß sich zusätzlich eigene Elemente insoweit
erübrigen.
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Die Steuervorrichtung kann eine die abgefühlte Leistenlängc oder
Schuhgröße angebende Anzeigevorrichtung aufweisen, die eine Überwachung der richtigen
Funktion der Vorrichtung crmöglicht.
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Um einen in der Praxis kaum zu vermeidenden seitlichen Versatz der
auf den Schuhträger aufgesetzten Schuheinheit gegenüber der idealen Ausrichtung
auszugleichen, der sich insbesondere im Ballenbereich negativ auswirkt, kann die
Anordnung mit Vorteil derart getroffen sein, daß die Vorrichtung wenigstens einen,
in Abhängigkeit von der Längsbewegung der Klebstoffauftragsdüse die Außenberandung
der auf den Schuhträger aufgesetzten Schuheinheit abtastenden Fühler aufweist, der
in die Steuereinrichtung ein Signal einspeist, das für die Koordinaten des von dem
Fühler gerade erreichten Punktes kennzeichnend ist, und daß aus diesem Signal und
den aus dem Speicher ausgelesenen, den zugeordneten Querkoordinaten entsprechenden
Daten von der Steuereinrichtung das Maß der der Klebstoffauftragsdüse zu erteilenden
Stellbewegung abgeleitet wird.
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Die Vorrichtung weist in der Regel zwei Klebstoffauftragsdüsen auf,
die der Brandsohlenberandung an der Innen- und der Außenseite der Schuheinheit zugeordnet
und mit der Antriebsvorrichtung gekuppelt sind.
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Dabei ist dann zweckmäßigerweise mit zumindest einer der Klebstoffauftragsdüsen
der diese Klebstoffauftragsdüse führende Fühler fest verbunden, während die andere
Klebstoffauftragsdüse in ihrer quer zu der Schuhlängsrichtung crfolgenden Stellbewegung
durch die Stellvorrichtung gesteuert ist.
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Der Fühler ist vorteilhafterweise durch eine Andrückvorrichtung gegen
die Brandsohle zu belastet, wobei bei an der Brandsohle anliegendem Fühler der Fühler
durch eine Bewegungseinrichtung in Richtung zur Brandsohlenaußenseite hin bewegbar
ist und nach Überschreiten der Berandung der Schuheinheit und/ oder des Leistens
der freigegebene Fühler ein die Bewegungseinrichtung umsteuerndes Signal abgibt,
unter dessen Wirkung der über den Schuh- oder Leistenrand vorstehende Fühler mit
elastischer Kraft seitlich an die Schuheinheit oder den Leisten angepreßt wird.
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Sehr einfache konstruktive Verhältnisse ergeben sich dabei, wenn
die beiden Klebstoffauftragsdüsen mit zwei einander überkreuzend angeordneten pneumatischen
Stellmotoren der Bewegungseinrichtung gekuppelt sind.
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Die Stellmotoren können jeweils in einem pneumatischen Scrvosteuerschaltkreis
liegen, durch den die auf der Schuh- oder Leisteninnenseite liegende Klebstoffauftragsdüse
bei Empfang des Fühlersignals in eine Ausgangsstellung mit vorbestimmten Ortskoordinaten
überführbar ist. Dabei sind die beiden Klebstoffauftragsdüsen in der Regel durch
die Antriebseinrichtung gemeinsam synchron in Schuhlängsrichtung bewegbar, so daß
sie beidc gleichzeitig ihre Klebstoffstränge, der jeweiligen Klebstoffauftragslinie
folgend, ablegen.
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Da, wie bereits früher erläutert, im Bereiche der Schuhspitze ein
sogenannter Spreizer vorhanden ist, der eine unmittelbare Abtastung der Schuh- oder
Leistenberandung
nicht möglich macht, ist es zweckmäßig, wenn in
diesem Falle die Vorrichtung eine anschließend an den von der Düse im Verlauf des
Klebstoffauftragshubes durchlaufenen Weg angeordnete Führungsfläche aufweist, die
von der Brandsohle weg sich erstreckt und an die die Klebstoffauftragsdüse bei ihrer
weiteren Längsbewegung durch die Stellvorrichtung seitlich elastiscb andrückbar
ist. Diese Führungsfläche kann im Bereiche der Schuhspitze an einer dem Schuhträger
zugeordneten Brandsohlenstütze angeordnet sein.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
dargestellt. Es zeigt Fig.1 eine Klebezwickmaschine gemäß der Erfindung, in einer
Seitenansicht, in schematischer Darstellung, F i g. 2 die Steuereinrichtung für
die Klebstoffauftragsdüsen der Klebezwickmaschine nach F i g. 1, in einer schematischen
Darstellung, F i g. 3 eine Klebstoffauftragsdüse der Klebezwickmaschine nach F i
g. 1, in der Zuordnung zu einer in die Maschine eingesetzten Schuheinheit, in einer
Seitenansicht und in einem anderen Maßstab, unter Veranschaulichung einer ersten
Düsenstellung, F i g. 4 eine Klebstoffauftragsdüse der Klebezwickmaschine nach Fig.l,
in einer Darstellung entsprechend Fig.3, unter Veranschaulichung einer anderen Stellung
der Klebstoffauftragsdüse, F i g. 5 die Brandsohle einer in die Klebezwickmaschine
nach F i g. 1 eingesetzten Schuheinheit, in einer Draufsicht und in einem anderen
Maßstab, Fig.6 die Klebstoffauftragsdüsen der Klebezwickmaschine nach Fig. 1, in
einer abgewandelten Ausführungsform, zusammen mit ihrer pneumatischen Steuereinrichtung
in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab, F i g. 7 und 8 die Klebstoffauftragsdüsen
nach Fig. 6, in zwei verschiedenen Stellungen bezüglich der in die Klebezwickmaschine
eingesetzten Schuheinheit, in einer Seitenansicht und im Ausschnitt, und Fig. 9
die Brandsohle der in den F i g. 7, 8 dargestellten Schuheinheit, in einer Draufsicht.
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Die in Fig. 1 dargestellte Spitzen- und Ballenklebezwickmaschine
weist ein Gestell 1 auf, an dem ein Schuhträger 2 verschieblich gelagert ist, der
durch einen bei 3 dargestellten pneumatischen Schubkolbenmotor in seiner Höhe verstellt
werden kann. Auf den Schuhträger 2 ist eine Schuheinheit 4 mit dem Schuhboden nach
unten weisend aufgesetzt, die aus einem Leisten 5 mit darübergezogenem Schuhschaft
6 und am Leistenboden angeordneter Brandsohle 7 (F i g. 2) besteht. Der Schuhschaft
6 ragt mit dem bei 8 angedeuteten Zwickrand über die Brandsohle 7 vor.
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Seitlich neben dem Schuhträger 2 ist auf einer gestellfesten Führungsbahn
9 ein Schlitten 10 auf den Schuhträger 2 zu und von diesem weg verschieblich gelagert,
der aus der in F i g. 1 veranschaulichten abseitigen Ruhestellung durch einen bei
11 an dem Gestell 1 angelenkten pneumatischen Schubkolbenmotor 12 über einen Hebelmechanismus
13 in eine Stellung überführt werden kann, in der die bei 14 angedeuteten Überschieber
oder Zwickseheren den Vorfllí3- untl Ballenbereich der Schuheinheit 4 seitlich umiÜsscntl
in geringem Abstand von der Außenbenindting der Schuhcinhcit 4 stehen. Ein auf dem
Schlitten 10 längsverscl1icblicll angeordneter Niederhalter 15 ist dann über den
Vorfußteil der auf den Schuhträger 2 aufgesetzten Schuheinheit 4 bewegt; er wird
durch Betätigung eines bei 11 an dem Gestell 1 angelenkten pneumatischen Schubkolbenmo-
tors
16 über einen Hebel 17 nach unten gedrückt, so daß er die Schuheinheit 4 lagefest
auf dem Schuhträger 2 verriegelt, bevor die von einem auf dem Schlitten 10 angeordneten
pneumatischen Schubkolbenmotor 18 betätigten Überschieber 14 den Zwickrand 8 in
an sich bekannter Weise gegen die Brandsohle 7 einscheren.
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Auf der den Überschiebern 4 gegenüberliegenden Seite des Schuhträgers
2 ist an dem Gestell 1 eine Führungsstange 19 um eine Höhenachse 20 verstellbar
gelagert, an der ein Fersenhalter 21 in Richtung der Längsachse 22 verschieblich
angeordnet ist. Der Fersenhalter 21, dessen Abstand von der Achse 22 durch eine
Stellschraube 23 entsprechend der jeweiligen Schuheinheit 4 eingestellt werden kann,
ist mit der Kolbenstange 24 eines an dem Gestell 1 angelenkten pneumatischen Schubkolbenmotors
25 verbunden, der es gestattet, den Fersenhalter 21 aus der in F i g. 1 dargestellten
abseitigen Ruhestellung an der Ferse der auf den Schuhträger 2 aufgesetzten Schuheinheit
4 zur Anlage zu bringen, um gemeinsam mit dem Niederhalter 15 die Schuheinheit zu
verriegeln.
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Beidseitig des Schuhträgers 2 ist an dem Gestell 1 um eine Horizontalachse
26 schwenkbar jeweils eine Klebstoffauftragsdüse 27 angeordnet, die mit einem koaxialen
pneumatischen Schubkolbenmotor 28 verbunden ist, der zur Verstellung der Klebstoffauftragdüse
27 mit elastischer Kraft in Längsrichtung dient, und der auf entsprechenden koaxialen
Lagerteilen 29 sitzt, mit denen er bei 26 verschwenkbar gelagert ist.
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An den beiden Schubkolbenmotoren 28, von denen in F i g. 1 lediglich
einer dargestellt ist, greift oberhalb der Lagerstelle bei 26 ein Verbindungsbügel
30 an, der mit der Kolbenstange eines pneumatischen Schubkolbenmotors 31 gelenkig
verbunden ist, welcher seinerseits bei 32 an dem Gestell 1 angelenkt ist. Der Schubkolbenmotor
31 gestattet es, der Klebstoffauftragsdüse 27 eine von der Schuhspitze zur Ferse
hin oder umgekehrt gerichtete Längsbewegung über eine vorbestimmte Länge der Brandsohle
7 zu erteilen.
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Mit dem Verbindungsbügel 30 ist das Betätigungsglied 320 eines neben
dem Schubkolbenmotor 31 angeordneten und bei 32 ortsfest gehaltenen Wege-Impulsgebers
33 verbunden, der den von dem Verbindungsbügel 30 und der Kolbenstange 34 des Schubkolbenmotors
31 zurückgelegten Weg mißt und entsprechende Impulssignale in die Steuereinrichtung
nach Fig.2 einspeist.
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Unterhalb der Lagerstelle bei 26 sind die auf einem gemeinsamen Lagerelement
36 (F i g. 2) schwenkbar gelagerten Lagerteile 29 der beiden Schubkolbenmotoren
28 durch eine Stellvorrichtung 36 miteinander gekoppelt, die aus einem bei 37 an
dem einen Lagerteil 29 angelenkten Servomotor 38 und einer von diesem in Umdrehung
versetzbaren Gewindespindel 39 besteht welche in eine entsprechende Gewindebohrung
40 in dem anderen Lagerteil 29 eingeschraubt ist. Die Stellvorrichtung 36 gestattet
es, den beiden Klebstoffauftragsdüsen 27 eine durch einen Doppelpfeil 41 angedeutete,
in die Querrichtung der Schuheinheit 4 weisende Stellbewegung zu erteilen, durch
die die Klebstoffauftragsdiiscn 27 um ihre l.agelslellen bei 42 mehr oder weniger
nach atißen bzw. nach innen geschwenkt werden.
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8endseitig sind die beiden Lagerteile schließlich noch mit einem
elektrischen Wegegeber 43 verbunden, der ein der jeweiligen Spreizung der beiden
Klebstoffauftragsdüsen 27 proportionales elektrisches Signal abgeben kann.
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Der an einer auf der Führungsstange 19 entsprechend dem Doppelpfeil
44 hin- und herverschiebbaren Schiebemuffe 45 angeordnete Fersenhalter 21, der in
F i g. 2 lediglich schematisch angedeutet ist, ist mit dem Betätigungselement 46
eines elektrischen Wegegebers 47 gekoppelt, der anderenends bei 48 mit der Führungsstange
19 verbunden ist und der ein das Maß der Verschiebung des Fersenhalters 21 auf der
Führungsschiene 19 und damit die Länge der auf den Schuhträger 2 aufgesetzten Schuheinheit
4 bzw. deren Leisten 5 angebendes elektrisches Signal abgibt.
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Die in F i g. 2 in Gestalt eines Blockschaltbildes dargestellte Steuereinrichtung
50 für die Klebstoffauftragsdüse 27 weist einen Analog/Digital-Wandler 51 auf, dem
über Leitungen 52 von dem Wegegeber 47 ein in der erwähnten Weise für die Schuhgröße
kennzeichnendes Signal zugeleitet wird und der über Leitungen 53 ein entsprechendes
Digitalsignal einem Halbleiter-Speicher 54 eines Mikroprozessors zuleitet.
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Der Impuls-Weggeber 33 des Schubkolbenmotors 31 speist über eine
Leitung 56 ein der von dem Schubkolbenmotor 31 bewirkten, in Schuhlängsrichtung
erfolgenden Längsbewegung der Klebstoffauftragsdüsen 27 entsprechendes digitales
Signal in einen Adressengeber 57 ein, der ebenfalls über Leitungen 58 mit dem Speicher
54 des Mikroprozessors gekoppelt ist.
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An die Ausgangsseite des Mikroprozessors ist über Leitungen 59 ein
Digital/Analog-Wandler 60 angeschlossen, der über Leitungen 61 einen Servoregler
62 steuert, welcher seinerseits über Leitungen 63 dem Servomotor 38 der Stellvorrichtung
36 die jeweiligen Stellsignale übermittelt und dem über Leitungen 64 von dem Wegegeber
43 für den jeweils erreichten Istwert des quer zu der Längsrichtung der Brandsohle
7 der Schuheinheit 4 weisenden Stellweges kennzeichnende Signale zugeführt werden.
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Die insoweit beschriebene Klebezwickmaschine arbeitet wie folgt:
In dem Speicher 54 der Steuereinrichtung 50 sind, bezogen auf ein ortsfestes Koordinatensystem,
das in F i g. 5 in der Zuordnung zu der Brandsohle 7 der auf den Schuhträger 2 lagerichtig
aufgesetzten Schuheinheit 4 dargestellt ist, in Schuhlängsrichtung weisende Längskoordinaten
Yund in Schuhquerrichtung weisende Querkoordinaten X in Gestalt entsprechender Daten
gespeichert. Die Y-Achse des Koordinatensystems ist dabei bspw. durch die Längsachse
22 der Führungsschiene 19 gebildet, während die X-Achse rechtwinklig zu der Ordinate
verlaufend angeordnet ist und diese in einem Nullpunkt bei 66 in F i g. 5 schneidet.
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Die Längs- und Querkoordinaten Y bzw. X kennzeichnen jeweils paarweise
einen auf einer idealen Klebstoffauftragslinie 67 liegenden Punkt 68, wobei jede
Klebstoffauftragslinie 67 durch eine Anzahl diskreter, aufeinanderfolgender Punkte
68 gegeben ist. Die Klebstoffauftragslinie 67 verläuft in der aus F i g. 5 ersichtlichen
Weise dem Umriß der Brandsohle 7 folgend bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
über den Ballen und Gelenkbereich der Brandsohle, der eine vorbestimmte Länge 69
aufweist, über die die Längsbewegung der Klebstoffauftragsdüse 27 erfolgt. Die Klebstoffauftragslinien
67 können aber auch sich über andere Bereiche der Berandung der Brandsohle 7 erstrecken
oder auf dem aufrechtstehenden Schaftzwickrand 8 der Schuheinheit 4 liegen.
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Für jede Schuhgröße ist in dem Speicher 54 eine Gruppe von einer
vorbestimmten Anzahl von Punkten 68 der idealen Klebstoffauftragslinie 67 entsprechenden
Längs-
und Querkoordinaten Ybzw. Xgespeichert. Dabei können die einzelnen entsprechenden
Datengruppen bei vorhandener Speicherkapazität unter verschiedenen Adressen nebeneinander
gespeichert sein, oder aber es kann ein Speicher verwendet werden, der mit einem
wahlweise austauschbaren Datenträger, bspw. in C;estalt von Steckkarten, arbeitet,
auf dem die der Klebstoffauftragslinie 67 einer bestimmten Schuhgröße oder -machart
entsprechenden Daten aufgezeichnet sind, die dann von der dem Speicher 54 zugeordneten
Leseeinrichtung des Mikroprozessors ausgelesen werden.
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Nachdem in dem Speicher 54 die entsprechenden Datengruppen abgespeichert
sind, wird eine Schuheinheit 4 mit dem Schuhboden nach unten weisend in der aus
F i g. 1 ersichtlichen Weise auf den Schuhträger 2 aufgesetzt, worauf - ausgelöst
durch ein Fußpedal 70 - die Schubkolbenmotoren 25, 12 und 16 betätigt werden, die
den Fersenhalter 21 und den Niederhalter 15 an die Schuheinheit 4 heranfahren und
mit dieser verklemmen.
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Dabei gibt der dem Fersenhalter 21 zugeordnete Weggeber 47 ein für
die Schuhgröße kennzeichnendes Signal an den Analog/Digital-Wandler 51, der mittels
eines von ihm abgegebenen digitalen Signales in dem Speicher 54 die Adresse der
Ortskoordinaten-Datengruppe auswählt, die der von dem Fersenhalter 21 über den Weggeber
47 gemessenen Schuhgrößen entspricht.
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Zur Vermeidung von Fehlern wird diese Schuhgröße auf einer Anzeigeeinrichtung
71 der Steuereinrichtung 50 angezeigt. Die Steuereinrichtung 50 beaufschlagt nunmehr
über eine bei 72 angedeutete Leitung den Schubkolbenmotor 31, derart, daß die beiden
Klebstoffauftragsdüsen 27 in Schuhlängsrichtung in ihre Ausgangsstellung auf der
X-Achse (F i g. 5) überführt werden. Das Erreichen dieser Stellung wird durch den
Impuls-Wegegeber 33 gemeldet Sodann erhält der Servoregler 62 von dem Digital/Analog-Wandler
60 ein Signal, unter dessen Wirkung die Klebstoffauftragdüsen längs der X-Achse
in ihre jeweiligen Ausgangspunkte 680 am Beginn der jeweiligen Klebstoffauftragslinie
67 eingestellt werden. Vor der Überführung in diese Ausgangsstellungen 86 wurden
die Schubkolbenmotoren 28 von der Steuereinrichtung 50 in dem Sinne beaufschlagt,
daß sie die Klebstoffauftragsdüsen 27 mit elastischer Kraft an den Boden der Brandsohle
7 der Schuheinheit 4 angedrückt haben.
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Nunmehr bewegt - gesteuert von der Steuereinrichtung 50 - der Schubkolbenmotor
31 über seine Kolbenstange 34 und den Verbindungsbügel 30 die beiden Klebstoffauftragsdüsen
27, ausgehend von deren Ausgangsstellungen 680, in der Y-Richtung zur Ferse der
Schuheinheit 4 hin, wobei der Impuls-Wegegeber 33 für jeden erreichten Punkt 68
ein für die jeweilige Längskoordinate dieses Punktes kennzeichnendes Digitalsignal
abgibt, zu dem der Adressengeber 57 aus dem Speicher 54 die zugehörige X-Querkoordinate
auswählt, aus der in dem Mikroprozessor der Steuereinrichtung 50 ein für die Stellbewegung
der Stellvorrichtung 36 kennzeichnendes Signal abgeleitet wird, das von dem Digital/Analog-Wandler
60 in den Servoregler 62 eingegeben wird, der veranlaßt, daß über den Servomotor
38 und den Weggeber 43 der jeweils vorgegebene Sollwert der Querkoordinate eingeregelt
wird.
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Auf diese Weise werden die beiden Klebstoffauftragsdüsen 27 über
den vorher eingestellten Klebstoffauftragshub 69 längs der beiden Klebstoffauftragslinien
67 geführt. Dabei wird durch eine nicht weiter dargestellte Klebstoffzufuhrvorrichtung
den Klebstoffauftragsdüsen 27 Klebstoff zugeleitet, der von ihnen in
fließfähiger
Form in Gestalt eines Klebstoffstranges auf der Brandsohle 7 und/oder dem aufrechtstehenden
Zwickrand 8 abgelegt wird.
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Die Länge des Klebstoffauftragshubes 69 kann durch ein Stellglied
73 der Steuerungseinrichtung 50 variiert werden; auch ist durch ein Stellglied 74
eine Korrektur der in beschriebener Weise gemessenen Schuhgröße möglich. In beiden
Fällen werden die aus dem Speicher 54 ausgelesenen Daten vor der Abgabe der entsprechenden
Stellsignale an den Servoregler 62 von dem Mikroprozessor programmgemäß modifiziert.
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Erfolgt in der erläuterten Weise der Klebstoffauftrag auf die Brandsohle
7 lediglich in dem Ballen- oder Gelenkbereich, so kann im Spitzenbereich der Klebstoff
unter Verwendung eines sogenannten Formkranzes 74 (F i g. 3) aufgetragen werden,
der, dem Umriß des Spitzenbereichs der Brandsohle 7 entsprechend gestaltet, von
einem an dem Schuhträger 2 angeordneten Schubkolbenmotor 75 gegen die Brandsohle
7 zur Anlage gebracht wird und an den sich die Klebstoffauftragslinien 67 beidseitig
anschließen. Die Ausgangsstellung der Klebstoffauftragsdüsen 27 liegt dann in unmittelbarer
Nähe des Formkranzes 74, wie dies aus F i g. 3 zu entnehmen ist Grundsätzlich ist
es aber auch denkbar, den Klebstoff auch im Spitzenbereich mittels der Klebstoffauftragsdüsen
27 aufzutragen und auf den Form kran 74 zu verzichten. In diesem Falle ist in der
aus F i g. 4 ersichtlichen Weise dem Schuhträger 2 eine Brandsohlenstütze 76 zugeordnet,
die auf ihrer Außenseite mit einer der Umrißgestalt der Brandsohle 7 in diesem Bereich
entsprechenden Führungsfläche 77 ausgebildet ist, an der die Klebstoffauftragsdüsen
27 während ihres von dem Schubkolbenmotor 31 bewirkten Längshubes von der Stellvorrichtung
36 elastisch in Anlage gehalten werden.
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Die so bewirkte formschlüssige Führung der Klebstoffauftragsdüsen
in dem Spitzenbereich gestattet es, mit verhältnismäßig wenig Speicherplätzen in
dem Speicher 54 das Auslangen zu finden, doch ist es grundsätzlich natürlich auch
möglich, die Klebstoffauftragslinien 67 entsprechend programmiert über den Spitzenbereich
fortzusetzen und damit auf die Führungsfläche 77 zu verzichten. In diesem Falle
müssen aber wegen der starken Krümmungen der Klebstoffauftragslinie in diesem Bereich
verhältnismäßig viele Ortskoordinatenpunkte X, Y von nahe beieinander liegenden
Punkten 68 der Klebstoffauftragslinien 67 gespeichert werden.
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Um eine genaue lagerichtige Zuordnung der Klebstoffauftragslinien
67 zu der Berandung der Brandsohle 7 zu erzielen und damit sicherzustellen, daß
der Klebstoffstrang überall im gleichen Abstand von der Brandsohlenberandung 7 steht,
muß die Schuheinheit 4 exakt so auf den Schuhträger 2 aufgesetzt werden, daß die
Koordinatenachse Y - auf die die gespeicherten Querkoordinaten X bezogen sind -
genau mit der Längsachse 22 der Führungsschiene 19 parallel ist Wenn in der Praxis,
mit Rücksicht auf die zu erzielende Arbeitsgeschwindigkeit, damit gerechnet werden
muß, daß die Schuheinheit 4 mit einem gewissen seitlichen Versatz auf den Schuhträger
2 aufgesetzt wird, wie er in F i g. 6 durch eine Linie 80 angedeutet ist, so ist
es zweckmäßig, Vorkehrungen zu treffen, um einen ungenauen Klebstoffauftrag bzw.
die Notwendigkeit zu einer Nachjustierung der Schuheinheit vor dem Klebstoffauftrag
zu vermeiden.
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Eine entsprechende Anordnung ist in F i g. 6 dargestellt; ihre Funktionsweise
ist in den F i g. 7 bis 9 vcranschaulicht:
An dem Fersenhalter 21 ist ein um eine
die Längsachse 22 schneidende Vertikalachse 80 begrenzt schwenkbares Fühlelement
210 angeordnet, das mit den Betätigungselementen zweier beidseitig der Achse 80
an dem Fersenhalter 21 befestigter pneumatischer Umschaltventile 81, 82 zusammenwirkt.
Abhängig davon, ob die Brandsohle 7 einem rechten oder linken Schuh zugeordnet und
die Linie 80 rechts oder links von der Längsachse 22 liegt, wird das Fühlelement
210 beim Anpressen an die Ferse der Schuheinheit 4 im einen oder anderen Sinn um
die Achse 80 verschwenkt, so daß entweder das Ventil 81 oder das Ventil 82 umgeschaltet
werden.
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An den beiden Klebstoffauftragsdüsen 27 ist jeweils ein Fühler 83
außenliegend längsverschieblich gelagert, der einen Führungsbolzen 84 trägt, welcher
in eine entsprechende, parallel zur Längsachse der zugeordneten Klebstoffauftragsdüse
27 ausgerichtete Bohrung eines Halterungsteiles 85 längsverschieblich geführt ist
Auf das Halterungsteil 85 ist ein pneumatischer Schubkolbenmotor 86 aufgesetzt,
dessen parallel zu der Längsachse der zugeordneten Klebstoffauftragsdüse 27 verlaufende
Kolbenstange 87 mit dem zugeordneten Fühler 83 verbunden ist. Die Kolben stange
87 ragt andernends aus dem Schubkolbenmotor 86 vor und trägt endseitig einen Betätigungsnocken
88, der mit dem Betätigungsglied eines mittels eines Halters 89 an dem Schubkolbenmotor
86 befestigten Umschaltventiles 90 zusammenwirkt.
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Außerdem sind an dem Lagerelement 36 bei 42 zwei Schubkolbenmotoren
91, 92 angelenkt, deren Kolbenstangen 93,94 kreuzweise mit den beiden Schubkolbenmotoren
28 bei 95,96 gelenkig verbunden sind.
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Die übrigen mechanischen Teile, die mit den entsprechenden Teilen
der Anordnung nach F i g. 2 übereinstimmen, sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet,
so daß sich eine nochmalige Erörterung erübrigt.
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Die einseitig jeweils an eine Druckquelle P angeschlossenen Umschaltventile
81, 82 sind über Leitungen 97, 98 mit einem Wechselventil 99 verbunden, an das seinerseits
über eine Leitung 100 ein druckbetätigtes Steuerventil 101 angeschlossen ist, welches
über eine Impulsleitung 102 ein druckbetätigtes 3/2-Wegeventil 103 ansteuert, dessen
Druckanschluß an eine Druckquelle P angeschlossen ist, und das andererseits über
eine Leitung 104 mit einem Druckminderer 105 sowie über Leitungen 106, 107 mit dem
kolbenstangenseitigen Zylinderraum der beiden Schubkolbenmotoren 28 verbunden ist.
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Von der Leitung 107 zweigt ein Wechselventil 108 ab, von dem aus
über eine Leitung 109 und einen Druckminderer 110 sowie eine Leitung 111 eine Verbindung
zu dem kolbenstangenseitigen Zylinderraum des Schubkolbenmotors 92 besteht und das
andererseits über eine Leitung 113 an ein druckbetätigtes 3/2-Wegeventil 114 angeschlossen
ist.
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Uber eine Leitung 116 ist an die Leitung 107 ein Wechselventil 117
angeschlossen, das über eine Leitung 118, einen Druckminderer 119 und eine Leitung
120 an den kolbenstangenseitigen Zylinderraum des Schubkolbenmotors 91 angeschlossen
ist und von dem aus über eine Leitung 120 eine Verbindung zu einem druckbetätigten
3/2-Wegeventil 121 besteht. An das 3/2-Wegeventil 121 ist über eine Leitung 122
der andere Zylinderraum des Schubkolbenmotors 91 angeschlossen, während über eine
Leitung 124 eine Verbindung zu der Leitung 28 besteht.
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In entsprechender Weise ist das 3/2-Wegeventil 114 über eine Leitung
125 mit dem anderen Zylinderraum
des Schubkolbenmotors 92 verbunden,
während über Leitungen 126, 127 eine Verbindung zu dem Wechselventil 99 hergestellt
ist.
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Das 3/2-Wegeventil 121 ist über eine Drossel 128 und eine Leitung
129 von dem rechten Steuerventil 90 gesteuert, während in entsprechender Weise das
linke Steuerventil 90 über eine Drossel 130 und eine Leitung 131 das 3/2-Wegeventil
114 ansteuert.
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Die Leitung 98 steht schließlich über eine Drossel 132 mit der Betätigungsseite
eines druckbetätigten 3/2-Wegeventils 133 in Verbindung, das einerseits an die Druckquelle
P angeschlossen ist und andererseits mit den beiden Zylinderräumen des rechten Schubkolbenmotors
86 über Leitungen 134 bzw. 135 in Verbindung steht, während über eine Leitung 136
eine Verbindung zudem rechten Steuerventil 90 hergestellt ist.
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In entsprechender Weise sind die beiden Zylinderräume des linken
Schubkolbenmotors 86 über Leitungen 137, 138 an ein druckbetätigtes 3/2-Wegeventil
140 angeschlossen, das mit einer Druckquelle P und über eine Leitung 141 mit dem
linken Steuerventil 90 in Verbindung steht und dem aus der Leitung 127 über eine
Drossel 142 ein Steuerdruckimpuls zugeführt werden kann.
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Der pneumatische Funktionsablauf der beschriebenen Anordnung ist
wie folgt: Alle Schubkolbenmotoren 28, 91,92,86 haben in der in F i g. 6 dargestellten
Weise ihre Kolbenstangen eingezogen. Auf den Schuhträger 2 ist eine rechte Schuheinheit
aufgesetzt Der Fersenhalter 21 ist durch Betätigung des Schubkolbenmotors 25 (Fig.
1) an die Ferse der Schuheinheit 4 herangefahren. Dadurch werden das Fühlelement
210 um die vertikale Achse 80 verschwenkt und das Umschaltventil 81 betätigt.
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Dies hat zur Folge, daß über das Wechselventil 99 und die Impulsleitungen
100, 102 das 3/2-Wegeventil 103 umgesteuert wird, womit über die sich verzweigende,
den Druckminderer 105 enthaltende Leitung 104 die Kolben der beiden Schubkolbenmotoren
28 beaufschlagt werden, die die beiden Klebstoffauftragsdüsen 27 aus einer im Abstand
von der Brandsohle 7 stehenden Ruhestellung (Fig. 6) mit durch den Druckminderer
105 bestimmtem einstellbarem Druck gegen die Brandsohle 7 vorschieben und an dieser
zur Anlage bringen.
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Von dem umgesteuerten Umschaltventil 81 aus erhält über die Leitung
98 und die Drossel 132 auch das 3/2-Wegeventil 133 ein Betätigungssignal, unter
dessen Wirkung das Ventil verzögert umschaltet. Zufolge dieser Umschaltung wird
über die Leitung 135 der Kolben des rechten Schubkolbenmotors 86 mit Druckluft beaufschlagt,
so daß er den rechten Fühler 83 zur Brandsohle 7 hin vorschiebt, bis dieser an der
Brandsohle 7 anläuft. Das zugeordnete rechte Steuerventil 90 wird dabei durch den
zugeordneten Nocken 88 im betätigten Zustand gehalten, in dem es die von dem 3/2-Wegeventil
133 über die Leitung 136 zugeführte Druckluft über die Drossel 128 und die Leitung
129 zur Steuerseite des 3/2-Wegeventils 121 leitet.
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Demzufolge wird das 3/2-Wegeventil 121 umgesteuert, mit dem Ergebnis,
daß über die Leitung 122 der Kolben des Schubkolbenmotors 91 mit Druck beaufschlagt
wird, so daß der rechte Schubkolbenmotor 28 und die ihm zugeordnete rechte Klebstoffauftragsdüse
27, bezogen auf F i g. 6, zum rechten Brandsohlenrand hin bewegt werden.
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Sowie im Verlaufe dieser Querbewegung der rechte Fühler 83 den Brandsohlenrand
überschreitet, kann der noch mit Druck beaufschlagte rechte Schubkolbenmotor 86
den Fühler 83 um ca. 6 bis 8 mm weiter nach oben
fahren, so daß der Fühler 83 seitlich
des Leistens 5 zu liegen kommt.
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Bei dieser Vorbewegung der Kolbenstange 87 des rechten Schubkolbenmotors
86 kommt der zugeordnete Nocken 88 außer Eingriff mit dem Betätigungselement des
rechten Steuerventils 90, das damit umgesteuert wird, was zur Folge hat, daß über
die Leitung 128 die Steuerseite des 3/2-Wegeventiles 121 entlüftet wird.
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Damit wird das 3/2-Wegeventil 121 umgesteuert.
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Dies bewirkt, daß über die Leitung 120, das Wechselventil 117, die
Leitung 118, den Druckminderer 119 und die Leitung 120 der Schubkolbenmotor 91 kolbenstangenseitig
mit einem durch den Druckminderer 119 bestimmten einstellbaren Druck beaufschlagt
wird. Damit wird der rechte Fühler 83 mit konstantem Druck an der Außenseite des
Leisten 5 gehalten, wie dies in Fig. 8 veranschaulicht ist.
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Der linke Schubkolbenmotor 86 ist während des ganzen beschriebenen
Vorgangs drucklos geblieben, so daß er seinen zugeordneten Fühler 83 unten, d. h.
außer Eingriff mit der Brandsohle 7, hält, wie dies ebenfalls den F i g. 7,8 zu
entnehmen ist.
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Die rechte Klebstoffauftragsdüse 29 steht nun in der rechten zugeordneten
Ausgangsstellung 680 (F i g. 9).
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In dem Speicher 54 sind die den Längskoordinaten Y der einzelnen
diskreten, aufeinanderfolgenden Punkte 68 der rechten Klebstoffauftragslinie 67
zugeordneten Querkoordinaten Xder Punkte 68' der linken Klebstoffauftragslinie 67'
gespeichert. Diese Querkoordinaten X entsprechen praktisch dem jeweils quer zur
Schuhlängsrichtung gemessenen Abstand der einander jeweils zugeordneten Punkte 68,
68' der beiden Klebstoffauftragslinien 67, 67', von denen die Klebstoffauftragslinie
67 durch den rechten Fühler 83 (F ig.3) bei der nun einsetzenden Längsbewegung der
Klebstoffauftragsdüsen 27 in fester räumlicher Zuordnung zu der Berandung der Brandsohle
7 gehalten ist, während die Querkoordinaten für die Punkte 68' der linken Klebstoffauftragslinie
67' in dem Speicher 54 entnommen werden.
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Nachdem die rechte Klebstoffauftragsdüse 27 in der beschriebenen
Weise ihre Ausgangsstellung 680 erreicht hat, wird - wie bereits erwähnt - die linke
Klebstoffauftragsdüse 27 von dem von der Steuereinrichtung 50 entsprechend angesteuerten
Servomotor 38 der Stellvorrichtung 36 in ihre Ausgangsstellung 680 überführt. Sodann
erhält, gesteuert von der Steuereinrichtung 50, der Schubkolbenmotor 31 (Fig. 1)
Druckluft, womit die beiden Klebstoffauftragsdüsen 27 in Schuhlängsrichtung über
die Länge des Klebstoffauftraghubes 69 bewegt werden, während aus den Klebstoffauftragsdüsen
27 fließfähiger Klebstoff ausgetrieben wird, der auf der Brandsohle 7 den beiden
Klebstoffauftragslinien 67,67' folgend in Strangform aufgelegt wird.
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Sowie das Ende des Klebstoffauftragshubes 69 im Verlaufe dieser Längsbewegung
erreicht ist, wird - gesteuert von dem Impuls-Weggeber 33 - von der Steuereinrichtung
50 auf das Steuerventil 101 ein Steuerimpuls gegeben, der zur Folge hat, daß das
Steuerventil 101 umschaltet und damit auch die Umschaltung des 3/2-Wegeventils 103
auslöst. Dies bewirkt, daß die beiden Schubkolbenmotoren 28 die Klebstoffauftragsdüsen
27 von der Brandsohle 7 zurückziehen und sie nach unten in die in F i g. 6 dargestellte
abseitige Ruhestellung zurückbringen, nachdem der Klebstoffaustrieb abgeschaltet
worden war. In dieser abseitigen Ruhestellung verweilen die Klebstoffauftragsdüsen
27 bis zum Abschluß der Maschinenbewegung.
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Wird auf den Schuhträger 2 anstelle einer rechten
eine
linke Schuheinheit aufgesetzt, so wird in F i g. 6 das rechte Umschaltventil 82
betätigt, womit in der im Vorstehenden für den rechten Fühler 83 beschriebenen Weise
über die Ventile 82, 103, 140, 90 (linkes Ventil) und 114 der linke Fühler 83 seitlich
an dem Leisten 5, vor Beginn der Längsbewegung der Klebstoffauftragsdüsen 27, in
Anlage gebracht wird, während die rechte Klebstoffauftragsdüse 27, gesteuert von
dem Servomotor 38, in ihre Ausgangsstellung 680 überführt und sodann im Verlauf
der Längsbewegung, abhängig von den gespeicherten Querkoordinaten X, längs ihrer
Klebstoffauftragslinie 67 geführt wird.