DE3339180C2 - Austragvorrichtung für Medien - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für Medien nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist ein Wirkstoff-Spender zum wieder­ holbaren Ausbringen insbesondere von medizinischen Thera­ pie- und Prophylaxe-Wirkstoffen oder dergl., mit einem Wirkstoff-Vorratsbehälter und einer mit diesem verbunde­ nen handbetätigbaren Schubkolben-Pumpe bekannt geworden, die einen Zylin­ der und einen in diesem verschiebbaren Kolben aufweist. Der Pumpraum des Zylinders ist mit einer Auslaßöffnung für den Austrag des Wirkstoffes oder dergl. verbunden und in der dadurch gebildeten Leitungsverbindung ist ein beim zur Ausgangsstellung gerichteten Rückhub der Pumpe geschlosse­ nes Auslaßventil angeordnete. Ferner gibt der Pump­ kolben gegen Ende des Rückhubes nach Art einer Schlitz­ steuerung eine Verbindungsöffnung zwischen dem Vorratsbe­ hälter und dem Pumpraum frei.

Ein solcher, als Zerstäuber ausgebildeter Wirkstoff-Spender ist aus der DE-A-28 18 560 A1 bekannt. Bei ihm ist die Schub­ kolben-Pumpe so mit Belüftungsöffnungen versehen, daß ein sich entsprechend dem Ausbringen des Wirkstoffes auf­ bauender Unterdruck im Vorratsbehälter nicht entstehen kann. Ferner ist die Schubkolben-Pumpe durch Anordnung von Rückschlagventilen und durch die Anordnung der Ver­ bindungsöffnung derart, daß sie nur bei bestimmten Lagen in den im Vorratsbehälter gespeicherten Wirkstoff einge­ taucht ist, so ausgebildet, daß beim Rückhub des Pump­ kolbens nicht gewährleistet ist, daß in den Pumpraum eine genau definierte Menge des Wirkstoffes angesaugt wird. Der bekannte Wirkstoff-Spender ist daher nicht zum Aus­ bringen solcher Wirkstoffe geeignet, bei welchen es mit erhöhter Genauigkeit auf die wiederholbare genaue Dosie­ rung der ausgebrachten Menge ankommt. Insofern ist die bekannte Ausbildung eher lediglich zum allenfalls grob dosierten Ausbringen beispielsweise kosmetischer Wirk­ stoffe oder anderer, hinsichtlich der Dosierung nicht bedenklicher bzw. gefährlicher Wirkstoffe geeignet.

Aus der US-A 4 228 931 ist eine Dosierpumpe bekanntgeworden, die eine auf einen flaschenartigen Medienspeicher auf­ schraubbaren Deckel aufweist, an dem der Pumpenzylinder angeformt ist. Dieser greift in den Medienspeicher hinein. Ein vom Pumpenzylinder ausgehendes Saugrohr reicht bis auf den Boden des Medienspeichers. An einem Schaft des Pumpen­ kolbens ist ein Betätigungskopf angebracht, der seitlich die Austrittsöffnung enthält. Sie steht über den hohlen Kolben­ schaft und ein Einlaßventil mit dem Pumpenzylinderraum in Verbindung.

Hierbei handelt es sich um die übliche Pumpenbauart, bei der drei Hauptteile notwendig sind, nämlich Medienspeicher, Deckel, ggf. mit angeformtem Pumpenzylinder, und Betätigungs­ kopf. Dieser liegt nicht nur in axialer Richtung entfernt vom Medienspeicher, sondern greift auch in das Innere des Deckels ein. Die gesamte Austragvorrichtung muß also, um sicher ge­ halten werden zu können, im Bereich des Medienspeichers eine verhältnismäßig große Weite haben. Die Ausführung ist daher für sehr dünne und kleinvolumige Medienspeicher nicht ge­ eignet und insbesondere auch nicht für solche, die zum Austrag sehr kleiner Medienmengen vorgesehen sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auftragsvor­ richtung für eine genaue Dosierung der ausgebrachten Medien­ menge zu Schaffen, die unabhängig von der Größe der Dosier­ menge und des enthaltenen Medienspeichers aus nur wenigen Teilen aufgebaut werden kann.

Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst. Der Pumpen­ zylinder bildet also eine mit dem Medienspeicher baulich vereinigte Einheit, während der Kolben am Grundkörper vor­ gesehen sein kann. Diese beiden Teile sind die beim Pumphub von Hand gegeneinander zu bewegenden Teile, wodurch sich eine baulich sehr einfache Ausgestaltung der Auftragsvorrich­ tung ergibt.

Vorteilhaft kann vorgesehen sein, daß der Pump­ raum während des Rückhubes des Pumpkolbens bei maximaler Ausnutzung des entstehenden Unterdruckes nur und ausschließ­ lich vom Wirkstoff befüllt werden kann, was Voraussetzung dafür ist, daß während des Rückhubes wiederholbar stets eine genau definierte, also genau dosierte Menge in den Pumpraum gelangt, die beim Pumphub dann durch die Auslaßöffnung aus­ getragen wird. Dadurch kann mit der Größe des als Dosier­ raum vorgesehenen Teiles des Pumpraumes die Dosierungsmenge genau festgelegt werden. Trotzdem kann diese Menge in kurzer Aufeinanderfolge wiederholt ausgebracht werden. Hierzu dient ins­ besondere die Weiterbildung nach Anspruch 7.

Es ist denkbar, einen einfachen bzw. einzigen Kolben und den zugehörigen Zylinder so auszubilden, daß der beim Rückhub entstehende Unterdruck ausreicht, den Dosierraum durch die Verbindungsöffnung stets ganz bzw. vollständig mit Wirk­ stoff zu füllen. Diese Wirkung kann bei einfacher Ausbildung der Schubkolben-Pumpe und bei verhältnismäßig kleinen Hub­ wegen der Pumpe jedoch in besonders vorteilhafter Weise da­ durch erreicht werden, daß der Pumpzylinder seinerseits als doppeltwirksamer Vorsaugkolben ausgebildet ist, der in einem an den Vorratsraum angeschlossenen, insbesondere durch einen Hals des Vorratsbehälters gebildeten Zwischenzylinder geführt ist, wobei vorzugsweise die Verbindungsöffnung auf einem Teil des Rückhubes des Vorsaugkolbens geschlossen und/oder die Kolbendichtfläche des Vorsaugkolbens am freien Ende des Zwischenzylinders vorgesehen ist. Dadurch wird bereits bevor die Verbindungsöffnung zum Wirkstoff freigegeben ist, außer im Pumpraum auch im Zwischenzylinder, also doppelt wirksam, ein Unterdruck aufgebaut und dadurch der Zwischenzylinder so gefüllt, daß der Wirkstoff an der noch geschlossenen Verbindungsöffnung eng ansteht. Sobald im weiteren Ver­ lauf des Rückhubes bei Erreichen des maximalen Unterdruckes im Pumpraum die Verbindungsöffnung freigegeben wird, wird der so vorangesaugte Wirkstoff derart in den Pumpraum ange­ saugt, daß dessen Dosierraum mit Sicherheit ganz gefüllt wird.

Um bei diesem Ansaugen des Wirkstoffes in den Pumpraum mög­ lichst geringen Strömungswiderständen zu unterliegen, ist die Verbindungsöffnung durch das offene Ende des Pumpzylinders gebildet, durch welches der Pumpkolben gegen Ende des Rückhubes vollständig aus dem Pumpzylinder herausgefahren ist und das vorzugsweise eine trichterförmige Einlauffläche für den Pumpkolben und den Wirkstoff aufweist. Dadurch entspricht die Größe der Verbindungsöffnung dem Innenquerschnitt des Pumpzylinders, was einem schlagartigen Ansaugen des Wirkstoffes nach Freigabe der Verbindungsöffnung entgegenkommt, wobei durch die trichterförmige Einlauffläche hierbei die auftreten­ den Strömungswiderstände weiter verringert sind.

Bei einer baulich einfachen Ausführungsform ist der Pump­ kolben lagefest gegenüber dem Zwischenzylinder, insbesondere etwa koaxial im Zwischenzylinder angeordnet und es ist vor­ zugsweise zwischen dem Außenumfang des Pumpkolbens und dem Innenumfang des Zwischenzylinders mindestens eine Übertritts­ öffnung zum bzw. vom Vorratsraum vorgesehen. Der Gesamtquer­ schnitt dieser Übertrittsöffnung ist zur Erzielung günstiger Strömungsverhältnisse zweckmäßig größer als der der Verbin­ dungsöffnung.

Damit die beim Rückhub auf den Pumpkolben wirkende Antriebs­ kraft genau festgelegt ist, ist der Pumpkolben zur Ausgangs­ stellung federbelastet und in der Ausgangsstellung anschlag­ begrenzt, wobei vorzugsweise der Pumpzylinder mit dem eine Handhabe bildenden, beispielsweise einer eine Rückstellfeder aufnehmen­ den und die Pumpe abdeckenden Grundkörper, bewegbar gela­ gert ist.

Zur weiteren Vereinfachung der Ausbildung des Erfindungsge­ genstandes ist das Auslaßventil als Rückschlagventil ausge­ bildet, das vorzugsweise einen am Umfang mit mindestens einer Austrittsöffnung versehenen Auslaßnippel und als Ventilschließ­ teil einen den Auslaßnippel elastisch umgebenden Ventilstrumpf aufweist, dessen freies Ende beispielsweise die Auslaßöffnung bildet. Dadurch ist auch gewährleistet, daß das Auslaßventil bei Ende des Wirkstoffaustrages bzw. bei Beginn des Rückhubes sehr schnell ansprechend dicht schließt und diesen vakuumdich­ ten Verschluß sicher bis zur erneuten Füllung des Dosierraumes bzw. bis zum nächsten Pumphub aufrechterhält.

Zur weiteren Verbesserung der Strömungsverhältnisse sowohl beim Füllen des einen Dosierraumes bildenden Pumpzylinders während des Rückhubes als auch beim Austrag der vordosierten Menge während des Pumphubes ist es vorteilhaft, wenn die, vorzugsweise im wesentlichen geradlinige und/oder im Querschnitt innerhalb ihrer Außen­ begrenzung vollständig freie, Leitungsverbindung zwischen den Pumpraum und den Auslaßventil zu letzterem, insbesondere abgestuft, abnimmt.

Zur Erzielung der volumenveränderbaren Ausbildung des Vorrats­ raumes ist es denkbar, dessen Wandungen elastisch oder flexi­ bel, beispielsweise nach Art eines Dehn- und Schrumpfbal­ ges auszubilden. Eine besonders vorteilhafte, baulich einfache und leicht handzuhabende Ausgestaltung ergibt sich jedoch, wenn der Vorratsraum durch einen formstabilen Behälterzylinder beliebigen Querschnittes gebildet ist, der am einen Ende an die Pumpe angeschlossen ist und in dem zum volumenveränder­ baren Verschluß des anderen Endes ein Schlepp- bzw. Kletter­ kolben im wesentlichen frei beweglich gelagert ist. Dieser Kletterkolben wird durch den beim Saughub entstehenden Unter­ druck vom Wirkstoff stets derart nachgezogen, daß der jeweils verbleibende Vorratsraum stets blasenfrei vollgefüllt ist. Der Kletterkolben könnte in Kletterrichtung durch Federkraft beaufschlagt sein und dadurch dem Befüllen des Dosierraumes noch weniger Widerstand entgegensetzten, jedoch reicht in den allermeisten Fällen aus, daß die vom Vorratsraum abgekehrte Seite des Kletterkolbens dem atmosphärischen Druck ausgesetzt ist. Hierbei muß die Schließkraft des Auslaßventils den vor Verschluß des Dosierraumes durch den Pumpkolben auftretenden Druck Übersteigen.

Zur weiteren Vereinfachung der Ausbildung des Erfindungsgegen­ standes sowie zur weiteren Verbesserung der beschriebenen Wir­ kungen sind zweckmäßig alle wesentlichen Teile des Spenders in einer gemeinsamen Achse angeordnet und zweckmäßig achssymme­ trisch ausgebildet; dies betrifft insbesondere den Pumpzylinder, den Vorratsraum, die Auslaßöffnung, den Zwischenzylinder und die Handhabe. Der Spender kann dabei in seinen Querschnitten rund, insbesondere kreisrund, polygonal oder anders ausgebildet sein.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbei­ spiele näher erläutert.

Es sind dargestellt in

Fig. 1 ein erfindungsgemäßer Wirkstoff-Spender im Axial­ schnitt,

Fig. 2 und Fig. 3 der Wirkstoffspender in Darstellungen gemäß Fig. 1, jedoch in anderen Funk­ tionsstellungen,

Fig. 4 ein Schnitt nach der Linie IV/IV in Fig. 3,

Fig. 5 ein Ausschnitt der Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.

Wie die Fig. 1 bis 5 zeigen, weist ein erfindungsgemäßer Wirkstoff-Spender einen beispielsweise als Standgefäß ausgebildeten Vorratsbehälter bzw. Medienspeicher 2 und eine an diesem gleichzeitig als Verschlußkappe angeordnete Schubkolben-Pumpe 1 auf, die beispielsweise an dem der Standfläche des Medienspeichers 2 gegenüberliegenden oberen Ende vorgesehen ist.

Die Schubkolben-Pumpe 1, von der wesentliche Teile bzw. die gegenüber dem Vorratsbehälter 2 lagefesten Teile einstückig mit diesem ausgebildet sind, weist einen in Längsrichtung des Medienspeichers 2 gegenüber diesem über mehr als den Pumphub bewegbaren Pumpzylinder 3 auf, welchem ein am Medienspeicher 2 lagefest angeordneter Pumpkolben 4 zugeordnet ist.

Der Pumpzylinder 3 ist seinerseits an seinem freien Ende als Vorsaugkolben 5 ausgebildet, der in einem den Pumpkolben 4 mit Abstand umgebenden, als Zwischenzylinder ausgebildeten Zylinder 6 geführt ist. Dieser Zylinder 6 bildet den am zugehörigen Ende vorgesehenen Hals des Medienspeichers 2, wobei sowohl die Innenquerschnitte des Zylinders 6 wie auch die des Pumpzylinders 3 gegenüber denen des Medienspeichers 2 kleiner sind. Der Zylinder 6 reicht bis zur zugehörigen Stirnwand 7 des beispielsweise durchgehend zylindrischen Medienspeichers 2 und steht mit seinem freien Ende weiter vor als der in ihm liegende Pumpkolben 4, der somit vollständig innerhalb des Zylinders 6 vorgesehen ist. Der Pumpkolben 4 ist auf einem - in seiner Achsrichtung gesehen - kreuzförmigen Kolbenschaft 8 angeordnet, wodurch vier Übertrittsöffnungen 9 zwischen dem Innern des Medienspeichers 2 und dem Zylinderraum 10 des Zylinders 6 gebildet sind, die etwa in der Ebene der Stirnwand 7 liegen.

Der Vorsaugkolben 5 ist soweit annähernd bis zum freien Ende des Zylinders 6 verfahrbar, daß der Pumpkolben 4 etwa auf dem letzten Drittel des Rückhubes vollständig aus dem offenen Ende des Pumpzylinders 3 herausgefahren ist, derart, daß dessen dem Pumpkolben 4 zugekehrte stirnseitige Öffnung eine zum Zylinderraum 10 offene und durch den Pumpkolben 4 nach Art einer Schlitzsteuerung verschließbare Verbindungs­ öffnung 11 bildet. Diese Verbindungsöffnung 11 ist im wesentli­ chen durch das engere Ende einer trichter- bzw. kegelstumpf­ förmig erweiterten Einlauffläche 12 für den Pumpkolben 4 be­ grenzt, die mit ihrem engeren Ende unmittelbar an die Kolben­ laufbahn 13 des Pumpzylinders 3 anschließt und deren weiteres En­ de größer als der Kolbenquerschnitt ist; im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Einlauffläche 12 einen Verjün­ gungswinkel von etwa 90° auf.

Die beispielsweise zylindrische Kolbenlaufbahn 13 begrenzt denjenigen Teil des Pumpraumes der Schubkolben-Pumpe 1, welcher im Pumpzylinder 3 als Dosierraum 15 vorgesehen ist, da der Pumpkolben 4 am Ende Pumphubes wenigstens annähernd an der ringschulter­ förmigen stirnseitigen Endfläche 14 der Kolbenlauffläche 13 anliegt.

Der Pumpzylinder 3 ist baulich bzw. einstückig mit einem Auslaß­ nippel 16 vereinigt, welcher unter Zwischenschaltung eines als Rückschlagventil ausgebildeten Auslaßventiles 17 den Dosierraum 15 mit einer Auslaßöffnung 18 für den Wirkstoff verbindet. Diese Leitungsverbindung 19 ist verhältnismäßig kurz und im wesentlichen geradlinig, wobei sie im Querschnitt zum Rückschlagventil 17 abgestuft abnimmt und zwischen dem Rückschlagventil 17 und der Auslaßöffnung 18 wieder erweitert ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Leitungsver­ bindung 19 durch einen ersten, zum Dosierraum 15 achsgleichen Abschnitt mit gegenüber dem Dosierraum 15 reduziertem Quer­ schnitt, einen an diesen anschließenden, im Querschnitt noch­ mals reduzierten und ebenfalls in der Achse des Dosierraumes 15 liegenden längeren Abschnitt und zwei oder mehr radial in diesen mündende Austrittsöffnungen im Auslaßnippel 16 ge­ bildet, wobei diese Austrittsöffnungen 20 gleichzeitig die Ventilöffnungen des Auslaßventiles 17 bilden. Als Ventilschließ­ teil 21 weist das Auslaßventil 17 einen elastischen, den Aus­ laßnippel 16 auf seiner ganzen Länge umgebenden und gegen axiales Verschieben gesicherten Ventilstrumpf auf, welcher den Auslaßnippel 16 im Bereich der an dessen Umfang liegenden Austrittsöffnungen 20 elastisch eng umgibt und über das Ende des Auslaßnippels 16 derart vorsteht, daß er mit seinem Ende unmittelbar die Auslaßöffnung 18 bildet, deren Öffnungsquer­ schnitt somit im wesentlichen gleich dem größten Querschnitt des Auslaßnippels 16 ist.

Der Pumpzylinder 3 und der Auslaßnippel 16 sind an der zur Mittelachse des Spenders rechtwinkligen Stirnwand 23 eines eine Handhabe bildenden Grundkörpers 22 vorgesehen und einstückig mit dieser ausgebildet. Dieser Grundkörper 22 weist mehrere, im dargestellten Ausführungsbeispiel vier gleichmäßig über den Umfang verteilte, zum Spender 8 parallele Führungsarme 24 auf, welche den Medienspeicher 2 am Umfang mit geringem Abstand umgeben und an ihren Enden mit nach innen gerichteten Nocken 25 versehen sind, denen als den Rückhub begrenzender Anschlag 26 ein über den Außenumfang des Medienspeichers 2 vorstehender Ringbund zugeordnet ist. Innerhalb der Führungsarme 24 ist als Rückstellfeder 27 eine Schraubendruckfeder vorgesehen, die einerseits an der Innenseite der Stirnwand 23 und andererseits am Anschlag 26 abgestützt ist und über einen Teil ihrer Länge den Medienspeicher 2 am Umfang umgibt. Stattdessen ist auch denkbar, die von der Stirnwand 23 abgekehrten Enden der Führungsarme 24, beispielsweise durch einstückige Herstellung, an dem Medienspeicher 2 zu befestigen und hinsichtlich ihrer Elastizität und Festigkeit so auszubilden, daß sie selbst als Rückstellfedern derart wirken, daß sie beim Pumphub aus ihrer gestreckten Lage federnd bogenförmig nach außen gewölbt werden.

Den Übertrittsöffnungen 9 gegenüberliegend ist der Schlepp­ kolben 29 entlang seiner Zylinderlaufbahn mit verhält­ nismäßig geringer Reibung frei beweglich geführt, wobei der Medienspeicher 2 an der vom Vorratsraum 28 abgekehrten Seite des Kolbens 29 offen bzw. mit einer Druckausgleichsöffnung versehen ist, so daß an dieser Seite des Kolbens 29 kein Unter­ druck entstehen kann.

In Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 ist der Vorratsraum 28 ein­ schließlich des Zylinderraumes 10, des Dosierraumes 15 und der Leitungsverbindung 19 vollständig mit dem dosiert auszu­ bringenden Wirkstoff gefüllt und der Pumpzylinder 3 steht unter der Kraft der Rückstellfeder 27 am Ende seines Rückhubes. Wird nun der Pumpzylinder 3 entgegen der Kraft der Rückstellfeder 27 in Richtung zum Pumpkolben 4 bewegt, so wird zu­ nächst ein Teil der im Zylinderraum 10 befindlichen Wirk­ stoffmenge in Richtung zum Vorratsraum 28 verdrängt, bis der Pumpkolben 4 entlang der Einlauffläche 12 den Anfang der Kolbenlaufbahn 13 des Dosierraumes 15 erreicht und diesen dadurch verschlossen hat; die Schließspannung des Auslaßventiles 17 ist so groß gewählt, daß es bis zu die­ sem Augenblick noch nicht öffnet. Daher wird in dieser Phase der Kletterkolben zurückgedrückt und, falls er relativ festsitzen sollte, gelockert. Im weiteren Verlauf des Pumphubes wird durch den Pumpkolben 4 die in Dosierraum 15 befindliche Wirkstoffmenge unter Druck gesetzt, wodurch das Auslaßventil 17 gemäß Fig. 2 öffnet, so daß die do­ sierte Wirkstoffmenge über die Leitungsverbindung 19 an der Auslaßöffnung 18 austritt. Der Gesamthub beträgt dabei beispielsweise nur 5 mm und der Medienspeicher 2 des in den Fig. 1 bis 5 vergrößert dargestellten Spenders faßt beispielsweise nur etwa vier Kubikzentimeter.

Am Ende des Pumphubes gemäß Fig. 2 schließt das Auslaß­ ventil 17 von selbst wieder durch die elastische Spannung des Ventilschließteiles 21. Wird nunmehr die Handhabe 22 freigegeben, so wird der Pumpzylinder 3 gemäß Fig. 3 unter der Kraft der Rückstellfeder 27 zu seiner Ausgangsstellung hin zurückbewegt. Hierbei bewegt sich der Vorsaugkolben 5 im Zwischenzylinder 6 zurück, ebenso wie dies für den Pump­ kolben 4 und den Pumpzylinder 3 der Fall ist. Durch den dabei im Zwischenzylinder 6 auftretenden Unterdruck wird Wirkstoff aus dem Vorratsraum 28 in den Zwischenzylinder 6 nachgesaugt. Sobald der Pumpkolben 4 bei diesem Rückhub an den Beginn der Einlauffläche 12 gelangt ist, wird bei der weiteren Rückhubbewegung die Verbindungsöffnung 11 schlagartig freigegeben, wobei in diesen Augenblick durch die Rückhubbewegung des Pumpkolbens 4 im Dosierraum 15 das Maximum des möglichen Unterdruckes erreicht ist. Sobald die Verbindungsöffnung 11 freigegeben ist, wird daher der in den Zwischenzylinder 6 an­ gesaugte Wirkstoff schlagartig und unter vollständiger Füllung in den Dosierraum 15 angesaugt. Der Zylinderraum 10 gehört somit zum Vorratsraum 28, in welchen die Verbindungsöffnung 11 während des Rückhubes vollständig eingetaucht ist. Während des Rückhubes und des dadurch bewirkten Ansaugens des Wirk­ stoffes wird der Kletterkolben 29 durch den im Vorratsraum 28 entstehenden Unterdruck um eine der Dosiermenge entsprechende Strecke nachgezogen, derart daß der Vorratsraum 28 zwar im Volumen abnimmt, aber stets vollständig gefüllt bleibt.

Die erfindungsgemäße Austragvorrichtung ist beispielsweise zum dosierten Ausbringen von Wirkstoffen für Inhalations­ geräte oder als Tropfspender, der auf eine genaue Anzahl von je Pumphub auszubringenden Flüssigkeitstropfen ausgelegt sein kann, besonders geeignet. Er kann aber auch für andere Medien als Arzneimittel verwendet werden.

Claims (15)

1. Austragvorrichtung für Medien mit einer mindestens einen Zylinder (6) und einen Kolben aufweisenden Medien-Pumpe (1), einem Grundkörper (22), einem Medienspeicher (28), welcher an einem Ende einen der Pumpe zugeordneten Hals aufweist und einer mit der Pumpe verbundenen Auslaßöffnung für das Medium, wobei der Grundkörper (22) und der Medienspeicher (28) zur Austragbetätigung gegeneinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Hals des Medienspeichers (28) einen Zylinder (6) der Pumpe (1) bildet und den mindestens einen Kolben (4, 5) aufnimmt und der Grundkörper (22) den Medienspeicher (28) nach Art einer Kappe aufnimmt und auch die Pumpe (1) abdeckt.

2. Austragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Medienspeicher (28) durch einen formstabi­ len Behälterzylinder gebildet ist.

3. Austragvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (22) eine zur Auslaßöffnung führende Verbindungsöffnung (11) vom Medienspeicher (28), einen Auslaßkanal (19), ein Auslaß­ ventil (17), einen Auslaßnippel (16) mit mindestens einer Auslaßöffnung (18), eine Stirnwand (23), einen in einer Ausgangsstellung eine Rückbewegung begrenzenden Anschlag (25), einen eine Austragendstellung begrenzen­ den Anschlag, und/oder eine Halterung für den Medien­ speicher (28) aufweist.

4. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß der als Kappe ausgebil­ dete Grundkörper (22) eine Stirnwand und insbesondere mindestens einen zum Medienspeicher (28) parallelen Kappenteil (24) entlang des Umfanges des Medienspeichers (28) aufweist, und daß am Ende des Kappenteiles (24) mindestens ein nach innen gerichteter Nocken (25) vorgesehen ist, dem zur Begrenzung der Rückbewegung ein Anschlag (26) bzw. ein über den Außenumfang des Medien­ speichers (28) vorstehender Ringbund zugeordnet ist.

5. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet daß der Grundkörper (22) vom Medienspeicher (28) abnehmbar und daß der Medienspeicher (28) insbesondere durchgehend zylindrisch ist.

6. Austragvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß der Kolben (4) vollständig innerhalb des Zylinders (6) vorgesehen ist, wobei der Zylinder (6) mit seinem freien Ende weiter als der Kolben (4) vorsteht.

7. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem Pumpkolben (4) ein mit dem Grundkörper (22) verbundener Pumpzylinder (3) als doppelt wirksamer Vorsaugkolben (5) ausgebildet ist, der in dem an den Medienspeicher (28) angeschlossenen als Zwischenzylinder dienenden Zylinder (6) geführt ist.

8. Austragvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß der Kolben (4) vollständig aus einem offenen Ende (11) des Pumpzylinders (3) in eine Lage heraus­ fahrbar ist, in welcher das Ende (11) des Pumpzylinders (3) stirnseitig offen ist, daß das Ende (11) des Pumpzy­ linders (3) eine vorzugsweise trichter- bzw. kegel­ stumpfförmig erweiterte Einlauffläche (12) für den Kolben (4) bildet, die mit ihrem engeren Ende unmittel­ bar an die Kolbenlaufbahn (13) des Pumpzylinders (3) an­ schließt und deren weiteres Ende größer als der Kolben­ querschnitt ist und daß die Kolbenlaufbahn (13) einen Dosierraum (15) mit einer Stirnwand (14) begrenzt, an der der Kolben (4) am Ende des Pumphubes wenigstens angenähert anliegt bzw. anschlägt.

9. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der ein freies Ende auf­ weisende Auslaßnippel (16) und/oder ein Kolben (5) an der zur Mittelachse der Austragvorrichtung rechtwinkli­ gen Stirnwand (23) vorgesehen sind, daß vorzugsweise der Auslaßnippel (16) ein Auslaßventil (17) aufweist und daß ein Auslaßkanal (19) zwischen dem Pumpzylinder (3) und einer am freien Ende des Auslaßnippels (16) vorgesehenen Auslaßöffnung (18) vorzugsweise geradlinig, im Quer­ schnitt in Strömungsrichtung abgestuft abnehmend, im Auslaßnippel (16) mit mindestens einer Queröffnung (20) und/oder mit einer dem Auslaßventil zugehörigen Ventil­ öffnung (20) ausgebildet ist.

10. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaßventil (17) einen inneren Nippel (16) und einen diesen elastisch eng umgebenden äußeren Ventilschließteil (21) aufweist, der im Bereich einer radialen Queröffnung (20) vorgesehen und/oder das Auslaßventil (17) als druckabhängig öffnen­ des Ventil ausgebildet ist.

11. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß in ihrer Ausgangsstel­ lung der Medienspeicher (28) vollständig mit Medium, insbesondere vakuumdicht, gefüllt ist.

12. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindungsöffnung (11) durch das offene Ende des Pumpzylinders (3) gebildet ist, aus welchem der Pumpkolben (4) gegen Ende des Rückhubes vollständig aus dem Pumpzylinder (3) heraus­ gefahren ist, daß der Pumpkolben (4) lagefest gegenüber dem Zwischenzylinder (6), insbesondere etwa koaxial im Zwischenzylinder (6), angeordnet ist und daß vorzugswei­ se zwischen dem Außenumfang des Pumpkolbens (4) und dem Innenumfang des Zwischenzylinders (6) mindestens eine Übertrittsöffnung (9) zum Medienspeicher (28) vorgesehen ist.

13. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein im Pumpzylinder (3) gebildeter Dosierraum (15) volumenveränderbar ausgebil­ det ist, wobei vorzugsweise die dem Pumpkolben (4) gegenüberliegende Stirnwand (14) des Pumpzylinders (3), beispielsweise mit einer in einem Stellgewinde der Zylinderwandung (13) des Pumpzylinders (3) geführten Auslaßmuffe, axial verstellbar und festsetzbar geführt ist.

14. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß der Medienspeicher (28) und/oder die Auslaßöffnung (18) und/oder der Grundkörper (22) achsgleich zueinander angeordnet und/oder achssym­ metrisch ausgebildet sind.

15. Verwendung der Austragvorrichtung nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche zum dosierten Ausbringen des Mediums, insbesondere von Arzneimitteln, wie Wirkstoffen für Inhalationsgeräte, wobei die Austragvorrichtung vor­ zugsweise für kleine Medienmengen in der Größenordnung von wenigen hundertstel Kubikzentimeter und/oder für mindestens einen kurzen Betätigungshub in der Größenord­ nung von 5 mm verwendet wird.