DE3339058C2 - Freiliegendes spannbares Zugglied - Google Patents
Freiliegendes spannbares ZuggliedInfo
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Abstract
Bei einem Zugglied (1), bei dem die Zugelemente (2) innerhalb eines Hüllrohrs (5) angeordnet und von in das Hüllrohr eingebrachtem erhärtendem Material (12), wie Zementmörtel oder dergleichen umgeben sind, ist das Hüllrohr (5) an seiner Innenseite so ausgebildet, daß ein Verbund mit dem erhärtenden Material verhindert wird. Der Hohlraum zwischen den Zugelementen (2) und dem Hüllrohr ist in einem unmittelbar an die Ankerplatte (4) anschließenden Bereich mit einem plastisch verformbaren Korrosionsschutzmaterial ausgefüllt. Außerdem ist das Hüllrohr (5) teleskopartig mit einem weiteren Hüllrohr (7) gestoßen, das mit der Ankerplatte (4) fest verbunden ist. Im Stoßbereich der beiden Hüllrohre (5, 7) ist ein Rohrstück (9) angeordnet und der zwischen diesem und dem Hüllrohr (5) gebildete Ringraum mit einem plastisch verformbaren Korrosionsschutzmaterial ausgefüllt. Dadurch wird ein Verbund zwischen dem erhärtenden Material und der Innenseite des Hüllrohrs verhindert und für das erhärtende Material eine Dehnmöglichkeit geschaffen, so daß bei einem Nachspannen des Zugglieds dieses sich mit dem erhärtenden Material dehnen kann, ohne daß dabei Zwangskräfte auf das Hüllrohr übertragen werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein freiliegendes spannbares Zugglied gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Zugglieder dieser Art werden vornehmlich zur Sanierung von Bauwerken eingesetzt; sie benötigen deshalb einen Dauerkorrosionsschutz aus zwei voneinander unabhängigen, jeweils für sich aber voll wirksamen Korrosionsschutzsystemen. So besteht ein bekanntes gattungsgemäßes Zugglied (Zeitschrift "Betonwerk + Fertigteil-Technik", Heft 9, 1976, S. 423; Firmenzeitschrift "DYWIDAG-Bericht", Nr. 11, 1982, S. 7) aus einem Spannstab, der über den freien Bereich des Zugglieds von einem glatten Hüllrohr aus Polyäthylen umgeben ist. Der Ringraum zwischen dem Spannstab und dem Hüllrohr ist gegen die Spannstabenden hin durch Dichtungen derart abgeschlossen, daß er mit einem erhärtenden Material, z. B. Zementmörtel, injiziert werden kann; dieser bildet über den freien Bereich des Zugglieds das erste Korrosionsschutzsystem. Das zweite Korrosionsschutzsystem ist das Hüllrohr selbst.
- In den Verankerungsbereichen ist das Hüllrohr jeweils mit einem Anschlußrohr gestoßen, das an die Ankerplatte der Verankerungsvorrichtung angeschlossen ist. Um das Zugglied spannbar bzw. nachspannbar zu erhalten, besteht der Korrosionsschutz in diesen Bereichen aus einer Korrosionsschutzmasse, z. B. Fett, mit der der Ringraum zwischen dem Spannstab und dem Anschlußrohr verpreßt ist. Somit besteht im Verankerungsbereich das erste Korrosionsschutzsystem aus der Korrosionsschutzmasse und das sekundäre System aus dem mit der Ankerplatte verbundenen Anschlußrohr.
- Bei diesem bekannten Zugglied besteht in dem Bereich, in dem das erste und das zweite Korrosionsschutzsystem gestoßen sind, die Gefahr, daß in den Ringraum zwischen dem Anschlußrohr und dem Hüllrohr Feuchtigkeit ein- und bis zu dem Zementmörtel vordringen kann, der das innere Korrosionsschutzsystem bildet. Insbesondere dann, wenn dieser Ringraum bereits vor dem Spannen injiziert wurde, der Zementmörtel beim Spannen also schon erhärtet ist, können aufgrund der beim Spannen auftretenden Dehnungen Risse entstehen. Solche Risse werden vor allem dort auftreten, wo Unstetigkeiten in der Dicke des Zementmörtels vorhanden sind, also im Stoß, so daß an diesen Stellen Feuchtigkeit bis zum Spannstab vordringen kann.
- Ein weiteres Problem folgt daraus, daß die Spannkraft beim Spannen eines vorweg injizierten Spannglieds bzw. beim Nachspannen eines nachträglich injizierten Spannglieds auf den Verbundquerschnitt aus Stahlstab, Zementmörtel und Hüllrohr wirkt. Da der Verbundkörper sich spannungsmäßig anders verhält als der Spannstab allein, kann die Spannung im Verbundkörper nur dann einigermaßen exakt bestimmt werden, wenn das erhärtete Injektionsmaterial keinen Verbund mit dem Hüllrohr eingeht bzw. der Verbund nur so gering ist, daß er sich beim Spannen löst. Dies ist zwar bei Verwendung eines glattwandigen Hüllrohres aus Kunststoff der Fall, nicht aber z. B. dann, wenn aus Gründen der mechanischen Festigkeit ein Hüllrohr aus Stahl verwendet wird.
- Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem Zugglied entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, das ohne eine Übertragung von Zwangskräften auf die rohrförmige Umhüllung nachspannbar ist und das einen Dauerkorrosionsschutz aufweist, eine Möglichkeit zu schaffen, die für einen Dauerkorrosionsschutz erforderlichen beiden Korrosionsschutzsysteme an der Übergangsstelle sicherer aneinander anzuschließen.
- Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Dadurch, daß durch diese Ausbildung der das innere Korrosionsschutzsystem bewirkende Zementmörtel entlang des Zugelements unter dem Stoßbereich der Rohre bis zum Verankerungsbereich durchgeht und der zwischen dem Rohrstück und dem Hüllrohr gebildete Ringraum mit Korrosionsschutzmasse gefüllt ist, wird eine einwandfreie Abdichtung der Übergangsstelle erreicht. Dadurch, daß einerseits im Anschlußrohr zwischen dem am Zugelement haftenden erhärtenden Material und der Ankervorrichtung durch eine Schicht aus einem plastisch zusammendrückbaren Material ein Bewegungsspielraum für das erhärtende Material geschaffen wird, der das Zugelement nicht an der Dehnung hindert und andererseits das Hüllrohr im Ankerbereich teleskopartig gestoßen ist und durch Anordnung eines Rohrstücks ein zusätzlicher Ringraum geschaffen wird, der ebenfalls mit einer plastisch verformbaren Korrosionsschutzmasse gefüllt ist, ist die Voraussetzung dafür gegeben, daß das Hüllrohr, wenn es beim Nachspannen mitgenommen werden sollte, sich gegenüber dem mit der Ankervorrichtung verbundenen Anschlußrohr verschieben kann, wodurch eine Übertragung von Zwangskräften auf die rohrförmige Umhüllung vermieden wird.
- Eine vorteilhafte Weiterbildung ergibt sich aus dem Patentanspruch 2.
- Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Zugglied im Verankerungsbereich,
- Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem teleskopartigen Stoß gemäß Fig. 1, und
- Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2.
- Das in Fig. 1 im Bereich der Ankervorrichtung dargestellte Zugglied 1 ist ein Einzelspannglied aus einem Stahlstab 2, der zumindest an seinen Enden mit Gewinden versehen ist und mittels einer Verankerungsmutter 3 gegenüber einer Ankerplatte 4 festgelegt werden kann. Die Ankerplatte 4 stützt sich in nicht eigens dargestellter Weise gegenüber einem Bauwerk ab. Ein Zugglied dieser Art ist beispielsweise für die Sanierung von Spannbetonbauwerken, insbesondere Brücken, geeignet.
- Der Stahlstab 2 ist im Bereich seiner freien Länge in einem Hüllrohr 5, vorzugsweise einem Präzisionsstrahlrohr, geführt und in diesem durch Abstandhalter 6 zentriert. Im Bereich der Ankervorrichtung ist das Hüllrohr 5 mit einem ebenfalls als Hüllrohr dienenden Anschlußrohr 7 gestoßen, das einen etwas geringeren Durchmesser aufweist und in das Hüllrohr 5 hineinreicht. Das Anschlußrohr 7 ist an die Ankerplatte 4 fest angeschlossen, z. B. angeschweißt (8).
- Im Stoßbereich des Hüllrohrs 5 und des Anschlußrohrs 7 ist in das Anschlußrohr 7 ein Rohrstück 9 hineingesteckt und der Übergang zwischen dem Rohrstück 9 und dem Anschlußrohr 7 z. B. durch eine Umwicklung 10 abgedichtet. Der zwischen dem Rohrstück 9 und dem Hüllrohr 5 gebildete Ringraum ist mit einem plastischen Korrosionsschutzmaterial 11 ausgefüllt. Plastisches Korrosionsschutzmaterial 12 befindet sich auch in dem Hohlraum zwischen dem Stahlstab 2 und dem Anschlußrohr 7 im unmittelbaren Anschluß an die Widerlagerplatte 4. Der Stahlstab 2 selbst trägt im Bereich der Verankerung einen Korrosionsschutzanstrich 13 , z. B. aus einem Teerepoxidharz, um den Bereich, in dem gegebenenfalls nachgespannt werden muß, schraubbar zu erhalten.
- Das Zugglied 1 wird im Normalfall vollständig verrohrt an die Einbaustelle geliefert und dort eingebaut. Nach dem Spannen wird der Hohlraum zwischen dem Spannstab 2 und dem Hüllrohr 5 bzw. dem Anschlußrohr 7 mit einem erhärtenden Material 14, vorzugsweise Zementmörtel, ausgefüllt, das über einen Stutzen 15 eingepreßt wird. Dabei kann z. B. dadurch, daß die Hüllrohre 5, 7 vor dem Zusammenbau innen mit einem Korrosionsschutzmittel ausgespült werden, ein Verbund zwischen dem erhärtenden Material 14 und den Innenflächen des Hüllrohres 5 bzw. des Anschlußrohres 7 verhindert werden.
- Um die Verankerungsmutter 3 für das Nachspannen zugänglich zu halten, ist über das Ende 16 des Spannglieds mit der Verankerungsmutter 3 eine Kappe 17 aus Kunststoff oder Blech gestülpt, die mit einer Korrosionsschutzmasse 18 gefüllt ist und durch eine Mutter 19 gegen die Widerlagerplatte 4 gedrückt wird. Die Verankerungsmutter 3 selbst ist mit einer Kontermutter 20 gesichert.
- Ergibt sich nun nach dem Erhärten des Einpreßmörtels die Notwendigkeit, das Zugglied 1 nachspannen zu müssen, so wird erneut eine Spannpresse angesetzt und der Spannstab 2 gedehnt. Wenn bei dieser Dehnung das erhärtete Material 14, das sich im Verbund mit dem Spannstab 2 befindet, mitgedehnt wird, steht ihm der in dem plastisch verformbaren Korrosionsschutzmaterial 12 vorhandene Dehnweg zur Verfügung. Wenn bei dieser Dehnung das Hüllrohr 5 im freien Bereich des Zugglieds ebenfalls etwas mitgenommen werden sollte, kann es gegenüber dem Anschlußrohr 7 verschoben werden, wobei sich dieses in das plastisch verformbare Korrosionsschutzmaterial 11 in dem teleskopartigen Stoßbereich des Hüllrohrs 5 und des Anschlußrohres 7 einschiebt. Dadurch werden jedenfalls Zwängungsspannungen in den Hüllrohren 5, 7 vermieden, so daß die Spannkraft sicher in den Spannstab 2 allein eingetragen wird.
Claims (2)
1. Freiliegendes spannbares Zugglied aus mindestens einem innerhalb einer rohrförmigen Umhüllung angeordneten und von in diese eingebrachtem erhärtendem Material, wie Zementmörtel oder dergleichen, umgebenen Zugelement, wie Stahlstab, -draht oder -litze, und mit an seinen Enden angeordneten Ankervorrichtungen, bei dem die rohrförmige Umhüllung ein sich über den freien Bereich des Zugglieds erstreckendes Hüllrohr aufweist, das an seiner Innenseite so ausgebildet bzw. behandelt ist, daß ein Verbund mit dem erhärtenden Material vermieden wird, und das im Verankerungsbereich auf der Anspannseite des Zugglieds mit einem mit der Ankervorrichtung verbundenen Anschlußrohr teleskopartig gestoßen ist und wobei der Hohlraum zwischen dem Zugglied und dem Anschlußrohr in einem unmittelbar an die Ankervorrichtung anschließenden Bereich mit einem plastisch verformbaren Korrosionsschutzmaterial ausgefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußrohr (7) innerhalb des Hüllrohrs (5) angeordnet und an seiner Innenseite so ausgebildet bzw. behandelt ist, daß ein Verbund mit dem erhärtenden Material vermieden wird, daß im Stoßbereich der beiden Rohre (5, 7) innerhalb des Anschlußrohrs (7) ein das Zugelement mit Abstand umgebendes Rohrstück (9) so angeordnet ist, daß es über das Ende des Anschlußrohrs (7) hinausragt und daß der so gebildete Ringraum zwischen dem Rohrstück (9) und dem Hüllrohr (5) mit einem plastisch verformbaren Korrosionsschutzmaterial (11) ausgefüllt ist.
2. Zugglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hüllrohr (5) und das Anschlußrohr (7) Stahlrohre sind.
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