DE3338915C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Richten und Ablängen von Draht mit mehreren in einem Richtwerkzeugrevolver angeordneten Richtwerkzeugen jeweils für einen unterschiedlichen Drahtdurchmesser, wobei der Draht dem gewünschten Richtwerkzeug zugeführt wird und der Richtwerkzeugrevolver in die gewünschte Arbeitsstellung drehbar ist und mit mindestens einer Drahtvorschubeinrichtung.

Vorrichtungen dieser Art werden insbesondere dort benötigt, wo Draht oder beispielsweise Armierungsstahl für Beton in Ringen angeliefert wird und daraus Stangen zur weiteren Verwendung hergestellt werden sollen.

Aus der Druckschrift DE 27 33 407 A1 ist eine derartige Richtmaschine für Betonstahl bekannt, bei der es allerdings nicht möglich ist, ständig Drähte unterschiedlichen Durchmessers bereitzustellen. Zwar können mit der bekannten Richtmaschine unterschiedliche Drahtdurchmesser gerichtet und im Anschluß abgelängt werden, jedoch ist dazu ein umständlicher und zeitraubender Umbau hinsichtlich einer Drahtzuführung der bekannten Richtmaschine erforderlich, was einer ständigen Betriebsbereitschaft widerspricht.

Drahtricht- und Schneidmaschinen sind bekannt (DE 31 11 693 A1; DE 32 00 092 A1). Sie richten von Ringen abgezogenen Draht und schneiden ihn auf die gewünschte Länge ab. Diese Maschinen sind jeweils zum Verarbeiten von Draht eines bestimmten Durchmessers eingerichtet. Soll Draht eines anderen Durchmessers gerichtet und geschnitten werden, so ist ein umständlicher und zeitraubender Umbau der Maschine erforderlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Richten und Ablängen von draht- oder stabförmigem Material zu schaffen, die ständig rasch realisierbar betriebsbereit ist, um solches Material mit unterschiedlichen Abmessungen (Durchmesser) zu richten und auf die gewünschte Länge zu schneiden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zuführung des Drahtes durch ein schwenkbares Magazin erfolgt, daß das Magazin der Anzahl der Richtwerkzeuge entsprechend aus mehreren verschiedenen, nebeneinander angeordneten Einlaufführungen, Zwischenführungen und Endführungen für jeweils unterschiedliche Führungsdurchmesser für die unterschiedlichen Drahtdurchmesser besteht, daß die Drahtvorschubeinrichtung als Schubrollenpaar ausgebildet ist, daß dem Magazin zwei Schubrollenpaare zum Zuführen des Drahts zugeordnet sind, daß das Magazin derart positionierbar ist, daß der Draht mit dem gewünschten Durchmesser in die Arbeitsposition zwischen die Schubrollenpaare gebracht und von den Schubrollenpaaren dem Richtwerkzeug zugeführt werden kann, und daß dem Revolver eine Schneidvorrichtung nachgeordnet ist.

Nach einer weiteren Ausbildung ist vorgesehen, daß Mittel zum synchronen Schwenken des Magazins und Positionieren der in dem Revolversystem angeordneten Richtwerkzeuge vorgesehen sind.

Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein, daß die Richtwerkzeuge in der jeweiligen Arbeitsstellung durch einen axial verschiebbaren Antrieb ankuppelbar angetrieben sind.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß jederzeit Draht verschiedenen Durchmessers schnell und dabei schonend gerichtet und abgeschnitten werden kann. Vorzugsweise gilt das für das Verarbeiten von Drahtringen. Als Vorteil ist auch herauszustellen, daß die Antriebe bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung für die Schub- und Zugrollenpaare unabhängig - entkoppelt - voneinander arbeiten. Ebenfalls ist ein getrennter Antrieb für die Richtwerkzeuge vorhanden, wodurch ein besonders schonendes Richten und Transportieren des Drahtes möglich ist.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 die Ansicht und

Fig. 2 die Draufsicht einer Vorrichtung nach der Erfindung,

Fig. 3 und Fig. 4 zeigen Einzelheiten der neuen Vorrichtung und

Fig. 5 eine Anlage zum Verarbeiten von Draht mit fünf verschiedenen Durchmessern von Ringen ausgehend.

In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 ein zu richtender Draht oder Armierungsstahl bezeichnet. Die Vorrichtung hat ein schwenkbares Magazin 2. Im gezeichneten Beispiel ist es für fünf unterschiedliche Durchmesser eingerichtet, d. h. es sind fünf verschiedene Einlaufführungen 3, 4, 5, 6 und 7 sowie je fünf Zwischen- und Endführungen 8, 9, 10, 11 und 12 bzw. 13, 14, 15, 16 und 17 vorhanden. Das Magazin 2 ist um eine Achse 18 schwenkbar (Vergl. auch Fig. 3), so daß der Draht mit dem gewünschten Durchmesser in Arbeitsposition, d. h. zwischen die Schubrollenpaare 19 und 20 gebracht werden kann.

Entsprechend der von dem Magazin 2 aufnehmbaren Drähte unterschiedlichen Durchmessers 1, 21, 22, 23 und 24 hat ein Richtwerkzeugrevolver 25 beispielsweise fünf Richtwerkzeuge 26, 27, 28, 29 und 30, von denen jedes auf einen bestimmten Durchmesser eingestellt ist. Mit 31 ist in Fig. 4 sche­ matisch eine Kette dargestellt, mit deren Hilfe ein syn­ chrones Schwenken des Magazins 2 und Positionieren der im Richtwerkzeugrevolver 25 vorhandenen Richtwerkzeuge 26 bis 30 erfolgt. Das jeweils in Arbeitsposition befindliche Richtwerkzeug wird durch einen axial verschiebbaren Antrieb 44 über eine Kupplung 45 angetrieben.

Ein zu richtender Draht 1, von dem Stangen einer bestimm­ ten Länge hergestellt werden sollen, wird über die Ein­ laufführung 3, das Schubrollenpaar 19, die Zwischenfüh­ rung 8, das Schubrollenpaar 20 und die Endführung 13 dem Richtwerkzeug 26 im Richtwerkzeugrevolver 25 zugeführt. Nach dem Verlassen des Richtwerkzeugs 26 sorgt ein Zugrollenpaar 32 für den Weitertransport des Drahtes 1 zur Schneidvor­ richtung 33.

Die Vorrichtung nach der Erfindung wird zweckmäßigerweise elektronisch gesteuert, so daß nach einem vorgegebenen Programm das Magazin 2 jeweils mit den gewünschten Dräh­ ten 1, 21, 22, 23 bzw. 24 automatisch in die Arbeitsposition geschwenkt und gleichzeitig das dazugehörige Richtwerk­ zeug 26, 27, 28, 29 oder 30 positioniert wird. Die Länge der herzustellenden Stangen wird ebenfalls vorgegeben und beispielsweise von einem Meßgerät 34 kontrolliert, dessen Ausgangssignal die Schneidvorrichtung 33 auslöst.

Beim Wechsel zu einem Draht/Armierungsstahl anderen Durchmessers wird der in der Arbeitslinie befindliche Draht bis vor den Richtwerkzeugrevolver zurückgefahren und bleibt in den Führungen des Magazins 2, wie das für die Drähte 21, 22, 23 und 24 in Fig. 2 angedeutet ist.

In Fig. 5 ist mit 35 die beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung bezeichnet, wie sie in den Fig. 1 und 2 dar­ gestellt ist. Die Drähte 1, 21, 22, 23 und 24 werden von Ab­ laufhaspeln 36, 37, 38, 39 und 40 abgezogen. 41 ist eine Drahtführung. Die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung 35 gerichteten und auf die gewünschte Länge geschnittenen Stangen können entweder in Mulden 42 gesammelt oder ro­ tierenden Mulden 43 zugeführt, gebündelt und weiterverar­ beitet werden. Die Bündel können manuell oder automatisch mit Bindedraht und Etiketten versehen werden.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung arbeiten die An­ triebe der Schub- und Zugrollenpaare 19, 20 und 32 unab­ hängig - entkoppelt - voneinander. Der Antrieb 44 für die Richtwerkzeuge 26 bis 30 ist ebenfalls getrennt von anderen Antrieben. Durch diese Maßnahme wird ein besonders schonendes Richten und Transportieren z. B. des Drahtes 1 erreicht.

Diese schonende, die Oberfläche nicht verletzende Verar­ beitung wird unterstützt, wenn die Schneidvorrichtung 33 sich beim Schneidvorgang mit dem abzuschneidenden Material 1 bewegt.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Richten und Ablängen von Draht mit mehreren in einem Richtwerkzeugrevolver angeordneten Richtwerkzeugen jeweils für einen unterschiedlichen Drahtdurchmesser, wobei der Draht dem gewünschten Richtwerkzeug (26, 27, 28, 29, 30) zugeführt wird und der Richtwerkzeugrevolver (25) in die gewünschte Arbeitsstellung drehbar ist und mit mindestens einer Drahtvorschubeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des Drahtes durch ein schwenkbares Magazin (2) erfolgt, daß das Magazin (2) der Anzahl der Richtwerkzeuge (26, 27, 28, 29, 30) entsprechend aus mehreren verschiedenen, nebeneinander angeordneten Einlaufführungen (3, 4, 5, 6, 7), Zwischenführungen (8, 9, 10, 11, 12) und Endführungen (13, 14, 15, 16, 17) für jeweils unterschiedliche Führungsdurchmesser für die unterschiedlichen Drahtdurchmesser besteht, daß die Drahtvorschubeinrichtung als Schubrollenpaar ausgebildet ist, daß dem Magazin (2) zwei Schubrollenpaare (19, 20) zum Zuführen des Drahts (1, 21, 22, 23, 24) zugeordnet sind, daß das Magazin (2) derart positionierbar ist, daß der Draht (1, 21, 22, 23, 24) mit dem gewünschten Durchmesser in die Arbeitsposition zwischen die Schubrollenpaare (19, 20) gebracht und von den Schubrollenpaaren (19, 20) dem Richtwerkzeug (26, 27, 28, 29, 30) zugeführt werden kann, und daß dem Richtwerkzeugrevolver (25) eine Schneidvorrichtung (33) nachgeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (31) zu einem synchronen Schwenken des Magazins (2) und Positionieren der in dem Revolversystem (25) angeordneten Richtwerkzeuge (26 bis 30) vorgesehen sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwerkzeuge (26, 27, 28, 29, 30) in der jeweiligen Arbeitsstellung durch einen axial verschiebbaren Antrieb (44) ankuppelbar (45) angetrieben sind.