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Vorrichtung zum mäanderförmigen Biegen
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von stabförmigem Material
Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum mäanderförmigen Biegen von stabförmigem Material, insbesondere Rohren,
umfassend einen drehbaren Träger mit senkrecht zur Biegeebene gerichteter Drehachse,
einen umschaltbaren Drehantrieb für den Träger, eine an dem Träger angeordnete Klemmvorrichtung
für das Vorlaufende des von einer Vorschubeinrichtung im wesentlichen gradlinig
zugeführten Materials und mindestens zwei Biegedorne, die mit parallel zur Drehachse
gerichteten Dornachsen an dem Träger derart gehalten sind, daß sie in der jeweiligen
Biegeausgangsstellung diametral bezüglich der Drehachse beiderseits des zu biegenden
Materialabschnittes liegen, so daß das Material beim Drehen des Trägers um den der
Vorschubeinrichtung nächstgelegenen Dorn gebogen wird.
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Solche Vorrichtungen dienen insbesondere zum Biegen ebener Rohrschlangen,
wie sie für Wärmetauscher in Kühlaggregaten und dergleichen Verwendung finden. Eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der DE-OS 16 27 650
bekannt. Bei der dort beschriebenen Vorrichtung sind nur zwei Biegedorne vorhanden,
auf die bei Bildung einer Rohrschlange mit mehreren Windungen das Rohr kreuzförmig
aufgewickelt wird. Für ein Erzeugnis aus mehreren Schlangenwindun-
gen
müssen die Biegedorne von beträchtlicher Länge sein Dies wiederum bringt Schwierigkeiten
mit sich, wenn die Biegedorne beim Hin- und Herdrehen des Trägers unter dem zulaufenden
Material hindürchgeführt werden müssen. Arbeitet man dagegen mit kurzen Dornen,
müssen die bereits gebogenen Schlangenwindungen abgenommen und während des Biegevorganges
gehalten werden.
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Dies verkompliziert die Vorrichtung ebenfalls. Ein weiterer Nachteil
bei der dort beschriebenen V.orrichtung besteht darin, daß bei der Biegung von mehreren
Schlangenwindungen auf langen Dornen man ein Paket aus sich überkreuzenden Strängen
erhält, die beim Abnehmen von den Biegedornen zwar zu einer annähernd ebenen Schlange
auffedern, wobei jedoch dieses Gebilde nicht streng in einer Ebene liegt. Dies spielt
bei einem Material wie Aluminium oder dergleichen kaum eine Rolle Beim Biegen von
Stahlrohren dagegen ist es schwierig, die so gebogenen Rohre hinterher in eine Ebene
zu bekommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, die einfach in ihrem Aufbau ist und das Biegen von ebenen
schlangenförmigen oder mäanderförmigen Gebilden in rascher Taktfolge ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch-gelöst, daß eine Vielzahl
von Biegedornen vorgesehen ist, die - in der Biegeausgangsstellung der Anordnung
betrachtet -in zwei Gruppen beiderseits einer senkrecht zur Vorschubrichtung des
zu biegenden Materials durch die Drehachse verlaufenden Ebene zusammen mit der Klemmvorrichtung
auf einer Plattform angeordnet sind, die
parallel zur Biegeebene
und~senkrecht urVorschubrichtung des zu biegenden Materials veSsehiebbar auf dem
Träger gelagert ist, und daß die Biegedorne wahlweise in den Weg-des zu biegenden
Materials bringbar sind.
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Wie bei der bekannten Vorrichtung verläuft das zu biegende Rohr in
der Biege ausgangsstellung durch die Drehachse des Trägers, wobei es tangential
an dem jeweils zur Vorschubeinrichtung hinweisenden Biegedorn anliegt.
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Bei einer Halbdrehung des Trägers um 1800 wird das Material um diesen
Biegedorn gedreht, wobei es aufgrund der außermittigen Lage des Biegedornes um mehr
als 1800 gebogen wird. Dieser über 1800 hinausgehende Betrag gewährleistet das erforderliche
Überbiegungsmaß, um das Zurückfedern der gebogenen Schlange beim Abnehmen von den
Biegedornen auszugleichen, so daß die Schlangenwindungen der fertiggebogenen Schlange
praktisch parallel liegen.
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Nach der ersten Halbdrehung wird die Plattform so weit verschoben,
bis der nächstezu biegende Abschnitt wieder durch die Drehachse des Trägers verläuft.
Gleichzeitig wird hierbei der Biegedorn;-in den Weg des zu biegenden Materials gebracht,
um den das Material bei der nächsten Halbdrehung des Trägers gebogen werden soll.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es auf einfache Weise,
vollautomatisch eine ebene Schlange aus stabförmigem Material zu biegen, wobei die
Schlange erst dann von der Vorrichtung genommen oder ausgeworfen wird, wenn die
gesamte Schlange fertig gebogen ist. Da-
bei erlaubt die erfindungsgemäße
Vorrichtung sehr hohe Taktzeiten, die mit der bekannten Vorrichtung aufgrund der
komplexen Stellvorgänge nach jedem Biegevorgang nicht möglich waren.
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Vorzugsweise sind die Biegedorne in axialer Richtung verstellbar an
der Plattform gelagert. Die Verstellung kann dabei auf geeignete Weise-durch .Elektromagnete,
druckmittelbetätigte Zylinder oder Nockenantriebe erfolgen. Insbesondere wenn vorgesehen
ist, Biegedorne unterschiedlichen Durchmessers zu verwenden, kann es jedoch zweckmäßig
sein, die Biegedorne in einem oberhalb der Plattform angeordneten Magazin unterzubringen,
dem eine Ubertragungsvorrichtung zum Übertragen eines Biegedornes von dem Magazin
in eine zugehörige Dornhalterung an der Plattform zugeordnet ist. Beispielsweise
können in der Plattform Bohrungen zur Aufnahme des Biegedornes vorgesehen sein,
wobei Biegedorne mit unterschiedlichem Durchmesser in ihrem Biegeabschnitt jeweils
ein Fußteil identischen Durchmessers aufweisen, mit dem sie in diese Bohrungen passen.
Es genügt eine entsprechende Greifvorrichtung vorzusehen, welche die Dorne in die
Bohrungen der Plattform einsetzt und aus den Bohrungen wieder herausnimmt. Entsprechende
Magazine sind aus dem Bereich der Werkzeugmaschinen für das Wechseln von- Werkzeugen
bekannt.
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Um die Länge der Schlangenwindungen zwischen zwei Biegungen oder auch
den Achsabstand benachbarter Biegedorne ve-rändern zu können, ist es zweckmäßig,
wenn die Biegedorne in der Plattform senkrecht zu ihren Achsen und parallel zu der
Plattformebene verstellbar angeordnet- sind. Z.B. kann jeder Biegedorn auf einem
Kreuzschlitten angeordnet sein, so daß die Biegedorne unabhängig voneinander parallel
zur Plattformebene verstellbar sind.
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Normalerweise wird eine Einstellung der Biegedorne für eine größere
Anzahl von zu biegenden Schlang vorgenommen, so daβ die drn Biegedorne nicht
zubetriefsmäßig verstellbar sein müssen. Eine geeignete Steurung zur selbsttätigen
Verstellung der Biegedorne kann jedoch vorgesehen sein einfachenFührungsform sind
dieBei einer einfachen Ausführungsform sind die Biegedorne im wesentlichn in zwei
parallel zur Verschieberichtung der Plattform gerichteten Reihen derart angeordnet,
daß der Abstand zwischen zwei Biegedornen einer Reihe gleich dem Durchmesser eines
Dornes zuzüglich dem doppelten Durchmesser des zu biegenden Materials ist, wobei
ein Biegedorn der einen Reihe auf Höhe einer Lücke zwischen zwei Biegedornen der
anderen Reihe liegt. Diese Anordnung sorgt für streng parallele Abschnitte der gebogenen
Schlange.
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Für einen vollautomatischten Betrieb umfaßt die Vorrichtung einen
Schiebeantrieb zum schrittweisen Vorschub der Plattform, wobei der Vorschubschritt
jeweils dem halben Achsabstand zwischen einander benachbarten Biegedornen entspricht-.
einen eine-r--einfachen Ausführungsform umfaßt der Schiebeantrieb einen parallel
zur Verschieberichtung der Plattform verschiebbar geführten Schlitten, einen Arbeitszylinder
zur Verstellung des Schlittens um eine Schrittlånge in beiden Richtungen und eine
Kupp-.
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lungseinrichtung zur---wahlweisen Kupplung des Schlittens mit der
Platform. der Schlitten führt eine Hin- und Herbewegung um jeweils e-ine Schrittlänge
aus, die einstellbar sein kann, wobei e; dies wahlweise mit der Plattform gekuppelt
wir-d, u.m diese vorzuschiebe und entkuppelt zurückzulaufen zurückzulaufen.
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Eine geeignete Kupplungseinrichtung umfaßt beispielsweise
einen
auf dem Schlitten angeordneten Arbeitszylinder mit senkrecht zur Verschieberichtung
gerichteter Arbeitsrichtung sowie Aussparungen an der Plattform zur Aufnahme des
freien Endes der Kolbenstange des Arbeitszylinders. Die Aussparungen an der Plattform
können in einem geeigneten Rastermaß angeordnet sein, das auf die erforderlichen
Schrittlängen abgestimmt ist. Um die Schrittlänge in Anpassung an unterschiedliche
Biegedorndurchmesser verändern zu können, können diese Aussparungen an einer Leiste
angebracht sein, die lösbar mit der Plattform verbunden ist. Zusammen mit der einstellbaren
Schrittlänge am Vorschub des Schlittens ergibt dies die Möglichkeit, den Vorschub
der Plattform in beliebiger Weise zu verändern.
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Das stangenförmige Material, beispielsweise auch zu biegende Rohre
werden üblicherweise von einer auf einer Haspel gelagerten Vorratsrolle abgezogen.
Vor dem Begen ist dieses Material geradezurichten, wozu eine eine Mehrzahl von Richtrollen
umfassende Richtanordnung verwendet wird, die gleichzeitig den Vorschub des Materials
besorgt. Um auch ohne Zuhilfenahme von Gegenrollen eine saubere Biegung des Material
um den Biegedorn zu erhalten und ein -Auf federn des Materials an der Biegestelle
zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Vorschub der Richtanordnung
mit dem Drehantrieb des Trägers synchronisiert und derart. gesteuert ist, daß die
Größe der Vorschubgeschwindigkeit gemäß einer- Sinushalbwelle zwischen 0 und ».
variiert, wobei die Vorschubgeschwindigkeit der Richtanordnung geringfügig kleiner
als die aufgrund der Drehung des Trägers tatsächlich erreichte Vorschubgeschwindigkeit
ist. Bei der Drehung des Trägers wird somit das zu biegende Material gegen einen
gewissen Widerstand der
Richtanordnung gezogen undNdabe-i gestrafft,.
so daß es sich glatt um den Biegedprü legt. Andererseits wäre es nicht möglich,
ohne einen~Vorschubanttieb: das Material aus der Richtanordnung herauszuziehen.
Hierzu müßte nicht nur der Drehantrieb des TrAgers seh-r.viel stärker dimensioniert
sein, als dies für die Biegung selbst erforderlich ist, sondernes--bestünde~auch-die
Gefahr, daß aufgrund des großen Widerstandes der Richtanordnung beispielsweise Rohre
bei-der Biegung im Biegebereich flach gedrückt werden. Der sinusförmige Verlauf
der Vorschubgeschwindigkeit gewährleistet eine genaue Anpassung des Materialvorschubes
an die durch die Drehbewegung des Trägers hervorgerufene Vorschubbewegung.
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Um eine Verbiegung des bereits gerichteten Materials zwischen der
Richtanordnung und der Biegevorrichtung auch bei einem relativ kurzen Abstand zwischen
der Richtvorrichtung und der Biegevorrichtung zu vermeiden, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß die Richtanordnung um eine zur Trägerachse Parallele Schwenkachse
schwenkbar gelagert und mit dem Träger derart gekoppelt ist, daß das zulaufende
Material zwischen dem jeweils aktiven Biegedorn und der Richtanordnung auf einer
geradlinigen Tangente an den Biegedorn liegt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung
anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 eine
perspektivische Ansicht des Drehtisches der Biegevorrichtung schräg von unten, Fig.
3 bis 8 schematische Draufsichten auf die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erläuterung
ihrer Funktionsweise, und Fig. 9 eine schematische Draufsicht auf den Drehtisch
einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die in de-r Fig. 1 dargestellte Anordnung umfaßt eine allgemein mit
10 bezeichneteRicht- und Vorschubeinrichtung, welche ein stabförmiges Material,
beispielsweise ein Rohr 12 von einer in den Fig. 3 bis 8 schematisch dargestellten
Vorratsrolle 14 abzieht, richtet und einer allgemein mit 16 bezeichneten Biegevorrichtung
zuführt.
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Im folgenden wird bei dem zu biegenden Material 12 von einem Rohr
gesprochen, da die Biegevorrichtung 16 insbesondere zum Biegen solcher Rohre gedacht
ist. Es versteht sich, daß es sich bei dem stabförmigen Material 12 jedoch auch
um Drähte oder anderes Material handeln kann.
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Die eigentliche Biegevorrichtung 16 umfaßt einen an einem Ständer
18 um eine vertikale Achse 20 drehbar gelagerten Drehtisch 22. Die horizontale Anordnung
des Drehtisches 22 gilt nur für das vorliegende Beispiel.
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Es ist ebenso denkbar, den Drehtisch 22 vertikal zu stellen, das heißt
um eine horizontale Achse drehbar zu lagern. Der Drehtisch ist mittels eines Elektromotors
24 über ein nicht näher dargestelltes Schneckengetriebe 26 in beiden Richtungen
drehbar, wobei nicht dargestellte Anschläge vorgesehen sein können, um diese Drehung
auf einen bestimmten Winkelbereich zu begrenzen.
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Auf dem Drehtisch 22 ist eine allgemein mit 28 bezeichnete Plattform
an Schienen 30 parallel zur Tischoberfläche und senkrecht zu der durch den Pfeil
A anqeqebenen Vorschubrichtung des Rohres 12 verschiebbar angeordnet.
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Auf der Plattform 28 sind zwei Dornhalte- oder -führungsschienen 32
auf senkrecht zu den Schienen 30 gerichteten Schienen 34 verschiebbar geführt. Die
Verschiebung erfolgt mittels einer Gewindespindel 36, die an einem in der Mitte
zwischen den beiden Dornhateschienen an der'Plattform 28 befestigten Bock 38 gelagert
ist und zwei mit gegenläufigem Drehsinn ausgebildete Gewindeabschnitte 40, 42 aufweist,
die jeweils in eine nicht dargestellte entsprechende Gewindebohrung in den Dornführungsschienen
32 eingreifen. Bei einer Drehung der Gewindespindel 36 werden somit die beiden Dornhalteschienen
32 um gleiche Abstände längs der Schienen 34 hin und her verstellt.
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In jeder Dornhalteschiene 32 ist eine Anzahl von Biegedornen 44 höhenverstellbar,
das heißt in Richtung der Dornachse senkrecht zur Plattformebene verstellbar gelagert.
Die Höhenverstellung der Dorne erfolgt in nicht dargestellter Weise durch Magnete,
druckmittelbetAtitte.
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Zylinder oder auch eine Kurvensteuerung, deren Antrieb von dem Drehantrieb
des Drehtisches 22 abgeleitet wird.
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Auf die Verstellung der Biegedorne 44 wird bei der Er-: läuterung
der Funktionsweise der Vorrichtung noch näher eingegangen. Auf der in der Fig. 1
dem Betrachter näher liegenden Dornhalteschiene 32 ist ferner eine Klemmvorrichtung
46 angeordnet, die zum Einspannen des Vorlaufendes des Rohres 12 dient.
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Die Verstellung der Plattform 28 entlang der Schienen 30 erfolgt mit
Hilfe zweier allgemein mit 48 bezeichneten
Schiebeantriebe beiderseits
der Plattform 28, von denen in der Fig. 1 nur einer vollständig- sichtbar ist. Jeder
Schiebeantrieb 48 umfaßteinen an dem Drehtisch 22 parallel zu den Schienen 30 verschiebbaren
Schlitten 50. Dieser wird mittels eines Arbeitszylinders 52 verstellt, der sich
einerseits an einem drehtischfesten Bock 54 abstützt und andererseits mit seiner
Kolbenstange an dem Schlitten 50 angreift. Der Schlitten 50 seinerseits trägt eine
Kupplungseinrichtung 56 zur wahlweisen Verbindung des Schlittens 50 mt der Plattform
28. Die Kupplungseinrichtung ist von einem weiteren Arbeitszylinder 58 gebildet,
der auf dem Schlitten 50 befestigt ist und dessen Kolbenstange 60 wahlweise in Bohrungen
62 einschiebbar ist, die in der Seitenfläche 84 der Plattform 28 ausgebildet sind.
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Die Richt- und Vorschubeinrichtung umfaßt in an sich bekannter Weise
eine Richtstation 66 mit Richtrollen 68, eine Meßstation 70 zur Messung der durchgelaufenen
Rohrlänge sowie eine Trennvorrichtung 72 zum Abschneiden des Rohres. Alle diese
Vorrichtungen sind an sich bekannt und brauchen daher nicht näher erläutert zu werden.
Diese Vorrichtungen 66, 70 und 72 sind auf einem Schwenkträger 74 befestigt, der
um eine zur Drehachse 20 des Drehtisches 22 parallele Drehachse 76 schwenkbar an
einem Fuß 78 gelagert ist. Der Schwenkträger 74 ist starr mit einem Führungshebel
80 verbunden, der seinerseits über eine Stiftschlitzkopplung mit einer mit der Welle
82 des Drehtisches 22 drehfest verbundenen Kurbel 84 koppelbar ist, so daß bei einer
Drehung des Drehtisches 22 der Schwenkträger 74 verschwenkt werden kann.
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Um bei einer Drehrichtungsumkehr des Drehtisches 22 die Schwenkrichtung
des Schwenkträgers 74 ebenfalls ändern zu können, ist die Kurbel 84 zweiarmig ausgebilP
det
mit zwei Arbeitszylindern 86 an jedem ihrer Enden, deren Kolbenstange 88 wahlweise
in den im Führungshebel 80 ausgebildeten Schl-itz -der Stiftschlitzführung einführbar
ist. Je nach dem, wei.ch- der Kolbenstangen 88 in den Schlitz 90,eingreift,- führt
der SchwenktrAger 74 bei gleicher Drehrichtung'des Drehtisches 22 eine Schwenkbewegung
nach links oder nach rechts aus.
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Anhand der Fig. 3 bis 8 soll nun im folgenden die Arbeitsweise der
soweit beschriebenen Vorrichtung erläutert werden. Die Fig-. 3 b.;Ls 8 zeigen in
schematischer Weise eine Draufsicht auf. die erfindungsgemäSe Anordnung, wobei nur
die wesentlichsten Elemente-der der Anordnung dargestellt sind. Fig. 3 zeigt den
ersten Schritt für das Biegen einer ebenen Rohrschlange. Die Plattform 28 ist soweit
verstellt worden,daB das zugeführte Rohr 12 geradlinig durch die Drehachse 20 des
Drehtisches 22 in die Klemmvorrichtung 46 eingeführt und dort festgeklemmt werden
kann, wobei das Rohr 12 tangential an dem ersten Biegedorn 44 anliegt. Aus dieser
in Fig. 3 dargestellten Stellung wird der Drehtisch 22 in Richtung des Pfeiles im
Gegenuhrzeigersinn um 1800 gedreht, wobei der Schwenkträger 74 der Richt- und Vorschubvorrichtung
10 eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn durchführt, in der Weise, daß das von der
Richt- und Vorschubeinrichtung 10 zum Biegedorn 44 verlaufende Rohrstück stets gerade
ist.
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Diese Schwenkbewegung des Schwenkträgers 74 wird erreicht, wenn bei
der in der Fig. 3 ablaufenden Drehung des Drehtisches 22 der in, den Fig. 1 und
2 linke Stift 88 in den Schlitz 90 eingreift.
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Fig. 4 zeigt die nach dem ersten Biegevorgang um 1800 erreichte Endstellung
des Drehtisches 22. Wie man erkennt, findet bei der Drehung aus der in Fig. 3 dargestellten
Stellung
in die in der Fig. 4 dargestellte Stellung ein leichtes Uberbiegen des Rohres 12
statt, -das heißt das Rohr umschlingt etwas mehr als 1800 des Umfanges des Biegedornes
44. Dieses Uberbiegen bewirkt, daß die Biegung bei der fertigen Rohrschlange exakt
1800 beträgt.
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Das Uberbiegen kann auch durch eine Drehung des Tisches 22 um mehr
als 1800 bewirkt werden.
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Nun wird die Plattform 28 durch den Schieberantrieb 48 in Richtung
des Pfeiles B um einen Schritt vorgeschoben, dessen Länge dem halben Achsabstand
zweier benachbarter Biegedorne 44 entspricht. Die hierbei erreichte Endstellung
ist in der Fig. 5 dargestellt. Gleichzeitig oder anschließend wird nun der dem ersten
Biegedorn 44 bezüglich der Drehachse 20 des Drehtisches 22*diametral gegenüberliegende
Biegedorn 44 ausgefahren, so daß er über die Dornhalteschiene 32 hinausragt und
tangential an dem Rohr 12 anliegt. Nun wird die Drehscheibe 22 im Uhrzeigersinn
wiederum um 1800 gedreht, wobei die Richt-und Vorschubeinrichtung 10 eine Schwenkbewegung
im Gegenuhrzeigersinn ausführt. Die erreichte Endstellung ist in der Fig. 6 dargestellt.
In dieser Stellung wird durch Zurückziehen der Kolbenstange 60 der Kupplungsvorrichtung
56 die Verbindung zwischen dem Schieberantrieb 48 und der Plattform 28 gelöst und
der Schlitten 50 um einen Schritt in Richtung des Pfeiles C in der Fig. -6 mit Hilfe
des Arbeitszylinders 52 verschoben. Anschließend wird der Schlitten 50 durch das
Ausfahren der Kolbenstange 60 wiederum mit der Plattform 28 verbunden.
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Nun werden Schlitten 50 und Plattform 28 gemeinsam um einen Schritt
in Richtung des Pfeiles D in der Fig. 7 verschoben. Anschließend wird der dem zweiten
Dorn 44 diametral gegenüberliegende dritte Dorn 44 nach oben ausgefahren, so daß
er sich tangential an das Rohr 12 anlegt. Hierauf erfolgt wiederum eine Drehung
des Dreh-
tisches 22 im GegenRhrzeigersinn in die in der Fig. 8
dargestellte Entste-l.lung. In dieser Stellung erfolgt nun wiederum das Entkoppeln
des Schlittens und der Plattform, das Zurückfahren des Schlittens um inen Schritt,
die Verbindung vonSchlitten.* und Plattform 28 sowie das Vorschieben des~Schlitten.ìn
Richtung des Pfeiles G in Fig. 8 um einen Schritt. Danach wiederholen sich die Schritte
der Fig 5 bis 8- beliebig oft.
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Man erkennt, daß es beispielsweise auch möglich wäre, in der in der
Fig. 5 dargestellten Stellun.g ñicht nur den zweiten Biegedorn 44 auszufahren, sondern
beispielsweise auch den folgeknden Dorn in derselben Dornreihe auszufahren. -In
diesem alle erhielte man eine rechteckige Biegung, wie dies durch strichpunktierte
Linien in der Fig.~5 angedeutet ist. Eine solche rechteckige Biegung in einer Rohr
schlange kann erwünscht sein, um an dieser stelle beispielsweise -die Rohrschlange
zu falten und auf diese Weise mehrere Rohrschlangenabschnitte in zueinander parallelen
Ebenen anordnen.
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Bei einer Drehung des Drehtisches 22 wird das Rohr 12 mit einer sinusförmig
zunächst zu- und dann wieder abnehmenden Vorschubgeschwindigkeit nachgezogen. In
der Regel ist die in einer reinen Richtstation auf das Rohr 12 ausgeübte Bremskraft
zu groß, um ohne einen Vorschub in der Richtstation auszukommen. Daher umfaßt die
Richtstation in der Regel auch einen Vorschub für das Rohr.
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Wegen des sinusförmigen Vorschubes des Rohres bei einer Drehung des
Drehtisches 22 sollte auch dieser Vorschub in der Richtstation 66 so gesteuert sein,
daß er das Rohr mit sinusförmig zunehmender und abnehmender-Geschwindigkeit vorschiebt.
Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, den Vorschubantrieb der Richtstation in Abhängig-
keit
des Drehantriebes des Drehtisches 22 so zu steuern, daß er etwas langsamer ist als
die durch die Drehung des Drehtisches hervorgerufene tatsächliche Abzugsgeschwindigkeit
des Rohres 12. Dieser geringfügige Geschwindigkeitsunterschied sorgt dafür, daß
das Rohr 12 bei der Biegung stets gut gestrafft ist. Die Kopplung der Vorschubeinrichtung
in der Richtstation 66 mit dem Drehantrieb des Tisches 22 kann mechanisch oder durch
eine elektronische Steuerung erfolgen.
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Nach dem Abschneiden des Rohres und dem Fertigbiegen der Rohr schlange
kann diese von der Plattform 28 abgenommen werden. Es versteht sich, daß auf der
Plattform 28 auch eine größere Anzahl von Dornen angeordnet werden kann.. Ferner
wäre es möglich, die Dorne jeweils über ein oberhalb des Drehtisches 22 angeordnete.s,
in Fig. 1 durch strichpunktierte Linien angedeutetes Magazin 92 zuzuführen, aus
dem die Dorne in Bohrungen in den Dornhalteschienen 32 eingesetzt werden. Nach Gebrauch
könnten die Dorne wieder in das Magazin .zurückgeführt werden. Dies gäbef die Möglichkeit,
ohne Mühe Dorne unterschiedlichen Durchmessers zu verwenden.
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Fig. 9 zeigt in einer schematischen Draufsicht auf den Drehtisch allein
eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher jeder Biegedorn 44 auf einem allgemein
mit 94 bezeichneten Kreuzschlitten angeordnet ist, mit dessen Hilfe der Biegedorn
parallel zur Verschieberichtung der Plattform 28 bzw. senkrecht dazu verstellbar
ist.
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Hierzu ist der eine Schlitten 96 des Kreuzschlittens 94.entlang einer
Schiene 98 verstellbar, während der andere Schlitten 100 auf dem ersten Schlitten
96 senkrecht zur Längsrichtung der Schiene 98 verstellbar ist, Mit Hilfe dieser
Kreuzschlitten 94 können die Biege-
dorne 44 in beliebige Abstände
zueinander gebracht werden, so daß nicht nur untérschiedliche Biegedorndurchmesser
ausgeglichen werden können sondern es auch möglich ist, beispielsweise zwei Biegedorne
nebeneinander zu schieben und um zwei Biegedorne. gleichzeitig zu biegen, so daß
das.bereits in der Fig. 5 für weiter auseinanderstehende Biegedorne 44 gestrichelt
angedeutete Rechteck gebogen wird. Die Schrittlänge für den schrittweisen Vorschub
der Plattform 28 muß dann dem jeweiligen Abstand der Biegedorne angepaßt werden,
wobei beispielsweise auch ein Vorschub um mehrere Schrittlängen auf einmal erfolgen
kann.
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In der obigen Beschreibung wurden zur Verdeutlichung der Betriebsabläufe
die einzelnen Schritte als aufeinanderfolgend dargestellt. Es ist jedoch auch denkbar,
während der Drehung des Drehtisches 22 bereits die -Lage der Plattform zu verändern
oder den Schlitten 50 zu verstellen, um die Taktzeiten zu erhöhen. In der Praxis
wird man die Steuerung so ausbilden, daß der Drehtisch 22 sich kontinuierlich hin-
und herdreht, sodaß der Vorschub des Rohres niemals völlig unterbrochen wird.
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