-
Vorrichtung zur Ausgabe eines Wäschestückes. Zusatz zum Patent 3o6872.
Die gemäß dem Patent 3o6871 ausgebildete Vorrichtung zur Ausgabe eines Wäschestückes,
bei der dieses innerhalb eines gez schlossenen Gehäuses über Rollen geführt und
mit einem Teil außerhalb des Gehäuses der Benutzung zugänglich ist, weist die Eigenart
auf, daß das, Wäschestück zwischen gezahnten Walzen hindurchgeführt ist, welche
gleichzeitig zur Schaltung und zum Festklemmen desselben dienen. Während nun aber
bei der beschriebenen Bauart zwei solcher Walzenpaare vorgesehen sind, von' denen
das eine auf die aus dem Gehäuse austretende, das andere auf die in dieses wieder
eingeführte Bahn ides Wäschestückes einwirkt, wird gemäß der vorliegenden Erfindung
lediglich ein derartiges Paar gezahnter Walzen benutzt, welches zum Festklemmen
bzw. Schalten beider Bahnen dient, indem diese gemeinschaftlich zwischen den Walzen
hindurchlaufen. Diese Ausführungsform hat zunächst den Vorteil einer wesentlichen
Vereinfachung des Getriebes, denn es wird nicht nur ein Walzenpaar erspart, sondern
es kommen auch die Mittel in Wegfall, die zur Übertragung der Bewegung und der Sperrwirkung
auf das zweite Walzenpaar notwendig sind. - Darüber hinaus gewährt die neue Anordnung
auch noch die Möglichkeit, die Weiterschaltung beider Bahnen anstatt durch ein Federspannwerk,
dessen Wirkung auf beide Walzenpaare übertragen werden muß, einfach durch einen
von Hand auf die eine Bahn ausgeübten Zug bewirken zu können, sobald die Sperrung
durch Münzeneimvurf aufgehoben ist. Bei der älteren Bauart mußte nämlich wegen der
vielfachen Zahnradübertragungen und der zahlreichen Walzenumschlingungen ein verhältnismäßig
großer Kraftaufwand aufgeboten und demnach ein übermäßiger Zug auf das Wäschestück
ausgeübt werden, um dieses in gleicher Weise fortbewegen zu können; die durch die
Erfindung erzielte Vereinfachung beseitigt dieses Hindernis und schafft so die Gelegenheit,
auch Aden Antrieb einfach und vorteilhaft gestalten zu können. Die Fortbewegung
des Wäschestückes erfolgt demgemäß mittels eines Schaltwerks, welches durch Zug
auf die austretende Bahn in Tätigkeit gesetzt wird und das die Sperrung des Walzenpaares
aufhebt, sofern eine Münze eingeworfen. ist. Bei Fortdauer des ausgeübten Zuges
wickelt sich dann das Wäschestück um eine durch die Sperrvorrichtung gegebene Länge
von der Vorratstrommel ab, und in demselben Maße wie ,das Walzenpaar die .eine Bahn
zum Gebrauch abrollen läßt, holt es zugleich, die andere Bahn in das Gehäuse ein,
wo diese beispielsweise auf eine Aufwickeltrommel aufgewunden wird.
-
Die Zeichnung veranschaulicht als Beispiel eine zur Ausführung des
Erfindungsgedankens geeignete Einrichtung. In Fig. i ist
ein senkrechter
Schnitt durch .das Gehäuse dargestellt, der eine Seitenansicht des eingebauten Getriebes
erkennen läßt, während die zugehörige Vorderansicht - durch Bruchlinien verkürzt
- aus Fig. 2 ersichtlich ist. Fig. 3 ist die andere Seitenansicht, und Fig. 4 und
5 zeigen in größerem Maßstabe Einzelheiten in Ansicht von oben bzw. von der Vorderseite.
-
In dem Gehäuse i sind zwei senkrechte Tragwände 2 und 2' angeordnet,
zwischen denen die Walzen, Rollen usw. gelagert sind. Das Wäschestück wickelt sich
von einer Vorratsrolle 3 ab, die am oberen Teil der Wände 2, 2' befestigt ist, während
idie bereits benutzte Bahn auf der am unteren Teil angebrachten Auf@vickeltrommel
4 aufgerollt wird. Zwischen den beiden Trommeln sind zwei gezahnte Holzwalzen 5
und 6 angeordnet, von denen die eine, die Walze 6, wiederum in Langlöchern der Tragplatten
derart gelagert ist, daß sie unter Einwirkung der Federn 7 und 7' an die mit ihr
kämmende Walze angedrückt wird. Der Eingriff kann durch die Federspannung geregelt
werden.
-
Das Wäschestück läuft von der .Vorratstrommel 3 zunächst zwischen
den Walzen 5 und 6 hindurch, umschlingt dann die letztere auf etwa der Hälfte ihrer
Umfläche und wird darauf über die Rolle 8 zu dem oberen Schlitz 9 .des Gehäuses
geleitet. Der nun anschließende, außerhalb des Gehäuses befindliche Teil hängt zur
Benutzung frei herab; an ihn schließt sich die der Aufwickeltrommel zugeführte Bahn
an; die durch den Schlitz 1o wieder in das Gehäuse eintritt und zunächst zum zweiten
Male zwischen den gezahnten Walzen hindurchläuft, bevor sie sich auf der Trommel
4 aufwickelt.
-
Die Leitrolle 8, mittels welcher die von den gezahnten Walzen aufsteigende
Bahn in die wagerechte Lage übergeführt wird, bildet einen Teil :des Schaltwerks,
mittels dessen die Entsperrung .der Zahnradwalzen erfolgt, sobald ein Zug auf den
herabhängenden Teil des Wäschestücks ausgeübt wird. Sie ist zu diesem Zweck an zwei
senkrechten Hebeln i i, i i' gelagert, die an ihren unteren Enden schwingbar an
den Tragwänden befestigt sind. Die Hebel, welche bei einer auf das Wäschestück ausgeübten
Zugwirkung um einen gewissen Betrag vornüberkippen, stehen unter Wirkung von Federn
i2, 12' die sie in die gezeichnete Lage zurückführen, sobald die Zugwirkung aufhört.
An dem Hebel i i ist ein Druckstift 13 gelenkig angeschlossen, der in der Bohrung
eines an der Wand :2 sitzenden Blocks 14 geführt ist; dieser Druckstift bewirkt
die Aufhebung der Sperrung beim Ausschwenken der Hebel i i, I 1'.
-
Die Sperrvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem mit dem Walzenpaar
umlaufenden Sperrad und einem verschiebbaren Sperriegel. Dieser Riegel 15 ist in
Höhe des Druckstiftes 13 angebracht und im gleichen Sinne wie dieser verschiebbar
(vgl. Fig: 4). Er umfaßt die Welle 16 des Sperrades, auf welcher er sich mittels.
des Schlitzes 17 'bei seiner Verschiebung führt. An der dem Druckstift zugekehrten
Seite des Riegels ist ein rechtwinklig angesetzter Flügel 18 ausgebildet, der mit
einer mittleren Öffnung versehen ist, in welche der Druckstift eintreten kann. Am
entgegengesetzten Ende ist ein Sperrstift i9 angebracht, der sich in der Ruhelage
gegen einen Anschlag des Sperrrades 2o legt und hierdurch die gezahnten Walzen in
.der jeweiligen Lage festhält. Eine Feder 21, die auf den Flügel 18 drückt, sucht
den Riegel stets in die Sperr- oder Ruhelage zurückzuführen.
-
Zwischen dem Kupplungsstift 13 und dem Riegel 15 befindet sich ein
an sich bekannter Münzprüfer 22 (vgl. Fig. 4 und 5), der in einfachster Weise durch
die am Block 14 angebrachten Stifte 23 gebildet wird. Auf diesen Stiften bleibt
die eingeworfene Münze liegen, sobald sie einen oberhalb des Zwischenraums zwischen
Block 14 und Flügel 18 endigenden (in der Figur nicht dargestellten) Münzführungskanal
verläßt.
-
Die Einrichtung wirkt nun folgendermaßen: Befindet sich keine Münze
im Münzprüfer, so führt der Druckstift 13 bei Ausübung einer Zugwirkung auf das
Wäschestück eine Leerbewegung. aus, indem er in die Durchbrechung .des Flügels,
18 eintritt. Ist dagegen eine Münze an der erwähnten Stelle vorhanden, so versperrt
diese -.dem Druckstift den Eintritt in die Flügelöffnung; infolgedessen legt sich
der Stift an die Münze an und schiebt mit deren Hilfe den Riegel vor sich her, so
daß der Sperrstift i9 ausgehoben wird. Die gezahnten Walzen 5, 6 sind nunmehr frei
drehbar und lassen das Wäschestück bei Fortdauer des auf dieses ausge-*übten Zuges
weiter abrollen; 'bis eine erneute Sperrung erfolgt. Während der Riegelverschiebung
gleitet die Münze von den Stiften 23 ab; sie kann aber zunächst nicht herabfallen,
da sie zufolge der Gegenwirkung der Feder 21 zwischen Druckstift und Flügel eingeklemmt
bleibt.
-
Das Wiedereintreten der Sperrung wird durch einen auf dem -Sperrad
20 sitzenden Nocken 24 herbeigeführt. Unter Einwirkung der Feder 21 schleift der
Sperrstift i_9 dauernd auf der Umfläche des Sperrades. Sobald rder Stift über ,den
Nocken 24 hinweg-,gleitet, wird der Riegel 15, um ein Stück in der Auslöserichtung
weiterbewegt, während 'der Druckstift i3 nicht folgen kann,. da .er
durch
seinen Kopf öder irgendeinen anderen Anschlag an dem Führungsblock 14 festgehalten
isst. Infolgedessen trennen sich jetzt Druckstift 13 und Riegel 15, und die Münze
fällt in einen unterhalb befindlichen Behälter ab. Der Riegel 15 kehrt nunmehr,
sobald sein Stift i9 den Nocken der Sperrscheibe verlassen hat, in die Anfangslage
zurück, da der Druckstift wieder in die öffnung des Flügels eintreten kann. Die
Sperrlage ist wiederhergestellt, wenn der Stift i9 zur Anlage an den Anschlag der
Sperrscheibe kommt. Auf diese Weise ist nur eine einmalige Umdrehung der Walzen
und somit nur die Abrollung einer bestimmten Länge des Wäschestücks möglich; weitere
Ausübung .der Zugwirkung bleibt unwirksam.
-
Wenn im vorliegenden Falle die Weiterbewegung des Wäschestücks von
Hand erfolgt, so ist noch eine besondere Einrichtung zur Regelung der Umdrehung
der Aufwickeltrommel erforderlich. Bei Benutzung eines aufziehbaren Federspannwerks,
entsprechend der Bauart nach dem Hauptpatent, kann die Einrichtung so getroffen
werden, daß das Spannwerk seine Drehung zunächst auf die Aufwickeltrommel überträgt,
welche entsprechend .der Länge der sich aufrollenden Bahn das untere Paar gezahnter
Walzen mitnimmt. Diese können durch Rädereingriff mit dem oberen Walzenpaar in Verbindung
stehen, während dieses mittels .der sich abwickelnden Bahn die Vorratsrolle der
abgewickelten Menge entsprechend antreibt. Die beiden Trommeln vollführen also in
jedem Falle eine der weitergeschalteten Länge angepaßte Drehung, gleichgültig, wie
groß .der je-
weilige Aufwickeldurchmesser ist. Bei Anwendung eines einzigen
Walzenpaares gemäß vorliegender Erfindung muß dagegen dafür Sorge getragen werden,
daß die Umdrehungen der Aufwickeltromme14 dem allmählich zunehmenden Durchmesser
entsprechend abnehmen, da die Bewegung nicht an dieser Trommel eingeleitet werden
kann, sondern von den gezahnten Walzen aus übertragen werden muß. Um dies zu erreichen,
erfolgt der Antrieb mittels einer auf der Welle der Walze 5 angeordneten Rolle 25,
die ihre Drehung mittels Schnur, Riemen o. dgl. 26 auf eine entsprechende Rolle
27 überträgt, die auf der Welle der Aufwickeltrommel 4 sitzt. Die Schnur z6 läuft
mit ihrem gezogenen Teil über eine Spannrolle 28, die an dem unter Wirkung der Feder
2g stehenden Hebel 3o angebracht ist, wodurch die Schnur unter gewisser Spannung
gehalten wird. Zufolge dieser Anordnung kann die Schnur 26, wenn die durch die gezahnte
Walze in das Gehäuse eingeholte Länge des Wäschestücks aufgerollt ist, auf der Rolle
27 schleifen, denn bei wachsender Zugkraft wird die Spann.-rolle 28 entgegen der
Federwirkung - angehoben, wodurch anderseits die Schnur an der Rolle 27 gelockert
wird.. Die Aufwickeltrommel 4 vollführt also stets nur soviel Umdrehungen, als erforderlich
sind, um das durch die gezahnte Walze weitergeschaltete, ständig gleichlang bleibende
Stück aufzurollen.
-
Die beiden Trommeln sind zweckmäßig herausnehmbar angeordnet; :die
Vorratstrommel kann zu diesem Zweck beispielsweise in einem oben offenen Schlitz
31 der Tragplatten gelagert sein, während die Aufwickeltrommel, wie aus der Zeichnung
ersichtlich., mit lösbaren Wellenstumpfen versehen ist.
-
Um.zu vermeiden, daß der gebrauchte Teil des Wäschestücks unbefugterweise
durch den Schlitz io des Gehäuses herausgezogen werden könnte, ist an der, Aufwickeltrommel
neben der Rolle 27 ein Sperrad 32 vorgesehen, welches durch die Sperrklinke 33 an
der Rückdrehung gehindert ist. Infolgedessen können weder die Aufwickeltrommel noch
die gezahnten Walzen eine Rückbeivegung ausführen.
-
Auf einer Verlängerung der das Sperrrad tragenden Welle 16 (Fig. i
und 2) befindet sich noch eine Ausgabevorrichtung für Seife, welche nach erfolgtem
Münzeneinwurf zugleich mit der Weiterschaltung des Wäschestücks verabfolgt wird.
Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer mit einem Einschnitt versehenen
Trommel 34, «-elche unterhalb eines zur Aufstapelung fertig geschnittener Seifenstücke
dienenden Kanals 35 angebracht ist. Bei jedesmaligem Umlauf der Walze 5 entnimmt
die Trommel 34 mittels ihres Einschnittes dem Seifenkanal das zuunterst liegende
.Stück und wirft es durch eine passende Öffnung aus. In der Ruhelage stellt sich
der Einschnitt unter der Mündung des Seifenkanals ein., um sich mit dein nächsten
Stück Seife zu füllen.