DE3338180A1 - Reaktionsmasse fuer rueckstossfreie waffen - Google Patents

Reaktionsmasse fuer rueckstossfreie waffen

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    • F41A1/00Missile propulsion characterised by the use of explosive or combustible propellant charges
    • F41A1/08Recoilless guns, i.e. guns having propulsion means producing no recoil
    • F41A1/10Recoilless guns, i.e. guns having propulsion means producing no recoil a counter projectile being used to balance recoil

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Description

AFFÄRSVERKET FFV 20. Oktober 1983
S-631 87 Eskilstuna
Schweden N4967 I/la
Beschreibung
Reaktionsmasse für rückstoßfreie Waffen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reaktionsmasse für rückstoßfreie Waffen, die aus wenigstens einer Flüssigkeitsmasse besteht, die dazu bestimmt ist, hinter einer Treibladung für das Geschoß der Waffe plaziert und gleichzeitig
mit dem Abschuß des Geschosses nach vorne in Rückwärtsrich-20
tung ausgestoßen zu werden und die durch die Pulvergase der Treibladung zersprengt werden kann und dabei zum Löschen der Pulvergase beiträgt.
_ Um rückstoßfreie Waffen zu erhalten, hat es sich eingebür-25
gert hinter dem Geschoß eine gesonderte Pulverladung anzubringen, um dem erzeugten Pulvergas das Austreten durch eine Auslaßöffnung nach hinten zu vermöglichen. Hierdurch entsteht nach hinten gerichtete Bewegungsenergie (Gewicht mal
OQ Geschwindigkeit), die so gemessen werden kann, daß sie gleich groß wie diejenige des sich nach vorne bewegenden Geschosses ist. Mit einer "Rückwärtsluftstoß"-Waffe dieser Art können jedoch keine großkalibrigen Geschosse abgeschossen werden, da dabei für den Schützen hinter der Waffe ein unzumutbar
gg hoher Druck entstehen würde.
Um die Rückwärtsbewegungsenergie zu vergrößern und damit das Geschoßgewicht vergrößern zu können, ohne daß hinter der Waffe ein unzumutbar hoher Druck entsteht ist es in jüngerer
_ rf _
Zeit üblich hinter dem Geschoß eine sog. Reaktionsmasse zu plazieren, die sich im Augenblick des Abschusses des Geschosses nach rückwärts aus dem Lauf der Waffe heraus bewegen kann. Die Reaktionsmasse ist gewöhnlich so ausgebildet, daß sie hinter der Waffe zu unschädlichem Staub verdampft oder pulverisiert wird. Der hinter einer solchen Waffe entwickelte Druck hat sich als relativ niedrig erwiesen und verursacht keine Beeinträchtigung des Schützen.
Ein weiterer Vorteil von Waffen mit Reaktionsmassen im Vergleich zu Rückluftstoßwaffen liegt in der beträchtlichen • Verringerung des hinten auftretenden Lichtscheins. Es ist damit der Standort von solchen Waffen mit Reaktionsmassen weniger einfach zu lokalisieren.
Um ein Auslöschen der nach hinten entweichenden Pulvergase in geeigneter Weise zu erreichen, sind solche Reaktionsmassen oft in Form einer Flüssigkeit, gewöhnlich einer Salzlösung hergestellt worden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Flüssigkeit bei üblichen Waffen mit Reaktionsmasse die Pulvergase zu früh auslöscht. Die Folge hiervon war manchmal, daß die Flüssigkeit nach vorne in den Laderaum dringt und dabei die Funktion der Waffe beeinträchtigt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Reaktionsmasse anzugeben, die die nach hinten entweichenden Pulvergase zu einem späteren Zeitpunkt auslöscht f so daß dieses Auslöschen unter internen schießtechnischen Aspekten günstiger ist, als bei der Anwendung von üblichen Flüssig-
^O keitsreaktionsmassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Vezögern des genannten Löschens der Pulvergase eine zweite Reaktionsmasse vorgesehen ist, die aus Festteilchen besteht und die durch zwischen Treibladung und Flüssigkeitsmasse befindliche Pulvergase zersprengt werden kann.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei-
-Z-
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen von der Seite gesehenen Längsschnitt des Hinterteils einer rückstoßfreien Waffe, die mit
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Reaktionsmasse ausgestattet ist. Fig. 2 bis 4 in schematischer Darstellungsweise drei modifizierte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Reaktionsmasse.
In der Fig.1 ist in schematischer Darstellungsweise der Hinterteil eines Panzerabwehrgeschützes in einem Lauf 1 gezeigt, in den ein übliches (hier nur teilweise dargestelltes) Geschoß 2 in Ladestellung eingeführt ist. Dieses Geschoß 2 weist einen Führungsring 3 sowie eine Geschoßkapsel 4 auf, die eine Treibladung in Form einer Pulverladung 5 enthält. Die Figur zeigt ferner ein Schloß 6, in dem sich eine erfindungsgemäße Reaktionsmasse befindet, die hier mit 7 bezeichnet ist. Die Schußrichtung in der in Fig. 1 gezeigten Waffe ist durch einen Pfeil am oberen Ende der Zeichnung gekennzeichnet. Aus Gründen einer genormten Darstellungsweise ist das Flugabwehrgeschütz in Fig. 1 nach oben gerichtet gezeigt, im praktischem Betrieb wenn es gegen die Schulter des Schützen gelegt ist, verläuft es im wesentlichen horizontal. Bei einem Vergleich der Reaktionsmasse in Fig. 1 mit denjenigen in den Fig. 2 bis 4 muß daher die Zeichenebene der Fig. 1 gedreht werden, so daß das nach oben weisende Gesdhoß 2 in Fig.1 nach links zeigt.
Das Panzerabwehrgeschütz weist in üblicher Art einen Griff 8 zum öffnen (Aufschrauben) und Schließen des Schlosses 6 auf, so daß das Geschoß 2 mit der Kapsel 4 und die Reaktionsmasse 7 in den Lauf 1 und das Schloß 6 eingeführt werden können.
Die Basis des Geschosses 2 ist in der vorstehenden angedeuteten Art in Form einer Grundplatte 9 ausgebildet, die bei
Erreichen eines bestinunten Gasdrucks in der Kapsel 4 zerbirst.
Die Reaktionsmasse 7 besteht einerseits aus einer hinteren Reaktionsteilmasse (in Form eines Kunststoffbehälters 10, der vorzugsweise vollständig in einer Flüssigkeit 11, z.B. einer Salzlösung gefüllt ist, die eine vorzugsweise größere Dichte als 1,0 kg/dm , beispielsweise annähernd 1,25 - 1,50 kg/dm aufweist, andererseits aus einer vorderen Reaktionsteilmasse in Form eines Kunststof f behälters 1 3 , der vorzugsweise vollständig mit Festteilchen 12 gefüllt ist, vorzugsweise in Form eines Granulats und insbesondere in Form eines Stahlgranulate. Die Dichte der Festteilchen 12 sollte vorzugsweise höher und insbesondere mehrfach höher als die Dichte der Flüssigkeitsmasse 10 sein.
Die Behälter 10 und 13 sind in einer gemeinsamen, vorzugsweise metallischen teflonbeschichteten Kapsel 14 enthalten, die z.B. aus Aluminium besteht.
Der Vorderteil der Kapsel 14, d.h. der zu dem Geschoß 2 hinweisende Teil ist durch eine gekrümmte Stahlwandung 15 geschlossen, deren konvexe Seite zu dem Behälter 13 für die Reaktionsmasse hinzeigt. Zwischen der Wand 15 und dem Behälter 13 für die Reaktionsmasse ist eine Schicht 16 zur Druckverteilung angeordnet, die aus zellularem Kunststoff besteht. Eine ähnliche Druckverteilungsschicht 17 ist in entsprechender Weise zwischen den beiden Behältern 13 und 16 für die
Reaktionsmassen angeordnet.
30
Die Kante der Kapsel 14, die zu der Stahlwandung 15 hinweist, ist so ausgedehnt, daß sie einen ringförmigen Bund 18 bildet, der zusammen mit einem ringförmigen Flansch 19 an einem Druckabsorptionsring 20, der an der Kapsel 14 anliegt, in einem U-förmigen vorderen Rand 21 der Stahlwandung 15 sitzt. Durch diese Anordnung ist sichergestellt, daß die Kapsel 14 und die Wand 15 fest an der Geschoßhülle 4 anliegen, wenn das Schloß 6 geschlossen ist. Diese Abdichtwirkung
wird dadurch verstärkt, daß der Ring 20 nach hinten hin sich verjüngend ausgebildet ist, womit er eine konische, Druck absorbierende Oberfläche 22 hat, auf die die Gase der Pulverladung einen Druck ausüben. Die hintere Wandung der Kapsel 14 ist sphärisch gerundet und mit solchen Bruchprägungen 23 in Form eines Kreisbogens versehen.
Beim Abfeuern des Panzerabwehrgeschützes wird die Pulverladung 5 in hier nicht dargestellter üblicher Art in der Geschoßkapsel 4 gezündet. Wenn ein bestimmter Druck innerhalb der Kapsel 4 erreicht ist, wird der Auslösewiderstand des Führungsrings 3 überwunden, so daß das Geschoß 2 ausgestoßen wird. Die Grundplatte 9 zerbirst zu diesem Zeitpunkt, so daß die Pulvergase auch nach hinten in Richtung der Wand 15 bewegt werden, die dann zerbirst und in die zellulare Kunststoffschicht 16 eindringt. Die Schicht 16 verhindert, daß die Wand beim Zerbersten in den Behälter 13 für die Reaktionsmasse eindringt und verteilt den Gasdruck über die gesamte Vorderwandung des Behälters 13, die zur Wand 15 hinzeigt. Wegen des Drucks, den die Pulvergase auf die Reaktionsmasse ausüben, reißt die Hinterwand der Kapsel 14 längs der Sollbruchprägungen 23, so daß die Behälter 10 und 13 für die Reaktionsmasse sich aus dieser Kapsel 14 herausbewegen können. Zunächst wird der Reaktionsmassebehälter in diesem Stadium den Behälter 10 für flüssige Reaktionsmasse vor sich hertreiben. Sehr bald jedoch wird die Wand der Kunststoffbehälter 10 und 13 zerstört sein, dann nämlich wenn die Festteilchen 12 durch die zellulare Kunststoffschicht hindurch brechen und sich mit der Flüssigkeit 11 mischen, wo-
3C bei die Pulvergase gelöscht werden. Der ganze hier beschriebene Löschvorgang spielt sich sehr schnell ab und das Löschen ist im großen und ganzen abgeschlossen, bevor die Reaktionsmasse das Schloß 6 verlassen hat.
Im Rahmen der Erfindung sind eine Reihe von Alternativen bezüglich der Lage von Flüssigkeit und Festteilchen der Reaktionsmassen möglich. Nachfolgend wird anhand der Fig. 2 bis 4, die Längsschnitte durch Reaktionsmassen darstellen,
eine Reihe von Beispielen solcher alternativer Lagen veranschaulicht.
In diesen Figuren ist die Schußrichtung des Geschosses durch einen Pfeil auf der linken Seite gekennzeichnet. Die weitschraffierten Abschnitte in den Fig. 2 bis 4 kennzeichnen Flüssigkeit, die dichter schraffierten Abschnitte Festteilchen und die gepunkteten Abschnitte eine Mischung aus Festteilchen und Flüssigkeit.
Gemäß Fig. 2 besteht die Reaktionsmasse demnach aus einem rückwärten Flüssigkeitsabschnitt, einem vorderen Festteilchenabschnitt und einem dazwischen liegenden Abschnitt, in dem Flüssigkeit und Festteilchen gemischt sind. Die Flüssigkeit im zwischenliegenden Abschnitt sollte vorzugsweise viskos, beispielsweise ein Gel sein, um sicherzustellen, daß die Festteilchen gleichmäßig in der Flüssigkeit verteilt bleiben. Die Flüssigkeit im rückwärtigen Behälterteil kann in diesem Fall entweder eine Salzlösung oder ähnliches sein, wie dies bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 angenommen worden ist, oder eine gleichartige Flüssigkeit wie in dem Zwischenabschnitt gemäß Fig. 2 sein, z.B. viskoser Natur.
Gemäß Fig. 3 ist die Flüssigkeit in einer Reihe von Kunststoffampullen enthalten/ die in einen Festkörper enthaltenden Abschnitt eingebettet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es wichtig, daß die Festkörperteilchen und die Flüssigkeit so gleichmäßig wie möglich über den Querschnitt der ganzen Reaktionsmasse verteilt sind, so daß innerhalb derselben eine gleichförmige Druckverteilung zustande kommt.
Gemäß Fig. 4 besteht die Reaktionsmasse aus vier Reaktionsmassenabschnitten, die hintereinander angeordnet sind, und die nacheinander Flüssigkeit, Festteilchen, Flüssigkeit und wieder Festteilchen in einer hinten beginnenden Reihenfolge aufweisen.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist die Reaktionsmasse als getrennte Einheit auszubilden. Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlasseh, kann jedoch die Reaktionsmasse auch mit dem Ladungsabschnitt des Geschosses kombiniert sein. Eine derartige Ausbildungsform ist insbesondere im Fall von Einschußwaffen mit einem einzigen Lauf von Vorteil, die übliche bei der Herstellung eingesetzte Geschoße ohne Kapsel enthalten.
BAD ORIGINAL

Claims (3)

  1. Patentansprüche
    10
    Reaktionsmasse (7) für rückstoßfreie Waffen, die aus wenigstens einer Flussigkeitsmasse (11) besteht, die dazu bestimmt ist, hinter einer Treibladung (5) für das Geschoß (2) der Waffe plaziert,und gleichzeitig mit dem Abschuß des Geschosses nach vorne in Rückwärtsrichtung ausgestoßen zu werden, und die durch die Pulvergase der Treibladung versprengt werden kann und dabei zum Löschen der Pulvergase beiträgt, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verzögern des genannten Löschens der Pulvergase eine zweite Reaktionsmasse (12) vorgesehen ist, die aus Festteilchen besteht und die durch zwischen Treibladung (5) und Flüssigkeitsmasse (11) befindliche Pulvergase zersprengt werden kann.
  2. 2. Reaktionsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Festteilchen (12) eine größere Dichte aufweisen als die Flüssigkeitsmasse (11).
    1
  3. 3. Reaktionsmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Festteilchen (12) enthaltende Massenteil sich bis über die Flüssigkeitsmasse hinaus derart erstreckt, daß er diese wenigstens teilweise umgibt.
DE3338180A 1982-10-20 1983-10-20 Munition für rückstoßfreie Waffen Expired DE3338180C2 (de)

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