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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Waffe der Gegengewicht-Bauart,
mit einem Geschützrohr mit
einem Munitionsteil, wie beispielsweise einem Geschoss oder einer
Granate, einem Gegengewicht zum Absenken des Druckes um die Waffe
und einer Ladekammer mit Ladung, wobei die Ladekammer zwischen dem
Munitionsteil und dem Gegengewicht angeordnet ist, das Gegengewicht
von dem Geschützrohr
der Waffe zwischen aufreißbaren
Schließelementen
umschlossen ist. Die Erfindung betrifft auch ein aufreißbares Schließelement
zum Abschließen
des Gegengewichtes in dem Geschützrohr
einer Waffe.
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Um
den Rückstoß zu erhöhen und
damit eine Erhöhung
des Gewichtes des Munitionsteils zu ermöglichen ohne dass hinter der
Waffe ein zu hoher Druck erzeugt wird, ist es seit vielen Jahren
bekannt, ein so genanntes Gegengewicht einzuführen. Wenn das Gegengewicht
den rückwärtigen Teil
des Geschützrohres
verlässt,
expandiert und zerfällt
es. Es wird eine Flüssigkeitswolke
erzeugt, die schnell verlangsamt wird und in Verbindung mit der
Waffe einen Drucksenkeffekt erzeugt. In diesem Kontext kann auf das
SE Patent 8205956-9 der Anmelderin (äquivalent zu
GB 2129105 A ) Bezug genommen
werden, das ein Beispiel einer Waffe mit Gegengewicht gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 und ein aufreißbares Schließelement
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 3 zeigt. Ein weiteres Beispiel einer Waffe
mit Gegengewicht ist in der schwedischen Patentanmeldung 0301627-6
der Anmelderin beschrieben. Diesen zwei Patentdokumenten gemeinsam
ist, dass die Öffnung,
die unter dem Einfluss des Gasdruckes, der aus der Ladekammer ausströmt, in dem
das Gegengewicht enthaltenden Raum ausgebildet wird, kleiner als
der Durchmesser des Geschützrohres
ist und daher auf den Gasstrom einen Drosseleffekt hat. Die Fläche der Öffnung hat die
Tendenz, dass sie unter verschiedenen Bedingungen variiert und ist
unter anderem von dem erzeugten Gasdruck abhängig, der seinerseits unter ande rem
von der Temperatur der Waffe oder des Gegengewichtbehälters abhängig ist,
die zwischen –40 °C und +60 °C variieren
kann.
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Ein
kritischer Moment in einer Waffe mit Gegengewicht ist die Öffnungsphase
für den
Gegengewichtbehälter.
Hierbei ist es wichtig, eine symmetrische Öffnung in dem Deckel und der
Basis des Gegengewichtdeckelbehälters
zu erzielen, wobei bei dem Aufreißvorgang alle Aufreißperforationen
gleichzeitig involviert sind. Wenn irgendein Teil des Deckels oder
der Basis nicht gleichzeitig mit den anderen Teilen geöffnet wird,
wird in dem Gegengewichtbehälter ein
asymmetrischer Strom erzeugt, der große Querkräfte auf das Geschützrohr und
große
Rückstoßänderungen
innerhalb des Temperaturbereiches erzeugen kann. Es kann auch passieren,
dass sich Fragmente vom Deckel oder der Basis lösen. Gelöste Fragmente ergeben eine
Erhöhung
des hohen Risikos hinter der Waffe.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Waffe der Gegengewichts-Bauart
und ein aufreißbares
Schließelement
zu schaffen, bei dem sicher gestellt ist, dass ungeachtet des erzeugten
Gasdruckes die gleiche Öffnungsfläche gebildet
wird. Dies erzeugt die geringst mögliche Ausbreitung für den Öffnungsvorgang
des Schließelementes
und erzeugt die optimalen Bedingungen für kleine Rückstoßausbreitungen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch eine Waffe erzielt, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass wenigstens eines der aufreißbaren Schließelemente so
gestaltet ist, das einen Ring hat, in dem Ring wenigstens zwei gelappte
Scheiben befestigt sind, die wenigsten jeweils zwei Lappen haben
und das an den gelappten Scheiben ein Dichtungselement anliegt,
und durch ein aufreißbares
Schließelement, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass es einen Ring aufweist, in dem
Ring wenigstens zwei gelappte Scheiben befestigt sind und die jede
wenigstens zwei Lappen haben, und an den gelappten Scheiben ein Dichtelement
anliegt. Als Ergebnis der Erfindung wird eine Waffe erzielt, die
eine Öffnungsfläche für das Gegengewicht
hat, die im wesentlichen gleich der Fläche der Querschnittsfläche des
Geschützrohres ist
und wobei diese Öffnungsfläche unabhängig von dem
erzeugten Gasdruck ist. Gleichzeitig wird wirksam verhindert, dass
ein Splitter von dem Schließelement
sich entfernt und den rückwärtigen Ausgang des
Geschützrohres
mit dem Risiko der Zerstörung erreicht.
Als Ergebnis des Schließelementes,
das mit gelappten Scheiben gestaltet ist, gibt es gute Aussichten
unter anderem darauf, dass der Öffnungsvorgang
zum Öffnen
bei geeignetem Gasdruck gelenkt wird. Als Ergebnis sind unter anderem
die Form, die Anzahl und Material Zusammensetzung der Lappen innerhalb
breiten Grenzen variabel, sodass die Gestaltung des Schließelementes
sehr flexibel ist. Darüber
hinaus kann die Anzahl der enthaltenen gelappten Scheiben ebenfalls
variiert werden, sowie auch die Konfiguration des Dichtelementes.
Dies dient alles zur Optimierung des Öffnungsvorganges für das Schließelement
bezogen auf den besonderen Gasdruck, die Geschützrohrabmessungen, etc.
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Es
ist besonders zweckdienlich, wenn das Schließelement, welches auf der Seite
des Gegengewichtes angeordnet, gegenüber der Ladekammerseite liegt,
durch ein Schließelement
mit einem Ring, gelappten Scheiben und einem Dichtelement gemäß des vorstehenden
Absatzes gebildet ist.
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Gemäß einer
Vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist das Schließelement
dadurch gekennzeichnet, dass die gelappten Scheiben mit Löchern versehen
sind, und dass das Dichtelement durch eine Dichtplatte gebildet
ist, die an jeder Seite der gelappten Scheiben angeordnet ist, wobei
die Dichtplatten durch die Löcher
in den gelappten Scheiben mittels Verbindungen gegenseitig verankert
sind. Vorteilhafterweise sind die Dichtplatten, die an jeder Seite
der gelappten Scheiben angeordnet sind, hier durch vulkanisierten
Gummi gebildet, der durch Vulkanisation zusammengefügt ist.
Die Platzierung der Dichtplatte an jeder Seite der gelappten Scheiben
stellt sicher, dass das Gegengewicht während der Lagerung und des
Transports der Waffe gut abgedichtet ist, während gleichzeitig garantiert
ist, dass das Schließelement
eine große
symmetrische Öffnung öffnet, wenn
die Waffe betätigt
wird und einmal ein geeigneter Gasdruck erreicht ist. Die Verwendung
von vulkanisierten Gummi für
die Dichtplatten hat den Vorteil, das es einfach ist, sie mit guter
Haftung anzubringen, während
gleichzeitig das Material wasserdicht bleibt.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Ausbildungsform hat das Schließelement zwei gelappte Scheiben,
die jeweils vier Lappen aufweisen, wobei die Lappen zueinander um
45° gedreht
angeordnet sind. Die Anordnung ermöglicht, dass die gelappten
Scheiben in dem Ring be festigt sind, um die Oberfläche, welche
von dem Ring umschlossen wird, teilweise zu überlappen, wobei gleichzeitig
ermöglicht
ist, dass die Lappen das Ausbilden einer großen Öffnung zu lassen, wenn das
Schließelement
unter Druck gesetzt wird. Die Verbindung der Lappen mit dem Ring wird
ferner durch die Tatsache sicher gestellt, dass jeder Lappen Zugang
zu einem ausreichenden Teil des Ringes für dessen Verbindung hat, und
daher keine Gefahr besteht, dass er sich löst, wenn das Schließelement
geöffnet
wird.
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Um
den Öffnungsvorgang
des Schließelementes
weiter zu erleichtern sind gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
die gelappten Scheiben in dem Ring entlang der Abschnitte der geraden,
abgerundeten Innenkante befestigt, die am Innenumfang des Ringes
angeordnet ist. Die geraden Kanten verleihen den Lappen eine gut
definierte Biegung von 90° aus
der Position der Lappen, wenn das Schließelement geschlossen ist und
ermöglichen
eine gute Verbindung zwischen den Lappen und dem Ring beispielsweise
mittels Laserschweißen.
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Um
den Öffnungsvorgang
der Lappen zu lenken können
gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
die mittleren Teile der gelappten Scheiben Schlitze aufweisen, die
zum Mittelpunkt der gelappten Scheiben gerichtet sind.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die gelappten Scheiben des Schließelementes
aus Titan, Stahl, Nickel, Silber oder Aluminium bestehen, während vorgeschlagen
wird, dass der Ring aus Stahl oder Aluminium besteht. Die vorgeschlagene
Auswahl an Material schließt
jedoch nicht andere Materialkombinationen aus.
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Im
Folgenden wird die Erfindung mittels einer illustrierenden Ausführungsform
anhand der anhängenden
Zeichnungen im Einzelnen beschrieben, in welchem zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung im Längsschnitt
einer Waffe der Gegengewichts-Bauart gemäß der Erfindung;
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Beispiels der Konfiguration eines
Schließelementes gemäß der Erfindung;
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3 eine
schematische, explosionsartige Perspektiv Ansicht der Konfiguration
eines Schließelementes
gemäß 2,
bezüglich
seines Dichtelementes etwas modifiziert.
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Die
in der 1 gezeigte Waffe 1 der Gegengewichts-Bauart
hat ein schematisch dargestelltes Geschützrohr 2, mit einem
Munitionsteil 3 in Form eines Geschosses 4, eine
Ladekammer 5, die eine Ladung 6 enthält, und
ein Gegengewicht 7. Das Gegengewicht 7 ist zwischen
einem vorderen und einem rückwärtigen aufreißbaren Schließelement 8 bzw. 9 eingeschlossen.
Ein Schließelement,
das besonders für
das rückwärtige Schließelement
geeignet ist, wird im Einzelnen im Folgenden anhand der 2 bis 3 beschrieben.
Als Gegengewicht stehen eine Anzahl von geeigneten Materialien zur
Verfügung und
Salzlösungen
können
als Beispiele für
geeignete Materialien aufgeführt
werden.
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Das
aufreißbare
Schließelement 9 wird
nun im Einzelnen anhand der 2 und 3 beschrieben.
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Wie
am klarsten aus der 3 zu ersehen ist, hat das Schließelement 9 einen
Ring 10, ein Dichtelement bestehend aus zwei Dichtplatten 11, 12 und zwei
gelappte Scheiben 13, 14, welche in dem Dichtelement
umschlossen sind. Die Ausführungsform
in der 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform
gemäß 3 durch
die Tatsache, dass das Dichtelement nur eine Dichtplatte 11 aufweist.
Alternativ kann die Ausführungsform
der 2 als die Ausführungsform
der 3 minus einer der Dichtplatten 12 angesehen
werden. In der gezeigten illustrierenden Ausführungsform mit den zwei gelappten Scheiben 13, 14,
ist jede gelappte Scheibe mit vier Lappen 13.1–13.4 bzw. 14.1–14.4 gestaltet.
Die Lappen sind mit kleinen Löchern 15 versehen.
Die gelappten Scheiben sind ferner mit Schlitzen 16 in
den mittleren Teilen versehen, und diese erstrecken sich in Richtung
auf den Mittelpunkt der gelappten Scheibe. Die gelappten Scheiben 13, 14 sind
zueinander um 45° gedreht
und sind so gestaltet, dass die Lappen 13.1–13.4 der
gelappten Scheibe 13 teilweise die Lappen 14.1–14.4 der
gelappten Scheibe 14 überlappen.
Die Lappen sind in dem Ring 10 auf geeignete Weise, beispielsweise
durch Laserschweißen,
an Auflageflächen 17 mit
geraden Kanten 18, befestigt. Bei der Ausführungsform
gemäß der 2 ist
das Dichtelement durch eine Dichtplatte 11 an der Rückseite
der dargestellten gelappten Scheiben 14, 15 gebildet,
während
das Dichtelement gemäß der 3 durch
zwei Dichtplatten 11, 12 gebildet ist, die an
jeder Seite der gelappten Scheiben 14, 15 angeordnet sind.
Das Dichtelement kann auf die gelappten Scheiben geklebt sein. Durch
die Verwendung von vulkanisierbaren Material ist es als eine alternative möglich, die
Dichtplatte(n) durch Vulkanisation zu befestigen und die Löcher 15,
die in den Lappen der gelappten Scheiben ausgebildet sind, tragen
zu der Verbindung der Platten bei.
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Im
Folgenden wird der Vorgang des Abfeuerns der Waffe im Einzelnen
anhand der vorgehend beschriebenen Figuren beschrieben.
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Wenn
die Waffe abgefeuert wird, wird gegen das Schließelement 8 aus der
Ladekammer ein Gasdruck geliefert. Wenn der Gasdruck den Druckpegel erreicht,
bei dem das Schließelement 8 gemäß seiner Dimensionierung öffnen soll, öffnet das
Schließelement 8 in
das Gegengewicht 7. Das Gegengewicht 7 wird nun
unter Druck gesetzt. Der Druck wird durch das Gegengewicht 7 auf
das rückwärtige Schließelement 9 übertragen,
welches einmal aufgerissen wird, wenn der vorbestimmte Berstdruck
erreicht wird, und das Gegengewicht 7 wird durch den Ausgang 19 des Geschützrohres 2 nach
außen
gezwängt.
Wenn die Schließelemente
aufgerissen sind, werden die Lappen 13.1–13.4 und 14.1–14.4 der
jeweiligen gelappten Scheiben sich voneinander im mittleren Teil
der gelappten Scheiben unter dem lenkenden Einfluss der Schlitze 16 voneinander
trennen. Die Lappen werden dann um ungefähr 90° nach außen gegen die Kanten 18 der
Auflageflächen 17 gebogen.
Die Dichtplatten werden gleichzeitig aufgebrochen und folgen der
Bewegung der Lappen, wenn diese nach außen gebogen werden.