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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Deckelanordnung für einen Behälter, insbesondere für eine Getränkedose. Die Deckelanordnung umfasst einen Deckel und eine Bedienvorrichtung. Mit Hilfe der Bedienvorrichtung ist eine Öffnung in dem Deckel ausbildbar.
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Behälter mit derartigen Deckelanordnungen sind aus
EP 0 649 793 A1 und
US 6,341,709 B1 bekannt. Bei den bekannten Deckelanordnungen wird mittels einer Bedienvorrichtung zunächst ein kleiner kreisbogenförmiger Abschnitt eingerissen oder eingedrückt, um einen Druckausgleich zu ermöglichen. Durch anschließende Ausübung einer Zugkraft auf die Bedienvorrichtung ist die gesamte Öffnung durch Aufreißen vollumfänglich ausbildbar.
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Nachteilig bei den bekannten Deckelanordnungen ist, dass zum Ausbilden der Öffnung eine relativ hohe Zugkraft auf die Bedienvorrichtung auszuüben ist. Da diese Zugkraft gegen Ende des Vorgangs zur Ausbildung der Öffnung hin rapide abnimmt, wird der abnehmbare Teil des Deckels ruckartig von der Deckelanordnung gelöst. Infolgedessen ergibt sich eine erhebliche Verletzungsgefahr für den Benutzer. Zudem kann das ruckartige Lösen des abnehmbaren Teils des Deckels ein Verschwappen des Inhalts eines mit einer solchen Deckelanordnung versehenen Behälters bewirken. Weiterhin birgt der abgehobene und verbogene Deckel eine Verletzungsgefahr.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Deckelanordnung anzugeben, deren Deckel bei einer einfachen Handhabung leicht zu öffnen ist, wobei die Verletzungsgefahr für den Benutzer reduziert ist.
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Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Deckelanordnung für einen Behälter, insbesondere für eine Getränkedose vorgeschlagen. Die Deckelanordnung umfasst einen Deckel und eine Bedienvorrichtung. Die Bedienvorrichtung ist um eine erste Achse drehbar und um eine zweite Achse schwenkbar an dem Deckel angeordnet. Durch Schwenken der Bedienvorrichtung um die zweite Achse ist wenigstens eine Druckausgleichsöffnung in dem Deckel ausbildbar, um einen Druck in einem Inneren des Behälters an einen Umgebungsdruck anzugleichen. Durch Drehen der Bedienvorrichtung um die erste Achse ist eine Öffnung in dem Deckel ausbildbar.
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Die erfindungsgemäße Deckelanordnung ermöglicht einen flachen Aufbau, wodurch die Deckelanordnung ohne Weiteres für die Verwendung in Abfüllmaschinen geeignet ist. Durch die mittels Schwenkbewegung erzeugte Hebelwirkung ist das Ausbilden einer Druckausgleichsöffnung ohne hohen Kraftaufwand für den Benutzer möglich. Dadurch, dass die Ausbildung der Öffnung mittels einer Drehbewegung erfolgt, wird das Ausbilden der Öffnung durch eine geringe und gleichmäßige Kraftausübung des Benutzers möglich. Auch ein Verschwappen des Inhalts eines mit einer erfindungsgemäßen Deckelanordnung versehenen Behälters kann verhindert werden, da das Öffnen des Behälters mittels einer gleichmäßigen Bewegung geschieht.
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Die erfindungsgemäße Deckelanordnung kann allgemein für Behälter für Flüssigkeiten, Gase und/oder Feststoffe verwendet werden. Vorzugsweise wird die Deckelanordnung für Dosen und hier insbesondere für Getränkedosen und Konservendosen verwendet.
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Vorzugsweise verläuft die erste Achse im Wesentlichen rechtwinkelig zur zweiten Achse. Die erste Achse ist vorzugsweise eine im wesentlichen vertikale Achse und die zweite Achse ist vorzugsweise eine im wesentlichen horizontale Achse. Weiter vorzugsweise verläuft die erste Achse im wesentlichen rechtwinklig zum Deckel und die zweite Achse im wesentlichen parallel zum Deckel. Diese Achsrichtungen sind auf eine bestimmungsgemäße Verwendung des Behälters und/oder der Deckelanordnung bezogen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Deckel eine Oberseite auf, wobei die zweite Achse oberhalb der Oberseite angeordnet ist. Wird diese Deckelanordnung für einen Behälter verwendet, so bildet die Oberseite eine Außenfläche des Behälters. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass die Bedienvorrichtung einer noch verschlossenen Dose für den Benutzer von außen einfach zu bedienen und/oder zugänglich ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Deckel eine Anrisslinie auf, entlang welcher die Öffnung bildbar ist. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass der Kraftaufwand, der zur Bildung der Öffnung benötigt wird, erheblich reduziert werden kann. Die Anrisslinie ist im Querschnitt betrachtet vorzugsweise nutförmig, insbesondere keilförmig, ausgebildet. Die Anrisslinie kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Anriss, Risslinie, Ritzlinie oder Sollbruchstelle bezeichnet werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Anrisslinie bogenförmig, vorzugsweise kreisförmig ausgebildet. Bei einer kreisförmigen Ausgestaltung der Anrisslinie grenzt diese ein Deckelteil ab, das nach dem vollständigen Ausbilden der Öffnung von dem verbleibenden Teil der Deckelanordnung lösbar ist. Vorzugsweise ist die Anrisslinie bezüglich der ersten Achse achssymmetrisch angeordnet.
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Bevorzugterweise bilden die Seitenflächen des Anrisses im Querschnitt einen Winkel mit einem Winkelmaß von etwa 40° bis etwa 140°, vorzugsweise von etwa 60° bis 120°, weiterhin vorzugsweise ca. 85°. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Ausbilden der Öffnung erleichtert wird, indem eine für den Benutzer reduzierte Kraft auf die Bedienvorrichtung auszuüben ist
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Zugleich ist gewährleistet, dass die Deckelanordnung auch für Behälter geeignet ist, in denen ein mit Druck beaufschlagtes Fluid aufgenommen ist, da die durch die Anrisslinie verursachte Materialschwächung des Deckels gering genug ist, um dem Druck standzuhalten.
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Vorzugsweise weist die Bedienvorrichtung wenigstens ein Aufreißelement auf, um die Druckausgleichsöffnung und/oder die Öffnung auszubilden. Das Aufreißelement im Sinne der Erfindung kann auch als Perforationselement, Ritzelement oder Schneidelement bezeichnet werden.
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Weiterhin vorzugsweise weist die Bedienvorrichtung zwei Aufreißelemente auf, wobei die Öffnung durch eine Drehung von etwa 180° um die erste Achse erhältlich ist. Vorzugsweise liegen die zwei Aufreißelemente in einer hochgeschwenkten Stellung der Bedienvorrichtung, bezüglich der ersten Achse symmetrisch zueinander. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass mittels einer Drehung um ca. 180° die Öffnung in vollem Umfang, das heißt um 360° gebildet wird. Anschließend kann das durch die Anrisslinie begrenzte Deckelteil samt Bedienvorrichtung von der restlichen Deckelanordnung gelöst werden. Somit wird die Ausbildung einer kreisförmigen Öffnung ermöglicht, die insbesondere im Vergleich zur Größe des Deckels einen großen Durchmesser aufweist. Wird die Deckelanordnung mit dieser Ausgestaltung in Verbindung mit einer Getränkedose verwendet, so entsteht auch eine große kreisförmige Trinköffnung. Somit weist die geöffnete Dose im Wesentlichen die Gestalt eines Trinkbechers auf. Dies bietet den Vorteil, dass eine solche geöffnete Getränkedose nicht als Wurfgeschoss verwendet werden kann, da die Dose während des Vorgangs des Werfens oder im Flug ihren Inhalt verliert, womit ihre Masse reduziert ist, wodurch die als Wurfgeschoss missbrauchte Getränkedose an Wucht verliert. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn eine solche Getränkedose für den Verkauf während Massenveranstaltungen vorgesehen ist.
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Vorzugsweise ist das wenigstens eine Aufreißelement durch eine Spitze, eine Schneide oder eine Kante gebildet. Diese Ausgestaltung des wenigstens einen Aufreißelements ermöglicht, dass das Aufreißelement sowohl zum Ausbilden der Druckausgleichsöffnung als auch zum Ausbilden bzw. Aufreißen der Öffnung geeignet ist. Vorteilhaft an dieser Ausgestaltung ist zudem, dass eine Entgratung des Deckelteils und des die Öffnung umgebenden Teils des Deckelrandes zeitgleich mit dem Ausbilden der Öffnung erzielt wird. Vorzugsweise wird die Druckausgleichsöffnung durch einen beim Verschwenken der Bedienvorrichtung mittels des Aufreißelements erzielten Einstich gebildet.
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Bevorzugterweise weist die Bedienvorrichtung wenigstens eine Aufliegefläche zur Auflage auf einer Oberseite des Deckels auf. Vorzugsweise liegt die Aufliegefläche auf einem Aufliegebereich auf, der auf der Oberseite des Deckels außerhalb der Anrisslinie angeordnet ist. Durch das Zusammenwirken der Aufliegefläche und des Aufliegebereichs wird das Aufreißelement beim Drehen der Bedienvorrichtung entlang der Anrisslinie oder auf der Anrisslinie geführt und zentral gehalten. Dies ermöglicht, dass ein Druck auf das Deckelteil ausgeübt werden kann ohne dass sich das Deckelteil nach Innen verkantet, wodurch eine einfache Handhabung beim Öffnungsvorgang durch den Benutzer gewährleistet ist.
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Vorzugsweise ist die Deckelanordnung durch ein Verstärkungselement gekennzeichnet, das an einer Unterseite des Deckels angeordnet ist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Deckelanordnung für die Verwendung in einer Getränkedose vorgesehen ist, wobei die Getränkedose unter einem Druck beaufschlagt ist. Bei einem im Inneren der Getränkedose auftretenden, zu hohem Druck, besteht die Gefahr, dass ein Abschnitt der Anrisslinie einreißt oder aufplatzt. Diese Gefahr besteht insbesondere dann, wenn der Inhalt der Dose einer Pasteurisierung unterzogen wird. Das Verstärkungselement verteilt den Innendruck von der Anrisslinie weg auf eine größere Fläche des Deckels oder auf den gesamten Deckel. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann das Verstärkungselement auch als Druckverteilungselement verstanden oder bezeichnet werden.
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Vorzugsweise ist das Verstärkungselement wenigstens abschnittsweise aus Kunststoff und/oder Metall gebildet.
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Weiterhin vorzugsweise ist das Verstärkungselement ein Ringelement oder ein Scheibenelement. Alternativ kann das Verstärkungselement auch durch eine vorzugsweise auf die Unterseite gespritzte Beschichtung gebildet sein. Das Scheibenelement ist vorzugsweise mit einem Bereich des Deckels verbunden, der innerhalb der Anrisslinie liegt, das heißt, an dem herauslösbaren Deckelteil befestigt ist. Durch das Scheibenelement, das mit dem herauslösbaren Deckelteil verbunden ist, kann der Durchmesser des herauslösbaren Abschnitts des Deckels insgesamt vergrößert und dadurch größer als der Durchmesser der Öffnung sein. Das Ringelement ist vorzugsweise an einem Bereich des Deckels befestigt, der außerhalb der Anrisslinie angeordnet ist, das heißt, an dem Deckelrand, der nach dem Herauslösen des Deckelteils zurückbleibt. Durch das Ringelement, das mit dem Rand des Deckels verbunden ist, kann der Durchmesser der Öffnung verkleinert und somit kleiner als der Durchmesser des Deckelteils sein. Beide Ausgestaltungen bieten den Vorteil, dass das herausgelöste Deckelteil verwendet werden kann, um die Öffnung zu verschließen und zu verhindern, dass beispielsweise Insekten in die Dose gelangen können. Eine Ausgestaltung des Verstärkungselements als Beschichtung bietet den Vorteil, dass das Verstärkungselement kostengünstig und einfach durch An- oder Aufspritzen auf dem Deckel angebracht werden kann.
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Vorzugsweise weist das Verstärkungselement wenigstens eine Aussparung und/oder wenigstens einen Einschnitt und/oder wenigstens eine Materialschwächung und/oder wenigstens einen elastischen Bereich auf. Dadurch ist die Flexibilität des Verstärkungselements, insbesondere in dem benachbart zur Anrisslinie angeordneten Bereich, erhöht, wodurch das Ausbilden einer Druckausgleichsöffnung beispielsweise durch Hereinstechen des Aufreißelements erleichtert wird. Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung kommt insbesondere bei einem Scheibenelement zum Tragen, da das Herausziehen des Verstärkungselements durch die Öffnung, trotz eines Durchmessers, der größer als der Durchmesser der Öffnung ist, erleichtert wird. Weiterhin vorzugsweise können zwischen den Aussparungen und/oder den Einschnitten und/oder den Materialschwächungen und/oder den elastischen Bereichen Lamellen gebildet sein.
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Vorzugsweise ist ein Befestigungsteil vorgesehen, das die Bedienvorrichtung mit dem Deckel verbindet. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Deckelanordnung dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsteil ein Gelenk, insbesondere ein Scharnier, bildet oder aufweist, wobei das Gelenk die zweite Achse bereitstellt. Vorzugsweise kann das Gelenk durch einen dünnwandigen Verbindungsbereich, insbesondere aus einem biegeelastischen Bereich, gebildet sein. Bei weiteren bevorzugten Ausgestaltungen kann das Befestigungsteil formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit der Bedienvorrichtung verbunden sein. Ferner kann das Gelenk dadurch gebildet sein, dass das Befestigungsteil bandförmig ausgestaltet ist, und durch eine in der Bedienvorrichtung eingebrachte Öffnung umgeschlagen wird.
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Bevorzugterweise ist das Befestigungsteil mittels einer Niete mit dem Deckel verbunden, wobei vorzugsweise die Niete durch den Deckel gebildet ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine einfache und sichere Verbindung des Befestigungsteils mit dem Deckel. Vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung ist weiterhin, dass das Befestigungsteil drehbar an dem Deckel angeordnet sein kann. Ist die Niete durch den Deckel selbst gebildet, bleibt die durch den Deckel gebildete Wandung intakt. Ein Durchdringen des Deckels zur Anbringung der Niete ist nicht erforderlich.
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Ein erfindungsgemäßer Behälter umfasst eine erfindungsgemäße Deckelanordnung. Vorzugsweise ist der Behälter durch einen Boden, eine Wandung und eine erfindungsgemäße Deckelanordnung gebildet, wobei die Deckelanordnung an der Wandung befestigt ist. Diese Befestigung erfolgt vorzugsweise durch Umbördeln, beispielsweise mittels einer zweifachen Umbördelung. Die Wandung weist vorzugsweise die Form einer Mantelfläche eines Zylinders auf.
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Einzelheiten und weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Deckelanordnung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispielen. In den die Ausführungsbeispiele lediglich schematisch darstellenden Zeichnungen veranschaulichen im Einzelnen:
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1a: eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Behälters, umfassend eine erfindungsgemäße Deckelanordnung nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
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1b: eine schematische perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Behälters nach dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei die Bedienvorrichtung nach oben verschwenkt ist;
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1c: eine schematische perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Behälters nach dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei die Bedienvorrichtung verdreht ist;
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1d: eine schematische perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Behälters nach dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei eine Öffnung gebildet ist und ein Deckelteil abgehoben ist;
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2: eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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3: eine schematische perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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4a: eine Draufsicht einer Bedienvorrichtung der erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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4b: eine perspektivische Ansicht der Bedienvorrichtung der Deckelanordnung nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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4c: eine Seitenansicht der Bedienvorrichtung einer erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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5: einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Deckelanordnung;
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5a: eine Detailansicht des in 5 mit (I.) gekennzeichneten Bereichs;
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6: eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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7a: eine perspektivische Ansicht des Scheibenelements einer erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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7b: eine Draufsicht des Scheibenelements nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
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7c: eine Seitenansicht des Scheibenelements nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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8: einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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9: eine Detailansicht des Querschnitts eines erfindungsgemäßen Behälters nach dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei die Bedienvorrichtung in einer aufrechten Stellung angeordnet ist;
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10: eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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11a: eine perspektivische Ansicht eines Ringelements der erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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11b: eine Draufsicht des Ringelements einer erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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11c: eine Seitenansicht des Ringelements einer erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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12: einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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13: eine Detailansicht des Querschnitt der erfindungsgemäßen Deckelanordnung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei die Bedienvorrichtung in einer aufrechten Stellung angeordnet ist.
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Der in den 1a bis 1d wiedergegebene erfindungsgemäße Behälter 10 in Form einer Getränkedose umfasst eine erfindungsgemäße Deckelanordnung 12, eine Wandung 14 und einen Boden (nicht dargestellt). Die Deckelanordnung 12 umfasst einen Deckel 20 und eine Bedienvorrichtung 30. Die Bedienvorrichtung 30 ist um eine erste Achse A drehbar und um eine zweite Achse B schwenkbar an dem Deckel 20 angeordnet. Der in 1a wiedergegebene Behälter 10 ist vollständig verschlossen, wobei die Bedienvorrichtung 30 in etwa flächig auf der Oberseite 23 des Deckels 20 aufliegt.
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In der in 1b wiedergegebenen Ansicht des erfindungsgemäßen Behälters 10 ist die Bedienvorrichtung 30 in einer im wesentlichen aufrechten Stellung angeordnet. Dadurch werden zwei an der Bedienvorrichtung 30 angeordnete Aufreißelemente 31 an einer entlang einer bzw. auf einer Anrisslinie 25 angeordneten Stelle in den Deckel 20 gedrückt, wobei zwei Druckausgleichsöffnungen 21 in dem Deckel 20 gebildet werden.
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Wie insbesondere 1c zu erkennen gibt, kann die Bedienvorrichtung 30 durch eine Drehung um etwa 180° eine Öffnung 22 in dem Deckel 20 mittels der Aufreißelemente 31 entlang bzw. auf der Gesamtheit der kreisförmig angeordneten Anrisslinie 25 bilden. Hierbei zeigt 1c eine Stellung, bei der die Bedienvorrichtung 30 im Vergleich zu 1b um etwa 90° um die erste Achse A gedreht ist. Um die Öffnung 22 vollständig auszubilden, wird die Drehung also um weitere 90° fortgesetzt. Anschließend kann ein Deckelteil 27, das mit der Bedienvorrichtung 30 verbunden ist, von der Deckelanordnung 12 des Behälters 10 abgehoben werden und die Öffnung 22 zugänglich machen. Es verbleibt dann ausschließlich ein Deckelrand 28 mit dem Behälter 10 verbunden. Wie in 1d wiedergegeben, ist das Deckelteil 27 mit der Bedienvorrichtung 30 verbunden, wodurch eine einfache Abnahme des Deckelteils 27 durch den Benutzer ermöglicht wird. Die Öffnung 22 bildet vorliegend eine Trinköffnung, so dass die Getränkedose 10 ähnlich wie ein Becher handhabbar ist.
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Wie insbesondere die 2 und 3 zu erkennen geben, ist die Bedienvorrichtung 30 mit einem Befestigungsteil 50 verbunden, wobei das Befestigungsteil 50 mittels einer Niete 26 mit dem Deckel 20 verbunden ist. Die Niete 26 ermöglicht eine Drehbarkeit des Befestigungsteils 50 um die erste Achse A. Das Befestigungsteil 50 bildet zugleich ein Gelenk 51, welches die zweite Achse B bereitstellt. Durch die Drehbarkeit der Bedienvorrichtung 30 um die erste Achse A sind die Aufreißelemente 31 entlang eines Kreises auf oder neben der Anrisslinie bewegbar, wobei die Anrisslinie 25 entlang dieses Kreises angeordnet ist. Wie insbesondere in den 2, 6 und 10 zu erkennen ist, verläuft die Anrisslinie 25 im Wesentlichen kreisförmig und ist bezüglich der ersten Achse A achssymmetrisch angeordnet.
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Weiterhin weist der Deckelrand 28 eine Ringnut 29 auf, die vollumfänglich entlang des Deckelrands 28 des Deckels 20 verläuft. Die Ringnut 29 ist zur Oberseite 23 des Deckels 20 hin offen und bildet entlang einer Unterseite 24 des Deckels 20 einen Vorsprung.
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Vorzugsweise verläuft die Anrisslinie 25 benachbart zur Ringnut 29, da somit eine durch einen Druck eines in dem Behälter 10 enthaltenen Fluids ausgeübte Kraft von dem Bereich des Deckels 20, in dem die Anrisslinie 25 angeordnet ist, weggeleitet wird.
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Wie insbesondere die den mit (I.) gekennzeichneten Bereich der 5 wiedergebende 5a zu erkennen gibt, bilden die zwei Seitenflächen der Anrisslinie 25 einen Winkel α. Vorzugsweise weist der Winkel α ein Winkelmaß von ca. 85° auf. Diese Ausgestaltung der Anrisslinie 25 erlaubt es, ein unter einem Druck beaufschlagtes Fluid in dem Behälter 10 aufzunehmen, da der Deckel 20, trotz einer durch die Anrisslinie 25 bedingten Materialschwächung, diesem Druck standhält.
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Wie insbesondere die 5, 8 und 12 zu erkennen geben, ist die Niete 26 durch den Deckel 20 gebildet. Die erste Achse A verläuft durch den Mittelpunkt der Niete 26.
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Wie insbesondere 6 zu erkennen gibt, weist die Deckelanordnung 12 nach einem ersten Ausführungsbeispiel ein Verstärkungselement 40 auf, das als Scheibenelement 40b ausgebildet ist. Das Scheibenelement 40b ist ebenfalls detailliert in den 7a, 7b und 7c wiedergegeben. Das Scheibenelement 40b weist ein Befestigungselement 42 auf, das im Wesentlichen in der Mitte des Scheibenelements 40b angeordnet ist. Das Befestigungselement 42 ist pilzkopfförmig ausgebildet. Wie insbesondere 8 zu erkennen gibt, kann das Scheibenelement 40b an dem Befestigungselement 42 durch die Niete 26 des Deckels 20 mittels Formschluss festgehalten werden. Im geschlossenen Zustand des Behälters liegt das Scheibenelement 40b vollflächig auf der Unterseite 24 des Deckels 20 auf. Mittels einer kreisförmig angeordneten gestrichelten Linie ist in 7b der Bereich angedeutet, der an der Unterseite 24 des Deckels 20 gegenüberliegend zu Anrisslinie 25 angeordnet ist. Innerhalb dieser gestrichelten Linie liegt also der Bereich, in dem das Deckelteil 27 angeordnet ist. Somit deutet 7b an, dass das Scheibenelement 40b an den Bereichen der Unterseite 24, die den entsprechenden Bereichen der Oberseite 23, entlang welcher die Anrisslinie 25 angeordnet ist, gegenüberliegen, vollständig abdeckt, wodurch das Scheibenelement 40b für Entlastung in dem Deckel 20 entlang der Anrisslinie 25 sorgt.
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Weiterhin umfasst das Ringelement 40b vier Aussparungen 41, die in Umfangsrichtung in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind. Wie wiederum in 7b wiedergegeben, reichen die Aussparungen 41 nicht bis zur gestrichelten Linie, das heißt, dass die Aussparungen 41 nicht in den Bereich hineinragen, in welchem die Anrisslinie 25 angeordnet ist.
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Wie insbesondere die 9 zu erkennen gibt, können mittels einer Schwenkbewegung der Bedienvorrichtung 30 um die zweite Achse B die beiden Aufreißelement 31 in den Deckel 20 eingedrückt werden. Das jeweilige Aufreißelement 31 wird an einer an bzw. auf der Anrisslinie 25 angeordneten Stelle des Deckels 20 in diesen hineingedrückt. Dadurch wird die Druckausgleichsöffnung 21 gebildet. In der aufrechten Stellung der Bedienvorrichtung 30 liegt eine Aufliegefläche 32 an der Oberseite 23 des Deckels 20 auf einem Aufliegebereich 28', der außerhalb der Anrisslinie 25 liegt, auf, Vorzugsweise ist der Aufliegebereich 28' auf dem Deckelrand 28 angeordnet. Bedingt durch das Zusammenwirken der Aufliegefläche 32 und des Aufliegebereichs 28' kann das Aufreißelement 31 das Deckelteil 27 relativ zum Deckelrand 28 nach unten drücken.
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In den 10 bis 13 ist eine Deckelanordnung 12 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel wiedergegeben. Das zweite Ausführungsbeispiel ist insbesondere durch die Ausgestaltung des Verstärkungselements 40 gekennzeichnet. Das Verstärkungselement 40 ist als Ringelement 40a ausgebildet, Das Ringelement 40a weist im Wesentlichen eine Ringform auf. Das Ringelement 40a weist eine Ringnut 43 auf, die entlang des vollen Umfangs des Ringelements 40a angeordnet ist. Die Ringnut 43 ist dafür geeignet, den durch die Ringnut 29 des Deckels 20 gebildeten Vorsprung aufzunehmen. Das Ringelement 40a ist vorzugsweise form- und/oder stoffschlüssig an der Unterseite 24 des Deckels 20 befestigt. Das Ringelement 40a deckt ebenso an der Unterseite 24 des Deckels 20 den Bereich ab, der dem Bereich gegenüberliegt, in welchem die Anrisslinie 25 an der Oberseite 23 des Deckels 20 gebildet ist. Während das Aufreißelement 31 die Druckausgleichsöffnung 21 bildet (siehe insbesondere 9 und 13), wird das Verstärkungselement 40 nach unten weggedrückt und der Druck im Inneren des Behälters 10 kann einem Umgebungsdruck angeglichen werden.
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Die erfindungsgemäße Deckelanordnung 12 sowie der erfindungsgemäße Behälter 10 zeichnen sich insbesondere durch eine einfache Bedienbarkeit und eine verminderte Verletzungsgefahr aus. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann die Öffnung 22 ohne übermäßigen Kraftaufwand gebildet werden und das Deckelteil 27 kann ohne ein Verschwappen des in dem Behälter 10 enthaltenen Fluids zu verursachen leicht von dem Deckelrand 28 gelöst werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Getränkedose
- 12
- Deckelanordnung
- 20
- Deckel
- 21
- Druckausgleichsöffnung
- 22
- Öffnung
- 23
- Oberseite
- 24
- Unterseite
- 25
- Anrisslinie
- 26
- Niete
- 27
- Deckelteil
- 28
- Deckelrand
- 28
- Aufliegebereich
- 29
- Ringnut
- 30
- Bedienvorrichtung
- 31
- Aufreißelement
- 32
- Aufliegefläche
- 40
- Verstärkungselement
- 40a
- Ringelement
- 40b
- Scheibenelement
- 41
- Aussparung
- 42
- Befestigungselement
- 43
- Ringnut
- 50
- Befestigungsteil
- 51
- Gelenk
- A
- erste Achse
- B
- zweite Achse
- α
- Anrisswinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0649793 A1 [0002]
- US 6341709 B1 [0002]