DE333369C - Neigungsmesser - Google Patents

Neigungsmesser

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DE333369C
DE333369C DE1918333369D DE333369DD DE333369C DE 333369 C DE333369 C DE 333369C DE 1918333369 D DE1918333369 D DE 1918333369D DE 333369D D DE333369D D DE 333369DD DE 333369 C DE333369 C DE 333369C
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C9/00Measuring inclination, e.g. by clinometers, by levels
    • G01C9/02Details
    • G01C9/08Means for compensating acceleration forces due to movement of instrument

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Testing Of Balance (AREA)

Description

  • Neigungsmesser. Neigungsmesser für Fahrzeuge, insbesondere für Luftfahrzeuge, sind vielfach bekannt, jedoch haben sie bisher nicht so befriedigt, daß ihre allgemeine Einführung erfolgen konnte. Die bekannten Neigungsmesser bauen sich vornehmlich auf dem Kreiselprinzip auf, jedoch fehlt derartigen Apparaten einerseits die nötige Betriebssicherheit, während sie anderseits eine starke Belastung des Flugzeuges zur Folge haben. Man hat auch schon versucht, unter Verlassung des Kreiselprinzips einfache Apparate zu bauen, ohne jedoch auch hier den praktischen Anforderungen zu genügen.
  • Es. ist bekannt, daß die Wasserwaage und das Lot zur Kenntlichmachung des Neigungswinkels eines Flugzeuges an sich nicht geeignet sind, weil sie Zentrifugalkräften und Kräften des Trägheits- und des Beharrungsvermögens unterworfen sind. Der Versuch, der Zentrifugalwirkung durch ein entsprechendes Gegengewicht zu begegnen, muß mißlingen, .auf welche Art auch dies unternommen werden würde, weil der völlige Ausgleich hinsichtlich der Zentrifugalkraft jederzeit eine völlige Ausschaltung der Lotkraft zur Folge haben wird. Ein Pendel, welches sich im stabilen Gleichgewicht befindet, wird stets der Zentrifugalkraft unterworfen sein, während ein Pendel, welches sich im labilen Gleichgewicht befindet, zwar der Zentrifugalkraft nicht unterliegt, aber auch keine Lotkraft mehr zeigt. Die Aufhebung der Wirkung der Zentrifugalkraft durch solche Mittel schließt jederzeit die Aufhebung der Wirkung der Lotkraft in sich.
  • Es ist auch schon versucht worden, den Antrieb von in Flüssigkeiten schwimmenden Körpern nutzbar zu machen, jedoch haben die Versuche gezeigt, daß es sich bei dem vorliegenden Falle mit dem Auftriebe hinsichtlich der Zentrifugalkraft, Trägheit und Beharrungsvermögen genau so verhält, wie mit der Lotkraft. Werden die auftreibenden Körper so gestaltet, daß sie durch Zentrifugalkraft usw. nicht mehr gestört werden, so hören auch die Vorteile des Auftriebes auf, welcher an sich geeignet wäre, die Lotrechte ebenso anzuzeigen, wie das Lot selbst.
  • Hier setzt die Erfindung ein, indem sie einen auf dem Lotprinzip beruhenden Neigungsmesser schafft, der unabhängig von den Fliehkräften richtig anzeigt, der keines Antriebs und keiner Wartung bedarf, vielmehr in Größe und Preis und in bezug auf Sicherheit des Funktionierens dieselben Ansprüche erfüllt und stellt, wie z: B. ein Höhenbarometer, so daß er unter den Instrumenten der Luftfahrzeuge denselben Rang wie dieses zu beanspruchen vermag.
  • Die Erfindung beruht allgemein auf dem Gedanken, durch die Lotwirkung geringer Massen größere Massen in eine Läge zu bringen, aus welcher sie die Zentrifugal- oder Fliehkraft der kleineren Masse nicht zu vertreiben vermag. Zugleich wird davon ausgegangen, daß, wenn ein sich in labilem Gleichgewicht befindliches Pendel lotrecht frei im Raum hängt und im Kreise gedreht wird, die in diesem Pendel wirksam werdenden Zentrifugalkräfte stets senkrecht auf dieser Lotrechten stehen, die Richtung ihrer Kraft also wagerecht ist.
  • Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung in schematischer Darstellung. Gemäß dieser ist in einem kreis= zylindrischen Gehäuse g die Stange b um den Punkt a drehbar gelagert. An den Enden der Stange b befinden sich in genau gleichen Entfernungen vom Drehpunkt zwei genau gleich schwere und genau gleich große Gewichte c und c', so daß sich also dieses System im labilen Gleichgewicht befindet. Senkrecht zu der Stange b und mit deren Mittelpunkt starr verbunden ist in geringer Entfernung ein wesentlich kleineres Gewicht d angeordnet. Die Achse, um die sich das ganze System dreht, wird auf feinen Spitzen gelagert, so daß die kleine Masse d völlig genügt, um das System ins Lot zu bringen und so den Schwerpunkt der Gewichte c und c' in die Wagerechte zu legen. An der Lagerachse des Systems ist in üblicher Weise ein Anzeigeorgan, Zeiger o. dgl. vorgesehen. Wird nun das Flugzeug und der Apparat um einen Mittelpunkt gedreht, der rechts vom Apparat liegt, so hält die auftretende Zentrifugalkraft das Gewicht c in seiner wagerechten Lage unbedingt fest oder führt es bei Schwankungen in sie zurück; die an c' angreifende Fliehkraft wirkt ebenfalls in wagerechter Richtung. Sollte durch Erschütterungen oder durch in der praktischen Ausführung liegende Ungenauigkeiten der von c' ausgehende Druck nicht genau wagerecht sein, so schadet das nicht, da im angenommenen Fall der Radius der Kreisbewegung des Gewichtes c größer als der des Gewichtes c' und damit aber auch die Kraft, welche c in seiner Lage festhält, größer ist als diejenige Kraft, welche c aus seiner Lage herausbringen könnte. Dieser Überschuß genügt, wie Versuche zeigen, völlig, um das System zu stabilisieren; wesentlich hierbei ist, daß die Gewichte c und c' samt ihrer Verbindung vor Hintritt der Zentrifugalkraft genau wagerecht liegen. Es ist deshalb notwendig, daß die Lagerung eine möglichst reibungslose ist, was mit verschiedenen Mitteln leicht erreicht werden kann. Der Einfluß des Gewichtes d ist wegen seiner wesentlich geringeren Masse nicht in der Lage, die wagerechte Lage der Gewichte c und c' und damit des ganzen Systems zu stören. Ein System wie das beschriebene kommt bekanntlich nur außerordentlich langsam zur Ruhe und Erschütterungen bringen es sehr leicht in periodische Schwingungen. Um dies zu vermeiden, wird das ganze kreisrunde Gefäß g, in welchem sich die Anordnung befindet, mit einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, Glyzerin, Alkohol oder Mischungen dieser, gefüllt. Diese Flüssigkeiten wirken zunächst dämpfend auf die Schwingungen des Systems, so daß sie rascher zur Ruhe kommen. Es ist weiter bekannt, daß eine derartige Flüssigkeitsmenge in einem kreisrunden Gehäuse Drehungen des Gehäuses nicht mitmacht, sondern daß die Flüssigkeitssäule lotrecht stehenbleibt. Dies hat zur Folge, daß auch die Gewichte c und c' stehenbleiben, d. h. die Lotwirkung des kleinen Gewichtes d wird durch. das Stehenbleiben der Flüssigkeitsmenge bei Drehungen des Apparates z. B. an Flugzeugen vorteilhaft unterstützt. Es kann also infolge dieser vorteilhaften Lotwirkung der Flüssigkeitsmenge das Gewicht d sehr klein gehalten werden, so daß es die wagerechte Lage der Gewichte c und c' bei Auftreten von Zentrifugalkräften in keiner Weise zu stören vermag.
  • Die Gesamtwirkungsweise des Apparates ist die folgende Im Ruhezustand bringt das kleine Gewicht d das schwingende System langsam zur Ruhe und stellt es in die lotrechte Lage ein. Da die Welle, um welche sich das schwingende System dreht, möglichst reibungslos gelagert ist, so ist die Möglichkeit einer genauen Einstellung der Gewichte c und c' in die wagerechte Lage gegeben. Ist das System in die wagerechte Lage eingestellt, so beharrt es in dieser auch bei Drehungen des Gehäuses und des Flugzeuges, erstens,weil die das System umgebende Flüssigkeitsmenge in ihrer lotrechten Lage beharrt und zweitens, weil das Gewicht d an und für sich schon genügen würde, das System in der Lotrechten zu erhalten. Treten nun Zentrifugalkräfte auf, deren Bewegungsmittelpunkt rechts vom Apparat liegt, so überwiegen die im Schwerpunkt des Gewichtes c angreifenden Zentrifugalkräfte und halten es in der vorher eingenommenen wagerechten Lage unbedingt fest. Die bei c' und d auftretenden Zentrifugalkräfte sind nicht groß genug, um c aus der Wagerechten zu entfernen. Treten dagegen Zentrifugalkräfte auf, deren Be`vegungsmittelpunkt links vom Apparat liegt, so überwiegt in entsprechender Weise diejenige Kraft, welche das Gewicht c' in seiner Lage festzuhalten versucht.
  • Die Versuche haben eine völlige Übereinstimmung von Theorie und Praxis ergeben und es ist somit ein Neigungsmesser geschaffen, welcher an Einfachheit und Sicherheit der Wirkung die bekannten Anordnungen weit übertrifft.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜcHE: i. Neigungsmesser mit Lot für Fahrzeuge aller Art, insbesondere Flugzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß das Lot mit Gewichtsmassen in Verbindung steht, die unter Belassung der Lotwirkung dem Ausschwingen des Lotes unter der Fliehkraftwirkung entgegenwirken.
  2. 2. Neigungsmesser nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsmassen größer als die Lotmasse sind und im Gleichgewichtszustand beiderseits des Lotes senkrecht zu ihm an dem Lot starr befestigt sind.
DE1918333369D 1918-09-03 1918-09-03 Neigungsmesser Expired DE333369C (de)

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