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Entlötgerät
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Entlötgerät gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Benutzung von bekannten Entlötgeräten der eingangs genannten
Art hat es sich als lästig und ermüdend erwiesen, das Gerät für das anschließende
Entfernen von flüssigem Lot ständig neu zu spannen. Es kann daher erwünscht sein,
für das Spannen des Gerätes Druckluft zu verwenden. Es ist in einem solchen Falle
lediglich das Eindrücken eines Knopfes eines Luftsteuerventils notwendig, um dem
Gerät zu seinem Spannen Druckluft zuzuführen.
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Ein derartiges System ist bei Massenherstellung geeignet, bei der
Druckluft verfügbar ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein wahlweise von
Hand oder durch Druckluft betätigbares Entlötgerät besonders einfacher Ausbildung
und Umstellbarkeit zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Gerät im wesentlichen
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gekennzeichnet.
Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen wird auf dieAnsprüche 2bis 12Wverwiesen.-Ein
Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig.
1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines die vorliegende Erfindung verkörpernden
Gerätes mit einem ersten Zusatzteil für Handbetätigung, Fig. 2 eine teilweise geschnittene
Seitenansicht ähnlich Fig. 1 zur Veranschaulichung eines zweiten Zusatzteils zum
Spannen des Gerätes durch Luftdruck und Fig. 3 einen Schnitt durch das Zusatzgerät
zur Veranschaulichung eines schwalbenschwanzförinigen Aufnahmeteils für ein Luftsteuerventil.
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Die Fig. 1 zeigt ein für Handbetätigung geeignetes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem das Gerät 10 ein Mundstück 11 aufweist, das eine Endkappe
12 und eine in dieser angeordnete Aufnahmespitze 14 umfaßt. Die Aufnahmespitze 14
besteht vorzugsweise aus elektrischleitendem Kunststoff, wie z.B. Polytetrafluoräthylen
(Teflon), das durch das Zusetzen von Kohlenstoff leitfähig gemacht worden ist. Das
Mundstück 11 umfaßt ferner einen Adaptorring 15.
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An das Mundstück 11 schließt sich ein mit Gewinde versehenes Rohrgehäuse
16 an. Das Rohrgehäuse 16 kann an einem Ende mit einem Innengewinde 13 zuln Verschrauben
mit dem Außengewinde 19 des Adaptorrings 15 versehen sein. Dis (,ehciuse 16 ist
vorzugsweise aus Metall, wie z.B. Aluminium, hergestellt. Das andere Ende des Gehäuses
16 ist ebenfalls mit einem inneren Schraubgewinde 17 versehen, das dem äußeren Schraubgewinde
18 einer zugleich der Verriegelung dienenden Auslösevorrichtung 20 angepaßt ist.
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Die Auslösevorrichtung anfaßt einen Druckknopf 21, der entgegen der
Kraft einer Druckfeder 22 cinedückt werden kann, wobei beide in einer zylindrischen
Ausnehmung 23 der Auslösevorrichtung 20 angeordnet sind. Der Endbereich der Druckfeder
22 kann in einer zylindrischen Ausnehmung 24 mit einem geringeren Durchmesser als
dem der Ausnehmung 23 sitzen.
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Innerhalb des Gehäuses 16 ist ein Kolben 25 angeordnet, (ler einen
zylindrischen Kunststoffteil 26 mit einer ringförmigen
Einschnürung
als Sitz für einen O-Ring 27 umfaßt. Der O-Ring 27 dichtet den Kolben 25 im wesentlichen
luftdicht an der Innenfläche des Gehäuses 16 ab. Der Vorderteil 30 des Kolbens 25
hat einen verkleinerten Durchmesser Der Kolben 25 ist durch ein an ihn angedrücktes
Sperrglied 32 auf einer Kolbenstange 31 befestigt. Das Sperrglied 32 besteht aus
einer einfachen Metallscheibe mit einer Mittelöffnung und kurzen radialen Einschnitten,
so daß sie zum Sichern des Kolbens auf der Kolbenstange 31 über letztere gezwängt
werden kann.
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Zwischen der Auslösevorrichtung 20 und dem Kolben 25 ist eine Spannfeder
35 befestigt. Wenn die Kolbenstange 31 nach rechts in Fig. 1 gedrückt wird, wird
die Spannfeder 35 auseinandergezogen und dadurch das Gerät gespannt. Der dem Mundstück
11 zugewandte rechte Bereich 37 der Auslösevorrichtung 20 hat einen allgemein U-förmigen
Längsspalt 36. Der hintere Bereich der Spannfeder 35 ist mit einem entsprechend
U-förmigen Endbereich 39 versehen, der zwischen den Spalt 36 und eine zylindrische
Innenfläche des Bereichs 37 der Auslösevorrichtung paßt, welche einen geringeren
Durchmesser als der des Bereichs 37 aufweist. Einige der tzten Windungen der Feder
35 haben einen kleineren Durchmesser als der Rest der Feder passend zu der zylindrischen
Innenfläche des Bereichs 37 der Auslösevorrichtung.
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Der Vorderbereich der Feder 35 hat vorzugsweise ebenfalls einen kleineren
Durchmesser und umgreift eine in dem rückwärtigen Bereich des Kolbens 25 vorgesehene
Einschnürung 40.
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Die Einschnürung 40 endet an einem scheibenförmigen Teil 41 mit größerem
Durchmesser, wie dies deutlich aus Fig. 1 hervorgeht.
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Das vordere Ende der Kolbenstange 31 ist mit einem abgerundeten Vorderteil
43 versehen, an den sich ein Teil 44 mit verkleinertem Durchmesser anschließt. Dies
dient einem nachfolgend noch beschriebenen Zweck.
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Der hintere Teil der Kolbenstange 31 ist mit zwei im Abstand zueinander
angeordneten Kerben 46 und 47 versehen, die jeweils an ihrem vorderen Ende eine
geeignete Schulter 48 bzw.
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50 aufweisen. Anstelle von Kerben können zur leichteren Herstellung
auch bei 46 und 47 konische Einschnürungen vorgesehen sein.
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Der hintere Bereich der Auslösevorrichtung 20 hat einen geringeren
Durchmesser, wie dies bei 54 veranschaulicht ist.
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Er ist an gegenüberliegenden Seiten jeweils mit einem Ansatz 55 versehen,
der mit dem hinteren Gehäuse 56 einen Bajonettverschluß bildet. Der Aufnahmeteil
des Bajonettverschlusses ist an dem Gehäuse 56 vorgesehen und besteht aus angepaßten
Aussparungen, die den Eintritt der Ansätze ermöglichen und aus geeigneten, inneren
teilweise zylindrischen Aussparungen zum Verriegeln der Ansätze 55, wenn das rückwärtige
Gehäuse 56 um 900 gedreht worden ist. Es versteht sich, daß das rückwärtige Gehäuse
56 nicht zylindrisch, sondern nur teilweise geschlossen ist, wie dies z.B. durch
die GB-PS 2037870 bekannt ist.
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An dem hinteren Bereich des Gehäuses 56 ist ein sich nach außen erstreckender
Teil bzw. Knopf 58 mit einer einwärts gekrümmten Fläche 60 vorgesehen, so daß das
Gerät gespannt werden kann, indem der Daumen der Bedienungsperson gegen die Fläche
60 gedrückt wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Gerät durch die Verwendung
einer zentralen Öffnung 61 des Knopfes 58 zu spannen, die gegen eine aufrechtstehende
Stange od.dgl. gedrückt werden kann. Es versteht sich, daß der Spannknopf 58 entfernbar
sein kann und in und entlang dem rückwärtigen Gehäuse 56 gleitet, um dadurch die
Kolbenstange 31 in Richtung nach vorn zu bewegen. Der hintere Teil 62 der Kolbenstange
31 hat einen verkleinerten Durchmesser und paßt in eine entsprechende Vertiefung
63 in dem Spannknopf 58.
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Wenn somit von Hand Druck auf den Spannknopf 58 ausgeübt wird, bewegt
sich die gesamte Kolbeneinheit 25,31 nach vorn, bis die Schulter 48 mit dem innenseitigen
oder vorderseitigen Bereich einer Unterlagscheibe 5 in Eingriff gelangt, die die
Kolbenstange 31 nunmehr daran hindert, sich unter dem Druck ihrer Feder 35 rückwärts
zu bewegen. Der Kolben kann durch Eindrücken des Knopfes 21 freigegeben bzw. entriegelt
werden, der seinerseits die Unterlagscheibe 65 nach unten bewegt und so die Schulter
48 der Kolbenstange entriegelt.
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Die Kolbenstange 31 hat vorzugsweise eine weitere Kerbe an der Schulter
50. Deren Zweck besteht darin, ein noch weiteres Vorschieben der Kolbenstange 31
zu ermöglichen. Hierzu muß der Adaptorring 15 möglicherweise teilweise losgeschraubt
werden, damit sich die Spitze 43 der Kolbenstange genügend weit nach vorn bewegen
kann, bis sie mit dem rückwärtigen Bereich der Endkappe 12 in Eingriff gelangt und
dadurch die Endkappe aus ihrem Eingriff mit dem Adaptorring 15 herausdrückt.
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Sowohl das Rohrgehäuse 16 als auch der Adaptorring 15 können z.B.
aus Aluminium bestehen, wobei letzteres eloxiert ist.
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Auch die Kolbenstange 31 kann aus Aluminium bestehen, während für
die Endkappe 11 leitfähiges Polyäthylen vorgesehen sein kann. Der O-Ring 27 schließlich
kann aus Buna-N hergestellt sein. Der Kolben 25 kann aus Azetylharz gemacht sein,
das im Handel unter der Bezeichnung "Delrin" erhältlich ist. Die Auslösevorrichtung
20 kann aus demselben Material bestehen, während die Unterlagscheibe 65 aus Messing
mit einer 3%-igen Beimischung von Blei hergestellt sein kann, um für etwas Schmierung
der Aluminiumstange 31 zu sorgen. Auch der Spannknopf 58 kann aus Azetylharz bestehen,
während das hintere Gehäuse 56 aus ABS (Akrylnitrilbutadienstyrol) bestehen kann.
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Das rückwärtige Gehäuse 56 mit seinem Spannknopf 58 bildet das erste
Zusatzgerät und kann einfach durch eine Vierteldrehung des Bajonettverschlusses
entfernt werden. Der
Adaptorring 15 kann einfach losgeschraubt
werden. Der komplette Teilesatz bestehend aus Kolben 25, Kolbenstange 31 und Auslösevorrichtung
20 kann durch Herausschrauben der Auslösevorrichtung 20 aus dem Rohrgehäuse 16 herausgenommen
werden. Das Gerät kann in derselben Weise zusammengesetzt werden, und die Endkappe
12 kann dadurch aus dem Adaptorring 15 herausgedrückt werden, daß die Kolbenstange
31 in ihre am weitesten vorn liegende Stellung bewegt wird.
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In Fig. 2 ist ein Beispiel für das Umstellen des Gerätes auf Druckluft-Spannbetrieb
veranschaulicht. Der Vorderteil des Gerätes ist mit demjenigen nach Fig. 1 identisch.
Das zweite rückwärtige Zusatzgerät umfaßt ein zylindrisches rückwärtiges Gehäuse
70, das durch einen in Verbindung mit Fig. 1 erläuterten Bajonettverschluß über
die Auslösevorrichtung 20 mit dem vorderen Rohrgehäuse 16 verbunden werden kann.
Es hat eine rückwärtige Wand71, durch die sich eine Düse 72 hindurcherstreckt, auf
die ein Schlauch 73 aufgeschoben werden kann. Dies gestattet Druckluft den Zugang
zu dem hinteren Gehäuse 70.
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Im rückwärtigen Gehäuse 70 ist ein Kolben 74 mit einem 0-Ring 75 zur
Herstellung eines im wesentlichen luftdichten Sitzes im Gehäuse 70 angeordnet. Der
Kolben 74 kann eine rückwärtige zylindrische Ausnehmung 76 mit verkleinertem Durchmesser
aufweisen, um zu ermöglichen, daß die Druckluft gegen den Kolben drückt Der Kolben
seinerseits drückt gegen den hinteren Bereich 62 der Kolbenstange 31.
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Somit wird durch das Zuführen von Luftdruck zu dem Schlauch 73 der
Rolben 74 gegen die Wirkung einer Feder 77 nach rechts gedrückt, um dadurch die
Kolbenstange 31 zu spannen, wie dies zuvor beschrieben ist.
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Nach Betätigung der Auslösevorrichtung 20 kehrt die Kolben stange
31 wieder nach links zurück und die Feder 77 unterstützt das Zurückbewegen des Kolbens
77 in seine Ruhestellung unter Oberwindung von möglicherweise in dem Gehäuse 70
vorhandenem
Luftdruck. Es kann ein Dreiwege-Ventil 80 Anwendung
finden, um den Luftdruck von einer bei 81 schematisch dargestellten Luftquelle mit
Druckregler zu steuern. Die Luftdruckquelle 81 ist durch einen weiteren Schlauch
82 mit dem Luftventil 80 verbunden, der an einen Nippel 83 des Ventils angeschlossen
ist, während der mit dem rückwärtigen Gehäuse 70 verbundene Schlauch 73 an einen
weiteren Nippel 84 des Ventils 80 angeschlossen ist. Ein solches Ventil ist in der
älteren deutschen Patentanmeldung P 32 29 730.0 veranschaulicht.
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Durch Eindrücken des Betätigungsknopfes 86 des Luftventils 80 wird
Druckluft von der Quelle 81 zum Spannen des Gerätes an den Schlauch 73 angelegt.
Nach der Freigabe des Betätigungsknopfes 86 kehrt dieser durch den Druck der Druckluft
in die iniPig. 2 veranschaulichte Stellung zurück. Gleichzeitig entweicht die in
dem Schlauch 73 und dem hinter dem Kolben 74 befindlichen Bereich des Gehäuses 70
vorhandene Druckluft nach außen, und zwar aufgrund des losen Sitzes des Ventilstößels
innerhalb der Ventilöffnung, durch d-e sie ausströmt. Das Gerät wird durch Eindrücken
des Knopfes 21 der Auslösevorrichtung 20 ausgelöst.
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Im übrigen arbeitet die Ausführungsform nach Fig. 2 in derselben Weise
wie diejenige gemäß Fig. 1. Der Luftdruck kann z.B. bis 3,5 kp/cm2 betragen. Das
Luftdrucksteuerventil 80 ist vorzugsweise durch eine aus Einsteck- und Aufnahmeteil
bestehende Schwalbenschwanzverbindung mit dem Gehäuse 70 verbindbar, wobei-das Aufnahmeteil
90 (Fig.--3-) an einem:'-vergrößerten Bereich 91 des Gehäuses-70 vorgesehen ist,
wie das im wesentlichen in der vorerwähnten älteren Anmeldung dargestellt'und beschrieben
ist.
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Das Gehäuse 70 kann wiederum aus ABS und der Kolben 74 aus Azetylharz
bestehen. Die Rückholfeder 77 kann aus Klavierdraht hergestellt sein und das Luftventil
aus Aluminium bestehen.
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Es ist somit ein Entlötgerät geschaffen, das nach Belieben entweder
für eine Handbetätigung oder für einen Luftdruckbetrieb für das Spannen umgewandelt
werden kann. Hierzu hat das Gerät zwei separate Zusatzgeräte, von denen jedes nach
Wahl Anwendung finden kann Beide Zusatzgeräte können leicht durch einen Bajonettverschluß
an das Hauptgerät angeschlossen werden. Die Kolbenstange ist mit zwei im Abstand
zueinander angeordneten Kerben versehen, wobei die hintere Kerbebeim-Herausdrücken
-des Mundstücks aus dem Adaptorring zur Anwendung kommt. Sowohl die Spitze 14 als
auch die Endkappe 11 können aus elektrisch leitendem-Kunststoff hergestellt sein,
um dadurch die elektrische Einwirkung auf zu entlötende Teile aufgrund von statischer
Aufladung auf ein Mindestmaß herabzusetzen. Das zweite Zusatzgerät für Druckluft-Spannbetrieb
hat einen zum Spannen der Kolbenstange durch Luftdruck angetriebenen Spezialluftkolben
und das Luftsteuerventil kann durch eine Schwalbenschwanzverbindung mit dem Gehäuse
des zweiten Zusatzgerätes verbunden werden.
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