DE33249C - Entlastetes Saugventil für Pumpen, welche aus luftverdünnten Räumen saugen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Neuerung bezweckt die Erhöhung des Nutzeffectes beim Pumpenbetriebe, und besteht darin, dafs das Saugventil g in Verbindung mit einem Druckraum a, am zweckmäfsigsten mit dem Druckrohr der Pumpenanlage, gebracht wird, so dafs am Schlufs der Druckperiode, beim Kolbenwechsel, das Saugventil g durch den darauf lastenden hydrostatischen Druck geöffnet und für den Eintritt der anzusaugenden Flüssigkeit vollkommen freigegeben und sichergestellt ist.

Solche Depressionsventile, bei welchen das Saugventil durch einen besonderen Druck geöffnet wird, kommen in denjenigen Fällen zur Anwendung, in welchen die Flüssigkeit aus luftverdünnten Räumen gesaugt werden mufs.

Die bisher verwendeten Constructionen der Depressionsventile benutzten zur Erzeugung des nothwendigen Druckes besondere Federn oder Gewichte, die aber wesentliche Uebelstände mit sich führen. Bei der Federbenutzung ist der erhaltene Druck nicht constant, sondern in seiner Wirkung variabel.

Durch das schnelle Spiel der Ventile werden die Federn unverhältnifsmäfsig stark beansprucht und sind in kurzer Zeit lahm oder zerbrochen und dann ganz unwirksam.

Bei der Gewichtsbelastung, die bei geringer Tourenzahl überhaupt nur zulässig ist, treten grofse Schläge auf, die die ganze Pumpenconstruction erschüttern. Auch sind bei diesen Anordnungen, sowohl bei der Federwirkung, als auch bei der Gewichtswirkung, complicirte Constructionen nothwendig, die bei der vorliegenden Anordnung vollkommen vermieden sind.

Als neu bei der vorliegenden Erfindung wird die Anordnung eines über dem Andrückventil e befindlichen Druckraumes a, von welchem aus das Abschlufsorgan g durch den hydrostatischen Druck unter Vermeidung der bisher gebräuchlichen Federn oder Gewichte geöffnet wird, betrachtet.

In beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 ein Verticalschnitt und in Fig. 2 eine Oberansicht des neuen Depressionsventils dargestellt.

Das Abschlufsorgan (Ventil) g trägt am entgegengesetzten Ende ein Doppelsitzventil ef, durch welches in den beiden Endstellungen der Druckraum α vom Saugraum b stets abgeschlossen wird. Der Stutzen c wird demnach mit dem Pumpencylinder, Stutzen a mit dem Druckrohr der Pumpe und Stutzen b mit demjenigen Raum, aus welchem die Pumpe saugen soll, in Verbindung gebracht.

Bei doppeltwirkenden Pumpen mufs selbstredend jede Pumpenhälfte mit einem derartigen Ventil versehen sein und mit dem Druckraum a in Verbindung stehen.

Beim Beginn des Kolbenhubes verringert sich der Druck im Pumpencylinder und der im Druckraum α befindliche hydrostatische Druck wird nach Störung des Gleichgewichtes den Kegel e des Doppelsitzventils niederdrücken, und da das Abschlufsorgan g mit diesem verbunden ist, wird dasselbe vom Sitz abgedrückt und geöffnet, so dafs die Pumpe sich mit Flüssigkeit füllen kann.

Hat der Pumpenkolben seinen Rückweg begonnen, so hebt sich infolge des wachsenden i Druckes sofort das Abschlufsorgan g und

sperrt gemeinschaftlich mit den Kegeln e undy sowohl die Communication mit dem Druckrohr als auch mit dem Saugraum ab.

Es wird zweckmäfsig sein, den Stutzen a direct mit dem Druckrohr der Pumpe in Verbindung zu setzen und den hydrostatischen Druck der Druckrohrleitung auf Oeffhung des Saugventils wirken zu lassen.

Es soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, den Stutzen a mit irgend einem anderen unter hydrostatischem Druck stehenden Druckraum in Verbindung zu bringen, ebenso kann der Stutzen b mit irgend einem anderen luftverdünnten Raum communiciren, die Wirkung wird stets dieselbe sein und das Wesen der Erfindung nicht beeinträchtigt werden. Selbst-Verständlich mufs in diesen Fällen der besondere Druck- und Vacuumraum einen höheren bezw. niedrigeren Druck haben als das Druckrohr bezw. das Saugrohr.

Die Schraube d dient zur Arretirung der Ventilkegel g e und f. und zum Niederdrücken derselben, wenn sie sich etwa in irgend einer Weise festgesetzt haben. Die Abschlufsorgane g e und f können selbstredend in den verschiedensten und bekannten Constructionen durchgeführt und variirt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Pumpen, welche aus luftverdünnten Räumen saugen sollen, die Anordnung eines in der beschriebenen Weise wirkenden, fest mit dem Saugventil (g) der Pumpe verbundenen Doppelsitzventils (ef) in Verbindung mit einem über dem letzteren Ventile befindlichen Druckraum.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.