DE3324018C2 - Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers mit einem Kern aus einem thermoplastischen Kernmaterial - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers mit einem Kern aus einem thermoplastischen KernmaterialInfo
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Abstract
Ein Formkörper, bestehend aus einer Seele (2) aus Polyethylenterephthalat mit halbkristalliner Struktur, das 0 bis 50 anorganische Füllstoffe enthält, und aus einer Umhüllungsschicht (3) aus einem anderen thermoplastischen Material, dessen Temperatur der plastischen Elastizität unterhalb derjenigen des Polyethylenterephthalats liegt, wird mittels Zweikomponenten-Spritzgießen unter Verwendung einer Form (4) erzeugt, die bei einer Temperatur unterhalb der Kristallisa tions temperatur des Polyethylenterephthalats unter Berücksichtigung des Füllstoffanteiles gehalten wird. Das im Verlauf der ersten Injektionsphase injizierte Material für die Umhüllungsschicht dient während der zweiten Injektionsphase als wärmedämmende Pufferzone, durch die der Temperaturausgleich zwischen dem in der zweiten Injektionsphase injizierten Polyethylenterephthalat und der Form (4) verlangsamt wird.
Description
a) die Spritzgießform wird auf einer Temperatur unter der Temperatur der plastischen Elastizität
des Hüllenmaterials und unter der Kristallisationstemperatur des Kernmaterials gehalten,
b) das Hüllenmaterial wird mit einer Temperatur über der Temperatur der plastischen Elastizität
des Kernmaterials injiziert,
c) das Kernmaterial wird mit einer Temperatur zwischen der Temperatur seiner plastischen
Elastizität und der Injekiionstemperatur des Hüllenmaterials injiziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hüllenmaterial bei einer Injektionstemperatur
im Bereich von 240° C und das Polyethylenterephthalat bei einer Temperatur im Bereich
von 210 bis 220°C injiziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hüllenmaterial und das Polyethylenterephthalat
in Mengenanteilen entsprechend 1/3 bzw. 2/3 des Gesamtvolumens injiziert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtdauer der
beiden Injektionsphasen 2 Sekunden beträgt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers mit einem Kern aus einem thermoplastischen
Kernmaterial und einer den Kern umgebenden Hülle aus einem thermoplastischen Hüllenmaterial
in einer Spritzgießform, entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wobei das Kernmaterial bis zu
50% anorganische Füllstoffe enthalten kann.
Die Verwendung von halbkristallinem Polyethylenterephthalat (PETP) und anderen thermoplastischen
Kunststoffen, deren Temperatur der plastischen Elastizität unterhalb derjenigen des Polyethylenterephthalats
liegt, zum Beispiel Polybutylenterephthalat (PBTP) zur Herstellung von Formkörpern mittels Spritzgießen ist
bekannt (Kunststoffe-Plastics, 1975, Heft 9, S. 37 bis 41). Dabei werden für Polyethylenterephthalat Werkzeugtemperaturen
von mindestens 1400C und Massetemperaturen
von 270 bis 290° C benötigt
Bei dem Verfahren nach der DE-OS 29 28 582 zur Herstellung von Lichtreflektoren werden zwei Kunststoffe,
von denen der zweite gefüllt sein kann, nacheinander durch den Angußkanal in den Formhohlraum der
gekühlten Spritzgießform injiziert Dabei wird zuerst eine den Formhohlraum nicht vollständig ausfüllende
Menge aus Hüllenmaterial, unmittelbar anschließend eine Menge an Kernmaterial und gegebenenfalls anschließend
eine zusätzliche Menge an Hüllenmaterial injiziert. Die injizierten Materialmengen im Formhohlraum
werden bis zu einer ausreichenden Festigkeit des Formkörpers abgekühlt und der Formkörper wird aus
der Spritzgießform entformt Polyethylenterephthalat wird in dieser Druckschrift nicht erwähnt
Bekannt ist weiterhin, daß Polyethylenterephthalat, wenn es bei seiner üblichen Verformungstemperatur,
die über seiner Temperatur der plastischen Elastizität liegt und beispielsweise 210 bis 22O0C beträgt, in eine
auf eine Temperatur in der Größenordnung von 13O0C erwärmte Spritzgießform injiziert wird, also unter Bedingungen,
unter denen bei diesem Material ein Wärmeschock vermieden wird, bei einer Temperatur wenig
unterhalb 140°C beim langsamen Abkühlen eine halbkristalline, opake, sehr homogene Struktur annimmt.
Diese Struktur zeichnet sich durch sehr gute mechanische und physikalische Eigenschaften aus, sowie durch
sehr gute Eigenschaften im Hinblick auf die chemische Beständigkeit und die Spannungsrißbildung, vor allem
wenn der Kunststoff bis zu 50% anorganische Füllstoffe enthält. Charakteristisch für dieses teilkristalline Polyethylenterephthalat
ist ein sehr niedriger Wärmeausdehnungskoeffizient (Ι,βχΙΟ-5) und das praktisch vollständige
Fehlen von inneren Spannungen, so daß bei den erhaltenen Formkörpern eine nachträgliche Verformung
beim Gebrauch, selbst bei erhöhter Temperatur, vermieden wird.
Außerdem kann wegen der bemerkenswerten Steifigkeit der erhaltenen Formkörper (Biegemodul in der
Größenordnung von 16 000 NM/m2) und der hohen Biegetemperatur (in der Größenordnung von 240° C) die
übliche Stärke bzw. Dicke dieser Formkörper verringert und auf diese Weise ein Gewichtsgewinn erzielt
werden.
Polyethylenterephthalat ist auch billiger als die anderen kristallinen Kunststoffe. Es erfährt jedoch trotz seiner
guten Eigenschaften eine gewisse Entwicklung oder Veränderung, wenn es unter den genannten Temperaturbedingungen
behandelt wird.
Ein hoher Füllstoffanteil, der weitgehend zu den ausgezeichneten Eigenschaften beiträgt, verändert nämlich
die Oberfläche der Formkörper, die dann ein satinartiges und heterogenes Aussehen annehmen, das sie für
manche Verwendungszwecke, für die eine glatte Oberfläche erforderlich ist, ungeeignet macht.
Allgemein führt die Notwendigkeit, daß die Spritzgießform erhitzt und dann langsam von der Injektionstemperatur auf weniger als 1400C abgekühlt werden
muß, wenn man eine halbkristalline Struktur erzielen möchte, zu hohen Energiekosten und zu langen Arbeitstakten,
die mit einer technischen Nutzung dieses Verfahrens nicht verträglich sind. Außerdem liegt die Temperatur,
bei der Polyethylenterephthalat steif wird, weit unterhalb 14O0C und die Arbeitstakte beim Spritzgießen
werden noch dadurch verlangsamt, daß, nachdem die Kristallisationstemperatur erreicht worden ist, noch
abgewartet werden muß, bis die erhitzte Spritzgießform soweit abgekühlt ist, daß ein Entformen möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Nachteile des Polyethylenterephthalats zu beheben
und seine Verwendung in technischem Maßstab für die Herstellung von solchen Formkörpern mit einem
Kern und einer Hülle aus thermoplastischem Material 5 zu ermöglichen, die eine glatte Oberfläche aufweisen
und gleichzeitig alle vorteilhaften mechanischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften besitzen, die
auf der halb- bzw. teilkristallinen Struktur des Polyethylenterephthalats beruhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem im Hauptanspruch angegebenen Verfahren gelöst
Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß wird die als Zweikomponenten-Spritzgießen
bekannte Verfahrensweise angewandt, um Formkörper herzustellen, die einen Kern aus Polyethylenterephthalat
mit halbkristalliner Struktur und den durch diese Struktur bedingten mechanischen physikalischen
und chemischen Eigenschaften sowie eine Hülle aus einem anderen thermoplastischen Material, durch
die eine glatte Oberfläche erzielt werden kann, aufweisen.
Beim Zweikomponenten-Spritzgießen wird — wenn man einen Formkörper mit einem Kern aus einem ersten
thermoplastischen Material und einer Hülle aus einem zweiten thermoplastischen Material herstellen
möchte — das Hüllenmaterial so ausgewählt, daß seine Temperatur der plastischen Elastizität unter derjenigen
des Kernmaterials liegt. In einen dem gewünschten Formkörper entsprechenden Formhohlraum einer
Spritzgießform, die bei einer Temperatur unterhalb der Temperatur der plastischen Elastizität des Hüllenmaterials
gehalten wird, wird zuerst das Hüllenmaterial injiziert, das auf eine Temperatur über der Temperatur der
plastischen Elastizität des Kernmaterials gebracht worden ist; darauf wird das Kernmaterial injiziert, das auf
eine Temperatur zwischen der Temperatur seiner plastischen Elastizität und der Injektionstemperatur des
Hüllenmaterials gebracht worden ist. Der erhaltene Formkörper wird entformt, wenn zumindest die Hülle
hart geworden ist. Charakteristisch für diese allgemein bekannte Verfahrensweise ist vor allem die Verwendung
einer Spritzgießform, die bei einer Temperatur von höchstens 6O0C gehalten und daher als »kalt« bezeichnet
wird.
Wird Polyethylenterephthalat mit seiner normalen Verformungstemperatur, das heißt mit einer Temperatur
über seiner Temperatur der plastischen Elastizität in eine als »kalt« bezeichnete Spritzgießform injiziert, so
erhält man vollkommen transparente Formkörper, die eine amorphe Struktur aufweisen, sich aber wegen der
zu schlechten physikalischen Eigenschaften, die denen des Polyvinylchlorids ähnlich sind, nicht zur Herstellung
von industriellen und technischen Erzeugnissen eignen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird überraschenderweise verhindert, daß sich eine solche
amorphe Struktur ausbildet, obwohl die Temperatur der Spritzgießform nicht nur unter der Temperatur der
plastischen Elastizität des Hüllenmaterials, sondern auch unter der Kristallisationstemperatur des Kernmaterials
gehalten wird.
Auf diese Weise wird erreicht, daß das Polyethylenterephthalat ausreichend langsam abkühlt und die besonders
vorteilhafte halbkristalline Struktur annimmt, obwohl die Injektion in einer Spritzgießform erfolgt,
die, verglichen mit der Kristallisationstemperatur des Polyethylenterephthalats, die wenig unter 14O0C liegt,
kalt ist, das heißt in der Praxis bei einer Temperatur von höchstens etwa 60°C gehalten wird, das heißt bei der
Temperatur, die überlicherweise für das Hüllenmaterial angewandt wird. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird somit erreicht, daß das Polyethylenterephthalat .licht die amorphe Struktur annimmt, die sich üblicherweise
beim Spritzgießen in eine kalte Spritzgießform einstellt.
Vorteilhaft ist, daß die halbkristalline Struktur des
Kerns aus Polyethylenterephthalat unter Einsparung von Energiekosten erreicht wird, da die Spritzgießform
nicht auf 1300C erhitzt zu werden braucht. Darüber hinaus zeichnen sich die erfindungsgemäß hergestellten
Formkörper durch eine glatte Oberfläche der vorhandenen Hülle aus und eignen sich daher für zahlreiche
Verwendungsmöglichkeiten.
Der Formkörper kann auch bereits dann entformt werden, wenn eine Außenschicht der Hülle steif geworden
ist, da diese Hülle, die mit der kalten Spritzgießform in Berührung steht, schneller hart wird als der Kern aus
Polyethylenterephthalat, das die weit unterhalb 14O0C liegende Temperatur, bei der es steif wird, noch nicht
erreicht hat. Hierdurch werden schnellere Arbeitstakte erreicht, verglichen mit der üblichen Arbeitsweise zur
Herstellung von Formkörpern aus Polyethylenterephthalat mit der angestrebten halbkristallinen Struktur, bei
der das Polyethylenterephthalat in eine »heiße« Form injiziert und in dieser Frorm langsam abkühlen gelassen
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich vorteilhaft auch von einer weiteren bekannten Verfahrensweise
zur Herstellung von Formkörpern auf der Basis von Polyethylenterephthalat, das die angestrebte
halbkristalline Struktur aufweist. Bei dieser weiteren bekannten Verfahrensweise werden Platten aus Polyethylenterephthalat
unter solchen Bedingungen erzeugt, daß das Polyethylenterephthalat die gewünschte halbkristalline Struktur erhält; darauf werden diese Platten
zugeschnitten und in der Wärme tiefgezogen. Dieses besonders umständliche Verfahren benötigt zur Durchführung
sehr viel mehr Zeit als das erfindungsgemäße Verfahren, zudem viel Material und zahlreiche Handgriffe.
Außerdem können dabei in den Formkörpern innere Spannungen auftreten, die sich nachteilig auf die
Formbeständigkeit, vor allem auf die Warmformbeständigkeit der erhaltenen Formkörper auswirken, wodurch
diese für bestimmte industrielle Verwendungszwecke, beispielsweise in der Kraftfahrzeugindustrie, ungeeignet
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich somit durch seine große Wirtschaftlichkeit und die Schnelligkeit,
mit der es ausgeführt werden kann, aus, wobei gleichzeitig die für das Polyethylenterephthalat angestrebte
halbkristalline Struktur erzeugt wird, mit allen vorteilhaften Folgen hinsichtlich der mechanischen,
physikalischen und chemischen Eigenschaften der Formkörper, die sich darüber hinaus durch ihre ebenfalls
vorteilhafte glatte Oberflächenbeschaffenheit auszeichnen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 die erste Injektionsphase anhand eines Schnittes
durch eine Mittelebene des Angußkanals in den Formiiohlraum;
F i g. 2 die zweite Injektionsphase, analog dargestellt;
Fig.3 eine zusätzliche Injektionsphase (Hilfsinjektion),
analog dargestellt, und
F i g. 4 den Entformungsvorgang, analog dargestellt.
Die vier Figuren beziehen sich auf die Herstellung eines schalenförmigen Gegenstandes 1, der beispielsweise
als Deckel, als Gehäuse oder Rahmen für Rückspiegel oder ein Meßinstrument oder nach Metallisieren
für Rückstrahler oder Scheinwerfer Verwendung finden kann. Die gezeigte Form stellt natürlich keinerlei Einschränkung
für die Anwendungsmöglichkeiten des beschriebenen Verfahrens dar; der hergestellte Gegenstand
kann jede Form aufweisen, die mit Hilfe des Zweikomponenten-Spritzgusses erzeugt werden kann.
Fig.4 zeigt, daß der Gegenstand 1, der hergestellt
wird aus einem Kern 2 aus Polyethylenterephthalat, gefüllt mit 0 bis 50% anorganischen Füllstoffen, wie Glimmer,
Biotite usw., und aus einer Hülle 3 aus einem anderen
thermoplastischen Material besteht, das ein beliebiges thermoplastisches kristallines oder amorphes Material
sein kann, vorausgesetzt, daß seine Temperatur der plastischen Elastizität unter derjenigen des Polyethylenterephthalats
liegt und daß es bei höheren Temperaturen als Polyethylenterephthalat, beispielsweise bei etwa
2400C injiziert werden kann. Die Hülle 3 kann zum Beispiel aus einem Polycarbonatharz, aus einem Acrylnitril-Butadien-Styrol-Harz,
aus Polystyrol, aus Polymethacrylat oder aus Polybutylenterephthalat bestehen,
wie weiter unten beschrieben.
Wie bei allen Formgebungsverfahren besteht die erste Stufe bei der Durchführung des beschriebenen Verfahrens
darin, daß man eine Spritzgießform 4 verwendet, die im gezeigten Falle aus zwei Formhälften 5 und 6
besteht, die innen den Formhohlraum 7 für den angestrebten Gegenstand 1 begrenzen, verbunden mit einem
Angußkanal 8. der hier in der Formhälfte 5 vorgesehen ist und den Formhohlraum 7 mit der Außenseite der
Spritzgießform verbindet, sowie nicht gezeigte Lüftungsöffnungen.
In bekannter Weise ist der Angußkanal 8 an seiner Mündung zur Außenseite hin so ausgestaltet, daß er —
dicht abgeschlossen gegenüber der Spritzgießform 4 — den Auslaß 10 einer Spritzdüse 9 aufnehmen kann, die
für die Durchführung des beschriebenen Verfahrens eine Verteilerdüse ist wie sie bereits in bekannten Zweikomponenten-Spritzgießverfahren
verwendet worden ist. Diese Düse 9 weist an ihrem Auslaß 10 einen einzigen Austrittkanal 11 auf, dessen Achse 12 ebenfalls die
Achse für den Angußkanal 8 ist. wenn der Auslaß 10 der Düse 9 beim Spritzgießen in die Eintrittsöffnung des
Angußkanals 8 eingreift
Im Innern der Spritzdüse 9 steht der Austrittskanal 11
mit zwei Kanälen 13 und 14 in Verbindung, über die die beiden thermoplastischen Materialien, die injiziert werden
sollen, zugeführt werden.
Der Kanal 13 ist entlang der Achse 12 angeordnet, in unmittelbarer Verlängerung des Austrittskanals 11 im
Innern der Spritzdüse 9 und weist innen ein willkürlich betreibbares Absperrorgan 15 auf, das je nach der Stellung
im Kanal 13 diesen verschließt ober über ihn die Verbindung hergestellt zwischen dem Austrittskanal 11
und den Mitteln für die Einspeisung des thermoplastischen Materials, das den Kern 2 des Formkörpers 1
bilden soll, das heißt im Falle des beschriebenen Verfahrens Polyethylenterephthalat Diese Mittel sind an sich
bekannt und nicht gezeigt Sie bestehen beispielsweise aus einer Schnecke, die sich im Innern eines Mantels
dreht der auf eine solche Temperatur erhitzt ist daß das thermoplastische Material auf eine Injektionstemperatur
oberhalb seiner Temperatur der plastischen Elastizität gebracht wird; der Mantel mündet einerseits in einen
Trichter, aus dem die Schnecke das Material entnimmt und andererseits in den Kanal 13, zu dem die Schnecke
das auf die Injektionstemperatur gebrachte Material transportiert.
An der Verbindungsstelle zwischen Kanal 13 und Austrittskanal 11, zwischen dem Absperrorgan 15 und
dem Austrittskanal 11 mündet in diesen ebenfalls der Kanal 14, der zwei Zonen oder Bereiche aufweist: Eine
erste, dem Austrittskanal 11 anliegende bzw. benachbarte Zone umgibt ringförmig die Achse 12, umschließt
von außen den Kanal 13, während eine zweite Zone bzw. ein zweiter Bereich diese ringförmige Zone mit
Mitteln für die Einspeisung des thermoplastischen Materials verbindet, das die Hülle 3 bilden soll, im Falle der
gezeigten Ausführungsform Polybutylenterephthalat Diese Mittel sind im Bild nicht gezeigt und können analog
ausgeführt sein wie die oben beschriebenen Mittel zur Einspeisung des Polyethylenterephthalats. Diese
Mittel führen dem Kanal 14 das Polybutylenterephthalat zu, das auf eine Injektionstemperatur gebracht ist,
die oberhalb seiner Temperatur seiner plastischen Elastizität liegt sowie oberhalb der Injektionstemperatur
des Polyethylenterephthalats im Kanal 13.
Wenn die Spritzgießform 4 geschlossen ist und die beiden Formhälften 5 und 6 fest aufeinander liegen, der
Austritt 10 der Spritzdüse 9 in die Eintrittsöffnung des Angußkanals 8 eingreift und in diesem Falle der Kanal
11 in der unmittelbaren Verlängerung des Angußkanals 8 angeordnet ist, beginnt die in F i g. 1 gezeigte erste
Phase der Injektion.
Dabei verschließt das Absperrorgan 15 den Kanal 13; in Betrieb ist lediglich der Kanal 14, in welchem die zur
Herstellung der Hülle 3 notwendige Menge Polybutylenterephthalat zum Austrittskanal 11 geführt und über
den Angußkanal 8 in den Formhohlraum 7 der Form injiziert wird.
Gute Ergebnisse wurden mit einer Injektionstemperatur des Polybutylenterephthalats in der Größenordnung
von 240°C und mit einer bei etwa 60° C gehaltenen
Spritzgießform erzielt: dies ist die übliche Temperatur der Spritzgießform beim Spritzgießen von Polybutylenterephthalat;
die übrigen Arbeitsbedingungen sind dem Fachmann geläufig.
Sobald die zur Herstellung der Hülle 3 notwendige Menge Polybutylenterephthalat auf diese Weise injiziert
worden ist beispielsweise ein Volumen an Polybutylenterephthalat, das etwa einem Drittel des Gesamtvolumens
des Formhohlraums 7 entspricht, beginnt sofort die zweite, in F i g. 2 gezeigte Injektionsphase.
Dabei wird die Zufuhr von Polybutylenterephthalat unterbrochen und das Absperrorgan 15 des Kanals 13 so gestellt, daß dieser geöffnet ist
Dabei wird die Zufuhr von Polybutylenterephthalat unterbrochen und das Absperrorgan 15 des Kanals 13 so gestellt, daß dieser geöffnet ist
Polyethylenterephthalat, das auf eine Injektionstemperatur zwischen seiner Temperatur der plastischen
Elastizität und der Injektionstemperatur des Polybutylenterephthalats gebracht worden ist zum Beispiel auf
210 bis 220°C, wird über den Angußkanal 8 in den Formhohlraum 7 eingebracht unter Arbeitsbedingungen,
die im übrigen dem Fachmann geläufig sind. Das Polyethylenterephthalat enthält 0 bis 50% anorganische
Füllstoffe, je nach den für den Formkörper 1 angestrebten Eigenschaften. Die zur Füllung des Formhohlraums
geeignete Menge an eingebrachtem Polyethylenterephthalat entspricht mindestens der Hälfte seines Gesamtvolumens
und im vorliegenden Falle etwa 2/3 dieses Volumens. Das Polyethylenterephthalat dringt in
das Polybutylenterephthalat ein und schiebt dieses vor sich her gegen die Begrenzungsflächen 16 und 17 der
Formhälften 5 und 6. die den Formhohlraum 7 begren-
24 018
ίο
zen, so daß es eine Hülle um das Polyethylenterephthalat,
das injiziert wird; bildet.
Diese Hülle, die der Vorläufer für die Hülle ^3 des
fertigen Formkörpers ist und daher in Fig.2·mit;dem
gleichen Bezugszeichen bezeichnet wird, erzeugt; zwischen den Formhälften 5 und 6 der Spritzgießform Jh der
keinerlei andere Wärme zugeführt wird, und cien1 dann
eingeführten Polyethylenterephthalatmasse eine''wärmedämmende
Pufferzone, die den Temperaturausgleich zwischen dem Polyethylenterephthalat yndi der Spritzgießform
4 verlangsamt. ·
Auf diese Weise erreicht das im Verlauf der zweiten Injektionsphase eingebrachte Polyethylenterephthalat
ausreichend langsam die Kristallisationstemperatur, die wenig unterhalb 140° C liegt, damit der Kern 2 des erhaltenen
Gegenstandes oder Formkörpers i die angestrebte halbkristalline Struktur aufweist, obwohl die Spritzgießform
4 im Verlauf der zwei Injektionsphasert nur geringfügig erwärmt wird aufgrund der kurzen Gesamtdauer
der beiden Injektionsphasen, in der Praxis zwei Sekunden, wenn man sich auf ein Ausführungsbeispiel
bezieht, das zu guten Ergebnissen geführt hat
Da außerdem die Injektionstemperatur des Pölybutylenterephthalats über der Injektionstemperatur des Polyethylenterephthalats
liegt und lediglich in den unmittelbar mit den Flächen 16 und 17 des Formhohlraüms 7
in direktem Kontakt stehenden Bereichen der Polybutylenterephthalatmasse
ein schneller Temperaturausgleich mit der Spritzgießform 4 stattfindet, während die
anderen Bereiche langer eine wesentlich höhere Temperatur beibehalten, führt die im Verlauf der ersten Injektionsphase
eingebrachte Polybutylenterephthalatmasse der im Verlauf der zweiten Phase injizierten Polyethylenterephthalatmasse
Wärme zu. Auf diese Weise wird das Polyethylenterephthalat langer bei einer Temperatur
gehalten, die oberhalb seiner Kristallisationstemperatur liegt, das heißt die Abkühlung bis auf diese
Kristallisationstemperatur wird zusätzlich verzögert. Das Polyethylenterephthalat erhält daher die angestrebte
halbkristalline Struktur, obwohl die Injektion in eine »kalte« Spritzgießform erfolgt
Im Verlauf einer dritten, fakultativen Injektionsphase,
die in F i g. 3 gezeigt ist, wird die Injektion des Polyethylenterephthalats
unterbrochen, indem das Absperrorgan wieder in die Stellung gebracht wird, in der es den
Kanal 13 verschließt Darauf erfolgt eine erneute Injektion von Polybutylenterephthalat, um alle noch vorhandenen
Spuren von Polyethylenterephthalat im Innern des Angußkanals 8 in Richtung Fornhohlraum 7 zu verdrängen.
Hierdurch kann nach dem Entformen und Abschneiden des Angußkanals 18, der dem Material entspricht,
das sich in dem Angußkanal 18 befindet, eine vollständige Hülle des Kerns 2 aus Polyethylenterephthalat
durch die Hülle 3 aus Polybutylenterephthalat erzielt werden.
Anschließend wird durch Öffnen der Spritzgießform 4 der Formkörper 1 entformt Dieses Entformen kann
auch stattfinden, bevor das Polyethylenterephthalat'die
Temperatur erreicht hat, bei der es steif wird und die weit unterhalb 1400C liegt weil die hier aus Polybutylenterephthalat
erzeugte Hülle eine ausreichende Steifigkeit erreicht hat iange bevor der Kern 2 die Temperatur
erreicht hat, bei der er steif wird.
Die Phase der Entformung wird in Fig.4 gezeigt
Dazu gehört das Abschneiden des Angußkegels 18, der wie die Hülle 3 aus Polybutylenterephthalat besteht wie
weiter oben angegeben.
Bemerkenswert ist die kurze Zeitspanne, die der gesamte Spritzgießzyklus benötigt und die es ermöglicht,
das beschriebene Verfahren ohne Nachteile im industriellen Maßstab anzuwenden. Es ergibt sich hieraus
ein beträchtlicher Gewinn hinsichtlich der Durchführung des Verfahrens sowie zusätzlich dadurch, daß die
Spritzgießform 4 durch keine anderen Mittel als durch das Injizieren der beiden thermoplastischen Materialen,
die auf ihre jeweiligen Injektionstemperaturen gebracht worden sind, erwärmt werden muß.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers mit einem Kern aus einem thermoplastischen Kernmaterial,
enthaltend 0 bis 50% anorganische Füllstoffe, und mit einer den Kern umgebenden Hülle
aus einem thermoplatischen Hüllenmaterial in einer Spritzgießform, bei dem man durch einen Angußkanal
in den Formhohlraum der gekühlten Spritzgießform zuerst eine den Formhohlraum nicht vollständig
ausfüllende Menge aus Hüllenmaterial, unmittelbar anschließend eine Menge an Kernmaterial und
gegebenenfalls anschließend eine zusätzliche Menge an Hüllenmaterial injiziert, die injizierten Materialmengen
im Formhohlraum bis zu einer ausreichenden Festigkeit des geformten Formkörpers abkühlt
und den Formkörper aus der Spritzgießform entformt, dadurch gekennzeichnet, daß man
bei Verwendung von Polyethylenterephthalat mit halbkristalliner Struktur als Kernmaterial folgende
Spritzgießbedingungen einhält:
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