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Gemeinsamer Antrieb für die Koksausdrück-, Einebnungs- und Fahrbewegung
an Bedienungsmaschinen für Koksofenbatterien. Bei Koksausdrückmaschinen, in denen
in der Regel auch die Einebnungsstange gelagert ist, wird der Antrieb für die Ausdrückstange,
die Einebnungsstange und die eigene Fahrbewegung meist von einem gemeinsamen Motor
abgeleitet. Die übliche zeitweilige Verbindung zwischen Haupt- und Unterantrieb
durch Einzelkupplungen ist einesteils unzuverlässig und andernteils störend. Unzuverlässig
insofern, als beispielsweise besonders beim Verfahren der Maschine vor der Ofenbatterie
sich plötzlich die Kupplung zur Einebnung- oder Ausdrückbewegung selbst einschaltet
und Zerstörungen durch die auslaufende Stange anrichtet; andererseits aber auch
störend z. B. im Falle einer Hemmung des Antriebs. Die dann eingeschaltete Kupplung
läßt sich nur schwer lösen, wenn sie unter Anspannung des gehemmten Antriebes liegt;
die Gefahr des Verschmorens der Ausdrückstange im heißen Ofen macht aber die möglichst
schnelle Lösung des Stangenantriebes von dem gehemmten Antrieb notwendig.
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Nach der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile beseitigt und
darüber hinaus eine Vereinfachung der übertragung von dem Haupt auf die Einzelantriebe
erzielt. Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß der Hauptantrieb, die Kraftquelle
selbst, gegenüber den Einzelantrieben verschieblich gelagert wird. Damit wird zunächst
erreicht, daß bei eventueller Verwendung von Kupplungen infolge Vorhandenseins von
zwar drei liuppluiigshälften auf Seiten der Unterantriebe, jedoch nur einer Kupplungshälfte
am Hauptantrieb selbst, nur immer eine einzige Bewegung einschaltbar ist. Eine ungewollte
selbsttätige Einschaltung dieser einen Kupplung könnte nur dann eintreten, wenn
die Kupplungshälfte des Hauptantriebes genau auf einen Unterantrieb eingestellt
und der Motor eingeschaltet ist; selbst dann ist aber die Möglichkeit zu Zerstörungen
bedeutend vermindert, da eben nur eine einfach gerichtete Bewegung in Frage kommt.
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Für elektrischen Antrieb läßt sich dieser Erfindungsgedanke nun dahin
weiter ausbauen, daß die an sich geschätzte Verminderung der Motorgeschwindigkeit
mit Hilfe eines Schneckenvorgeleges auch für die Übertragung auf die Ausdrückstangenbewegung
wieder zu Ehren kommt. Die Selbstsperrung der Schnecke und damit des Antriebes bedeutet
nämlich bei Betriebsstörungen eine empfindliche Erschwerung für die notwendige,
schnelle -Zurückführung der Ausdrückstange aus, dem heißen Ofen, weshalb man bisher
das Schneckengetriebe für diesen Zweck nicht gern verwandt hat. Indem nun das Schneckenradvorgelege
mit dem Motor zusammen auf eine gemeinsame Grundplatte gesetzt und für sich gegenüber
den drei Einzelantrieben verschoben wird, hebt sich dadurch gewissermaßen die Selbstsperrung
auf. Es ist dadurch möglich, trotz der selbsthemmenden Schnecke den Antrieb bei
Störungen sofort von der Ausdrückstange zti
lösen. Andererseits
aber vereinfacht das eine liolie übersetzung bildende Schneckengetriebe das Vorgelege
und die ganze Maschine.
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Besonders geeignet für das sofortige Ausschalten des Ausdrückstangenantriebes
und äußerst einfach ini Aufbau ist es, zwei dei Unterantriebe unmittelbar durch
Zahnrädereingriff zu kuppeln, indem das Cbertragungsritzel des Hauptantriebes in
den beiden Endstellungen der Motor- bzw. Vorgelege-Grundplatte in je ein Stirnrad
der Unterantriebe zum Eingriff gebracht wird. Der dritte Unterantrieb kann dann
in der Mittelachse der Grundplatte von der Ritzelachse durch eine Kupplung abgeleitet
werden.
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In der Zeichnung ist diese letztgenannte Ausführungsform zur Darstellung
gebracht. Fig. i zeigt in einem Grundriß die ganze Maschine; Fig.2 gibt in Vorder-
und Fig. 3 in Seitenansicht einen Teil, nämlich die verschiebbare Grundplatte nebst
Führungsleisten wieder.
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Die vierfahrbare Plattform i bildet den Träger für die Ausdrückstange
2 und das Gerüst 3 der Einebnungsstange q-. Der gemeinsame Antrieb besteht in dem
Elektromotor @, der unmittelbar mit dem Schneckenradvorgelege 6 gekuppelt ist und
mit diesem auf einer einheitlichen Grundplatte 7 lagert. Auf der gleichen Platte
7 ist noch ein Lager 8 für die das Ritzel 9 tragende Welle des Schneckenraddorgelege
6 vorgesehen. Die Grundplatte 7 ist wagerecht verschieblich geführt in einem Rahmen
i o und kann durch die Schraubenspindeln i i hin und her verschoben werden. Ihre
beiderseits gleichmäßige Bewegung erfahren diese Schraubenspindeln .durch eine Ratsche
12 unter Vermittlung der Kegelräder 13.
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Der Hauptantrieb kann von dem Ritzel 9 weitergeleitet werden, einmal
über das Zahnrad 14. auf die Ausdrückstange 2, zum andern über das Zahnrad 15 auf
das Getriebe der Eigenfahrbewegung der Plattform i.und zuletzt noch auf die Einebnungsstange
q.. Die letztgenannte Übertragung wird von der Welle des Ritzels 9 durch eine Kupplung
16 bewirkt. Die Darstellung nach Fig. i läßt erkennen, daß von den drei unmittelbaren
Kupplungsgliedern 1.4, 15 und 16 der einzelnen Unterantriebe mit dem Hauptantriebsglied,
dem Ritzel 9 bzw. der Ritzelachse, immer nur eins eingeschaltet sein kann. Eine
gleichzeitige Einschaltung zweier Unterantriebe ist nicht nur ungewollter Weise,
sondern überhaupt unmöglich. F--rner zeigt die dargestellte Ausführungsform, in
wie einfacher Weise bei etwaigen Betriebsstörungen des Hauptantriebes die Verbindung
mit der Ausdrückstange selbst unter Belastung löslieh ist; die Grundplatte 7 braucht
dann nur nach Fig. i von ihrer linken Endstellung nach icchts verschoben werden,
bis das Ritzel 9 außer -Eingriff finit dem Zahnrad 14 kommt. Die Bewegung der Platte
7 erfolgt ohne großen Kraftaufwand durch die Ratscht 12, deren Hebel handgerecht
am Führertand der .Maschine angeordnet ist. Die absatzweise Bewegung der Platte
7 mittels Ratsche eignet sich insonderheit sehr gut für die notwendige Einstellung
auf die Mittelstellung zwecks Einschaltens der Kupplung 16. Die Endstellungen können
durch harte Anschläge im Rahmen io begrenzt werden.
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Der einfache, einheitliche Aufbau des ganzen Getriebes der dargestellten
Ausführungsform ist nicht zuletzt eine Folge des eingeschalteten Schneckenradvorgeleges.
Da an sich die drei Unterantriebe grundverschiedenen Bedingungen in bezug auf Kraft
und Geschwindigkeit entsprechen müssen, andererseits aber nur ein einziges Übertragungsglied
des Hauptantriebes zum Eingriff kommen söll, so kann dieses Übertragungsglied nur
auf eine mittlere Geschwindigkeit abgestimmt werden. Diese ist nun von der hohen
Motorumlaufzahl ungefähr gerade durch ein noch normales Schneckznradgetriebe erreichbar.
Die Umwandlung in die erforderlichen Verhältnisse der einzelnen 'Unterantriebe erfolgt
dann bei diesen selbst durch entsprechende Übersetzungen.
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Tritt an Stelle der Einfüllung -der losen Kohle in die Kammern die
Einführung eines fertig gestampften Kohlenkuchens, so tritt auch sinngemäß an Stelle
der Einebnungsstange die Bodenplatte der Stampfmaschine, die ja ebenfalls im Gerüst
der Koksausdrückmaschine verlagert ist: