DE3319019C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3319019C2 DE3319019C2 DE3319019A DE3319019A DE3319019C2 DE 3319019 C2 DE3319019 C2 DE 3319019C2 DE 3319019 A DE3319019 A DE 3319019A DE 3319019 A DE3319019 A DE 3319019A DE 3319019 C2 DE3319019 C2 DE 3319019C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- povidone
- iodine
- iodide
- solution
- ions
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Revoked
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L2/00—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
- A61L2/0005—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor for pharmaceuticals, biologicals or living parts
- A61L2/0011—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor for pharmaceuticals, biologicals or living parts using physical methods
- A61L2/0029—Radiation
- A61L2/0035—Gamma radiation
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L2/00—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
- A61L2/02—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using physical phenomena
- A61L2/08—Radiation
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Sterilisation von Povidon
bzw. einer Povidon-Lösung in Gegenwart von Jod durch
Bestrahlen mit Gamma-Strahlen.
Polyvinylpyrrolidon ist das Homo-Polymer von
1-Ethylenyl-2-pyrrolidinon. Ein gebräuchlicher Name für
diese chemische Substanz ist Povidon, manchmal auch PVP
genannt.
Povidon ist im Handel erhältlich, entweder als
trockenes Pulver oder in wäßriger Lösung zur Anwendung
bei vielen verschiedenen chemischen, pharmazeutischen
und Lebensmittel-Herstellungs-Verfahren sowie in
besonderen industriellen Produkten, wie Tinten, Farben
und Emulsionen, Kosmetika und germiziden Produkten.
Povidon wird z. B. bei der Herstellung von Klebstoffen
verwendet, um Klebkraft und Standfestigkeit zu erhöhen,
in Kosmetika zum Konditionieren und Schützen von Haut
und Haar; in Pharmazeutika als Tablettenbinder,
Überzugsmittel, Dispergator und Schutzkolloid, bei der
Kunststoffherstellung als Pigment-Dispergator, Binder
und Stabilisator, bei der Papierherstellung zum Erhöhen
der Festigkeit und auch als Überzugspolymer, und in
synthetischen Fasern zum Verbessern der Färbbarkeit. Es
wird zudem verbreitet verwendet in Tinten, bei der
Lithographie, in Detergentien und Seifen, Textilien,
Agro-Produkten und als Klärungshilfsmittel.
Hinter der allgemeinen Verwendung von Povidon bei der
Herstellung und Formulierung verschiedener Mischungen
steht sein Beitrag zur Viskosität des verwendeten
flüssigen Mediums. Der Viskositäts-Beitrag von Povidon
reicht von hochviskos bis niedrigviskos und ist eine
Funktion des durchschnittlichen Molekulargewichts des
Polymeren. Povidon wird durch K-Werte klassifiziert,
die die verschiedenen Povidon-Polymeren auszeichnen.
Diese Konstanten, nämlich diese K-Werte, leiten sich
aus Viskositätsmessungen ab, im Einklang mit der
bekannten Fikentscher-Gleichung. Je kleiner der K-Wert,
um so niedriger ist die intrinsische Viskosität des Poly
meren.
Die gebräuchlichen und handelsüblichen Povidon-Poly
meren haben die K-Werte K-14, K-30, K-60 und K-90. In
wäßriger Lösung haben Povidon K-15 und Povidon K-30
in Konzentrationen
unter 10% nur wenig Einfluß auf die Viskosität, während Povidon K-60 und Povidon K-90
beträchtlichen Einfluß auf die Fließeigenschaften einer
Lösung bei solchen Konzentrationen haben.
Povidon bildet molekulare Addukte oder Komplexe mit
vielen Substanzen, was eine löslichmachende Wirkung für
bestimmte Materialien ergibt, für andere jedoch eine
ausfällende Wirkung. Das Povidon-Polymer reagiert mit
Poly-Säuren zu Komplexen, die allgemein unlöslich in
Wasser sind, die aber durch besondere Behandlung des
gebildeten unlöslichen Polymeren löslich gemacht werden
können. Die Vernetzung des Povidon-Polymeren wird z. B.
beeinflußt durch
Licht, Diazo-Verbindungen, Oxidationsmittel
und Wärme. Vernetzung des Povidon-Polymeren schränkt
seine Verwendung beträchtlich ein, da damit das
Povidon-Polymer in eine wasserunlösliche Form übergeht.
Es ist bekannt, daß Povidon und seine Lösungen mikro
bielles Wachstum unterstützen können, z. B. das von
Bakterien, Viren, Schimmel und Hefe. Zwar können
übliche Konservierungsmittel, wie Benzoesäure,
Sorbinsäure und die Ester der Parahydroxybenzoesäure
als Germizide für Povidon-Präparate verwendet werden.
Dies bedeutet aber spezielle Einschränkungen wegen
ihres weniger breiten antimikrobiellen Spektrums und
der bekannten Allergien. Obgleich wäßrige Lösungen von
Povidon relativ hitzebeständig sind und kurzzeitige
Behandlung im Autoklaven verwendet wird, um
Povidon-Präparate zu sterilisieren, ist es bekannt, daß
diese Wärmebehandlung einen Abbau des Polymeren
bewirkt. So wird z. B. Povidon, das gegenüber mäßiger
Hitze stabil ist, von dunklerer Farbe und nimmt in
seiner Wasserlöslichkeit ab, wenn man es auf etwa 150°C
erhitzt. Anwesenheit bestimmter Stoffe in der
Povidon-Lösung beschleunigen das Vernetzen sogar bei
noch tieferer Temperatur. Wird eine Povidon-Lösung auf
100°C im alkalischen pH-Bereich erhitzt, so wird das
Polymer dauerhaft gealtert und irreversibel unlöslich.
Ähnliche Veränderungen durch Vernetzen treten auf, wenn
alkalische Natriumphosphat-Puffer verwendet werden oder
wenn ein Oxidationsmittel wie Ammonium-Persulfat zu
einer Povidon-Lösung gegeben wird. Es tritt dann unter Vernetzung
eine Gelbildung innerhalb von etwa 30 Minuten
ein, wenn die Mischung auf mäßige Temperatur von etwa
90°C erhitzt wird.
Das Vernetzen des Polymeren durch Hitze,
Oxidationsmittel, Salze und andere Substanzen bietet
besondere Probleme bei der Herstellung und Bearbeitung
bestimmter Mischungen, die Povidon enthalten, falls
diese Povidon-Lösungen für parenterale Anwendung
bestimmt sind, da das gebildete unlösliche vernetzte
Povidon thrombotisch oder anderweitig schädlich wirken
kann. Wird Povidon zur Herstellung solcher Präparate
verwendet, die Sterilisation benötigen, jedoch
Oxidationsmittel oder andere Sauerstoffquellen
enthalten, resultiert ähnliche Unverträglichkeit, die
die Verwendung von Povidon in den Präparaten begrenzt.
Die Gamma-Bestrahlung ist als wirksames
Sterilisationsverfahren bekannt.
In Chemical Abstracts, Vol. 94, No. 17, S. 155 No. 133036 d
ist vorgeschlagen worden, Povidon in Gegenwart von Jod
- nämlich den Povidon-Jod-Komplex - mit Gamma
strahlen zu bestrahlen.
Aus FR 22 29 427 sind Povidon-Jod-Jodidkomplexe bekannt.
Jedoch führt die bekannte Povidon-Jod-Bestrahlung zu Problemen.
In der weiteren
Literatur finden sich bereits Hinweise auf den besonders
schädlichen Effekt von Vernetzung, die eintritt, wenn
Povidon selbst einer minimalen Dosis Gamma-Strahlung
ausgesetzt wird. Die verschiedenen
strahleninduzierten Veränderungen wäßriger
Polymer-Lösungen werden der Bildung freier Radikale
zugeschrieben und den dadurch initiierten chemischen
Veränderungen. Die Wirkung der Bestrahlung auf Povidon,
zusammen mit Radiolyse-Produkten, die sich in der
Mischung bilden, ergeben makroradikalische
Polymerketten. Diese Makroradikale reagieren weiter, so
daß der endliche Bestrahlungseffekt entweder
Vernetzungs-Gelierung oder Kettenabbau ist.
Gamma-Bestrahlung wirkt auf Zielatome ein und bewirkt
photoelektrische Effekte, Compton-Streuung und/oder
Paar-Bildung. Mit zunehmender Energiedosis der
Gamma-Strahlung geht der jeweils dominierende Effekt zu
dem über, der der nächsten Dosis entspricht, von der
photoelektrischen Stufe zur Compton-Streuung
und schließlich zur Paar-Bildung. Sowohl der
photoelektrische Effekt als auch die Compton-Streuung
ergeben hoch ionisierende Elektronen, die
gleichförmig über das Bestrahlungsgut verteilt sind,
und diese bewirken die Bildung freier Radikale und
ionische Reaktionen. Die Kombination dieser Reaktionen
in der Nachbarschaft verunreinigender Mikroorganismen ergibt
die abtötende Wirkung und die sterilisierenden
Eigenschaften des Bestrahlungsverfahrens.
Werden Povidon-Lösungen mit Gamma-Strahlen bestrahlt,
so tritt Gelieren ein, sobald die Konzentration von
Povidon in der Lösung über der kritischen Grenze von
0,3 bis 1 (Gewichts-%) Povidon liegt, in Abhängigkeit
vom Molekulargewicht. Für niedere Molekulargewichte
(K-30 und darunter) liegt die kritische Konzentration
zwischen 0,5 und 1 (Gewichts-%), während für Werte über
K-30 diese kritische Konzentration zwischen 0,3 und
0,5 Gewichts-% liegt. Unterhalb dieser kritischen
Konzentrationsgrenze wird Makrogelierung zu einem
Wand-zu-Wand-Gel nicht ohne weiteres beobachtet. Für
eine intermolekulare Vernetzung müssen die
Polymerketten nahe beieinander liegen. In verdünnten
Lösungen ist die Beweglichkeit der Polymerketten
erhöht. Während einige Ketten durch Radiolyse-Produkte
von Wasser desaktiviert werden, bevor sie
intermolekular vernetzen, erhöht die größere
Beweglichkeit der Polymerketten die Wahrscheinlichkeit
intermolekularer Vernetzung beim Bestrahlen. Ferner
reagieren in verdünnten Lösungen die kleineren
Polymerketten mit den Radiolyseprodukten von
Wasser und vermindern Gelbildung. Daher tritt
Gelbildung nicht unterhalb der kritischen
Konzentrationsgrenzen ein.
In verdünnten Polyelektrolyt-Lösungen werden die
Polymerprodukte ionisiert und erhöhen die
Gesamtgelierung des Polymeren. Oxidative Zersetzung
geht einher mit einer Abnahme der Viskosität, was
allgemein am Anfang einer Bestrahlung von Povidon
beobachtet wird. Ein Anstieg der Viskosität folgt,
sobald intermolekulare Vernetzung die ersten Phasen der
intramolekularen Vernetzung und Kettenspaltung
überwiegt. Wenn das intermolekulare Vernetzen bei
weiteren Strahlungsdosen fortschreitet, ist der
Gesamteffekt eine Abnahme der Viskosität durch
Mikrogeleinheiten-Bildung und die Lösung wird trüb.
Die Empfindlichkeit von Povidon gegenüber niedrigen
Dosen von Gamma-Strahlen ist so ausgeprägt, daß
Gelierung durch Vernetzung bei so niedrigen
Strahlendosen wie nach 0,1 Kilorad beobachtet wird,
sobald die jeweilige kritische Konzentration von
Povidon in der Lösung überschritten wird. Bei der
Verwendung von Povidon in den meisten industriellen,
Agro- und Pharma-Anwendungen überschreitet man die kritische
Konzentrationsgrenze für Povidon. Die kritische
Konzentration für Povidon wird weiterhin negativ durch
ionisierende Lösungen beeinflußt, sowie durch
oxidierende Mittel und den pH-Wert. Diese destruktive,
zersetzende Wirkung von Gamma-Strahlen auf Povidon, die
dessen gewünschte Eigenschaften in den Formulierungen
zerstört, macht die Anwendung von Gamma-Strahlen, um
Povidon und Povidon-enthaltende Mischungen frei von
mikrobieller Verunreinigung zu machen, unmöglich.
Daher waren Versuche zur Herstellung von sterilisiertem
Povidon-Jod durch Bestrahlung von Povidon vor Bildung
von Povidon-Jod erfolglos, wegen der oben beschriebenen
unerwünschten Wirkung der Strahlen auf Povidon.
Andererseits hat sich die bekannte Sterilisation von Povidon-Jod
nach dessen Herstellung als unbefriedigend herausge
stellt, da die Bestrahlung die Menge an verfügbarem Jod
vermindert, mit entsprechender Verminderung der anti
bakteriellen Wirksamkeit.
In dem Artikel "Effect of
Gamma-Irradiation on Disinfectant" von K. Hosobuchi et al.,
in J. Antibact, Antifung. Agents 9 (1): 3-8 (1981),
wird auf die Wirkung von Gamma-Bestrahlung auf Povidon-
Jod-Lösung hingewiesen. Beschrieben wird die Zersetzung
und antibakterielle Wirksamkeit von Povidon-Jod-Lösung,
die mit Gamma-Strahlen bestrahlt wurde, und es wird
darauf hingewiesen, daß große Dosen Gamma-Strahlen
(mehr als 5 MR) eine Verminderung des verfügbaren Jods
und der antibakteriellen Wirksamkeit bewirken.
Kobalt-60-Gammabestrahlung von Povidon-Jod-Lösung mit
Dosen von über 5 MR ergab fast vollständigen Verlust
von verfügbarem Jod.
Mit dieser Lehre, daß Gelbildung von Povidon bei
Gamma-Bestrahlung und Jodverlust eintreten, zeigt der
Stand der Technik, daß Gamma-Bestrahlung nicht zum
Sterilisieren von Povidon-Jod-Lösungen verwendet werden
kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen,
die eine Sterilisation ohne Qualitätseinbußen
gestatten.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das Povidon
bzw. die Povidon-Lösung in Gegenwart des Jods
und von Jodidionen in einer Menge bestrahlt,
die die Zersetzung bzw. Gelierung des Povidons verhindert.
Bevorzugt sind erfindungsgemäß zusammen mit den
Jodidionen Jodationen vorhanden, da gefunden wurde, daß
die Jodationen die Wirkung der Jodidionen, die
Zersetzung von Povidon-Jod unter Gamma-Bestrahlung zu
verhindern, verstärken. Damit kann eine wesentlich
geringere Menge Jodidionen unter diesen Bedingungen
verwendet werden.
Überraschend wurde somit gefunden, daß Povidon und povidon
haltige Mischungen gegen abbauendes, vernetzendes
Gelieren, induziert durch Gamma-Bestrahlung, durch
Gegenwart von Jod und Jodidionen verhindert werden
kann. Das Verhältnis von Jod zu Jodid kann von 100 : 1
bis 1 : 100 betragen, je nach Menge von Povidon-Polymer,
die bestraht wird, und dem ionisierenden verwendeten
Lösungsmittel.
Diese Schutzwirkung hängt zugleich von dem Verhältnis
von elementarem Jod zu Jodidionen ab und wird durch die
Anwesenheit von Substanzen beeinflußt, die freie
Radikale und Radiolyseprodukte bilden können,
sowie von der Intensität der Gammastrahlen-Dosis, die
verwendet wird. So genügen für Povidon-Pulver, obgleich
dies nur geringe Mengen Feuchtigkeit enthält, die nötig
sind, um freie Radikale und Radiolyse-Nebenprodukte zu
bilden, zum Schutz gegen Vernetzung des Polymeren
geringe Mengen Jod, selbst bei Gamma-Bestrahlung mit
einer Intensität von 30 Megarad.
Werden aber polare Lösungsmittel verwendet, z. B.
Wasser, Alkohol, Azeton, Glycole und/oder Mischungen
davon, um eine Lösung von Povidon zu bereiten, die
bestrahlt werden soll, dann sind größere Mengen Jod und
Jodidionen nötig, um die gewünschte Schutzwirkung gegen
vernetzendes Gelieren zu
erzielen. So erfordert eine 15%ige (Gewicht) wäßrige
Lösung von Povidon K-30 eine Menge an Jod von 0,1% bis
20% (Gewicht) Jod bezogen auf den Povidon-Gehalt und
von 0,01 bis 100 Gewichtsteile Jodidionen pro Teil Jod,
um die gewünschte Schutzwirkung zu erzielen.
Es hat sich ferner herausgestellt, daß Povidon mit
niedrigerem Molekulargewicht (z. B. die Polymeren unter
K-20) geringere Mengen Jod/Jodidionen benötigen, um
denselben Grad an Schutzwirkung zu erzielen, als
Präparate mit höherem Molekulargewicht,
enthaltend Povidon-Polymere über K-30. So
genügen etwa 0,1% (Gewicht) Jod, bezogen auf die Menge
Povidon K-10 oder Polymer mit niedrigerem
Molekulargewicht, gelöst in wäßriger oder alkoholischer
Lösung in Gegenwart von 0,01 Gewichtsteilen Jodidionen,
um gegen vernetzendes Gelieren durch Gamma-Bestrahlung
mit Dosen von 2 bis 5 Megarad zu schützen. Mindestens
jedoch 1,0% (Gewicht) Jod bezogen auf die Menge Povidon-
Polymer in wäßriger oder alkoholischer Lösung und von
0,1 Teil bis 10 Teile (Gewicht) Jodidionen bezogen auf
den Jodgehalt sind nötig, um bei einer Strahlungsdosis von 2 Megarad oder
mehr, wenn das Molekulargewicht des Povidon Polymeren
K-30 oder höher ist, dieselbe Schutzwirkung zu erzielen.
Das optimale Verhältnis von Jod zu Jodidionen
zum Schutz vor schädlichen Wirkungen von Gammastrahlen
bei Dosen von bis zu 30 Megarad liegt bei 0,1 Teilen
(Gewicht) Jodidionen bis 10 Teilen (Gewicht) Jodidionen
auf jedes Gewichtsteil verwendetes Jod, mit einem be
vorzugten Verhältnis von 1 : 2. Liegt das Verhältnis von
Jod zu Jodidionen zu Povidon unter dem beschriebenen,
dann tritt Vernetzen von Polymerketten und Gelierung
bei Bestrahlung ein. Übersteigt das Jod zu Jodidionen-
Verhältnis bezogen auf die Povidon-Konzentration das
obige Verhältnis, so machen der photoelektrische und
Compton-Streuungs-Effekt und die induzierte
Reaktivität freier Radikale die behandelte Mischung wegen
Kettenabbau ungeeignet für die vorgesehene Verwendung.
Der pH-Wert des Povidon-Präparats beeinflußt die Schutz
wirkung des beschriebenen Jod-Jodid-Systems
nicht, sofern der pH-Wert nicht zerstörend auf den Jodgehalt
wirkt und damit das Verhältnis Jod zu Jodidionen ver
ändert. Auch die Anwesenheit von Sauerstoff, der
bekanntlich die Vernetzung von Polymerlösungen
katalysiert, beeinträchtigt nicht die Schutzwirkung des
Jod-Jodidionen-Systems, begünstigt dieses
sogar unter bestimmten Umständen.
Es hat sich gezeigt, daß die Anwesenheit von Jodat
ionen, einem starken Oxidationsmittel, synergistisch
auf die Schutzwirkung des Jod-Jodidionen-Systems wirkt,
so daß für jedes Teil Jodationen in der Lösung eine
geringere Menge Jodidionen im Verhältnis zu dem
Jodgehalt erforderlich ist. Dieser Effekt der
Jodationen, die Schutzwirkung von Jod-Jodionen zu
synergisieren, ist so ausgeprägt, daß die Menge
Jodidionen im Verhältnis
zum Jodgehalt zweifach für jedes Teil Jodation
erniedrigt werden kann. Es ergibt sich ein wirksames
Verhältnis von 1 Teil Jod für jedes Teil Jodationen und
mindestens 0,25 Teile Jodidionen.
In der Praxis kann das verwendete Jod in Kombination
mit den Jodidionen zum Erzielen der Schutzwirkung gegen
die vernetzende Polymergelierung durch Bestrahlung von
Povidon entweder amorphes oder kristallines elementares
Jod sein, in festem Zustand oder in Lösung. Die Menge
an Jod, die zum Erzielen des Schutzeffekts verwendet
wird, basiert auf dem Gewicht des verwendeten Povidon-
Polymeren, das durch die gewählte Strahlendosis
beeinflußt wird. Allgemein zeigt sich das
Molekulargewicht von Povidon K-30 als Scheidepunkt.
Polymere von größerem Molekulargewicht als K-30
benötigen bei konstanter Strahlendosis größere Mengen an Jod
zu Jodidionen als
solche Polymer-Lösungen, die aus Polymeren mit einem
Molekulargewicht unter K-30 hergestellt sind.
In Anbetracht der begrenzten Wasserlöslichkeit von
elementarem Jod können komplexierte wasserlösliche
Formen von elementarem Jod
verwendet werden. Die Menge an solchen komplexierten,
wasserlöslichen Formen von Jod, die anstelle von
elementarem Jod verwendet werden, beruht auf ihrem
verfügbaren Jodgehalt, der durch Titration mit Standard-
Thiosulfat- oder Arsenit-Testlösungen bestimmt wird. Die
so bestimmte Menge an verfügbarem Jod wird als
Äquivalentgewicht zu der Menge an elementarem Jod
verwendet. Als komplexierte, wasserlösliche Formen von
elementarem Jod können Jodophore, Lugol′s Lösung
und andere wäßrige Jodlösungen anstelle von
elementarem Jod verwendet werden.
Die Quelle für Jodidionen können anorganische oder
organische Jodidsalze sein, die Jodidionen in
polaren Lösungsmitteln
abgeben können. Eine bevorzugte Quelle für Jodidionen
sind die anorganischen Jodidsalze, wie Natriumjodid,
Kaliumjodid und andere ähnlich lösliche Jodidsalze. Das
Jodation kann ebenfalls verwendet werden, um einen
aktivierenden Effekt auf das Jod in gleicher Weise und
zusammen mit den Jodidionen auszuüben und es kann in
den gleichen Gewichtsmengen wie die anorganischen
Jodidsalze verwendet werden. Es zeigt sich, daß ein
synergistischer Effekt in Gegenwart von Jodationen
auftritt, so daß eine verbesserte Wirksamkeit selbst
bei kleineren Mengen von Jodidionen resultiert, sofern
nur auch Jodationen vorhanden sind. Als Regel kann man
den Jodidionengehalt zweifach vermindern für jedes Teil
vorhandenes Jodation.
In der Praxis wird das zu bestrahlende Material einer
Gamma-Strahlenquelle durch ein beliebiges
Transportverfahren ausgesetzt. Es sind jedoch weder die
Gamma-Strahlenquelle noch das besondere
Bestrahlungstransportverfahren für die Schutzwirkung
des Jod-Jodionen-Systems gegen vernetzende
Polymergelbildung von Povidon kritisch. Schutz gegen
den Verlust von verfügbarem Jod wird durch die
Anwesenheit von Jodidionen zusammen mit dem Jod oder
durch Anwesenheit von sowohl Jodid- als auch Jodationen
zusammen mit dem Jod erzielt.
Die zu verwendende Dosis an Gamma-Strahlung hängt von
dem erwarteten Grad mikrobieller Verunreinigung ab.
Eine Reduktion wird bei Mikrobenzahlen von über 10⁶/ml
durch Strahlendosen von 0,1 Megard bis 5 Megarad
erzielt. Bevorzugt wird eine gezielte Gamma-Strahlungs
dosis von unter 2 Megarad verwendet. Diese Strahlungs
dosis kann von einer geeigneten Gamma-Strahlenquelle
erhalten werden. Wegen der Bequemlichkeit, Zugäng
lichkeit und Kosten ist Kobalt 60-Gamma-Strahlung
bevorzugt.
Wird Povidon-Pulver oder eine wäßrige Lösung von
Povidon bestrahlt, so werden die geeigneten Mengen
elementares Jod und Jodidionen direkt zu der zu
bestrahlendenn Mischung gegeben. Der Jod-Jodidzusatz
wird mit der Povidon-Mischung vermischt, so daß eine
einheitliche Dispersion erhalten wird. Soll Povidon als
Pulver bestrahlt werden, so wird die geeignete Menge
Jod-Jodidionen zu dem Pulver gegeben und das Ganze wird
innig gemischt, um eine einheitliche Dispersion zu
ergeben.
Soll eine wäßrige oder anderweitig polare Lösungsmittel-Lösung von
Povidon bestrahlt werden, so werden Jod-Jodidionen
direkt zu der Povidon-Lösung gegeben und das Ganze wird
gerührt, bis alles gelöst ist. Bevorzugt werden zu
nächst die Jodidionen in der wäßrige Povidon-Lösung
gelöst, bevor das elementare Jod zugegeben wird. Wird
aber eine alkoholische Lösung verwendet, ist die
umgekehrte Reihenfolge der Mischung nützlich, indem das
Jod gelöst wird, bevor die Jodidionen zugegeben werden.
Nach der Bestrahlung von Povidon oder Lösungen oder
Formulierungen, die Povidon enthalten, sind diese frei
von mikrobiellen Verunreinigungen. Das Povidon-Polymer
ist praktisch unverändert in seinem Molekulargewicht
und anderen wichtigen physikalischen und chemischen
Eigenschaften. Ein Vergleich mittels Geldurchtritts-
Chromatographie und Viskositätsmessungen der
Molekulargewichte einer wäßrigen Povidon-Zusammen
setzung vor und nach Bestrahlung in Gegenwart einer
bevorzugten Menge Jod-Jodidionen zeigt die Abwesenheit
von vernetzten Polymeren und ein praktisch unver
ändertes Povidon, verglichen mit den nicht bestrahlten
Polymeren. Wird das nicht bestrahlte Polymer, die
Povidon-Lösung, ohne den schützenden Zusatz von Jod-
Jodidionen bestrahlt, so tritt beträchtlich Gelbildung
ein, die die nicht geschützte Povidon-Lösung
unbrauchbar macht. Damit ist bestätigt, daß die
Bestrahlung einer Povidon-Lösung in Gegenwart eines
bevorzugten Verhältnisses von Jod und Jodidionen mit
Gamma-Strahlendosen von bis zu 30 Megarad keine
vernetzten Polymergele erzeugt und daß keine
Veränderung des Molekulargewichts und der Viskosität
des bestrahlten Präparats eintritt. Dabei wird die
Povidon-Lösung frei von mikrobieller Verunreinigung,
selbst wenn vor der Bestrahlung mehr als 10⁶ Mikroben/ml
zugegeben wurden.
Die nachstehenden Beispiele illustrieren die Erfindung,
schränken diese jedoch nicht auf die spezifischen
Details ein.
Zu 100 ml einer 10%igen (Gewicht) wäßrigen Lösung von
Povidon K-30, enthaltend 10⁶ bis 10⁷ B. pumilus-Sporen
pro ml, werden 0,1 mg Natriumjodid gegeben. Es wird bis
zur Lösung gerührt. Dann werden unter Rühren 0,5 mg
elementares Jod zugegeben. Die Mischung wird mit Kobalt
60-Gamma-Strahlung mit einer Dosis von 30 Megarad
bestrahlt. Die erhaltene Lösung kann für weitere
Herstellungen verwandt oder zur Verwendung auf der Haut
von Tieren oder Menschen verpackt werden.
Prüfung dieser bestrahlten Lösung von Povidon
(Testprodukt A) zeigte, daß sie steril war und keine
Änderungen der physikalischen Eigenschaften aufwies.
Verglichen mit einer 10%igen (Gewicht) wäßrigen Lösung
von Povidon K-30, in gleicher Weise hergestellt und
nicht bestraht (Testprodukt B), ergab sich folgendes:
Eine 10%ige (Gewicht) wäßrige Lösung von Povidon wurde
sodann mit den gleichen Rohmaterialien zubereitet, aber
ohne Zusatz des Jod-Jodidionen Schutzmittels (Testpro
dukt C) und mit einer Dosis von 30 Megarad einer
Kobalt-60 Gamma-Strahlung bestrahlt. Vergleicht man
diese Lösung mit der bestrahlten Povidon-Jod-
Jodid-Lösung (Testprodukt A), oben, zeigt sich
folgendes:
Zu einer 5%igen (Gewicht) Lösung von Povidon K-60 gibt
man 0,25% (Gewicht) Povidon-Jod und 0,025% (Gewicht)
Lithium-Jodid. Die Lösung wird mit Gamma-Strahlung
einer Dosis von 5 Megarad bestrahlt. Die erhaltene
bestrahlte Lösung hatte folgende Eigenschaften:
Viskosität bei 25°C | |
1130 | |
Oberflächenspannung | 7 · 10-4 N/cm² |
vernetzte Polymere | keine |
durchschnittl. Molekulargewicht | 58,000 |
Aussehen | klare Lösung |
Diese Werte sind praktisch die gleichen wie für die
nicht bestrahlte, zurückbehaltene Probe derselben
Lösung, die als Kontrolle diente. Eine zweite
Kontroll-Lösung, hergestellt ohne Jodidionen gelierte
beim Bestrahlen mit derselben Gamma-Strahlungsdosis und
zeigt damit die Bildung vernetzter Polymere und von
Strahlungsabbauprodukten.
Zu 200 ml einer 1%igen Lösung von Povidon K-90 gibt man
0,4 g elementares Jod. Die Mischung wird gerührt und
filtriert. Die klar gefilterte Lösung wird mit Kobalt-60
Gamma-Strahlung mit einer Dosis von 30 Megarad
bestrahlt, worauf sie geliert.
Eine zweite Lösung enthaltend 1% Povidon K-90, 0,5 g
elementares Jod und 0,2 g Kaliumjodid wird mit Kobalt-60
Gamma-Strahlung einer Dosis von 30 Megarad
bestrahlt. Kein Gelieren tritt ein. Die zweite Lösung
hat folgende Eigenschaften nach Bestrahlung:
Aussehen | |
klare Lösung | |
Viskosität | 4,03 |
vernetzte Polymere | keine |
durchschnittl. Molekulargewicht | 91,000 |
Diese Tests zeigen die gewünschte Schutzwirkung der Jod-
Jodidionen-Komponente.
Zu 1 Liter einer 1,0%igen Lösung von Povidon K-30 gibt
man 0,1 g Jod, 0,02 g Kaliumjodid und 0,01 g
Kaliumjodat. Die Mischung wird gerührt, filtriert und
mit Gamma-Strahlung einer Dosis von 2 Megarad
bestrahlt. Nach Bestrahlung war die Lösung klar und
hatte eine Viskosität von 1,03 bei 25°C. Gelpermeations-
Chromatographie zeigte die Abwesenheit von vernetzten
Polymeren und ein numerisches durchschnittliches Mole
kulargewicht von 31,500.
Eine zweite Povidon-Lösung wurde aus den gleichen
Komponenten hergestellt, der Jodidionengehalt aber auf
0,005 g Kaliumjodid reduziert, entsprechend einer
zweifachen Verminderung der Jodidionen. Die
Schutzwirkung gegen Vernetzen und Radiolyse bei
Bestrahlen mit Gammastrahlen wurde beobachtet und die
Lösung hatte folgende Eigenschaften:
Aussehen | |
klar | |
Viskosität bei 25°C | 1,02 |
Vernetzung | keine |
durchschnittl. Molekulargewicht | 31,500 |
Eine frisch hergestellte wäßrige Lösung enthaltend
Povidon K-30, 2% (Gewicht), wird mit 200 mg
resublimiertem reagenzreinem Jod gemischt, das
praktisch jodidfrei ist. Sogleich nach Herstellung
wird die Hälfte der Lösung (Lösung A) mit Gamma-
Strahlung einer Dosis von 20 Megarad bestrahlt. Es
zeigt sich, daß nach Bestrahlung die Jodfärbung
verschwunden ist. Die Anwesenheit von Radiolyse-
Produkten und vernetzten Polymeren zeigt sich durch
Gelpermeations-Chromatographie zusammen mit einer
erhöhten Viskosität gegenüber dem nicht bestrahlten
Teil, der als Kontroll-Lösung diente.
Der Rest der Lösung A dient als Kontrolle (Lösung B).
Wird jedoch eine zweite wäßrige Lösung (Lösung C) von
Povidon K-30 und Jod in gleicher Konzentration
hergestellt, jedoch zusätzlich mit 0,5% (Gewicht)
Jodidionen, und bestrahlt, so tritt mit 20 Megarad
Gammastrahlen eine Entfärbung nicht ein. Ein Vergleich
der getrennten Lösungen zeigt:
Es zeigt sich, daß Lösung C enthaltend die Jod-Jodid
ionen Schutzmischung den Jodgehalt nach der Bestrahlung
mit derselben Dosis behielt und daß sich keine ver
netzten Polymeren bildeten. Gelpermeations-Chromato
graphie ergab keine Radiolyse- und vernetzten Polymer-
Nebenprodukte. Dies bestätigten Viskositätsmessungen,
verglichen mit der nicht bestrahlten Lösung.
Werden obige Lösungen so hergestellt, daß sie 200 mg
Jodationen enthalten, eine Menge gleich der Jodkon
zentration, zeigen sich keine Polymerveränderungen nach
Kobalt-60 Gamma-Bestrahlung mit einer Dosis bis zu 30
Megarad. Gelpermeations-Chromatographie und
Viskositätsmessungen zeigen die Abwesenheit von
vernetzten Polymeren und/oder Radiolyse-Zerset
zungsprodukten.
Während der Gehalt an verfügbarem elementaren Jod in der
jodidfreien Povidon K-30/Jod-Lösung A nach Bestrahlung
mit 20 Megarad vollständig zerstört war, betrug der
Verlust an Jodgehalt weniger als 5% bei Bestrahlen der
Lösung C.
Der Jodgehalt blieb auch in dem Präparat erhalten, das
Jodationen zusätzlich zu den Jodidionen enthielt. Damit
verbessert die Anwesenheit von Jodationen die Lager
stabilität nach Bestrahlen von Povidon-Produkten, falls
Jod eine gewünschte Komponente ist.
Es zeigt sich, daß das bestrahlte PVP K-30/J₂-Präparat
enthaltend Jodidionen, beim Altern bei 40°C und 80%
relative Feuchte über 1 Monat einen Verlust von etwa
20% des Gesamtjodgehalts erleidet. Im Gegensatz dazu
zeigt das Präparat enthaltend PVP K-30/Jod, Jodidionen
und Jodationen praktisch keine Änderungen im Jodgehalt,
wenn es bei gleicher erhöhter Temperatur und Feuchte
über die gleiche Zeit gealtert wurde. Dieses vergleichs
weise Testen eröffnet eine weitere Verwendungsmöglich
keit für Jodationen zusätzlich zu den Jodidionen gegen
über Gamma-Strahlen-Schutzwirkung.
In der Praxis zeigt sich, daß die Bestrahlung von
Povidon-Lösungen durchgeführt werden kann, indem man zu
der Povidon-Lösung eine vorbestimmte Menge Jod und
Jodidionen in bestimmtem Verhältnis zueinander gibt. So
werden auf jedes Gewichtsteil Povidon 0,01 bis 0,20 Ge
wichtsteile Jod, vorzugsweise 0,10 Gewichtsteile, und
0,005 bis 0,5 Gewichtsteile Jodidionen, bevorzugt 0,05
Gewichtsteile zugegeben.
Allgemein zeigt sich, daß für jedes Gewichtsteil
Povidon insgesamt eine Jodkonzentration von 0,015 bis
1,0 Gewichtsteilen Jod plus Jodid oder Trÿodid
(triodide) und möglicherweise auch mit Hyperjodit-,
Perjodat- und Jodat-Salzen verwendet werden
kann, wobei bevorzugte Konzentrationen dieser Jodkom
ponenten 0,15 Gewichtsteile auf jedes Gewichtsteil
Povidon sind.
Claims (9)
1. Verfahren zur Sterilisation von Povidon in Gegen
wart von Jod, insbesondere von Povidon-Jod durch Be
strahlen mit Gamma-Strahlen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Povidon in Gegen
wart des Jods und von Jodidionen in einer Menge be
strahlt wird, die die Zersetzung des Povidons ver
hindert.
2. Verfahren zur Sterilisation einer Povidon-Lösung
ohne deren Zersetzung und ohne Gelieren des Povi
dons in Gegenwart von Jod durch Bestrahlen mit Gam
ma-Strahlen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Povidon-Lösung
in Gegenwart des Jods und von Jodidionen in einer
Dosis bestrahlt, die ausreicht, das Povidon in Abwe
senheit des Jods und der Jodidionen zu gelieren, wo
bei das Jod und die Jodidionen in einer Menge und
in einem Jod zu Jodid Verhältnis vorhanden sind,
die ausreicht, um zu verhindern, daß die Gamma-Be
strahlung das Povidon geliert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich Jodationen
vorhanden sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Quelle des Jods Po
vidon-Jod ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Jod
zu Jodidionen von 100 : 1 bis 1 : 100 beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Jod
zu Jodidionen etwa 2 : 1 beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an Jod etwa
0,1 bis 20 Gewichts-% des Povidons beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Quelle der Jodidi
onen ein anorganisches oder organisches Jodidsalz
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Jodationen in einer
Gewichtsmenge vorhanden sind, die im wesentlichen
gleich der des Jodidsalzes ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/382,380 US4427631A (en) | 1982-05-27 | 1982-05-27 | Povidone irradiation |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3319019A1 DE3319019A1 (de) | 1983-12-01 |
DE3319019C2 true DE3319019C2 (de) | 1990-03-22 |
Family
ID=23508711
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8383302694T Expired DE3367164D1 (en) | 1982-05-27 | 1983-05-12 | Irradiation of povidone and povidone-iodine |
DE19833319019 Granted DE3319019A1 (de) | 1982-05-27 | 1983-05-26 | Bestrahlung von povidon und povidon-jod |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8383302694T Expired DE3367164D1 (en) | 1982-05-27 | 1983-05-12 | Irradiation of povidone and povidone-iodine |
Country Status (19)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4427631A (de) |
EP (1) | EP0096474B2 (de) |
JP (1) | JPS5925751A (de) |
KR (1) | KR880001810B1 (de) |
AT (1) | ATE23114T1 (de) |
AU (1) | AU555723B2 (de) |
CA (1) | CA1215209A (de) |
DE (2) | DE3367164D1 (de) |
DK (1) | DK155607C (de) |
ES (1) | ES522210A0 (de) |
FI (1) | FI75736C (de) |
GB (1) | GB2121057B (de) |
GR (1) | GR77473B (de) |
IE (1) | IE55098B1 (de) |
IL (1) | IL68600A (de) |
NO (1) | NO154984C (de) |
NZ (1) | NZ204118A (de) |
PT (1) | PT76770B (de) |
ZA (1) | ZA833602B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4125776A1 (de) * | 1991-08-03 | 1993-02-04 | Lucie Dauer | Verfahren zur konservierung menschlicher knochenmasse |
DE19814112C2 (de) * | 1997-03-31 | 2003-01-02 | Japan Nuclear Cycle Dev I Toka | Umweltreiniger |
Families Citing this family (14)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3511054A1 (de) * | 1985-03-27 | 1986-10-09 | Kord Beteiligungsgesellschaft mbH & Co KG, 2000 Hamburg | Verfahren zur verhinderung des gelierens von fluessigkaffee |
US4904480A (en) * | 1988-09-19 | 1990-02-27 | Becton, Dickinson And Company | Radiation compatible iodine formulation |
US4978527A (en) * | 1989-04-10 | 1990-12-18 | Minnesota Mining And Manufacturing Company | Film-forming emulsion containing iodine and methods of use |
IE63315B1 (en) * | 1989-04-24 | 1995-04-05 | Becton Dickinson Co | Radiation sterilizable antimicrobial ointment and process to manufacture |
GB9006346D0 (en) * | 1990-03-21 | 1990-05-16 | Euro Celtique Sa | Pharmaceutical composition |
US5116623A (en) * | 1991-01-22 | 1992-05-26 | Becton, Dickinson And Company | Periodate iodophor composition with increased stability |
US5405622A (en) * | 1993-12-22 | 1995-04-11 | Vernice; Joseph | Gamma radiation resistant lubricating gel |
DE19543503C2 (de) * | 1995-11-22 | 2000-01-05 | Nukem Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Bestrahlen von Flüssigkeiten mit energiereicher Strahlung sowie Verwendung der Vorrichtung |
US5961955A (en) * | 1997-06-03 | 1999-10-05 | Coulter Pharmaceutical, Inc. | Radioprotectant for peptides labeled with radioisotope |
US6331333B1 (en) * | 1998-09-16 | 2001-12-18 | Isp Investments Inc. | Storage stabilized oxygen degradable polymer |
US20040084383A1 (en) * | 2002-10-30 | 2004-05-06 | Buckman Laboratories International, Inc. | Method to inhibit growth of microorganisms in aqueous systems and on substrates using a persulfate and a bromide |
JP2010100533A (ja) * | 2008-10-21 | 2010-05-06 | Agurisu:Kk | 電子線滅菌用消毒液及び消毒液収容キット |
JP5543737B2 (ja) * | 2009-07-27 | 2014-07-09 | リバテープ製薬株式会社 | ポビドンヨード製剤及びその製造方法 |
WO2020023666A1 (en) | 2018-07-24 | 2020-01-30 | Orthophor, Llc | Ready-to-use, terminally sterile packaging for surgical antiseptic and method of use |
Family Cites Families (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3537967A (en) | 1966-07-29 | 1970-11-03 | Dart Ind Inc | Radiation sterilized,thiodipropionic acid ester stabilized,propylene polymers |
US3758273A (en) | 1970-04-03 | 1973-09-11 | Gillette Co | Processes for sterilizing polypropylene objects |
US3780308A (en) * | 1971-06-07 | 1973-12-18 | Energy Sciences Inc | Process and apparatus for surface sterilization of materials |
JPS4939637A (de) * | 1972-08-24 | 1974-04-13 | ||
US3898326A (en) * | 1973-05-14 | 1975-08-05 | West Laboratories Inc | Polyvinylpyrrolidone-iodide compositions and polyvinylpyrrolidone-iodide-iodine complexes prepared therefrom |
US4110185A (en) | 1976-11-10 | 1978-08-29 | Becton, Dickinson And Company | Irradiation sterilization of semi-crystalline polymers |
US4274932A (en) | 1979-09-10 | 1981-06-23 | Becton Dickinson And Company | Semi-crystalline polymers stabilized for irradiation sterilization |
FR2491871A1 (fr) * | 1980-10-10 | 1982-04-16 | Ato Chimie | Perfectionnement a la sterilisation d'objets en polymeres halogeno-vinyliques par des rayonnements ionisants, et resines pour sa realisation |
CA1164127A (en) * | 1981-02-23 | 1984-03-20 | Borg-Warner Chemicals, Inc. | Radiation-resistant olefin polymer |
-
1982
- 1982-05-27 US US06/382,380 patent/US4427631A/en not_active Expired - Lifetime
-
1983
- 1983-05-04 NZ NZ204118A patent/NZ204118A/en unknown
- 1983-05-05 IL IL68600A patent/IL68600A/xx not_active IP Right Cessation
- 1983-05-09 ES ES522210A patent/ES522210A0/es active Granted
- 1983-05-11 AU AU14474/83A patent/AU555723B2/en not_active Expired
- 1983-05-12 IE IE1104/83A patent/IE55098B1/en not_active IP Right Cessation
- 1983-05-12 GB GB08313089A patent/GB2121057B/en not_active Expired
- 1983-05-12 EP EP83302694A patent/EP0096474B2/de not_active Expired - Lifetime
- 1983-05-12 DE DE8383302694T patent/DE3367164D1/de not_active Expired
- 1983-05-12 AT AT83302694T patent/ATE23114T1/de not_active IP Right Cessation
- 1983-05-13 CA CA000428135A patent/CA1215209A/en not_active Expired
- 1983-05-19 ZA ZA833602A patent/ZA833602B/xx unknown
- 1983-05-24 FI FI831845A patent/FI75736C/fi not_active IP Right Cessation
- 1983-05-26 PT PT76770A patent/PT76770B/pt unknown
- 1983-05-26 DK DK237183A patent/DK155607C/da not_active IP Right Cessation
- 1983-05-26 DE DE19833319019 patent/DE3319019A1/de active Granted
- 1983-05-26 NO NO831880A patent/NO154984C/no not_active IP Right Cessation
- 1983-05-27 GR GR71480A patent/GR77473B/el unknown
- 1983-05-27 KR KR1019830002347A patent/KR880001810B1/ko not_active IP Right Cessation
- 1983-05-27 JP JP58092616A patent/JPS5925751A/ja active Granted
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4125776A1 (de) * | 1991-08-03 | 1993-02-04 | Lucie Dauer | Verfahren zur konservierung menschlicher knochenmasse |
DE19814112C2 (de) * | 1997-03-31 | 2003-01-02 | Japan Nuclear Cycle Dev I Toka | Umweltreiniger |
Also Published As
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3319019C2 (de) | ||
DE60011540T2 (de) | Verfahren zur Desinfektion von Kontaktlinsen | |
DE69334096T2 (de) | Verfahren zur Desinfizierung von Luft mittels desinfizierendem Jod-Harz und Systeme zur Desinfektion von in Luft enthaltenen Mikrooorganismen | |
DE2249190C3 (de) | Verfahren zur Massensterilisation | |
DE3006886C2 (de) | Verfahren zur Behandlung von Systemen, die Schadstoffe und/oder schädliche Organismen enthalten, durch Einwirkung von sichtbarem Licht in Gegenwart von Sauerstoff, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE3834634C2 (de) | Antiseptikum-enthaltendes Alginat-Abdruckmaterial | |
DD273200A5 (de) | Verfahren zur darstellung von hydrogelverbaenden | |
EP0550798A1 (de) | Hohlfasermembran auf Basis von Polysulfon | |
EP2328623B1 (de) | Verfahren zur verringerung der viralen und mikrobiellen belastung feststoffhaltiger aus dem pankreas von tieren gewonnener extrakte | |
DE1188764B (de) | Desinfektionsmittel | |
EP3184550B1 (de) | Verfahren zur sterilisation von wässrigen polysaccharidlösungen und sterile wässrige polysaccharidlösungen | |
EP3246033B1 (de) | Polymerlösung zur viscosupplementation enthaltend polysaccharid und polystyrensulfonsäure | |
DE3016548A1 (de) | Verfahren zur herabsetzung der thermischen stabilitaet von mikrobiellem mucor-rennin und dessen verwendung zur kaesebereitung | |
DE902170C (de) | Verfahren zum Entgiften von halogenhaltigen pharmazeutischen Produkten | |
DE1617350C3 (de) | Verfahren zur Inaktivierung von biologischem Material | |
DE60032262T2 (de) | Verwendung einer behandlunglösung zur inaktivierung von prionen | |
DE19821598A1 (de) | Verfahren zum Abbau von Biopolymeren | |
EP2011475A2 (de) | Antiseptisches Hautfärbemittel | |
DE2404423A1 (de) | Desinfektionsmittel auf der grundlage von formaldehyd | |
DE1694483C3 (de) | Verfahren zur Fixierung einer antibakteriellen und/oder fungiciden Substanz auf der Oberfläche von Polyolefingegenständen | |
DE3011714C2 (de) | ||
DE2427702C2 (de) | Antiseptische Jodophorlösung | |
DE69908985T2 (de) | Schutz von labilen proteinen während einer iod-desinfizierung | |
DD135156B1 (de) | Indikator zur kontrolle der dampf-und heissluftsterilisation | |
DE2313599A1 (de) | Sterilisierung von bacitracin |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: EISENFUEHR, G., DIPL.-ING. SPEISER, D., DIPL.-ING. |
|
8125 | Change of the main classification |
Ipc: A61L 2/08 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |