DE3016548A1 - Verfahren zur herabsetzung der thermischen stabilitaet von mikrobiellem mucor-rennin und dessen verwendung zur kaesebereitung - Google Patents
Verfahren zur herabsetzung der thermischen stabilitaet von mikrobiellem mucor-rennin und dessen verwendung zur kaesebereitungInfo
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Description
HOFFMANN · EITLE & PARTNER
PAT E N TAN V/ALT E
DR. ING. E. HOFFMANN (1930-1976) . D I PL-I N G. W. E ITLE · D R. RER. NAT. K. H O FFMAN N ■ D I PL.-1 N G. W. LEH N
DIPL.-ING. K.FOCHSLE · DR. RER. NAT. B. HANSEN
ARABELLASTRASSE 4 (STERNHAUS) · D-8000 MO N CH EN 81 · TELEFO N (089) 911087 . TELEX 05-29Ä19 (PATHE)
-3-
o/hl
Miles Laboratories, Inc., Elkhart, Ind., V.St.A.
Verfahren zur Herabsetzung der thermischen Stabilität von mikrobiellem Mucor-Rennin und dessen Verwendung
zur Käsebereitung
(Zusatz zu Patent .... (Patentanmeldung P 29 01 542.7-41))
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herabsetzung der Wärmestabilität von mikrobiellem Mucor-Rennin sowie die
Verwendung des auf diese Weise behandelten mikrobiellen Rennins zur Käsebereitung.
Das Hauptpatent 2 901 542 betrifft ein Verfahren zur Herabsetzung der thermischen Stabilität von mikrobiellem Mucor-Rennin,
bei dem man eine wässrige Lösung von mikrobiellem Rennin mit Wasserstoffperoxid unter Bedingungen behandelt,
bei denen die WärmeStabilität des mikrobiellen Rennins
wesentlich herabgesetzt wird, worauf dann anschließend das restliche Wasserstoffperoxid in der Lösung im wesentlichen
zerstört wird. Weiterhin betrifft das Hauptpatent die Verwendung von Mucor-Rennin mit stark herabgesetzter Wärme-
1300 16/OB8S
Stabilität, das nach dem vorstehend genannten Verfahren hergestellt worden ist, zur Käsebereitung.
Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Weiterentwicklung
des im Hauptpatent geschützten Verfahrens. Es wurde nämlich festgestellt, daß man die thermische Stabilität von
mikrobiellem Mucor-Rennin nicht nur mit Wasserstoffperoxid gemäß dem Verfahren des Hauptpatentes herabsetzen kann,
sondern daß man dies auch dadurch erzielt, daß man Methioninoxidierende Maßnahmen trifft. Die Erfindung betrifft deshalb
ein Verfahren gemäß dem Hauptpatent 2 901 542, bei dem man die Wärmestabilität des mikrobiellen Rennins anstelle
von mit Wasserstoffperoxid mit Methionin-oxidierenden Mitteln - ausgenommen Wasserstoffperoxid - vornimmt.
Farbstoff-sensibilisierte Fotooxidation ist bekannt, z.B. aus Industrial and Engineering Chemistry 5_5, 40 (1963)
und wird auch in Biochemica et Biophysica Acta, 154, 1
(1968) als Maßnahme zum Oxidieren von Methioninresten in Substraten wie Ribonuclease A und einer Reihe von Peptiden
sowie auch von freien Aminosäuren beschrieben. Bei der Fotooxidation
von Ribonuclease A erfolgt jedoch ein erheblicher Verlust von 52 bis 82 % der Aktivität.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei der Fotooxidation
von mikrobiellem Rennin kein merklicher Abbau der Enzymaktivität vor der Wärmebehandlung stattfindet, sondern
daß die Wärmestabilität des mikrobiellen Rennins wesentlich herabgesetzt wird. Die Fotooxidation wird durchgeführt, indem
man eine wässrige Lösung von mikrobiellem Rennin mit Sauerstoff in Gegenwart von Licht und einem Fotosensibilisator
behandelt. Die Lichtquelle kann Sonnenlicht, eine Glühbirne, fluoreszierendes Licht, Ultraviolettlicht und dgl.
sein. Man kann Sauerstoff alleine oder in Mischung mit anderen Gasen, wie Luft, verwenden. Geeignete Fotosensibilisatoren
1 3 0 0 16 / D S 8 B
sind Methylen-Blau, Bengal-Rot (rose bengal), Oxidations-Reduktionsindikatoren,
Mischungen davon und dgl.
Erfindungsgemäß wird eine wässrige Lösung des thermisch
stabilen mikrobiellen Rennins Methionin-oxidierenden Maßnahmen unterworfen unter Bedingungen, bei denen eine merkliche
Abnahme der Wärmestabilität des Rennins (d.h. eine Zunahme der Wärmelabilität) erfolgt, vorzugsweise auf mindestens
20 % seiner ursprünglichen Stabilität, ausgedrückt als restliche milchgerinnende Aktivität nach der Wärmebehandlung,besonders
bevorzugt ist es, wenn die Wärmestabilität auf mindestens den Wert, den Kälber-Rennin aufweist, reduziert
wird. Die auf diese Weise behandelte Lösung von mikrobiellem Rennin kann so wie- sie anfällt verwendet werden
oder man kann sie konzentrieren' oder weiter reinigen, wie dies bei speziellen Käseherstellungsverfahren erforderlich
ist.
Für den Fachmann ist ersichtlich, daß das vorstehend beschriebene Verfahren absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt
werden kann und daß man die Bedingungen, bei denen die Lösung Methionin-oxidierenden Maßnahmen unterworfen wird,
in weitem Bereich variieren kann, also z.B. die Konzentration der Materialien, der pH-Wert, die Temperatur und die
Kontaktzeit, je nach der Wärmestabilität des nativen mikrobiellen Mucor-Rennins. Die Bedingungen werden jedoch so gewählt,
daß die ursprüngliche milchgerinnende Aktivität des mikrobiellen Rennins nicht nachteilig beeinflußt wird.
Bei Anwendung einer Farbstoff-sensibilisierten Fotooxidation
als Methionin-oxidierendes Mittel verhalten sich die Fotosensibilisatoren ähnlich wie Katalysatoren, denn sie erleiden
keine dauernde Veränderung. Infolgedessen kann man die
Konzentration der Fotosensibilisatoren in weitem Bereiche variieren. Die obere Grenzkonzentration hängt von der Löslichkeit
des Fotosensibilisators in dem wässrigen System ab.
130016/Οδββ
Die untere Grenze der Konzentration soll ausreichen, die
Fotooxidation zu initiieren; eine Konzentration von etwa 0,0025 mMol bis etwa 1,0 mMolan Fotosensibilisator wurde
erfolgreich verwendet. Vorzugsweise beträgt die Konzentration etwa 0,025 mMol bis etwa 0,1 mMol.
Der pH-Bereich liegt während der Behandlung vorzugsweise bei 3,0 bis 8,0. Bei pH-Werten oberhalb 8,0 wird das Enzym
in unerwünschter Weise inaktiviert und' bei pH-Werten unterhalb 3,0 vermindert sich die Löslichkeit und die Aktivität
des Enzyms nimmt ab und die Reaktionszeit zu. ·
Bei Anwendung der Farbstoff-sensibilisierten Fotooxidation als Methionin-oxidierende Maßnahme wird vorzugsweise jeder
Rest und jede überschüssige Menge an Fotosensibilisator durch solche Maßnahmen■entfernt, durch welche das mikrobielle
Rennin nicht inaktiviert wird. Fotosensibilisatoren wie Methylen-Blau und Bengal-Rot kann man einfach aus der behandelten
Renninlösung durch Lösungsmittelextraktion, Dialyse und dgl. entfernen. Fotosensibilisatoren auf festen Trägern,
wie Ionenaustauschharzen, sind bekannt. Verwendet man solche gebundenen Fotosensibilisatoren, so kann man sie von dem
mikrobiellen Rennin in einfacher Weise abtrennen, indem man den Träger von der Lösung trennt.
Die WärmeStabilität des erfindungsgemäß behandelten mikrobiellen
Rennins wird unter Bedingungen bestimmt, wie man sie normalerweise anwendet, um Käsemolkelösungen zu
pasteurisieren.
Beispiele
Beispiel 1
Beispiel 1
Dieses Beispiel zeigt die Behandlung von mikrcbiellem Mucor-Rennin
unter Anwendung einer Farbstoff-sensibilisierten Fotooxidation als Methionin-oxidierendes Mittel.
130ÖJ6/ÜSS6
Zwei wässrige Fermentations-Kulturlösungen von mikrobiellem
Rennin aus Mucor-miehei (pH 4,85) (in der Tabelle A mit MR-160 bezeichnet), enthaltend .79.680 SU/ml und MR-40 ,
enthaltend 19.990 SU/ml wurden aus im Handel erhältlichen Materialien hergestellt. Dann wurde eine 0,2 mMol Lösung von
Methylen-Blau hergestellt, indem 74,8 mg des Farbstoffs in 1000 ml Wasser gelöst wurden. Die Proben wurden getrennt
hergestellt und enthielten 3 ml der wässrigen Brühe und 1 ml des Farbstoffs. Die so hergestellten Testproben (MR-160
oder MR-40) enthielten 59.760 SU/ml bzw. 14.940 SU/ml an Enzym und 0,05 mMol des Farbstoffs. Die Proben wurden in
1,1 χ 10 cm Reagensgläser gegeben und dann im gleichen Abstand
(38 cm) in eine Bestrahlungskammer mit durch Fächern gekühlten Glühbirnen gegeben. Die Temperatur wurde nicht konstant
gehalten, sondern erhöhte 'sich allmählich aufgrund der Wärme der Glühbirnen von einer Anfangstemperatur von etwa
240C bis zu einer Maximaltemperatur von etwa 37°C während der
Bestrahlung. Zur Fotooxidation der Proben wurden die Glühbirnen eingeschaltet und durch die Proben wurde während 5 h
langsam ein Sauerstoffstrom geleitet. Zur Herstellung von Proben für die Bestimmung der milchgerinnenden Aktivität nach
Beendigung der Bestrahlung wurden die Proben mit 100 ml 0,2 M Natriumphosphatpuffer (pH 5,5) verdünnt. Die mit MR-16
bezeichnete Probe wurde weiter verdünnt (1:8 V/V) mit 0,2 M Natriumphosphatpuffer (pH 5,5).
Vergleichsproben wurden hergestellt, indem man 3 ml der ursprünglichen
Enzymbrühe mit 0,2 M Natriumphosphatpuffer (pH 5,5) auf 100 ml verdünnte. Die mit MR-160 bezeichnete
Kontrolle wurde weiter verdünnt (1:8 V/V) mit 0,2 M Natriumphosphatpuffer
(pH 5,5).
Die milchgerinnende Aktivität wurde in den verdünnten Proben und in den Vergleichsproben bestimmt. Die Wärmestabilität
der Versuchsproben und der Vergleichsproben wurde bestimmt unter Anwendung von Pasteurisierungsbedingungen bei 660C
während 10 min.
1 3 0 0 1 6 / 0 S S 6
Nach der Wärmebehandlung wurden die Proben durch Eintauchen
in ein Eis-Wasserbad gekühlt und die restliche miIchgerinnende
Aktivität wurde bestimmt und als Prozentsatz der ursprünglichen Aktivität vor der Pasteurisierung ausgedrückt. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle A zusammengestellt.
Probe
Kontrolle, MR-160
Versuch, MR-160
Kontrolle, MR- 40
Versuch, MR-40
Prozentsatz der ursprünglichen milchgerinnenden
Aktivität vor der Pasteurisierung
100
90,5
100
98,9
Restliche milchgerinnende Aktivität nach der Pasteurisierung
65
80,7
8,7
Die obigen Daten zeigen, daß die fotosensibxlisierte Fotooxidation
wirksam ist drastisch die Wärmestabilität des mikrobiellen Rennins im Vergleich zu den unbehandelten
Kontrollproben zu erniedrigen.
In diesem Beispiel wird die Wirksamkeit einer Farbstoffsensibilisierten
Fotooxidation als Methionin-oxidierendes Mittel gezeigt.
Eine wässrige Vorratslösung von mikrobiellem Rennin wurde
hergestellt durch Auflösen von 20 mg gereinigtem Mucor-Miehei
mikrobiellem Rennin in 20 ml destilliertem Wasser, wobei man
eine Lösung mit einem nicht eingestellten pH von 4,85 erhielt. 20 ml einer 0,2 mMol.Methylen-Blau-Lösung wurde zu
der Vorratslösung gegeben. Die so hergestellte Lösunq enthielt 5.000 SU/ml des Rennins und 0,1 mMol des Farbstoffs.
10 ml Aliquote dieser Lösung wurden wie in Beispiel 1 beschrieben 30 min fotooxidiert. Die milchgerinnende Aktivität
der fotooxidierten Proben und der nicht behandelten Kontrolle wurde bestimmt. Die Wärmestabilität der behandelten
Proben und der unbehandelten Kontrolle wurde bestimmt unter Anwendung des Pasteurisierungsverfahrens gemäß Beispiel
1. Die milchgerinnenden Aktivitäten, gemessen nach der Pasteurisierung und ausgedrückt als Prozentsatz der ursprünglichen
Aktivität vor der Pasteurisierung wurden gemessen. Die erhaltenen Daten sind in Tabelle B gezeigt.
Probe Prozentsatz der Restliche milchursprünglichen gerinnende AktivimiIchgerinnenden
tat nach der Aktivität vor der Pasteurisierung
Pasteuri sierung
Kontrolle 100 93
Versuchsprobe 84,6 37
Die Daten in Tabelle B zeigen, daß man durch die Fotooxidation drastisch die Wärmestabilität des Enzyms,
ausgedrückt durch die Milchgerinnungsaktivität, im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrolle, reduzieren
kann.
Ein Teil der fotooxidierten Versuchsprobe wurde'in einem
Celluloserohr gegen Wasser zur Entfernung des Farbstoffs dialysiert. Die dialysierte Probe wurde dann lyophilisiert.
130016/0588
Die lyophilisierte Probe und das native gereinigte mikrobielle
Rennin wurden einer Alkalihydrolyse unterworfen und mit den hydroIysierteη Materialien wurde eine automatische
Aminosäureanalyse durchgeführt. Die jeweiligen Aminosäureprofile werden in der Tabelle C gezeigt.
Die Alkalihydrolyse wurde wie folgt vorgenommen: 11 mg der dialysierten Probe und des nativen gereinigten
mikrobiellen Rennins wurden jeweils in 1 ml einer 4 η Natriummethoxidlösung, enthaltend 25 mg lösliche Stärke
als Antioxidans gelöst, in evakuierten Pheolen eingefüllt
und 16h zur Hydrolyse des Enzyms auf 1100C erwärmt. Nach
der Hydrolyse wurden die Proben auf 10 ml verdünnt und
jeweils 20 μΐ wurden einer automatischen Aminosäureanalyse
unterworfen.
Tabelle C | nativ | Menge (ng) | |
Aminosäure | 0 | fotooxidiert | |
2370,4 | 151 | ||
Methioninsulfoxid | 45,6 | 2029,9 | |
Asparagin s äure | 406,1 | 37,5 | |
Threonin | 1455,7 | 406,2 | |
Serin | 22,7 | 1573,9 | |
Glutaminsäure | 1621,9 | 22,3 | |
Prolin . | 1567,5 | 1674,5 | |
Glycin | 608,2 | 1663,8 | |
Alanin | 334,8 | 642,3 | |
Valin | 213,8 | ||
Methionin |
16/0536
Diese Daten in Tabelle C zeigen, daß man durch die fotosensibilisierte
Fotooxidation wirksam einen Teil des Methionin-Restes in dem Enzym zu Methioninsulfoxid
oxidieren kann.
In diesem Beispiel wird die Behandlung von mikrobiellem Mucor-Rennin durch eine Farbstoff-sensibilisierte Fotooxidation
in einem breiten pH-Bereich und mit einer kurzen Kontaktzeit gezeigt.
Eine wässrige Vorratslösung von mikrobiellem Rennin wurde hergestellt, indem man 30 mg gereinigtes Mucor-miehei
mikrobielles Rennin in 15 ml destilliertem Wasser löste
unter Ausbildung einer 20.000 SU/ml enthaltenden Lösung. Eine 0,2 mMol Lösung von Methylen-Blau wurde hergestellt,
indem 74,8 mg des Farbstoffs in 1.000 ml Wasser gelöst wurden. Eine 0,2 mMol Lösung von Bengal-Rot wurde hergestellt
durch Auflösung von 203,5 mg des Farbstoffs in 1000 ml Wasser. Dann wurden verschiedene 0,2 M Natriumphosphatpuffer
hergestellt mit pH-Werten zwischen 3,0 und 8,0. Die Testproben wurden so hergestellt, daß 1 ml der Enzym-Vorratslösung,
2 ml einer der Farbstofflösungen und 1 ml Wasser (so daß sie einen anfänglichen, nicht eingestellten
pH von 4,85 hatten) oder 1 ml einer Pufferlösung unter Einfüllung eines pH in der Testprobe zwischen 3,0 und 8,0
enthielten. Die so hergestellten Testproben enthielten 5.000 SU/ml Enzym und 0,1 mMol des jeweiligen Farbstoffs.
Kontrollproben des Enzyms wurden in ähnlicher Weise, aber ohne Puffer oder Farbstoff unter Verwendung einer vergleichbaren
Menge Wasser als Ersatz verwendet. Die Proben wurden dann wie in Beispiel 1 angegeben während eines Zeitraums
von 15 min fotooxidiert. Nach der Bestrahlung wurden die
Proben jeweils in einem mit Nitratcellulose gefüllten
130016/0S86
Rohr gegen Wasser zur Entfernung des Farbstoffs und des
Puffers dialysiert. Die Restmaterialien wurden dann auf 50 ml mit 0,2 M Natriumphosphatpuffer (pH 5,5) verdünnt.
Die Milchgerinnungsaktivität wurde anschließend bestimmt. Die Ergebnisse werden in Tabelle D gezeigt.
Behandlungs-pH % der ursprünglichen milchgerinnenden
Aktivität
Methylen-Blau | Bengal-Rot | |
3,0 | ■ 85,1 | 73,6 |
4,85 (H2O) | 79,2 | nicht bestimmt |
5,0 | 87 | 63,8 |
5,5 | 88,4 | 57,7 |
6,0 | 80,9 | 74,5 |
6,5 | 72,2 | 75 |
7,0 | 70,4 | 57,1 |
7,5 | 49,6 | 37,3 |
8,0 | 11,2 | nicht bestimmt |
Eine ähnlich behandelte Kontrollprobe ohne Farbstoff und Puffer, hergestellt mit 1 ml der Enzymvorratslösung und
3 ml Wasser behielt 74 % der ursprünglichen milchgerinnenden Aktivität bei.
Ein Vergleich der Daten in Tabelle D zeigt, daß das mikrobielle
Rennin über einen breiten pH-Bereich von 3,0 bis 8,0 einer Farbstoff-sensibilisierten Oxidation unterworfen werden
kann. Der bevorzugte pH liegt zwischen 3,0 und 7,5.
Die Wärmestabilität des jeweils so behandelten mikrobiellen Rennins wurde nach dem Pasteurisierungsverfahren gemäß Bei-
130016/0838
spiel 1 bestimmt. Die milchgerinnende Aktivität wurde nach der Pasteurisierung gemessen und als Prozentsatz der ursprünglichen
Aktivität vor der Pasteurisierung ausgedrückt. Die Daten sind in Tabelle E enthalten.
Tabelle E | Prozentsatz der rest lichen milchgerinnen den Wirkung |
100 | |
Behandlungs-pH | Pasteurlsierungs- zeit (min) bei 66°C |
Methylen-Blau Bengal- Rot |
82 |
100 | _* | ||
3,0 | 0 | 87 | _* |
10 | 100 | 100 | |
4,85 (H2O) | 0 | 48 | 50 |
10 | 100 | 100 | |
5,0 | 0 | 69 | 49 |
10 | 100 | 100 | |
5,5 | 0 | 63 | 48 |
10 | 100 | 100 | |
6,0 | 0 | 63 | 45 |
10 | 100 | 100 | |
6,5 | 0 | 60 | 42 |
10 | 100 | 100 | |
7,0 | 0 | 54 | 28 |
10 | 100 | ||
7,5 | 0 | 61 | 100 |
10 | 85 | ||
Kontrolle (kein | 100 | ||
Farbstoff) | 0 | 94 | |
10 | |||
* nicht bestimmt
Die Daten in Tabelle E zeigen deutlich, daß die fotosensibilisierte
Fotooxidation auch bei einer sehr kurzen Kontaktzeit ausreicht, um die WärmeStabilität des Enzyms innerhalb eines
breiten pH-Bereiches, vorzugsweise zwischen 3,0 und 7,5, zu redu-
zieren· 18Ö018/QS88
Claims (4)
1. Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herabsetzung der
thermischen Stabilität von mikrobiellem Mucor-Rennin, bei dem man eine wässrige Lösung von mikrobieliem
Rennin mit Wasserstoffperoxid unter Bedingungen, bei denen die Wärmestabilität des mikrobielien Rennins
wesentlich herabgesetzt wird, behandelt, dadurch gekennzeichnet , daß man anstelle von
Wasserstoffperoxid Methionin-oxidierende Maßnahmen, durch welche die thermische Stabilität des mikrobielien
Rennins wesentlich herabgesetzt wird, anwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die Methionin-oxidierende Maßnahme darin besteht,
daß man eine Farbstoff-sensibilisierte Foto-
130016/OI8S
oxidation durchführt, indem man die wässrige Renninlösung mit Sauerstoff in Gegenwart von Licht und einem
Fotosensibilisator behandelt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fotosensibilisator Methylen-Blau
oder Bengal-Rot ist.
4. Verwendung von Mucor-Rennin mit stark herabgesetzter Wärmestabilität, hergestellt nach dem Verfahren gemäß
Anspruch 1 zur Käsezubereitung.
130016/0588
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