DE2742150C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Serumalbuminfraktion gemäß dem Oberbegriff des Hauptan
spruchs.
Albumin stellt die größte Blutplasmafraktion dar und findet
in der medizinischen Therapie vielfältige Anwendung, zum
Beispiel bei der Schockbehandlung und als Plasmaexpander.
Die Blutfraktionierung mittels verschiedener Verfahren zur
Gewinnung von Albumin und anderer abgetrennter Komponenten
ist allgemein gebräuchlich. Eine wichtige handelsübliche
Albuminfraktion, bekannt als normales Serumalbumin, ist
eine osmotisch stabile Lösung einer stark gereinigten Plas
mafraktion, die mindestens 96% Albumin enthält. Seine Ge
winnung wurde weitgehend durch die Arbeit von Cohn und sei
nen Mitarbeitern an der Havard Medical School möglich ge
macht und seine Herstellung ist in den US-PS 23 90 074
und 24 69 193, in J. Amer. Chem. Soc. 68, 469-475 (1946)
und Kirk-Othmer, Encycl. of Chem. Techn. 3, 584-588 (2.
Auflage 1964) beschrieben. In den USA wird für die Herstel
lung von normalem Serumalbumin zur Zeit vorzugsweise die
sogenannte Methode 6 nach Cohn angewandt.
Eine weitere wichtige handelsübliche Albuminfraktion ist
die sogenannte Plasmaproteinfraktion (PPF); sie ist eine
Lösung einer Plasmafraktion, die mindestens 83% Albumin
zusammen mit einem Gemisch von höchstens 17% a- und β-Glo
bulinen enthält. Die derzeit in den USA bevorzugte Methode
zur Herstellung von PPF ist das in der US-PS 29 58 628 und
in Vox Sang. 2, 174 (1957) beschriebene Verfahren nach Hink.
Bei diesen Verfahren zur Gewinnung des höherkonzentrierten
normalen Serumalbumins und des weniger konzentrierten PPF
wird als Fällungmittel in den Auftrennungsverfahren kal
tes Ethanol verwendet. In verschiedenen anderen bekannten
Verfahren für die Herstellung von Albuminfraktionen werden
andere Fällungsmittel, wie Ether, Methanol oder Ammonium
sulfatsalz verwendet, oder eine Adsorption an Gel oder Io
nenaustauschchromatographie angewandt.
Ein Verfahren zur Gewinnung eines gereinigten Serumalbumins
verwendet die selektive Denaturierung von Serumglobulinen
ohne Denaturierung des Serumalbumins durch Erhitzen in Ge
genwart von Caprylat oder anderen Fettsäureanionenstabili
satoren, wie dies in den US-PS 27 05 230 und 27 65 299,
J. Biol. Chem. 162, 181-198 (1946) und Blut 30, 121-134
(1975) beschrieben ist. Dieses Verfahren ist zwar für die
Herstellung von Albuminfraktionen des PPF-Typs brauchbar,
es ist jedoch nicht allgemein für die Herstellung des stär
ker gereinigten Serumalbumins in hoher Ausbeute, und ohne
daß die wertvollen Gammaglobuline zerstört werden, geeig
net. Es wird im allgemeinen als Pasteurisationsstufe zur
Erzeugung eines virusfreien Albuminprodukts ausgeführt.
In letzter Zeit wurden für die Blutfraktionierung ein
schließlich der Abtrennung von Albumin, verschiedene po
lymere Stoffe entwickelt, z. B. Polyethylenglykol gemäß
US-PS 34 15 804 und Mischpolymere aus Ethylenoxid und Po
lyoxypropylenpolymer gemäß US-PS 38 50 903 und DE-OS
24 03 065. Bestimmte besondere Polyelektrolyte wie vernetz
te Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Derivate wurden in US-PS
35 54 985 und US-PS 35 55 001 beschrieben. Aus der DE-OS
27 32 998 ist ein Verfahren bekannt, das die Abtrennung
von Albumin aus Plasma und anderen albuminhaltigen Blut
fraktionen mittels den obengenannten Polyelektrolyten
offenbart, die anhängende funktionelle Dimethylaminopro
pylgruppen enthalten. Diese Polymere können bei Zimmertem
peratur verwendet werden, während für das Cohn'sche Etha
nolfraktionierungsverfahren die Einhaltung niedriger Tem
peraturen dringend notwendig ist.
Die Verwendung von DEAE-Sephadex für die chromatographische
Trennung menschlichen Blutserums in die entsprechenden Al
buminfraktionen wurde in Chemical Abstracts 81, 75.586b
(1974) beschrieben.
In der DE-PS 26 45 466 wird ein zweistufiges Verfahren be
schrieben, in dem die Abtrennung des Albumins aus einer
Blutplasmafraktion mittels Ionenaustauschern, wie die Auf
trennung auf einem Anionenaustauscher und anschließend
auf einem Kationenaustauscher, erfolgt. Es handelt sich
hierbei um ein aufwendiges Verfahren sowohl in zeitlicher
als auch in apparativer Hinsicht, da neben der Vorberei
tung der Säuren weiterhin zwei verschiedene Puffer für die
Elution hergestellt werden müssen.
Schließlich ist in der DE-OS 25 37 123 ein Verfahren zur
Abtrennung einer Albumin enthaltenden Fraktion aus Blut
plasma offenbart, in dem das Blutplasma über ein anioni
sches Ionenaustauscherharz gegeben wird und der albumin
haltigen Fraktion ein Stabilisierungsmittel, wie Natrium
octanoat, zugegeben wird, um die Proteinlösung vor der
nachfolgenden Hitzedenaturierung zu schützen. Nach der
Wärmebehandlung werden die denaturierten Proteine durch
Filtrieren und/oder Zentrifugieren abgetrennt, während
sich das Albumin im Überstand befindet. Auch dieses Ver
fahren ist in seiner Durchführung sehr zeitaufwendig, da
es aus zwei Stufen besteht, wobei nach der ersten die
Nichtalbumin-Proteine noch nicht quantitativ entfernt sind.
Weiterhin ist die Temperatureinstellung bei der zweiten
Stufe, der Denaturierung, schwierig zu handhaben, da eine
bestimmte Temperatur erreicht werden muß, um alle anderen
Blutproteine ausfallen zu lassen. Überschreitet man diese
Temperatur nur geringfügig, so fallen ebenfalls gewisse
Mengen Albumin aus, eine Tatsache, die sich auf die zu er
haltende Albuminausbeute empfindlich auswirkt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Verfügung zu stellen, in dem Albumin durch Behandlung mit
einem Polymerharz in einem einfachen Verfahren in großer
Ausbeute und in hoher Reinheit isoliert wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem die Behand
lung der Blutplasmafraktion mit dem Polymerharz ein bis
vier Stunden lang bei einem pH von 5,0 bis 5,5 und einer
Temperatur von 65 bis 72°C erfolgt und wonach das Gemisch
auf einen pH von 3,5 bis 4,5 eingestellt wird, um das ge
wünschte Albumin selektiv daraus auszuwaschen.
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
sind in den Unteransprüchen zum Ausdruck gebracht.
Die im Rahmen dieser Erfindung verwendeten Polymerharze
sind mit Di-Niedrigalkylaminoniedrigalkyl substituierte,
vernetzte Dextranpolymere. Kombiniert man bei diesen Dex
tranpolymeren die Wärmebehandlung und die Schritte der Ad
sorption und Auswaschung, dann erhält man ein Albuminpro
dukt mit wesentlich höherer Reinheit und Ausbeute, als
man sie getrennt bei Anwendung entweder der Wärmebehand
lung oder der Adsorptions-Auswaschungsschritte enthält. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann Albumin mit mehr als
90% Ausbeut eund 94% Reinheit gewonnen werden.
Das erfindungsgemäß hergestellte Serumalbumin kann aus Voll
blut, Blutplasma und Serum oder deren albuminhaltigen Frak
tionen gewonnen werden. Da die hier angewandte Wärmebehand
lung dazu tendiert, die in dem behandelten Material vorhan
denen Globuline zu denaturieren, ist es häufig angezeigt, zu
nächst bestimmte erwünschte Globulinfraktionen, wie z. B. die
Gammaglobuline, vor der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu isolieren. Auch andere wertvolle Blutfraktio
nen, wie z. B. Gerinnungsfaktoren, AHF und Prothrombinkomplex,
können von dem Plasmaausgangsmaterial abgetrennt werden, be
vor das erfindungsgemäße Verfahren begonnen wird. Diese Frak
tionen können mit den üblichen bekannten Verfahren abge
trennt werden.
Die in dieser Erfindung verwendeten mit Di-Niedrigalkyl
aminoniedrigalkyl substituierten, vernetzten Dextranpolymere
sind in der US-PS 32 27 025 beschrieben. Diese Stoffe werden
hergestellt, indem man eine geeignete funktionelle Di-Nie
drigalkylaminoniedrigalkylgruppe, wie z. B. die funktionelle
Diäthylaminoäthylgruppe (DEAE) in das vernetzte Dextran ein
führt. Der Begriff Niedrigalkyl bedeutet eine Alkylgruppe
mit einem bis etwa vier Kohlenstoffatomen.
Das vernetzte Dextran, im Handel als Sephadex erhältlich,
ist ein hydrophiles Mischpolymerisationsprodukt mit hohem
Molekulargewicht, das man durch Umsetzung von Dextranen mit
bifunktionellen organischen Stoffen, die mit der Hydroxyl
gruppe der Dextrane reagieren können, erhält. Dies ist in
der US-PS 30 42 667 beschrieben. Die Vernetzung der Dextran
kette ergibt ein dreidimensionales Polysaccharidnetz, an das
die DEAE-Gruppe oder eine andere funktionelle Gruppe durch
Ätherbrücken an die Glukoseeinheiten der Dextrankette ange
hängt werden. Das vernetzte DEAE-Dextran ist im Handel als
DEAE-Sephadex A-25 und A-50 erhältlich. A-25 ist stärker
als A-50 vernetzt und hat deshalb eine geringere Porosität.
Diese Stoffe wurden bisher bei der chromatographischen Ab
trennung von Albumin aus menschlichem Blutserum (Experientia,
30 (6), 608-610 (1974)) und bei der Gewinnung anderer Blut
proteine, wie z. B. der Immunglobuline verwendet, wie dies
in Arch. Biochem. Biophys. 108, 514-522 (1964), 134,
279-284 (1969); Vox Sang. 23 (4), 279-290 (1972) und der
US-PS 38 69 436 beschrieben ist, ferner bei der Gewinnung
von Prothrombin gemäß Vox Sang. 25 (2), 113-123 (1973) und
US-PS 39 20 625.
In einer neueren Belgischen Patentschrift 8 32 527 wird
DEAR-Dextran als brauchbar bei der Herstellung einer sehr
reinen Albuminfraktion beschrieben. In dem beschriebenen
Verfahren wird das Blutplasma mit dem Harz in Kontakt ge
bracht, darauf folgt Auswaschen und Wärmebehandlung der
ausgewaschenen Lösung in Gegenwart von Acetyltryptophan
oder von Fettsäuren mit mittlerer Kettenlänge. Das Verfah
ren ist brauchbar, es hat jedoch nicht den Vorteil, daß die
denaturierten Globuline von dem Albumin abgetrennt werden,
was durch die Wärmebehandlung des Harz-Proteingemisches in
dem erfindungsgemäßen Verfahren erleichtert wird.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die obenbeschriebenen Harz-Dextranpolymere mit Blutplasma
oder Serum oder albuminhaltigen Blutfraktionen vermischt,
und zwar vorzugsweise in einer Konzentration von 1%
bis 5% Polymer. Durch Einstellen des pH des Harz-Proteinge
misches auf verschiedene Werte können ausgewählte Proteine
zuerst entfernt werden. Bei einem pH von 5,5 bis 7,5 wer
den Albumin, α- und β -Globuline und Fibrinogen von dem Harz
adsorbiert, während ein größerer Teil der Gammaglobuline
nicht adsorbiert wird und aus dem Überstand für therapeuti
sche Zwecke gewonnen werden kann. Diese anfänglche Abtren
nung von Gammaglobulin wird vorzugsweise bei einem pH von
etwa 6 durchgeführt. Ein Teil der adsorbierten α- und β-
Globuline und des Fibrinogens kann dann durch Einstellen
des pH des Harz-Proteingemisches auf 4,7 und Sammeln
des desorbierten Überstandes gewonnen werden.
Das Harz-Proteingemisch wird dann auf einen pH von
5,0 bis 5,5 eingestellt und eine bis vier Stunden auf
65°C bis 72°C erhitzt. Vorzugsweise wird der
pH auf 5,2 bis 5,3 eingestellt und das Harz-Proteinge
misch 1 Stunde auf 70°C erhitzt.
Während der Wärmebehandlung werden die restlichen Globuline,
und zwar hauptsächlich die α- und β-Globuline, denaturiert,
während das Albumin nicht denaturiert wird und leicht gewon
nen werden kann.
Anschließend an die Wärmebehandlung wird der pH auf 3,5
bis 4,5 eingestellt, so daß man das gewünschte Albumin aus
dem Harz-Proteingemisch auswaschen kann. Vorzugsweise wird
das Harz-Proteingemisch vor der pH-Einstellung gekühlt und
der pH wird dann auf 4 eingestellt.
Die Albumingewinnung kann mit einer Reihe von Trennverfahren
erfolgen, so z. B. durch Sedimentierung, Filtrierung oder
Zentrifugierung, vorzugsweise jedoch durch Filtrieren des
pH-eingestellten Harz-Proteingemisches, Waschen des Filter
kuchens und Sammeln des Filtrats in Form der stark gereinig
ten Albuminfraktion.
Die Einstellung des pH auf den gewünschten Wert während des
beschriebenen Verfahrens kann durch Behandlung mit sauren
oder alkalischen Puffern, die klinisch verträglich sind,
erfolgen, z. B. mit Natriumacetat-Essigsäurepuffer oder
Zitronensäure zur Ansäuerung, oder mit Natriumcarbonat oder
Natriumhydroxid zur Erhöhung der Alkalität.
Vorzugsweise weden auch bekannte Albuminstabilisatoren wie
Natriumacetyltryptophanat und Natriumcaprylat während der
Wärmebehandlung in das Harz-Proteingemisch aufgenommen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
In diesem Beispiel wurde als Polymerharz DEAE-Sephadex A-50
verwendet, das ein im Handel erhältliches, mit Diäthylamino
äthyl substituriertes vernetztes Dextranpolymer ist. Zunächst
wurde das Polymerharz in 0,04 mol/l NaCl gewaschen. Plasma
aus konserviertem menschlichen Blut wurde mit 3 Teilen Was
ser auf 1 Teil Plasma verdünnt und dann mit 2 Gew.-% des ge
waschenen Harzes (2 g/100 ml) vermischt. Das Harz-Plasmage
misch wurde auf den pH 6 eingestellt, 30 Minuten gemischt,
filtriert und dann mit 0,002 mol/l NaCl gewaschen. Das
Filtrat, das vorwiegend aus Gammaglobulinen, β-Globulinen,
Fibrinogen und assoziierten Blutfaktoren bestand, wurde von
dem verbleibenden Harz-Proteinfilterkuchen abgetrennt. Die
ser Harz-Proteinfilterkuchen, der das adsorbierte Albumin
enthielt, wurde auf den pH 5,2 angesäuert. Dem vom Harz ad
sorbierten Protein wurde soviel Natriumcaprylatstabilisator
zugemischt, daß eine 0,012 mol/l Konzentration entstand,
ferner wurde NaCl bis zu einer 0,002 mol/l Konzentration
zugegeben. Das vom Harz adsorbierte Protein wurde dann
1 Stunde auf 70°C erhitzt. Die Suspension wurde auf Raum
temperatur abgekühlt, anschließend wurde das Material fil
triert und das Filtrat beseitigt. Das Albumin wurde aus dem
verbliebenen Harz-Proteinfilterkuchen mit durch Zitronensäure auf pH 4,0 angesäuerte mit
0,002 mol/l wäßrige NaCl-Lösung durch
halbstündiges Mischen und Abfiltrieren ausgewaschen.
Das Filtrat bestand aus der gewünschten Albuminfraktion,
die Ausbeute betrug 91,5% (bezogen auf die Albuminkonzen
tration im Originalplasma), die Reinheit lag bei 95,2%. Die
Reinheit des Albumins des aus dem Harz ausgewaschenen Pro
dukts wurde mittels Agarosegel-Elektrophorese in einem
Veronal-Puffer bei pH 8,6 mit einem Corning ACI Elektropho
reseapparat bestimmt. Bei dieser Bestimmung wurde ein
Coomassie Brilliant Blue R 250 (C.I. 42 660) Färbeverfahren
praktisch in Übereinstimmung mit dem von Fazekas de St. Groth
et al. in Biochem. Biophys. Acta 71, 377-391 (1963) be
schriebenen Verfahren angewandt, und für die Ablesungen
wurde ein Gelman ACD-15 Densitometer bei 600 nm verwendet.
Coomassie Brilliant Blue R 250 ist ein Proteinfärbemittel
mit großer Sensitivität, das sich bis zu 20 µg/cm Cuvetten
breite nach dem Lambert-Beer'schen Gesetz verhält und bis
0,5 µg/cm Cuvettenbreite empfindlich ist. Aufgrund dieser
Empfindlichkeit kann man mit Coomassie Brilliant Blue R 250
Proteinverunreinigungen in dem Albuminprodukt in einem hohen
Maß feststellen und die durchgeführte Messung bestätigt die
Herstellung eines Albuminproduktes von großer Reinheit.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde
als Ausgangsplasma ein von AHF befreites Plasma verwendet.
Ausbeute und Reinheit des Albuminproduktes waren praktisch
die gleichen wie in Beispiel 1.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde
nach dem ersen Filtrieren und vor der Wärmebehandlung eine
Zwischenstufe zur Entfernung von weiteren Globulinen und
von Fibrinogen aus dem Plasma eingefügt. In dieser Zwischen
stufe wurde der Harz-Proteinfilterkuchen aus der ersten
Filtrierung mit Zitronensäure auf einen pH von 4,7 in
0,002 mol/l NaCl eingestellt und 30 Minuten gemischt. Das
Gemisch wurde filtriert, gewaschen und anschließend der
Wärmebehandlung und den nachfolgenden Schritten von Beispiel
1 unterzogen. Das Filtrat aus der Behandlung bei pH 4,7 ent
hielt α- und β-Globuline sowie Fibrinogen, die für ver
schiedene bekannte therapeutische oder diagnostische Zwec
ke zurückbehalten werden können. Ausbeute und Reinheit des
endgültigen Albuminproduktes waren praktisch die gleichen
wie in Beispiel 1.
Anschließend an die erfindungsgemäße Gewinnung des gereinig
ten Albuminproduktes kann das Albumin bis zu einem gewünsch
ten Grad konzentriert und das konzentrierte Produkt kann auf
einen physiologisch verträglichen pH und Elektrolytgehalt
eingestellt werden; ferner kann es zur Viruszerstörung er
hitzt und durch Filtrieren oder ähnliche Verfahren geklärt
werden, so daß es klinisch brauchbar ist. Beispiele für
brauchbare Konzentrationsverfahren, die verwendet werden
können, sind
- 1. Lyophilisierung, mit nachfolgender Wie
derauflösung bis zu einem gewünschten Grad, wie 5% oder
25%, und
2. Ultrafiltration.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung einer Serumalbuminfraktion
mit hoher Ausbeute und großem Reinheitsgrad aus einem Ge
misch mit anderen Blutproteinkomponenten, wobei das Albu
min-Protein-Gemisch mit einem Polymerharz, das aus der
Gruppe der mit Di-Niedrigalkylaminoniedrigalkyl substitu
ierten, vernetzten Dextranpolymere gewählt wird, in Kon
takt gebracht wird und eine Hitzebehandlung durchgeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung mit dem Polymerharz ein bis vier Stunden
lang bei einem pH von 5,0 bis 5,5 und einer Temperatur
von 65°C bis 72°C erfolgt, wonach das Gemisch auf einen
pH von 3,5 bis 4,5 eingestellt wird, um das gewünschte Al
bumin selektiv daraus auszuwaschen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polymerharz in einer Kon
zentration von 1 bis 5 Gew.-% des Albumin-Protein-Gemisches
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der pH während der Wärmebe
handlung bei 5,2 bis 5,3 und während des Auswaschens bei
4,0 liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei ei
ner Temperatur von 70°C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Di-Niedrigalkylamino
niedrigalkyl Diäthylaminoäthyl ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Albumin-Protein-Gemisch
Blutplasma ist, das zuvor zur Entfernung von Gammaglobulin
fraktioniert worden ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der anfänglichen Frak
tionierung zur Entfernung von Gammaglobulin das Albumin-
Protein-Gemisch mit dem Polymerharz bei einem pH von 5,5
bis 7,5 in Kontakt gebracht und das nicht adsorbierte Ma
terial daraus als Gammaglobulinfraktion abgetrennt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die anfänglche Fraktionie
rung bei einem pH von 6,0 durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß in einem weiteren Schritt
α- und β-Globuline entfernt werden, wobei das harzadsor
bierte Albumin-Protein-Gemisch auf einen pH von 4,7 ein
gestellt und der desorbierte Überstand davon abgetrennt
wird.
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