DE3011714C2 - - Google Patents
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
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- A61L2/16—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
- A61L2/18—Liquid substances or solutions comprising solids or dissolved gases
-
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sterilisation oder
Entseuchung einer Apparatur nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei der Sterilisation oder Entseuchung von Apparaturen besteht
das Hauptproblem in der Vernichtung von Bakteriensporen. So können
bekanntlich zahlreiche Bakterien bei Temperaturen überleben, die
sehr vier höher liegen als deren normale Wachstumstemperaturen,
wobei es sich um thermoresistente, nicht als Sporen vorliegende
Bakterien handeln kann, obgleich diese Eigenschaft vor allem
für Bakterien typisch ist, die Endosporen bilden.
Endosporen halten in der Tat Temperaturen aus, die für die entsprechenden
vegetativen Zellen tödlich sind. So ist es z. B.
möglich, die Sporen bestimmter Bazillen mehrere Stunden lang
auf Temperaturen von über 100°C zu erhitzen, ohne daß dadurch
eine Sterilisation erfolgt. Selbstverständlich werden die Sporen
bei hohen Temperaturen zerstört, doch ist deren Sterbensrate sehr
viel niedriger als diejenige der entsprechenden vegetativen
Zellen.
Zur Zerstörung von Bakteriensporen lassen sich zwei Verfahrensweisen
mit sehr unterschiedlichen Zielen anwenden:
- - eine Sterilisation, die eine Zerstörung aller vorhandenen Bakteriensporen mit einer Wahrscheinlichkeitsrate zum Ziele hat, die mit dem Erfordernis nach der Kommerzialisierung steriler Produkte, die in sterilen Apparaturen verarbeitet sind, im Einklang steht. Dies ist z. B. der Fall bei der Sterilisation verschiedener, bei der Behandlung von Milch eingesetzter Materialien;
- - eine Entseuchung, die den Gehalt an Sporen auf ein Niveau herabsetzt, das für den angestrebten Verwendungszweck als ausreichend angesehen wird. Eine derartige Verfahrensweise ist z. B. auf bestimmten Gebieten der industriellen Behandlung von Gemüsen anwendbar.
Eine Sterilisationsbehandlung sieht die Einwirkung eines
Mittels mit sporicider Wirkung während einer vorbestimmten
Zeit und Temperatur vor, wobei die Gesamtheit von Zeit und
Temperatur, die für ein bestimmtes Verfahren charakteristisch
sind und zu einer bestimmten Sterilisationswirkung führen,
mit ′′Sterilisationsplan′′ bezeichnet wird.
Die Berechnung eines derartigen Plans basiert auf der genauen
Kenntnis der Behandlungsbedingungen (insbesondere in bezug
auf pH, Temperatur und Wasseraktivität) und der Zerstörungskinetik
von Bakteriensporen unter diesen Bedingungen. Dabei
wählt man für diese Berechnung die Parameter von Bakteriensporen
aus, die typisch sind für die thermoresistentesten
Stämme, die vernichtet werden sollen. Diese Stämme (oder Stämme
mit vergleichbaren Eigenschaften) müssen üblicherweise in dem
zu behandelnden Produkt oder Material vorliegen und sie müssen
außerdem befähigt sein, sich in dem Produkt nach dessen Sterilisation
zu entwickeln.
Eine Berechnung des Sterilisationsplans ist nur dann möglich,
wenn die Zerstörungskinetik der Bakteriensporen einem konstanten
und reproduzierbaren Gesetz folgt bei einer wie bei der anderen
Behandlung. Unter diesem Gesichtspunkt stellt daher die Sterilisation
durch Hitzeeinwirkung einen beachtlichen Vorteil dar.
So ist ganz allgemein die Zerstörungskinetik von Bakteriensporen
durch die folgende Gleichung charakterisiert:
E = log (No/N) = t/D T (1)
wobei E die Sterilisationseffizienz (definiert als der Logarithmus
der Verhältnisses zwischen No, der Zahl der ursprünglich
vorhandenen Bakteriensporen, und N, deren Zahl nach einer
Zerstörungsbehandlung während der Zeit t), das Verhältnis
darstellt zwischen der Behandlungsdauer t und einer Konstante
D T , die charakteristisch ist für die Behandlung des betreffenden
Stammes und Dezimalreduktionszeit bei der Temperatur T
gennant wird. Die Zerstörungskinetik kann somit leicht durch
eine Gerade wiedergegeben werden, durch Auftragen von log N
als Funktion von t.
Nachteilig an zahlreichen sporiciden Behandlungen ist, daß
bei diesen die Zerstörungskinetik nicht einem derart einfachen
Gesetz folgt. So gibt es zahlreiche Beispiele für Zerstörungskinetiken,
die durch die angegebene Gleichung (1) nicht beschrieben
werden können, wie z. B. die Druckschrift O. Cerf.,
Journal of Applied Bacteriology (1977) 42: 1-19, erkennen läßt.
Zu nennen sind ferner die Behandlungen in alkalischem Milieu
oder in Methylenglykol, Glutaraldehyd, Wasserstoffperoxid und
Ethylenoxid.
Bei den bekannten Sterilisationsverfahren wird mit feuchter
Hitze bei Temperaturen von über 100°C gearbeitet, wobei bekanntlich
bei über 100°C jeder zusätzliche Temperaturgrad mit stark
erhöhten Verfahrenskosten verbunden ist.
Ferner ist bei der Sterilisation mit Dampf oder der Sterilisation
mit heißem Wasser unter Druck Voraussetzung, daß die
gesamte zu sterilisierende oder zu entseuchende Apparatur den
anzuwendenden Druck aushält, so daß in den meisten Fällen kostspielige
Apparaturen verwendet werden müssen.
Es besteht daher ein starkes Bedürfnis an einer Sterilisation
oder Entseuchung bei Temperaturen unter 100°C sowie Verfahrensbedingungen,
die es ermöglichen, so nahe wie möglich bei Atmosphärendruck
zu arbeiten.
Gegenstand des Hauptpatents sind Hydroxyamine der Formel
worin bedeuten:
Reinen geradkettigen, gesättigten oder ungesättigten
aliphatischen Rest mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen und
Xein Brückenglied der Formeln -O-, -S- oder -NH-
und deren Salze, sowie die Verwendung dieser Hydroxyamine
als Sterilisations- oder Konservierungsmittel.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein besonders leicht
und einfach durchzuführendes und dennoch wirksames Verfahren zur
Sterilisation oder Entseuchung einer Apparatur anzugeben.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe mit einem Verfahren, wie es
in Anspruch 1 gekennzeichnet ist.
In vorteilhafter Weise führt man die Behandlung während einer
Zeitspanne von 1 bis 60 Minuten durch.
Vorzugsweise arbeitet man bei Temperaturen von 70 bis 90°C,
insbesondere während einer Zeitspanne von 10 bis 30 Minuten.
Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß ein Teil der aus dem Hauptpatent bekannten Verbindungen
Sterilisationsmittel eines besonderen Typs sind, die sich auch
als ′′Hilfsmittel für die Hitzeeinwirkung′′ bezeichnen lassen.
Die Wirkung des Hilfsmittels äußert sich dabei in einer wesentlichen
Verminderung des Absolutwerts der Widerstandsfähigkeit
von Sporen. Daraus ergibt sich, daß die wohlbekannten Berechnungsmethoden
für die Sterilisation durch Hitze insgesamt übernommen
werden können für die Sterilisation mit Hilfe derartiger Verbindungen
in einem Temperaturintervall von 60 bis 100°C bei
Atmosphärendruck.
Aus verschiedenen Versuchen, die diesbezüglich durchgeführt
wurden, ergibt sich, daß zur Erzielung einer zufriedenstellenden
Sterilisation die zu behandelnde Apparatur mit einer
Lösung, die 0,5 bis 2% der Verbindung, vorzugsweise 1%
der Verbindung, enthält, während einer Zeitspanne von 10
bis 30 Minuten, vorzugsweise während einer Behandlungszeit
in der Größenordnung von 20 Minuten, bei einer Temperatur
zwischen 70 und 90°C, vorzugsweise bei einer Temperatur
von 80°C, in Kontakt gehalten werden muß.
Eine Verbindung, die sich als besonders wirksam erwiesen hat,
ist die Verbindung der Formel:
in Form des Hydrochlorids, die im folgenden als Verbindung A
bezeichnet wird.
Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten
Verbindungen haben den weiteren Vorteil, daß sie nicht toxisch
sind, Haut und Schleimhäute nicht reizen, und nur eine sehr
schwache Korrosionswirkung sowohl auf Metallteile als auch auf
Kunststoffmaterialien ausüben.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Die sporicide Aktivität wird in Form von Überlebenskurven
wiedergegeben, d. h. durch eine graphische Auswertung, bei
der der Logarithmus der Konzentration an überlebenden
Sporen als Funktion der Zeit aufgetragen ist. Die auf diese
Weise erhaltene Überlebenskurve weist einen geraden Teil
auf, der einem gegebenenfalls vorliegenden Schulterabschnitt
vorausgeht. Dieser gerade Teil ist charakteristisch für
eine Dezimalreduktionszeit, d. h. für eine Zeit, die zur Verminderung
der Zahl der lebenden Sporen um 90% erforderlich
ist und durch den Buchstaben D symbolisiert wird.
D ist die zum Übergang der Überlebenskurve in eine logarithmische
Einheit erforderliche Zeit. Der Wert für D wird
in Minuten ausgedrückt.
Die Teile der Überlebenskurve, die geradlinig sind, werden
durch das umgekehrte Verhältnis ihrer Neigung wiedergegeben,
nämlich:
worin bedeuten:
t
= Behandlungszeit der Sporen in Minuten
No
= Zahl der lebenden Sporen pro ml z. Zt. Null
N
= Zahl der überlebenden Sporen pro ml z. Zt. t.
Der Wert für D erhöht sich als Funktion der Widerstandsfähigkeit
der Sporen. In bestimmten Überlebenskurven wird eine
Latenzperiode und ein Nachziehen festgestellt.
Die Latenz ist der Teil der Überlebenskurve, der dem Schulterabschnitt
entspricht.
Das Nachziehen ist charakterisiert durch die Verlangsamung
der Dezimalreduktionszeit, ausgehend von einer bestimmten
Zahl von Reduktionsdezimalen (von 3 bis 4).
Die sporicide Wirkung der Verbindung A in Kombination mit
Hitzeeinwirkung wurde an Sporen von Bacillus subtilis var.
niger untersucht, bei dem es sich um den Bezugsstamm bei
der Sterilisation auf chemischem Wege handelt. Die folgenden
Ergebnisse wurden erhalten:
- - die Verbindung A in einer Konzentration von 3% hat keine Wirkung bei Raumtemperatur (Temperatur unter 30°C),
- - bei 65°C führt der Zusatz der Verbindung A zu einer beträchtlichen Verminderung des Wertes für D (bei pH 7,0 beträgt D = 2,5 min anstelle von 6.10³ min),
- - die Wirkung der Verbindung A bei 65°C ist optimal bei pH 7 bis 8 und minimal bei pH 4,5,
- - die Wirkung der Verbindung A ist maximal bei Konzentrationen von mindestens 0,9% und sie verschwindet bei Konzentrationen von unter 0,01%.
Die Widerstandsfähigkeit gegenüber der Verbindung A von
Sporen von B. subtilis var. niger war zu gering, um eine
genaue Untersuchung in einem weiten Bereich von Temperatur
und Erhitzungsdauer zuzulassen. Es wurde daher unter den
anderen, für Laborstudien zur Verfügung stehenden Bezugsstämmen
Untersuchungen dahingehend durchgeführt, ob mindestens
einer unter ihnen eine Widerstandsfähigkeit besitzt,
die für eine derartige Untersuchung ausreicht. Nach
der Prüfung von Dutzenden von Stämmen fiel die Wahl auf
einen Stamm von B. licheniformis, der im Institut Pasteuer
unter der Nr. CNCM I. 079 hinterlegt ist und im Labor aufgrund
seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasserstoffperoxyd
Anwendung findet.
Der Wert für D bei 65°C in Gegenwart der Verbindung A
betrug 20 min bei pH 7,0 (gegenüber 2 · 10⁴ min in Abwesenheit
der Verbindung A); der Einfluß des pH-Wertes und der
Konzentration der Lösung an Verbindung A ist identisch
mit den Werten, die für die Sporen von B. subtilis var.
niger gefunden wurden.
In Temperaturintervall von 40 bis 80°C verminderte sich
der Logarithmus von D linear mit der Temperatur. Es ergab
sich somit die allgemeine Eigenschaft der Hitzeeinwirkung
auf die Bakteriensporen. Der Wert für z in Gegenwart der
Verbindung A ist jedoch eindeutig höher als in Abwesenheit
der Verbindung A (21,5°C anstelle von 8,9°C bei pH 7,0).
z ist die Zahl der Celsiusgrade, die erforderlich sind,
daß die T. D. T.-Kurve (Einfluß der Temperatur auf die Dezimalreduktionszeit)
in eine logarithmische Einheit übergeht:
worin bedeuten:
T₂-T₁= Behandlungstemperatur in °C,
D₁-D₂= Dezimalreduktionszeit in Minuten bei entsprechenden
Temperaturen.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Wirksamkeit der Verbindung
A gegenüber alleinigem Erhitzen abnimmt bei steigender
Temperatur.
Die Überlebenskurve ist die Kurve, welche den Logarithmus
der Zahl der überlebenden Sporen als Funktion der Erhitzungszeit
bei einer bestimmten Temperatur wiedergibt.
Unter idealen Bedingungen ist diese Kurve eine Gerade in der
eine Messung ermöglichenden Zone (10⁸ bis 10² überlebende
Sporen) und unter diesen Bedingungen lassen sich der Wert
für D genau berechnen und die zur Erzielung einer korrekten
Sterilisation erforderlichen Bedingungen sehr genau festlegen.
Als besonders wichtig erweist sich dabei, sicherzustellen,
daß für die geringen Zahlen von überlebenden Sporen
keine Verlangsamung oder gar Abplattung (als ′′Nachziehen′′
bezeichnetes Phänomen) der Kurve eintritt, was das Vorliegen
einer geringen Menge an Sporen, die der Behandlungswirkung
entgangen sind, anzeigt. Es verdient hervorgehoben zu werden,
daß ein derartiger Befund nicht bereits dann erbracht
ist, wenn eine neue chemische Verbindung mit sporicider
Wirkung entdeckt wird.
Für diese Untersuchung mit Verbindung A erwies es sich als
notwendig, nicht durch direkte Auszählung im Kulturmilieu
zu arbeiten, sondern mit Hilfe einer Filtration auf einer
Membrane, um jedes Einbringen von Verbindung A in das Kulturmilieu
auszuschließen (es erweist sich, daß das Wachstum
im Kulturmilieu von erhitzten Sporen in Gegenwart der
Verbindung A teilweise gehemmt wird). Unter diesen Bedingungen
ist die Wachstumskurve nach dem Erhitzen in Gegenwart
der Verbindung A bei pH 7,0 vollkommen linear und sie
zeigt kein Nachziehen bei Temperaturen von 80 und 90°C.
Die Überlebenskurve bleibt linear bei 50 bis 70°C, zeigt
jedoch ein Nachziehen bei einer Zerstörungsrate von 10⁵.
Die Überlebenskurve ist dann nicht mehr linear.
Die Sterilisation des gesamten Sterilisationskreislaufs für
Milch in einer Apparatur zur Behandlung von UHT-Milch erfolgt
in der Praxis bei 120 bis 130°C während 30 Minuten
und feuchter Hitze unter Druck.
Die Sterilisation mit der Verbindung A kann demgegenüber
wie folgt durchgeführt werden: der Sterilisationsplan wird
festgelegt auf ein Erhitzen bei 80°C während 20 Minuten
(oder auf jede andere gleichwertige Behandlung unter dem
Gesichtspunkt von deren sporicider Wirkung im Temperaturbereich
von 80 bis 100°C).
In einer ersten Phase wird eine 1%ige Lösung der Verbindung
A in einem geschlossenen Kreislauf im gesamten Sterilisator-
Milchkreislaufbereich umgewälzt. Die Temperatur
des Erhitzungsabschnitts des Sterilisators wird in solcher
Weise festgelegt, daß an jedem Punkt des Kreislaufs eine
Mindesttemperatur von 80°C herrscht.
Nach 20 Minuten Einwirkung bei dieser Temperatur wird der
Sterilisator auf normalen Sterilisationsbetrieb eingestellt
und mit Wasser gespeist, das unter den gleichen Bedingungen
wie später die Milch sterilisiert und gekühlt wird. Dieses
Wasser dient zum Evakuieren der Lösung von Verbindung A in
einen Vorratsbehälter für eine spätere Behandlung, und anschließend
zum Spülen. Dann wird Wasser mit Milch unter den
selben Bedingungen wie denjenigen, die nach der Sterilisation
durch alleinige Hitzeeinwirkung praktiziert werden,
durchgeleitet.
Eine weitere Anwendung der Verbindung A sieht die Entseuchung
von Apparaturabschnitten vor, die mit Bakteriensporen
stark verunreinigt sind. Im Blanchierabschnitt einer
Sterilisationskette für Gemüse begünstigt z. B. die dort
herrschende erhöhte Temperatur das Wachstum und die Sporenbildung
von thermophilen Bakterien (die zur Vermehrung bei
65 bis 70°C befähigt sind), deren Sporen eine ungewöhnlich
stark erhöhte Widerstandsfähigkeit besitzen. Die Entseuchung
dieses Abschnitts, das aus einem Material besteht, welches
eine Druckeinwirkung nicht aushält und wo übliche bekannte
chemische Sterilisationsmittel (Säuren, Basen, Chlorderivate
und dergleichen) wegen des Risikos einer Korrosion
nicht angewandt werden können, ist erfindungsgemäß durchführbar
unter den gleichen Temperaturbedingungen (80 bis
100°C) und höher und sogar bei einer tiefer liegenden
Temperatur zwischen 60 und 80°C, da in diesem Falle eine
Verminderung der Verseuchung mit Sporen auf ein akzeptables
Niveau angestrebt wird. Die Behandlungsdauer sollte im Hinblick
auf die Widerstandsfähigkeit von thermophilen Sporen
in der Größenordnung von 20 bis 30 min liegen, kann jedoch
variiert werden je nach Risiko der tatsächlichen Verunreinigung
und Häufigkeit der Entseuchungsoperationen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Sterilisation oder Entseuchung einer Apparatur
durch Behandlung mit einer wäßrigen Lösung, die mindestens
0,01 Gewichtsprozent einer Verbindung der Formel
worin R einen n-Alkylrest mit 5 bis 14 Kohlenstoffatomen
bedeutet, in Form der Base oder von Salzen enthält, nach
Patent 26 06 106, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Apparatur bei einer Temperatur zwischen 60 und 100°C
bei Atmosphärendruck mit der Lösung behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Behandlung während einer Zeitspanne von 1 bis
60 Minuten durchführt.
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