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Gepufferte Phenol-Dialdehyd-Entkeimungszusammen-
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setzungen Die Erfindung betrifft eine bei Zimmertemperatur wirkende
wäßrige Entkeimungs- bzw. Sterilisationszusammensetzung, die 0,75 bis 4,0 Gew.-%
Glutaraldehyd und 4 bis 15 Gew.-% Phenol und ein Metallphenat, vorzugsweise Natriumphenat,
enthält.
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Gegebenenfalls vorhanden sind 1 bis 5 Gew.-% Natriumtetraborat, 2
bis 10 Gew.-% Feuchtaltemittel, wie Glycerin, Diäthylenglycol oder Propylenglycol
und ein oberflächenaktives ijittel. Ein bevorzugter pH-Bereich beträgt 7,0 bis 7,4.
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Die Erfindung betrifft wäßrige chemische Zusammensetzungen für die
Zimmertemperatursterilisierung mit verbesserter Wirksamkeit und längerem Aktivleben
bzw. längerer wirksamer Verwendungsfähigkeit.
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Für medizinische, klinische und industrielle Anwendungen ist ein wirksames
Sterilisationsverfahren erforderlich. Bei der wiederholten Verwendung erfordern
medizinische und zahnmedizinische Instrumente und Vorrichtungen Sterilisationsverfahren,
die sicher, wirksam und schnell sind. Die vorhandenen Verfahren und Methoden sind
jedoch mühevoll, zeitverbrauchend, kostsnielig oder ihnen fehlt der Erfolg.
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Chemische Sterilisierung bei Zimmertemperatur besitzt gegenüber anderen
Sterilisationsverfahren Vorteile und wurde daher im Verlauf der vergangenen Jahre
stark beachtet. Viele "kalte Entkeimungs"-Zusammensetzungen bzw. kalte Sterilisations
r - -Zusammensetzungen werden in der Literatur vorgeschlagen.
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Für Einzelheiten hinsichtlich Chemosterilisatoren bzw. Chemosterilisationsmittel
und Verfahren zu ihrer Anwendung wird auf 'tChemical Sterilizers" von P.l4. Borick
in "Advances in Applied Microbiology", Band 10, Seiten 291 bis 312 (Academic Press,
1-T.Y. 1968) verwiesen.
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Damit die Kriterien für eine Sterilisation erfüllt werden, muß eine
chemische Zubereitung fähig sein, alle Formen von mikrobiologischem Leben, einschließlich
von Sporen, die gegenüber der Sterilisierung hoch resistent sind, abzutöten. Eine
solche chemische Zubereitung muß bakterizid, fungizid, viruzid als auch sporizid
wirken. Während Desinfektionsmittel, Germizide und Antiseptika fähig sind, fast
alle krankheitsverursachenden Organismen zu zerstören, sind sie im allgemeinen für
(pathogene) Sporen nicht abtötend und sind somit keine
Chemosterilisatoren.
Relativ wenige antimikrobielle Mittel wirken wirklich sporizid und können als Chemosterilisatoren
venvendet werden.
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In den vergangenen Jahren war das am häufigsten verwendete wäßrige
chemische Sterilisationsmittel eine gepufferte 2%ige Glutaraldehydlösung. Glutaraldehydlösungen,
die mit einem sauren ptI-Wert hergestellt werden, sind bei Zimmertemperatur normalerweise
nicht sporizid bzw. sporentötend bzw. sporenabtötend (in der vorliegenden Anmeldung
wird der Ausdruck "sporizid" der Einfachheit halber verwendet). Wenn eine solche
Lösung jedoch alkalisch gemacht ist, ist die sporizide Aktivität in diesen Lösungen
nicht sehr ausgeprägt.
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Eine weitere Schwierigkeit, die bei alkalischen Glutaraldehydlösungen
auftritt, ist ihre mangelnde Stabilität. Solche Lösungen verlieren sowohl ihre sporizide
Aktivität als auch den identifizierbaren Glutaraldehyd in etwa 2 Wochen, nachdem
sie alkalisch gemacht mrden. Ein weiteres Problem bei zeigen alkalischen Glutaraldehydlösungen
ist die relativ lange Behandlungszeit (10 h bei Zimmertemperatur), die für die Sterilisation
erforderlich ist. Im Handel erhältlich alkalische Glutaraldehydzusammensetzungen
zeigen nur eine begrenzte aktive Gebrauchsdauer und erfordern langlährende EintauchZeiten
für die Sterilisation, d.h. die Hersteller raten davon ab, die aktivierte Lösung
mehr als 2 Wochen zu verwenden, und verlangen eine Eintauchzeit von mindestens 10
h bei Zimmertemperatur.- Saure Glutaraldehydzusammensetzungen sollen relativ stabiler
sein als alkalische Glutaraldehydzusammensetzungen und eine verlängerte Gebrauchsdauer
aufweisen, die sauren Glutaraldehydzusammensetzungen sind jedoch bei Zimmertemperatur
nicht sporizid. Für nähere Einzelheiten hinsichtlich Glutaraldehyd enthaltende Sterilisationszusammensetzungen
wird auf die US-Patentschriften 3 016 328, 3 282 775 und 3 697 222 verwiesen.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzungen zeigen eine verbesserte Stabilität
und eine verbesserte aktive Gebrauchsdauer und die aktivierten Lösungen besitzen
eine Sterilisationsgebrauchsdauer, die länger ist als 30 Tage, und zur Sterilisation
sind 6 3/4 h bei Zimmertemperatur erforderlich.
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Gegenstand der Erfindung ist eine wäßrige Zusammensetzung, die 0,75
bis 4,0 Gew.-% Glutaraldehyd zusammen mit Phenol und einem Metallsalz von Phenol
insgesamt von 4 bis 15% enthält.
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Die Zusammensetzung kann weiterhin gegebenenfalls zusätzliche Puffermittel,
vorzugsweise 1 bis 5% Natriumtetraborat, anionische und/oder nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel insgesamt von 2 bis 10% und ein Feuchthaltemittel, wie Glycerin, Propylenglycol
oder Diäthylenglycol, von 2 bis 10°ó enthalten.
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Glutaraldehyd ist sauer und wirkt selbst bei Zimmertemperatur nicht
sterilisierend (d.h. er ist nicht sporenabtötend bzw.
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sporizid). In der US-Patentschrift 3 016 328 wird angegeben, daß durch
Zugabe eines geeigneten alkalischen Puffers zu Glutaraldehyd die entstehende Lösung
ein aktives Sporizid im pH-Bereich von 7,4 bis 10,0 wird. In alkalischen Lösungen
polymerisiert Glutaraldehyd jedoch und verliert seine sporizide £tivität. Alkalischer
Glutaraldehyd ist weiterhin nicht pH-stabil. Dementsprechend verlieren die alkalischen
Clutaraldehyd-Sporizidzubereitungen ihre Wirksamkeit im Verlauf der Zeit. Wie oben
enfähnt, werden verschiedene alkalische Glutaraldehydzusammensetzungen im Handel
wrertrieben und es wird angegeben, daß die (aktivierte) Lösung nicht nach 14 Tagen
verwendet werden soll. Eine wesentliche Erhöhung in der aktiven Gebrauchsdauer bzw.
dem Aktivleben eines gepufferten Glutaraldehyds stellt somit einen beachtlichen
technischen Fortschritt dar.
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Ein weiteres Gebiet, bei dem eine Verbesserung erforderlich ist, ist
die Abtötungszeit, d.h. die Eintauchzeit, die für die vollständige Sterilisation
erforderlich ist. Alkalische Glutaraldehydzubereitungen mit 2% Glutaraldehyd als
einzigen aktiven Bestandteil erfordern im allgemeinen eine 1 O-stündige Sterilisationszeit.
Die Erhöhung der Glutaraldehydkonzentration kann helfen, aber 4% Glutaraldehyd ist
nicht wesentlich besser als 2% Glutaraldehyd als Sporizid. Eine gewisse Verbesserung
in der Abtötungszeit wurde erhalten, indem man Formaldehyd als anderen aktiven Bestandteil
mit Glutaraldehyd zusammen verwendete. Formaldehyd verleiht der Zubereitung jedoch
ungünstige Eigenschaften, da die Zusammensetzung dann toxische Dämpfe und einen
stechenden Geruch emittiert.
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Sowohl alkalischer als auch saurer Glutaraldehyd zeigt korrodierende
Eigenschaften hinsichtlich der Metalle, die in den medizinischen und zahnmedizinischen
Instrumenten und Appara- -ten verwendet werden. Die derzeit auf dem Markt erhältlichen
Glutaraldehydzusammensetzungen enthalten Ro stinhibitoren zur Verhinderung der Korrosionsbeschädigung.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind eine Kombination aus
gepuffertem Phenol und Glutaraldehyd. Einzeln ergeben Phenol, phenolische Derivate
oder Glutaraldehyd keine Sterilist bin bei Zimmertemperatur. (Alkalischer Glutaraldehyd
ergibt sie natürlich).
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Gepufferte Phenolzusammensetzungen zeigen unerwartete Eigenscilaften
(n diesem Zusammenhang wird auf die Pflanzenwachstumsstimulierung verwiesen, die
in der US-Patentschrift 3 674 45d beschrieben wird) und können selbst keine Letalität
erzeugen, aber sie bewirken, daß Mikroorganismen gegenüber dem Angriff von Glutaraldehyd
empfindlicher werden. Offensichtlich ist dies der Grund für die verbesserte sporizide
Aktivität.
Untersuchungen haben gezeigt, daß die Nombination aus gepuffertem Phenol und Glutaraldehyd
wesentlich besser wirkt als alkalischer Glutaraldehyd allein bei der Sterilisation
bei Zimmertemperatur.
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Es t.!mrde weiterhin gefunden, daß die Kombination aus Glutaraldehyd
und gepuffertem Phenol eine wesentliche Verbesserung der Gebrauchs dauer ergibt
und daß den alkalischen Glutaraldehydzusammensetzungen dadurch eine inhärente Antikorrosionseigenschaft
verliehen wird. Die gepufferte Phenol/Glutaraldehyd-Kombination ist bei pH-Werten
unter 7,4 wie auch im stärker alkalischen Bereich über 7,4 wirksam. Ein pH-Wert
unter 7,4 ist jedoch bevorzugt, da die Stabilität der Lösung in diesem niedrigeren
pI-I-Bereich verbessert ist.
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Die gepufferte Phenol/Glutaraldehyd-Kombination, insbesondere die
bevorzugten Zubereitungen, besitzen eine aktive Sterili- -sationsgebrauchsdauer
bzw. ein aktives Sterilisationsleben von mehr als 30 Tagen und erfordern 6 3/4 h
(und möglicherweise eine kürzere) Eintauchzeit zur Erreichung einer vollständigen
Sterilisation bei Zimmertemperatur. Weiterhin ist es nicht erforderlich, einen speziellen
Rostinhibitor zuzugeben. Die gepufferte Phenolzusarmnensetzung ohne Glutaraldeh=Td
darin besitzt eine Gebrauchsdauer bzw. eine Lagerbeständigkeit von 5 Jahren oder
mehr.
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Die Verbesserung in der nützlichen Gebrauchsdauer und in der Abtötungszeit
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist durch die verbesserte Stabilität erkennbar.
Eine wirksamere Glutaraldehyd-Sterilisationszusammensetzung erfordert eine längere
Zeit, bis sie zu den minimal annehmbaren Wirksamkeitswerten abfällt. Eine Verbesserung
der Stabilität ergibt für den Verbraucher eine Zusammensetzung, die einen größeren
Prozentgehalt an ihrer ursprünglichen (Abtötungs-) Aktivität
während
der bewerteten bzw. bemessenen Versuchszeit für die Zusammensetzung gibt. Versuche,
die mit verschiedenen Verhältnissen an gepuffertem Phenol und Glutaraldehyd und
verschiedenen Phenolkonzentrationen gemacht wurden, zeigen, daß bei einer Stabilitätsverbesserung
ebenfalls die Wirksamkeit verbessert wird.
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Verdünnungsuntersuchungen, bei denen der Glutaraldehydgehalt stark
variiert wurde, zeigen, daß die sporizide Wirksamkeit des Glutaraldehyds b i einer
Glutaraldehydkonzentration von 0,75 bis 4,0 Gew.-% hoch bleibt. Die Verdünnungsuntersuchungen
zeigen weiterhin an, daß die Kombination aus gepuffertem Phenol und Glutaraldehyd
bakterizider ist als jeder Bestandteil allein.
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Die Tatsache, daß die Wirksamkeit durch die Anwesenheit eines gepufferten
Phenols verbessert wird, ist ebenfalls bei pH-Abtastuntersuchungen erkennbar, die
zeigen, daß die sporizide Aktivität der Zusammensetzung durch den pFt-Wert weniger
begrenzt wird. Die Zusammensetzung ist innerhalb des pH-Bereichs von 7 bis 10 wirksam
und sie ist offensichtlich bei Zimmertemperatur bei einem DI-I-Ifert unter 7 wirksam.
in der Praxis ist der pipe bereich von 7,0 bis 7,4 bevorzugt, da man in diesem Bereich
eine verbesserte Stabilität erhält. Der pH-Wert der Zusammensetzung kann auf den
gewünschten Wert durch Zugabe von Chloralasserstoffsäure oder Wegnahme von Puffer
oder beiden eingestellt werden.
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Es wurde gefunden, daß die Anwesenheit von Natriumtetraborat (Natriumborat)
als Puffermittel in Mengen von 1 bis 5 Gew.-eo nützlich ist.
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Weiterhin ist ein Phenat, vorzugsweise 1Tatriumphenat, mit 0,5 bis
5 Gew.-%Ó ein nützliches Puffermittel. Die Konzentration an Phenol/Phenat beträgt
4 bis 15 Gew.-%, wobei das Phenol im Bereich von 3 bis 10 Gew.-% liegt.
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Oberflächenaktive Mittel sind qüns chenswerte Bestandteile und sie
dienen zur Erleichterung der Penetration der aktiven Bestandteile in die Poren,
Spalten und unregelmäßigen Oberflächen von den durch Eintauchen in wäßrige Zubereitungen
zu sterilisierenden Objekten.
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Es wurde gefunden, daß in der Praxis die Anwesenheit anionischer und/oder
nicht-ionischer oberflächenaktiver Mittel einzeln oder in verschiedenen Kombinationen
wirksam ist. Eine Kombination von oberflächenaktiven Mitteln in einem Verhältnis
von 60 : 40 bis 40 : 60 von anionischen und nicht-ionischen oberflächenaktiven IIitteln
ist bevorzugt. Beispiele für oberflächenaktive Mittel sind Matrium-n-dodecylbenzolsulfonat
und Natriumcocoylsarcosinat. Durch die oberflächenaktiven Mittel wird die Aktivität
der Zubereitung verbessert. Versuche mit unterschiedlichen Gehalten und Konzentrationen
an oberflächenaktiven Mitteln zeigen, daß ein hoher Gehalt an oberflächenaktiven
Mitteln, d.h. 2 bis 10:6, die sporizide Aktivität der Zusammensetzung als Ganzes
verbessert.
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Ein weiterer Bestandteil ist ein Feuchthaltemittel aus der Gruppe
Glycerin, Propylenglycol unC Jiäthylenglycol in Mengen von 2 bis 10 Gew.-%.
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Die gesamte Zubereitung kann in einer Form, die zwei Behälter umfaßt,
zur Verfügung gestellt werden. Ein Behälter enthält dann den Glutaraldehyd, beispielsweise
als 25- bis 50%ige Lösung, und der andere Behälter enthält -das Puffersystem.
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Die besonders bevorzugte Ausführungsform aus Phenol/Phenat-Puffer,
die in dem folgenden Beispiel A näher erläutert wird, kann entweder verdünnt werden
oder innerhalb des Bereiches von etwa 0,4- bis 1,5-fachem des vollen Konzentrationsbereichs,
der im Beispiel A aufgeführt wird, weiter konzentriert werden. Glutaraldehyd kann
bis zu einer Endkonzentration von 0,75 bis 4,0 Gew.-% der Zubereitung zugegeben
werden. 2% Glutaraldehyd sind jedoch bevorzugt.
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Die folgenden beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel A Eine Versuchszubereitung enthält die folgenden Bestandteile:
I. Gepuffertes Phenol Gew.-%, a) Phenol 7,05 b) Natriumphenat 1,20 c) Natriumborat
2,35 d) Diäthylenglycol 6,30 e) Na-n-dodecylbenzolsulfonat (80% aktives Material)
7,00 f) Na-cocoylsarcosinat (30% aktives Material) -10,95 g) destilliertes H20 50
+ q.s.
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h) 6M-Chlorwasserstoffsäure q.s.
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92,00 II.
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25% Glutaraldehyd 8,00 100,00 Verfahren: Die Bestandteile a) bis f)
werden in einen abgewogenen Behälter zugegeben und dann wird der größere Teil des
destillierten
Wassers zugefügt und es wird gerührt. (Die Lösung
kann auf 45°C zur Erleichterung der Auflösung erhitzt werden).
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Unter Rühren wird 6M-Chlorwasserstoffsäure oder Natriumhydroxid zugegeben,
bis der pH-Wert den innerhalb des pH-Bereichs von 7 bis 10 gewünschten Wert erreicht.
Der nicht-eingestellte pSI-Wert beträgt etwa 9,5. Es wird ausreichend zusätzliches
destilliertes Wasser zugegeben, so daß man die gewünschte Gesamtmasse erhält. (Wenn
ein Erhitzen zur Erleichterung der Auflösung nicht erforderlich ist, werden durch
Zugabe von Chlorwasserstoffsäure die Feststoffe bei pH-Werten nahe von 7,5 aufgelöst).
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Das gepufferte Phenolsystem und der Glutaraldehyd können in getrennten
Behältern, bis sie benötigt werden, aufbewahrt werden. Für die Venrnndung werden
die entsprech0nden Lösungen vermischt.
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Beispiel 1 Verfahren: Aus Kulturen von EPA werden angegebenen Stämme
aus Clostridium sporogenes und Bacillus subtilis-Sporen gezüchtet, gesammelt, aus
Porzellan-llalbzylindern und Schlingennähten aufgetragen und in einem Partialvakuum
getrocknet, genau wie es in "Official Final Action Sporicidal Test of the A.O.A.C.
(Official Methods of Analysis, 11. Auflage)" beschrieben wird.
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Um die entsprechende Resistenz der Sporen zu zeigen, werden beide
Arten von Trägern mit beiden Organismen verseucht (insgesamt vier verschiedene Kombinationen)
und 2,5N-HCl, genau wie in dem A.O.A.C.-Sprorizid-Test beschrieben, bei 200C ausgesetzt.
Die Sporen, die bei diesem Testverfahren verwendet werden, überleben eine Einwirkung
von 2,5N-HCl während 2 bis 20 min.
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Eine Lösung (pH 7,25), hergestellt gemäß Beispiel A, wird auf ihre
sporizide Aktivität mit den, wie ooen beschrieben, hergestellten Trägern geprüft.
Die Versuche werden bei 250 C mit einer Einwirkung von 6 3/4 h unter Verwendung
des in dem Sporizid-Test von A.O.A.C. beschriebenen Verfahrens durcigeführt. Zur
leichteren lleutralisation von irgendeinem Chemosterilisationsmittel, das mit den
Trägern in das Kulturmedium eingetragen worden ist, wird eine doppelte Rohrübertragung
in einem fluiden Thioglycolatmedium, das 0,5% "Tween 80" enthält, durchgeführt.
Die Träger in dem Kulturmedium werden inkubiert, in der Wärme abgeschreckt und erneut,
wie in dem Sporizid-Testverfahren spezifiziert, inkubiert.
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Die sporizide bzw. sporenabtötende Aktivität wird insgesamt bei 600
Wiederholungen wie folgt geprüft: a) Drei Proben, die drei unterschiedliche Zubereitungen
darstellen, bei denen beide Arten von Cragern (Porzellan-Halbzylinder und chirurgische
Seidenschlingennähte) verwendet werden und beide Testorganismen (Bacillus subtilis
und Clostridium sporogenes), werden verwendet.
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30 Wiederholungen werden mit jedem Organismus auf jeder Art von Trger
durchgeführt, so daß insgesamt 120 Wiederholungen oder Träger für jede Probe verwendet
werden.
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b) Doppelte Proben der Zubereitung nach einer Alterungszeit von 60
Tagen unter Verwendung von 30 Wiederholungen mit beiden Testorganismen und beiden
Arten von Trägern. Dies sind insgesamt 120 Wiederholungen oder Träger für jede Probe.
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Ergrbnisse Kan erhält keine positiven Ergebnisse bei irgendeiner der
600 Wiederholungen.
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Beispiel 2 A. Die gemäß Beispiel A hergestellte Zubereitung wird periodisch
im Verlauf einer Zeit von 5 Wochen gegenüber B. subtilis-Sporen zur Messung der
Variation im "D"-Wert bei 250C im Verlauf von 5 Wochen geprüft (das D-Wertverfahren,
das bei der vorliegenden Anmeldung verwendet wird, wird im folgenden näher erläutert).
Zusätzlich werden die pH-Werte gemessen. Für Kontrollzwecke wird eine im Handel
erhältliche alkalische Glutaraldehyd-Sterilisationszusammensetzung auf ähnliche
Weise geprüft.
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Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
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Tabelle ii gepuffertes Phenol/Glutaraldehyd im Kandel erhältlicher
alkalischer Glutaraldehyd Alter der D-Wert pH D-Wert pH Lösung (25 C) (25 C) frisch
14 min 7,30 32 min 8,15 1 Woche 19 II 7,23 44 tl 7,55 2 Wochen 14 " 7,23 58 " 7,45
3 Wochen ~ 7,27 7,30 4 Wochen - 7,22 7,30 5 Wochen 30 1 7.12 140 " " 7,30 Gesamtänderung
des pH-Werts im Verlauf einer Zeit von 5 Wochen 0,18 0,85
D-Wertverfahren:
Damit man den D-Wert einer gegebenen Zubereitung erhält, werden 0,1 ml Bacillus
subtilis-Sporensuspension so standardisiert, daß sie 1 x 108 Sporen pro ml enthalten,
und sie werden auf 10 ml der Versuchszubereitung pipettiert, die bei 25°C im Wasserbad
zu einem Thermogleichgewicht gebracht wurde. Dies ergibt eine Konzentration von
1 x 106 Sporen pro ml flestzubereitung oder Mittel. Sofort wird 1 ml des Testmittels,
das Sporen enthält, entnommen und in eine 99-mlsterile Blindwasserprobe, die 0,5%
Tween 80 enthält, gegeben.
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Die Blindprobe wird dann geschüttelt, verdünnt und in Dextrose Agar
(Difco) als Platte gegeben, die ebenfalls 0,5% Tween 80 enthält. lTach Inkubation
der Platten während 43 h bei 370C wachsen die überlebenden Sporen in Kolonien, die
gezählt werden können.
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Die Platten werden auf ähnliche Weise aus Proben hergestellt, die
aus dem Testmittel entnommen werden, in ausgewählten In- -tervallen von 5 bis 45
min, nachdem die Sporen zugegeben wurden. Die Kolonien, die die überlebenden Sporen
darstellen.
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werden für es Zeitintervall für eine gegebene Testlösung gezahl .
Diese Bakterienzählungen werden in übliche Logarithmen überführt und graphisch gegenüber
der Zeit aufgetragen.
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Eine durch diese Punkte gezeichnete Linie ergibt die charakteristische
Todeskurve für die ver:rendete Testlösung. Aus dieser graphischen Darstellung wird
die Zeit, die zur Verringerung der Population lebensfähiger Sporen für einen Logarithmus
erforderlich ist, berechnet und so wird der D-Wert für die Testlösung erhalten.
Ausgenommen, wenn Alterungsuntersuchungen durchgeführt werden, wurden die Teatmittel
bzw. -verbindungen gerade vor der Prüfung aktiviert.
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B. Eine 600-Reagenzglas- bzw. -Rohruntersuchungen, wie im Beispiel
1 beschrieben, wurde mit einer Lösung durchgeführt,
die gemäß Beispiel
A hergestellt wurde und 30 Tage vor der Prüfung aktiviert wurde (d. h. der Puffer
und der Glutaraldehyd wurden vermischt). Diese Untersuchung ergibt keine positiven
Ergebnisse bei irgendwelchen der 600 Wiederholungsversuche bei 6 3/4-stündigem Kontakt.
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Beispiel. 3 Die Zusammensetzung von Beispiel A wird auf die Korrosions-und
chemische Reaktivität gegenüber zahnmedizinischen und klinischen Geräten überprüft,
die normalerweise sterilisiert werden.
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Die Zubereitung ist gegenüber festen rostfreien Stahl- und plattierten
Gegenständen trotz Behandlung bis zu 83 Tagen bei Zimmertemperatur von Umgebungstemperatur
bis 45 0C inert. Plattierte Gegenstände zeigen eine Reaktivität (durch elektrochemische
Korrosion) nur, wenn die Plattierung bis zu dem Kohlestahl abgenutzt ist.
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Eine milde Reaktivität gegenüber Aluminium wurde festgestellt.
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Die Flexibilität und Elastizität von Schläuchen und Kautschukgegenständen
wird nach 21-tägiger Einwirkung der Zubereitung bei Umgebungstemperatur nicht verschlechtert.
In sich bewegenden oder passenden Teilen von auf ähnliche Weise behandelten Kunststoffspritzen
bzw. -nadeln konnte man kein Weichwerden oder eine Änderung in der Größe nachweisen.
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Beispiel 4 Die gepufferte Phenolzusammensetzung von Beispiel A wird
allein verdünnt auf 25% mit destilliertem Wasser (20 ml + 5 ml
H2O)
und in verdunster Konzentration mit unterschiedlichen Gehalten an Glutaraldehyd
geprüft (Die Menge an zugegebenem H2O wird so eingestellt, daß der Wassergehalt,
der mit der 25%igen Glutaraldehydlösung zugegeben wird, kompensiert wird).
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Die Testorganismen sind B. subtilis-Sporen. Der pH-Wert aller Testlösungen
wird auf 8,25 eingestellt. Für Kontrollzwescke wird eine im Handel gekaufte alkalische
Glutaraldehyd-Sterilisationszusammensetzung verwendet.
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Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt: Tabelle
IV gepuffertes Phenol Glutaraldehyd- "D"-Wert konzentration (250C) volle Stärke
0 15 h verdünnt 0 15 " " 0,225% 225 min " 0,50% 90 " " 0,75% 39 " " 0,90% 25 " "
1,00% 13 " " 1,50% 10 " " 2,00% 8 " im Mandel erhältlicher Glutaraldehyd 2,00% 31
" Beispiel 5 Die Zubereitung von Beispiel A wird hergestellt, wobei man das Propylenglycol
(Feuchthaltemittel) wegläßt Ein Vergleichsversuch wird gegenüber der vollen Zubereitung
von Beispiel A und einem Vergleich (im Handel erhältliches alkalisches Glutaraldehyd-Sterilisationsmittel)
durchgeführt. B.
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subtilis-Sporen werden bei 25°C und einem pH-Wert von 8,25 verwendet.
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Die Versuche zeigen, daß mit oder ohne Propylenglycol die "D"Werte
unter 5 min liegen. Der "D"Wert der im Handel erhältlichen Präparation beträgt 45
min.
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Beispiel 6 Die Folgen einer relativen Verdünnung von Phenolpuffer
und Glutaraldehyd werden im folgenden erläutert.
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Der Phenolpuffer von Beispiel A wird mit destilliertem Wasser, wie
in der folgenden Tabelle VI aufgeführt, verdünnt.
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Glutaraldehyd wird in den Mengen in Gew.-%, wie sie in der folgenden
Tabelle VI aufgeführt sind, zugegeben. Alle Zusammensetzungen besitzen einen pH-Wert
von 8,25 und werden als frisch hergestellte Lösungen geprüft.
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In der folgenden Tabelle sind die D-250C-Werte der Kombinationen aus
Phenolpuffer und Glutaraldehyd aufgeführt.
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tabelle VI (D-Werte bei 25°C) , Glutaraldehyd Pufferkonzentration
0,25 0,5 0,83 1,0 ~ 1,5 2,0 20%iger Puffer 192 120 65 55 51 25 40%iger Puffer 220
110 45 33 26 16 60°Oiger Puffer 130 120 20 35 25 21 13 80%iger Puffer 220 150 30
34 19 12 Puffer mit voller Stärke 255 87 - 17 - 10 D-Wert = Zeit in min zur Verringerung
der Sporenpopulation bei einem Logarithmus.
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Weiterhin wird 20, Glutaraldehyd in phenolischem Puffer voller Konzentration,
in 80%igem phenolischen Puffer und in 60%igem phenolischen Puffer, alle frisch hergestellt,
bei verschiedenen pH-Werten von 7,0 bis 8,3 gegenüber B. subtilis-Sporen geprüft.
"D"-t;rerte von 3 bis 12 min werden erhalten, wobei die niedrigeren "D"-Werten am
oberen Ende des pH-Bereiches liegen.
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Beispiel 7 Die Wirksamkeit der Zusammensetzung von Beispiel A gegenüber
grampositiven und gramnegativen Organismen wird im folgenden erläutert. Die Komponenten
(Tabelle VII - B, C) und die vollen Zubereitungen (Tabelle VII - A werden bei verschiedenen
Konzentrationen geprüft. Alle Verdünnungen erfolgen mit destilliertem Wasser. Der
verwendete Test ist der "Use-Dilution Test" (Verwendungs-Verdünnungs-Test), wie
er in AOAC, 11.
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Auflage, beschrieben wird, und die Testorganismen sind solche Stämme,
wie sie von AOAC für dieses Verfahren empfohlen werden.
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Die Überlebensgehalte für jeden Test sind in der folgenden Tabelle
zusammengefaßt:
Tabelle VIIA Überleben der behandelten Organismen
Verdünnung von Staphylococcus Salmone lla Ps eudomonas phenolischem Puffer aureus
choleraesuis aeruginosa + 2% Glutaraldehyd ATCC 6538 ATCC 10708 ATCC 15442 1 : 2
0/10 1 : 4 0/10 - -1 : 8 8 0/10 1 : 10 0/10 0/20 1 : 16 0/10 0/10 0/40 1 : 20 0/10
0/10 0/50 1 : 30 0/10 0/10 0/10 1 : 40 0/10 0/10 3/20 1 : 50 0/50 0/20 1 : 60 0/10
2/20 1 : 64 0/10 - -Tabelle VIIB Überleben der behandelten Organismen Verdünnung
von phe- Staphylococcus Salmonella Pseudomonas nolischem Puffer aureus choliraesuis
aeruginosa (kein Glutaraldehyd) 1 : 4 1/10 ~ 0/10 1 : 8 0/10 0/10 1/10 1 : 10 5/10
0/10/2/10 5/10 1 : 20 10/10 9/10 1 : 30 : 40 10/10 1 : 50 1 : 60 10/10
Tabelle
VIIC Überleben der behandelten Organismen Verdünnung von 2% Staphylococcus Salmonella
Pseudomonas Glutaraldehyd (kein auerus choleraesuis aeruginosa phenolischer Puffer)
1 : 2 - 0/10 -1 : 4 0/10 0/10 0/10 0/10 1 : 8 0/10 0/10 0/10 0/10 1 : 10 1/10 2/10
0/10 10/10 1 : 20 10/10 5/10 0/10 10/10 1 : 30 - 10/10 -1 : 40 - - 10/10 1 : 50
- - -1 : 60 - 10/10 10/10 Tabelle VIID Die bakterizide Wirksamkeit der vollen Zubereitung
wird mit derjenigen mit dem Phenolpuffer und 2% Glutaraldehyd als Vergleich verlichen.
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Testorganismus höchste Verdünnung, bei der eine bakterizide Wirkung
auftritt volle Zube- nur Puffer nur reitung Glutaraldehyd Staphylococcus aureus
1 : 64 1 : 8* 1 : 8 Salmonella cholerasuis 1 : 50 1 : 8 1 : 8 Pseudomonas aeruginosa
1 : 30 1 : 4 1 : 8 ein Test bei 1 : IL ist ebenfalls positiv.
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Schlußfolgerungen Die in der Tabelle VIID zusammengefaßten Ergebnisse
zeigen eine wesentlich größere bakterizide Aktivität für die Zusammensetzung von
Beispiel A als für jede Komponente allein.
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2. Von den drei geprüften Organismen ist Pseudomonas aeruginosa der
resistentesten gegenüber der Desinfektionswirkung der kompletten Zubereitung. Die
Resistenz gegenüber den Komponenten getrennt unterscheidet sich jedoch nicht materiell
von der Resistenz bei den anderen zwei Organismen.