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Die vorliegende Erfindung betrifft
Lebensmittelverpackungsmaschinen. Inbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Desinfizierung von inneren
mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen von Verpackungsmaschinen
und die in diesem verbesserten Verfahren verwendete Desinfektionslösung.
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Wasserstoffperoxid (H2O2) wurde für mehrere Dekaden als bakterizides
und sporizides Mittel verwendet. Über die Verwendung von Wasserstoffperoxid
für die
Sterilisation von Rohren, Filtern und anderen Lebensmittel herstellenden
Bauteilen wurde schon 1916 berichtet. Wasserstoffperoxid wird auch
als Bleichmittel und als antimikrobielles Mittel bei der Herstellung
von bestimmten Lebensmitteln verwendet.
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Die Druckschrift WO 91/01268 beschreibt
stabilisierte wässrige
Lösungen
aus Wasserstoffperoxid mit einem Alkali- oder Erdalkalimetall-Pyrophosphat
und einer Aminopoly-Carbonsäure.
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Toledo et al. beschreibt in der Druckschrift „Applied
Microbiology 1973„,
Vol. 26, Nr. 4, Seiten 592–597 die
sporizidischen Eigenschaften von Wasserstoffperoxid bei Konzentrationen
von 10% bis 41% und bei Temperaturen von 24 bis 76°C.
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Unter den für eine Verwendung in Verbindung
mit der Herstellung von Lebensmitteln und Verpackungsgeräten erhältlichen
chemischen Sterilisiermitteln ist Wasserstoffperoxid eines der am
meisten geeigneten Mittel. Wasserstoffperoxid zersetzt sich in Wasser
und Sauerstoff, von denen beide in moderaten Mengen im allgemeinen
als harmlos gelten. Somit können
kleine Rückstände von
Wasserstoffperoxid auf den mit Lebensmitteln in Berührung kommenden
Oberflächen
von Lebensmittelverpackungsgeräten
als auch auf dem Verpackungsmaterial und dem Produkt selber im allgemeinen
ohne nachteilige Wirkungen auf die Gesundheit und die Sicherheit
toleriert werden. Ausserdem verleiht Wasserstoffperoxid im allgemeinen
einem Lebensmittelprodukt keinen nachteiligen Beigeschmack.
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Die Lebensmittel- und Drogenbehörde der
Vereinigten Staaten von Amerika hat die Verwendung von Wasserstoffperoxid
als Sterilisiermittel auf die inerten mit Lebensmittel in Kontakt
kommenden Oberflächen, wie
beispielsweise Metall und Glas, unter den Bestimmungen 21 CFR 178.1005
zugelassen. Diese Bestimmung sorgt dafür, dass eine Wasserstoffperoxidlösung sicher
zum Sterilisieren von mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen verwendet
werden kann und definiert eine Wasserstoffperoxidlösung als
eine wässrige
Lösung,
welche nicht mehr als 35 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthält. Gemäß 21 CFR
178.1005 kann eine Wasserstoffperoxidlösung auch optional Adjuvantien
beinhalten, welche im allgeinen als sicher in oder auf Lebensmitteln
erachtet werden.
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Die sporizide Wirkung von Wasserstoffperoxid
ist intensiv studiert worden. Geplottete Bestandskurven der in 1 dargestellten Art für Sporen
des Bazillus Stearothermophilus und anderer Bazillen zeigen, dass die
Abtötung
dieser Sporen in Wasserstoffperoxid semilogarithmisch verläuft. Während mehrere
Forscher über einen
geradlinigen Verlauf der Bestandskurven berichtet haben, zeigen
manche Kurven ausgeprägte
Schulterbereiche, während
andere Kurven einen Abfall der Bestandskurven für Sporen von mehreren Bazillen
zeigen.
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Die Abtötung von Sporen bei Wasserstoffperoxid
wird demnach durch andere Faktoren beeinflusst, nämlich durch
die Wasserstoffperoxidkonzentration, die Temperatur, den pH-Wert,
das Vorhandensein von anderen ionischen Bestandteilen, die Behandlung
mit Ultraschallwellen, die Behandlung mit ultravioletter Strahlung
und den inhärenten
Widerstand der Sporen gegenüber
dem Wasserstoffperoxid. Bei der Desinfizierung von mit Lebensmitteln
in Kontakt kommenden Oberflächen
sind die primären
Faktoren die Wasserstoffperoxidkonzentration, die Temperatur und
der pH-Wert.
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Bei niedrigen Konzentrationen wurde
herausgefunden, dass die Wasserstoffperoxidlösungen im allgemeinen bakterizid
aber nicht sehr sporizid sind. Wie in der 1 dargestellt ist, wurde herausgefunden,
dass sich die Sporizidwirksamkeit von Wasserstoffperoxid bei steigender
Konzentration erhöht.
Um eine schnelle sporizide Aktivität zu erreichen, wurden relativ
hohe Konzentrationen von Wasserstoffperoxid traditionell in desinfizierenden
Lösungen,
typischerweise 35 Gew.-% Wasserstoffperoxid, verwendet. In konzentrierter
Form jedoch kann Wasserstoffperoxid beträchtliche Volumen von Sauerstoff bilden,
welche eine Feuer- oder Explosionsgefahr darstellen, sogar bei Zimmertemperatur.
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Die Temperatur der Wasserstoffperoxidlösungen besitzt
ebenfalls einen nennenswerten Einfluss auf die Rate der Sporenabtötung. Wasserstoffperoxid
ist bei Zimmertemperatur nicht schnell sporizidisch. Wie in 2 dargestellt ist, erhöht sich
die Rate der Sporenabtötung,
wenn die Temperatur einer 25,8%-igen H2O2-Lösung
erhöht
wird.
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Der Einfluss des pH-Wertes auf die
Sporenabtötung
ist weniger bedeutsam als der Einfluss der Konzentration und der
Temperatur. Manche Wissenschaftler haben berichtet, dass Wasserstoffperoxid
unter säurehaltigen
Bedingungen wesentlich mehr sporizidisch war.
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Herkömmliche Verfahren zur Desinfizierung
von mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen von
Lebensmittelverpackungsmaschinen umfassen im allgemeinen folgende
Schritte:
- (a) Vorspülen der mit Lebensmitteln in
Kontakt kommenden Oberflächen
mit Wasser bei einer Temperatur von 50°C bis 60°C für ungefähr 8 bis 10 Minuten;
- (b) In-Berührung-Bringen
der mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen mit
einer Alkalilösung, typischerweise
1,0 Gew.-% bis 1,5 Gew.-% NaOH, mit einem pH-Minimum von 13,0 bei
einer Temperatur von 80°C
bis 85°C
für ungefähr 15 bis
20 Minuten;
- (c) Abspülen
der Alkalilösung
von den mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen mit
Wasser bei Zimmertemperatur für
ungefähr
5 bis 8 Minuten;
- (d) In-Berührung-Bringen
der mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen mit
einer sauren Lösung,
typischerweise 0,6 Gew.-% bis 1,2 Gew.-% HNO3 oder
H3PO4, mit einem
pH-Maximum von 1,5 bei einer Temperatur von 60°C bis 70°C für ungefähr 10 bis 15 Minuten;
- (e) Abspülen
der sauren Lösung
von den mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen mit
einer wässrigen
Lösung
von 0,2 Gew.-% bis 0,35 Gew.-% Peressigsäure (Hydrogenperoxid und Essigsäure), (kommerziell
erhältlich
unter dem Markennamen OXONIA), bei Zimmertemperatur für ungefähr 15 bis
20 Minuten;
- (f) In-Berührung-Bringen
der mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen mit
Wasser bei einer Temperatur von 90°C bis 95°C für ungefähr 20 bis 30 Minuten; und
- (g) In-Berührung-Bringen
der mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen mit
einer wässrigen Lösung von
0,2 Gew.-% bis 0,35 Gew.-% Peressigsäure bei 35°C bis 40°C für ungefähr 25 bis 30 Minuten.
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Peressigsäure wird im allgemeinen als
ein wirksames Bakterizid und Fungizid für Geräte zum Herstellen von Lebensmitteln
angesehen. Jedoch ist Peressigsäure
extrem korrosiv auf den Metallbauteilen des Gerätes zur Herstellung von Lebensmitteln,
sowie auf den Dichtungsbauteilen, beispielsweise Gummidichtungen. Ausserdem
besitzt Peressigsäure
einen strengen Geruch, welcher schädlicher wird, wenn ihre Temperatur
ansteigt. Somit muß die
Temperatur von Peressigsäure
im allgemeinen unter ungefähr
40°C gehalten
werden, um eine exzessive ätzende
Schärfe
und die Entwicklung von schädlichen Gerüchen zu
vermeiden. Bei Temperaturen unterhalb ca. 40°C jedoch ist die Wirksamkeit
der Feressigsäure
als ein sporizides Mittel deutlich reduziert.
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Eine wässrige Lösung, welche 35 Gew.-% Wasserstoffperoxid
und 0,03 Gew.-% saures Natriumpyrophosphat („SAPP„) aufweist, ist kommerziell
erhältlich
von der Klenzade Abteilung der Firma Ecolab Inc. unter dem Markennamen „one-step/pre-stabilized„ OXY-PAK.
Eine derartige Lösung
mit einem Verhältnis
von 35 Gew.-% H2O2/0,03
Gew.-% SAPP kann nicht als Ersatz für eine Peressigsäure in den
herkömmlichen
oben beschriebenen Desinfizierungsverfahren verwendet werden, da
die Lösung
ein relativ uneffektives sporizidisches Mittel bei Temperaturen
von ca. 35°C
bis 40°C
darstellt. Bei Temperaturen oberhalb ca. 70°C entwickelt die Lösung mit
einem Verhältnis
von 35 Gew.-% H2O2/0,03
Gew.-% SAPP nichtakzeptable große
Mengen von Sauerstoff. Im Falle einer Verdünnung zum Bilden einer wässrigen
Lösung
mit einem Verhältnis
von 0,1 bis 1,0 Gew.-% H2O2/0,0001
bis 0,001 Gew.-% SAPP ist das Wasserstoffperoxid mehr instabil und
die Leitfähigkeit der
Lösung
ist derart verringert, basierend auf dem Vorhandensein von lediglich
Spuren von SAPP, dass eine Konzentrations-Aufzeichnung und -Messung
der Lösung
behindert wird. Eine ungenügende
Stabilisierung der Wasserstoffperoxidergebnisse resultiert in einem
Zerfall des Peroxids in Wasser und Sauerstoff.
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Die Metallionen und das Chlor, welches
normalerweise im Leitungswasser oder im guten Wasser vorhanden ist,
verringert erheblich die Wirksamkeit des Wasserstoffperoxids als
bakterizides Mittel, besonders bei niedrigen Konzentrationen. Es
ist bekannt, dass bivalente Kationen, wie beispielsweise Fe++ einen schützenden Einfluss auf das Abtöten von
Bakterien mittels Wasserstoffperoxid aufweisen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
weist ein Verfahren zur Desinfizierung von mit Lebensmitteln in Kontakt
kommenden Oberflächen
von Lebensmittelverpackungsmaschinen folgende Schritte auf: Aussetzen der
Maschine einer wässrigen
Lösung
mit Wasserstoffperoxid in dem Bereich von 0,1 Gew.-% bis 1,0 Gew.-% und
mit saurem Natriumpyrophosphat in dem Bereich von 0,01 Gew.-% bis
0,1 Gew.-%; Kontaktieren der mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden
Oberflächen
mit der Lösung
bei einer Temperatur von wenigstens 70°C für eine Zeitdauer von mindestens
15 Minuten; und anschließendes
Entfernen im wesentlichen der gesamten Lösung von der Lebensmittelverpackungsmaschine.
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Vorzugsweise wird bei einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung die Kontakttemperatur in dem Temperaturbereich
von 90°C
bis 100°C
vorgesehen. Die bevorzugte Kontakzeitdauer beträgt wenigstens 30 Minuten, wobei
diese minimale Zeitdauer am meisten bevorzugt wird. Die Lösung kann
auf Raumtemperatur innerhalb der Lebensmittelverpackungsmaschine
abgekühlt
werden, währenddessen
die Lösung
in Kontakt mit den mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen gehalten
wird. Die wässrige
Lösung
kann durch Aussetzen der Maschine zu verpackenden Lebensmitteln
entfernt werden.
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Die vorliegende Erfindung schafft
ebenfalls eine wässrige
Lösung
zur Desinfizierung von mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen einer
Lebensmittelverpackungsmaschine, wobei die Lösung Wasserstoffperoxid im
Bereich von 0,1 Gew.-% bis 1,0 Gew.-% und saures Natriumpyrophosphat
im Bereich von 0,01 Gew.-% bis 0,1 Gew.-% enthält.
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Vorzugsweise besteht die Lösung aus
Wasserstoffperoxid, saurem Natriumpyrophosphat und Wasser.
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Die Erfindung wird im folgenden examplarisch
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Von
den Figuren zeigen:
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1 eine
Kurvendarstellung des Einflusses der Wasserstoffperoxidkonzentration
auf die Abtötung des
Bazillus Stearothermophilus;
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2 eine
Kurvendarstellung des Einflusses der Temperatur auf die Abtötung der
Sporen des Bazillus Subtilis in 25,8 Wasserstoffperoxid;
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3 eine
Kurvendarstellung der Abtötung
(bei logarithmischer Abtötung)
der Sporen der Bazillus Subtilis-Rasse A (BsA), welche für 6,6 Sekunden
bei variierenden Temperaturen einer herkömmlichen Desinfizierungslösung mit
0,5 Gew-% Wasserstaffperoxid und 0,05 Gew.-% saurem Natriumpyrophosphat
(SAPP) ausgesetzt wurden;
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4 eine
Kurvendarstellung der Abtötung
(bei logarithmischer Abtötung)
der Sporen der Bazillus Subtilis-Rasse A (BsA), welche für 30 Minuten
bei variierenden Temperaturen einer verbesserten Desinfizierungslösung mit
0,5 Gew-% Wasserstoffperoxid und 0,05 Gew.-% saurem Natriumpyrophosphat
(SAPP) ausgesetzt wurden; und
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5, 6 und 7 Schematische Ansichten von Abschnitten
einer Lebensmittelverpackungsmaschine, welche die Stellen zeigen,
an welchen die Testorganismen zum Testen der Wirksamkeit des hierin
beschriebenen Verfahrens und der hierin beschriebenen Lösung plaziert
wurden.
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Zunächst wird Bezug genommen auf 1, welche eine Kurvendarstellung
des Einflusses der Wasserstoffperoxidkonzentration auf die Abtötung des
Bazillus Stearothermophilus zeigt, wobei die herkömmliche Ansicht
dargestellt ist, dass die sporizide Wirksamkeit von Wasserstoffperoxid
mit steigender Konzentration zunimmt.
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In 2 illustriert
eine Kurvendarstellung den Einfluss der Temperatur auf die Abtötung von
Sporen des Bazillus Subtilis in 25,8 Wasserstoffperoxid, dass sichdie
Rate der Sporenabtötung
erhöht,
wenn die Temperatur der Wasserstoffperoxidlösung ansteigt.
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3 zeigt
eine Kurvendarstellung, welche die Abtötung, aufgetragen als Logarithmus
der Abnahme von Sporen der Bazillus Subtilis-Rasse A (BsA) darstellt,
welche für
6,6 Sekunden bei variierenden Temperaturen einer herkömmlichen
Desinfizierungslöung
mit 35 Gew.-% Wasserstoffperoxid und 0,03 Gew.-% saurem Natriumpyrophosphat
(SAPP) ausgesetzt sind. 4 enthält eine
Kurvendarstellung, welche die Abtötung, aufgetragen als Logarithmus
der Abnahme, von Sporen der Bazillus Subtilis-Rasse A darstellt,
welche für
30 Minuten einer verbesserten Desinfizierungslösung mit 0,5 Gew.-% Wasserstoffperoxid
und 0,05 Gew.-% saurem Natriumpyrophosphat (SAPP) ausgesetzt sind.
In den 3 und 4 bedeutet ein Wert des Logarithmus
der Abnahme von 1, dass die Sporenpopulation um einen Faktor 10
verringert worden ist; ein Wert des Logarithmus der Abnahme von
7 bedeutet, dass die Sporenpopulation um einen Faktor 107 reduziert worden ist. Wie in 3 für 35% H2O2/0,03% SAPP dargestellt ist, erreicht die
Abnahme der Sporen ein Maximum bei ungefähr 60°C bis 75°C. 4 zeigt für 0,5% H2O2/0,05% SAPP, dass die Abnahme der Sporen
unter Verwendung der verbesserten Desinfizierungslösung permanent
zunimmt, wenn die Temperatur der Lösung ansteigt, welche weder
einen Schulterbereich noch einen Abfall aufweist.
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Maschinentests
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Testzyklen
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Zyklus 2, ein herkömmlicher
Desinfizierungszyklus (Wasser bei 90°C für 30 Minuten gefolgt von Peressigsäure bei
40°C für 30 Minuten),
wird verglichen mit Zyklus 1, einem verbesserten Desinfizierungszyklus (0,1
bis 1,0 Gew.-% H2O2/0,01
bis 0,1 Gew.-% SAPP bei 90°C
für 30
Minuten gefolgt von einer Kaltwasserspülung.
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Testorganismen
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Die Sporen von Bazillus Subtilis
Var Globigii und die Sporen vom Bazillus Stearothermophilus wurden zum
Testen der mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen einer
Lebensmittelverpackungsmaschine verwendet. Eine Suspension des Bazillus
Subtilis, schätzungsweise
1,5 × 109 Sporen/ml Wasser, wurde in sterilem 70%
Ethanol zum Erzeugen von ungefähr
1,5 × 108 eine Kolonie bildenden Einheiten (cfus)
pro ml verdünnt.
Eine Suspension des Bazillus Stearothermophilus, schätzungsweise
1,7 × 108 Sporen/ml, wurde mit 100% Ethanol zum Herstellen
von ungefähr
1 × 108 cfu/ml gestreckt.
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Maschinenokulierung/Testablauf
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Zehn Teststandorte wurden ausgewählt, von
denen jeder beide Testorganismen an getrennten Stellen empfangen
hat. Die zehn Teststandorte, welche schematisch in den 4, 5 und 6 illustriert
sind, wurden wie folgt ausgewählt:
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- 1.
- Die
Oberseite des Fülltanks
(Deckel);
- 2.
- Eine
Ecke des Fülltanks;
- 3.
- Die
Abdeckung der Säuberungsbox,
Füllrohr 1;
- 4.
- Füllrohr 1;
- 5.
- Oberes
universelles Produktventil („UPV„);
- 6.
- Hinter
dem UPV;
- 7.
- Die
Aufladungskammer;
- 8.
- Das
Produktventil (Einlass zum Tank);
- 9.
- Sterile
Luftlinie;
- 10.
- Füllrohr 2.
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Nachdem die Maschine gesäubert wurde,
wurden die zehn Standorte mit ungefähr 105 Sporen/Stelle jedes
Organismus durch Verwendung von 10 μl Volumen von jeder Sporensuspension
an dem Okulierungsstandort okuliert. Jede Stelle wurde mit unlöschbaren
Markern mit zwei verschiedenen Farben eingekreist, um die zwei verschiedenen
angewendeten Testorganismen zu unterscheiden. Der Okulierung wurde
ermöglicht, vollständig zu
trocknen. Nach dem Trocknen wurde jeder Standort unter Verwendung
eines sterilen Wattestäbchens,
welches mit 0,1% Peptonwasser (überschüssiges Wasser
wurde weggedrückt)
befeuchtet wurde, geputzt. Ein Standardputzmuster wurde angewendet.
Das Stäbchen
wurde dann in 10 μl
von 0,1% Peptonwasser abgebrochen, welches zum Bestimmen der anfänglichen
Anzahl der an die Maschine ausgesetzten Organismen verwendet wird,
Die Standorte wurde dann mit einem sauberen Papiertuch getrocknet
und analog zu oben wieder okuliert. Zusätzlich wurden Sporenstreifen
in den Pall-Filter eingesetzt (einzelne Streifen jedes Okulierungslevels
für den
Zyklus 2). Nach einer vollständigen
Trocknung des Okulierungsmittels wurde die Maschine betriebsbereit
gemacht und Zyklus 1 (0,1–1,0%
H2O2/0,01–0,1% SAPP)
wurde durchlaufen. Nach Beendigung des Zyklus 1 wurde die Maschine
auseinandergebaut und die Teststandorte wurden wie oben beschrieben
erneut geputzt. Die zweiten Stäbchen
wurden für
endgültige
Zählungen
zur Bestimmung des Logarithmus der Abnahmen verwendet. Die Sporenstreifen
wurden aseptisch von der Maschine entfernt (einer wurde in der Maschine
während
dem Zyklus 1 verloren; alle wurden während dem Zyklus 2 wiedergewonnen)
und an Dextrose Trypton Broth (DTB) übertragen. Nach dem Putzvorgang
wurden die Teststandorte mit einem Papiertuch getrocknet und der
komplette Vorgang wurde zum Testen des Zyklus 2 (Peressigsäure) wiederholt.
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Rückgewinnung
des anfänglichen
Wattestäbchens
und Rückgewinnung
des Bestands
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Die Wattestäbchen wurden in 0,1% Pepton
zu dem Testlabor transportiert, in welchem die Wattestäbchen in
Pepton zunächst
für 2 Minuten
mit einer hohen Geschwindigkeitseinstellung geschleudert bzw. gewirbelt
wurden. Für
eine Bestimmung der anfänglichen
Anzahl wurde von jedem Rohr 0,1 ml in 9,9 ml reines Pepton pipettiert.
Der Bazillus Subtiles Var Globigii wurde dann für 13 Minuten bei 80°C einem Wärmeschock
unterzogen. Nach einem schnellen Abkühlvorgang wurden die Bazillus
Stearothermophilus für
25 Minuten bei 10°C
einer Wärmeschockbehandlung
unterzogen. Nach einer schnellen Abkühlung in Eiswasser wurde 1
ml zweifach in Dextrose Tryptone Agar („DTA„) plattiert, während zusätzlich 1
ml in 9,0 ml reiner Verdünnung
pipettiert wurde. Von diesem 9,0 ml-Rohr wurde 1 ml zweifach in DTA plattiert.
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Zur Bestimmung des Bestandes wurde
von jedem Rohr 1 ml und 0,1 ml Volumen zweifach in DTA plattiert.
Es wurde keine Hitzeschockbehandlung aufgrund einer möglichen
Präsenz
von verletzten Organismen angewendet. Jedoch wurden die Rohre von
dem Wiederherstellungsschritt ebenfalls nach einer Hitzeschockbehandlung
plattiert (25 Minuten bei 10°C),
um zu bestimmen, ob irgendwelche Sporen des Bazillus Stearothermophilus
durch eine Hitzeaktivierung detektiert werden können. Nach einer Abkühlung in
Eiswasser wurde 1 ml und 0,1 ml Volumen des hitzebehandelten Bazillus
Stearothermophilus zweifach in DTA plattiert.
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Die Bazillus Subtilis-Platten wurden
bei 30°C
für zwei
Tage inkubatiert, während
die Bazillus Stearothermophilus-Platten bei 55°C für zwei Tage inkubatiert wurden.
Die Sporenstreifen in DTB wurden bei 55°C für zwei Wochen inkubatiert.
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Ergebnisse
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Die Tabellen 1 und 2 zeigen die Ergebnisse
von dem ersten Maschinentest unter Verwendung von Wasserstoffperoxid
als Sanitierungsmittel (Zyklus 1) für jeden der Testorganismen.
Das rückgewonnene
anfängliche
Okulierungslevel pro Stelle lag sehr nah bei dem Ziel von 6 logs
pro Stelle für
jeden Organismus. Wie in den Tabellen 1 und 2 dargestellt ist, liegt
das eigentliche rückgewonnene
Okulierungslevel im Bereich von 5,6 logs bis 6,6 logs. Kein Organismus
wurde von irgendeinem der Teststandorte rückgewonnen, nachdem der Sanitierungszyklus
vervollständigt
war. Alle Standorte hatten einen offensichtlichen log der Abnahme
von 5,6 oder mehr. Jedoch konnte nich bestimmt werden, ob die log
der Abnahmen ihren Ursprung in der Sanitierung oder in einer Waschwirkung
hatten.
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Die Tabellen 3 und 4 zeigen die Ergebnisse
des zweiten Maschinentests unter Verwendung von Peressigsäure (Markenname
Oxonia) als Sanitierungsmittel (Zyklus 2) für jeden der Testorganismen.
Das rückgewonnene
anfängliche
Okulierungslevel pro Stelle lag sehr nahe an dem Ziel von 6 logs
pro Stelle für
jeden Organismus. Wie in den Tabellen 3 und 4 dargestellt ist, lag
das eigentliche rückgewonnene
Okulierungslevel in dem Bereich von 5,7 logs bis 6,6 logs. Kein
Organismus wurde an irgendeinem der Teststandorte rückgewonnen,
nachdem der Sanitierungszyklus vervollständigt war. Die Rückgewinnung
des Bazillus Subtilis Var Globigii an dem Standort 6 wurde kontaminiert
und konnte daher nicht analysiert werden. Alle anderen Standorte
hatten eine offensichtliche log Verringerung von 5,9 oder mehr.
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Somit weist eine verbesserte Desinfizierungslösung mit
0,1– 1,0%·H2O2 und 0,01–0,1% SAPP
eine sporizidische Wirksamkeit auf, die gleich zu derjenigen von
Essigsäure
ist. Die verbesserte Desinfizierungslösung kann anstelle der Säure (HNO3 oder H3PO4)-Wäsche,
der Wasserspülung
und der Essigsäurewäscheschritte
in herkömmlichen
Desinfizierungsverfahren (oben beschriebene Schritte (d) bis (g))
verwendet werden. Diesbezüglich
stabilisiert das Vorhandensein von 0,01–0,1% SAPP in der verbesserten
Lösung
das Wasserstoffperoxid zum Verhindern einer Zersetzung und das bidentate
Ligand bindet Kationen wie Ca++, Cu++ und Fe++ zum Entfernen
von Metallionen, Rost und Kesselstein von den mit Lebensmittel in
Kontakt kommenden Oberflächen.
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Das Vorhandensein von 0,01–0,1% SAPP
in der verbesserten Lösung
erlaubt auch ihre Erfassung durch Konzentrationsaufzeichnungs- und
Messungsgeräte,
wodurch eine automatische Dosierung der H2O2/SAPP-Lösung
ermöglicht
wird. Im Gegensatz dazu können
die Spuren von SAPP in der kommerziell erhältlichen H2O2/SAPP-Lösung
(mit dem Markennamen prestabilized OXY-PAK) eine Konzentrationsaufzeichnung
und eine automatische Dosierung nicht zulassen.
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Schließlich ermöglicht die Verwendung der verbesserten
Desinfizierungslösung
mit 0,1–1,0%
H2O2 und 0,01–0,1% SAPP
die direkte Zuführung
von Lebensmittelprodukten zu der Maschine ohne der Notwendigkeit
eines Zwischenspülungszyklus.
SAPP ist eine Adjuvantie, welche gewöhnlich als sicher in und auf
Lebensmitteln gilt. Reste von Wasserstoffperoxid und SAPP von der
verbesserten Lösung
können
auf den mit Lebensmitteln in Kontakt kommenden Oberflächen sowie
auf dem Verpackungsmaterial und in dem Produkt selber ohne nachteilige
Wirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit gemäß 21 CFR 178.1005 vorhanden
sein. Ausserdem wurden keine Reste von Wasserstoffperoxid und SAPP
von der verbesserten Lösung
gefunden, welche den zu verpackenden Produkten aufgrund der zur
anschließenden
Desinfizierung verwendeten verbesserten Lösung einen Beigeschmack verleihen.