DE3315070C2 - Notatemgerät - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Notatemgerät, das eine Sauerstoff abgebende, mit Feuchtigkeitswasser reagierende chemische Substanz und Vorrichtungen enthält, die irreversibel und sichtbar anzeigen, ob zu irgendeiner Zeit Feuchtigkeitswasser in das Innere des Notatemgeräts eingedrungen ist und die Kapazität zur Abgabe von Sauerstoff der eingeschlossenen chemischen Substanz nachteilig beeinflußt hat. Kaliumsuper oxid wird als geeignete Substanz für beides, d.h. als bevorzugte, Sauerstoff abgebende chemische Substanz und als bevorzugte Feuchtigkeits-Indikator-Substanz, offenbart.
Description
Die Erfindung betrifft ein Notatemgerät mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmalen. Ein derartiges Notatemgerät ist bereits aus der DE-OS 26 13 852 bekannt.
Notatemgeräte wurden durch Einbringen eines Vorrats einer reaktionsfähigen chemischen Verbindung, die
Sauerstoff abgeben kann, in ein passendes, trocken und luftdicht verschlossenes Behältnis hergestellt. Sobald
ein Benutzer ungesunde Luftverhältnisse antrifft, kann er in das verschlossene Behältnis hinein ausatmen und
aus diesem heraus einatmen, wobei der für ihn notwendige Sauerstoff durch Abgabe von Sauerstoff aus der
reaktionsfähigen chemischen Verbindung, die sich darin befindet, beschafft wird.
Die chemische Verbindung besitzt jedoch im allgemeinen eine endliche Kapazität zur Abgabe von Sauerstoff,
die sich durch Reaktion mit Feuchtigkeitswasser verringert, das in das Behältnis eindringt. Aus diesem
Grund erhält man bei einem nicht luftdicht abgeschlossenen Behältnis ein nichtfunktionierendes Notatemgerät.
Deshalb ist es notwendig, Vorkehrungen zu treffen, die anzeigen, ob das Behältnis in einem feuchtigkeitsbeständigen
Zustand bleibt. Bevorzugt ist solch ein Feuchtigkeitsindikator so konzipiert daß er visuell überwacht
werden kann, so daß schnell sichergestellt werden kann, daß das Notatemgerät funktionsfähig bleibt.
Von besonderen Substanzen ist bekannt, daß sie mit Feuchtigkeitswasser reagieren und dadurch ihre Farbe
ändern. Die US-Patentschrift 38 98 172 sowie die DE-OS 26 13 852 und die GB-PS 15 20 909 offenbaren Beispiele
solcher Substanzen, die als Feuchtigkeitsindikatoren verwendbar sind. Zum Beispiel ist von Kobaltsalzen
bekannt, daß sie im trockenen Zustand blau und im feuchten Zustand rosa sind. Jedoch reagieren solche Salze
im allgemeinen reversibel mit dem Feuchtigkeitswasser in der Luft, d. h. die Kobaltsalze ändern ihre Farbe
wieder von rosa nach blau zurück, wenn sie getrocknet werden. Dieses reversible Verhalten beschränkt die Anwendbarkeit
hydrierter Salze als Feuchtigkeitsindikatoren in Notatemgeräten in starkem Maße, da Feuchtigkeit
in das Notatemgerät eindringen kann und es funktionsunfähig
macht wobei ein hydriertes Salz jedoch bei Rückkehr zu trockenen Bedingungen wieder die Farbe
seines trockenen Zustandes annimmt und somit einen möglicherweise katastrophal ungenauen Indikator der
Funktionsfähigkeit des Notatemgeräts darstellt Des weiteren reagieren solche Salze auf die Anwesenheit
von Feuchtigkeitswasser im allgemeinen nicht empfindlich genug, so daß sie nicht in zufriedenstellender Weise
als Feuchtigkeitsindikatoren in einem Notatemgerät dienen können. Zum Beispiel können solche Salze eine
geringere Affinität zu Feuchtigkeitswasser als die Sauerstoff abgebende chemische Verbindung in dem Behältnis
aufweisen, so daß die Feuchtigkeit durch die chemische Verbindung aus dem Salz heraus in diese gezogen
wird, so daß die chemische Verbindung weniger wirksam wird, während gleichzeitig das Salz die Feuchtigkeit
ungenau anzeigt
Es sind auch bereits komplizierte Feuchtigkeitsindikatoren bekannt die eine irreversible Feuchtigkeitsanzeige
aufweisen (US-PS 38 98 172). Es ist jedoch nicht ersichtlich, daß diese dort beschriebenen Substanzen
zum Einsatz in einem Notatemgerät geeignet sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Notatemgerät der eingangs beschriebenen Art so weiterzubilden, daß zuverlässig
und irreversibel angezeigt wird, ob der Inhalt
des Notatemgerätes mit Feuchtigkeit in Berührung gekommen ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Notatemgerät der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die im
kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Kaliumsuperoxid, KO2 ändert seine Farbe irreversibei
von gelb nach weiß, wenn es mit Feuchtigkeitswasser reagiert. Die irreversible Farbänderung stellt sicher,
daß der Feuchtigkeitsindikator das im Verlauf der Vorgeschichte des Notatemgeräts eingedrungene Feuchtigkeitswasser
zuverlässig anzeigt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung sowie der
zeichnerischen Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Notatemgeräts mit einem Feuchtigkeitsindikator aus KO2;
F i g. 2 eine Draufsicht auf das Notatemgerät in F i g. 1, wobei einige Teile weggelassen sind;
F i g. 3 eine Schnittansicht längs Linie III-III in F i g. 2;
Fig.4 eine Ansicht senkrecht zu Linie IV-IV in
F i g. 2 bei abgenommenem vorderen Gehäuseteil und
F i g. 5 eine Schnittansicht längs Linie V-V in F i g. 2.
In F i g. 1 und 2 wird ein Notatemgerät 10 gezeigt, das ein vorderes Gehäuseteil 12 und ein hinteres Gehäuseteil
14 besitzt, die mittels eines Verbindungssystems 16 luftdicht miteinander verbunden werden können, so daß
sich dazwischen eine luftdicht verschlossene Kammer bildet. Wie am besten in F i g. 1 dargestellt ist, kann das
Notatemgerät 10 eine Vielzahl von Tragevorrichtungen 20 umfassen, die an dessen Außenseite angebracht sind,
so daß sie dessen zweckmäßigen Gebrauch erleichtern.
Weiterhin kann das Notatemgerät 10 eine Stoßschutzvorrichtung 22 (in F i g. 2 nicht gezeigt) umfassen,
die das Verbindungssystem 16 umgibt, so daß die Un-
versehrtheit der luftdichten Verbindung zwischen dem
vorderen Gehäuseteil 12 und dem hinteren Gehäuseteil 14 geschützt und aufrechterhalten wird.
Ohne die Erfindung zu beschränken, kam, wie F i g. 3
zeigt, das Verbindungssystem 16 eine langgestreckte Dichtung 24 umfassen, die zwische·' entgegengesetzt
gewölbten Rändern 26 und 28 des vorderen 12 und hinteren Gehäuseteils 14 angeordnet ist Die Dichtung 24
wird dazwischen durch ein langgestrecktes, einen C-förmigen Querschnitt aufweisendes Halteband 30 und einen
geflochtenen Halteschlauch 32 (in F i g. 3 nicht gezeigt), der das Halteband 30 und die Dichtung 24 umgibt,
dichtend eingespannt Ein Paar benachbarter Öffnungsringe 34 ist zweckmäßigerweise an dem Halteband
30 angebracht und erlaubt, das Notatemgerät 10 im Bedarfsfall zu öffnen.
In diesem Fall sind, wie in F i g. 4 dargestellt, in dem
Kotatemgerät 10 ein einziehbares Mundstück 36, ein Atemsack 38, ein innerer Behälter 40 und ein Ventil 42
angeordnet, das die Verbindung zwischen diesen steuert In dem inneren Behälter 40 ist ein Vorrat einer
ausgewählten Substanz enthalten, die bei Kontakt mit dem Feuchtigkeitswasser des Atems eines Benutzers
genügend Sauerstoff zur Aufrechterhaltung des menschlichen Lebens abgibt. Beim Betrieb atmet ein
Benutzer in das Mundstück 36 aus, und die ausgeatmete Luft wird durch das Ventil 42 direkt in den inneren
Behälter 40 geleitet, in dem der Sauerstoff erzeugt wird, der in dem Atemsack 38 gesammelt wird. Beim Einatmen
schließt das Ventil 42, und der Sauerstoff wird von dem Benutzer direkt aus dem Atemsack 38 heraus eingeatmet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt die ausgewählte Substanz in dem inneren
Behälter 40 Kaliumsuperoxid, KO2, welches, wenn es Feuchtigkeitswasser ausgesetzt wird, reagiert und Kaliumhydroxid,
KOH, im Verlauf der folgenden Reaktion bildet:
4 KO2 + 2 H2O — 4 KOH + 3O2.
Aufgrund des endlichen Vorrats an Sauerstoff, der aus einer vorgegebenen Menge der ausgewählten, Sauerstoff
abgebenden Substanz, z. B. Kaliumsuperoxid, erhältlich ist, ist es selbstverständlich sehr wichtig, das
Innere des Notatemgeräts 10 gegenüber dem Eindringen von Feuchtigkeit luftdicht abzuschließen, die dessen
Funktionsfähigkeit verringern oder aufheben würde, bevor das Notatemgerät im Notfall verwendet wird.
Zusätzlich ist es wichtig, einen zweckmäßigen Zustandeindikator vorzusehen, durch den ein Benutzer mit einem
Blick feststellen kann, ob ein bestimmtes Notatemgerät 10 noch funktionsfähig ist
In diesem Fall wird, wie in den F i g. 1,2 und 5 dargestellt
ist, ein irreversibler Feuchtigkeitsindikator 44 vorgesehen, der an der Außenseite des vorderen Gehäuseteils
12 anliegt. Wie am besten in F i g. 5 gezeigt wird, umfaßt der Feuchtigkeitsindikator 44 eine hintere Platte
46, ein Halteteil 48, eine Filterplatte 50 und ein Fenster 52, die luftdicht mitteis einer Dichtung 54 und einem
Abdichtring 56 verbunden sind, so daß eine Behälterkammer 58 und eine Diffusionskammer 60 entstehen.
Eine Menge der Feuchtigkeitswasser anzeigenden Substanz wird in die Behälterkammer 58 eingebracht, in der
sie über die Filterplatte 50 und die hintere Platte 46 mit dem Inneren des Notatemgeräts 10 in Verbindung steht,
während sie von der Umgebung außerhalb des Notatemgeräts 10 abgeschlossen ist. Das Fenster 52 erlaubt.
den Zustand der Feuchtigkeitsindikatorsubstanz leicht von außerhalb des Notatemgeräts 10 zu betrachten, so
daß ein außerhalb stehender Beobachter sofort feststellen kann, ob zu irgendeiner Zeit Feuchtigkeitswasser in
das Innere des Notatemgeräts 10 eingedrungen ist
Als Feuchtigkeitsindikatorsubstanz wird eine relativ geringe Menge Kaliumsuperoxid in die Behälterkammer
58 eingebracht, wobei bei diesem Kaliumsuperoxid festgestellt wurde, daß es sich einer visuell unterscheidbaren
Farbänderung von gelb nach weiß unterzieht, sogar wenn es mit geringen Mengen von Feuchtigkeitswasser
reagiert. Das als Feuchtigkeitsindikator verwendete Kaliumsuperoxid kann ein Pulver, ein Granulat
oder bevorzugterweise ein zweckmäßig gepreßtes Pellet sein, das durch Anwendung von hohen Drucken, z. B.
281 bis 562 kg/cm2, hergestellt wird. Der Feuchtigkeitsindikator aus Kaliumsuperoxid ändert seine Farbe von
gelb nach weiß, wenn er Feuchtigkeitswasser ausgesetzt wird, und es sind keine Bedingungen bekannt, die einen
Rückschlag in die Originalfarbe gelb bewirken, so daß er einen zuverlässigen Indikator für das Eindringen von
Feuchtigkeit darstellt, der genau die in der Vorgeschichte in das Notatemgerät 10 eingedrungene Feuchtigkeit
nachweist.
Die Empfindlichkeit des Feuchtigkeitsindikators kann durch Ändern der Feuchtigkeitsdurchlässigkeit der hinteren
Platte 46, durch die dieser mit dem Inneren des Notatemgeräts 10 in Verbindung steht, in passender
Weise variiert und geregelt werden. Zum Beispiel kann die hintere Platte 46 mit einer oder mehreren durch
diese hindurchgehenden Öffnungen von ausgewähltem Durchmesser, z. B. 0,076 bis 0,317 cm, versehen sein, so
daß die Menge der relativen Feuchtigkeit geregelt werden kann, die der Feuchtigkeitsindikator in der Diffusionskammer
60 gemäß dem Fick'schen Gesetz wahrnimmt. Alternativ dazu kann die hintere Platte 46 aus
einer semipermeablen Membran hergestellt sein, die für das durch sie hindurchtretende Feuchtigkeitswasser eine
ausgewählte Durchlässigkeit aufweist.
40 Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Notatemgerät mit einem luftdicht verschlossenen Behältnis und einem inneren Luftvolumen, mit
einem in dem Behältnis vorgesehenen, ausgewählten Stoff, der eine endliche Kapazität zur Abgabe von
Sauerstoff besitzt, welche sich ihrerseits unter Feuchtigkeitseinwirkung verringert, mit einem an
dem Behältnis sichtbar angeordneten Feuchtigkeitsindikator mit einer Substanz, deren Farbe sich ändert
und die lediglich mit dem inneren Luftvolumen in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbänderungen der Substanz irreversibel sind und daß die Substanz aus KO2 besteht
2. Notatemgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Substanz von dem inneren
Luftvolumen durch eine die Feuchtigkeitsdiffusion regulierende Wand (hintere Platte 46) getrennt ist.
3. Notatemgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsindikator ein
Behältnis umfaßt das in eine die Substanz aufnehmende Behälterkammer (58) und eine Diffusionskammer (60) unterteilt ist
4. Notatemgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterkammer (58) von der
Diffusionskammer (60) durch eine Filterplatte (50) abgetrennt ist.
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