DE3312766A1 - Intrauterine empfaengnisverhuetende vorrichtung aus synthetischem polymer in kombination mit metall erzeugt und die produktionsweise - Google Patents
Intrauterine empfaengnisverhuetende vorrichtung aus synthetischem polymer in kombination mit metall erzeugt und die produktionsweiseInfo
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Description
ΓΑΤΕ Ν TA-N WA LT- ··
DiPL.-PHYS. DR. WALTHER JUNIUS 3 Hannover
"WOLFSTRASSE 24 · TELEFON (05 U) 83 45 30 '
Ä d O D -
4. April 1933 Dr. J/J
Vyzkumny ustay zdfavotnicki techniky koiicernova
ucelova organizace Brno, Kamenice 3 (Tschechoslowakei)
Intrauterine empfängnisverhütende Vorrichtung aus -synthetischem
Polymer in Kombination mit Metall erzeugt und die Produktionsweise
- - ■
Die Erfindung betrifft eine aus synthetischem Polymer in der
Kombination mit Metall hergestellte intrauterine empfängnisverhütende Vorrichtung.
An di.e Empfängnisverhütung werden große Ansprüche gestellt. Es wird gefordert, daß sie verläßlich, gefahrlos und gesundheitlich
harmlos ist, wobei sie auch aestetisch annehmbar und relativ billig sein soll. Bisher existiert in der vielt
kein-Mittel, das alle diese Bedingungen erfüllt.
Anfang der βο-er Jahre entstand eine erste Generation von intrauterinen empfängnisverhütenden Vorrichtungen. Sie bestanden
aus synthetischem Polymer ohne Metallzusatz. ."Die
Vorrichtungen dieser Generation wiesen noch eine relativ hohe Versagerquote und ungünstige Nebenwirkungen auf. Als besonders
nachteilig war das .unbeabsichtigte Austreten der Vorrichtung aus dem Uterus rind weiter das Auftreten von Blutungen
— 2 —
oder .Schmerzen anzusehen.-Bei deren Auf ^e te." war es nötig,
-'dae intrauterine Vorrichtung aus dem Uterus . ~. "-tfernen..
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde eine zweite Generation von intrauterinen empfängnisverhütenden Vorrichtungen ent-wickelt,
die den verlangten Akkordeoneffekt aufwiesen und ein Prinzip des Suchens des Uterusfundus schon beinhalteten*
Dabei geht es im wesentlichen darum, daß sich die G-estalt und die Größe der intrauterinen empfängnisverhütenden Vorrichtung
so weit als möglich optimal, der Größe und der Gestalt des Uterushohlraumes, in den die Vorrichtung eingeführt werden
soll, annähert. Weiter soll die· Vorrichtung aus solchem Material und von.solcher Gestalt sein, daß sie eine genügende . '
biegsamkeit hat, in der sie sich den Veränderungen in der Gestalt des Uterushohlraumes, die durch den Einfluß des
Menstruationszyklus und durch Uteruskonträktionen hervorgerufen werden, anpassen k.?nn. Sie muß unbedingt ein ausreichendes
plastisches Gestaltsg^därhtnis haben, damit sie nach Beendigung
dieser auf die intranterine Vorrichtung einwirkenden
Einflüsse in die ursprüngliche Form und in ihre ursprüngliche Position, in der sie mit ihrem größten Teil den Unterusfundus
einnehmen "soll, zurückkehrt.~Aber auch diese intrauterine
empfängnisverhütende Vorrichtung zweiter Generation hatte trotz verbesserter Ergebnisse nicht eine hundertprozentige
Zuverlässigkeit und war nicht ganz ohne Nebenwirkungen Wiederausstoßung,
Blxitung und Schmerz.
Dieser Umstand führte zur Entwicklung einer intrauterinen
empfängnisverhütend 3n Vorrichtung dritter Generation, mit
Zusatz eines wirksam η Stoffes, als sogenannte medicate
intrauterine empfängnisverhütende Vorrichtung. Als ein wirksames Material wird Metall, am häufigsten Kupfer, benutzt
das in der Form eines Dra^tos oder eines Rohres auf einem
Teil oder in der Oberflächen;: ^h: clrt der intrauterinen empfang
nisverhütenden Vorrichtung' aufgefädelt oder umwickelt wurde.
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Die Verwendung des Metalls in der. Form eines. Drahtes oder •eines Rohres hat ihre Nachteile in der Metallkorrasion in
der intrauterinen Umgebung. Bei einem nachfolgenden Bruchdes Drahtes oder des Rohrs wird das Risiko der Verletzung
erhöht. Auch "bereitet die Herstellung der intrauterinen Vorrichtung mehr Mühüien und erfordert höheren Arbeitsaufwand.
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Es sind auch synthetische -Steroide in derartigen' Vorrichtungen
benutzt, die .sich aus der als Reservoir dienenden. Vorrichtung in die intr'auterine Umgebung lösen. Intrauterine
empfängnisverhütende Vorrichtungen mit einem Reservoir von „.synthetischen steroiden Hormonen habe eine begrenzte Lebensdauer,
soweit es die Abgabe dieses Stoffes betrifft, weil sich das Reservoir in 1-2 Jahren erschöpft hat. Die Vorrichtung
muß dann notwendigerweise herausgenommen und durch eine neue ersetzt werden.
Bin weiterer Bachteil der intrauterinen empfängnisverhütenden
Vorrichtung ist es, daß es für ihre Detektion im TJterushohlraum nötig ist," in das Material der Vorrichtung
ein Kontrastmittel, z.B. Bariumsulfat bis zu einem Gehalt von 25 Gewichtsprozent zuzugeben.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine langzeitwirksame Vorrichtung zu schaffen,
die nicht das Risiko von Verletzungen aufweist und ohne besondere Röntgenkontrastmittel im Uterus auffindbar ist.
Die Erfindung geht aus von einem synthetischen Polymer in der Kombination mit Metall und schafft'eine intrauterine
empfängnisverhütende.Vorrichtung, bei der es erfindungswesentlich ist, daß die Masse, aus der die Vorrichtung her-
gestellt-ist, eine Beimischung wenigstens eines Metalles
iru^orm eine's Pulvers voii 1.. "bis 3o Gewichtsprozent aus der
Gruppe ITd der 4,5. und 6. Periode und/oder aus der Gruppe
IXb der 4. Periode des Periodensystems der Elemente aufweist, wobei das pulverförmige Metall in der ganzen Masse der
Vorrichtung, bevorzugt homogen, verteilt ist. -
Zweckmäßigerweise .ist die Korngröße des Metallpulvers 2 bis
5o/um.
Die Masse der Vorrichtung "enthält in einer Ausführungsform Kupfer in der Menge bis zu 25 Gewichtsprozent, zweckmäßigerweise
mit einem Silberzusatz in der Menge.von bis zu 5 Gewichtsprozent. Die Masse der Vorrichtung kann aber auch Zink
in der Menge bis zu 25 Gewichtsprozent mit zweckmäßigerweise einem Silberzusatz in der Menge bis zu 5 Gewichtsprozent
enthalten.
Das Herstellungsverfahren dieser erfindungsgemäßen intrauterinen
Vorrichtung^esteht darin, daß das synthetische Polymer
und der Zusatz des pulverförmigen Metalls zuerst in einem
Rührwerk homogenisiert und dann in einem Schneckenextruder ge schmolzen werden, wonach das Extrudat granuliert wird. Danach
wird granulierte?; synthetisches Polymer mit Metallzusatz in den thermoplastischen Zustand- in der Schmelzkammer einer
Spritzgußmaschine übergeführt. Man spritzt es in die Spritzgußform ein, aus der es als fertige intrauterine empfängnisverhütende
Vorrichtung entnommen wird.
Die Vorteile der ei"indungsgemaßen intrauterinen Vorrichtung
aus dem synthetischen. Polymer mit Metallpulverzusatz beruhen
darauf, daß bei fast hundertprozentigem Wirkungsgrad keine
unerwünschten Nebenwirkungen auf den Organismus auftreten,
v/eil das gebrauchte synthetische Polymer direkt mit einem Pulvermetallantnil bis-zu 3o Gewichtsprozent gefüllt ist.
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Das-Metall wird durch den Einfluß der komplexen Funktion des .
Uterus und seiner Umgebung in regulierbarer Menge giöst. So
ist eine langfristige Wirksamkeit der intrauterinen Vorrichtung ohne Verletzungsgefahr gesichert, weil das Metall in
der ganzen Masse der Vorrichtung 'verteilt ist. Die Anwendung
eines Kontrastmittels, z.B. Bariumsulfat, ist nicht notwendig.
Denn durch das Metall wird die Detektion der Vorrichtung
im Uterushohlraum auch mit anderen Methoden als durch Röntgenuntersuchung, ermöglicht. Der relativ große Metallgehalt·
bedingt einen größeren tfirkurigsgiad der intrauterinen empfängnisverhütenden
Vorrichtung. Die Biegsamkeit, die bei der komplexen Punktion der Vorrichtung wichtig ist, bleibt dabei e
halten. Ein weiterer Vorteil ist die Verminderung des ArbeHtsumfangs
bei ihrer Herstellung.
Somit bildet der Gegenstand der Erfindung ein unschädliches, billig herstellbares, sicher wirksames Verhütungsmittel,""-das _
ökonomisch ebenso wie medizinisch sehr vorteilhaft ist.
Im weiteren werden Beispiele der Ausführung der Erfindung . beschrieben.
Die intrauterine empfängnisverhütende Vorrichtung aus synthetischen
Polymeren in der Kombination mit Metall ist aus dem synthetischen Polymer unter Zusatz eines Metalls im Pulverform
von 1 bis 3o Gewichtsprozent hergestellt. Das Pulvermetall ist entweder Kupfer oder Zink, Silber oder Gold, eventuell
ihr Gemisch, vorzugsweise ein Gemisch aus Kupfer und Silber oder aus Zink und Silber. Dabei wird der maximale
Gewichtsanteil des Metalls durch die Menge des bei der An-' wendung abgesonderten Metalls, und zwar durch den physiologischen
Ruhewert des durch Urin abgesonderten Metalls, der bei dem Kupfer o,75 ·- o,25/umol/24 Stunden/bei dem Silbe
5,88 - o,56 /umol/24 Stunden ist, entsprechend der gewünschten
"Lebensdauer der Vorrichtung, festgelegt.
Der Bestand der empfängnisverhütenden V/irkung der or fin- ■
dungsgemäßen intrauterinen empfängnisverhütenden Vorrichtung ist komplex und besteht vor--allem in der Stimulation der
-natürlichen Abwehrfähigkeit 'des Organismus. Denn die'in
den Uterus eingeführte" intrauterine Vorrichtung führt zur Am
scheidung einer riesigen-Menge der Makrophagen, die diesen
fremden, -in der'Uterushöhle angebrachten Körper angreifen.
* Dadurch kommt es zur Anregung einer Immunitätsantwort des Organismus, weil ausgeschiedene Makrophage gleichzeitig die
im Unterushohlraum angebrachte intrauterine Torrichtung --und
in den Uterushohlraum wandernde Spermen angreifen.
Die Spermen sind dem eigentlichen Prauenorganismus hinsichtlich
der Immunität fre^d und sind von den Makrophagen in den
üterushohlräum phagotiaieiv. Dadurch kommt es dazu, daß
dieSfiermenzahl stark reduziert wird. Infolgedessen ist eine
Empfängnis nicht möglich. Aus normal produktivem Samen \ (Wormosperma) wird ein weniger produktiver (Oligosperma)
bis unproduktiver Same (Azoosperma). Das ist für das Ver- : ständis der empfängnisverhütenden V/irkung wichtig, weil es
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung um eine wirkliche empfängnisverhütende und nicht antinidative oder abortive
V/irkung geht. Durch die Metallzugabe wird'der empfängnisverhütende
Wirkungsgrad der intrauterinen empfängnisverhütenden Vorrieft·.-mg dadurch erhöht, daß eine größere Anzahl
Makrophagen ents.i rtit und ausgeschieden wird, .so daß es-möglich
ist, eine kle-.^ere intrauterine empfängnisverhütende
Vorrichtung zu benutzen und so ungünstige Wirkungen, wie Blutung oder Schmerz να erniedrigen. Mit Elektronendrillmikroskopen
durchgeführte Studien erwiesen den angeführten phagozytierenden Effekt der Kcuzrophagen.-. Mit der Zugabe des
331
λ ά.Ό D
- W-
- ο a. a
Pulvermetalls oder mehreren Metallen in das polymere Material
der Yorrichtung wird erreicht, daß das Metall in seinem ganzen Umfang gleichmäßig verteilt und aus der ganzen intrauterinen
Yorrichtung gleichmäßig in den Uterushohlraum abgegeben wird*, zum Unterschied von- der Lösung milT der Gestalt eines herumgewundenen
Drahtes oder einer Metalleinfädlung, bei der die Metallabgabe nicht auf der "ganzen Fläche der Yorrichtung,
sondern nur auf einem Teil der Fläche gesichert ist. Bei '
einer langfristigen Einführung.der.intrauterinen empfängnisverhütenden
Vorrichtung im Uterushohlraum verlaufen folgende
Teilprozesse, wenn die Vorrichtungsmasse Metallzusatz enthält: / '
a) Metall dringt durch zur Oberfläche des Polymermaterials,
b) Metall dringt von der inneren Masse der Vorrichtung zu ihrer Oberfläche,
c) die Schmelligkeit des Austritts des Metalls aus dem polymeren Material ist durch die Schwellung bzw. Quellung der
Yorrichtung, durch die Erhöhung der Korrosion der Vorrichtung, und dadurch auch durch die Schnelligkeit der
Diffusionsprozesse des gegebenen Metalls zur Oberfläche und von der Oberfläche in die umliegende Umgebung, beeinflußt, · · ■
d) in der Masse der Vorrichtung anwesendes Silber wirkt
bakterizid.
Die Herstellungsweise der intrauterinen empfängnisverhütenden Yorrichtung aus synthetischen Polymeren in der Kombination
mit Metall ist so zu verwirkliehen, daß die abgewogene Gewichtsmenge
des primären synthetischen Polymers und der gewünschte Zusatz des Pulvermetalls zuerst in einem -geeigneten
Rührwerk homogenisiert und dann in einem Schneckenextruder mit einem hohen homogenisierenden Wirkungsgrad umgeschmolzen
.a ο .ο -
- i-
werden. Das- extrudierte Polymer wird mitteln J^ ^r nachgeschalteten
Granulationsvorrichtung granuliert. L·. ^ch wird das so
behandelte granulierte synthetische Polymer mit Metallgehalt in der Schmelzkammer einer Spritzgußmaschine in den
thermoplastischen Zustand übergeführt, wonach es in die Porm eingespritzt wird, von der "es als fertige intrauterine empfängnisverhütende
Vorrichtung entnommen wird. Die Vorteile dieses Verfahrens lügen in der Möglichkeit einer genauen Dosierung
der Pulvermetalle in das synthetische Pulverpolymer,_ vorzugsweise
in.das Mischpolymerisat des Aethylvinylazetats, und seiaei
Homogenisierung in einem Doppelschneckenextruder.
Die arfindungsgemäße intrauterine empfängnisverhütende Vorrichtung
ist auch in der Veterinärpraxis zu verwenden.
Claims (3)
- AdOJ- OdS312766Pat entan'SOrüche( 1.j Intrauterine" empfängnisverhütende Vorrichtung, iiergeotellt aus synthetischen Polymeren in der Kombination mit Metall,. dadurch gekennzeichnet, .^ ... daß die Kasse 'der Vorrichtung einen Zusatz wenigstens eines .· Metalls im Pulverzustand von 1 bis 3o Gewichtsprozent, . -: das aus der Gruppe Ib der 4*5. und 6.. Periode des periodisc Systems der Elemente entnommen ist, auf v/eist, und daß das Pulvermetall in der ganzen Kasse der Vorrichtur. vorzugsweise homogen verteilt ist,
wobei die Größe seiner Körner 2 bis 5o/um ist» - 2. Intrauterine empfängnisverhütende Vorrichtung nach Anspruch dadurch gekennzeichnet,daß die Masse der Vorrichtung Kupfer in der tlenge bis 25 Gewichtsprozent mit einem Silberzusatz in der Menge bis 5 Gewichtsprozent enthält.
- 3. Intrauterine empfängnisverhütende Vorrichtung nach Anspruch dadurch gekennzeichnet,daß die Masse der Vorrichtung Zink in der Yienge bis 25 Gewichtsprozent'mit einem Silberzusatz in der Kenge bis 5 Gewichtsprozent enthält.- 4·. Verfahren zur Herstellung einer in traut er inen empfängnisverhütenden Vorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,daß das synthetische Polymer und Pulvermetallzusatz zuerst in einem Rührwerk homogenisiert v/erden und dann in einem homogenisierenden Schneckenextruder umgeschmolzen werden,OD- Oj ddaß anschließend das Extrudat granuliert wird, •und daß danach das granulierte synthetische Polyu^r mit Metallzusatz in den thermoplastischen Zustand in der Schmelzkammer einer Spritzgrußmaschine übergeführt und in eine Form eingespritzt wird,"aus der es als fertige intraut erine empfängnisverhütende Vorrichtung entnommen wird.-ü-
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