DE3312397A1 - Verfahren und vorrichtung zum biegen von stabfoermigen materialien - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum biegen von stabfoermigen materialienInfo
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Description
STRASSB & STOFPRBGEN
Patentanwälte · European Patent Attorneys
Uipl.-Ing. Joachim Stresse. München · Dlpl.-Phys. Dr. Hans-Herbert Stoffregen, Hanau
Helmut Zahlaus Königsberger Strasse 27 6239 Kriftel/Ts.
Zweibrüokenstraße 15
D - 80OO Münohsn 3 (Gegenüber dem Patentamt) Telefon (Οβθ) 32 SB 96
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Am Markt 1], Postfach 2144
D - 64B0 Hanau 1 Telefon (0β 181) 2 43 88
Telex 4 184782
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zum Biegen von stabförmigen Materialien wie z.B. Bewehrungsstählen, umfassend zumindest einen Biegedorn und eine um diesen drehbar
angeordnete Biegekurbel.
Um z.B. Stahleinlagen für Stahlbeton kalt zu verformen, finden Biegemaschinen Anwendung, die einen Biegetisch umfassen, auf denen
Biegeteller oder -flügel z.B. hydraulisch angetrieben werden. Gebogen wird von dem auf dem Biegeteller im Abstand veränderbaren Exzenter
oder Biegekurbel um die auf die Achse aufsteckbare Biegerolle oder Biegedorn verschiedenen Durchmessers. Der oder die Stäbe legen sich
dabei gegen eine feste Rolle oder bei schwächeren Stäben gegen ein Widerlager. Ein Verformen von runden Materialien mit entsprechenden
Maschinen ist nicht nur recht personalaufwendig, da das Einlegen und Verschieben der Materialien im wesentlichen von Hand erfolgt,
sondern sie zeigen auch den Nachteil, daß die gebogenen Materialien hohe Toleranzen aufweisen, so daß ein hoher Ausschuß insbesondere
dann auftritt, wenn geometrisch komplizierte Formen gebogen werden sollen.
Jj I jL O U I
-Z-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung derart auszubilden,,
daß ein weitgehen automatischer Biegeprozeß stattfindet, durch den Endprodukte zur Verfügung gestellt werden, die eine hohe Genauigkeit
hinsichtlich der gewünschten Endform aufweisen. Dabei soll die Vorrichtung konstruktiv einfach aufgebaut und zu handhaben sein, so
daß insbesondere auch ungeschultes Personal eine Bedienung vornehmen kann.
j Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das stabförmige
Material von zumindest zwei jeweils einen Biegedorn, eine Biegekurbel sowie einen Antrieb für diese umfassenden Biegeschlitten
derart erfaß und gebogen wird, daß zumindest nach dem Umbiegen eines Materialendes bei den weiteren Biegevorgängen ein Abschnitt des
Materials abwechselnd von einem der Biegeschlitten unverrückbar festgelegt wird, während der bzw. die das Material nicht festhaltenden
Biegeschlitten jenes biegt oder entlang dessen verschoben wird. Erfindungsgemäß wird demzufolge vorgeschlagen, daß die von der Biegemaschine
kalt zu verformenden Stahlmaterialien während des Biegens
:0 in der Maschine nicht verrückt werden können, so daß sichergestellt
ist, daß die Materialien die gewünschte Geometrie bei geringer Toleranz erhalten. Dadurch, daß die Biegeschlitten sowohl die Aufgabe
zu erfüllen haben, die zu verformenden Materialien festzuhalten bzw. im gewünschten Umfang zu verformen, ergibt sich erkennbar eine
:5 einfache Konstruktion, die nicht nur eine Wartungsfreundlichkeit
zeigt, sondern sicherstellt, daß daß eine geringe Störanfälligkeit
gegeben ist. Dabei kann selbstverständlich das Verfahren der Schlitten bzw. das Halten der Materialien durch die Schlitten programmgesteuert
werden, ohne daß es hierzu weiterer Erläuterungen bedarf.
Demzufolge kann der Biegevorgang automatisch ablaufen, nachdem man
die Maschine so programmiert hat, daß die Biegeschlitten in der gewünschten Taktfolge die erforderlichen Positionen einnehmen, um
wahlweise das Material unverrückbar festzuhalten oder dieses zu verbiegen. Um unabhängig von der Materialstärke sicherzustellen, daß
-S-
die von einem Biegeschlitten erfaßten Materialien während dies Biegevorganges
durch einen anderen Biegeschlitten nicht verrückt werden können, werden die Biegeschlitten jeweils im Bereich zweier einen
Winkel zueinander beschreibenden Schenkel des Materials festgelegt, wobei der feststehende Biegedorn im Schnittpunkt der Schenkel innen
anliegt und die Biegekurbel außen an dem Schenkel positioniert wird,
der von der im unverformten Zustand des Materials vorgebenen Längsachse abgewinkelt ist. Die Biegeschlitten selbst werden nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung in einem einzigen ι Hydraulikkreislauf angeordnet, wobei sowohl die Verschiebebewegung
der Biegeschlitten als auch die Drehbewegung der Biegekurbeln um die
Biegedorne herum völlig unabhänig voneinander erfolgen kann. Daraus resultiert der Vorteil, daß im wesentlichen mit einem einzigen Antriebsaggregat,
also der die Betriebsflüssigkeit fördernden Pumpe, die einzelnen Antriebselemente beaufschlagt werden können, wobei die
translatorische Bewegung der Biegeschlitten vorzugsweise über Hydromotoren erfolgt, deren Ausgangsbewegung rotatorisch ist, wohingegen
die Drehbewegung der Biegekurbeln über Hydrozy linder erfolgt, deren gradlinige Ausgangsbewegung mittels einer an einem Ende von einem
Federelement erfaßten Kette in eine Drehbewegung umgesetzt wird.
Um auch sicherzugehen, daß z.B. bei der Verformung des Materials zu
geschlossenen Figuren ein unerwünschtes weiteres Verbiegen aufeinander stoßender Schenkel nicht erfolgt, wird nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung ein Spannungsabbau in dem von einem Biegeschlitten unverrückbar festgehaltenen Schenkel dadurch erzielt,
daß eine Verdrehung der Biegekurbel derart erfolgt, daß ein "Öffnen" in einem Umfang erfolgt, der in etwa der elastischen Verformung des
Materials entspricht. Dabei hat sich herausgestellt, daß ein Zurückdrehen der Biegekurbel um ca. 15 nahezu für sämtliche normalerweise
zu verformenden Stahlmaterialien üblicher Stärken genügt.
Eine Vorrichtung insbesondere bestimmt zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß zumindest
zwei entlang des zu verbiegenden Materials sowie entlang einer vorzugsweise horizontal angeordneten Arbeitsfläche verschiebbar angeordnete
Biegedorne und Biegekurbeln sowie Antriebe umfassende Biegeschlitten vorgesehen sind, wobei die Biegeschlitten derart betätigbar
sind, daß einer (erster) der Biegeschlitten dann das Material unverrückbar festhält, wenn ein anderer (zweiter) Biegeschlitten in eine
Biegeposition bewegt wird und/oder das Material biegt. Auch wenn vorzugsweise stets nur zwei Biegeschlitten benötigt werden, um stabförmiges
Material im gewünschten Umfang zu verformen, so können selbstverständlich auch mehr als zwei Biegeschlitten Verwendung
finden, wobei deren Betätigung erfindungsgemäß stets derart erfolgt, daß zumindest ein Biegeschlitten das zu verformende Material unverrückbar
festhält.
Die in einem Hydraulikkreislauf angeordneten Antriebselemente für die
translatorische Bewegung der Biegeschlitten sowie die Drehbewegung der Biegekurbeln ist dabei erfindungsgemäß so vorgenommen, daß die
von der Pumpe kommende Betriebsflüssigkeit erst die Antriebselemente für die Translationsbewegung nacheinander beaufschlagt, um anschließend
die Antriebselemente für die Drehbewegung der Biegekurbeln gegebenenfalls zu durchströmen. Trotz des Anordnens in einem
einzigen Hydraulikkreislauf ist sichergestellt, daß die Elemente völlig unabhängig voneinander aktiviert werden können. Durch das Verwenden
eines einzigen Aggregats und Hydraulikkreislaufes wird u.a. der Vortel erzielt, daß aufwendige Überwachungsschaltungen nicht
erforderlich werden. Außerdem ist aufgrund des hydraulischen Antriebs die Gewähr gegeben, daß die Antriebselemente überaus prompt
auf Druckbeaufschlagung bzw. Durckabfall reagieren, so daß dadurch
eine weitere Sicherheit gegeben ist, daß die Endformen der gebogenen stabförmigen Materialien die gewünschte Geometrie bei geringen
Toleranzen aufweisen. Um eine optimale Funktionstüchtigkeit der Biegekurbeln sicherzustellen, umfassen diese einen exzentrisch gelagerten
Rollendorn, der über zwei gegenläufige Gewinde unverrückbar festgehalten
wird, so daß unabhängig von der Krafteinwirkung auf diesen, also unabhängig, ob der Rollendorn eine Rechts- oder eine
Linksdrehung vollführt, sichergestellt ist, daß ein unerwünschtes Lösen nicht erfolgt. Der Rollendorn selbst ist dabei von einer von
einer mit dem Hydraulikantrieb verbundenen Welle abragenden Zylinderscheibe oder Stab gehalten, wobei die Wellenachse mit der
Achse des Biegedorhs zusammenfällt. Der Biegedorn selbst umfaßt vorzugsweise einen mit austauschbaren Aufsätzen zu versehenden
V Mutterdorn, so daß sich dadurch der Vorteil ergibt, daß eine leichte
Anpassung an unterschiedliche Dicken der Materialien gegeben ist.
Die horizontal verlaufende oder nahezu horizontal verlaufende Arbeitsfläche
weist ferner einen vertikal oder nahezu vertikal verlaufenden von den Biegeschlitten seitlich begrenzten Schlitz auf, um in diesen
mehrere Materialien übereinander angeordnet gleichzeitig einzubringen, so daß diese in einem Biegevorgang gleichzeitig verformt werden
können. Die gebogenen Materialien können dann von Hand entnommen oder auch automatisch ausgeworfen werden.
Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag, den Biegeablauf automatisch
vorzunehmen, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in z.B. einer Bearbeitungsstraße eingesetzt werden, die eine das Material ablängende
Schneidvorrichtung sowie einen zwischen dieser und jener vorgesehenen Puffer vorzugsweise in Form einer Rollbahn umfaßt.
Erkennbar ergibt sich' daraus ein weiterer nicht zu vernachlässigender
Vorteil hinsichtlich der Durchsatzleistungen.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung, der - ohne daß es
weiterer Erläuterungen bedarf - wesentliche Merkmale der erfindungsgemäßen
Lehre zu entnehmen sind, auch wenn diese nicht näher beschrieben werden.
-Ht-
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht,
Fig. 2 einen Hydraulikschaltplan,
Fig. 3 einen Einsatz der Vorrichtung nach Fig. 1 in einer Arbeitsstraße,
Fig. L, eine Detaildarstellung eines Antriebs einer Biegekurbel,
Fig. 5 einen Ausschnitt eines Biegeschlittens,
Fig. 6 bis 9 schematische Darstellungen von Biegevorgängen und
Fig. 10 und 11 Biegeformen von Rundstahl, die mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hergestellt werden können.
In Fig. 1 ist schematisch eine Biegemaschine 10 in Draufsicht dargestellt, die einen horizontal liegenden Bearbeitungstisch 12
umfaßt. In Längsrichtung des Bearbeitungstisches 12 sind im Ausführungsbeispiel zwei Biegeschlitten 14 und 16 verschiebbar angeordnet,
mittels derer in die Biegemaschine 10 einzubringende vorzugsweise stabförmig ausgebildete Stahlmaterialien 18 - wie nachstehend
näher beschrieben - verbogen werden sollen. Diese Stäbe 18 gelangen von einem Materiallager 20 in die Maschine, wobei mehrere Stäbe 18
gleichzeitig mittels der Biegeschlitten 14 und 16 verbogen werden
können. Das Materiallager 20 kann dabei ein Teil einer in Fig. 3 schematisch dargestellten Bearbeitungsstraße sein, das zwischen der
Biegemaschine 10 und einer Stabschneidemaschine 22 angeordnet ist. Die Stabschneidemaschine kann dabei einem Prinzip gehorchen, wie es
in der Deutschen Patentanmeldung 32 06 673 desselben Anmelders
3312337
beschrieben ist. Das Materiallager 20, das eine Biegewagen-Rollbahn
sein kann, dient dabei gleichzeitig als Puffer. Durch den Einsatz der Maschine 10 in einer Bearbeitungsstraße ergibt sich der Vorteil, daß
ein hoher Durchsatz gegeben ist, ohne daß es hierzu näherer Erläuterungen
bedarf. Die Biegemaschine 10 ist über eine Tastatur 24 programmierbar, um so die Materialien 18 im gewünschten Umfang kalt
zu verformen. Ferner sei erwähnt, daß die Arbeitsfläche 12 einen vertikal oder nahezu vertikal zu ihr verlaufenden Schlitz zur Aufnahme von mehreren übereinander anzuordnenden Rundmaterialien auf-
weist, der von den Biegeschlitten 14 und 16 seitlich begrenzt wird.
Neben der Maschine 10 ist ferner ein Container 26 angedeutet, in den
die gebogenen Materialien 28 von Hand hineingeworfen werden können. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, daß eine automatische
Auswurfvorrichtung in der Maschine 10 integriert ist.
Jeder Biegeschlitten 14 bzw. 16 besteht aus einer Biegekurbel 28, einem Biegedorn 30 sowie einem Antrieb 32, 34, 36 bzw. 38. Dabei
bewegt sich die Biegekurbel 28 im Abstand um den Biegedorn 30. Zwischen Biegekurbel 28 und Biegedorn 30 befinden sich dann die zu
verformenden Materialien. Wie in Fig. 5 angedeutet, umfaßt die Biegekurbel 28 einen exzentrisch gelagerten Rollendorn 40, der über
zwei gegenläufige Gewinde 42 und 44 unverrückbar festgelegt wird, so daß unabhängig von der Drehrichtung der Biegekurbel 28 ein Lösen
des Biegedorns 40 nicht erfolgen kann. Die Biegekurbel 28 wird gleichfalls exzentrisch von einer Welle 46 aufgenommen, die mit einem
der Hydrozylinder 36 oder 38 verbunden ist. Dabei wird die Längsbewegung des Hydrozylinders 36 oder 38 über eine Kette 48 in die
gewünschte Drehbewegung umgesetzt. Die mit der Welle 46 zusammenwirkende
Kette 48 ist dabei an einem Ende mit dem Hydrozylinder 36 bzw. 38 und mit dem anderen Ende über ein federvorgespanntes
Element 50 verbunden. Der genaue Aufbau bzw. die Wirkungsweise ist leicht aus der Fig. 4 ersichtlich.
O J I /. O Ό Ι
Al
Φ -
Wird die Drehbewegung der Biegekurbel 28 vorzugsweise mittels Hydrozylindern
36 und 38 hervorgerufen, so erfolgt die translatorische Bewegung der Biegeschlitten 14 bzw. 16 selbst vorzugsweise über
Hydromotoren 32 und 34 mit rotatorischer Ausgangsbewegung. Sowohl die Hydrozylinder 36 und 38 als auch die Hydromotoren 32 und 34
befinden sich, wie Fig. 2 unmißverständlich zeigt, erfindungsgemäß in einem Hydraulikkreislauf 52. Dies hat den Vorteil, daß mit einem
einzigen Aggregat sämtliche Antriebsmittel betrieben werden können, so daß aufwendige Überwachungs- und Steuerungseinrichtungen nicht
erforderlich sind. Aber auch wenn nur ein einziger Hydraulikkreislauf erforderlich ist, so ist dennoch sichergestellt, daß sämtliche Antriebsmittel
32 bis 38 völlig unabhängig voneinander betrieben werden können. Erfindungsgemäß sind die einzelnen Antriebsmittel 32, 34» 36,
38 in dem Kreislauf 52 nun wie folgt angeordnet. Hinter der das Betriebsmittel 54 fördernden Pumpe 56 befindet sich der erste Hydromotor
32. Hinter dem ersten Hydromotor 32 ist der zweite Hydromotor 34 kreislaufmäßig angeordnet. Sodann folgen die Hydrozylinder 38
bzw. 36, um den Kreislauf zu schließen. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 führt die Verbindung zwischen dem Kreislauf 52 und den
Antriebselementen 32 bis 38, über Magnetventile 58, 60, 62 bzw. 64 hergestellt. Sind alle Ventile 58 bis 64 geschlossen, findet im
Kreislauf 52 ein freier Durchlauf des Betriebsmittels 54 statt. Wird nun z.B. das Ventil 60 derart aktiviert, daß eine Verbindung zum
Hydromotor 32 erfolgt - es wird demzufolge eine' Verbindung PB/AT oder PA/BT hergestellt -, so kann bei ansonsten nicht aktivierten
Ventilen 62, 64 und 58 das Betriebsmittel weiterhin unmittelbar zurückströmen. Wird jedoch auch das Ventil 62 betätigt, also wenn
beide Biegeschlitten 14 und 16 gleichzeitig verschoben werden sollen, so wird der Hydromotor 34 vom Rücklauffluid des Motors 32 beaufschlagt,
ohne daß dadurch die Unabhängigkeit der Betätigung aufgehoben wird. Dementsprechend kann das Rücklauffluid des Motors 34
die Hydrozylinder 38/36 beaufschlagen. Gleiches kann selbstverständlich auch dann erfolgen, wenn nur einer der Hydromotoren 32 oder 34
keiner von diesen von dem Betriebsmittel 54 beaufschlagt wird. Aus der zuvor wiedergegebenen Schilderung ergibt sich, daß die
Antriebsmittel 32 bis 38 für das Betätigen der Biegeschlitten 14 und 16 in einem einzigen Hydraulikkreislauf 52 angeordnet sind und
vollkommen unabhängig voneinander, aber auch gemeinsam aktiviert werden können.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß während
des Biegevorganges zumindest ein ein abgewinkeltes Ende aufweisender ^ Abschnitt des Materials 18 zwischen Biegedorn und Biegekurbel derart
festgehalten wird, daß bei einem Kaltverformen des Materials mit einem anderen Biegeschlitten eine Unverrückbarkeit gegeben ist.
Anhand der Fig. 6 soll nun ein entsprechender Biegevorgang näher erläutert werden. Das in Fig. 6 schematisch dargestellte stabförmige
Material 66 wird zunächst am linken Ende 68 abgewinkelt, d.h. daß um den Biegedorn 70 die Biegekurbel 72 im Uhrzeigersinn gedreht
wird. Im abgewinkelten Zustand nimmt daher die Biegekurbel 72 die
Position 74 ein. In dieser Stellung wird das Ende 68 zwischen Biegedorn 70 und Biegekurbel 74 unverrückbar festgelegt. Der Biegedorn
70 befindet sich dann innen im Schnittpunkt der einen Winkel zueinander beschreibenden Schenkel des Materials 66 und die Biegekurbei
74 befindet sich an der Außenseite des abgewinkelten Endabschnitts 68. Sodann kann im gewünschten Umfang ein Umbiegen des
rechten Endes 76 des Materials 66 erfolgen. Zu diesem Zweck wird
wiederum eine Biegekurbel 78 um einen Biegedorn 80 gedreht. Nachdem dieser Biegevorgang abgeschlossen ist, gelangt die Biegekurbel 78 in
seine Ausgangsstellung zurück und der den Biegedorn 80 und die Biegekurbel 78 umfassende Biegeschlitten 82 wird von der Position B
in die Position C verschoben. Sodann kann erneut ein Biegevorgang vorgenommen werden, so daß das Material 66 hinsichtlich seiner
rechten Seite betrachtet von seinem Mittelpunkt 84 aus die gewünschte geometrische Figur «mfwcMsl. Sod π η η wird d.i.s Mnlorifil G(t von denn
Uiogesehl i Hon 82 /.wischen- dem Hiegedorn 18 und der Biegekurbel Iti
' ...
ί ^.
- ye -
in seiner oberen Stellung (Bezugszeichen 86) festgehalten. Daraufhin
wird der den Biegedorn 70 und die Biegekurbel 72 umfassende Biegesch Litten 88 derart betätigt, daß die Biegekurbel 74 in seine
Ausgangsstellung zurückgedreht wird, so daß anschließend ein Verfahren des Biegeschlittens 88 von der Position A in die Position D
erfolgen kann. In dieser Stellung wird sodann die Biegekurbel 72 um den Biegedorn 70 gedreht (Bezugszeichen 90), so daß anschließend
das Material 66 die gewünschte Biegeform aufweist. Sodann werden die Biegekurbeln aus der Position 86 und 90 in die Grundposition zurückgedreht,
damit das Material aus den Schlitten 82 und 88 entfernt werden kann. Anschließend werden die Schlitten in die Position A und
B zurückgefahren, damit mit neuem Material die gleichen Biegeschritte erfolgen können.
In den Fig. 7 und 8 sind beispielhaft andere Biegeformen aufgezeigt,
wobei der Biegeprozeß in entsprechender Reihenfolge in den Schritten D1, E, F, G, II, I, K, L bzw. M, N, O, P, R, S erfolgt. Dabei wird
das jeweilige Material während der Biegevorgänge E, F, G, H bzw. N, 0, P von dem Biegeschlitten in der Position D1 bzw. M unverrückbar
festgelegt, wohingegen bei den Biegevorgängen I, K und L bzw. R und S ein Festlegen in der Position H bzw. P erfolgt. Nachdem die
Biegevorgänge abgeschlossen sind, werden, wie im Zusammenhang mit F1Ig. 6 erläutert, die geformten Materialien aus den Biegeschlitten
entfernt, damit diese in ihre Grundposition, also D1, E bzw. M, N
zurückgefahren werden können.
In Fig. 9 ist noch einmal ein Biegevorgang schematisch dargestellt,
der im Verfahrensablauf denen der Fig. 6 bis 8 entspricht. Allerdings
soll durch die gestrichelte Darstellung des rechten Schenkels 92 verdeutlicht werden, daß bei der Ausbildung einer geschlossenen
Figur ein Entspannen dahingehend erfolgt, daß der Schenkel 92 nach rechts durch Rückdrehen der Biegekurbel 94 bewegt wird, damit beim
Verbiegen des linken Schenkels 96 in Richtung auf den Schenkel 92 ein unerwünschtes weiteres Verformen von diesem nicht erfolgen kann.
Dabei wird in dem Umfang ein Entspannen des Schenkels 92 und somit
ein Zurückdrehen der Biegekurbel 9Λ vorgenommen, wie es der elastischen Verformung entspricht. Dadurch ist sichergestellt, daß ein
Überbiegen beim Aufeinanderstoßen der Schenkelenden 98 bzw. 100 nicht erfolgen kann, so daß das kaltverformte Endprodukt auch die
gewünschte Geometrie zeigt. Zwar ist die Entspannung grundsätzlich
von der Festigkeit der zu verbiegenden Materialien abhängig, jedoch hat die Erfahrung gezeigt, daß ein Zurückdrehen der Biegekurbel 94
um 15 eine Entspannung hervorruft, die sicherstellt, daß nahezu bei J.U allen üblichen Materialien normaler Stärke die zu vermeidende Überbiegung
ausgeschlossen wird.
In den Fig. 10 und 11 sind beispielhaft verschiedene Biegeformen von
Rundstahl aufgezeigt, die unter Anwendung der erfindungsgemäßen Lehre erzielt werden können. Man erkennt eine große Vielfalt, wobei
darauf hinzuweisen ist, daß die Genauigkeit der Endprodukte sehr groß ist, so daß der Auswurf der nicht zu verwendenden kaltverformten
Materialien überaus gering ist.
4L
Leerseite -
Claims (13)
1.) Verfahren zum Biegen von stabförmigen Materialien wie z.B. Bewehrungsstählen umfassend zumindest einen Biegedorn und eine
um diesen drehbar angeordnete Biegekurbel,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das stabförmige Material (18, 66) von zumindest zwei jeweils einen Biegedorn (30, 70, 80) eine Biegekurbel (28, 72, 78) sowie
Antriebe (32, 34, 36, 38) umfassenden Biegeschlitten (14, 16, 82, 88) derart erfaßt und gebogen wird, daß zumindest nach dem
Umbiegen eines Materialendes (68) bei den weiteren Biegevorgängen ein Abschnitt des Materials abwechselnd von einem der
Biegeschlitten unverrückbar festgelegt wird, während der bzw. die das Material nicht festhaltenden Biegeschlitten das Material
biegt oder entlang dessen verschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Biegeschlitten (14, 16, 82, 88) das Material im Bereich
zweier einen Winkel zueinander beschreibenden Schenkel (68, 66; 76, 66) unverrückbar festlegt.
ο ο izoa/
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebselemente (32, 34, 36, 38) für die Biegeschlitten (14, 16, 82, 88) in einem einzigen ' Hydraulikkreislauf (52) angeordnet werden.
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebselemente (32, 34, 36, 38) für die Biegeschlitten (14, 16, 82, 88) in einem einzigen ' Hydraulikkreislauf (52) angeordnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei der Verformung des Materials zu einer geschlossenen Figur wie z.B. einem Rechteck vor der Biegung des letzten Schenkels (96) die Biegekurbel (94) des das Material unverrückbar festlegenden Biegeschlittens derart gedreht wird, daß ein Spannungsabbau des festgelegten Schenkels (92) des Materials in einem Umfang erfolgt, der der elastischen Verformung des Materials entspricht (Fig. 9)·
dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei der Verformung des Materials zu einer geschlossenen Figur wie z.B. einem Rechteck vor der Biegung des letzten Schenkels (96) die Biegekurbel (94) des das Material unverrückbar festlegenden Biegeschlittens derart gedreht wird, daß ein Spannungsabbau des festgelegten Schenkels (92) des Materials in einem Umfang erfolgt, der der elastischen Verformung des Materials entspricht (Fig. 9)·
5· Vorrichtung zum Biegen stabförmigen Materials wie z.B.
Bewehrungsstählen umfassend zumindest einen Biegedorn und eine um diesen drehbar angeordnete Biegekurbel, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach zumindest Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zwei entlang des zu biegenden Materials (18, 66) verschiebbar angeordnete Biegedorne (30, 70, 80), Biegekurbeln
(28, 72, 78, 94) sowie Antriebe (32, 34, 36, 38) umfassende Biegeschlitten (14, 16, 82, 88) vorgesehen sind, wobei die Biegeschlitten
derart betätigbar sind, daß einer der Biegeschlitten (14 bzw. 16; 88 bzw. 82) dann das Material (18, 66) unverrückbar
festhält, wenn ein anderer Biegeschlitten (16 bzw. 14; 82 bzw. 88) in eine Biegeposition bewegt wird und/oder das Material biegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material (18, 66) in einem Abschnitt von einem Biegeschlitten
(1/+, 16, 82, 88) unverrückbar festgelegt ist, in dem der . 5 Schnittpunkt von zwei Materialschenkeln liegt, wobei der Dorn
(30, 70, 80) innen im Schnittpunkt der Schenkel und die Biegekurbel
(28, 72, 74, 90; 78, 86; 94) außen an den von der mit der Bewegungsrichtung der Biegeschlitten zusammenfallenden
Materiallängsachse abgewinkelten Schenkel (68, 76, 92) positioniert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebselemente (32, 34, 36, 38) in einem einzigen IS Hydraulikkreislauf (52) angeordnet und von diesem betätigbar
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
°° daß die Antriebsmittel (32, 34, 36, 80) sämtlichst unabhängig
voneinander gleichzeitig oder getrennt betätigbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch ge kennzeichnet,
dadurch ge kennzeichnet,
daß zwei Biegeschlitten (14, 16, 82, 88) Verwendung finden, deren Antriebselemente (32, 36; 34, 38) derart in dem Hydraulikkreislauf
(52) angeordnet sind, daß die von der Pumpe (56) kommende Betriebsflüssigkeit (54) erst die Antriebselemente (32,
34) für die Translationsbewegung nacheinander beaufschlagt.
J J
10. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Biegekurbel (28) einen exzentrisch gelagerten Rollendorn (28) umfaßt, der über zwei gegenläufige Gewinde (44» 42) unverrückbar
festgelegt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Biegedorn (30, 70, 80) einen mit austauschbaren Aufsätzen
versehenen Mutterdorn umfaßt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arbeitsfläche (12) der Vorrichtung (10) horizontal oder nahezu horizontal angeordnet ist und einen vertikal oder nahezu
vertikal dazu verlaufenden von den Biegeschlitten (14, 16, 82, 88) seitlich begrenzten Schlitz zur Aufnahme mehrerer übereinander
angeordneter stabförmiger Materialien (18, 66) aufweist.
13. Verwendung der Vorrichtung (10) in einer eine Schneidvorrichtung
(22) sowie einen zwischen diesen vorgesehenen Puffer (20) vorzugsweise in Form einer Rollbahn umfassenden Bearbeitungsstraße.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
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