DE330970C - Verfahren zur Herstellung von Schmiermitteln aus Teerdestillaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schmiermitteln aus TeerdestillatenInfo
- Publication number
- DE330970C DE330970C DE1919330970D DE330970DD DE330970C DE 330970 C DE330970 C DE 330970C DE 1919330970 D DE1919330970 D DE 1919330970D DE 330970D D DE330970D D DE 330970DD DE 330970 C DE330970 C DE 330970C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sulfur
- anthracene
- production
- lubricants
- oil
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10C—WORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
- C10C1/00—Working-up tar
- C10C1/20—Refining by chemical means inorganic or organic compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
- Lubricants (AREA)
Description
- Verfahren zur Herstellung von Schmiermitteln aus Teerdestillaten. Als Ersatz für Mineralöle hat man Schmiermittel aus Teerdestillaten hergestellt. So wird beispielsweise aus dem hochsiedenden Anthrazenöl durch Einengen und längeres Erhitzen ein sogenanntes Teerfettöl gewonnen, welches für Schmierzwecke geeignet ist. Die Ausbeute an diesen Ölen ist aber namentlich bei höheren Anforderungen an die Viskosität gering, und außerdem erfordern diese Öle eine sorgfältige Ablagerung der in ihnen enthaltenen Anthrazenkristalle.
- Nach der Erfindung wird ein gutes Schmiermittel aus Anthrazenöl -und Anthrazenrückständen,mit erheblich höherer Ausbeute dadurch gewonnen, daß das Anthrazenöl in der Wärme mit Schwefel behandelt wird. Man hat früher schon vorgeschlagen, Teeröle mit Schwefel zu behandeln, aber für andere Zwecke, um damit Imprägnierungsmittel herzustellen. Im vorliegenden Falle werden die hochsiedenden Anthrazenkohlenwasserstoffe, Anthrazen, Phenanthren usw. durch Schwefel unter Schwefelwasserstoffabspaltung in völlig andere Körper von weichpechartiger Beschaffenheit 1-ungewandelt, die im 01 löslich sind und dessen Schmierwirkung erhöhen. Ein weiterer Vorteil der Schwefelbehandlung liegt in der Zerstörung der bei den hochsiedenden Anthrazenölen in mehr oder weniger starkem Maße auftretenden Kristallbildung von festem Anthrazen, Phenanthren usw. Diese Kristalle setzen sich in den Schmierapparaten zu einer festen Masse ab und . versperren die Zugänge zu den Schmierstellen, so daß sie auf diese Weise ein Heißlaufen der Lager veranlassen können. Das starke Kristallisationsvermögen dieser anthrazenartigen Körper wird durch die Behandlung mit Schwefel zerstört, indem durch die Schwefelwasserstoffabspaltung Körper von völlig anderer Beschaffenheit gebildet werden, die im 01 löslich sind und ihm die Eigenschaften eines hochwertigen Schmieröles verleihen.
- Das Ergebnis kann noch dadurch gefördert werden, daß man während der Behandlung mit Schwefel Luftsauerstoff durch das Bad leitet, der die Verdickung der mittels Schwefels umgewandelten Öle durch die eintretende Polymerisierung weiter begünstigt und beschleunigt. Durch die Luft wird der freiwerdende Schwefelwasserstoff aus dem 01 restlos entfernt, der durch Oxydation als fester Schwefel wieder gewonnen oder-durch Verbrennung zu schwefliger Säure für die Schwefelsäuregewinnung nutzbar gemacht werden kann. Die auf diese Weise behandelten Öle haben den Geruch nach hochsiedenden Teerölkohlenwasserstoffen fast völlig verloren. Versuche, Anthrazenöl allein mit Luft zu behandeln, sind bekannt. Sie führen aber zu keinem befriedigenden Ergebnis.
- Die Eigenschaft des Schwefels,,die Anthrazenkörper zu verändern und damit auch ihre I,`iistallbildung zu zerstören, kann weiter dazu verwandt werden, um beispielsweise aus dem festen Kristallbrei der Anthrazenrückstände allein oder unter Zusatz von Öl eine Schmiermasse von beliebiger Konsistenz herzustellen, die nach Zerstörung der Kristallbildung vollkommen homogen bleibt und sich nicht wieder entmischt und für Achsen, Seilschmieren oder Walzenbriketts usw.,Verwendung finden. Diese Eigenschaft .der Nichtwiederentmischung ist außerordentlich wichtig für die Schmierung solcher Lager, die offene Achsenschmierung haben, wie beispielsweise Wagenräder u. dgl., und bei denen nur konsistente Schmiermittel verwendet werden können. Entmischen sich diese Fette, was beispielsweise--eintritt; wenn das Anthrazen auskristallisiert, s6 "fliegt Idas Öl ab und das zurückbleibendd#--Ätits;@gn"'trocknet ein. Man war daher bisher auch nicht in der Lage, mit den Anthrazenrückständen der Steinkohlenteerdestillation durch bloßes Auflösen mit C)1 in der Wärme und Wiedererkaltenlassen ein geeignetes Schmiermittel für genannte Zwecke herzustellen. Durch die Behandlung des Auflösungsgemisches mit Schwefel in der Wärme und die damit verbundene Zerstörung der Kristallbildung ist diese Möglichkeit nunmehr gegeben.
- Zur Herstellung von Schmierölen nach vorliegendem Verfahren wird beispielsweise die Anthrazenölfraktion nach Abscheidung der festen Anthrazenbestandteiie in der Wärme (etwa Zoo °) mit ungefähr z bis 2 Prozent Schwefel behandelt, wobei die Verdickung des Öles unter . Schwefelwasserstoffentwicklung vor sich geht. Bei gleichzeitigem Hindurchleiten von Luft wird die Verdickung weiter gefördert, der Schwefelwasserstoff entfernt und in besonderen Einrichtungen wieder gewonnen oder nutzbar gemacht.
- Um eine dicke Schmiere zu erzeugen, wird das 01 beispielsweise mit Anthräzenrückständen und etwa z Prozent Schwefel und darüber in der Wärme für sich oder bei gleichzeitigem Durchleiten von Luft einige Stunden behandelt und die Masse nach dem Erkalten auf Zerreibungsmaschinen zu einem salbenartigen Breiverrieben. Diese Massen lassen sich in dieser Form vorteilhaft zu Wagenschmieren, Seilschmieren usw. verwenden.
Claims (1)
- PATENT-ANsPRÜcHE: r. Verfahren zur Herstellung von Schmiermitteln aus Teerdestillaten, dadurch gekennzeichnet, daß Teeröl in der Wärme mit Schwefel behandelt wird. z. Verfahren nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß - das Öl außer mit Schwefel auch mit Luft behandelt wird. 3. Verfahren nach Anspruch z zur Herstellung einer dicken Schmiere, gekennzeichnet durch die Verarbeitung auskristallisierter. Anthrazenrückstände mit Schwefel und nachfolgende Verreibung der gebildeten Masse.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE330970T | 1919-06-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE330970C true DE330970C (de) | 1920-12-22 |
Family
ID=6193831
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919330970D Expired DE330970C (de) | 1919-06-24 | 1919-06-24 | Verfahren zur Herstellung von Schmiermitteln aus Teerdestillaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE330970C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3025612A1 (de) * | 1980-07-05 | 1982-01-21 | Rütgerswerke AG, 6000 Frankfurt | Pechartige produkte und verfahren zu ihrer herstellung |
-
1919
- 1919-06-24 DE DE1919330970D patent/DE330970C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3025612A1 (de) * | 1980-07-05 | 1982-01-21 | Rütgerswerke AG, 6000 Frankfurt | Pechartige produkte und verfahren zu ihrer herstellung |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE330970C (de) | Verfahren zur Herstellung von Schmiermitteln aus Teerdestillaten | |
DE952909C (de) | Verfahren zum Herstellen von Gusseisen, welches den Graphit ganz oder teilweise in kompakter bzw. knotenartiger oder kugelartiger Form enthaelt, und nach dem Verfahren hergestellte Gusseisenlegierung | |
DE1088644B (de) | Waessriges oelfreies Schmiermittel mit einem Gehalt an festen Schmierstoffen | |
DE884045C (de) | Verfahren zum Zerlegen organischer Fluessigkeitsgemische | |
DE750743C (de) | Verfahren zum Entparaffinieren von Teeren, insbesondere Braunkohlenschwelteeren, mit fluessigem Schwefeldioxyd | |
DE374929C (de) | Verfahren, rohem oder raffiniertem Erdoel seinen Gehalt an Hart- und Mittelhartparffin und den Asphalt auf kaltem Wege zu entziehen | |
DE913176C (de) | Verfahren zur Abtrennung von Phenolen aus OElen | |
DE513764C (de) | Schmierung von Expansionsmaschinen bei der Abscheidung von Benzol aus Kokereigas | |
DE568085C (de) | Verfahren zur Darstellung von reinem 1-Menthol | |
DE453175C (de) | Verfahren zur Zerlegung von Kokereiteer ohne Destillation | |
DE527602C (de) | Verfahren zur Reinigung von aus Erdoel hergestellten Kohlenwasserstoffoelen | |
DE629886C (de) | Verfahren zur Herstellung von mit Wasserstoff voellig abgesaettigten Kohlenwasserstoffen | |
DE433754C (de) | Verfahren zum Entfaerben von Erdoeldestillaten | |
DE192815C (de) | ||
DE945281C (de) | Verfahren zur Abtrennung von festem Paraffin aus paraffinhaltigen OElen, insbesondere fuer die Gewinnung von Paraffinkonzentraten durch Flotation | |
DE948451C (de) | Verfahren zur Herstellung von Aluminium-Silizium-Legierungen | |
DE871894C (de) | Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Erzeugnissen | |
DE164508C (de) | ||
DE557467C (de) | Verfahren zur Herstellung von Achslagerauskleidungen | |
DE415227C (de) | Verfahren zur Herstellung von haltbaren, oeligen Emulsionen von Wismutsalzen | |
DE354172C (de) | Verfahren zur Herstellung von geschwefelten OElen, insbesondere Faktis | |
DE528754C (de) | Verfahren zur Entschleimung von pflanzlichen und tierischen OElen und Fetten | |
DE399628C (de) | Verfahren zur Reinigung von OElen u. dgl. | |
DE590233C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Inden | |
DE482416C (de) | Verfahren zur Herstellung von Isolieroelen aus Braunkohlenteer- und Schieferteeroelen |