Die Erfindung betrifft einen Katalysator mit einem Gehalt
an Typ-L-Zeolith mit austauschbaren Kationen und einem Metall
der VIII. Gruppe sowie dessen Verwendung in einem Verfah
ren zur Dehydrozyklisierung von aliphatischen Kohlenwas
serstoffen in Aromaten.
Die katalytische Reformierung ist in der Erdölindustrie
bekannt und besteht in der Behandlung von Naphthafrak
tionen zur Verbesserung der Oktanzahl durch Erzeugung
von Aromaten. Die wichtigeren Kohlenwasserstoffreaktio
nen, die während der Reformierung auftreten, bestehen aus
einer Dehydrogenierung von Cyclohexanen zu Aroma
ten, einer Dehydroisomerisation von Alkylcyclopentanen
zu Aromaten und einer Dehydrozyklisierung von azykli
schen Kohlenwasserstoffen zu Aromaten. Eine Vielzahl
anderer Reaktionen läuft ebenfalls ab, beispielsweise
die folgenden: eine Entalkylierung von Alkylbenzolen,
eine Isomerisation von Paraffinen sowie Hydrocrackungs
reaktionen, durch welche leichte gasförmige Kohlenwas
serstoffe, beispielsweise Methan, Ethan, Propan und Bu
tan, erzeugt werden. Insbesondere die Hydrocrackungs
reaktionen müssen während der Reformierung auf einem
Minimum gehalten werden, da sie die Ausbeute an im Benzin
bereich liegenden Produkten und Wasserstoff vermindern.
Infolge des Bedarfs an einem Benzin mit hoher Oktanzahl
als Motortreibstoff etc. wird viel Forschungsaufwand
zur Entwicklung von verbesserten Reformierungskatalysa
toren und katalytischen Reformierungsverfahren betrie
ben. Katalysatoren für die erfolgreiche Durchführung von
Reformierungsverfahren müssen eine gute Selektivität
besitzen, d. h. sie müssen dazu in der Lage sein, in
hohen Ausbeuten flüssige Produkte in dem Benzinsiede
bereich zu erzeugen, die große Konzentrationen an aroma
tischen Kohlenwasserstoffen mit hoher Oktanzahl enthal
ten, wobei entsprechend geringe Ausbeuten an leichten
gasförmigen Kohlenwasserstoffen erhalten werden. Die
Katalysatoren sollten eine gute Aktivität besitzen, damit
die Temperatur, die zur Erzeugung eines Produkts mit be
stimmter Qualität erforderlich ist, nicht zu hoch sein
muß. Es ist ferner erforderlich, daß die Katalysatoren
entweder eine gute Stabilität besitzen, damit die Akti
vität und Selektivität während längerer Betriebszeiten
aufrechterhalten werden kann, oder in ausreichendem Ma
ße regenerierbar sind, damit eine häufigere Regenerie
rung ohne Verlust des Wirkungsgrades möglich ist.
Katalysatoren aus Platin, beispielsweise Platin auf Alu
miniumoxid, sind bekannt und werden in breitem Umfange
zur Reformierung von Naphthas eingesetzt. Die wichtig
sten Produkte der katalytischen Reformierung sind Ben
zol und Alkylbenzole. Diese aromatischen Kohlenwasser
stoffe sind von großem Wert als Benzinkomponenten mit
hoher Oktanzahl.
Wie im Falle der meisten katalytischen Verfahren
ist das wesentliche Kriterium für die Wirksamkeit einer
katalytischen Reformierung die Fähigkeit, daß das Ver
fahren die Ausgangsmaterialien zu den gewünschten Produk
ten während längerer Zeitspannen umwandelt, ohne daß da
bei in wesentlichem Ausmaße Nebenreaktionen auftreten.
Die Dehydrogenierung von Cyclohexan sowie von Alkyl
cyclohexanen zu Benzol und Alkylbenzolen ist der
thermodynamisch günstigste Typ der Aromatisierungsreak
tion der katalytischen Reformierung. Dies bedeutet, daß
die Dehydrogenierung von Cyclohexanen ein höheres Ver
hältnis von aromatischem Produkt zu nichtaromatischem
Reaktant bedingt als jede der anderen zwei Typen der Aro
matisierungsreaktionen bei einer gegebenen Reaktionstem
peratur und einem gegebenen Reaktionsdruck. Darüber
hinaus ist die Dehydrogenierung von Cyclohexanen die
schnellste der drei Aromatisierungsreaktionen. Als Folge
dieser thermodynamischen und kinetischen Überlegungen
ist die Selektivität bezüglich der Dehydrogenierung von
Cyclohexanen höher als diejenige bezüglich der Dehydro
isomerisierung oder Dehydrozyklisation. Die Dehydroiso
merisation von Alkylcyclopentanen wird etwas weniger be
günstigt, und zwar sowohl thermodynamisch als auch kine
tisch. Ihre Selektivität ist, obwohl sie im allgemeinen
hoch ist, geringer als diejenige bezüglich der Dehydro
genierung. Die Dehydrozyklisierung von Paraffinen wird
wesentlich weniger sowohl thermodynamisch als auch kine
tisch begünstigt. Bei der herkömmlichen Reformierung
ist ihre Selektivität wesentlich geringer als diejenige
bezüglich der anderen zwei Aromatisierungsreaktionen.
Der Selektivitätsnachteil der paraffinischen Dehydro
zyklisierung ist besonders ausgeprägt im Zusammenhang
mit der Aromatisierung von Verbindungen, die eine gerin
ge Anzahl von Kohlenstoffatomen pro Molekül aufweisen.
Die Dehydrozyklisierungsselektivität bei der herkömmli
chen Reformierung ist sehr gering für C₆-Kohlenwasser
stoffe. Sie nimmt mit der Anzahl der Kohlenstoffatome
pro Molekül zu, bleibt jedoch erheblich niedriger als
die Aromatisierungsselektivität für die Dehydrogenie
rung oder Dehydroisomerisation von Naphthenen mit der
gleichen Anzahl von Kohlenstoffatomen pro Molekül. Eine
wesentliche Verbesserung des katalytischen Reformierungs
verfahrens erfordert vor allem eine drastische Verbesse
rung der erzielbaren Dehydrozyklisierungsselektivität,
während eine ausreichende Katalysatoraktivität und -sta
bilität aufrechterhalten wird.
Bei der Dehydrozyklisierungsreaktion werden azyklische
Kohlenwasserstoffe zur Erzeugung von Aromaten sowohl
zyklisiert als auch dehydrogeniert. Die herkömmlichen
Methoden zur Durchführung dieser Dehydrozyklisierungs
reaktionen basieren auf der Verwendung von Katalysatoren
aus einem Edelmetall auf einem Träger. Bekannte Kataly
satoren dieser Art basieren auf Aluminiumoxid, das 0,2
bis 0,8 Gew.% Platin und vorzugsweise ein zweites Hilfs
metall trägt.
Ein Nachteil der herkömmlichen Naphthareformierungs
katalysatoren besteht darin, daß im Falle von C₆-C₈-Pa
raffinen sie gewöhnlich selektiver für andere Reaktionen
(wie eine Hydrocrackung) als für eine Dehydrozyklisie
rung sind. Ein Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Kata
lysators liegt in seiner hohen Selektivität für die De
hydrozyklisierung.
Die Möglichkeit der Verwendung von anderen Trägern als
Aluminiumoxid wurde ebenfalls untersucht. Es wurden Vor
schläge bekannt, bestimmte Molekularsiebe, wie X- und
Y-Zeolithe, zu verwenden, die Poren besitzen, die groß
genug sind, damit die Kohlenwasserstoffe in den Benzin
siedebereich hindurchgehen können. Katalysatoren auf
der Basis dieser Molekularsiebe waren jedoch technisch
nicht erfolgreich.
Bei der herkömmlichen Methode zur Durchführung der vor
stehend erwähnten Dehydrozyklisierung werden azyklische
umzuwandelnde Kohlenwasserstoffe über den Katalysator
in Gegenwart von Wasserstoff bei Temperaturen in der
Größenordnung von 500°C und Drucken von 5 bis 30 bar
geleitet. Ein Teil der Kohlenwasserstoffe wird in aroma
tische Kohlenwasserstoffe umgewandelt und die Reaktion
erfolgt durch Isomerisations- und Crackreaktionen, die
auch die Paraffine zu Isoparaffinen und leichteren Koh
lenwasserstoffen umwandeln.
Die Umsatzrate der azyklischen Kohlenwasserstoffe zu
aromatischen Kohlenwasserstoffen schwankt mit der Anzahl
der Kohlenstoffatome pro Reaktantmolekül, den Reaktions
bedingungen sowie der Natur des Katalysators.
Die bisher verwendeten Katalysatoren haben mäßig zufrie
denstellende Ergebnisse im Falle von schweren Paraffinen,
jedoch weniger zufriedenstellende Ergebnisse im Falle
von C₆-C₈-Paraffinen, insbesondere C₆-Paraffinen, erge
ben. Katalysatoren auf der Basis von Typ-L-Zeolith
sind selektiver bezüglich der Dehydrozyklisierungsreak
tion und können zur Verbesserung der Umsatzrate zu aro
matischen Kohlenwasserstoffen ohne der Notwendigkeit
höherer Temperaturen als diejenigen, die durch thermo
dynamische Überlegungen nötig sind (höhere Temperaturen
üben im allgemeinen eine beträchtliche nachteilige Wir
kung auf die Stabilität des Katalysators aus) verwendet
werden und bedingen ausgezeichnete Ergebnisse im Falle
von C₆-C₈-Paraffinen. Katalysatoren auf der Basis von
Typ-L-Zeolith sind jedoch technisch nicht erfolgreich
gewesen, offensichtlich infolge einer unzureichenden
Stabilität.
US-A-4,104,320 offenbart ein Verfahren zur Dehydrozykli
sierung von Kohlenwasserstoffen, wobei aliphatische Koh
lenwasserstoffe in Gegenwart von Wasserstoff mit einem
Katalysator kontaktiert werden, der im wesentlichen aus
einem Typ-L-Zeolith mit austauschbaren Kationen besteht,
wobei wenigstens 90% Alkalimetallionen sind, ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Lithiumionen, Natriumionen, Ka
liumionen, Rubidiumionen und Cäsiumionen besteht, wobei
der Katalysator wenigstens ein Metall enthält, ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Metallen der VIII. Gruppe des
periodischen Systems der Elemente, Zinn und Germanium
besteht, wobei das Metall oder die Metalle wenigstens ein
Metall aus der Gruppe VIII des Periodischen Systems der
Elemente mit einer dehydrogenierenden Wirkung enthalten,
damit wenigstens ein Teil des Ausgangsmaterials in aroma
tische Kohlenwasserstoffatome umgewandelt wird.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform dieser Metho
de sieht den Einsatz eines Platin/Alkalimetall/Typ L-Zeo
lith-Katalysators vor, der Cäsium oder Rubidium enthält
und zwar infolge seiner ausgezeichneten Aktivität und
Selektivität bezüglich der Umwandlung von Hexanen und
Heptanen zu Aromaten, wobei dennoch die Stabilität ein
Problem bleibt.
DE-AS-1 270 212 beschreibt desweiteren zeolithische Kata
lysatoren vom Molekularsiebtyp, die mit einem Edelmetall
der VIII. Gruppe des periodischen Systems verbunden sind.
Als aktivste Formen werden dabei jene beschrieben, in
denen die austauschbaren zeolithischen Kationen Wasser
stoff und/oder zweiwertige Metalle wie Magnesium, Calcium
oder Zink sind. Die genannten Katalysatoren werden aber
vor allem zum Hydrocracken von Kohlenwasserstoffen einge
setzt.
Die vorliegende Erfindung behebt die Nachteile des Standes
der Technik, indem ein Reformierungs-Katalysator bereit
gestellt wird mit einem Gehalt an einem Typ-L-Zeolith mit
einem austauschbaren Kation und wenigstens einem Metall
der VIII. Gruppe, wobei das Kation von einem Erdalkali
metall stammt, ausgewählt aus der Gruppe Barium und Stron
tium. Vorteilhafte Ausführungsformen des Katalysators sind
den Unteransprüchen 2 bis 11 zu entnehmen.
Der Katalysator bedingt eine überlegene Selektivität be
züglich der Umwandlung von azyklischen Kohlenwasser
stoffen zu Aromaten im Vergleich zu den bisher bekannten
Verfahren. Dieser Katalysator ermöglicht auch zufrieden
stellende Betriebszeiten. Die Kohlenwasserstoffe werden
mit einem Katalysator aus einem Typ L-Zeolith, wenigstens
einem Metall der Gruppe VIII (vorzugsweise Platin) und
einem Erdalkalimetall, ausgewählt aus der Gruppe, die aus
Barium und Strontium besteht, wobei insbesondere Barium
in Frage kommt, kontaktiert.
Vorzugsweise enthält der Katalysator folgende Bestand
teile: (a) einen Typ L-Zeolith, der 0,1 bis 5 Gew.%
Platin und vorzugsweise 0,1- bis 1,5 Gew.% Platin sowie
0,1 bis 40 Gew.% Barium, vorzugsweise 0,1 bis 35 Gew.%
Barium und insbesondere 1 bis 20 Gew.% Barium, und (b)
ein anorganisches Bindemittel. Die Hauptmenge der Typ-L-
Zeolithkristalle besitzt vorzugsweise eine Größe von
mehr als 50 nm und insbesondere von mehr als 100 nm.
Gemäß der bevorzugtesten Ausführungsform sind wenig
stens 80% der Kristalle des Typ L-Zeolith größer als
100 nm. Das anorganische Bindemittel ist vorzugsweise
entweder eine Kieselerde, Aluminiumoxid, ein Aluminosili
kat oder ein Ton. Die Kohlenwasserstoffe werden mit dem
Barium-ausgetauschten Zeolith bei einer Temperatur von
400 bis 600°C, vorzugsweise 430 bis 550°C, bei einem
LHSV-Wert von 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,3 bis 5 sowie
unter einem Druck zwischen 1 und 35 bar, vorzugsweise
3,5 bis 31 bar, sowie bei einem H₂/HC-Verhältnis von
1 : 1 bis 10 : 1, vorzugsweise 2 : 1 bis 6 : 1, kontaktiert.
Der Begriff "Selektivität", wie er erfindungsgemäß ver
wendet wird, ist definiert als der Prozentsatz der Mole
von in Aromaten umgewandelten azyklischen Kohlenwasser
stoffen relativ zu den zu Aromaten und gecrackten Produk
ten umgewandelten Molen,
Die Isomerisation von Paraffinen und die Umwandlung von
Paraffinen und Alkylcyclopentanen mit der gleichen Anzahl
von Kohlenstoffatomen pro Molekül werden bei der Bestim
mung der Selektivität nicht berücksichtigt.
Der Begriff "Selektivität für n-Hexan", wie er erfindungs
gemäß verwendet wird, ist definiert als der Prozentsatz
der Mole n-Hexan, die in Aromaten umgewandelt worden sind,
relativ zu den Molen, die zu Aromaten und gecrackten Pro
dukten umgewandelt worden sind.
Die Selektivität bezüglich der Umwandlung von azyklischen
Kohlenwasserstoffen in Aromaten ist ein Maß für den Wir
kungsgrad des Verfahrens bei der Umwandlung von azykli
schen Kohlenwasserstoffen zu den gewünschten und wertvol
len Produkten, und zwar Aromaten und Wasserstoff, die in
Gegensatz zu den weniger erwünschten Produkten der Hydro
crackung stehen.
Hochselektive Katalysatoren erzeugen mehr Wasserstoff
als weniger selektive Katalysatoren, da Wasserstoff er
zeugt wird, wenn azyklische Kohlenwasserstoffe in Aroma
ten umgewandelt werden und Wasserstoff verbraucht wird,
wenn azyklische Kohlenwasserstoffe in gecrackte Produk
te überführt werden. Eine Erhöhung der Selektivität des
Verfahrens steigert die Menge an erzeugtem Wasserstoff
(mehr Aromatisierung) und setzt die Menge an verbrauch
tem Wasserstoff (geringere Crackung) herab.
Ein anderer Vorteil der Verwendung von hochselektiven
Katalysatoren liegt darin, daß der durch hochselektive
Katalysatoren erzeugte Wasserstoff reiner ist als der
jenige, der durch weniger selektive Katalysatoren er
zeugt wird. Diese höhere Reinheit liegt darin begründet,
daß mehr Wasserstoff erzeugt wird, während weniger nie
drigsiedende Kohlenwasserstoffe (gecrackte Produkte) er
zeugt werden. Die Reinheit des bei der Reformierung er
zeugten Wasserstoffs ist dann kritisch, wenn, wie dies
gewöhnlich in einer integrierten Raffinerie der Fall
ist, der erzeugte Wasserstoff für andere Verfahren ein
gesetzt wird, beispielsweise zum Hydrotreating und Hydro
cracken, die wenigstens bestimmte minimale Partialwasser
stoffdrucke erfordert. Wird die Reinheit zu gering, dann
kann der Wasserstoff nicht länger fuhr diesen Zweck ver
wendet werden und muß auf weniger wertvolle Weise einge
setzt werden, beispielsweise als Heizgas.
Die azyklischen Kohlenwasserstoffe, die
dehydrozyklisiert werden können,
sind die herkömmlichsten Paraffine, es kann sich jedoch
im allgemeinen um alle azyklischen Kohlenwasserstoffe
handeln, die einen Ringschluß zur Erzeugung eines aroma
tischen Kohlenwasserstoffs erfahren können. Darunter
fällt daher die Dehydrozyklisierung
von allen azyklischen Kohlenwasserstoffen, die einen Ring
schluß zur Gewinnung eines aromatischen Kohlenwasserstoffs
durchmachen können und dazu in der Lage sind, bei den ein
gehaltenen Dehydrozyklisierungstemperaturen verdampft
zu werden. Besonders geeignete azyklische Kohlenwasser
stoffe sind azyklische Kohlenwasserstoffe, die 6 oder
mehr Kohlenstoffatome pro Molekül enthalten, wie C₆-C₂₀-
Paraffine und C₆-C₂₀-Olefine. Spezifische Beispiele für
geeignete azyklische Kohlenwasserstoffe sind folgende:
- (1) Paraffine, wie n-Hexan, 2-Methylpentan, 3-Methyl
pentan, n-Heptan, 2-Methylhexan, 3-Methylhexan, 3-Ethyl
pentan, 2,5-Dimethylhexan, n-Octan, 2-Methylheptan, 3-
Methylheptan, 4-Methylheptan, 3-Ethylhexan, n-Nonan,
2-Methyloctan, 3-Methyloctan, n-Decan oder ähnliche
Verbindungen, sowie (2) Olefine, wie 1-Hexen, 2-Methyl-
1-penten, 1-Hepten, 1-Octen, 1-Nonen oder ähnliche Ver
bindungen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht der
azyklische Kohlenwasserstoff aus einem paraffinischen
Kohlenwasserstoff mit ungefähr 6 bis 10 Kohlenstoffato
men pro Molekül. Es ist darauf hinzuweisen, daß die vor
stehend erwähnten spezifischen azyklischen Kohlenwasser
stoffe dem Verfahren einzeln, in Mi
schung untereinander oder in Mischung mit anderen Kohlen
wasserstoffen, wie Naphthenen, Aromaten oder dgl., zuge
führt werden können. Die gemischten Kohlenwasserstoff
fraktionen, die merkliche Mengen an azyklischen Kohlen
wasserstoffen enthalten und im allgemeinen in einer
typischen Raffinerie anfallen, sind geeignete Ausgangs
materialien für das Verfahren, bei
spielsweise stark paraffinische Straight-Run-Naphthas,
paraffinische Raffinate aus einer aromatischen Extrak
tion oder Adsorption, C₆-C₉-paraffinreiche Ströme oder
ähnliche Raffinerieströme. Eine besonders bevorzugte
Ausführungsform sieht den Einsatz eines Ausgangsmate
rials vor, das aus einer paraffinreichen Naphthafraktion
besteht, die in einem Bereich zwischen ungefähr 60 und
ungefähr 180°C (140 bis 350°F) siedet. Die besten Ergeb
nisse werden im allgemeinen im Falle eines Ausgangsmate
rials aus einer Mischung aus C₆-C₁₀-Paraffinen, insbe
sondere C₆-C₈-Paraffinen, erhalten.
Vorzugsweise ist das Ausgangsmaterial im wesentlichen
frei von Schwefel, Stickstoff, Metallen sowie anderen
bekannten Giften für Reformierungskatalysatoren. Dieser
Katalysator ist besonders empfindlich gegenüber Schwefel.
Das Ausgangsmaterial kann im wesentlichen frei von Schwe
fel, Stickstoff, Metallen und anderen bekannten Giften
nach herkömmlichen Hydrofining-Methoden unter zusätz
lichem Einsatz von Sorbern, die Schwefelverbindungen
entfernen, gemacht werden.
Im Falle eines Ausgangsmaterials, das nicht bereits einen
geringen Schwefelgehalt aufweist, können annehmbare Gehal
te durch Hydrofining des Ausgangsmaterials in einer Vor
behandlungszone, in welcher das Naphtha mit einem Hydro
fining-Katalysator kontaktiert wird, der gegenüber einer
Schwefelvergiftung beständig ist, erzielt werden. Ein
geeigneter Katalysator für dieses Hydroentschwefelungs
verfahren ist beispielsweise ein Aluminiumoxid enthal
tender Träger mit einer kleineren Menge Molybdänoxid,
Kobaltoxid und/oder Nickeloxid. Die Hydroentschwefelung
erfolgt gewöhnlich bei Temperaturen zwischen 315 und
455°C unter einem Druck von 14 bis 140 bar bei einer
stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit von 1 bis 5.
Der Schwefel und der Stickstoff in dem Naphtha werden
in Schwefelwasserstoff bzw. Ammoniak umgewandelt, die
dann vor der Reformierung nach geeigneten herkömmlichen
Verfahren entfernt werden können.
Gemäß einer Ausführungsform wird der azykli
sche Kohlenwasserstoff mit dem Katalysator in einer De
hydrozyklisierungszone, die unter Dehydrozyklisierungs
bedingungen gehalten wird, kontaktiert. Dieses Kontak
tieren kann unter Verwendung des Katalysators in einem
Festbettsystem, einem System aus einem sich bewegenden
Bett, einem fluidisierten System oder in einer chargen
weise durchgeführten Operation erfolgen, im Hinblick auf
die Gefahr von Reibungsverlusten des wertvollen Kataly
sators sowie auf die bekannten betriebstechnischen Vor
teile ist es vorzuziehen, entweder ein Festbettsystem
oder ein sich in dichter Phase bewegendes Bettsystem
zu verwenden. Es ist auch ferner vorgesehen, daß die
Kontaktierungsstufe in Gegenwart einer physikalischen
Mischung mit Teilchen eines herkömmlichen doppelfunktio
nellen Katalysators nach dem Stand der Technik durchge
führt wird. In einem Festbettsystem wird die azyklischen
Kohlenwasserstoff enthaltende Ausgangscharge mittels ir
gendeiner geeigneten Heizeinrichtung auf die gewünschte
Reaktionstemperatur erhitzt und dann in eine Dehydrozykli
sierungszone geleitet, die ein Festbett des Katalysators
enthält. Die Dehydrozyklisierungszone kann natürlich in
einem oder mehreren Reaktor(en) mit geeigneten Einrich
tungen dazwischen bestehen, die gewährleisten, daß die
gewünschte Umwandlungstemperatur am Eingang zu jedem Reak
tor aufrechterhalten wird. Die Reaktanten können mit dem
Katalysatorbett entweder in Aufwärtsrichtung, in Abwärts
richtung oder in radialer Fließrichtung kontaktiert wer
den. Ferner können die Reaktanten in einer flüssigen
Phase, einer gemischten flüssigen und dampfförmigen
Phase oder einer dampfförmigen Phase vorliegen, wenn
sie den Katalysator kontaktieren, wobei die besten Er
gebnisse in der Dampfphase erhalten werden. Das Dehydro
zyklisierungssystem besteht dann vorzugsweise aus einer
Dehydrozyklisierungszone, die eines oder mehrere Fest
betten oder sich bewegende dichtphasige Betten aus dem
Katalysator enthält. In einem Vielfachbettsystem ist es
natürlich im Rahmen der Erfindung möglich, den erfin
dungsgemäßen Katalysator in weniger als allen der Bet
ten mit einem herkömmlichen eine Doppelfunktion ausüben
den Katalysator, der in dem Rest der Betten eingesetzt
wird, zu verwenden. Die Dehydrozyklisierungszone kann
aus einer oder mehreren getrennten Reaktoren mit geeig
neten Heizeinrichtungen dazwischen bestehen, um die endo
therme Natur der Dehydrozyklisierungsreaktion, die in je
dem Katalysatorbett stattfindet, zu kompensieren.
Wasserstoff ist zwar das bevorzugte Verdünnungsmittel
zur Durchführung der Dehydrozyklisie
rungsmethode, in einigen Fällen können auch andere be
kannte Verdünnungsmittel in vorteilhafter Weise verwen
det werden, und zwar entweder allein oder in Mischung
mit Wasserstoff, wie C₁-C₅-Paraffine, wie Methan, Ethan,
Propan, Butan und Pentan, ähnliche Verdünnungsmittel oder
Mischungen davon. Wasserstoff wird jedoch bevorzugt, da
er eine Doppelfunktion ausübt und nicht nur den Partial
druck des azyklischen Kohlenwasserstoffs herabsetzt, son
dern auch die Bildung von auf einen Wasserstoffmangel
zurückgehenden kohlenstoffhaltigen Niederschlägen (ge
wöhnlich als Koks bezeichnet) auf dem Katalysatorgemisch
verhindert. Gewöhnlich wird Wasserstoff in Mengen verwen
det, die dazu ausreichen, ein Wasserstoff : Kohlenwasser
stoff-Molverhältnis von ungefähr 1 : 1 bis ungefähr 10 : 1
aufrechtzuerhalten, wobei die besten Ergebnisse in einem
Bereich von ungefähr 2 : 1 bis ungefähr 6 : 1 erhalten wer
den. Der der Dehydrozyklisierungszone zugeführte Wasser
stoff ist in typischer Weise in einem wasserstoffreichen
Gasstrom enthalten, der aus dem Ablaufstrom aus dieser
Zone nach einer geeigneten Gas/Flüssigkeit-Trennstufe re
zykliert wird.
Die Wasserstoffdehydrozyklisierungsbedingungen, die zur
Durchführung des Verfahrens einge
halten werden, sehen einen Reaktordruck vor, der inner
halb eines Bereiches von ungefähr 1 Atmosphäre bis unge
fähr 35 bar ausgewählt wird, wobei der bevorzugte Druck
zwischen ungefähr 3,5 und ungefähr 21 bar liegt. Die Tem
peratur der Dehydrozyklisierung beträgt vorzugsweise un
gefähr 430 bis ungefähr 550°C. Wie auf dem Gebiet der
Dehydrozyklisierung bekannt, erfolgt die anfängliche
Auswahl der Temperatur innerhalb dieses breiten Bereiches
hauptsächlich als Funktion des gewünschten Umsatzgrades
des azyklischen Kohlenwasserstoffs unter Berücksichti
gung der Eigenschaften des Ausgangsmaterials sowie des
Katalysators. Gewöhnlich wird die Temperatur anschlie
ßend langsam während des Ansatzes erhöht, um die unver
meidbare auftretende Entaktivierung auszugleichen, so daß
ein relativ konstanter Umsatzwert erzielt wird.
Die stündliche Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit (LHSV), die
bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Dehydrozykli
sierungsverfahrens eingehalten wird, liegt zwischen unge
fähr 0,1 und ungefähr 10 h-1, wobei ein Wert zwischen un
gefähr 0,3 und ungefähr 5 h-1 bevorzugt wird.
Die Reformierung hat im allgemeinen die Erzeugung von Was
serstoff zur Folge. Daher ist es nicht notwendig, Wasser
stoff von außen dem System zuzuführen, mit Ausnahme einer
zuvor erfolgenden Reduzierung des Katalysators und dann,
wenn die Beschickung zuerst eingeführt wird. Nachdem ein
mal die Reformierung in Gang gesetzt worden ist, wird
ein Teil des erzeugten Wasserstoffs über den Katalysator
im Umlauf gehalten. Das Vorliegen von Wasserstoff dient
zur Herabsetzung der Bildung von Koks, der zu einer Ver
giftung des Katalysators neigt. Wasserstoff wird vorzugs
weise in dem Reformierungsreaktor in einer Menge zwischen
1 und ungefähr 10 Mol Wasserstoff pro Mol der Beschickung
eingeleitet. Der Wasserstoff kann in Mischung mit leichten
gasförmigen Kohlenwasserstoffen vorliegen.
Wird nach einer gewissen Betriebsdauer der Katalysator
durch das Vorliegen von kohlenstoffhaltigen Abscheidun
gen entaktiviert, dann können diese Abscheidungen von dem
Katalysator in der Weise entfernt werden, daß ein Sauer
stoff enthaltendes Gas, wie verdünnte Luft, in Kontakt
mit dem Katalysator bei einer erhöhten Temperatur ge
bracht wird, um die kohlenstoffhaltigen Abscheidungen
von dem Katalysator abzubrennen. Die Regenerierung kann
entweder auf halbregenative Weise erfolgen, wobei die Re
formierungsoperation während einer mehr oder weniger lan
gen Zeitspanne unterbrochen und die Katalysatorregenerie
rung durchgeführt wird, oder nach der Onstream-Regenera
tionsmethode erfolgen, bei welcher ein Teil des Kataly
sators regeneriert wird, während die Reformierungsopera
tion über dem Rest des Katalysators fortgesetzt wird.
Zwei Typen von Onstream-Regenerierungen sind bekannt,
und zwar eine zyklische und eine kontinuierliche Refor
mierung. Bei der zyklischen Reformierung wird der Kata
lysator in einem einer Reihe von Reaktoren regeneriert,
während die Reformierung in dem Rest der Anlage fortge
setzt wird. Bei der kontinuierlichen Reformierung wird
ein Teil des entaktivierten Katalysators aus der Anlage
entfernt, in einem getrennten Regenerierungssystem rege
neriert, während die Reformierung in der Anlage fort
gesetzt wird, worauf der regenerierte Katalysator er
neut der Anlage zugeführt wird. Das Verfahren der Rege
nerierung des Katalysators hängt davon ab, ob es sich
um ein Verfahren unter Einsatz eines Festbettes, eines
sich bewegenden Bettes oder eines Fließbettes handelt.
Die Regenerierungsmethoden und -bedingungen sind bekannt.
Typ L-Zeolithe sind synthetische Zeolithe. Eine theoreti
sche Formel ist M₉/n [(AlO₂)₉(SiO₂)₂₇], worin M ein Kation
mit der Wertigkeit von n ist.
Die richtige Formel kann ohne Veränderung der kristal
linen Struktur schwanken. Beispielsweise kann das Mol
verhältnis von Silizium zu Aluminium (Si/Al) von 1,0
bis 3,5 variieren.
Wenn auch eine Anzahl von Kationen in dem Zeolith L
vorliegen kann, so ist es gemäß einer Ausführungsform
vorzuziehen, die Kaliumform des Zeolith zu synthetisie
ren, d. h. die Form zu erzeugen, in welche die vorliegen
den austauschbaren Kationen im wesentlichen alle aus Ka
liumionen bestehen. Die dafür eingesetzten Reaktanten
sind leicht verfügbar und im allgemeinen wasserlöslich.
Die austauschbaren Kationen, die in dem Zeolith vorliegen,
lassen sich in zweckmäßiger Weise durch andere austausch
bare Kationen ersetzen, wie nachfolgend gezeigt wird, wo
bei die isomorphe Form von Zeolith L erhalten wird.
Nach einer Methode zur Herstellung von Zeolith L wird die
Kaliumform von Zeolith L hergestellt durch geeignetes Er
hitzen einer wäßrigen Metallaluminosilikatmischung,
deren Zusammensetzung, ausgedrückt als Molverhältnis
der Oxide, in den folgenden Bereich fällt:
K₂O/(K₂O+Na₂O) von ungefähr 0,33 bis ungefähr 1
(K₂O+Na₂O)/SiO₂ von ungefähr 0,35 bis ungefähr 0,5
SiO₂/Al₂O₃ von ungefähr 10 bis ungefähr 28
H₂O/(K₂O+Na₂O) von ungefähr 15 bis ungefähr 41
Das gewünschte Produkt wird dabei relativ frei von
Zeolithen mit verschiedener Kristallstruktur auskristal
lisiert.
Die Kaliumform von Zeolith L kann ebenfalls nach einer
anderen Methode zusammen mit anderen zeolithischen Ver
bindungen durch Einsatz einer Reaktionsmischung herge
stellt werden, deren Zusammensetzung, ausgedrückt als
Molverhältnisse der Oxide, in den folgenden Bereich fällt:
K₂O/(K₂O+Na₂O) von ungefähr 0,26 bis ungefähr 1
(K₂O+Na₂O)/SiO₂ von ungefähr 0,34 bis ungefähr 0,5
SiO₂/Al₂O₃ von ungefähr 15 bis ungefähr 28
H₂O/(K₂O+Na₂O) von ungefähr 15 bis ungefähr 51
Es ist darauf hinzuweisen, daß das Vorliegen von Natrium
in der Reaktionsmischung erfindungsgemäß nicht kritisch
ist.
Wird der Zeolith aus einer Reaktionsmischung, die Natrium
enthält, hergestellt, dann liegen auch Natriumionen im
allgemeinen in den Produkten als Teil der austauschbaren
Kationen zusammen mit den Kaliumionen vor. Das aus den
vorstehend beschriebenen Bereichen erhaltene Produkt be
sitzt eine Zusammensetzung, ausgedrückt als Mole der Oxi
de, die der Formel
0,9-1,3[(1-x)K₂O, xNa₂O] : Al₂O₃ : 5,2-6,9 SiO₂ : yH₂O
entspricht, worin "x" jeden Wert zwischen 0 und ungefähr
0,75 und "y" jeden Wert zwischen 0 und ungefähr 9 bedeu
ten kann.
Zur Herstellung des Zeolith L geeignete repräsentative
Reaktanten sind aktiviertes Aluminiumoxid, γ-Aluminium
oxid, Aluminiumoxidtrihydrat sowie Natriumaluminat als
Aluminiumoxidquelle Siliziumdioxid kann aus Natrium-
oder Kaliumsilikat, Kieselsäuregelen Kieselsäure, wäßrigen
kolloidalen Kieselsäuresolen sowie reaktiven amorphen festen
Kieselerden erhalten werden. Die Herstellung von typischen
Kieselsäuresolen, die für eine Verwendung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind, wird in den
US-PS′en 2 574 902 und 2 597 872 beschrieben. Typisch
für die Gruppe von reaktiven amorphen festen Kieseler
den, die vorzugsweise eine Endteilchengröße von weniger
als 1 Mikron besitzen, sind Fumesilikas, chemisch ausge
fällte und gefällte Kieselsole. Kalium-
und Natriumhydroxid können das Metallkation liefern und
die pH-Steuerung unterstützen.
Zur Herstellung von Zeolith L besteht die gewöhnliche
Methode darin, Kalium- und Natriumaluminat und Alkali,
d. h. Kalium- oder Natriumhydroxid, in Wafer aufzulösen.
Diese Lösung wird mit einer Wasserlösung von Natriumsili
kat oder vorzugsweise mit einer Wasser/Silikat-Mischung,
die wenigstens teilweise auf ein wäßriges kolloidales
Kieselsol zurückgeht, vermischt. Die erhaltene Reaktions
mischung wird in einen Behälter eingefüllt, der beispiels
weise aus Metall oder Glas besteht. Der Behälter sollte
zur Verhinderung eines Wasserverlustes geschlossen wer
den. Die Reaktionsmischung wird dann zur Gewährleistung
einer Homogenität gerührt.
Der Zeolith kann in zufriedenstellender Weise bei Tem
peraturen von ungefähr 90 bis 200°C hergestellt wer
den, wobei der Druck Atmosphärendruck oder wenigstens
der Druck ist, der dem Dampfdruck des Wassers im Gleich
gewicht mit der Mischung aus Reaktanten bei der höheren
Temperatur besteht. Eine geeignete Heizvorrichtung, bei
spielsweise ein Ofen, ein Sandbad, ein Ölbad oder ein
Mantelautoklav, können verwendet werden. Das Heizen wird
solange fortgesetzt, bis das gewünschte kristalline Zeo
lithprodukt gebildet worden ist. Die Zeolithkristalle
werden dann abfiltriert und zur Abtrennung von der Reak
tantmutterlauge gewaschen. Die Zeolithkristalle sollten
solange vorzugsweise mit destilliertem Wasser gewaschen
werden, bis das ablaufende Waschwasser im Gleichgewicht
mit dem Produkt einen pH-Wert zwischen ungefähr 9 und 12
besitzt. Werden die Zeolithkristalle gewaschen, dann
kann das austauschbare Kation des Zeolith teilweise ent
fernt werden, wobei man annimmt, daß es durch Wasser
stoffkationen ersetzt wird. Hört man mit dem Waschen
dann auf, wenn der pH des ablaufenden Waschwassers zwi
schen ungefähr 10 und 11 liegt, dann ist das (K₂O+Na₂O)/
Al₂O₃-Molverhältnis des kristallinen Produktes ungefähr
1. Anschließend können die Zeolithkristalle getrocknet
werden, in zweckmäßiger Weise in einem belüfteten Ofen.
Zeolith L wird in "Zeolite Molecular Sieves" von Donald
W. Breck, John Wiley & Sons, 1974 als ein Gerippe aus
18 tetraedrischen Einheitskankrinittyp-Käfigen be
schrieben, die durch doppelte 6-Ringe in Säulen verbun
den und durch einfache Sauerstoffbrücken unter Bildung
planarer 12-gliedriger Ringe vernetzt sind. Diese 12-
gliedrigen Ringe erzeugen breite Kanäle parallel zu
der c-Achse ohne Beschichtungsfehler. Im Gegensatz zu
Erionit und Kankrinit sind die Kankrinitkäfige symme
trisch über die doppelten 6-Ringe angeordnet. Es gibt
vier Stellen bezüglich der Lage der Kationen: A in den
doppelten 6-Ringen, B in den Kankrinittyp-Käfigen, C zwi
schen den Kankrinittyp-Käfigen und D an der Kanalwand.
Die Kationen an der Stelle D scheinen die einzigen aus
tauschbaren Kationen bei Zimmertemperatur zu sein. Wäh
rend der Dehydratisierung werden die Kationen an der Stel
le D wahrscheinlich von den Kanalwänden zu einer fünften
Stelle, und zwar der Stelle E, abgezogen, die sich zwi
schen den A-Stellen befindet. Die Kohlenwasserstoff
sorptionsporen besitzen einen Durchmesser von ungefähr
0,7 bis 0,8 nm.
Eine vollständigere Beschreibung dieser Zeolithe findet
sich in der US-PS 3 216 789, die insbesondere eine her
kömmliche Beschreibung dieser Zeolithe liefert. Sie zeigt
einen Typ L-Zeolith, der sich zur Durchführung der Erfin
dung eignet.
Verschiedene Faktoren üben eine Wirkung auf das Röntgen-
Beugungsmuster eines Zeolith aus. Derartige Faktoren sind
die Temperatur, der Druck, die Kristallgröße, Verunreini
gungen sowie der Typ der vorliegenden Kationen. Wird bei
spielsweise die Kristallgröße des Typ L-Zeolith kleiner,
dann wird das Röntgenbeugungsmuster breiter und weniger
genau. Der Begriff "Zeolith L" umfaßt daher alle Zeolithe
aus Kankrinit-Käfigen mit einem Röntgenbeugungsmuster,
das im wesentlichen dem Röntgenbeugungsmuster gemäß der
US-PS 3 216 789 ähnlich ist.
Die Kristallgröße übt ferner eine Wirkung auf die Stabili
tät des Katalysators aus. Aus bisher noch nicht vollstän
dig aufgeklärten Gründen bedingen Katalysatoren, bei de
nen wenigstens 80% der Kristalle des Typ L-Zeoliths grö
ßer als 100 nm sind, längere Betriebszeiten als Katalysa
toren, bei denen im wesentlichen alle Kristalle des Typ
L-Zeoliths zwischen 20 und 50 nm liegen. Die größeren
Größen dieser Kristallite des Typ L-Zeoliths sind
daher der bevorzugte Träger.
Typ L-Zeolithe werden in herkömmlicher Weise weitgehend
in der Kaliumform synthetisiert, d. h. daß in der vor
stehend angegebenen theoretischen Formel die meisten der
M-Kationen aus Kalium bestehen. Die M-Kationen sind aus
tauschbar, so daß ein gegebener Typ L-Zeolith, bei
spielsweise ein Typ L-Zeolith in der Kaliumform, zur Ge
winnung von Typ L-Zeolithen, die andere Kationen enthal
ten, verwendet werden kann, indem der Typ L-Zeolith einer
Ionenaustauschbehandlung in einer wäßrigen Lösung eines
geeigneten Salzes unterzogen wird. Es ist jedoch schwie
rig, alle ursprünglichen Kationen auszutauschen, bei
spielsweise Kalium, da einige austauschbare Kationen in
dem Zeolith an Stellen sitzen, die für das Reagens schwie
rig zu erreichen sind.
Andere Zeolithe, welche erfindungsgemäß geeignet sind,
sind "Zeolithe der L-Familie". Unter dem Begriff "Zeo
lithe der L-Familie" sind solche Zeolithe zu verstehen,
die aus Kankrinit-Käfigen unter Erzielung einer Porenstruk
tur aufgebaut sind, wobei die Poren durch einen 12-sei
tigen Ring gebunden sind und der Zeolith eine Dehydro
zyklisierungsaktivität besitzt, wenn ein Metall der Grup
pe VIII in den Zeolith eingeführt wird. Zeolithe, die reprä
sentativ für "Zeolithe der L-Familie" sind, sind der
Typ L-Zeolith gemäß der US-PS 3 216 789, AG1 gemäß der
GB-PS 1 393 365, AG4 gemäß der GB-PS 1 394 163, AG5 ge
mäß der US-PS 3 298 780 sowie K, Ba-G-Zeolith. Die US-
PS 3 216 789, 3 298 780 und 4 018 870 sowie die GB-PS
1 393 365 und 1 394 163 beschreiben demgemäß repräsen
tative Zeolithe der L-Familie.
Ein wesentliches Element der vorliegenden Erfindung
ist das Vorliegen eines Erdalkalimetalls in dem Typ L-
Zeolith. Das Erdalkalimetall muß entweder Barium oder Stron
tium sein. Vorzugsweise besteht das Erdal
kalimetall aus Barium. Das Erdalkalimetall kann in den
Zeolith durch Synthese, Imprägnieren oder Ionenaustausch
eingebracht werden. Barium wird gegenüber anderen Erd
alkalimetallen bevorzugt, da der erhaltene Katalysator
eine hohe Aktivität, hohe Selektivität und hohe Stabili
tät besitzt.
Gemäß einer Ausführungsform wird wenigstens ein Teil des
Alkalimetalls mit Barium unter Einsatz bekannter Methoden
für den Ionenaustausch von Zeolithen ausgetauscht. Dabei
wird der Zeolith mit einer Lösung kontaktiert, die über
schüssige Ba⁺⁺-Ionen enthält. Das Barium sollte vorzugs
weise 0,1 bis 35 Gew.-% des Zeolith und insbesondere
bis 20 Gew.-% ausmachen.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren werden mit einem oder
mehreren Metallen der Gruppe VIII, beispielsweise Nickel,
Ruthenium, Rhodium, Palladium, Iridium oder Platin, bela
den.
Die bevorzugten Metalle der Gruppe. VIII sind Iridium,
Palladium und insbesondere Platin, da diese Metalle be
züglich der Dehydrozyklisierung selektiver und auch unter
den Dehydrozyklisierungsreaktionsbedingungen stabiler sind
als andere Metalle der Gruppe VIII.
Der bevorzugte Prozentsatz an Platin in dem Katalysator
liegt zwischen 0,1 und 5 und vorzugsweise zwischen 0,1
und 1,5%.
Die Metalle der Gruppe VIII werden in den L-Zeolith durch
Synthese, Imprägnieren oder Austausch in einer wäßrigen
Lösung eines geeigneten Salzes eingeführt. Sollen zwei
Metalle der Gruppe VIII in den Zeolith eingeführt wer
den, dann kann das Verfahren gleichzeitig oder aufeinan
derfolgend durchgeführt werden.
Beispielsweise kann Platin durch Imprägnieren des Zeo
lith mit einer wäßrigen Lösung von Tetramminplatin-
(II)nitrat, Tetramminplatin(II)hydroxid, Dinitrodiamino
platin- oder Tetramminplatin(II)chlorid eingeführt wer
den. Bei der Durchführung eines Ionenaustauscherverfah
rens kann Platin unter Einsatz von kationen Platinkomple
xen, wie Tetramminplatin(II)nitrat, eingeführt werden.
Ein anorganisches Oxid kann als Träger zum Binden des
Typ L-Zeolith, der das Metall der Gruppe VIII und das
Erdalkalimetall enthält, wobei dem Katalysator eine zu
sätzliche Festigkeit verliehen wird, verwendet werden.
Der Träger kann ein natürliches oder synthetisch erzeug
tes anorganisches Oxid oder eine Kombination aus anor
ganischen Oxiden sein. Bevorzugte Mengen des anorgani
schen Oxids liegen zwischen 5 und 25 Gew.-%, bezogen
auf den Katalysator. Typische anorganische Oxidträger,
die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind Alumino
silikate, wie Tone, Aluminiumoxid sowie Siliziumdioxid,
bei welchem die sauren Stellen vorzugsweise durch Kationen
ausgetauscht sind, die keine starke Azidität verleihen.
Ein bevorzugter anorganischer Oxidträger ist "Ludox",
wobei es sich um eine kolloidale Suspension von Silizium
dioxid in Wasser, stabilisiert mit einer kleinen Menge
Alkali, handelt.
Wird ein anorganisches Oxid als Träger verwendet, dann
gibt es zwei bevorzugte Methoden, nach denen der Kataly
sator hergestellt werden kann, wobei man jedoch auch auf
andere Ausführungsformen zurückgreifen kann.
Gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform wird der
Typ L-Zeolith hergestellt, worauf er mit einer Barium
lösung einer Ionenaustauscherbehandlung unterzogen, von
der Bariumlösung abgetrennt, getrocknet und kalziniert,
mit Platin imprägniert, kalziniert und dann mit dem anor
ganischen Oxid vermischt und durch eine Düse unter Bildung
von zylindrischen Pellets extrudiert wird. Vorteilhafte
Methoden zur Abtrennung des Typ L-Zeolith von der Barium-
und Platin-Lösung sehen die Verwendung eines chargen
weise arbeitenden Zentrifuge oder eines Druckfilters vor.
Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß das ganze Ba
rium und Platin in den Typ L-Zeolith eingebracht werden
und nicht in das anorganische Oxid gelangen. Es hat den
Nachteil, daß der Typ L-Zeolith eine geringe Größe be
sitzt, die schwer von der Barium- und der Platinlösung
abzutrennen ist.
Gemäß der zweiten bevorzugten Ausführungsform wird der
Typ L-Zeolith mit dem anorganischen Oxid vermischt und
durch die Düse unter Bildung von zylindrischen Pellets
extrudiert, worauf diese mit einer Bariumlösung einer
Ionenaustauscherbehandlung unterzogen, von der Barium
lösung abgetrennt, mit Platin imprägniert, von der Platin
lösung abgetrennt und kalziniert werden. Diese Ausführungs
form hat den Vorteil, daß die Pellets leicht von der Ba
rium- und Platinlösung abzutrennen sind, ist jedoch mit
dem Nachteil behaftet, daß Barium und Platin ebenfalls
auf dem anorganischen Oxidträger abgeschieden werden
können, der unerwünschte Reaktionen katalysieren kann.
Daher hängt die Auswahl der jeweils angewendeten Ausfüh
rungsform von der Katalysatoraktivität und der Leichtig
keit der Abtrennung des Katalysators von der Barium- und
Platinlösung ab.
Gemäß einer dritten möglichen Ausführungsform wird der
Typ L-Zeolith mit einer Bariumlösung einer Ionenaustau
scherbehandlung unterzogen, getrocknet und kalziniert,
mit dem anorganischen Oxid vermischt und durch die Düse
unter Bildung von zylindrischen Pellets extrudiert, worauf
diese Pellets mit Platin imprägniert, von der Platinlösung
abgetrennt und kalziniert werden.
Bei der Extrusion des Typ L-Zeolith können verschiedene
Extrusionshilfsmittels und Porenbildner zugesetzt wer
den. Beispiele für geeignete Extrusionshilfsmittel sind
Ethylenglykol und Stearinsäure. Beispiele für geeignete
Porenbildner sind Holzmehl, Zellulose sowie Polyethylen
fasern.
Nachdem das gewünschte Metall der Gruppe VIII oder die
Metalle der Gruppe VIII eingeführt worden sind, wird
der Katalysator in Luft oder verdünntem 02 bei ungefähr
260 bis 500°C behandelt und dann in Wasserstoff bei
Temperaturen von 200 bis 700°C, vorzugsweise 480 bis
620°C und insbesondere 530 bis 620°C reduziert. Zu die
sem Zeitpunkt ist der Katalysator fertig für eine Ver
wendung zur Durchführung des Dehydrozyklisierungsverfah
rens. In einigen Fällen, beispielsweise dann, wenn ein
Metall oder Metalle nach einem Ionenaustauscherverfahren
eingebracht worden sind, ist es vorzuziehen, eine etwa
vorhandene Restaktivität des Zeolith durch Behandeln des
Katalysators mit einer wäßrigen Lösung eines Salzes oder
Hydroxids eines geeigneten Alkali- oder Erdalkalielements
zu beseitigen, um evtl. Wasserstoffionen zu neutralisie
ren, die während der Reduktion von Metallionen durch Was
serstoff gebildet werden.
Um eine optimale Selektivität zu erzielen, soll die Tem
peratur derart eingestellt werden, daß die Reaktionsge
schwindigkeit merklich ist, wobei jedoch ein Umsatz von
weniger als 98%, eine übermäßige Temperatur und eine zu
starke Reaktion eine nachteilige Wirkung auf die Selekti
vität ausüben können. Der Druck sollte innerhalb eines
geeigneten Bereiches eingestellt werden. Ein zu hoher
Druck bedingt eine thermodynamische Grenze (Gleichge
wichtsgrenze) bezüglich der gewünschten Reaktion, ins
besondere der Hexanaromatisierung, während ein zu gerin
ger Druck eine Verkokung und Entaktivierung zur Folge
haben kann.
Der Hauptvorteil der Erfindung liegt in der Verbesse
rung der Selektivität für die Umwandlung von azyklischen
Kohlenwasserstoffen (insbesondere C₆-C₈-Paraffinen) in
Aromaten. Es wurde darüber hinaus in überraschender Wei
se gefunden, daß die Selektivität für eine Umwandlung von
Methylcyclopentan zu Benzol ausgezeichnet ist. Diese
Reaktion, die an herkömmlichen Reformierungskatalysa
toren auf der Basis von chloriertem Aluminiumoxid eines
sauer katalysierte Isomerisationsstufe vorsieht, ver
läuft an dem erfindungsgemäßen Katalysator mit einer
Selektivität, die genauso gut oder sogar besser ist als
an den bekannten Katalysatoren auf der Basis von chlo
riertem Aluminiumoxid. Die Erfindung kann daher auch da
zu verwendet werden, die Umwandlung von Materialien mit
einem hohen Gehalt an 5-gliedrigen Ringalkylnaphthenen
in Aromaten zu katalysieren.
Vorzugsweise wird die Dehydroisomerisation von Alkyl
cyclopentanen bei einer Temperatur von 430 bis 540°C,
insbesondere 440 bis 510°C, einem LHSV-Wert von 0,1 bis
20 und vorzugsweise 0,5 bis 10, einem Druck von 0 bis
35 bar, insbesondere 1 Atmosphäre bis 21 bar, und einem
H₂/HC-Verhältnis von 0 bis 20 : 1; und insbesondere von 1:
1 bis 10 : 1, durchgeführt.
Es wurde auch in überraschender Weise gefunden, daß die
Selektivität für die Umwandlung von Toluol zu Benzol aus
gezeichnet ist. Vorzugsweise wird die Entalkylierung von
Toluol bei einer Temperatur von 430 bis 650°C, insbe
sondere 455 bis 595°C, einem LHSV-Wert von 0,1 bis 20
und vorzugsweise 0,3 bis 10, einem Druck von 0 bis 210
bar, vorzugsweise 14 bis 140 bar, und einem H₂/HC-Ver
hältnis von 0 bis 20 : 1 und vorzugsweise von 1 : 1 bis 10 : 1,
durchgeführt.
Ein anderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der
erfindungsgemäße Katalysator stabiler ist als bekannte
zeolithische Katalysatoren. Die Stabilität des Kataly
sators oder die Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Ent
aktivierung bestimmt seine Betriebsdauer. Eine längere
Betriebsdauer bedingt eine geringere Abschaltzeit und
geringere Kosten zur Regenerierung oder zum Ersatz der
Katalysatorcharge.
Die folgenden Beispiele erläutern besonders vorteilhafte
Methode und Katalysatormassen gemäß vorliegender Erfin
dung. Diese Beispiele sollen die Erfindung nicht be
schränken.
Beispiel 1
Ein Arabian Light Straight Run Naphtha, das zur Ent
fernung von Schwefel, Sauerstoff und Stickstoff einer
Hydrofining-Behandlung unterzogen worden ist, wird un
ter einem Druck von 7 bar, bei einem LHSV-Wert von 2
und bei einem H₂/HC-Verhältnis von 6 unter Einsatz drei
verschiedener Katalysatoren reformiert. Die Beschickung
enthält 80,2 Volumen-% Paraffine, 16,7 Volumen-% Naphthe
ne und 3,1 Volumen-% Aromaten und enthält außerdem 21,8
Volumen-% C₅, 52,9 Volumen-% C₆, 21,3 Volumen-% C₇ sowie
3,2 Volumen-% C₈.
Beim ersten Versuch wird das Arabian Light Straight Run
Naphtha bei 499°C unter Einsatz eines im Handel erhält
lichen sulfidierten Platin/Rhenium/Aluminiumoxid-Kata
lysators, hergestellt gemäß der US-PS 3 415 737, refor
miert.
Beim zweiten Versuch wird das Arabian Light Straight Run
Naphtha bei 493°C unter Einsatz eines Platin/Kalium/Typ
L-Zeolith-Katalysators reformiert, der hergestellt wird
durch (1) Imprägnieren eines Kalium-Typ L-Zeolith mit
Kristallgrößen von ungefähr 100 bis 400 nm, die 0,8%
Platin, imprägniert als Tetramminplatin(II)nitrat ent
halten, (2) Trocknen des Katalysators, (3) Kalzinieren
des Katalysators bei 260°C und (4) Reduktion des Kata
lysators in Wasserstoff bei 480 bis 500°C während 1 h.
Beim dritten Versuch mit dem erfindungsgemäßen Katalysator
wird das Arabian Light Straight Run Naphtha bei 493°C
unter Einsatz eines Platin/Barium/Typ L-Zeolith-Kataly
sators reformiert, hergestellt durch (1) Ionenaustausch
eines Kalium/Typ L-Zeolith mit Kristallgrößen von unge
fähr 100 bis 400 nm mit einem ausreichenden Volumen einer
0,17 molaren Bariumnitratlösung, damit der Katalysator
einen Überschuß an Barium im Vergleich zu der Ionen
austauscherkapazität des Zeolith enthält, (2) Trocknen
des erhaltenen bariumausgetauschten Typ L-Zeolith-Kata
lysators, (3) Kalzinieren des Katalysators bei 590°C,
(4) Imprägnieren des Katalysators mit 0,8% Platin unter
Einsatz von Tetramminplatin(II)nitrat, (5) Trocknen des
Katalysators, (6) Kalzinieren des Katalysators bei 260°C
und (7) Reduzieren des Katalysators in Wasserstoff bei
480 bis 500°C während 1 h.
Die Ergebnisse dieser drei Versuche gehen aus der Tabel
le 1 hervor.
Diese Versuchsreihe zeigt, daß die Verwendung eines
Platin/Barium/Typ L-Zeolith-Katalysators bei der Re
formierung eine Selektivität bezüglich der Umwandlung
von Hexan zu Benzol liefert, die wesentlich besser ist
als diejenige des Standes der Technik. Zusammen mit die
ser überlegene Selektivität wird eine gesteigerte Pro
duktion von Wasserstoffgas festgestellt, daß zu anderen
Verfahren eingesetzt werden kann. Bemerkenswert ist fer
ner, daß die Wasserstoffreinheit höher ist im Falle des
Pt/Ba/L-Versuchs, da mehr Wasserstoff erzeugt und weniger
C₁ plus C₂ gebildet werden.
Beispiel 2
Es wird eine zweite Versuchsreihe durchgeführt unter Ver
wendung eines n-Hexans als Beschickung, das einer Hydro
fining-Behandlung unterzogen worden ist. Alle Versuche
dieser Reihe werden bei 490°C unter einem Druck von 7 bar,
bei einem LHSV-Wert von 3 und unter Einhaltung eines
H₂/HC-Verhältnisses von 3 durchgeführt.
Beim ersten Versuch wird ein Platin/Kalium/Typ L-Zeolith
verwendet, der nach der zweiten Methode des Beispiels 1
hergestellt worden ist.
Beim zweiten Versuch wird ein Platin/Barium/Typ L-Zeo
lith verwendet, der nach dem dritten Versuch von Bei
spiel 1 hergestellt worden ist, mit der Ausnahme, daß
die Bariumnitratlösung 0,3 molar und nicht 0,17 molar
ist. Die Ergebnisse dieser Versuche gehen aus der Ta
belle II hervor.
Die Einbringung von Barium in den Typ L-Zeolith bewirkt
eine drastische Verbesserung der Selektivität für n-Hexan.
Bemerkenswert ist, daß die Stabilität des Platin/Barium/
Typ L-Zeolith ausgezeichnet ist. Nach 20 h wird kein Ab
fall des Umsatzes festgestellt, wenn der Platin/Barium/
Typ L-Zeolith-Katalysator verwendet wird.
Beispiel 3
Es wird eine dritte Reihe von Versuchen durchgeführt,
wobei verschiedene Kationenaustauschmethoden angewendet
werden. Alle Versuche dieser Reihe erfolgen bei 490°C,
unter einem Druck von 7 bar und bei einem H₂/HC-Verhält
nis von 6. Die Beschickung, die einer Hydrofining-Behand
lung unterzogen wird, enthält 80,9 Volumen-% Paraffine,
16,8 Volumen-% Naphthene, 1,7 Volumen-% Aromaten,
0,4 Volumen-% Olefine und außerdem 2,6 Volumen-% C₅,
47,6 Volumen-% C₆, 43,4 Volumen-% C₇ sowie 6,3 Volumen-%
C₈.
Bei der Durchführung des ersten Versuchs wird ein Platin/
Barium/Typ L-Zeolith verwendet, der nach dem zweiten Ver
such von Beispiel 2 hergestellt worden ist. Er wird bei
einem LHSV-Wert von 2,0 getestet.
Beim Zweitversuch wird ein Platin/Kalzium/Typ L-Zeolith
verwendet, der nach der gleichen Methode hergestellt wor
den ist, mit der Ausnahme, daß eine 0,3 molare Kalzium
nitratlösung verwendet wird. Er wird bei einem LHSV-Wert
von 2,0 getestet.
Beim dritten Versuch wird ein Platin/Strontium/Typ L-Zeo
lith verwendet, der nach der gleichen Methode hergestellt
worden ist, mit der Ausnahme, daß eine 0,3 molare Stron
tiumnitratlösung zur Durchführung des Austausches ver
wendet wird. Er wird bei einem LHSV-Wert von 2,0 getestet.
Beim vierten Versuch wird ein Platin/Cäsium/Typ L-Zeo
lith verwendet, der nach der gleichen Methode hergestellt
worden ist, mit der Ausnahme, daß eine 0,3 molare Cä
siumnitratlösung zur Durchführung des Austausches ver
wendet wird. Er wird bei einem LHSV-Wert von 2,0 gete
stet.
Beim fünften Versuch wird ein Platin/Barium/Typ L-Zeo
lith verwendet, der nach der gleichen Methode wie im
ersten Versuch beschrieben, hergestellt worden ist. Er
wird bei einem LHSV-Wert von 6,0 getestet.
Beim sechsten Versuch wird ein Platin/Kalium/Typ L-Zeo
lith verwendet, der nach der, zweiten Methode des Bei
spiels 1 hergestellt worden ist. Er wird bei einem LHSV-
Wert von 6,0 getestet.
Beim siebten Versuch wird ein Platin/Rubidium/Typ L-
Zeolith verwendet, der nach dem ersten Versuch herge
stellt worden ist, mit der Ausnahme, daß eine 0,3 molare
Rubidiumnitratlösung zur Durchführung des Austausches
verwendet wird. Er wird bei einem LHSV-Wert von 6,0 ge
testet.
Beim achten Versuch wird ein Platin/Lanthan/Typ L-Zeo
lith verwendet, der nach der Methode des ersten Versuchs
hergestellt worden ist, mit der Ausnahme, daß eine
0,3 molare Lanthannitratlösung zur Durchführung des
Austausches eingesetzt wird. Er wird bei einem LHSV-Wert
von 6,0 getestet.
Beim neunten Versuch wird ein Platin/Magnesium/Typ L-Zeo
lith verwendet, der nach dem ersten Versuch hergestellt
worden ist, mit der Ausnahme, daß eine 0,3 molare Magne
siumnitratlösung zur Durchführung des Austausches einge
setzt wird. Er wird bei einem LHSV-Wert von 6,0 getestet.
Beim zehnten Versuch wird ein Platin/Lithium/Typ L-Zeo
lith verwendet, der nach der Methode des ersten Versuchs
hergestellt wird, mit der Ausnahme, daß eine 0,3 molare
Lithiumnitratlösung zur Durchführung des Austausches ein
gesetzt wird. Er wird bei einem LHSV-Wert von 6,0 getestet.
Beim elften Versuch wird ein Platin/Natrium/Typ L-Zeo
lith verwendet, der nach der Methode des ersten Versuchs
hergestellt worden ist, mit der Ausnahme, daß eine 0,3
molare Natriumnitratlösung zur Durchführung des Austauschs
verwendet wird. Er wird bei einem LHSV-Wert von 6,0 gete
stet. Die Ergebnisse aller elf Versuche gehen aus der
Tabelle III hervor.
Die Einmengung von Barium in die Typ L-Zeolithe bewirkt eine
drastische Verbesserung der Selektivität gegenüber L-Zeo
lithen mit anderen Kationen (eine mehr als 25%ige Herab
setzung der Menge an gecrackten Produkten, die an L-Zeo
lith mit anderen Kationen erzeugt werden).
Beispiel 4
Ein Platin/Barium/Typ L-Zeolith wird für zwei Versuche
eingesetzt, wobei dieser Zeolith nach dem zweiten Ver
such des Beispiels 2 hergestellt worden ist. Beim ersten
Versuch beträgt die L-Zeolith-Kristallgröße ungefähr 100
bis 200 nm, wie durch Transmissionselektronenmikroskopie
ermittelt wird. Beim zweiten Versuch beträgt die Kristal
litgröße des L-Zeolith ungefähr 40 nm. Die Beschickung
beider Versuche enthält 70,2 Volumen-% Paraffine, 24,6
Volumen-% Naphthene, 5,0 Volumen-% Aromaten und 29,7 Vo
lumen-% C₅-Kohlenwasserstoffe, 43,4 Volumen-% C₆-Kohlen
wasserstoffe, 21 ,2 Volumen-% C₇-Kohlenwasserstoffe, 5,0
Volumen-% C₈-Kohlenwasserstoffe und 0,6 Volumen-% C₉-Koh
lenwasserstoffe. Die Research-Oktanzahl der Beschickung
beträgt 71,4. Der Katalysator des ersten Versuchs wird
in Wasserstoff während 20 h bei 566°C reduziert. Der Kata
lysator des zweiten Versuchs wird in Wasserstoff während
2 h bei 566°C reduziert. Die Versuchsbedingungen sind ein
Druck von 7 bar, ein LHSV-Wert von 1,5 und eine H₂/HC-
Verhältnis von 6,0. Die Temperatur wird in der Weise ein
reguliert, daß 50 Gew.-% Aromaten in dem flüssigen C₅+-Pro
dukt erhalten werden, was einer Research-Oktanzahl von
89 entspricht. Die Ergebnisse des ersten Versuchs gehen
aus der Tabelle IV hervor.
Die Ergebnisse des zweiten Versuchs gehen aus der Tabelle V hervor.
Der Katalysator gemäß vorliegender Erfindung mit einer
großen Kristallgröße ergibt eine ungewöhnlich lange Be
triebsdauer, während der Katalysator mit der kleinen Kri
stallgröße wesentlich schneller entaktiviert wird.
Beispiel 5
Eine fünfte Versuchsreihe wird durchgeführt, um die Wir
kung der Herabsetzung der Temperatur zu zeigen. Die Be
schickung ist die gleiche wie im Falle des Beispiels 1.
Die Versuchsbedingungen sind 490°C, 7 bar, ein LHSV-Wert
von 2,0 und ein H₂/HC-Verhältnis von 6,0.
Der Katalysator, der zur Durchführung der ersten zwei Ver
suche eingesetzt wird, ist ein Pt/Ba/K/L, hergestellt nach
dem dritten Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme,
daß der Bariumaustausch dreimal mit einer 1 molaren Barium
nitratlösung erfolgt. Dies bedingt nur eine kleine Zunahme
des Bariumgehaltes.
Der Katalysator für die letzten zwei Versuche ist ein
Pt/K/L, der nach dem zweiten Verfahren von Beispiel 1 her
gestellt worden ist.
Die Ergebnisse, die nach 3-stündiger Betriebsdauer erhal
ten werden, gehen aus der Tabelle VI hervor.
Die Ergebnisse zeigen einen großen und überraschenden
Unterschied der Wirkung der Herstellung an den zwei Kata
lysatoren. Die Selektivität des Barium enthaltenden Kata
lysators ist wesentlich verbessert, während die Selekti
vität des Katalysators ohne Barium erheblich vermindert
ist.
Beispiel 6
Eine Methylcyclopentanbeschickung, die zur Entfernung von
Schwefel, Sauerstoff und Stickstoff einer Hydrofining-Be
handlung unterzogen worden ist, wird bei 493°C, einem
Druck von 7 bar, einem LHSV-Wert von 2 und einem H₂/HC-
Verhältnis von 6 unter Einsatz eines Dehydroisomerisa
tionskatalysators dehydroisomerisiert. Der Katalysator
wird (1) durch Ionenaustausch eines Kalium/Barium/Typ L-
Zeolith mit einem ausreichenden Volumen einer 0,17 mola
ren Bariumnitratlösung, die überschüssiges Barium enthält,
im Vergleich zu der Ionenaustauscherkapazität des Zeo
lithen, (2) Trocknen des erhaltenen Barium-ausgetauschten
Typ L-Zeolithkatalysators, (3) Kalzinieren des Katalysa
tors bei 590°C, (4) Imprägnieren des Katalysators mit
0,8% Platin unter Einsatz von Tetramminplatin(II)
nitrat, (5) Trocknen des Katalysators, (6) Kalzinieren
des Katalysators bei 260°C und (7) Reduktion des Kataly
sators in Wasserstoff bei 480 bis 500°C, hergestellt.
Die Beschickung enthält 73 Gew.-% Methylcyclopentan. Die
Destillationswerte der Beschickung sind wie folgt:
Start/66°C, 5%/68°C, 10%/79°C, 30%/70°C, 50%/71°C,
70%/72°C, 90%/74°C, 95%/79°C und Endpunkt/105°C. Die
Beschickung enthält 10 Volumen-% Paraffine, 80 Volumen-%
Naphthene und 10 Volumen-% Aromaten. Der Umsatz beträgt
78% nach 3 h und 32% nach 20 h. Die Selektivität für
die Dehydroisomerisation beträgt 82 Mol-% nach 3 h und
86% nach 20 h.
Beispiel 7
Eine Arabian Straight Run-Beschickung, die einer Hydro
fining-Behandlung zur Entfernung von Schwefel, Sauerstoff
und Stickstoff unterzogen worden ist, wird bei 566°C,
einem Druck von 7 bar, einem LHSV-Wert von 4 und einem
H₂/HC-Verhältnis von 3 mittels eines Entalkylierungskata
lysators entalkyliert. Dieser Katalysator wird hergestellt
durch (1) Ionenaustausch eines Kalium/Barium/Typ L-Zeolith
mit einem ausreichenden Volumen einer 0,17 molaren Barium
nitratlösung, die einen Überschuß an Barium im Vergleich
zu der Ionenaustauscherkapazität des Zeolith enthält,
(2) Trocknen des erhaltenen Barium-ausgetauschten Typ L-
Zeolith-Katalysators, (3) Kalzinieren des Katalysators
bei 590°C, (4) Imprägnieren des Katalysators mit 0,8%
Platin unter Einsatz von Tetramminplatin(II)-nitrat,
(5) Trocknen des Katalysators, (6) Kalzinieren des Kata
lysators bei 260°C und (7) Reduktion des Katalysators
in Wasserstoff bei 480 bis 500°C.
Die Beschickung enthält 1 Volumen-% ,C₄, 22 Volumen-%
C₅, 53 Volumen-% C₆, 21 Volumen-%, C₇ und 3 Volumen-% C₈,
78 Volumen-% Paraffine, 19 Volumen-% Naphthene und 3 Vo
lumen-% Aromaten. Die Ergebnisse dieses Versuchs gehen
aus der folgenden Tabelle hervor (alle Prozentangaben
beziehen sich auf Gewichtsprozent). Der Umsatz von C₆+-
Paraffinen beträgt 96,04 Mol-% und die Selektivität für
die Aromatisierung 84,02.