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Bezeichnung: Feuerstelle
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FEUERSTELLE Die Erfindung betritt eine FeuersteLle mit einem etwa
quaderförmigen Feuerraum, der zum Abbrennen von mehreren, etwa 30 cm (Zentimeter)
langen Holzscheiten bemessen ist und in den unten eine Frischluftleitung mündet
und von dem oben eine Rauchabzugsleitung ausgeht und dessen Vorderseite eine Öffnung
aufweist, die durch mindestens eine Tür verschließbar ist.
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Solche Feuerstellen sind vorzugsweise bei Kaminen und Kachelöfen einsetzbar.
Kamine dieser Art werden im Feuerraum mit Holzscheiten beschickt, die abgebrannt
werden, wobei Wert darauf gelegt wird, das Feuer - sei es durch Fenster in den Türen
oder bei geöffneten Türen - zu betrachten.
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Es ist wünschenswert, in solchen Feuerstellen auch andere Brennmaterialien,
wie zum Beispiel Koks und Briketts, zu verbrennen, aber dazu ist ein für large Holzscheite
bemessener Feuerraum nicht gut geeignet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine FeLuerstelle der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß auch Koks, Kohle und Briketts mit gutem -Wirkungsgrad
verbrannt werden können.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Feuerraum
ein Füllschacht vorgesehen ist, der eine Grundflache von mindestens 4 qdm (Quadratcezimeter),
eine Höhe von mindestens 15 cm hat und sich über 20 bis 80 % (Prozent) des Querschnittes
der Bodenfläche dec Feuerraums erstreckt,
und daß der Boden des
Füllschachtes durch einen Rost gebildet ist und daß die Frischluftleitung unterhalb
des Rostes angeschlossen is.
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Es hat sich gezeigt, daß Koks, Kohle und Briketts, wenn sie innerhalb
des Füllschachtes untergebracht sind, mit außerordentlichem Wirkungsgrad, das heißt
mit yünstiger Hitzeabgabe, abgebrannt werden können, wobei gleichzeitig das Holzfeuer
im Feuerraum betrieben werden kann.
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Zum Anzünden der Füllung des Füllschachtes wird die Frischluftzufuhr
und die Rauchabzugsleitung geöffnet, dann brennt erfahrungsgemäß die Füllung des
Füllschachtes vollständig durch wie ein Scqmiedefeuer und der Feuerraurn füllt sich
mit brennenden Gasen. Der Anzündvorgang wird dadurch erheblich abgekürzt. Nach dem
Anzünden kann die-Brenngeschwindigkeit gedrosselt verden durch entsprechende Abdrosselung
der Rauchabzugsleitung und/oder der Frischluftzuleitung.
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Bei Anwendung in Kaminen ist der betreffende Kamin sowohl zum Abbrennen
von im Füllschacht eingeladenem Koks, Kohle und Briketts oder zum Abbrennen von
im Feuerrawn abgelegten Holzscheiten und zum Abbrennen von Koks, Kohle und Briketts
im Füllschacht und Holzscheiten im Feuerraum gleichzeitig geeignet, wobei die Befeuerung
mit Koks, Kohle und Briketts mit günstiger Wärmeausbeute betreibbar ist.
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Bei Anwendung in Kachelöfen ergeben sich entsprechende Vorteile, das
heißt es können gleichzeitig kurzflammige Brennstoffe, wie zum Beispiel Braunkohlenbriketts,
Magerkohle, Steinkohle, Brechkoks und langflammige Brennstoffe, wie beispielsweise
großvolumige Holzstücke verbrannt werden.
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Auch bei Kachelöfen ergibt sich dann, wie in Verbindung mit Kaminen
beschrie~en, eine starke Verkürzung des Anzündvorganges und eine entsprechende Regelungsmöglichkeit.
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Nit einen so ausgerüsteten Kachelofen kann man die Wärmeleistung der
Brennstoffe sehr gut ausnutzen und ian kann diese Ausnutzung leicht noch begünstigen
durch nachgeschaltete Heißgaszüge.
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Die Erfindung wird nun anhand der be gefügten Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnunc zeigt: Figur 1 einen Kamin in Querschnitt I - 1,
Figur 2 cie Ansicht gemäß dem Pfeil II aus Figur 1, Figur 3 einen Kachelofeneinsatz
im Querschnitt III - III, und Figur 4 die Ansicht gemäß dem Pfeil IV aus Figur 3.
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In Figur 1 und 2 ist mit 1 ein Feuerraum bezeichnet, dessen unterer
Teil quaderförmig ist und vorn eine öffnung 10 aufweist, die durch eine zweiflügelige
Tür 2 verschließbar ist.-Der Feuerraum 1 Kann durch Glaseinsätze 3 und 4 in den
Tür flügeln betrachtet werden. An den Boden 5 des Feuerraums 1 schließt ein Füllschacht
6 an, der sich unterhalb des Feuerraums 1 erstreckt und unten einen eingesetzten
Rost 7 aufweist. Unterhalb des Rostes 7 befindet sich eine zum Rost hin offene Asche-llade
8 zum Auffangen der Asche. Die Aschenlade 8 ist in Pfeilrichtung 9 nach vorn herausziehbar.
Unterhalb der Aschenlade ist der Boden 11 offen, so daß dort in Pfeilrichtung 12
Frischluft zuströmen kann, die an der Aschenlade 8 vorbei durch den Zuluftraum 13
und den Rost 7 in den Füllschaclt 6 Zugang findet und von dort in den Feuerraum
1.
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Mit 15 ist ein sich nach oben verjüngendes Anschlußstück bezeichnet,
das sich unten über die gesamte Breite des Feuerraums 1 erstreckt und sich nach
oben etwa auf den Querschnitt einer dort angeschlossenen Rauchabzugsleitung 16 verjüngt.
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Innerhalb dieses Anschlußstückes 15 sind Umlenkplatten 17, 18 angeordnet,
die ein labyrinthartiges Hindernis für die in Pfeilrichtung 19 nach oben abströmenden
Rauchgase bildet.
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Die Rauchabzugsleitung 16 ist durch eine verstellbare Drosselklappe
20 offenbar und bis auf einen schmalen Spalt 21 verschließbar. De Rauchabzugsleitung
16 geht von der im wesentlichen. horizontalen Deckwand 14 des Anschlußstückes 15
aus.
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Die Wände des Kamins bestehen aus Stahl oder aus Gußeisen.
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Die Seitenwände und die Rückwand souie die Bodenfläche des Feuerraumes
1 und die Seitenwände des Füllschachtes 6 sind mit Schamotte 22 ausgekleidet.
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Zur Ausnutzung und Ableitung der im Feuer entwickelten Wärme dienen
seitliche Urnluftkanäle 30, 31, die unten und oben offen sind und von Raumluft durchspült
werden und in gutem Wärmeaustauschkontakt mit dem Feuerraum 1 stehen.
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In Figur 3 und 4 ist init 40 ein im wesentlichen quaderförniger Feuerraum
bezeichnet, dessen Vorderseite eine Öffnung 41 aufweist, die durch eine Tür 64 verschließbar
ist. An den Boden 42 des Feuerraumes 40 schließt sich ein Füllschacht 43 an, der
sich unterhalb des Feuerraums erstreckt und unten einen durch eine von außen zugängliche
Handhabe 45 über ein Gestänge 46 betätigbaren Rüttelrost 44 aufweist. Unterhalb
des Rostes 44 befindet sich eine zum Rost hin offene Ascheschale 47 in einer vollständig
umschlossenen Kammer 48, die durch eine Öffnung 49 zugänglich ist. Die Öffnung 49
ist durch eine Tür 50 verschließbar.
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In den Türen 64 und 50 sind Zuluftöffnungen 51, 52 vorgesehen, die
durch von Hand betätigbare Schieber mehr oder weniger weit verschließbar sind. Frischluft
strömt bei geöffnetem Schieber 52 gemäß Pfeil 39 von unten durch den Rüttelrost
44 in den Füllschacht 43.
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Die Wände - die Vorderwand 53, die Rükwand 54, die beiden Seitenwände
55, 56, die Deckwand 57 uld der Boden 58 -bestehen aus Stahl oder Gußeisen. Alle
Wände, ausgenommen die Vorderwand 53, sind außen rnit wärmeableitenden Metallrippen
59 besetzt. Innen sind diese Wände n:it Auskleidungen 60, 61, 62 ... aus feuerfestem
Steinzeug, zum Beispiel Schamotte, belegt.
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Von der Deckwand 57 geht nach oben ein Anschlußstutzen 65 für eine
Rauchabzugsleitung 66 aus. In der Rauchabzugsleitung 66 ist eine verstellbare Drosselklappe
67 angeordnet, durch die die Rauchabzugsleitung bis auf einen schmalen Spalt verschließar
oder öffenbar ist. An die Rauchabzugsleitung 66 können bekannte Heißgaszüge angeschlossen
sein, durch die dann die heißen Rauchgase mäanderförmig strömen müssen, ehe sie
ins Freie geleitet werden.
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Mit 68 ist eine Jmlenkplatte bezeichnet, die in den Feuerraum 40 hineinragt
aber noch einen breiten Gasschlitz 69 und einen schmalen Gasschlitz 63 freiläßt,
so daß die Rauchgase gezwungen werden, um die Umlenkplatte einen Umweg zu nehmen.
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Der Einsatz aus figur 3 und 4 wird in einen möglicherweise gemauerten
Sache ofen eingesetzt, und zwar rnit Abstand zu dessen Wandungen, so daß zwischen
den Wan-dungen des umgebenden Kachelofens und den Wandungen des Einsatzes ein Luftspalt
bleibt, in den frei die Netallrippen 59 ragen. Durch diesen Luftspalt wird die aufzuheizende
Luft gelenkt.
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Bei beiden Ausführungsbeispielen sind drei verschiedene Betriebsarten
möglich: Bei der ersten Betriebsart wird nur Holz verfeuert, das in Form von Holzscheiten
23, 83 auf de:n Boden 5, 42 des Feuerraums 1, 40 aufgeschichtet ist. Die Holzscheite
sind etwa 30 cm lang und überspannen die gemäß Doppelpfeil 24, 94 angezeigte Breite
cer oberen Öffnung 25, 85 des hillschachtes.
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Wenn dabei einzelne Holzscheite in den Füllschacht hineinfallen, ist
das nicht nachteilig. Man kann aber, um sicherzustellen, daß die Holzscheite innerhalb
des Feuerraums 1 liegenbleiben und nicht in den Füllschacht fallen, dort ein nicht
dargestelltes Auflagerost einstellen, das die Öffnung 25, 85 überspannt und eine
Auflage für die Holzscheite 23, 83 bildet.
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Bei der zweiten Betriebsart wird kein Holz verbrannt, es werden nur
kurzflammige, feste Brennstoffe 27,@°7, wie zum Beispiel Braunkohlenbriketts, Nagerkohle,
Steinkohle, Brechkoks und dergleichen, verbrannt, die in den Füllschacht 6, 43 eingefüllt
sind.
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Bei der dritten Betriebsart werden sowohl kurzflammige, feste Brennstoffe
27, 87, eingefüllt in den Füllschacht 6, 43, und Holzscheite 23, 83 verbrannt, die
i Feuerraum 1, 40 aufgeschichtet sind.
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Bei einem Karnin geZnäß Figur 1 und 2 ist in der ersten Betriebsart
das Feuer im wesentlichen zur Betrachtung vorgesehen, bei der zweiten Betriebsart
dient das Feuer im wesentlichen nur zur Beheizung und bei der dritten Betriebsart
dient das Feuer zur Beheizung un(l zur Betrachtung.
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Bei einem Kachelofeneinsatz bieten d e drei verschiedenen Betriebsarten
die Möglichkeit, vorwiegend das zu verbrennen, was an Brennstoffen gerade vorhanden
ist. Ganz unabhängig davon bietet die dritte Betriebsart bei beiden Anwendungen
einen kurzen Anzündvorgang und eine günstige Wärmeausbeute der eingesetzten Brennctoffe.
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Die Abmessungen der dargestellten Ausführungsbeispiele gemäß den eingezeichneten
Doppel pfeiler sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben. In dieser tabelle sind
aarüberhinaus noch Abmessungen von weiteren Ausführungsbeispielen angegeben, die
sich im wesentlichen rur durch diese Abmessungen von den dargestellten unterscheiden.
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Der Querschnitt der Öffnung 25, 5 erstreckt sich bei allen Ausführungsbeispielen
über 20 bis PO % der Bodenfläche 5-, 42 des Peuerraurns 1, 40. Das gesamte füllvolumen
des Füllschachtes 6 gemäß Figur 1 und 2 beträTt etwa 9 bis 20 % des Füllvolunens
des quaderförmigen Teils des Feuerraums 1, also bis auf die Höhe der strichpunktiertel
Linie 33.
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TABELLE (alle Längenangaben in Zentimeter)
Doppel- Figur Abänderungsbeispiele zu Figur 1 und 2 |
pfeil 1 + 2 A B C D |
71 50 50 60 60 65 |
72 40 45 50 31,5 40 |
73 25 20 25 28 35 |
74 28 30 20 28 25 |
75 45 50 50 31,5 45 |
76 20 15 25 30 25 |
Doppel- Figur Abänderungsbeispiele zu Figur 3 und 4 |
pfeil 3 + 4 E F G H |
91 35 40 45 35 40 |
92 45 45 40 31,5 40 |
93 25 20 25 28 25 |
94 20 30 28 28 35 |
95 40 50 45 31,5 45 |
96 20 15 25 30 25 |