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Vorrichtung zum Einfangen und zum Ahtöten von kleinen Säugetieren,
insbeson-
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dere Nagetieren, z.B. Mäusen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Einfangen und Abtöten von kleinen Säugetieren, insbesondere Nagetieren, z.B.
Mäusen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im Rahmen der Schädlingsbekämpfung
eine Vorrichtung der vorstehend angegebenen Art zu schaffen, die den experimentell
ermittelten Verhaltensweisen kleiner Nagetiere, z.B, Mäusen angepaßt ist, und durch
die mit großer Sicherheit ein Abtöten unter weitgehender Vermeidung von Schmerzen
für das Tier durch Anwendung elektrischer Energie ermöglicht wird.
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Bekannte Vorrichtungen zur Bekämpfung dieser Schädlinge arbeiten,
soweit nicht Giftanwendung oder Ertränken in Betracht kommen, mit Teilen, die verletzend
und zerstörend auf das Tier einwirken, gegen solche Vorrichtungen entwickelt sich
bei den Tieren zunehmend ein vorsichtiges Verhalten, wodurch die Wirksamkeit der
Vorrichtung beeinträchtigt oder gar aufgehoben wird.
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Zu bericksichtigen ist auch, daß diese Schädlinge, z.B. Mäuse eine
Behaarung der Körperoberfläche aufweisen, die die Anlegung eines galvanischen Stromes
praktisch unmöglich macht, wozu auch noch die Schwierigkeit käme, unmittelbare Kontakte
zwischen den Elektroden einerseits und dem Körper des Tieres andererseits herzustellen,
was praktisch nicht möglich ist, ohne das Tier mißtrauisch zu machen oder es zu
verscheuchen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Vorrichtung in einem Gehäuse einen
Laufgang auf, dessen Abmessungen in Höhe und Breite etwas diejenigen der einzufangenden
Tiere überschreiten, der an einem Ende eine Eintrittsöffnung für die Tiere sowie
im Inneren oben und unten Elektroden aufweist, die an einer llochspannungs-Erzeugungsanlage
von der Bauart, die als Zündanlage für Brennkraftmaschinen
Verwendung
findet, angeschlossen sind, welche Zündanlage durch eine auf die Bewegung der Tiere
im Lauf gang ansprechende Einrichtung betätigt wird.
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Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus dem Inhalt der Unteransprüche,
auf die Bezug genommen wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Es zeigt: Fig.1 eine Seitenansicht und Fig.2 eine Draufsicht auf eine
Vorrichtung der Erfindung; Fig.3 einen Schnitt der Linie A - B der Fig.2; Fig.4
einen Schnitt in der Linie C - D der Fig.2 und Fig.5 einen Schnitt in der Linie
E - F der Fig.2.
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Auf die Grundplatte 23 sind unter der Deckelhaube 22 die Hochspannungs-Zündanlage
mit dem Lauf gang 39 und unter der daneben liegenden Deckelhaube 25 der Ablageraum
für die abgetöteten Tiere untergebracht. Die Große der Eintrittsöffnung 40 des Laufganges
39 ist der Körpergröße der einzufangenden Tiere und den experimentell ermittelten
oder zu ermittelnden Verhaltensweisen der Tiere anzupassen. So hat man z.B. für
Hausmäuse für die Eintrittsöffnung 40, 41 einen Durchmesser nicht größer als etwa
40 mm als besonders geeignet festgestellt.
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Der Sender 9 und der Empfänger 10 der Infrarot-Reflektions-Lichtschranke
sind in ihren Befeetigungsrohren zurückgesetzt angeordnet, um eine gegenseitige
Beeinflussung von Sender und Empfänger zu vermeiden.
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Der Laufgang 39 (Fig.1, 2) hat im Inneren oben eine Durchführung in
der(Fig.3) für die in einer Spitze endende Elektrode 24 mit dem zugehörigen Befestigungsflansch
8 und dem Hochspannungskabel 7. Die untere Elektrode 5 ist eine Schiene, die fast
die Länge des Laufganges 39 hat.
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Der Schieber 3 wird durch den Motor 15 über das Getriebe 16, das Ritzel
14 und die Zahnstange 13, die im Führungsrohr 20 läuft, quer zur Längsachse des
Laufganges 39 bewegt. Dabei wird der Schieber über seine beiden Schenkel 1
in
den Fuhrungsleisten 2 auf der Grundplatte 23 geführt, wobei die Schenkel 1 während
der Bewegung des Schiebers 3 die Eintrittsöffnungen 40, 41 verschließen, Die dem
Schieber 3 gegenüberliegende Seitenwand des Laufganges 39 ist als Klappe 6 ausgebildet,
die an ihrer oberen Kante an der Decke 4 des Laufganges 39 mittels des Scharniers
33 schwenkbar angebracht ist. Der Schieber 3 hat an seiner Unterkante eine Gummi
lippe 30 zur Reinigung des Bodens des Laufganges 39 während der Schiebebewegung.
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Auf dem Deckel 4 des Laufganges 39 (Fig.3) sind weiterhin der Duftraum
12 für Duftstoffe aus dem Nahrungsbereich der Tiere angeordnet. 11 ist die Zuführungsrohrleitung
und 21 der Sumpf, der zur Aufnahme der Duftflüssigkeit dient. Die flüchtigen Duftstoffe
gelangen durch die Austrittslöcher 37, 38 in den Laufgang 39. Der Duftraum 28 für
Duftstoffe aus dem Körperbereich der Tiere hat eine Zufühuungsrohrleitung 27, einen
Sumpf 29 und Austrittslöcher 44, 45 für die flüchtigen Duftstoffe.
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Zur Beheizung des Duftraums 12 dienen die Elektroden 31, 32 (Fig.5),
die in die elektrisch leitende oder durch Zusätze leitend gemachte Duftflüssigkeit
im Sumpf 21 eingetaucht sind. Auch für den Duftraum 28 kann eine in entsprechender
Weise ausgebildete Heizeinrichtung vorgesehen sein. Gleichzeitig ergibt sich über
den Stromfluß eine Kontrolle über den Füllstand der Duftflüssigkeit.
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Die Infrarot-Reflektions-Lichtschranke mit Sender 9 und Empfänger
10 ist etwo in der Mitte der Länge des Laufganges 39 angeordnet. Der Sender 9 und
der Empfänger 10 sind so gerichtet, daß der Lichtstrahl an der blanken Oberfläche
der Elektrode 5 reflektiert wird. Zur Reflektion des Lichtstrahls können aber auch
andere Teile des Laufganges dienen.
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Von der in ihrem Aufbau und in ihrer Wirkungsweise einer Uochspannungs-Zündanlage
für Brennkraftmaschinen entsprechenden Hochspannungs-Erzeugungsanlage unter der
Deckelhaube 22 auf der Grundplatte 23 sind der Netztransformator 18 und der Hochspannungstransformator
19 dargestellt (Fig.1 und 2). 17 ist die Elektronikplatte, die die Schaltelemente
für die Hochspannungs-Zündanlage 18, t9 und die Infrarot-Lichtschranke 9 10 sowie
die Schaltelemente für die Bewegungsabläufe des Schiebers 3 enthält. Diene Schaltungen
sind in üblicher
Weise, vorzugsweise unter Verwendung von Halbleiterelementen
und Halbleiterschaltungen ausgebildet.
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Die Deckelhaube 25 des Ablageraums hat eine Notklappe 26, die dem
Schieber 3 gegenüber liegt. Sie hat an ihrer Oberkante ein Scharnier 34 und wird
in ihrer Schließlage, lotrecht hängend, durch das mit ihr verbundene Magnetstück
35 und das ihr an der Deckelhaube 25 gegenüberliegende Magnetstück 36 gehalten.
Durch die Notklappe 26 wird eine Behinderung der Bewegung des Schiebers 3 vermieden,
falls eine Entleerung des Ablageraums unter der Deckelhaube 25 nicht rechtzeitig
vorgenommen wird.
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Die einzufangenden Tiere betreten, wie die Versuche mit Mäusen gezeigt
haben, ohne Zögern den Laufgang 39 durch die Eintrittsöffnung 40 oder 41, wobei,
wie sich bei Versuchen ergeben hat, abwechselnd die eine und dann die andere Eintrittsöffnung
von den Mäusen benutzt wird.
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Die durch die Neugier insbesondere bei Mäusen gegebene Anlockung kann
durch die Verwendung von Duftstoffen verstärkt oder, wenn die Tiere die erwähnte
Eigenschaft nicht haben, hervorgerufen werden.
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Das Tier bewegt sich nach dem Eintritt im Laufgang, die Füße rechts
und Links neben der unteren schienenförmigen Elektrode 5 aufsetzend, zur Mitte des
Laufganges und löst über die Infrarot-Lichtschranke 9, 10 einen Funken zwischen
den Elektroden 24, 5 aus. Dabei ist die räumliche Anordnung der Elektroden 24, 5,
der Infrarot-Lichtschranke 9, 10 und die Schaltung der Hochspannungs-Zündanlage
so gewählt, daß möglichst die Treffstelle des Funkens zwischen dem Kopf des Tieres
und seinen Vorderbeinen liegt. Versuche haben gezeigt, daß für ein schnelles und
damit Schmerzen soweit wie möglich vermeidendes Abtöten erreicht wird, wenn der
Funke zwischen den Elektroden 24, 5 nicht über Nebenwege läuft, z.B. über ein Bein
des Tieres. Dies wird dadurch erreicht, daß der Laufgang 39 einen rechteckigen,
die Abmessungen des Tieres nur etwas überschreitenden Querschnitt hat, wodurch ein
Kippen des Tieres auf die Seite unmittelbar nach dem Auftreffen des Funkens vermieden
wird.
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Im Krampfzustand des Tieres halten die Beine seitlich den Tierkörper
an der als Schiene ausgebildeten unteren Elektrode 5, wodurch die Aufrechterhaltung
der Lage des Tieres unter der Elektrode 24 unterstützt wird.
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Wenn das abgetötete Tier mittels des Schiebers 3 in den Ablageraum
unter der Deckelhaube 25 geschoben wird, bleiben die Eintrittsöffnungen 40, 41 durch
die Schenkel 1, die so lang sind wie der Hub des Schiebers 30, verschlossen.
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Dadurch wird verhindert, daß ein Tier, während der Schieber 3 zum
Ablageraum hin bewegt ist, durch eines der Eintrittslöcher 40, 41 in den Raum unter
der Deckelhaube 22 bzw. 25 gelangt, wodurch die Funktion der Vorrichtung gestört
oder unterbrochen würde.
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Die Länge des Hubes des Schiebers 3 ist von der Länge des Schwanzes
des Tieres bzw. der Maus abhängig. Bei kürzerem Hub müßte der Lauf gang entsprechend
länger Sein, was verhältnismäßig größere Abmessungen der gesamten Vorrichtung ergeben
würde. Der Schwanz darf aber auch nicht durch das Ausschieben des Tieres abgeschoren
werden, wozu der Spalt 42, 43 zwischen den Seitenkanten des Schiebers 3 und den
Eintrittslöchern 40, 41 vorgesehen ist.
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Eine für die Verwendung in der Vorrichtung gemäße Erfindung besonders
geeignete Zündvorrichtung ist in dem deutschen Patent 23 40 865 beschrieben. Mit
dieser Zündanlage können Spannungen von 5 bis 40 kV, ein Zündstrom von 0,2 bis 1,5
A und etwa 100 Impulse von etwa 50 Xus Länge innerhalb eines Zeitraums von ungefähr
10 bis 40 sec. erreicht werden.
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In einer Weiterbildung der Vorrichtung kann über eine nicht gezeigte
Verstelleinrichtung die Elektrode 24 auf kleinsten Abstand zum Tier gebracht werden.
Die Verstellung beginnt erst zu arbeiten, nachdem der Hochspannungsdurchschlag ausgelöst
wurde. Als Regelgröße dient die gemessene Brennspannung des Lichtbogens. als Maß
für den Abstand der Elektrode 24 zum Tier. Es wird auf kleinsten Abstand bzw. auf
kleinste Brennspannung geregelt. Vor dem Ausschieben des Tieres wird die Elektrode
24 in die Ausgangslage zurückgestellt. Das Messen der Brennspannung des Lichtbogens
gibt auch ein Maß für den Zeitpunkt des Todes des Tieres, weil der Körper sich im
Krampfzustand löst und au9 den Boden des Laufganges 39 fällt, wodurch sich eine
größere Spannung des Lichtbogens und ein größerer Abstand zur Elektrode 24 ergibt.
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Somit kann die Zündhochspannung verkürzt tierindividuell angelegt
werden, um eine Geruchsbelästigung während des Abtötungsvorganges zu vermeiden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat insbesondere folgende Vorteile:
Die Bedienung ist gegenüber bisher bekannter Vorrichtungen sehr einfach und vollautomatisch.
Die Versorgung des Gerätes kann sowohl von 220 V Wechselspannung als auch aus Batterien
erfolgen. Die Vorrichtung ist stets fangbereit. Die Entleerung ist einfach möglich
mit Hilfe des vorgesehenen Aufnahmebehälters. Die Abtötung des Tieres erfolgt sicher
und schmerzlos. Die Vorrichtung ist in der vorgestellten Form vorzugsweise auf die
Verhaltensweise von Mäusen abgestellt. Sie kann aber auch auf andere wechselwarmer
Kleintiere angepaßt werden.