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Setzschiff für Einzelletterngießmaschinen. Den Gegenstand der Erfindung
bildet ein Setzschiff,- das bekanntlich dazu dient, die von einer Einzelletterngießmaschine
in der Reihenfolge des Satzes abgelieferten Zeilen zu einer Kolumne zusammenzustellen.
Setzschiffe dieser Art sind bekannt, bei welchen die einzeln von der Gußform ausgestoßenen
Lettern zunächst in einen Zeilenkanal gelangen, der durch einen die sich bildende
Zeile stützenden Schieber abgeschlossen ist. In dem Maße, wie sich die Zeile ansammelt,
wird der Stützschieber im Zeilenkanal vorwärts geschoben, bis die ganze Zeile angesammelt
ist. Die eine Längswand des Zeilenkanals schließt den Eingang zum Setzschiff ab.
Die gegenüberliegende Wand wird durch eine Schiene gebildet, die den Kopf eines
Hebels bildet. Wenn die Zeile voll ist, wird die erstgenannte Wand soweit emporgehoben,
daß die Zeile darunter durchgeschoben werden kann, und der Hebel wird zu diesem
Zwecke so geschwenkt,, daß die die andere Wand des Zeilenkanals bildende Schiene
die Zeile im Ganzen quer zur Richtung des Kanals in das Setzschiff hineinstoßen
kann und dabei die hier bisher zusammengestellte Kolumne vor sich herschiebt.
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Bei Einrichtungen dieser Art ist es nicht gleichgültig, auf welcher
Seite des Zeilenkanals das Setzschiff angeordnet wird. Da die Schriftzeichen auf
den Lettern Spiegelschrift- sind, so muß die Zeile von rechts nach links aufgebaut
werden, und das Setzschiff muß sich auf der Fußseite der Schrift befinden. Diese
Vorschrift trifft aber nur für Schriftarten zu, welche von. links nach rechts gelesen
werden. Sollen dagegen semitische Schriften erzeugt werden, die von rechts nach
links gelesen werden, so müssen die Schriftzeichen auf dem Kopf stehend in den Zeilenkanal
abgeliefert werden, wenn sie in der Reihenfolge des Satzes erzeugt werden sollen,
und das Setzschiff muß alsdann dementsprechend auf der entgegengesetzten Seite des
Zeilenkanals angeordnet sein. Bei den bekannten Setzschiffen ist aber ein derartiges
Umlegen nicht ohne weiteres ausführbar, weil die Mehrzahl der Übertragungsvorrichtungen
zum Antrieb der verschiedenen Teile einseitig gebaut ist, wie zum Beispiel die Überführungsvorrichtung,
welche die Zeile nach Anhebung der einen Längswand quer zur Richtung des Zeilenkanals
in das Setzschiff einschiebt.
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Man hat dieser Schwierigkeit zu begegnen versucht, indem man eine
besondere Einrichtung vorsah, die nach der Zusammenstellung einer Kolumne dem Setzschiff
Zeile für Zeile wieder entnahm, sie um i8o ° um eine senkrechte Achse schwenkte
und in ein anderes Setzschiff übertrug. Es ist auch schon eine Einrichtung vorgeschlagen
worden, welche jede einzelne Zeile unmittelbar nach ihrer Entstehung aus
dem
Zeilenkanal empfängt und nach einer halben Drehung um eine wagerechte Achse in ein
Setzschiff überträgt, welches um einen entsprechenden Betrag, höher angeordnet ist,
als das Setzschiff für gewöhnliche oder Rechtsschrift. Diese Einrichtungen haben
sich aber wenig bewährt, hauptsächlich weil die Wirtschaftlichkeit des Maschinensetzens
in hohem Grade von der Betriebsgeschwindigkeit abhängt und diese durch den Gebrauch
der angedeuteten Einrichtungen wesentlich herabgesetzt wird.
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Die Erfindung soll die Aufgabe lösen, in einem und demselben Setzschiff
mit Hilfe derselben Teile und Einrichtungen sowohl Rechtsschrift wie Linksschrift
zu Kolumnen ordnen zu können. Sie besteht im wesentlichen darin, daß alle Teile
des bekannten Setzschiffes mit ihren Triebmitteln derart umgestaltet sind, daß sie
sich sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite des Zeilenkanals anordnen _
und verwenden lassen.
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In der Zeichnung ist Fig. i ein Grundriß eines Setzschiffes nach der
Erfindung für Rechtsschrift eingerichtet. Fig. 2 ist eine zum Teil geschnittene
Endansicht der Vorrichtung nach Fig. i.
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Fig. 3 ist ein Grundriß der Vorrichtung, nachdem sie für den Satz
von Linksschrift eingerichtet ist.
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Fig. q. ist eine zum Teil geschnittene Endansicht der in Fig. 3 dargestellten
Vorrichtung. Fig.5 ist ein senkrechter Schnitt, der die Einrichtung des Zeilenausstoßers
für Rechtsschrift erkennen läßt.
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Fig."6 ist ein Grundriß der zum Antrieb des Zeilenschiebers und des
Zeilenstützschiebers dienenden Teile in der Einrichtung für Rechtsschrift, von oben
gesehen.
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Fig. 7 ist eine Ansicht des Zeilenausstoßers in der Einrichtung für
Linksschrift, von hinten gesehen.
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Fig. 8 ist ein Grundriß der in Fig. 6 dargestellten Teile in der Umstellung
für den Satz von Linksschrift.
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Fig. 9 ist eine von hinten gesehene Ansicht der Vorrichtung zum -selbsttätigen
Ausrücken der Maschine bei der Ablieferung zu langer oder zu kurzer- Zeilen für
Rechtsschrift.
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Fig. io ist ein Schnitt nach Linie io-io in Fig. 2o.
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Fig. Ti ist eine zum Teil geschnittene Endansicht der Ausrückvorrichtung
für Linksschrift.
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Fig. i2 ist eine vergrößert gezeichnete Seitenansicht der Antriebsvorrichtung
für den Zeilenschieber und die auf und ab bewegbare Seitenwand, zum Teil geschnitten.
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Fig. 13 ist ein Schnitt durch den Zeilenkanal.
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Fig. 14. ist eine Ansicht des Zeilenschiebers von oben, bei welcher
die zum Antrieb dienenden Teile in ausgezogenen Linien in der Stellung für Rechtsschrift
und in punktierten Linien in der Stellung für Linksschrift gezeichnet sind.
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Fig. 15 ist eine Endansicht der Hauptteile des Zeilenschiebers.
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Fig. 16 ist eine von oben gesehene Ansicht der Rückzugvorrichtung
für den Zeilenstützschieber.
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Fig. 17 ist eine Seitenansicht der in Fig. 16 dargestellten Teile.
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Fig. 18 ist eine Endansicht der Rückzugvorrichtung ohne die zum Ein-
und Ausschwenken der Rückzugklinke dienenden Winkelhebel. , Fig. i9 ist eine perspektivische
Ansicht des Zeilenschiebers.
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Fig. 2o ist eine von. oben gesehene Ansicht und Fig. 21 eine Endansicht
der für Rechtsschrift verwendeten Ausrückvorrichtung.-Fig. 22 ist ein Schnitt nach
Linie 22-22 in Fig. i und entspricht der Fig. ii, mit dem Unterschied, daß in Fig.
ix die Teile in der für Linksschrift passenden Anordnung zusammengestellt sind und
in Fig. 22 für Rechtsschrift. Fig. 23 ist -eine zum Teil geschnittene Einzelansicht
des selbsttätigen Ausrückers in der für Rechtsschrift passenden Anordnung.
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Fig. 2q. ist eine perspektivische Ansicht der Stützschieberrückzugklinke.
Fig.25 und 26 sind Einzelansichten des Zeilenschiebers mit seinem Antriebsgestänge,
einmal in der für Linksschrift und das zweitemal in der für Rechtsschrift passenden
Anordnung- zusammengestellt.
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Fig. 29 und 30 sind Einzelansichten der auf und ab bewegbaren
Setzschiffwand mit ihrem Antriebsgestänge, -einmal in der für Linksschrift
und das zweitemal in der für Rechtsschrift passenden Anordnung zusammengestellt:
Fig. 31 und 32 sind perspektivische Einzelansichten des selbsttätigen Ausrückers
und des zugehörigen Gestänges, einmal in der für Rechtsschrift und das zweitemal
in der -für Linksschrift passenden Anordnung zusammengestellt.
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Die Einrichtung nach der Erfindung ist in den Zeichnungen in Verbindung.
mit einer bekannten Maschine zum Gießen und Setzen von einzelnen Lettern dargestellt.
Die für das Wesen der Erfindung in Betracht kommenden Teile der bekannten Maschine
sind: die Gießform i, der Letternüberträger 2, der Zeilenkanal,, in den jede einzelne
Letter vom Überträger abgeliefert und eingeschoben wird, so daß. sich eine*
Zeile ansammelt, der Zeilenschieber q., _ der die Zeile im Zeilenkanal der Länge
nach so verschiebt, daß sie vor den Eingang zum Setzschiff kommt, die die Mündung
des Zeilenkanals bildenden Wangen 5 (s. Fig. 1, 3, 6, 8 und 13), das eigentliche
.Setzschiff 6, die Wand 7, -welche gegenüber dem Eingang zurr
Setzschiff
die eine Längswand des Zeilenkanals bildet und bei der Einführung jeder folgenden
Zeile gehoben wird, der Zeilenausstoßer 8 (Fig. i, 5, 7), der die andere Seite des
Zeilenkanals bildet und dazu dient, die zuletzt gebildete Zeile in das Setzschiff
hineinzudrücken, der Zeilenstützschieber 9, der am Überführer längs verschiebbar
ist (s. Fig. 2 und 21), die Rückzugklinke io (s. Fig. 2, 6, 8 und 24), die Setzschiffantriebswelle
ii (Fig. i bis 4) mit dem Sperrad 12, der Kurvenscheibe 13 und der Schaltklinke
14, dem Hebel 15 zum Ein-'und Ausrücken der Klinke, ferner der Riemenausrücker 16
(Fig. ii) mit dem Handgriff 17,. ferner der Träger i8 der Wandung 7 und der zugehörige
Antriebshebel i9 (Fig. ii), endlich der Antriebshebel 2o, der durch ein federndes
Glied 21 mit dem Zeilenausstoßer gekuppelt ist (Fig. i bis 4).
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In der allgemeinen Wirkung und- in den Verrichtungen der einzelnen
Teile besteht kein Unterschied, ob die Maschine für Linksschrift oder Rechtsschrift
eingerichtet ist. Die im folgenden beschriebenen Einrichtungen beziehen sich vielmehr
ausschließlich auf die Aufgabe, dieselben Teile für die eine und die andere Schriftart
verwendbar zu machen.
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Der Zeilenkanal 3 besteht, wie bei der bisherigen Maschine aus einer
festen Grundplatte 22 (Fig. 11, 13 und 22) und den zwei Längswänden 7 und B. Der
Eingang des Setzschiffes stößt an eine Erweiterung der Grundplatte 22 an (Fig. 1,
3, 4, 6). Nachdem der Zeilenschieber4 (Fig. 1, 3 und 6) die Zeile vor die Mündung
des Setzschiffes gezogen hat, wird die Wand 7 (Fig. 4) angehoben, der Zeilenausstoßer
8 rückt vor und drückt die Zeile unter der Wand 7 hindurch in das Setzschiff. Darauf
senkt sich die Wand 7 teilweise, um die aus dem Zeilenkanal ausgestoßene Zeile zu
fassen und zu stützen, und der Zeilenausstoßer wird zurückgezogen. Der Zeilenschieber
4 bewegt sich längs des Zeilenkanals auf der Seite de's Zeilenausstoßers. Der Zeilenstützschieber
9 gleitet in einer Schwalbenschwanzführung am Kopf des Zeilenausstoßers (Fig. i
bis 5, 11 und 22) und bewirkt die Auslösung einer Ausrückvorrichtung, die mit Hilfe
des Riemenausrückers 16, i7 die ganze Maschine stillstellt, sobald eine zu kurze
oder zu lange Zeile an das Setzschiff abgeliefert wird.
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Diese verschiedenen Teile sind nach der Erfindung sämtlich so eingerichtet,
daß sie sich sowohl für rechtshändige, wie für linkshändige Schrift verwenden lassen,
d. h. einmal so, daß das Setzschiff, von außen gesehen, rechts und einmal, daß es
links vom Zeilenkanal angeordnet ist.
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In der bekannten Ausführung der Maschine ist der Zeilenaüsstoßer ein
breiter Hebel, der am Rahmen der Maschine unterhalb des Zeilenkanals gelagert ist,
und dessen Kopf als eine Schiene ausgebildet ist, welche die eine Wand des Zeilenkanals
bildet, und in der eine Schwalbenschwanznut ausgeschnitten ist, die dem Stützschieber
9 als Führung dient. Die Schiene erstreckt sich dabei um verschieden lange Beträge
seitlich nach beiden Seiten, von dem Lager aus gerechnet. Daher läßt sich der Zeilenausstoßer
in der bisherigen bekannten Form nicht auf der anderen Seite des Zeilenkanals verwenden.
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Nach der Erfindung wird der Ausstößer aus . zwei Teilen 8 und 811
zusammengesetzt, von denen der eine (8),-der an den Arm des Antriebshebels anschließt,
symmetrisch zu dem Lager 25 (Fig. 5 und 7) ausgebildet und an beiden Seiten mit
einer Platte (Fig. i und 3) versehen ist, an der ein Arm 27 an der eigentlichen
Hilfsschiene 8x mit Hilfe von Bolzen 28 je nach Bedarf rechts oder links festgespannt
werden kann, welche Befestigung gewünschtenfalls durch ein Winkelstück 29 (Fig.
3) verstärkt wird und durch eine Einzapfung 30 in solcher Weise gesichert
ist, daß die Hilfsschiene 8x genau in die Verlängerung der Hauptschiene 8 kommt,
s. Fig. 5.
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Wenn die Maschine für. Rechtsschrift eingerichtet ist, greift das
federnde Zwischenstück2i (Fig. 27) unmittelbar an dem Zeilenausstoßer 8 an (Fig.
28) und verbindet ihn mit dem an der Kurvenscheibe 13 anliegenden Antriebshebe12o,
während er durch eine Feder 3= beständig zurückgezogen wird (Fig. 2 und 22).
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Soll der Zeilenausstoßer umgelegt und für die Ablieferung von Linksschrift
auf der gegenüberliegenden Seite des Zeilenkanals angebracht werden, so läßt sich
diese Antriebsvorrichtung nicht ohne weiteres verwenden, weil die durch die Kurvenscheibe
vermittelte Bewegung im entgegengesetzten Sinne . verläuft. Um dieser Schwierigkeit
zu begegnen, wird der Zeilenausstoßer durch einen Stift 33 (Fig. 4 und 5) an einen
- Hebel 34 angelenkt (Fig. 27), dessen einer Arm an das federnde Glied 21 angeschlossen
ist, und dessen entgegengesetzter Arm sich auf ein verstellbares Widerlager 35 am
Rahmen der Maschine stützt. Die Rückzugfeder 31 wird in diesem Fall an den Hebel
34 angehakt (Fig. 4), der dadurch einerseits gegen das feste Widerlager und andererseits
gegen das Glied 21 gedrückt wird. Dadurch werden also die durch die Kurvenscheibe
13 vermittelten Bewegungen des Zeilenausstoßers zweckentsprechend umgekehrt.
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Die Verlegung des Zeilenausstoßers auf die linke Seite des Zeilenkanals
erfordert eine entsprechende Abänderung in der Stellung der Wandung 7, welche die
gegenüberliegende Wand des Zeilenkanals bildet. - Zu diesem Zweck ist nach der Erfindung
der Tragarm 36, der die Wandung mit ihrem Träger 18 verbindet (s. Fig. 2, 4, 11,
29 und 30), aus zwei teleskopartig ineinander verschiebbaren Teilen gebildet, die
mit
Hilfe einer Spannschraube 37 gegeneinander verspannt werden können. Durch entsprechende
Versetzung der Spannschraube kann die Wand 7 nach Bedarf auf die eine oder die andere
Seite des Zeilenkanals gebracht werden (Fig. 29, 30). An dem Mündungsende des Zeilenkanals
gleitet sie in einem Führungsbügel (Fig. z und 13), der ebenfalls um den erforderlichen
Betrag quer verstellbar gemacht ist, so daß er der verlangten Breite des Zeilenkanals
angepaßt werden kann.
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Der Zeilenschieber 4 (Fig. i9) dient dazu, hinter die zuletzt abgelieferte
Letter der im Entstehen begriffenen Zeile zu fassen und die ganze Zeile im Zeilenkanal
längs zu verschieben, bis sie sich vor dem Eingang zum Setzschiff befindet. Zu diesem
Zweck fassen seine beiden Nasen oberhalb und unterhalb der beiden Wangen 5 (Fig.
1, 3, z3), die die Mündung des Zeilen-. kanals bilden, in den Kanal hinein. Dann
wird er längs des Zeilenkanals entlang gezogen, während das äußere Ende der Zeile
den Stützschieber 9 vor sich herschiebt und dadurch dauernd gestützt wird. Da der
Stützschieber 9 in einer Nut im Zeilenausstoßer gleitet, so muß er herumgedreht
werden, wenn der Zeilenausstoßer in der beschriebenen Weise umgelegt wird, um linkshändige
Schrift abzuliefern, und um dies zu ermöglichen, sind nach der Erfindung seine beiden
Enden gleichartig ausgebildet (vgl. Fig. 5).
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Der Zeilenschieber 4 muß dem Wesen der Sache nach seinen Drehpunkt
an einer Seite des Zeilenkanals haben, und dieser Drehpunkt muß also auf die entgegengesetzte
Seite des Kanals verlegt werden, wenn Linksschrift erzeugt werden soll (Fig. 25,
26). Der Schieber 4 (Fig. i9) selbst wird zu seiner. wagerechten Mittelebene symmetrisch
gestaltet, so daß er ohne weiteres umgelegt werden kann. Er hat zwei Bohrungen 43,
die auf zwei Stifte 42 (Fig. 14 und 15) auf dem Kopf eines Hebelarms 41 gesteckt
werden können, der auf einem Bolzen 47 drehbar gelagert ist. Der Bolzen 47 ist an
einem Schieber 44 festgespannt, - der zwei Arme 46 hat (Fig. 14, 25 und 26). Je
nachdem man den Hebel 41 mit dem Schieber4 auf dem einen oder anderen dieser beiden
Arme lagert, kommt der Greifer auf die eine oder andere Seite des Zeilenkanals und
kann so einmal für Rechtsschrift und das andere Mal für Linksschrift zur Wirkung.
kommen.
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Der Schieber 44 gleitet in einer Führung unterhalb der Grundplatte
(Fig. ix und 15). Er ist mit zwei Paaren von Anschlägen 48 (Fig.14) versehen, welche
symmetrisch zum Drehpunkt des Hebels 41 angeordnet sind. und seine Bewegungen sowie
damit die Bewegungen des Zeilenschiebers begrenzen. Parallel zur Bahn des Schiebers
44 ist ein zweiter Schieber49 geführt, welcher zwei Backen 50 trägt (Fig.
14), zwischen die das freie Ende des Hebels 41 hineinragt. Wenn der Schieber 49
hin und her geschoben wird, wird seine Bewegung .durch Vermittlung des Hebels 41
auf den Zeilenschieber 4 und den Schieber 44 übertragen, und zwar derart, daß der
Schieber 4 beim Beginn des Vorwärtshubes aus dem Zeilenkanal ausgeschwenkt und beim
Beginn des Rückwärtshubes in den Zeilenkanal eingeschwenkt wird. Der Einwärtshub
des Schiebers 44 wird durch Anschläge51(Fig.6) begrenzt und seinA.uswärtshub durch
einen einstellbaren Anschlag 5z (Fig. i und 3), der in der Verlängerung einer Anschlagstange
52x am Schieber 44 liegt. Die Stellung des Anschlages 52 bestimmt den Punkt, an
dem sich das. innere Ende der Zeile zu befinden hat, wenn sie vor dem Eingang zum
Setzschiff steht.
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In der- Bahn des Schiebers 44 ist ein zweiter Schieber 45 geführt
(Fig. 6, 8 und 16), der mit einer Bohrung versehen ist, welche von der Anschlagstange
5ax durchsetzt wird. Der Schieber 45 trägt ebenso wie der Schieber 44 zwei Zapfen
53 (Fig. 16, 17, 6 und 8), und zwar je einen auf jeder Seite des Zeilenkanals, welche
die Drehachsen zweier Winkelhebel 54 und 55 bilden. Die beiden nach innen ragenden
Arme dieser beiden Winkelhebel sind miteinander gelenkig gekuppelt, und die beiden
anderen Arme stehen zu beiden Seiten des Zeilenkanals und parallel dazu. Die freien
Enden dieser beiden Arme sind mit Augen 56 versehen, von denen jeweils eine Klinke
io (Fig. 6 und 8) als Lager dient, welche dazu bestimmt ist, den Zeilenstützschieber
9 in seine Anfangsstellung zurückzuziehen. Die Klinke io wird durch eine Feder 58
gegen einen Anschlag 59 der Hebel 54 und 55 gedrückt und dadurch in ihrer Ruhestellung
gehalten, s. auch Fig. 17. Wird den inneren Enden der Hebel 54, 55 ein Längsschub
erteilt, so bewirkt dieser zuerst eine Einwärtsschwenkung der beiden Lageraugen
56 und darin erst eine Längsverschiebung des Schiebers 45. Durch die Einwärtsschwenkung
der Lageraugen wird die Nase der Klinke zo in die Bahn -des Stützschiebers 9 gebracht,
und durch die Längsverschiebung wird dann der Stützschieber nach Ablieferung einer
Zeile an das Setzschiff an die Mündung des Zeilenkanals zurückgeschoben, um beim
allmählichen Aufbau der folgenden Zeile wieder entsprechend zurückzuweichen.
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Das Setzschiff ist mit einer Einrichtung versehen, um den Antrieb
der ganzen Maschine auszurücken, sobald eine zu lange oder eine zu kurze Zeile abgeliefert
wird. Nach der Erfindung werden zwei verschiedene Formen der Ausrückvorrichtung
für Rechts- und Linksschrift vorgesehen, die im Fall einer zu langen Zeile den Schub
des überschüssigen Zeilenendes, im Fall einer zu kurzen Zeile den Schub des Stützschiebers
bei der Querverschiebung der
Zeile durch den Zeilenausstoßer auf
den Ausrückhebel 16 überträgt. _ Wie bisher, ist ein Schieber 61 (Fig. 10, 20, 23,
31 und 32) in einem Kloben 62 geführt, welcher mit Hilfe von Klammern 64: (Fig.-2o
und 21) und Schrauben 65
längs des Zeilenkanals verstellt werden kann. Der
Kloben 62 wird so eingestellt, daß der Kopf 6ix des Schiebers 61 in den Ausschnitt
am Ende des Zeilenstützschiebers g eintritt, wenn eine Zeile von vorgeschriebener
Länge durch den Zeilenüberführer quer verschoben wird, um*in das Setzschiff eingeführt
zu werden. Wenn die Zeile zu kurz ist, trifft der Stützschieber g, und wenn sie
zu lang ist, treffen die überschüssigen Lettern auf den Schieber 61, und die Folge
ist also in beiden Fällen ein Zurückdrücken des Schiebers. Eine Verzahnung auf seiner
Unterseite greift in einen Zahnsektor-67 (Fig. io, 23 und 31), der- auf einer Welle
68 im Schieber 62 gelagert ist. Die Welle 68 ist vierkantig und durchsetzt einen
Zahnsektor 69,
der im- Rahmen 63 gelagert ist (s. auch Fig. 21). Zahnsektor
69 ist mit einem dritten Zahnsektor 7o auf einer Welle 71 in Eingriff, die
einen Arm 72 trägt. Der Arm 72 ist durch ein Glied 74 mit dem einen Arm eines zweiarmigen
Hebels 75 .(Fig. g) gekuppelt; der am Rahmen der Maschine gelagert ist. Sein anderer
Arm trägt einen Stift 76, auf dem der Ausrückhebel 17 drehbar ist. Durch eine Schraube
77 kann die Winkelstellung des Hebels 77 zum Hebel 75 nach Bedarf eingestellt werden.
Durch eine Zugfeder 78 (Fig. ii) werden beide Hebel in ihrer gegenseitigen Stellung
gehalten und gleichzeitig gegen die Ausrückstange 16 gedrückt. ' Wird also durch
die Querverschiebung einer zu kurzen oder einer zu langen Zeile der Schieber 61
einwärts gedrückt, so wird die Stange 16 verschoben und damit die Maschine ausgerückt.
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Für Linksschrift ist eine zweite Ausrückvorrichtung vorgesehen. Zu
beiden Seiten des Eingangs zum Setzschiff sind Böcke 81 (Fig. 3 und ii) angeordnet,
die eine Stange 8o tragen. Auf der Stange 8o ist ein Kloben 82 einstellbar festgespannt,
in dem ein -Schieber 61x (Fig. ii und 32) quer zur Richtung des Zeilenkanals verschiebbar
geführt ist. In dem Kloben 82 ist eine Vierkantwelle 83 gelagert und durch einen
Arm mit dem Schieber 61x gekuppelt. Die Welle durchsetzt die Nabe eines zweiten
Armes 84, der im Bock 81 gelagert ist und durch ein Glied 85 und einen am Maschinenrahmen
gelagerten Hebel 86 und ein zweites Glied 87 mit dem Stift 76 im Hebel 75 gekuppelt
ist (s. Fig. ii). Durch eine Querverschiebung des Schiebers 61x wird also- ebenfalls
die Maschine ausgerückt.
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Durch Abnehmen eines oder mehrerer der Übertra&ungsglieder kann
die eine oder die- andere der beiden beschriebenen Ausrückvorrichtungen außer Tätigkeit
gesetzt werden.
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Um von der Kurvenscheibe 13 aus die erförderlichen Bewegungen auf
die verschiedenen Teile zu übertragen, sind am Maschinenrahmen zwei Hebel go und
gi (Fig. 1, 2, 3, 4) gelagert. Das freie Ende des Hebels gö ragt zwischen Knaggpn
92 (Fig. 14) auf dem Schieber 49 (Fig. 6, 8 und 14). Der Hebel gi ist durch ein
Glied 93 mit einem Arm 94 (s. auch Fig. 16) am Winkelhebel 54 gekuppelt. Ein Winkelhebe195
(Fig. i und 3) ist am Rahmen gelagert. Einer seiner Arme trägt eine Rolle
96, die in der Nut 97
der Kurvenscheibe r3 läuft, und ist durch ein
Glied 98 mit dem Hebel gi gekuppelt. An dem anderen Arm 104 des Winkelhebels 95
ist eine Feder 1o5 angehängt, die an einem Hebel 103 zieht. Dieser Hebel endet in
einer breiten Platte 99 mit zwei in entgegengesetzter Richtung verlaufenden
Schlitzen-ioo, die die Stifte 1o1 auf dem Hebel 95 umfassen, s. auch Fig.
i2. Die Platte 99 ist durch ein Glied 1o2 mit dem Hebel go gekuppelt. Diese
Einrichtung bewirkt also eine kraftschlüssige Übertragung der durch die Kurvennut
bestimmten Bewegungen des Hebels 95 auf den Hebel go.
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Alle Teile sind so eingestellt, daß in dem Zeitpunkt, in dem die Schaltklinke
14 ausgerückt und dadurch das Setzschiff zum Stillstand gebracht wird,- die Haken
des Zeilenschiebers in ausgeschwenkter Stellung an der Mündung des Zeilenkanals
stehen und daß die Klinke io sich zwar in ihrer vorgeschobenen Stellung befindet,
aber seitlich aus der Bahn des Stützschiebers g ausgerückt ist. Dieser Erfolg wird
dadurch erzielt, daß der Schieber 44, der den Zeilenschieber trägt, -gegen Anschläge
51 (Fig. 6 und 8) stößt, bevor der Antriebshebel 95 seine Einwärtsschwenkung
auf die Mitte der Kurvenscheibe vollendet hat. Dadurch wird der Hebel 1o3 durch
Vermittelung -des Gliedes 102 etwas geschwenkt und durch die Feder 105 auf den Hebel
go ein Druck ausgeübt, dem unmittelbar eine geringe Auswärtsbewegung des Hebels
95 folgt, die genügt, um die Winkelhebel 54 und 55 zu schwenken und dadurch die
Klinke io aus der Bahn des Stützschiebers 9 auszurücken, aber nicht ausreicht, um
die Feder 1o5 zu entspannen.
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Die Hebellängen der verschiedenen Arme der Hebel go und gi sind so
abgemessen, daß die Stützschieberrückzugklinke io mit größerer Geschwindigkeit zurückgezogen
wird als der Zeilenschieber und bis auf einen Punkt gelangt, der noch außerhalb
der äußersten Stellung der Ausrückschieber 61 und 6ix liegt.
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Das eigentliche Setzschiff 6 ruht auf Querleisten io7 (Fig. i und
3), die-auf beiden Seiten des Zeilenkanals vorgesehen sind derart, daß seine innere
Wand io8 sich bündig an die betreffende Wange 5 der Zeilenkanalmündung anschließt.
Eine
seitlich verstellbare Stützleiste iog ist mit einer Nase iio (Fig. z) versehen,
welche ihren bündigen Anschluß an den Klotz 62 oder 82 gewährleistet, der die äußere
Wange der Setzschiffmündung bildet.
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Zusammengefaßt läßt sich also die Aufgabe, der die Erfindung genügen
soll, nämlich das Setzschiff fähig zu machen, nach Wunsch Linksschrift oder Rechtsschrift
zu verarbeiten, in folgende Unteraufgaben zerlegen, Der Zeilenschieber 4, der die
im Zeilenkanal angesammelte Zeile darin längs verschiebt, bis sie vor die Setzschiffmündung
gelangt und welcher bei Rechtsschrift links von der Zeile angeordnet ist,- muß für
Linksschrift umgelegt werden; so daß -er sich auf der rechten Seite der Zeile befindet.
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Der Zeilenausstoßerhebel, dessen Stoßschiene 8 sich für Rechtsschrift
auf der linken Seite der Zeile befindet und der die Zeile von -links nach rechts
in das Setzschiff hineinschiebt, muß für Linksschrift auf der rechten Seite der
Zeile stehen und von rechts nach links geschwenkt werden.
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Die hebbare Wand 7 des Zeilenkanals, die sich für Rechtsschrift auf
der rechten Seite der Zeile befindet, muß auf die linke Seite verlegt werden.
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Der Ausrückschieber 61x, der sich für Rechtsschrift auf der rechten
Seite der Zeile befindet, muß auf die linke Seite verlegt werden.
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In den Figurenpaaren 25 und 26, 27 und. 28, 29 und 3o und 31 und 32
sind die betreffenden. Teile einzeln herausgeäeichnet und in ihren beiden verschiedenen
Anordnungen nebeneinander gestellt. Die Fig. 25 und 26 zeigen den Zeilenschieber.
Dadurch, daß zwei zueinander symmetrische Arme 46 auf beiden Seiten des Zeilenkanals
zur Lagerung des Zeilenschiebers4 vorgesehen- sind, und daß der Schieber 4 selbst
symmetrisch zur Horizontalebene ausgebildet ist, so daß es gleichgültig ist, welche
seiner beiden Seiten oben und welche unten liegt (vgl. Fig. ig), ist die Möglichkeit
gewonnen, durch Verlegen des Schiebers von der einen auf die andere Seite einmal
die Einrichtung nach Fig.25 für Rechtsschrift und zweitens die Einrichtung nach
Fig. 26 für Linksschrift herzustellen.
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Der Zeilenausstoßhebel muß nicht bloß umgedreht und auf die entgegengesetzte
Seite der Zeile verlegt werden, sondern seine Bewegung muß sich auch umkehren. Um
das Umlegen zu ermöglichen, ist die Kopfschiene 8 gemäß Fig.2 so ausgebildet, daß
die einseitige Verlängerung 811 entweder am rechten oder am linken Ende festgespannt
werden kann. Um die Bewegung des Hebels, die von der unrunden Scheibe 18,
13 abgeleitet wird, umzukehren, ist der Zwischenhebel 34 (Fig. 27) vorgesehen,
der am Anschlag 35 einen festen Drehpunkt findet. Fig. 28 zeigt die Anordnung für
Rechtsschrift und Fig. 27 die Anordnung für Linksschrift.
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Die Fig. 2g und 30 zeigen die hebbare Zeilenkanalwand 7. Da
diese bei der Verarbeitung sowohl von Linksschrift wie von Rechtsschrift nur eine
senkrechte Bewegung ausführt, ist in ihrem Fall nur'nötig, daß sie um den Betrag
der Zeilenbreite verlegt wird, um in die richtige Stellung für.die eine oder die
andere Schriftart zu gelangen. Um von der für Rechtsschrift passenden Anordnung
nach Fig. 30 zu der für Linksschrift passenden nach Fig.2g überzugehen, wird
die Spannschiaube 37 gelöst und der teleskopartig ausgebildete Tragarm 36 entsprechend
verkürzt.
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Die Ausrückvorrichtung, welche selbsttätig die Maschine stillsetzt,
sobald eine zu kurze oder eine zu lange Zeile an. das Setzschiff abgeliefert wird,
verlangt wie der Zeilenschieber und der Überführungshebel sowohl eine linksseitige
Anordnung wie eine umgekehrte Bewegung, .um der Umkehrung der Schriftbilder zu genügen.
Nach der Erfindung ist die Aufgabe dadurch gelöst, daß für beide Schriftarten je
eine besondere Ausrückvorrichtung vorgesehen ist, von denen die eine links, die
andere rechts von der Zeile angeordnet werden kann. In Fig. 31 ist die bisher gebräuchliche
Anordnung für Rechtsschrift dargestellt, in Fig.32 die nach der Erfindung umgestaltete
Anordnung für Linksschrift.