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Selbsttätiges Armeegewehr.. Gegenstand vorliegender Erfindung ist
eine weitere Ausgestaltung des durch Patent 301258 geschützten selbsttätigen Armeegewehres,
bei welchem die den Verschluß öffnende Feder, die mittels einer am Lauf gleitbaren,
durch die dem Geschoß nachströmenden Gase vorbewegte Gasfanghülse gespannt wird,
in fester Verbindung mit einem Zahn steht, der leer mitläuft und erst bei Höchstspannung.
der Öffnungsfeder selbsttätig über eine den Abschluß einer Nut bildende Nase einschnappt.
Diese Nase ist mit einer zum Schließen des Verschlusses dienenden Feder in fester
Verbindung und bewirkt .durch ihre bei darauffolgender Entspannung der Öffnungsfeder
herbeigeführte Bewegung das Offnen des Verschlusses und das Spannen einer Schließfeder;
die bei ihrer Entspannung den Verschluß schließt.
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Bei den bisherigen Ausführungen von Armeegewehren dieser Art sind
die das Offnen des Verschlusses bewirkenden Teile in besonderen Ausnehmungen des
Schaftes in dessen Inneren untergebracht und mit der Verschlußvorrichtung derart
in Verbindung. gebracht, daß . nicht nur eine nachteilige Verschwächung des Schaftes
eintritt, sondern auch die Zerlegung und Zusammensetzung dieser Teile sowie deren
Verbindung mit den übrigen Bestandteilen der Waffe auf Schwierigkeiten stößt und
nament-Iich der Nachteil besteht, daß die Vcrschlußöffnungsvorrichtung nicht ohne
weiteres an jedem Armeegewehr anbringbar ist, weil insbesondere die Kupplung der
Öffnungs- und Schließvorrichtung reit dem Verschlußkolben Schwierigkeiten bereitet.
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Die Erfindung, - welche den vorgenannten Übelstand beseitigt, besteht
darin, daß sämtliche das Offnen des Verschlusses bewirkenden Teile als ein Ganzes
derart seitlich am Verschlußgehäuse gelagert sind, daß sie sich ohne durchgreifende
Änderung an diesen Teilen oder an der Waffe jedem Armeegewehr anpassen lassen, wobei
die Kupplung des Verschlußkolbens mit den das Offnen und Schließen des Verschlusses
herbeiführenden Teilen in einfachster Weise herstellbar ist: In den Zeichnungen
stellen die Fig. x bis q.:. in Draufsicht, Seitenansicht, Endansicht und lotrechtem
Querschnitt nach" der Linie A=A
in Fig. r und 2 die an einem Armeegewehr anzubringende
Selbstladevorrichtung dar, durch. deren Einschaltung die Waffe zu einer selbsttätigen
wird.
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Die Fig. 5 und 6 stellen in Oberansicht und in Seitenansicht die Verschlußvorrichtung
. eines Mausergewehres dar; aus diesen Figurenwerden die zur Anbringung der Selbstladevorrichtung
nach Fig. z bis q: notwendigen geringen Änderungen der Verschlußvorrichtung ersichtlich.
Die Fig. 7, 8 und g stellen als ein Beispiel den Zusammenbau des Mausergewehres
mit der Selbstladevorrichtung dar und zeigen vcrschiedene
Stellungen
in Seitenansichten bei geschnittenem Mittel- und Vorderschaft. Fig. io ist ein lotrechter
Querschnitt nach der Linie B-B in Fig. B.
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Die Selbstladevorrichtung, welche; an der Waffe angebracht, diese
zu einem selbsttätigen Mehrladegewehr macht, besteht gemäß Fig. i bis q. aus der
zwecks Aufnahme der Gleitstücke io, ii mit entsprechenden Nuten versehenen Schiene
9; die an der rechten Seite des Verschlußgehäuses angebracht wird und letzteres
mit einem schuhartig gestalteten Teile 96 untergreift, um einen sicheren Einbau
der Vorrichtung zu ermöglichen. An diesem Schuh ist auch der Abzug samt Züngel angebracht.
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Das untere Gleitstück ii, dem die Aufgabe zufällt, das Öffnen des
Verschlusses nach -abgegebenem Schusse zu bewirken, ist zu diesem Zwecke an seinem
vorderen Ende mittels einer im Vorderschaft eingelagerten Stange 97 mit der verschiebbar
auf dem Laufvorderende aufgesteckten Gasfanghülse 2 gekuppelt (Fig. 8). Das. hintere
Ende des Gleitstückes ii greift mit einem nach unten vorragenden Ansatz iil in eine
Stange 98, die sich mittels eines an ihrem anderen in den Kolben hineinreichenden
Ende angebrachten (nicht°ersichtlich gemachten) Bundes gegen eine starke Druckfeder
99 stützt, deren vorderes Ende in einer Ringhülse 991 Lagerung findet, welche mit
der Schiene 9 ein Ganzes bildet und der diese Ringhülse durchsetzenden Stange 98
als Führung dient.
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Das obere Gleitstück io, welches das Schließen des Verschlusses bzw.
das Abfeuern herbeizuführen hat, steht unter dem Einflusse einer Zugfeder ioo, deren
(nicht gezeichnetes) Vorderende an einer passenden Stelle im Vorderschaft festgemacht
ist.
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Beide Gleitstücke sind so eingerichtet, daß sie sich im Laufe ihrer
Bewegungen gegenseitig zweckentsprechend feststellen bzw. freigeben, und das obere
Gleitstück io ist -überdies bei Drehverschlüssen mit dem Verschlußkolben, bei Geradzugverschlüssen
mit dem Griffstück desselben kuppelbar.
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Befinden sich sämtliche Teile des Gewehres in der Ruhestellung, d.
h. ist nach Einschieben der Patrone der :Verschluß geschlossen worden (Fig. 7),
so wird zugleich das untere Gleitstück ii in seiner Anfangsstellung festgestellt.
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So wie das Gleitstück ii, befindet sich auch das Gleitstückio in seiner
Anfangsstellung, und die Öffnungsfeder 99 und die SchIießfeder"ioo sind entspannt.
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. Wird nun durch Druck auf das Züngel das Abfeuern in bekannter Weise
bewirkt, so geschieht folgendes Zufolge der auf die Gasfangdüse der Hülse 2 wirkenden
Gase wird'- diese vorgetrieben undnimmt mittels der Stange 97 das Gleitstück
ii mit, wodurch die Feder 99 gespannt wird. Das Gleitstück ii wird hierbei unter
dem Gleitstück io vorgezogen. Sobald die Wirkung der Gase aufhört, bewegt sich das
Gleitstück ii unter der Wirkung der gespannten- Feder 99 zurück, und hierbei -wird
das Gleitstück io mitgenommen, dadurch zurückgezogen und unter Spannung der Feder
ioo der Verschluß geöffnet. Die leere Patronenhülse wird durch den Pa tronenzieher
ausgeworfen und eine neue Patrone aus dem Magazin vor den zurückgeschobenen Verschlußkolben
(Kammer) gebracht. Sämtliche Teile befinden sich nun in der in Fig. 9 ersichtlich
gemachten Lage. Bei dem Mitnehmen .des Gleitstückes io durch das Gleitstück ir ist,
wie bereits erwähnt, die Zugfeder ioo gespannt worden, die bedeutend schwächer ist
als die Druckfeder 99. Nachdem das obere Gleitstück io frei geworden ist, geht.
es nunmehr unter dem Einfluß der gespannten Feder ioo und unter Mitnahme des gekuppelten
Verschlusses unter Abfeuern des zweiten Schusses in seine Anfangsstellung (Fig.
7) zurück.
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Durch das Abfeuern wird wieder die Hülse?,
unter dem Gasdruck
vorgetrieben, die mit der Hülse verbundenen beweglichen Teile werden in vorbeschriebener
Weise mitgenommen und die Vorgänge wiederholen sich so oft als Patronen im Magazin
vorhanden sind.