DE682125C

DE682125C - Selbsttaetige Feuerwaffe

Info

Publication number: DE682125C
Application number: DED67043D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-12-06
Filing date: 1933-12-02
Publication date: 1939-10-07
Also published as: FR761168A; US2035303A; GB429765A; FR44657E

Description

D 6/043

Selbsttätige Feuerwaffen, die als Rückstoßlader arbeiten, bedienen sich entweder eines kurzen Rücklaufes und einer Entriegelung des beweglichen Verschlußstückes vor dem Ende seiner eigenen Rückwärtsbewegung oder einer vollkommenen Verriegelung in Verbindung mit einem langen Rücklauf des Laufes.

Im ersten Falle werden die Gase zuwenig ausgenutzt, da ein Teil durch den Verschluß entweicht, wenn dieser von dem Lauf abgetrennt wird. In beiden Fällen liegt die Vorholfeder des beweglichen Verschlusses im allgemeinen hinter dem Verschlußstück. Hier entsteht eine starke Inanspruchnahme des Verschlußgehäuses und eine Erschwerung der Herstellung.

Es ist zur möglichst hohen Ausnutzung der Rückstoßenergie vorteilhaft, die Bewegungen der Waffe in drei verschiedenen Stufen ausführen zu lassen, deren erste die Rückwärtsbewegung des Laufes und des beweglichen Verschlußstückes, die beide miteinander verriegelt sind, deren zweite die Rückkehr des Laufes zum Auswerfen der leeren Hülse und deren dritte die Rückkehr des Verschlußstückes bildet, bei der die neue Patrone eingeführt wird.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist schon vorgeschlagen worden, die Vorholeinrichtung über dem Lauf anzuordnen, und zwar bei einer selbsttätigen Feuerwaffe mit langem Rücklauf, bei der am hinteren Ende des Schlosses eine nach vorn sich erstreckende Führungsstange für die Schließfeder sitzt, die vorn ein Widerlager für diese Feder hat. Bei einer solchen Anordnung der Schließfeder, die auch nur für eine Pistole und nicht für eine lange Waffe anwendbar ist, sind folgende wesentliche Nachteile vorhanden: Dadurch, daß die Laufvorholfeder konzentrisch zu der Schloßvorholfeder oberhalb des Laufes in einem besonderen Gehäuse liegt, kann wohl die Baulänge der Waffe verringert werden, die Anordnung dieses besonderen Gehäuses ist aber umständlich und bei verhältnismäßig langen Waffen unanwendbar; oberhalb des Laufes und versperrend stehen der mit den Vorholfedern besetzte Raum und das diesen umschließende Gehäuse, die Schießgenauigkeit wird somit verringert, und das Auseinandernehmen der einzelnen Teile der Waffe, nämlich der mit den Vorholfedern zusammenwirkenden Führungsstange und des dieselbe enthaltenden besonderen Gehäuses, und die Herstellung und Verarbeitung dieser Waffenteile werden erschwert, was einen Nachteil darstellt. Ferner wird der Teil der Waffe, der sich hinter der Ladekammer befindet, dadurch vollständig versperrt, daß die Vorrichtung zum Festhalten des Schlosses in

der hinteren Stellung außerhalb der Gleitfläche des Laufes hinter der Ladekammer liegt,

Nun wurde gefunden, daß es möglich ist, dasselbe Ziel, d.h. die Einhaltung derselben Bewegungsstufen für den Lauf und das Schloß, auf einfacherem Wege und mit für lange Waffen anwendbaren Maßnahmen zu erzielen und gleichzeitig eine Belastung des ίο Gehäuses mit einer Vorholeinrichtung sowie eine Belastung des sich hinter der Ladekammer befindenden Teiles der Waffe mit einer Festhaltevorrichtung für das Schloß zu vermeiden, wenn man die Laufvorholfeder und die Schloß vorholfeder unter dem Lauf und gleichzeitig die Festhaltevorrichtung für das Schloß vorn an der Ladekammer anordnet. Man erhält auf diese Weise eine einfache, leicht herzustellende Waffe, die 2Θ ebenso günstig wie die nicht selbsttätigen Waffen arbeitet.

Gemäß der Erfindung ist die Waffe mit zwei beiderseits am Schloß befestigten, entlang der Gleitfläche nach vorn unter dem Lauf sich erstreckenden Stangen ausgestattet, die an den Vorderenden durch eine mitbebewegbare, der Vorholfeder als Widerlager dienende Brücke verbunden sind und im vorderen Teil Kerben haben, in welche die Sperrklinke einfällt, an der ein Nocken sitzt, der mit der Rampe des Laufes unter dem hinteren Laufende zusammenwirkt.

Die Anordnung der Vorholfeder des Schlosses und der Vorrichtung zum Festhalten des Schlosses in der hinteren Stellung unter dem hinteren Laufende hat gegenüber der bekannten Anordnung bedeutende Vorteile. Vor allem ist von dem Gehäuse des Verschlußstücks derjenige Teil, der sich hinter der Ladekammer befindet, vollständig frei, und man kann dort den ganzen Abfeuermechanismus anbringen. Außerdem wird die Verarbeitung der einzelnen Teile der Waffe wesentlichvereinfacht, insbesondere kann man die Waffe leicht aus zwei auseinandernehmbaren Teilen ausführen. Hierdurch werden ihre Herstellung und ihre Beförderung wesentlich erleichtert, um so mehr, als weder das eigentliche Verschlußstück noch das Verschlußgehäuse eine Feder enthält und einem Teil des Abfeuerungsmechanismus als Stützfläche dient.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. ι ist ein Längsschnitt durch die Waffe, wobei die verschiedenen Teile in der Stellung fertig zum Schuß sind.

Fig. 2 zeigt die Teile in der Stellung nach dem Abschuß,

Fig. 3 die gleichen Teile in der Stellung bei geöffnetem Schloß.

Der Lauf 1 ist durch ein Verschlußgehäuse 2 verlängert, das mit ihm einen Körper bildet und in welchem das Schloß 3 gleiten kann.

Der Lauf 1, das fest am Lauf angeordnete A^erschlußgehäuse 2 und das bewegliche Schloß 3 können zusammen auf dem Gewehrschaft 60 gleiten, welcher Führungsbahnen 61 hat, und weichen nach dem Abfeuern zurück. Das Schloß 3 trägt einen Ansatz y_a, auf welchem der Riegel 8 angelenkt ist. Dieser wirkt mit dem Anschlag 10 am Verschlußgehäuse 2 zusammen, um beim Rücklauf das Schloß 3 fest mit dem Verschlußgehäuse 2, welches mit dem Lauf 1 aus einem Stück besteht, zu verriegeln.

Am Ende des Rücklauf es schlägt die Nase 8., des Riegels 8 gegen die feste Achse 78 an (Fig. 2), so daß der Riegel vom Anschlag 10 frei wird und der Lauf 1 zusammen mit dem Verschlußgehäuse 2 nach vom zurücklaufen kann. Um den Verschluß zu öffnen, damit die leere Hülse ausgeworfen und die nächste Patrone eingeführt werden kann, wird das Schloß 3 während der Rückkehr des Laufes 1 und des Verschlußgehäuses 2 in ihre Vorderlage in der rückwärtigen Stellung durch eine Vorrichtung, die in folgender Weise angeordnet ist, festgehalten.

An dem Ansatz J_a sind bei Ö2_a zwei Stangen 62 angelenkt, welche an ihren anderen Enden, die in der Laufbahn gelagert sind, in einem Gleitstück 63 sitzen, welches sie miteinander verbindet und sich längs der Führungsstange 64 verschieben kann, die sich gegen die Klinke 66 abstützt, die um die feste Achse 66_O schwenkbar und mit einer Rückholklinke 67 verbunden ist. Auf diese Führungsstange 64 ist eine Feder 65 aufgewunden, welche den Kopf 64_a der Führungsstange gegen die Klinke 66 anpreßt, deren Klinke 67 während der Rückbewegung des Laufes 1, des Verschlußgehäusesi 2 und des Scnlosses 3 in die an jeder der Stangen 62 befindliche Kerbe 68 (Fig. 2) eingefallen ist. Hierdurch wird das Schloß 3 in seiner rückwärtigen Stellung festgehalten, wie in Fig. 3 gezeigt, und nur die Einheit Lauf 1 — Verschliußgehäuse 2 kann unter der Wirkung der in der Laufbahn gelagerten Feder 69 nach vorn zu- no rückkehren. Dieses Festhalten des Schlosses ermöglicht das Auswerfen der abgeschossenen Hülse.

Am Ende seines Vorwärtsganges bewirkt der Lauf die Auslösung des Schlosses 3. Diese »15 erfolgt durch die Wirkung einer Rampe 70_a, welche an einer Längsrippe 70 des Laufes vorgesehen ist; diese Rampe drückt, wie Fig. 3 und ι zeigen, die Klinke 66 herunter, wodurch die Klinke 67 aus den Kerben 68 herausgegezogen wird. Hierdurch werden die Stangen 62 freigegeben und holen unter der Wir-

kung der Feder 65 das Schloß 3 in seine Vorderstellung (Fig. 1) zurück, wo es sodann von neuem durch den Riegel 8 und den Anschlag 10 mit dem Verschlußgehäuse 2 verriegelt wird.

Bei dem Vorwärtsgang hat das Schloß 3 eine Patrone aus dem Magazin 71 herausgezogen und in das Patronenlager gebracht.

Claims

Patentanspruch:

Selbsttätige Feuerwaffe mit einem am gleitenden Lauf befestigten Verschlußgehäuse, die beide gemeinsam auf einer Gleitfläche sich bewegen, und einem im Innern' des Verschlußgehäuses gleitenden Schloß, welches eine nach vorn sich erstreckende und vorn ein Widerlager für die Vorholfeder aufweisende Stange trägt

und welches beim Rückgang des Laufes starr mit ihm gekuppelt ist, während am Ende des Rücklaufes die Kupplung gelöst und das Schloß in seiner rückwärtigen Stellung festgehalten wird, so daß Lauf und Verschlußgehäuse allein vorgleiten, gekennzeichnet durch zwei unten am Schlosse (3) befestigte, entlang der Gleitfläche nach vorn unter dem Lauf (1) sich erstreckende Stangen (62), die an den Vorderenden durch eine mitbewegbare, der Vorholfeder (65) als Widerlager dienende Brücke (63) verbunden sind und im vorderen Teil Kerben (68) haben, in welche die Sperrklinke (67) einfällt, an der fest ein Nocken (66) sitzt, der mit der Rampe (7o_ß) des Laufes unter dem hinteren Laufende zusammenwirkt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen