DE3247612A1 - Verfahren zur fixierung von reaktivfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur fixierung von reaktivfarbstoffen

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DE3247612A1 DE19823247612 DE3247612A DE3247612A1 DE 3247612 A1 DE3247612 A1 DE 3247612A1 DE 19823247612 DE19823247612 DE 19823247612 DE 3247612 A DE3247612 A DE 3247612A DE 3247612 A1 DE3247612 A1 DE 3247612A1
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Sien Ling Dr. 6238 Hofheim-Lorsbach Ong
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/58Material containing hydroxyl groups
    • D06P3/60Natural or regenerated cellulose
    • D06P3/66Natural or regenerated cellulose using reactive dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zur Fixierung von Reaktivfarbstoffen
  • Unter der in Fachkreisen geläufigen Bezeichnung Zweiphasen-Fixierung" beim Textildruck versteht man ein Applikationsverfahrenr bei dem das Aufbringen der farbstoffhaltioen Druckpasten und des Fixierhilfsmittels in jeweils voneinander getrennten Schritten vorgenommen wird.
  • Beim Druck von Reaktivfarbstoffen auf cellulosischen Substraten werden bekanntlich als Fixiermittel für die Farbstoffe säurebindende Substanzen in Form augenblicklich alkalisch reagierender oder krypto-alkalischer Verbindungen benötigt. Die kryptoalkalischen Substanzen, wie beispielsweise trichloressigsaures Natrium, können aufgrund ihrer Natur zusammen mit den Farbstoffen in einer neutralen oder schwach sauren Druckpaste auf die Ware aufgetragen werden. Druckpasten mit derartiaen Bestandteilen, die eventuell auch noch schwach sauer eingestellt werden, sind nach der Lehre aus der französischen Patentschrift 1 295 912 fast unbegrenzt haltbar. Die Fixierung der Farbstoffe auf der Faser aus solchermaßen zusammengesetzten Druckpasten benötigt allerdings viel thermische Eneraie und Zeit. Dagegen sind Druckpasten, die neben Reaktivfarbstoffen noch momentan stark alkalisch reagierende Substanzen wie Kali- oder Natronlauge enthalten, wiederum wenig stabil, weil die Reaktivfarbstoffe darin leicht verseifen bzw. hydrolysieren. Auf der anderen Seite kann man jedoch die Reaktivfarbstoffe aus derartigen, aber frisch angesetzten Druckpasten bereits beim thermischen Trocknen der Drucke in der Mansarde auf der Ware fixieren.
  • Um die aute Haltbarkeit der Druckpasten und die schnelle Fixierung der Drucke auf dem Gewebe kombinieren zu können, ist die sogenannte Zweiphasen-Fixierung entwickelt worden.
  • Gemäß diesem Prinzip werden die Farbstoffe ohne Alkali als Vordruckmusteruna auf das Gewebe appliziert und trocknet.
  • In der zweiten Arbeitsphase wird das Fixierungsalkali in Gegenwart von viel Fremdsalzen oder in Form von Wasserglas mittels Walzen oder als Schaum oder Nebel mittels dafür konstruierten Geräten unter Überfallen auf das bedruckte Gewebe aufgetragen und dieses sodann thermisch behandelt.
  • Eine Variation dieser beim Textildruck herkömmlichen Zweiphasen-Technik ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 3 121 043 bekannt. Hiernach wird die Viskosität der bereits mit Fremdsalzen und durch hohe Mengen an Alkali ohnehin belasteten Lösungen des Fixierhilfsmittels einfach durch Zugabe von Verdickungsmitteln erhöht. Die Applikation dieser verdickten alkalischen Salz lösungen wird der Druckoperation mit den farbstoffhaltigen Druckpasten im selben Arbeitsgang sowie naß-in-naß entweder vor- oder nachgeschaltet. Die anschließende Fixierung der Reaktivfarbstoffe wird gesondert oder während der Trocknung thermisch vorgenommen.
  • Dieses Verfahren unter Einsatz von verdickten alkalischen Salzlösungen als Fixierhilfsmittel gemäß der deutschen Offenlegungsschrift 3 121 043 zeit indessen bei seiner Anwendung erhebliche Nachteile: 1. Entsprechend dem in Rede stehenden Stand der Technik kommen zur Erhöhung der Viskosität der alkalischen Salzlösungen nur Spezialalginate oder Kernmehlderivate in Frage. Da die handelsüblichen Alginate in alkalischen Salzlösungen aus flocken, ist man mit Rücksicht auf die Durchführbarkeit des beschriebenen Verfahrens auf im Handel rar gewordene Spezialalginate angewiesen. Diese Spezialalqinate sind allerdings in der pharmazeutischen und Nahrungsmittelindustrie sehr bewehrt und deshalb teuer. Deswegen greift man bei der Anwendung dieses Verfahrens im Textildruck eher auf die vergleichsweise preisgünstigeren Kernmehlderivate zurück. Kernmehlderi- vate zeigen allerdinas den Nachteil, daß sie mit Reaktivfarbstoffen im Druck zur Griffverhärtung führen.
  • Demzufolge ist es bei dem Verfahren gemäß der DE-OS nicht zu vermeiden, daß an den Überfallstellen Verhärtungen auftreten, die durch eine Reaktion der Reaktivfarbstoffe mit den Kernmehlderivaten entstehen. Auf der anderen Seite wird durch diesen Befund wiederum der Nachweis geliefert, daß eine Vermischung der beiden Druckfarben an den Uberfallstellen stattgefunden hat.
  • Diese Vermischung der farbstoffhaltioen mit den farbstofflosen Druckpasten führt jedoch nicht nur zu unerwünschten Verhärtungen der Muster sondern auch zum Verschnitt der Farbtiefe. In der Theorie kann man diesen Farbausbeuteverlust wohl im voraus einkalkulieren und die Farbstoffmengen dementsprechend erhöhen. In der Praxis ist aber die Effektivität der Vermischung so maschinenabhängig, daß man auch unter Einbeziehung der besagten Gegenmaßnahme nicht zufriedenstellend arbeiten kann.
  • 2. Die hohen Salz- und Alkalimengen in den farbstofffreien Druckpasten haben die gleichen Aufgaben wie im Falle der bekannten Zweiphasen-Flotten. Sie sollen erstens die Farbstoffe an den bedruckten Stellen der Ware aussalzen und unverzüglich fixieren. Und zweitens sollen sie die Verdickungsmittel der farbstoffhaltigen Druckpasten dort zur Koagulation bringen. Die Koagulation der Verdickungsmittel und das Aussalzen der Farbstoffe an den bedruckten Stellen bewirken zusammen, daß das Ausbluten der Farbstoffe aus den aufgedruckten Mustern verhindert wird. Nun ist sowohl die Koagulations- als auch die Aussalzfähigkeit der verdickten alkalischen Lösungen gemäß der genannten DE-OS durch den erforderlichen Einsatz bestimmter Verdickungsmittel sehr eingeschränkt. Schon die Empfehlung einer gezielten Verwendung von Spezialalginaten deutet auf das kritische Verhalten von Alginaten allgemeinen Zuschnittes in Salz-und Alka]ilösungen hin. Innerhalb der Grenzen in denen die Spezialalginate noch verdicken, kann man aber nur derart niedrige Mengen an Alkali und Elektrolyten verwenden, daß sie dann nicht mehr ausreichenD um das Ausbluten der Druckmuster zu verhindern. Alle anderen Verdickungsmittel, die sich gegenüber Alkali und Elektrolyten als wesentlich stabiler erweisen, sind wiederum unbrauchbar, da sie mit Reaktivfarbstoffen reagieren. Hierzu gehört insbesondere auch Kernmehl selbst.
  • Durch die Reaktion der Reaktivfarbstoffe mit dem Verdickungsmittel wird die Farbausbeute nachteilig beeinträchtigt. Und bei Farbstoffen mit zwei Reaktivgruppen entstehen durch die Reaktion mit dem Verdickungsmittel sogar schwer entfernbare Verhärtungen. In der Praxis hat sich das Verfahren gemäß der DE-OS 3 121 043 wegen des Verdickungsproblems deshalb nicht bewährt, weil es entweder zu Drucken mit unscharfen Abgrenzungen oder zu Druckartikeln mit verhärteten Stellen führt.
  • 3. Die hohen Salzmengen kristallisieren zudem leicht auf den Druckwalzen oder Filmdruckschablonen aus. Dadurch ist die Gefahr der mechanischen Beschädiguna der Druckwalze oder Filmdruckschablone beim Druckvorgang sehr hoch.
  • 4. Bei der Verwendung von Wasserglas als Fixierungsalkali besteht neben der Gefahr der mechanischen Beschädigung der Druckwalze oder Filmdruckschablone darüber hinaus noch das Problem der Verkieselung auf der Ware. Verkieselungen sind bekanntlich schwer zu entfernen und mindern die Qualität des Druckes.
  • Es wurde nun gefunden, daß man ohne diese zuvor beschriebenen Nachteile des Standes der Technik Drucke mit Reaktivfarbstoffen auf Celluloseaewebe unter Zuhilfenahme von alkalischen Druckpasten oder Pflatschpasten fixieren kann, wenn man a) die farbstoffhaltigen Druckpasten mit handelsüblichen Alginaten oder synthetischen Polycarbonsäuren verdickt, b) diese farbstoffhaltigen Druckpasten mittels Walzen oder Schablonen vor den anderen Aufträgen auf das trockene Gewebe aufträgt, c) die mit den farbstoffhaltigen Druckpasten bedruckten oder bepflatschten Gewebe in ein und demselben Arbeitsgang sowie naß-in-naß mit alkalischen, farbstofffreien Druck- oder Pflatschpasten, die als Fixierungsmittel Alkalialuminate oder Alkalizinkate enthalten, überdruckt oder überpflatscht, d) die Viskosität der alkalischen Uberdruck- oder Überpflatschpasten mit carboxyaruppenfreien oder carboxygruppenarmen Verdickungsmitteln einstellt und e) die alkalischen Pasten von Ionen freihält, die entweder mit Zink- und Aluminiumkationen oder mit Hydroxoaluminaten und Hydroxozinkaten wasserunlösliche Salze bilden können.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nunmehr ein Verfahren zum Bedrucken von textilen Flächengebilden enthaltend oder bestehend aus Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen nach einem Zweiphasen-naB-in-naB-FixierprozeB, wobei eine die Reaktivfarbstoffe enthaltende wäßrige Druckpaste ohne Alkali in dem gewünschten Muster auf die Textilbahn aufgetragen, im gleichen Arbeitsgang aber separat dieser Vordruck naß-in-naß aus wäßriaer Zubereitung mit dem zur Fixierung der Farbstoffe benötigten Alkali unter Überlappung bedruckt bzw. gepflatscht, und anschließend die Farbstoff-Fixierung auf der so behandelten Ware durch Trocknen an der Luft bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur in der Mansarde herbeiaeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die farbstoffhaltigen Druckpasten als viskositätsregulierende Substanzen anionische Verdickungsmittel aufweisen, und daß man in den farbstoff-freien Überdruck- bzw. Uberpflatschpasten als Fixierungsalkali Alkalialuminate oder Alkalizinkate, allein oder in Mischung mit üblichen alkalisch wirkenden Mitteln, verwendet sowie handelsübliche Verdickungsmittel mit Ausnahme von Alginaten und Polyacrylaten heranzieht.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es unerheblich, ob die Überdruckpasten zusätzlich noch freie Laugen enthalten oder nicht, wichtig ist lediglich deren Alkalität.
  • Wenn man beispielsweise anstelle von Natriumaluminat das wesentlich billigere und überall erhältliche Alaun verwenden will, so muß man diese Doppelsalze vorher selbstverständlich mit Laugen zu dem entsprechenden Aluminat überführen. Ein Überschuß an Lauge in den Überdruckpasten hat überhaupt keinen Einfluß auf das Funktionieren der Fixieroperation. Die neuartige Drucktechnik ist derart einfach und unempfindlich, daß sie überall angewendet werden kann.
  • Da zur Erhöhung der Viskosität dieser alkalischen Überdruckpasten alle anderen Verdickungsmittel bis auf die Alginate und Polyacrylate herangezogen werden können, ist das beanspruchte Verfahren vor allem auch in Ländern anwendbar, wo Alginate nur zu teuren Kaufpreisen zu erwerben sind. Selbst mäßia carboxylierte Stärke- oder Cellulosederivate können mit gutem Erfolq als Verdickungs- mittel für die Überdruckpasten eingesetzt werden.
  • Eine alkalische Uberdruckpaste gemäß vorliegender Erfindung kann beispielsweise folgende Bestandteile aufweisen: 200 g Natriumaluminat, 360 g einer 10 %eigen, wässrigen Lösung eines Stärkederivates, 90 g einer 4 %eigen, wässrigen Carboxymethylcellulose-Lösung und 350 Wasser 1000 g Uberdruckpaste.
  • Sobald die alkalische Überdruckpaste naß-in-naß in einem Arbeitsgang auf die frisch mit Reaktivfarbstoffen bedruckte Ware aufgetragen ist, genügt zur Fixierung der Farbstoffe schon die Trocknung der so behandelten Warenbahn in der Mansarde oder durch Verhängung bei Zimmetemperatur. Die fertiggestellten Drucke mit den Reaktivfarbstoffen, die in Ubereinstimmung mit den Anweisungen -nach der Erfindung hergestellt werden, zeigen an den bedruckten Stellen trotz Verwendung hydroxygruppenhaltiger Verdickungsmittel in den überdruckpasten überhaupt keine Verhärtung. Auch die erzielbaren Farbtöne sind einwandfrei brillant und in Original farbe. Hieraus kann die Schlußfolgerung gezogen werden, daß die Überdruckpasten an den überfallstellen sich überhaupt nicht mit den Vordruckpasten vermischen.
  • Dieser vorteilhafte Befund ist nur so zu erklären, daß an den Überfallstellen beim "naB-in-naß"-Druck Druck an der Berührungsfläche der beiden Druckpasten nämlich eine Sperrschicht aus-Aluminium- oder Zinkalginat entsteht, die nur das alkalische Wasser durchläßt. Da die Vordrucke hierdurch nicht mit der Überdruckpaste "verschnitten" werden, kann auch keine Farbausbeuteminderung eintreten.
  • Selbstverständlich kann der Auftrag der erfindungsgemaßen Überdruckpaste auch auf die getrockneten Drucke in einem zweiten Arbeitsgang vorgenommen werden. Die Farbstoff-Fixierung wird in diesem Fall wie sonst entweder thermisch oder durch Verhängung bei Raumtemperatur herbeigeführt.
  • Für das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung kommen alle im Handel befindlichen Reaktivfarbstoffe - unabhängig von der Art ihrer reaktiven ruppierun - in Betracht.
  • Es handelt sich hierbei vorwiegend um solche Farbstoffe, die mindestens eine mit der Faser reaktions£ahicre Gruppe, eine Vorstufe hierfür oder einen mit der Faser reaktionsfähigen Substituenten besitzen, beispielsweise einen Rest der Vinvlsulfon-Reihe wie -SO2-CH=CH2 -SO2-CH2-CH2-Hal oder -SO2-CH2-CH2-A (in welchen Fal für ein ETaloaenatom und A für den Acyloxyrest einer ein- oder mehrbasischen Säure steht), oder einen faserreaktiven Monohalogen-triazinyl-Rest enthalten, die an unterschiedlichen Stellen des Farbstoffmoleküls gebunden sind und wobei mehrere gleichartige oder verschiedenartige Reaktivgruppen vorhanden sein können. Als chromophorer Grundkörper derartiger Verbindungen eigenen sich solcHe aus der Reihe der Azo-, Anthrachinon- und Phthalocyaninfarbstoffe, wobei sich die Azo-und PhthaZocvaninfarbstoffe sowohl in metallfreier als auch metallhaltiaer Form einsetzen lassen. Außer dem reaktiven Bestandteil weisen Farbstoffe dieses Typs häufig mehr als eine Sulfonsure- und/oder Carboxylgruppe als wasserlöslich machende Substituenten auf. Farbstoffe dieser Kategorie sind im Colour Index, 3. Auflaae 1971 unter der Gattunasbezeichnung "Reactive Dyes" aufgeführt.
  • Da die Gefahr des Ausbluten durch den Aluminat- oder Zinkatoehalt der Uberdruckpasten wesentlich verkleinert wird, können deshalb auch die langsam reaaierenden Reaktivfarbstoffe für Drucke nach dem beanspruchten Verfahren verwendet werden. Die Durchlaufzeit und die Temperatur in der Mansarde muß, um eine ausreichende Fixierung der lanasam reagierenden Reaktivfarbstoffe zu gewährleisten, bei dieser Geleaenheit dementsprechend angepaßt werden.
  • Als überraschend in Bezua auf das färberische Eraebnis des erfindunasgemäßcn Verfahrens muß der exakte Konturenstand der Drucke anaesehen werden, der sich selbst mit den in Wasser leicht löslichen Sulfatoäthylsulfonfarbstoffen bei Raumtemperatur auf dem Cellulosegewebe erzielen läßt. Ein solches Verhalten konnte deshalb nicht erwartet werden, weil die unter den erwähnten Bedingungen erzeugten Drucke 1 Stunde lang in feuchtem Zustand bei 200C verhängt wurden und trotzdem noch Muster mit scharfen Abgrenzungen zeigten.
  • Der Auftrag der verdickten Lösung bzw. Paste enthaltend die Aluminate oder Zinkate kann mit einer voll gravierten Schablone, einer Tausendunktwalze, einer Pflatscheinrichtung oder mittels einer anderen, kontinuierlich arbeitenden Auftragsvorrichtung erfolgen.
  • Die Trocknung der Ware und somit die Fixierung der Farbstoffe findet bei Temperaturen von 200 bis 2200C, vorzuasweise zwischen 700 und 1800C statt. Bei schärferen Trocknungsbedingungen, beispielsweise unter Einsatz von Infrarottrocknern, kann die Temperatur auch entsprechend höher liegen, wobei die Trocknungszeit in diesem Fall verkürzt werden kann.
  • Bei einer Fixierung der Farbstoffe ohne vorherige Trocknung ist eine Spezialvorrichtung notwendig, um Abf leckungen zu vermeiden. In Ländern, wo eine kontinuierliche Arbeitsweise nicht in Frage kommt, wie beispielsweise bei der erstellung von Batik-Artikeln in Asien, können die bedruckten Gewebestücke, ohne vorher zu trocknen, an der Luft durch Verhängen fixiert werden. Für diesen Zweck sind allerdinas nicht alle im Handel befindlichen Reaktivfarbstoffe geeignet, sondern nur Vertreter von hochreaktiven Verbindungen aus dieser Farbstoffklasse.
  • Die den Farbstoff enthaltende, alkalifreie Druckpaste kan neben den üblichen Verdickungsmitteln noch weitere, im Reaktivdruck verwendete Zusatze wie Harnstoff, Oxydationsmittel, Sequestrierungsmittel und ähnliches aufweisen.
  • Die Alkalialuminate oder Alkalizinkate, bevorzugt die Natriumverbindungen, werden für das vorliegende Verfahren in Mengen von 30 bis 400 a, vorzuasweise zwischen 100 und 250 g, pro kg Druckpaste verwendet.
  • Natron- oder Kalilauge erhöhen die Haltbarkeit der aber druckpasten und können in Mengen zwischen 0,5 und 50 a pro kg den Pasten beigemischt werden.
  • Beispiel 1 Ein laugiertes Baumwollgewebe wird auf einer Rotationsfilmdruckmaschine mit einer Druckpaste, bestehend aus 60 Teilen des Farbstoffes Reactive Black 5 mit der C.I.-Nr. 20505, 500 Teilen Wasser, 10 Teilen m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und 430 Teilen einer 4 %igen,- wäßrigen Alginatverdickung 1000 Teile Vordruckpaste in einem beliebigen Muster bedruckt.
  • Im gleichen Arbeitsgang wird das Gewebe sodann ohne Zwischentrocknen naß-in-naß mittels einer vollgravierten Rundschablone mit einer zweiten Druckpaste, bestehend aus 200 Teilen Natriumaluminat' 360 Teilen eines 10 %eigen, wäßrigen Stärkederivates, 90 Teilen einer 4 %igen, wäßrigen Carboxymethylcellulose, 30 Teilen Natronlauge von 380 Bé und 320 Teilen Wasser 1000 Teile Uberdruckpaste überdruckt und danach in der Druckmansarde während 90 Sekunden bei 1500C getrocknet. Anschließend wird der Druck, wie bei Reaktivdrucken üblich, mit Wasser gespült sowie fertiggestellt.
  • Man erhält ein schwarzes Muster auf weißem Hintergrund mit scharfen Abgrenzungen der Motive.
  • Beispiel 2 Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 mit den beiden dort beschriebenen Druckpasten nacheinander bedruckt, wobei die Ware nach dem Druck jedoch hier ungetrocknet bei Raumtemperatur während 60 Minuten verhängt wird.
  • Nach der Fertigstellung des Druckes erhält man ebenfalls ein schwarzes Muster mit gleich scharfen -Abgrenzungen der Motive wie im Beispiel 1.
  • Beispiel 3 Ein laugiertes Baumwollgewebe wird auf der Xouleauxdruck- maschine mit einer Druckpaste, bestehend aus 40 Teilen des Farbstoffes Reactive Blue 19 mit der C.I.-Nr. 61200 490 Teilen Wasser, 10 Teilen m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium, 10 Teilen einer 10 teigen, wäßrigen Mononatriumphosphat-Lösung und 450 Teilen einer 4 ie, wäßrigen Alginatverdickung 1000 Teile Vordruckpaste unter Auftrag eines örtlich begrenzten Dessins bedruckt.
  • Im gleichen Arbeitsgang wird das Gewebe sodann ohne Zwischentrocknung naß-in-naß mittels einer Tausendpunktwalze mit einer zweiten Druckpaste, bestehend aus 200 Teilen Natriumzinkat, 360 Teilen eines 10 %igen, wäßrigen Stärkederivates, 90 Teilen einer 4 ionen, wäßrigen Carboxymethylcellulose, 30 Teilen Natronlauae von 38° Be und 320 Teilen Wasser 1000 Teile Überdruckpaste überdruckt und danach in der Druckmansarde während 40 Sekunden bei 1800C getrocknet. Anschließend wird der Druck wie im Beispiel 1 fertiggestellt.
  • Man erhält ein brillantes blaues Muster auf weißem Hinterkorund mit scharfen Abgrenzungen der Motive.
  • Weitere Drucke mit anderen Reaktivfarbstoffen, wie beispielsweise dem Farbstoff C.I. Reactive Red 147 oder C.T.
  • Reactive Blue 166, gemäß den Beispielen 1 oder 3 aufeetraaen und fixiert, führen zu gleich guten Ergebnissen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCE: 1. Verfahren zum Bedrucken von textilen Flächenaebilden enthaltend oder bestehend aus Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen nach einem Zweiphasen-naß-in-naß-Fixierprozeß, wobei eine die Reaktivfarbstoffe enthaltende wäßrige Druckpaste ohne Alkali in dem gewünschten Muster auf die Textilbahn aufaetraaen, im gleichen Arbeitsaanq aber separat dieser Vordruck naß-in-naß aus wäßriger Zubereituno mit dem zur Fixierung der Farbstoffe benötiaten Alkali unter Überlappung bedruckt bzw. gepflatscht, und anschließend die Farbstoff-Fixierung auf der so behandelten Ware durch Trocknen an der Luft bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur in der Mansarde herbeigeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die farbstoffhaltigen Druckpasten als viskositätsregulierende Substanzen anionische Verdickungsmittel aufweisen, und daß man in den farbstoff-freien Überdruck- bzw. Uberpflatschpasten als Fixierungsalkali Alkalialuminate oder Alkalizinkate, allein oder in Mischung mit üblichen alkalisch wirkenden Mitteln, verwendet sowie handelsübliche Verdickungsniittel mit Ausnahme von Alginaten und Polyacrylaten heranzieht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als anionische Verdickungsmittel handelsübliche Alginate oder synthetische Polycarbonsäuren verwendet.
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WO2009118419A1 (en) * 2008-03-28 2009-10-01 Clariant International Ltd Influencing the near infrared reflectance of dyed textile materials

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