DE3246494C2 - - Google Patents
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- DE3246494C2 DE3246494C2 DE19823246494 DE3246494A DE3246494C2 DE 3246494 C2 DE3246494 C2 DE 3246494C2 DE 19823246494 DE19823246494 DE 19823246494 DE 3246494 A DE3246494 A DE 3246494A DE 3246494 C2 DE3246494 C2 DE 3246494C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D9/00—Crystallisation
- B01D9/0004—Crystallisation cooling by heat exchange
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Thermal Sciences (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Saccharide Compounds (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein diskontinuierliches Verfahren
zur korngrößen-optimalen Kristallisation einer Substanz
aus einer homogenen Lösung durch Abkühlen.
Gemäß dem Stand der Technik erfolgt die Abkühlung bei
Kristallisationsprozessen durch konventionelle Kühlung
über Kühlflächen oder durch Vakuumkühlung, wobei das
Lösungsmittel adiabatisch verdampft wird. Das Problem
der Kühlgeschwindigkeit spielt in diesem Zusammenhang
eine entscheidende Rolle, weil die Einstellung einer
Abkühlrate oder eines definierten Abkühlungsverlaufs un
mittelbar Einfluß auf die Korngrößenverteilung des
Kristallisats und damit auf die nachfolgenden Verar
beitungsschritte Flüssigkeitsabtrennung und Trocknung
nimmt.
Neben den seit langem bekannten Verfahren der linearen
Abkühlung (d. h. konstante Kühlgeschwindigkeit) und der
natürlichen Abkühlung (d. h. variable Kühlgeschwindigkeit
nach dem Newton'schen Abkühlungsgesetz) ist von
J. W. Mullin und J. Nývlt, Chem. Engng. Sci. 26 (1971),
S. 369/377 das Verfahren der programmierten Abkühlung
zur Optimierung einer Kühlungskristallisation ent
wickelt worden. Hierbei resultiert eine bestimmte
Temperaturführung während der Abkühlung mit niedriger
Kühlgeschwindigkeit am Anfang und hoher Kühlgeschwin
digkeit am Ende. Besondere Schwierigkeiten von der
praktischen Seite bereitet am Prozeßende die hohe
Kühlgeschwindigkeit, die hohe Kondensationsleistungen
bzw. große Wärmeaustauschflächen erfordert.
Der Abkühlungsverlauf wird durch komplizierte mathema
tische Gleichungen beschrieben, in die je nach betrach
tetem Fall u. a. die kinetischen Konstanten von Kristall
wachstum und Keimbildung eingehen. Die Herleitung der
Gleichungen beruht auf einer Vielzahl von Annahmen und
Voraussetzungen, deren Berechtigung für die Praxis nur
zu einem geringen Teil einsichtig wird. Zudem erfordert
die Anwendung der von J. W. Mullin und J. Nývlt vorge
schlagenen Beziehungen die Kenntnis zahlreicher kristal
lisationsspezifischer Parameter, die nicht bekannt oder
noch nicht mit hinreichender Genauigkeit meßbar sind.
Von M. Ulrich, Chem.-Ing.-Tech. 51 (1979), S. 243, werden
aufwendige trial- und error-Verfahren zur Bestimmung
optimaler Abkühlkurven vorgestellt.
Zusammenfassend ist also festzustellen, daß aus dem Stand
der Technik bisher kein allgemein, einfach anwendbares
Verfahren entnehmbar ist, mit dem ein optimaler Abküh
lungsverlauf bei diskontinuierlichen Kühlungskristalli
sationen festgelegt werden könnte.
Der optimale Abkühlungsverlauf sollte zu einem möglichst
groben mittleren Korn und zu einer möglichst engen Korn
größenverteilung führen, was sich beides vorteilhaft auf
die nachfolgenden Verarbeitungsschritte Filtration und
Trocknung auswirkt.
Es wurde nun überraschenderweise ein Verfahren zur dis
kontinuierlichen Kristallisation einer Substanz aus einer
homogenen Lösung durch Abkühlung gefunden, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man die Lösung auf eine unterhalb
der Kristallisationstemperatur (Löslichkeitstemperatur)
liegende Temperatur (Haltetemperatur) abkühlt, man die
Temperatur der so übersättigten Lösung, die bereits
kleine Kristalle enthält, eine definierte Zeitspanne
(Haltezeit) konstant hält, und man danach die Suspension
mit konstanter oder variabler Kühlgeschwindigkeit auf
die Endtemperatur abkühlt.
Man kann erfindungsgemäß Kühlungskristallisationen aus
einer homogenen Lösung im Laboratoriumsmaßstab oder im
technischen Maßstab durchführen. Man verfährt dabei so,
daß man zunächst die homogene kristallisationsbereite
Lösung auf die Kristallisationstemperatur (Löslich
keitstemperatur) abkühlt. Bei dieser Temperatur können,
falls erforderlich, Impfkristalle zugefügt werden. Un
mittelbar danach wird die Temperatur erfindungsgemäß
beispielsweise um 1 bis 5° C, vorzugsweise um 2 bis 3° C,
abgesenkt.
Bei der so eingestellten Haltetemperatur wird die
Temperatur erfindungsgemäß beispielsweise für eine Zeit
im Bereich von 0,5 bis 3 h, vorzugsweise 1 bis 2 h, kon
stant gehalten. In dieser Zeit fallen die Kristalle aus
und können ungestört wachsen.
Nach Ablauf der Haltezeit wird die erhaltene Suspension
im allgemeinen mit einer konstanten Kühlgeschwindigkeit,
beispielsweise einer Kühlgeschwindigkeit im Bereich von
1 bis 100 K/h auf die gewünschte Endtemperatur abgekühlt.
Das Temperaturprofil in Abhängigkeit von der Zeit kann
jedoch auch anders gestaltet sein.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können diskonti
nuierliche Kühlungskristallisationen im Labormaßstab
und im technischen Maßstab in einfacher Weise optimal
durchgeführt werden. Wenn man aus Gründen der besseren
Vergleichbarkeit eine konstante Gesamtabkühlzeit für
ein konventionelles und für das erfindungsgemäße Ver
fahren voraussetzt, so zeigt sich, daß durch die er
findungsgemäße Einführung einer Haltezeit der mittlere
Korndurchmesser substanzspezifisch und in Abhängigkeit
von den Versuchsbedingungen beispielsweise zwischen 10
und 100% erhöht werden kann. Gleichzeitig wird die
Korngrößenverteilung enger.
Durch diese beiden Phänomene - Vergrößerung des mittleren
Produktkorns und Verengung der Korngrößenverteilung -
gelingt es erfindungsgemäß, erhebliche Verbesserungen
bei der Flüssigkeitsabtrennung zu erzielen. Die gefunde
nen Restfeuchtegehalte liegen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren nennenswert niedriger als bei dem konventio
nellen Verfahren mit linearer Kühlgeschwindigkeit über
den gesamten Prozeßverlauf. Ferner neigt das nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Produkt wegen der
erfolgten Kornvergröberung nach dem Trocknen nicht zum
Stauben.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung, ohne sie
in irgendeiner Weise einzuschränken.
Die diskontinuierliche Vakuumkühlungskristallisation von
Adipinsäure aus Wasser wurde in einem Labor-Rührwerks
kristallisator mit einem Betriebsinhalt von 3,3 l durch
geführt. Die volumenbezogene Rührleistung des einge
setzten Kreuzbalkenrührers lag bei 0,64 W/l. Die An
fangstemperatur (Löslichkeitstemperatur) war 70° C, die
Endtemperatur war 40° C. Als Haltetemperatur wurde 68° C
und als Haltezeit 1 h festgelegt. Die gesamte Abkühlzeit,
einschließlich Haltezeit, betrug 4 h. Durch Siebanalyse
wurde der mittlere Korndurchmesser des Kristallisats zu
850 µm bestimmt (RRSB-Verteilung). Der Gleichmäßig
keitskoeffizient belief sich auf n = 9,0.
Mit dem konventionellen Verfahren, d. h. linearer Ab
kühlung, wurde bei einer Abkühlzeit von 4 h ein Kristal
lisat mit einem mittleren Korndurchmesser von 600 µm
und einem Gleichmäßigkeitskoeffizienten von n = 7,0 er
halten.
Claims (4)
1. Diskontinuierliches Verfahren zur Kristallisation
einer Substanz aus einer homogenen Lösung durch
Abkühlung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lö
sung auf eine unterhalb der Kristallisationstempera
tur (Löslichkeitstemperatur) liegende Temperatur
(Haltetemperatur) abkühlt, man die Temperatur der
so übersättigten Lösung, die bereits kleine
Kristalle enthält, eine definierte Zeitspanne
(Haltezeit) konstant hält, und man danach die Sus
pension mit konstanter oder variabler Kühlge
schwindigkeit auf die Endtemperatur abkühlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Haltetemperatur im Bereich von 1 bis
5° C unterhalb von der Kristallisationstemperatur
einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man eine Haltezeit von 0,5 bis 3 h
einstellt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man nach Ablauf der Haltezeit die er
haltene Suspension mit einer konstanten Kühlge
schwindigkeit im Bereich von 1 bis 100 K/h auf die
Endtemperatur abkühlt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823246494 DE3246494A1 (de) | 1982-12-16 | 1982-12-16 | Diskontinuierliches verfahren zur kristallisation einer substanz aus einer homogenen loesung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823246494 DE3246494A1 (de) | 1982-12-16 | 1982-12-16 | Diskontinuierliches verfahren zur kristallisation einer substanz aus einer homogenen loesung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3246494A1 DE3246494A1 (de) | 1984-06-20 |
DE3246494C2 true DE3246494C2 (de) | 1989-10-12 |
Family
ID=6180777
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823246494 Granted DE3246494A1 (de) | 1982-12-16 | 1982-12-16 | Diskontinuierliches verfahren zur kristallisation einer substanz aus einer homogenen loesung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3246494A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN101171232B (zh) * | 2005-05-06 | 2012-06-13 | 巴斯福股份公司 | 从含水粗混合物中分离甲基氨基乙腈-n,n-二乙腈的方法 |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2582015B1 (fr) * | 1985-05-15 | 1987-09-18 | Roquette Freres | Procede et installation de preparation de dextrose cristallise anhydre |
FR2887544B1 (fr) * | 2005-06-02 | 2008-07-18 | Saint Louis Inst | Particules d'explosif peu sensibles aux chocs et procede de traitement associe |
FR2886641A1 (fr) * | 2005-06-02 | 2006-12-08 | Saint Louis Inst | Particules d'explosif peu sensibles aux chocs et procede de traitement associe |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3111320C2 (de) * | 1981-03-23 | 1986-10-09 | Walter Rau Lebensmittelwerke GmbH & Co. KG, 4517 Hilter | Verfahren zur Kristallisation von Fetten |
-
1982
- 1982-12-16 DE DE19823246494 patent/DE3246494A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN101171232B (zh) * | 2005-05-06 | 2012-06-13 | 巴斯福股份公司 | 从含水粗混合物中分离甲基氨基乙腈-n,n-二乙腈的方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3246494A1 (de) | 1984-06-20 |
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