DE2616182A1 - Verfahren zur herstellung von aluminiumoxid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aluminiumoxidInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. F. ¥l· iokmann,
Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. R A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
H/WE
Norsk Hydro a.s., Bygd^y alle 2, Oslo 2 / Norwegen
Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxid
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxid aus Bauxit nach dem Bayer-Verfahren. Die
Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, bei dem Aluminiumhydroxid aus übersättigten bzw. übersaturierten
(diese Ausdrücke werden im folgenden synonym verwendet) Lösungen des Natriumaluminats präzipitiert bzw. ausgefällt
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt, verglichen mit den anderen bekannten Verfahren wesentliche
Vorteile.
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Bei dem sogenannten Bayer-Verfahren wird feingemahlener Bauxit in einem Autoklaven bei erhöhter Temperatur (130
bis 250°C) mit konzentrierter Natriumhydroxidlösung (ungefähr 20 bis 30%), die Natriumaluminat enthält, behandelt,
wobei die Hauptmenge des Aluminiumoxidgehaltes des Bauxits als Natriumaluminat gelöst wird. Nach der Druckwegnahme
bzw. Entspannung und Trennung der ungelösten Komponenten (roter Schlamm) wird die Aluminatlösung weiter
abgekühlt und verdünnt, bevor sie zu der Ausfällungsstufe geleitet wird, wo Impfkristalle so zugegeben werden, daß
ungefähr die Hälfte des gelösten Aluminiumoxids aus der übersättigten Aluminatlösung als kristallines Aluminiumhydroxid
ausfällt. Nach der Präzipitation bzw. Ausfällung (diese Ausdrücke werden synonym verwendet) werden die Aluminiumhydroxidkristalle
von der Mutterlauge abgetrennt, die dann durch Verdampfung konzentriert und in den Autoklaven
für die Wiederverwendung bei der Extraktion von Bauxit zurückgeführt wird. Die größten Kristalle werden durch
Sedimentationsklassifizierung entfernt, gewaschen und bei 1000 bis 13000C zur Herstellung des Endaluminiumoxidprodukts
kalziniert, wohingegen die feineren Aluminiumhydroxidkristalle
in die Niederschlagsvorrichtungen als Impfkristalle zurückgeführt werden.
Man hat früher das Ausfällungsverfahren als diskontinuierliches Verfahren in entweder Rühr- oder Zerstäubungsmischbehältern
durchgeführt. Die Zugabe der Impfkristalle zu jedem Behälter bzw. Reaktionskessel mußte sehr sorgfältig
kontrolliert werden und allgemein mußte die Reaktion sehr stark überwacht werden. Verweilzeiten in den
Ausfällungsvorrichtungen über 50 h waren normal.
— ·Ζ —
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Seit kurzem verwenden einige Hersteller die kontinuierliche Ausfällung von Aluminiumhydroxid, so daß die Arbeitserfordernisse
und die Ruhezeit während des Einfüllens und der Entnahme der Ausfällungsbehälter verringert werden. In diesem
Fall werden mehrere große Ausfällungsvorrichtungen in Reihen betrieben, wobei die Flüssigkeit und die Kristalle
von einem Behälter in den nächsten geleitet werden. Impfkristalle werden dann in den ersten Behälter zusammen mit frischer
Aluminatlösung eingeleitet und das Produkt für die Kalzinierung wird als gröbste Fraktion von einer vielstufigen
Klassifizier- und Sedimentationseinheit entnommen und die restlichen Fraktionen werden in die erste Ausfällungsvorrichtung
als Impfkristalle, wie oben erwähnt, zurückgeführt. Spezielle Behandlungseinheiten für die Herstellung
von Impfkristallen sind im allgemeinen erforderlich, damit man eine optimale Menge und optimale Größenverteilungen
erhält. Es werden so Kristalle und die Aluminatlösung parallel als Suspension durch eine Reihe von Ausfällungsvorrichtungen
geleitet, wobei die Hauptmenge der Kristalle mehrfach in den ersten Behälter zurückgeführt wird, was
einen inneren Transport (ein Pumpen) großer Kristallmengen erforderlich macht. Die Verweilzeiten solcher kontinuierlicher
Ausfällungseinheiten liegen üblicherweise im gleichen Größenbereich wie bei einem diskontinuierlichen Betrieb,
d.h. sie betragen 30 bis 50 h.
Bei Verweilzeiten von 50 h erfordert eine jährliche Kapazität von 500000 metrischen Tonnen Aluminiumoxid ein Volumen
von 5OOOO cnr in der Ausfällungsanlage. Die Niederschlagsvorrichtungen
machen somit den Hauptteil der Investitionen in einer Aluminiumoxidanlage aus.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem bei der Ausfällung von groben
Aluminiumhydroxidteilchen mit einheitlicher Größe eine hohe Produktion erreicht wird und bei dem keine weitere
Klassifizierung oder Siebung zur Herstellung des Endproduktes erforderlich ist und bei"dem gleichzeitig ein zufriedenstellend
niedriges Verhältnis von Aluminiumhydroxid zu Natriumhydroxid in der Lösung erhalten wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein spezielles kontinuierliches vielstufiges Verfahren, bei dem eine hohe Kristallsuspensionsdichte
während der Ausfällungsstufen erhalten bleibt,
ohne daß getrennte Klassifizierungsgefäße für die Abtrennung feiner und grober Teilchen erforderlich sind oder daß ein
wiederholtes Umpumpen großer Mengen an Kristallen zwischen den Stufen erforderlich ist. Das Verfahren ermöglicht eine
gute Kontrolle der Ausfällung bei Bedingungen, die ein Teilchenwachstum durch Kristallwachstum und Agglomeration ermöglichen,
ohne eine unerwünschte Keimbildung und ohne daß große Mengen an kleinen Teilchen bei der Endstufe anfallen.
Besondere Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die folgenden: Die Ausfällung des Aluminiumhydroxids aus
der Aluminatlösung erfolgt in einer turbulenten Suspension aus Aluminiumhydroxidkristallen mit einer so hohen Suspensionsdichte,
wie sie praktisch möglich ist; die Aluminat enthaltende Mutterlauge wird in Reihen durch zwei oder
mehrere Ausfällungsstufen im Gegenstrom zu den gebildeten Aluminiumhydroxidkristallen geleitet; in jeder Ausfällungsstufe
wird eine untere turbulente Zone mit der zuvor erwähnten hohen Suspensionsdichte erzeugt, die wirksam bei
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solchen Bedingungen bewegt wird, daß ein Wachstum der vorhandenen Kristalle ermöglicht wird, während über der turbulenten
Zone eine nicht-turbulente, stagnierende Flüssigkeitsschicht
erzeugt wird,von wo die Hauptmenge der Kristalle zurück zu der unteren turbulenten Kristallsuspension sedimentiert;
die Suspensionsdichte wird in der letzten, wie auch bei früheren Ausfällungsstufen bei konstantem Wert gehalten,
indem man die Kristallsuspension von der unteren turbulenten Zone in eine Ausfällungsstufe zu der turbulenten
Flüssigkeitszone in der vorhergehenden Stufe leitet, und die Mutterlauge von einer Stufe wird zu der folgenden
Stufe geleitet, indem man die Suspension aus groben Teilchen vom Boden der ersten Ausfällungsstufe entfernt und die
Kristalle für die weitere Behandlung abtrennt, wohingegen die restliche Mutterlauge zu dem System zurückgeführt wird.
Anhand der beigefügten Zeichnungen werden bevorzugte erfindungsgemäße
Ausführungsformen näher erläutert.
Das erfindungsgemäße Ausfällungsverfahren ergibt ein Produkt,
das so gut oder besser ist wie das Produkt bekannter Verfahren hinsichtlich der Teilchengröße, der Teilchengrößenverteilung
und der Feststoffeigenschaften, wobei
Verweilzeiten, die so niedrig sind wie 8 bis 15h, angewendet
werden. Für eine gegebene Produktion bedeutet dies eine Verminderung des erforderlichen Ausfällungsvolumens
auf 1/3 bis 1/5 des üblichen Volumens bei den bekannten
Verfahren. Die Vorrichtungen für die Abtrennung der kleinen Kristalle von den größeren Kristallen, die für die
Kalzinierung des Endproduktes entnommen werden, sind ebenfalls nicht erforderlich. Das erfindungsgemäße Verfahren
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ermöglicht daher beachtliche Einsparungen beim Bau neuer Aluminiumoxidanlagen.
Die Beispiele erläutern anhand der beigefügten Zeichnungen die Erfindung.
Figur 1 ist ein Schnitt durch eine Ausfällungsvorrichtung und Figur 2 ist eine schematische Ansicht einer Anlage
mit vier Ausfällungsvorrichtungen in Reihe.
Figur 3 zeigt vergrößerte Photographien der Produktkristalle,
Figur 1 ist eine Schnittansicht durch eine der Ausfällungsvorrichtungen
mit Rührern und Ablenkblechen. Der untere Teil der Ausfällungsvorrichtung 1 ist mit einer Rühreinrichtung
ausgerüstet, wobei die Propeller 2 auf übliche Art in einem konzentrischen Rohr 3 mit Ablenkblechen 4 angeordnet
sind, so daß die Kristallsuspension in diesem Teil wirksam bewegt wird. Die Form der Rühreinrichtung
ist für das erfindungsgemäße Verfahren nicht wesentlich. Man kann auch auf andere Weise rühren bzw. bewegen, beispielsweise
durch Einsprühen von Luft oder anderer Gase. Zur Verminderung der Turbulenz in der Flüssigkeit wird ein
konzentrisches Rohr 5, dessen unteres Ende 6 trichterförmig
geformt ist, am oberen Teil der Ausfällungsvorrichtung angebracht. Zur weiteren Verminderung der Turbulenz und,
damit sich die Kristalle, die gerührt werden, wieder in der turbulenten Kristallsuspension absetzen können, sind
eine oder mehrere vertikale Ablenkbleche 7 am oberen Teil angebracht. Die Geschwindigkeit der Rührvorrichtung muß
entsprechend den Dimensionen der Ausfällungsvorrichtung und der Form der Propeller eingestellt werden, so daß eine
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zufriedenstellende Bewegung der Suspension zusammen mit einer im wesentlichen kristallfreien Mutterlauge im oberen
Teil des Reaktionsgefäßes erhalten wird. Im allgemeinen muß die Rührgeschwindigkeit bei groben Kristallen größer
sein, d.h. in der ersten Ausfällungsstufe, als bei den kleineren Kristallen in den letzteren Stufen.
Frische Alurainatlösung oder klare Lösung von der vorhergehenden
Stufe wird in die turbulente Suspension über die Zufuhrleitung 8 eingeleitet, während eine im wesentlichen
klare Lösung vom oberen Teil der Ausfällungsvorrichtung die Stufe durch das Überströmungsrohr 9 verläßt und in
die nächste Ausfällungsstufe geleitet wird. Über die Leitung 10 wird die Kristallsuspension von der folgenden Stufe
in die turbulente Kristallsuspension geleitet, während gleichzeitig die Suspensionsdichte bei konstantem Wert gehalten
wird, indem man die Suspension aus der Stufe über die Leitung 11 durch Pumpen entnimmt.
In Figur 2 ist schematisch eine Anlage mit vier Ausfällungsvorrichtungen
in Reihen dargestellt. Jeder der Behälter 12, 13, 14 und 15 ist so gebaut, wie der in Figur 1 gezeigte
Behälter.
Frische Aluminatlösung wird über die Leitung 17 in die turbulente Suspension der ersten Ausfällungsvorrichtung 12
eingeleitet und klare Flüssigkeit wird vom oberen Teil des Behälters entnommen und über die Überlaufleitung 18 in
die turbulente Suspension in die zweite Ausfällungsvorrichtung 13 geleitet usw'., während die Überlauf leitung
von der letzten Ausfällungsvorrichtung 15 eine aluminat-
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arme Lösung über denAbsetzbehälter 16 und die Leitung 22 zu der Verdampfung und Wiederverwendung bei der Digestion
von Bauxit transportiert.
Irgendwelche kleinen Kristalle und Kristallkeime von dem Absetzbehälter 16 werden über die Leitung 23 in die turbulente
Suspension in der letzten Ausfällungsvorrichtung 15 gepumpt, wo die Suspensionsdichte bei konstantem hohen
Wert, bevorzugt zwischen 30 und 40 Vol.-%, gehalten wird. Dies erfolgt, indem man Suspension vom unteren Teil der
letzten Ausfällungsstufe 15 über 24 in die turbulente Suspension in 14 pumpt. Durch das Pumpen der Suspension auf
diese Weise von einer Stufe zu der vorherigen kann die Suspensionsdichte bei dem gewünschten hohen Wert in allen
Behältern bzw. Reaktionsgefäßen gehalten werden. Die Suspension, die von dem ersten Behälter 12 gepumpt wird, enthält
immer Aluminiumhydroxidprodukt. Bei der Trennung in einem Filter 28 beispielsweise werden die groben Teilchen
29 von der Mutterlauge abgetrennt,die über die Leitung 30
in die zweite Ausfällungsstufe zurückgeleitet wird.
Eine hohe Suspensionsdichte in der turbulenten Kristallsuspension ist ein wesentliches Merkmal des Verfahrens.
Es wurde gefunden, daß die spezifische Produktionskapazität mit steigender Suspensionsdichte erhöht werden kann.
Obgleich die höchstmögliche Suspensionsdichte wegen der Produktivität erwünscht ist, gibt es eine praktische obere
Grenze dafür, wo Suspensionsstabilitätsprobleme auftreten können. Nahe an dieser Grenze wird nur eine kurze
Unterbrechung oder eine verminderte Bewegung bewirken,
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daß sich die Teilchen absetzen und die Rühreinrichtung blockieren. Man kann stabil arbeiten bei Suspensionsdichten
von 30 bis 40 Vol.-%, wohingegen Dichten über 60% die
Rührvorrichtung zum Halten bringen. Die für die Suspensionsdichte angegebenen Werte sind die gemessenen Volumenfraktionsteilchen
nach 1 h freier Sedimentation von einer Suspensionsprobe.
Die praktische obere Grenze für die Suspensionsdichte wird von der besonderen Form der Vorrichtung und der Rührvorrichtung
abhängen und daher sollen die zuvor angegebenen 60% keine Begrenzung für die vorliegende Erfindung sein.
Es ist ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß die Teilchen und die Mutterlauge im Gegenstrom
durch das System geleitet werden. Die Suspensionsdichte in den Behältern wird bei konstantem Wert bzw. Gehalt durch
kontinuierliches Pumpen der Suspension (oder diskontinuierliches Pumpen) aus mindestens dem letzten Behälter in
den vorletzten Behälter gehalten und Suspension von dem vorletzten Behälter wird zu dem davor stehenden Behälter
gepumpt usw. Im Idealfall wird die gleiche Anzahl von Kristallen, wie sie im Produktstrom vorhanden ist, von
einer Stufe zu der vorherigen transportiert. Dies führt zu einem transportierten Kristallvolumen, das wesentlich
geringer ist als bei den bekannten Verfahren. Die Suspension, die aus dem ersten Behälter entnommen wird, wird zu
einem Produkt aufgearbeitet nach der Trennung (Filtration oder Sedimentation, Waschen usw.) von der Mutterlauge,
die in den Behälter zurückgeführt wird. Irgendwelchen kleinen Teilchen, die die Mutterlauge aus dem letzten Be-
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hälter begleiten, können durch Filtration oder Sedimentation
abgetrennt werden und in den letzten Behälter zurückgeführt werden.
Die Bildung von frischen Kristallen für die letzte Ausfällungsstufe
erfolgt teilweise durch Kristallkeime und kleine Kristalle, die durch Fraktur gebildet werden und die
von den vorhergehenden Stufen eingeschleppt werden und so gering sind, daß sie sich in den nicht-turbulenten Zonen
dieser Stufen nicht abgesetzt haben, und teilweise durch frische Bildung und Züchtung von Kristallkeimen im letzten
Behälter selbst. Die Bildung von neuen Keimen hängt von der Übersättigung der Mutterlauge ab und kann daher innerhalb
bestimmter Grenzen kontrolliert werden, indem man die Temperatur in den letzten Ausfällungsstufen kontrolliert.
Bei den Versuchen wurden keine KeimbildungsSchwierigkeiten
beobachtet. Dies ist vermutlich auf die Selbstregulierung des Keimbildungsverfahrens zurückzuführen, wo
eine erhöhte Keimbildung die Kristallgröße in der vorhergehenden Stufe erniedrigt und für die gleiche Suspensionsdichte
die kristallinen Oberflächen, wo das Wachstum stattfindet, erhöht. Dies führt zu einer geringeren
Übersättigung und einer verminderten Eildung von frischen Kristallkeimen bei den letzten Ausfällungsstufen.
Es ist ein weiteres wesentliches Merkmal der vorliegenden
Erfindung, daß durch die Verwendung von Ablenkblechen oder ähnlichem eine nicht-turbulente Flüssigkeitsschicht im
oberen Teil des Gefäßes erhalten bleibt, wo die Hauptmenge der Kristalle in der Suspension zurück in die turbulente
Kristallsuspension darunter absitzt, so daß die
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Aluminatlösung, die durch Überlauf in den nächsten Ausfällungsbehälter
transportiert wird, im wesentlichen frei ist von Aluminiumhydroxidkristallen oder nur Kristallteilchen
enthält, die beachtlich kleiner sind als der Durchschnitt der Kristalle, die in der turbulenten Kristallsuspension
zirkulieren. Auf diese Weise kann man eine hohe Suspensionsdichte in der turbulenten Schicht erzeugen,
wobei die Kristalle ihre Größe kontinuierlich vergrößern durch Abscheidung von Aluminiumhydroxid aus der übersättigten
Lösung auf den Kristalloberflächen.
Zur Herstellung eines Produktes mit der gewünschten engen Größenverteilung ist es vorteilhaft, die Temperatur in
dem ersten Behälter bei einem Wert zu halten, wo die Bildung von frischen Keimen ausreichend gering ist. Dies erreicht
man üblicherweise bei Temperaturen über 60 C, bevorzugt
über 75°C. Zur Erzielung eines hohen Ausfällungsgrades kann die Temperatur in den folgenden Stufen allmählich
erniedrigt werden.
Dieses Beispiel beruht auf Laborversuchen mit einer Vorrichtung mit drei Ausfällungsvorrichtungen in Reihen.
Im Prinzip sind die Vorrichtung und die Ausfällungsvorrichtungen
so, wie oben beschrieben, und in den Figuren 1 und 2, gebaut, ausgenommen, daß nur drei Behälter in
Reihen verwendet wurden anstelle der in Figur 2 gezeigten vier Behälter. Das Gesamtflüssigkeitsvolumen in jedem
Behälter beträgt 1,5 1 und eine Aluminiumlösung wird in die erste Stufe in einer Rate von 0,5 l/min geleitet.
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Die Verweilzeit in jedem Behälter beträgt 3 h und man erhält
eine Gesamtsystemverweilzeit von 9 h. Die Suspensionsdichte in der turbulenten Suspension wird bei 30
Vol.-% in allen Behältern gehalten, indem man die Suspension von einem Behälter in den vorhergehenden mit Hilfe
von Luftblasen in sogenannten Emulgierpumpen mit periodischem Betrieb transportiert. Die Kristalle in der Suspension,
die zu dem Behälter Nr. 1 herausgepumpt wird, werden als Produkt in einem Filter gesammelt und die Mutterlauge
wird in den Behälter Nr. 2 zurückgeführt.
Die Zufuhr an Aluminatlösung wird bei ungefähr 103°C gehalten
und enthält 100 g Na2O/! und 105 g AlgO^/l.
Stationäre Bedingungen werden nach vier Tagen kontinuierlichem Betrieb erreicht. Die folgenden Betriebsbedingungen
werden dann in den drei Ausfällungsstufen, nämlich in den Stufen 1, 2 und 3, bestimmt:
Rührgeschwindigkeit, Upm ungefähr 750, 600 und Temperatur, 0C 77, 67 und
Gewichtsverhältnis im Ab-
strom Al203/Na20 0,73, 0,61 und 0,57
Während dieses Versuchs werden 24 g AlJD-^/h gebildet. Bezogen
auf das gesamte Ausfällungsvolumen entspricht dies einer
3 Produktionskapazität von 5,3 kg AlpO^/b, m .
Das Produkt besitzt folgende Größenverteilung:
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+ 250 | Ul | 0,1% | |
250 | - 180 | η | 0,1% |
180 | - 125 | H | 1,2% |
125 | - 100 | ti | 4,2% |
100 | - 80 | I! | 28,7% |
80 | - 63 | ti | '38,4% |
63 | - 45 | It | 11,2% |
.- 45 | It | 16,1% |
durchschnittliche Kristallgröße: 75 η
In Figur 3 sind vergrößerte Photographien der Produktkristalle dargestellt.
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Claims (6)
- Patentansprücheφ. Verfahren zur kontinuierlichen Ausfällung von Aluminiumhydroxid aus einer Aluminatlösung, die durch Digestion von Bauxit in konzentrierten Natriumhydroxidlösungen bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck und nachfolgende Abtrennung von ungelösten Komponenten hergestellt wird, wobei die Ausfällung in mehr als einer Stufe und in Anwesenheit von Impfkristallen durchgeführt wird und wobei das ausgefällte Aluminiumhydroxid nach dem Waschen in Oxid durch Erwärmen auf Temperaturen über 70O0C überführt wird, während die Mutterlauge, die nach der Ausfällung verbleibt, durch Verdampfen konzentriert und für die Wiederverwendung bei der Digestion des Bauxits zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet , daß die Aluminatmutterlauge im Gegenstrom zu der Beschickung aus Aluminiumhydroxidkristallen durch zwei oder mehrere Ausfällungsstufen, die in Reihe angeordnet sind, geleitet wird, daß in jeder Ausfällungsstufe eine untere turbulente Zone mit hoher Suspensionsdichte erzeugt wird, diese Zone wirksam bei solchen Bedingungen bewegt bzw. gerührt wird, daß ein Teilchenwachstum via Kristallwachstum sichergestellt ist, wobei über der turbulenten Zone eine nicht-turbulente träge bzw. stagnierende Flüssigkeitsschicht erzeugt bzw- aufrechterhalten wird, von der sich die Hauptmenge der Kristalle zurück in die untere turbulente Zone absetzt, daß die Suspensionsdichte in der letzten, wie auch in den vorhergehenden Ausfällungsstufen bei einem konstanten Wert gehalten wird, indem man die Kristallsuspension von der unteren turbulenten Zone in eine Ausfällungsstufe zu der vorhergehenden Ausfällungs--15-609844/0861stufe leitet, daß die Mutterlauge aus der oberen stagnierenden Zone einer Stufe entfernt und in die folgende Stufe geleitet wird und daß die grobe Kristallsuspension von der turbulenten Zone der ersten Stufe für die Abtrennung der Kristalle und weitere Behandlung entfernt wird, wobei die verbleibende Mutterlauge in das System zurückgeführt wird.
- 2. Verfahren zur Ausfällung von Aluminiumhydroxid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in der turbulenten Zone von jeder Ausfällungsstufe eine Suspensionsdichte über 10 Vol.-%, bevorzugt von 30 bis 50 Vol. -%, gemessen als Fe st stoff volumen, bei. der freien Sedimentation nach dem Stehen während 1 h erzeugt wird..
- 3. Verfahren zur Ausfällung von Aluminiumhydroxid nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in der ersten Stufe über 6O0C, bevorzugt über 750C, gehalten wird.
- 4. Verfahren zur Ausfällung von Aluminiumhydroxid nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur bei einer Ausfällungsstufe niedriger ist als die Temperatur in der unmittelbar vorhergehenden Stufe und daß diese Temperaturunterschiede durch Kühlen der Mutterlauge eingestellt werden, so daß man die gewünschte Produktion an frischen Kristallkeimen erhält.
- 5. Verfahren zur Ausfällung von Aluminiumhydroxid nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Kristallsuspension in der letzten Ausfällungsstufe-16-609844/0861durch Sedimentation kleiner Kristalle, die von dem Aluminatstrom von der vorhergehenden Stufe mitgeführt v/erden oder durch Bildung und Wachstum von Kristallkeimen, "bedingt durch die Erhöhung in der Übersättigung der Aluminatlösung und gleichzeitige Kühlung der Mutterlauge, erzeugt werden.
- 6. Verfahren zur Ausfällung von Aluminiumhydroxid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kristallsuspension vom Boden der turbulenten Zone in einer Ausfällungsstufe entfernt und in die turbulente Zone der vorhergehenden Ausfällungsstufe geleitet wird.609844/0861
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