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Verfahren zur Herstellung eines
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2-Äquivalent-Purpurrotkupplers I)ie Erfindung betrifft ein Verfahren
zur erstellung eines einer purpurroten Farbstoff bildenden Kupplers (nachstehend
als "Purpurrotkuppler" bezeichnet), sie betriff insbesondere ein einstufiges Syntheseverfahren
zur Einführung eines ThioätIierrestes in das aktive Zentrum eines Purpurrotkupplers
Pol dem subtrakti vcn farbphotographischen Prozeß handelt es sicii bekanntlich um
einen solchen, bei dem ein Farboffbild erzeugt wird durch die Oxidations-Kupplergereaktiorj
des oxidierten Produkts einer primären aromatischen Amin-Farbentwicklerverbindung,
das bei der Reduktion von belichteten Silberhalogenidteilchen mit einem einen Farbstoff
bildenden Kuppler im Innern einer SilberhalOgenidemulsion entsteht. Die Mehrzahl
der konventionellen Kuppler sind 4-Äquivalent-Kuppler, d.h. Kuppler, bei denen zur
Bildung von 1 Mol eines Farbstoffes 4 Mol eines Silberhalogenids reduziert werden
müssen. Andererseits sind auch bereits 2-Äquivalent-Kuppler bekannt, bei denen das
aktive Zentrum durch einen Rest substituiert ist, der während einer Kupplungsreaktion
eliminiert werden kann, bei denen für die Bindung von 1 Mol eines Farbstoffes nur
2 Mol eines Silberhalogenids erforderlich sind. 2-Äquivalentkuppler erfordern keine
langen Entwicklungszeiten, da sie eine höhere Reaktionsfähigkeit aufweisen als 4-Äquivalent-
Kuppler,
so daß 2-Aquivalent-Kuppler farbphotographische lichtempfindliche Materialien liefern
können, die geeignet sind für die Verwendung bei der farbphotographischen Schnellentwicklung.
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Außerdem wird in einem lichtempfindlichen farbphotographi.-schen Material,
das in seiner photographischen Silberhalogenidemulsion einen 2-Äquivalent-Kuppler
enthält, ein Silberhalogenid in einer Menge verwendet, die nur der Hälfte derjenigen
entspricht, die für ein solches trforderlich ist, das einen 4-Aquivalent-Kupple
enthält, so daß sowohl die Herstellungskosten als auch die Dicke der Emulsionsschicht
herabgesetzt werden können unter Verbesserung der Auflösung und Schärfe des resultierenden
Farbbildes. 2-Äquivalent-Kuppler sind sorbit vorteilhafter als 4-Äquivalent-Kuppler.
Ünter den 2-Äquivalent-Kupplern sind solche bekannt, die bei der Kupplung mit dem
Oxidati.onsprodukt einer Farbentwicklerverbindung ein Mercaptan freisetzen. Bestimmte
Thioätherd@rivate der obengena:1nten Kuppler sind bekannt als DIR-Kuppler (einen
Entwicklungsinhibitor freisetzende Kuppler), BIR-Kuppler (einen Bleichinhibitor
freisetzende Kuppler) oder BAR-Kuppler (einen Bleichbeschleuniger freisetzende Kuppler).
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Als Verfahren zur Herstellung von ein Mercaptan freisetzenden 2-Äquivalent-Purpurrotkupplern
sind bereits bekannt die Umsetzung von Sulfenylchlorid mit einem 4-Äquivalent-Purpurrotkuppler,
wie in den US-PS 3 227 554 und 3 701 783 beschrieben, die Umsetzung eines in der
4-Stellung dibromierten Purpurrotkupplers mit der etwa 3-fachen Molmenge eines Mercaptans,
wie in der offengelegten japanischen Patentanmeldung 62 464/l974 (nachstehend als
japanische OPI-Publikation bezeichnet) beschrieben, das Zutropfen von Brom zu einer
Mischung aus einem 4-Squivalent-Purpurrotkuppler und einem Mercaptan, wie in Research
Disclosure Nr. 13806 (1975') beschrieben, die Umsetzung eines 4- uivalent-Purpurrotkupplers
mit S-Alkyl-thio-isothioharnstoff, wie in der japanischen OPI-Patentpublikation
25 056/1980
bescllri.eben, und die Umsetzung eines Purpurrotkupplers
mit einem Mercaptorest an seinem aktiven Zentrum mit einer Halogenverbindung, wie
in der japanischen OPI-Patentpublikation 29 805/1980 beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf ein neues Verfahren
zur Herstellung eines 2-Äquivalent-Purpurrotkupplers, das in den vorgenannten Publikationen
noch nicht beschricehen ist. Die in den US-PS 3 227 554 und 3 701 783 sowie in der
japanischen OPI-Patentpublikation 62 464/1974 und in Research Disclosure Nr. 13806
(1975) beschriebenen Verfahren unterliegen Beschränkungen in Bezug auf die Art des
Mercaptans, das in das aktive Zentrum eines Purpurrotkupplers eingeführt werden
darf, und sie eignen sich daher zwar für heterocyclische und Arylmercaptane, jedoch
nicht für Alkylmercaptane, weil diese viele Nebenprodukte bilden, so daß die Verfahren
nicht als generelle Verfahren angesehen werden können Außerdem sind bei diesen Verfahren
das Sulfenylchlorid und das in seiner 4-Stellung dibromierte Pyrazolon chemisch
so instabil, daß sie eine Abnahme der Ausbeute bewirken. Das in der japanischen
OPI-Patentpublikation 25 056/1980 beschriebene Verfahren kann ebenfalls nicht als
generelles Verfahren angesehen werden, weil die Mercaptane, die in das' aktive Zentrum
eines Purpurrotkupplers eingeführt werden können, beschränkt sind auf Alkylthioreste,
Acylthioreste und Thioacylthioreste und weil es nach diesem Verfahren unmöglich
ist, Arylthio- und heterocyclische Thioreste ein zufüiiren.
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Ferner sind viele Salze von S-Alkyl-thio-isothioharnstoffen, die bei
diesem Verfahren verwendet werden können, so schwierig zu reinigen, daß ihre Ausbeute
dadurch abnimmt. Bei dem in der japanischen OPI-PatentpublikatiOn 29 805/1980 beschriebenen
Verfahren handelt es sich um ein solches, bei dem ein Mercaptorest vorlleL- in das
aktive Zentrum eines Kupplers eingeführt wird, der dann mit einer Halogenverbin-
dung
umgesetzt wird, um dadurch einen Thioäther in das aktive Zentrum einzuführen, aber
auch in diesem Falle ist das einführbare Mercaptan begrenzt auf Alkylthioreste und
Äquivalente;die Einführung von Arylthioresten und heterocyclischen Thioresten ist
nach diesem Verfahren unmöglich und das Syntheseverfahren ist, da in einer Vorstufe
ein Mercaptorest eingeführt werden muß, langwierig, was zur Abnahme der Gesamtausbeute
führt, so daß auch dieses Verfahren nicht als ein geeignetes Verfahren angesehen
werden kann Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren bietet demgegenüber den Vorteil,
daß ein Thioätherrest in einer Stufe in das aktive Zentrum eines 4-Aquivalent-Purpurrotkupplers
eingeführt werden kann und es ist charakterisiert durch eine solche Vielseitigkeit,
daß damit als Mercaptan auch Arylthio- und heterocyclische Thioreste sowie Alkylthioreste
eingeführt werden können Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
neues Verfahren zur Einführung eines Thioätherrestes in das kuppelnde aktive Zentrum
eines Purpurrotkupplers anzugeben. Ziel der Erfindung ist es ferner, ein 1-Stufen-Syntheseverfahren
anzugeben, mit dessen Hilfe es möglich ist, einen Thioätherrest auf einfache Weise
unter Erzielung einer hohen Ausbeute einzuführen. Ziel der Erfindung ist es ferner,
einen 2-Aquivalent-Purpurrotkuppler anzugeben, der als abspaltbaren Rest einen Thioätherrest
enthält und der unter Anwendung dieser Verfahren herstellbar ist.
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Ziel der Erfindung ist es schließlich, ein lichtempfindliches photographisches
Si.lberhalogellidmaterial anzugeben, das einen 2-Aquivalent-Purpurrotkuppler mit
einem Thio-Etherrest als abspaltbarem Rest enthält.
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Die obengenannten Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung können
erreicht werden durch Ilerstellung eines eine Thioätherrest aufweisenden 2-Äquivalent-Purpurrotkupplers
durch Umsetzung eines unsubstituierten 4-Äquivalent-Pur-
purrotkupplers
mit einer Thiosulfonsäureesterverbindung, wobei die Umsetzung (Reaktion) durch das
kuppelnde aktive Zentrum des Purpurrotkupplers hervorgerufen wird. Wenn ein Purpurrotkuppler
niit einem unsubstituierten kuppelnden aktiven Zentrum mit der Formel A-H bezeichnet
wird und eine Sulfonsäureesterverbindung mit der Formel R-S-S02-R1 bezeichnet wird,
dann liefert die nachstehend angegebene Reaktion einen 2-Äquivalent-Purpurrotkuppler
der Formel A-S-R: A-H + R-S-SO,-R # A-S-R A-S-R (I) R-S-S02-R1 (11) worin bedeuten:
A einen Rest des aktiven Zentrums, aus dem ein Wasserstoffatom entfernt worden ist,
R einen Alkylrest, einen Arylrest, einen heterocyclischen'Rest, einen Acylrest,
einen Thioacylrest,
worin W einen Alkyl-, Aryl- oder heterocyclischen Rest und Z Wasserstoff, einen
Alkyl-, Aryl- oder heterocyclischen Rest darstellen, und R1 einen Alkylrest, einen
Arylrest oder einen heterocyclischen Rest.
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Der durch R repräsentierte Alkylrest kann irgendeiner der gesättigten
oder ungesättigten, geradkettigen, verzweigtkettigen und cyclischen Alkylreste sein,
wie z.B.
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Methyl, Äthyl, i-Propyl, n-Dutyl, t-Butyl, n-Dodecyl, n-Octadecyl,
Cyclohexyl, Cyclohexylmethyl, Allyl, Oleoyl, Cyclohexenyl und dgl. Diese Reste können
substituiert sein durch Substituenten, wie Halogen, Nitro, Cyano, Hydroxy, Alkoxy,
Aryloxy, Acyloxy, Sulfonyloxy, Carboxy,
Carbonsäureester, Carbamoyl,
Sulfo, Sulfonsäureester, Sulfamoyl, Alkylthio, Arylthio, Sulfonyl, Acyl, Amino,
Acylamino, Sulfonamido, Ureido, Urethan, Sulfinyl, Mercapto, Aryl, einen heterocyclischen
Rest oder dgl.
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Zu typischen Beispielen für den durch R repräsentierten Arylrest gehören
Phenyl- und Naphthylreste und diese Reste können substituiert sein durch Substituenten,
wie Halogen, Nitro, Cyano, Alkyl, Hydroxy, Alkoxy. Arylozt Acyloxy, Sulfonyloxy,
Carboxy, Carbonsäureester, Carbamoyl, Sulfo, Sulfonsäureester, Sulfamoyl, Alkylthio,
Arylthio, Sulfonyl, Acyl, Amino, Acylamino, Sulfonamido, Ureido, Urethan, Sulfinyl,
Mercapto, Aryl, einen heterocyclischen Rest oder dgl.
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Zu typischen Beispielen für den durch R repräsentierten heterocyclischen
Rest gehören Tetrazolyl, Benzoxazolyl, Benzothiazolyl, Benzimidazolyl, Oxadiazolyl,
Thiadiazolyl, Triazolyl, Furanyl, Benzofuranyl, Oxazolyl, Pyranyl, Oxazinyl, Pyridyl,
Pyrimidinyl < Thienyl, Tetrahydrothienyl, Tetrahydrofuranyl, Tetrahydropyranyl,
Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Morpholinyl und dgl., und diese Reste können substituiert
sein durch Substituenten, wie Halogen, Nitro, Cyano, Alkyl, Hydroxy, Alkoxy, Aryloxy,
Acyloxy, Sulfonyloxy, Carboxy, Carbonsäureester, Carbamoyl, Sulfo, Sulfonsäureester,
Sulfamoyl, Alkylthio, Arylthio, Sulfonyl, Acyl, Amino, Acylamino, Sulfonamido, Ureido,
Urethan, Sulfinyl, Mercapto, Aryl, heterocyclische Reste und dgl.
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Zu typischen Beispielen für den durch R repräsentierten Acylrest gehören
Acetyl-, n-Propionyl-, n-Tetradecanoyl-, Benzoyl-, Äthoxycarbonyl-, Dimetiiylaminocarbonyl-,
Sthoxalyl-, Pyruvylreste und dgl.
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Zu typischen Beispielen für den durch R repräsentierten Thioacylrest
gehören Diäthylaminothiocarbonyl-, Methylthiocarbonyl-, Phenylthiocarbonyl-, Cycloluexylthiocarbonyl-,
Piperidinothiocarbonyl-Reste und dgl.
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Zu den durch W und Z repräsentierten Alkyl-, Aryl- und heterocyclischen
Resten gehören die gleichen beispielhaften Roste, wie sie oben für die durch R repräsentierten
Alkyl-, Mtyl- und heterocyclischen Reste angegeben worden sind.
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Zu den durch R1 repräsentierten Alkyl-, Aryl- und heterocyclischen
Resten gehören die gleichen beispielhaften Reste, wie sie oben für die durch R repräsentierten
Alkyl-, Aryl- und heterocyclischen Reste angegeben worden sind.
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Zu typischen Beispielen für den durch A repräsentierten, einen purpurroten
Farbstoff bildenden Kupplerrest gehören 5-Oxo-2-pyrazolin-, Pyrazolo-[1,5-a]benzimidazol-,
1H-Pyrazolo[5,1-C][1,2,4,]triazol-, Indazolon-, Benzylcyanid-, Pyrazolidin-3,5-dion-Kerne
bzw. -Ringe und dgl., wobei unter diesen Beispi.elen die 5-Oxo-2-pyrazolin-, Pyrazolo-[1,5-a]benzimidazol-
und 1H-Pyrazolo[5,1-C][1,2,4]-triazol-Kerne bzw. -Ringe bevorzugt sind.
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Erfindungsgemäß brauchbare Reste, die durch A repräsentiert sind,
sind solche der nachstehend angegebenen Formeln:
In der Formel (III) steht R2 für einen Alkyl-, Aryl- oder heterocycl'ischen Rest.
Bei dem durch R2 repräsentierten Alkylrest kann es sich um irgendeinen der gesättigten,
ungesättigten, geradkettigen, verzweigtkettigen und cyclischen Alkylreste handeln,
wie z.. Methyl-, Äthyl-, i-Propyl-, n-Butyl-, t-Butyl-, n-Dodecyl-, n-Octadecyl-,
Cyclohexyl-,
Cyclohexylmethyl-, Allyl-, Oleyl-, Cyclohexenyl-Reste und dgl. Diese Reste können
substituiert sein durch Substituenten, wie z.B. Halogen, Nitro, Cyano, Hydroxy,
Alkoxy, Aryloxy, Acyloxy, Sulfonyloxy, Carboxy, Carbonsäureester, Carbamoyl, Sulfo,
Sulfonsäureester, Sulfamoyl, Alkylthio, Arylthio, Sulfonyl, Acyl, Amino, Acylamino,
Sulfonamido, Ureido, Urethan, Sulfenyl, Mercapto, Aryl, einen heterocyclischen Rest
oder dgl.
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Bei dem durch R2 repräsentierten Arylrest handels es sich um einen
Phenyt- oder Naphthylrest, der nicht weniger als einen Substituenten, wie z.B. Alkyl,
Halogen, Nitro, Cyano, Hydroxy, Alkoxy, Aryloxy, Acyloxy, Sulfonyloxy-, Carboxy,
Carbonsäureester, Carbamoyl, Sulfo, Sulfonsäureester, Sulfamoyl, Alkylthio, Arylthio,
Sulfonyl, Acyl, Amino, Acylamino, Sulfonamido, Ureido, Urethan, Sulfinyl, Mercapto,
Aryl, einen heterocyclischen Rest oder dgl., aufweisen kann, Bei dem durch R2 repräsentierten
heterocyclischen Rest handelt es sich wn Pyridyl, Chinolyl, Furyl, Benzotlliazolyl,
Benzoxazolyl, Benzimidazolyl, Piper3)dinyl oder dgl., und diese Reste können substituiert
sein durch irgendeinen der in Bezug auf den obengenannten Arylrest aufgezählten
Substituenten.
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In den obengenannten Formeln repräsentiert R3 einen Vertreter, der
ausgewählt wird aus der Gruppe Wasserstoff, Alkylrest (dabei handelt es sich um
den gleichen Alkylrest, wie er oben für R2 definiert worden ist), Arylrest (dabei
handelt es sich um den gleichen, wie er oben für R2 definiert worden ist), heterocyclischer
Rest (dabei handelt es sich um den gleichen, wie er oben für R2 definiert worden
ist), Carbonsäureesterrest (z.B. Äthoxycarbonyl, Phenoxycarbonyl und dgl.), Alkoxyrest
(z.B.
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Methoxy, n-Dodecyloxy und dgl.), Aryloxyrest (z.B. Phenoxy>, Alkylthiorest
(z.B. Methylthio, Benzyithio und dgl.), Arylthiorest (z.B. Phenylthio), Carboxyrest,
Carbamoylrest
(z.B. Äthylcarbamoyl, N-Phenylcarbamoyl und dgl.),
Acylaminorest (z.B. Acetylamino, n-Tetradecanoylamino, g-(2,4-Di-t-amylphenoxy)
butylamido, 3-[α-(2,4-Di-t-amylphenoxy)acetamido]benzamido und dgl.), Aminorest
(z.B.
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Methylamillo, Anilino, 2-Chlor-5-n-tetradecanamidoanilino, 2-Chlor-5-(3-octadccenylsuccinimido)
anilino und dgl.), Ureidorest (z.B . n-Tetradecylureido, Phenylureido, N-Dodecyl-N-phenylureido
und dgl.), Sulfonamidorest (z.B.
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n-Butansulfonamido, p-n-Dodecyloxybenzolsulfonamido und dgl.), Sulfamoylrest
(z.B. n-Dodecylsulfamoyl, Phenylsulfamoyl und dgl.), Carbamoylrest (z.B. Äthylcarbamoyl,
Phenylcarbamoyl und dgl.), Acylrest (z.B. Acetyl, Benzoyl und dgl.), Urethanrest,
Cyanorest, Hydroxyrest, Mercaptorest, Sulforest und Halogenatom.
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In der Formel (IV) steht R4 für einen Rest, der ausgewählt wird aus
der Gruppe Wasserstoff, Alkylrest (der gleiche wie er oben für R2 definiert ist),
Arylrest (der gleiche, wie er oben für R2 definiert ist) , heterocyclischer Rest
(der gleiche wie er oben für R2 definiert ist), Halogenatom, Nitrorest, Cyanorest,
Hydroxyrest, Alkoxyrest, Aryloxyrest, Acyloxyrest, Sulfonyloxyrest, Carboxyrest,
Carbonsäureesterrest, Carbamoylrest, Sulforest, Sulfonsäureesterrest, Sulfamoylrest,
Alkylthiorest, Arylthiorest, Sulfonylrest, Acylrest, Aminorest, Acylaminorcst, Sulfonamidorest,
Üreiderest, Ürethanrest, Sulfinylrest und Mercaptorest.
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R5 in der obigen Formel (V) ist definiert wie R3 und R5 und R3 können
gleich oder voneinander verschieden sein.
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Wenn A Verbindungen der Formel (III) umfaßt, ist die vorliegende Erfindung
in der Praxis sehr breit anwendbar.
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Nachstehend sind einige Beispiele für Verbindungen der Formel (II)
angegeben:
Diese Verbindungen der Formel (II) können nach konventionellen bekannten Syntheseverfahren
synthetisiert werden, beispielsweise unter Anwendung von Syntheseverfahren, bei
denen man Sulfinsäure oder ein Metallsalz davon mit Sulfenylchlorid umsetzt, bei
denen man ein Thiosulfonat mit einer Halogenverbindung umsetzt, bei denen man ein
Mercaptan mit Sulfonylchlorid umsetzt, bei denen man 2 tlolekiile Sulfonylchlorid
reduziert oder bei denen man ein Disulfid oxidiert und dgl. Diese Syntheseverfahren
sind beispielsweise in "Chemical Abstracts", Band 49, 2346, Band 54, 16416, Band
63, 14739, Band 64, 14119 und dgl. beschrieben.
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Die Umsetzung dieser Thiosulfonsäureester der Formel (II) mit 4-Aquivalent-Purpurrotkupplern
wird nachstehend näher erläutert.
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Das Molverhältnis zwischen einem zu verwendenden Thiosulfonsäureester
und einem 4-Aquivalent-Kupplex kann innerhalb des Bereiches von 1:1 bis 10:1, vorzugsweise
von 1:1 bis 2:1, liegen. Als Reaktionslösungsmittel können Alkohollösungsmittel
(z.B. Methanol, Äthanol, Isopropanol und dgl.), Ätherlösungsmittel (z.B. Tetrahydrofuran,
Dioxan und dgl.), Esterlösungsinittel (z.B. Äthylacetat, Butylacetat und
dgl.),
Ketonlösungsmittel (z.B. Aceton, Methyläthylketon und dgl.), Halogenwasserstofflösungsmittel
(Chloroform, Dichloräthan und dgl.), aromatische Kohlenwasserstofflösungsmittel
(z.B. Benzol, Toluol, Xylol und dgl.), aprotische polare Lösungsmittel (z.B. Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, Hexamethylphosphortriamid und dgl.), organische Säurelösungsmittel
(z.B. Essigsäure und dgl.), Erdöllösungsmittel, Acetonitril, Wasser und dgl. verwendet
werden, unter diesen Lösungsmitteln besonders bevorzugt sind jedoch die Alkohollösungsmittel.
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Als basischer Katalysator, der bei der Umsetzung verwendet werden
soll, können verwendet werden Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat,
Natriumacetat, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Tri"'thylarnin, Pyridin, DBU, Natriumäthylat,
Natriummethylat, metallisches Natrium und dgl., unter diesen Katalysatoren sind
jedoch Natr iumäthylat und Natriummethylat besonders bevorzugt.
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Diese Katalysatoren können in einer Molmenge verwendet werden, die
dem 1- bis 20-fachen der Molmenge des 4-Äquivaient-Kupplers, vorzugsweise dem 1-
bis 4-fachen der Molmenge des 4-Äquivalent-Kupplers entspricht. Die Reaktion kann
bei einer Temperatur von -10 bis 1500C, vorzugsweise von 10 bis 50°C, ablaufen.
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Nach Beendigung der Reaktion wird die Reaktionsmischung in Wasser
gegossen, wobei ein Kuppler der Formel (I) erhalten wird.
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Das bei dieser Reaktion gebildete Sulfinat-Nebenprodukt kann durch
Waschen mit Wasser eliminiert werden. Das dabei erhaltene Produkt wird erforderlichenfalls
extrahiert durch Verwendung eines organischen Lösungsmittels, wie Äthylacetat, dann
mit Wasser gewaschen und danach unter Verwendung eines Trocknungsmittels, wie Natriumsulfat,
Magnesiumsulfat und dgl. getrocknet, um es einzuengen, wobei man den gewünschten
Kuppler erhält. Außerdem kann der resultierende KuE)pler.dul-ch Umkristailisation
in einem
geeigneten Lösungsmittel gereinigt werden.
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Nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren können 2-Äquivalent-Purpurrotkuppler,
die als abspaltbaren Rest einen Alkylthio-, Arylthio- oder heterocyclischen Thio-Rest
aufweisen, die bisher auf die in den Publikationen beschriebenen bekannten Arten
nicht leicht hergestellt werden konnten, synthetisiert werden. Das erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren bietet den Vorteil, daß verschiedenke Thioätherreste in einer
einzigen Stufe in das aktive Zentrum eines am aktiven Zentrum unsubstituierten 4-Äquivalent-Kupplers
in einer hohen Ausbeute unter milden Reaktionstemperaturbedingungen, beispielsweise
bei Raumtemperatur, eingeführt werden können.
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Nachstehend werden einige Beispiele für 2-Äquivalent-Purpurrotkuppler
angegeben, die erfindungsgemäß hergestellt werden können:
Beispielhafte
Kuppler
Typische Synthesebeispiele für Kuppler unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden nachstehend angegeben, es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Erfindung
keineswegs darauf beschränkt ist.
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BeiwLsiel 1: Synthese des beispielhaften Kupplers (40 Synthese von
1-(2,4,6-Trichlorphenyl)-3-(2-chlor-5-ntetradecanamidoanilino)-4-benzylthio-5-oxo-2-pyrazolin
Einer durch Auflösen von 0,3 g metallischem Natrium in 50 ml absolutem Äthanol hergestellten
Lösung wurden 6,1 g 1-(2,4,6-Trichlorphenyl)-3-(2-chlor-5-n-tetradecanamido anilino)-5-oxo-2-pyrazolin
zugegeben und außerdem wurden 3,4 g Benzylbenzolthiosulfonat zugegeben, um dadurch
die Reaktion der Mischung bei Raumtemperatur über einen Zeitraum von 4 Stunden zu
bewirken. Die Reaktionsmischung wurde
in eine verdünnte Chlorwasserstoffsäurelösung
gegossen, wonach weiße Feststoffe ausfielen. Nach dem Abfiltrieren der Feststoffe
wurden die Feststoffe unter Verwendung von ÄthanoL umkristallisiert, wobei man 6,5
g der gewünschten weißen Kristalle erhielt, F. 181 bis 182°C, Ausbeute 89 % Beispiel
2: Synthese des beispielhaften Kupplers (6) Synthese von 1-(2,4,6-Trichlorphenyl)-3-(2-chlor-5-ntetradecanamidoanilino)-4-phenylthio-5-oxo-2-pyrazolin
zu einer Lösung von 0,3 g metallischem Katrium, au@gelöst in 50 ml absolutem Äthanol,
wurden 6,1 g t (2,4,6-Trichlorphenyl)-3-(2-chlor-5-n-tetradecanamidoanilino)-5-oxo-2-pyrazolin
zugegeben und außerdem wurden 3,3 g Phenylbenzolthiosulfonat zugegeben, um die Reaktion
der Mischung bei Raumtemperatur über einen Zeitraum von 5 Stunden zu bewirken. Die
Reaktionsmischung wurde in eine verdünnte Chlorwasserstoffsäurelösung gegossen,
wobei weiße Feststoffe ausfielen Die weißen Feststoffe wurden abfiltriert und dann
unter Verwendung von Athanol umkristallisiert, wobei man 5,9 g der gewünschten weißen
Kristalle erhielt, F. 214,5 bis 2160C, Ausbeute 82 %.
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Beispiel 3: Synthese des beispielhaften Kupplers (1) Svnthese von
1-(2,4,6,-Trichlorphenv@@-3-[2-chlor-5-(3-octadecenyl-succinimido) anilin<7-4äthyluio-5-oxo-2-pyrazölin
Zu einer Lösung von 0,3 g metallischem Natrium, gelöst in 50 ml absolutem Äthanol,
wurden 7,4 g 1-(2,4,6-Trichlorphenyl) -3-f2-chlor-5 (3-octadecenyl-succ inimido)
anilino]-5-oxo-2-pyrazolin zugegeben lmd außerdem werden 2,5 g Athylbenzoltlilosulfonat
zugegeben, um dadurch die Reaktion der Mischung bei Raumtemperatur über einen Zeitraum
von 5 Stunden zu bewirken. Die Reaktionsmischung wurde in eine verdünnte Chlorwasserstoffsäurelösung
gegossen, in Äthylacetat extrahiert und dann zum Einengen getrocknet, wobei man
7,6 g eines hellgelben karamelartigen Produkts erhielt, Ausbeute 96 t.
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Beispiel 4: Synthese des beispielhaften Kupplers (16) Synthese-von
1^(2,4,6-TrichlorpherinZl)-3-g2-chlor-5-(3-octadecenyl-succinimido)anilino]-4-(2-tetrahydrofurylthio)-5-oxo-2-pyrazolin
Zu einer Lösung von 0,3 metallischem Natrium , gelöst in 50 ml absolutem Äthanol,
werden 7,4 g 1-(2r4,6-Trichlor phenyl)-3-[2-chlor-5-(3-octadecnyl-succinimido)-anilino]-5-oxo-2-pyrazolin
zugegeben und außerdem wurden 3,2 g 2-Tetrahydrofurylbenzolthiosulfonat zugegeben,
um dadurch die Reaktion der Mischung bei Raumtemperatur über einen Zeitraum vom
5 Stunden zu bewirken. Die Reaktionsmischung wurde in eine verdünnte Chlorwasserstoffsäurelösung
gegossen, in Äthylacetat exürahiert und dann zum Einengen getrocknet, wobei man
7,5 g eines hellgelben, karamelartigen Produkts erhielt, Ausbeute 93 %.
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eichsbeispiel 1 Synthese der beispielhaften Verbindung (4) in Beispiel
1 nach dem in der japanischen OPI-Patentpublikation 25 056/ 1980 beschriebenen bekannten
Syntheseverfahren 6,1 g 1-(2,4,6-Trichlorphenyl)-3-(2-chlor-5-n-tetradecanamidoanilino)-5-oxo-2-pyrazolin
wurden in 125 ml 80 %igem Äthanol gelöst und zu der Lösung wurden 0,9 g Kaliumcarbonat
zugegeben. Zu der flüssigen, unter Erhitzen und unter Rühren unter Rückfluß siedenden
Mischung wurde über einen Zeitraum von 1 Stunde eine Lösung von 3 , 1 g S-Benzyl-thioisothioharnstoffhydrochlorid,
gelöst in 30 ml 90 %igem Äthanol, zugetropft und die Reaktion wurde weitere 2 Stunden
lang unter Erhitzen zum Sieden unter Rückfluß und unter Rühren fortgesetzt. Nachdem
die Beendigung der Reaktion durch Dünns ch ichtchromatogr aph ie festgestellt worden
war, wurde das Reaktionsgefäß mit Eis gekühlt Die gebildeten Feststoffe wurden abfiltriert
und aus Äthanol umkristallisiert, wobei man 3,5 g der gewünschten weißen Kristalle
erhielt, F. 181 bis 1820C, Ausbeute 47 %.
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Vergleichsbeispiel 2 Auf die in der US-PS 3 227 554 beschriebene Weise
wurde der nachstehend angegebene Kuppler synthetisiert: Synthese von 1-(2,4,6-Trichlorphenyl)-3-{5-[γ-(2,4-di-t-amylphenoxy)butanamido]-2-chloranilino}-4-phenylthio-5-oxo-2-pyrazolin
1,2 g Tiophenol wurden in 30 ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst und die Lösung wurde
bei Raumtemperatur 15 Minuten lang Chlorgas eingeleitet, wobei man eine orangefarbene
Flüssigkeit erhielt die eingeengt ward, wobei man orangefarbenes Öliges Benzolsulfenylchlorid
erhielt.
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Zu einer Lösung von 7,0 g 1-(2,4,6-Tri(hlorphenyl)-3-{-5-[γ-(2,4-di-t-amylphenoxy)butanamido]-2-chloranilino}-5-oxo-2-pyrazolin,
gelöst in 100 ml Toluol, erhitzt auf etwa 80°C, wurden unter Rühren 30 ml einer
Toluollösung des oben hergestellten Benzolsulfenylchlotids zugetropft, Nach 3-stündigem
Rühren der Mischung unter Erhitzen wurde die Reaktionsflüssigkeit eingeengt und
der dabei erhaltene Rückstand wurde einer Säulenchromatographie Silicagel als Füllstoff
und unter Verwendung von Benzol und Äthylacetat durchgeführt), um das gewünschte
Produkt abzutrennen, das dann aus Benzol umkristallisiert wurde, wobei man 3;0 ;j
weiße iiistalle erhielt, F. 127 bis 1300C, Ausbente 37 % Die in den vorstehenden
Vergleichsbeispielen 1 und 2 bechriebenen Vefahren stellen konventionelle bekannte
Verfahren zur Einführung von Alkylthio bzw. Arylthio in das aktive Zentrum eines
Purpurrotkupplers dar, die, ve*-glichen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, zu
niedrigen Ausbeuten mit vielen Nebenprodukter führen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Purpurrotkupplers
mit einem Thioätherrest bietet den Vorteil, daß die Synthesereaktion bei Raumitemperatur
durchgeführt werden kann und daß außerdem das Verfahren so
vielseitig
anwendbar ist, daß es die Einführung beliebiger Alkylthio-, Arylthio- und heterocyclischer
Thioreste erlaub.