DE3708333C2 - Hydrazonderivate von 4-Halogen-pyrazolon-5 und Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Pvrazolo[3,2-c]-s-triazol-Purpurkupplern - Google Patents
Hydrazonderivate von 4-Halogen-pyrazolon-5 und Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Pvrazolo[3,2-c]-s-triazol-PurpurkupplernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Verbindungen der Formel I (Hydrazonderivate von 4-
Halogen-pyrazolon-5), Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur
Herstellung von bekannten in 7-Stellung substituierten Pyrazolo[3,2-c]-s-triazolver
bindungen, die als 2-Äquivalent-Purpurkuppler in farbfotografischen Aufzeich
nungsmaterialien verwendet werden können.
In Formel I bedeuten:
X Chlor oder Brom,
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise mit 1 bis 4 C-Atomen;
R2 -NH2 oder -NH-CO-R3; und
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann.
X Chlor oder Brom,
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise mit 1 bis 4 C-Atomen;
R2 -NH2 oder -NH-CO-R3; und
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann.
Es ist bekannt, in farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien 2-Äquivalent-Pur
purkuppler zu verwenden, die von Pyrazolo[3,2-c]-s-triazol abgeleitet sind. Derarti
ge Purpurkuppler weisen gegenüber den bisher häufig verwendeten von Pyrazo
on-5 abgeleiteten 2-Äquivalent-Purpurkupplern beträchtliche Vorteile auf, insbe
sondere hinsichtlich der Farbwiedergabe (J. Chem. Soc. Perkin I, 1977, 2047).
Die Herstellung der Pyrazolo[3,2-c]-s-triazol-2-Äquivalentpurpurkuppler ist aber
aufwendig und mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, die teilweise dadurch
begründet sind, daß der Aufbau des bicyclischen Ringsystems umständlich ist und
Reaktionen einschließt, die in technischem Maßstab nur schwer zu beherrschen
sind und geringe Ausbeuten liefern. Weiterhin ist auch die zur Herstellung von 2-
Äquivalentkupplern erforderliche Einführung der bei Farbentwicklung abspaltbaren
Halogenatome umständlich, weil zunächst verseift und decarboxyliert und
anschließend halogeniert werden muß. Die Decarboxylierung ist ebenfalls in tech
nischem Maßstab nur schwer kontrollierbar und bei der Halogenierung werden in
vielen Fällen die Dihalogenierungsprodukte erhalten, aus denen in einer Folgereak
tion ein Halogenatom, z. B. mittels Ascorbinsäure bzw. Triethylphosphit, wieder
abgespalten werden muß (Synthesis 1985, Heft 3, Seiten 299-300).
Zum Aufbau des Pyrazolo[3,2-c]-s-triazol-Ringsystems sind
folgende Synthesewege bekannt:
1. a)
1. a)
ca. 23% d. Th. J. Chem. Soc. Perkin I, 1977, 2049
ca. 30% d. Th. Chem. Ber. 89, 2552 (1956).
ca. 30% d. Th. Chem. Ber. 89, 2552 (1956).
DE-A-1 810 462
DE-A-1 810 463
DE-A-1 810 464.
DE-A-1 810 463
DE-A-1 810 464.
DE-A-1 810 462
schlechte Ausbeute.
schlechte Ausbeute.
Die thermische Extrusion von Schwefel ist nur bei
bestimmten Substituenten R1 und R2 möglich und
liefert mäßige bis schlechte Ausbeuten.
Nur die Verbindung B des Isomerengemisches lieferte
beim Behandeln mit Acetanhydrid bei 140°C die gewünsch
ten Pyrazolotriazole in schlechten Ausbeuten. Weiterhin
sind die als Ausgangsmaterialien erforderlichen 4,5-
Diamino-s-triazole nur auf mehrstufigem Wege zugäng
lich.
Nachteilig ist die in technischem Maßstab nicht realisierbare Photolyse
eines Diazoketons mit anschließender thermischer Decarboxylierung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues vorteilhaftes Gesamtverfah
ren zur Herstellung von Verbindungen der folgenden Formel II, die als 2-Äqui
valent-Purpurkuppler verwendet werden können, anzugeben.
In Formel II bedeuten
X Chlor oder Brom
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen;
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann.
X Chlor oder Brom
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen;
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann.
Es wurden nun neue Verbindungen der Formel I gefunden, die durch eine Abfolge
von leicht beherrschbaren Reaktionen in die bekannten Verbindungen der Formel
II überführt werden können. Formel I gibt nur eine von mehreren denkbaren tauto
meren Formen der betreffenden Verbindungen wieder. Es ist jedoch selbstver
ständlich, daß sich die Formel I auf die Verbindungen als solche bezieht und daher
alle tautomeren Formen umfaßt. Desgleichen sollen durch die Formel I auch die
Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen, z. B. die Hydrohalogenide, erfaßt
werden.
In Formel I ist eine durch R1 dargestellte Alkylgruppe beispielsweise Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, t-Butyl, C5H11, C6H13, C13H27 oder C17H35.
Bei den Verbindungen der Formel I handelt es sich um Hydrazonderivate des 1H-
4-halogen-pyrazolons-5 und zwar im einzelnen
die Hydrazone (R2 = -NH2) oder
die Acylhydrazone (R2 = -NH-CO-R3).
die Hydrazone (R2 = -NH2) oder
die Acylhydrazone (R2 = -NH-CO-R3).
Eine durch R3 dargestellte Alkylgruppe ist beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl, Isobutyl, t-Butyl, -C5H11, -C6H13, 2,4,4-Trimethylpentyl,
Undecyl, -C13H27, -C15H31, -C17H35. Solche Alkylgruppen können beispielsweise
mit Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein.
Eine in dem durch R3 dargestellten Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl
enthaltene Phenylgruppe kann weiter substituiert sein, z. B. durch Halogen, Alkyl,
Alkoxy, Nitro oder Acylamino.
Eine durch R3 dargestellte oder in einem Substituenten R3 enthaltene Phenyl
gruppe kann weiter substituiert sein, z. B. durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder
Aminogruppen.
Beispiele für erfindungsgemäße Verbindungen der Formel I sind im folgenden
aufgeführt.
Gegenstand der Erfindung ist daher auch ein ein- oder
mehrstufiges Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der
Formel I, worin X für Chlor steht, umfassend eine (erste)
Verfahrensstufe A, die dadurch gekennzeichnet ist, daß 5-
Pyrazolonimine der Formel III
worin R1 die bereits angegebene Bedeutung hat, in wäßriger
Losung oder Suspension bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise
zwischen 50 und 90°C und bevorzugt zwischen 60 und
80°C und insbesondere zwischen 65 und 70°C, mit Sulfuryl
chlorid umgesetzt werden.
Die Reaktion verläuft im allgemeinen so, daß Sulfurylchlorid
in die warme Lösung oder Suspension eingetropft wird. Da bei
der Reaktion HCl frei wird, ist es in vielen Fällen günstig,
wenn dem wäßrigen Reaktionsmedium gleich zu Beginn Salzsäure
zugesetzt wird. Bei Verbindungen, die wegen eines umfangrei
cheren Restes R1 weniger wasserlöslich sind, ist es weiterhin
zweckmäßig, die Reaktion beispielsweise in wäßrig-methanoli
scher Lösung durchzuführen. Beim Abkühlen fällt im allgemei
nen das Reaktionsprodukt in kristalliner Form als Hydrochlo
rid aus und kann in dieser Form im Rahmen des erfindungsge
mäßen Gesamtverfahrens weiterverarbeitet werden.
Der Verlauf dieser Chlorierungsreaktion ist überraschend.
Übliche Chlorierungsmethoden, so die Chlorierung mit Sulfu
rylchlorid in organischen Lösungsmitteln wie Methylenchlo
rid, führen zur Bildung mehrfach chlorierter Produkte, die
in dieser Form für die Weiterverarbeitung im Rahmen des
erfindungsgemäßen Gesamtverfahrens ungeeignet sind und
allenfalls erst durch zusätzliche Reaktionen in die er
wünschten Monochlorierungsprodukte umgewandelt werden
müssen. Ebenso liefern die bekannten Chlorierungsmittel
Chlor, Hypochlorit, Phosphortrichlorid, Phosphoroxychlorid
uneinheitliche Produkte in schlechten Ausbeuten. Überra
schend glatt gelingt hingegen die oben beschriebene
Umsetzung, und zwar ist dies um so erstaunlicher, weil es
dabei nicht zu einer nennenswerten Hydrolyse des Chlorie
rungsmittels kommt, das üblicherweise in wasserfreiem
Medium eingesetzt wird.
Die 4-Halogen-pyrazolon-5-imine (Formel I;
R2 = H) können auch durch Monohalogenierung der in 4-Stel
lung unsubstituierten 5-Aminopyrazole (III) mittels N-Chlor
succinimid oder N-Bromsuccinimid in einem aprotischen
Lösungsmittel, wie Methylenchlorid, Dichlorbenzol oder
Acetonitril erhalten werden. Auch diese Halogenierungs
methoden verlaufen überraschend glatt und liefern die
Monohalogenierungsprodukte mit hoher Ausbeute.
Die Weiterverarbeitung erfolgt durch eine Abfolge von mehreren Syntese
schritten, durch die nacheinander
B) die Verbindungen der Formel I mit R2 = H durch Diazo tierung und Reduktion in die entsprechenden Pyrazolon-5- hydrazone (Formel I; R2 = -NH2) überführt werden;
C) die Pyrazolon-5-hydrazone durch Umsetzung mit geeigneten Säurechloriden zu den entsprechenden Pyrazolon-5-N'- acylhydrazonen (Formel I; R2 = -NH-CO-R3) acyliert werden; und
D) letztere in grundsätzlich bekannter Weise mit Phosphoryl chlorid zu Verbindungen der Formel II cyclisiert werden.
B) die Verbindungen der Formel I mit R2 = H durch Diazo tierung und Reduktion in die entsprechenden Pyrazolon-5- hydrazone (Formel I; R2 = -NH2) überführt werden;
C) die Pyrazolon-5-hydrazone durch Umsetzung mit geeigneten Säurechloriden zu den entsprechenden Pyrazolon-5-N'- acylhydrazonen (Formel I; R2 = -NH-CO-R3) acyliert werden; und
D) letztere in grundsätzlich bekannter Weise mit Phosphoryl chlorid zu Verbindungen der Formel II cyclisiert werden.
Die Verfahrensstufe B des erfindungsgemäßen Verfahrens
betrifft die Überführung des 4-Halogen-pyrazolon-5-imins in
das entsprechende Hydrazon. Arbeitet man hierbei in wäßriger
Lösung, so bildet sich bei der Verwendung von Natriumnitrit
in praktisch quantitativer Ausbeute eine gelbe Nitrosover
bindung an Stelle des gewünschten Diazoniumsalzes.
In wasserfreier methanolischer HCl mit Alkylnitrit, wie Amylnitrit oder
Methylnitrit wird in hervorragender Ausbeute das schwerlösliche
Diazoniumsalz gebildet.
Ebenso bildet sich das Diazoniumsalz auch in konzentrierter
Salzsäure mit Natriumnitrit.
Anschließende Reduktion z. B. mit SnCl2 in konzentrierter
Salzsäure liefert das gewünschte Hydrazon.
Teil des beanspruchten Verfahrens gemäß Anspruch 2 ist daher auch die
Herstellung von Verbindungen der Formel I mit R2 = -NH2
durch Diazotierung und Reduktion von Verbindungen der For
mel I mit R2 = H, dadurch gekennzeichnet, daß die Diazotie
rung in wasserfreier methanolischer HCl mit Alkylnitrit,
vorzugsweise C1-C5-Alkylnitrit, oder in konzentrierter
Salzsäure mit Alkalinitrit, vorzugsweise NaNO2, durchgeführt
wird.
Die Verfahrensstufe C des erfindungsgemäßen Verfahrens
betrifft die Acylierung des 4-Halogen-pyrazolon-5-hydrazons
mit geeigneten Säurechloriden. Diese lassen sich in der
Regel durch die Formel R3-CO-Cl darstellen, worin R3 die
angegebene Bedeutung hat. Bei dieser Umsetzung werden unter
üblichen Acylierungsbedingungen, auch wenn das Acylierungs
mittel im Unterschuß eingesetzt wird, in der Regel zwei
isomere Diacylverbindungen erhalten, wobei die Acylierung
nicht nur wie gewünscht an der Hydrazingruppe, sondern
zusätzlich auch an einem der beiden Ringstickstoffatome
eintritt, während nur geringe Mengen des erwünschten Mono
acylierungsprodukt erhalten werden. Im Falle der Acylierung
von 3-Methyl-4-chlor-pyrazolon-5-hydrazon (Formel I; R1 =
-CH3, R2 = -NH2; x = Cl) werden beispielsweise die Verbin
dungen der folgenden Formeln
etwa im Verhältnis 1 : 1 erhalten.
Überraschenderweise wird die Bildung der unerwünschten
Diacylierungsprodukte weitgehend unterdrückt, während das
gewünschte Monoacylierungsprodukt (Formel I; R2 = -NH-COR3)
in hoher Ausbeute und guter Reinheit erhalten werden kann,
nämlich dann, wenn in einem zweiphasigen Medium aus Wasser
und einem mit Wasser nur wenig mischbaren organischen
Lösungsmittel, vorzugsweise mit einem spezifischen Gewicht
von größer als 1, z. B. Methylenchlorid, gearbeitet wird.
Die Erfindung erstreckt sich daher auch auf ein Verfahren
zur Herstellung von Verbindungen der Formel I mit R2 =
-NH-CO-R3 durch Acylierung von Verbindungen der Formel I mit
R2 = -NH2 mit einem Acylierungsmittel der Formel R3-CO-Cl,
wobei R3 eine der angegebenen Bedeutungen hat, dadurch
gekennzeichnet, daß die Acylierung in einem zweiphasigen
Medium aus Wasser und einem mit Wasser nur wenig mischbaren
organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Methylenchlorid,
durchgeführt wird. Zweckmäßigerweise wird hierbei das
Hydrazon, beispielsweise in Form des Hydrochlorids, in der
wäßrigen Phase vorgelegt und das Acylierungsmittel, gelöst
in dem organischen Lösungsmittel, zugefügt. Das Monoacylie
rungsprodukt fällt in der Regel kristallin aus. Offenbar
sind durch das zweiphasige Reaktionsmedium besonders gün
stige Bedingungen gegeben, so daß das Monoacylierungsprodukt
einer weiteren Acylierung entzogen ist. Die Umsetzung wird
zweckmäßigerweise bei niedrigen Temperaturen, beispiels
weise zwischen -5°C und +15°C durchgeführt.
Es schließt sich dann in grundsätzlich bekannter Weise eine
Ringschlußreaktion an, durch die das bicyclische Ringsystem
Pyrazolo[3,2-c]-s-triazol gebildet wird. Diese Reaktion ist
im Prinzip bereits bekannt, z. B. aus GB 12 52 418, DE-A-18 10 462. Die bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen unmittelbaren
Produkte der Ringschlußreaktion enthalten in der Kupplungs
stelle eine bei Farbkupplung freisetzbare Gruppe, nämlich
ein Halogenatom X. Dies bedeutet einen beträchtlichen
Vorteil des erfindungsgemäßen Gesamtverfahrens, vor allem
deswegen, weil die nach den bekannten Verfahren erhaltenen
unmittelbaren Produkte der Ringschlußreaktion an der betref
fenden Stelle des Pyrazolo[3,2-c]-s-triazols eine Alkoxy
carbonylgruppe enthalten, die die Kupplungsstelle blockiert.
Die nach den bekannten Verfahren erhaltenen unmittelbaren
Produkte der Ringschlußreaktion stellen somit noch keine
Kuppler dar und müssen daher notwendigerweise in weiteren
sehr aufwendigen und in technischem Maßstab nur schwer
beherrschbaren und verlustreichen Syntheseschritten
stufenweise verseift, decarboxyliert und einer
Halogenierungsreaktion unterworfen werden um schließlich
Verbindungen zu liefern, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren durch die erwähnte Ringschlußreaktion unmittelbar
erhalten werden.
Entscheidend für den Vorteil und Erfolg des erfindungsge
mäßen Gesamtverfahrens ist somit der Umstand, daß die
erforderliche Halogenierung, d. h. die Einführung eines Halo
genatoms, insbesondere eines Chloratoms, in diejenige Stelle
des organischen Zwischenprodukts, die später zur Kupplungs
stelle des Pyrazolo[3,2-c]-s-triazolkupplers wird, nämlich
die 7-Stellung, in einer vergleichsweise frühen Verfahrens
stufe des erfindungsgemäßen Gesamtverfahrens erfolgt.
Die unmittelbaren Produkte der im Verlauf der erfindungsge
mäßen Weiterverarbeitung durchgeführten Ringschlußreaktion,
d. h. der mit den Verbindungen der Formel I mit R2 = -NH-CO-
R3 durchgeführten Ringschlußreaktion, haben wie bereits
erwähnt Kupplungseigenschaften. Dies schließt aber nicht
aus, daß sie über in den Resten R1 bzw. R3 vorhandene funk
tionelle Gruppen, wie -COOH, -OH, -NO2, -NH2 in an sich
bekannter Weise weiter modifiziert und abgewandelt werden
können, wobei die verschiedensten Reste wie Ballastreste
löslichmachende Gruppen, Reaktivgruppen und dergleichen in
das Kupplermolekül eingeführt werden, so daß schließlich
Farbkuppler mit optimalen Eigenschaften erhalten werden.
600 g 3-Methylpyrazolonimin-(5) wurden in 1 l Wasser vorge
legt und mit 1 l konzentrierter Salzsäure versetzt. Die
Temperatur stieg dabei auf 55 bis 60°C. Bei 65 bis 70°C
wurden 600 ml Sulfurylchlorid zugetropft. Die Eintropfzeit
betrug dabei rund 3 h. Entstehende HCl- und SO2-Gase wurden
über eine Absorptionsanlage abgeleitet. Die klare gelbge
färbte Lösung wurde auf 10°C abgekühlt. Dabei fiel das
gewünschte Reaktionsprodukt als dicker Brei aus.
Es wurde abgesaugt, dreimal mit 350 ml Aceton gewaschen und
an der Luft getrocknet.
Ausbeute: 682 g = 65,5% der Theorie
Fp.: 215 bis 217°C.
Ausbeute: 682 g = 65,5% der Theorie
Fp.: 215 bis 217°C.
168 g 3-Methyl-4-chlor-pyrazolon-(5)-imin-hydrochlorid
wurden in 750 ml konzentrierter
Salzsäure suspendiert, auf 0°C abgekühlt und bei dieser
Temperatur tropfenweise mit einer Lösung aus 73 g NaNO2
in 150 ml Wasser versetzt. Das Imin ging dabei langsam in
Lösung und wenig Kochsalz fiel aus. Es wurde 30 min nach
gerührt. Anschließend wurde eine Lösung von 500 g Zinn(II)-
chlorid-hydrat in 750 ml konzentrierter Salzsäure bei 0°C
zugetropft. Die hierfür erforderliche Zeit betrug ca. 3 h.
Das gewünschte Hydrazon fiel dabei als dicker Brei aus. Es
wurde abgesaugt, dreimal mit 300 ml kaltem Acetonitril
gewaschen und an der Luft getrocknet.
Ausbeute: 198 g = 90% der Theorie
Fp.: 165 bis 170°C.
Ausbeute: 198 g = 90% der Theorie
Fp.: 165 bis 170°C.
146 g (75%ig) 3-Methyl-4-chlor-pyrazolon-(5)-hydrazon
hydrochlorid (Produkt aus Beispiel 2) wurden in 1,1 l Wasser
gelöst, auf 0°C gekühlt und mit 107 g Natriumacetat ver
setzt. Anschließend wurden 240 ml Methylenchlorid zugesetzt
und unter sehr kräftigem Rühren bei 0°C 114 g p-Nitrophenyl
buttersäurechlorid gelöst in 240 ml Methylenchlorid zuge
tropft. Das Hydrazid fiel dabei aus. Es wurde 15 min nachge
rührt, abgesaugt und dreimal mit 200 ml Methylenchlorid
gewaschen. Das Produkt wurde in 1 l Wasser eingerührt,
abgesaugt und dreimal mit 200 ml Wasser nachgewaschen. Das
Produkt wurde bei 40°C getrocknet.
Ausbeute: 138 g = 74% der Theorie
Fp.: 108 bis 111°C.
Ausbeute: 138 g = 74% der Theorie
Fp.: 108 bis 111°C.
160 g 3-Methyl-4-chlor-pyrazolon-(5)-N'-ω-4-nitrophenylbuty
rylhydrazon (Produkt aus Beispiel 3) wurden in 630 ml
Sulfolan suspendiert bzw. gelöst und auf 40°C aufgeheizt.
Bei dieser Temperatur ließ man innerhalb 1 min 128 ml
Phosphoroxychlorid zulaufen. Es fiel ein Komplex aus und die
Temperatur stieg auf 80 bis 90°C. Nach Erreichen dieser
Temperatur entstand eine klare Lösung. Es wurde 15 min bei
115°C nachgerührt und anschließend unter schnellem Rühren
in 2500 ml Wasser eingerührt. Der Überschuß Phosphoroxy
chlorid wurde zersetzt und das Reaktionsprodukt kristalli
sierte langsam durch. Nach 1 h wurde abgesaugt und mehrmals
mit Wasser gewaschen.
Das so erhaltene Rohprodukt wurde in 450 ml Ethanol suspen
diert, im Wasserbad auf 50°C erhitzt und mit 75 g Natrium
acetat versetzt. Es wurde 5 min nachgerührt, in 1 l Wasser
eingerührt, abgesaugt, mit Wasser gewaschen und das saug
trockene Produkt nochmals in 300 ml Ethanol verrührt. Es
wurde abgesaugt und mit Ethanol bis zum farblosen Ablauf
gewaschen. Trocknung bei maximal 100°C i. V.
Ausbeute: 100 g = 73% der Theorie
Fp.: 182°C.
Ausbeute: 100 g = 73% der Theorie
Fp.: 182°C.
450 g 3-Methylpyrazolon-5-imin wurden in 3,6 l Methylen
chlorid gelöst, dann wurde bei 10°C 612 g N-Chlorsuccinimid
eingetragen. Das Produkt fiel aus, wurde abgesaugt und mit
Methylenchlorid gewaschen.
Rohausbeute: 718 g.
Rohausbeute: 718 g.
Das Rohprodukt wurde in 1 l Salzsäure gelöst, gekühlt
(Succinimid blieb in Lösung), abgesaugt, mit kalter
konzentrierter Salzsäure und dann mit Acetonitril
gewaschen.
Ausbeute: 390 g
Fp.: < 200°C.
Ausbeute: 390 g
Fp.: < 200°C.
350 g 3-Methyl-4-chlorpyrazol-5-imin-hydrochlorid wurden in
1670 ml Methanol und 830 ml methanolischer Salzsäure gelöst.
Bei einer Temperatur von 10°C wurden innerhalb von 30 min
270 g Amylnitrit zugetropft. Nach 1 h bei 0°C wurde auf
-10°C gekühlt und das ausgefallene Diazoniumsalz abgesaugt.
Das Diazoniumsalz wurde in 1750 ml konzentrierter auf 0°C
gekühlter Salzsäure gelöst, und bei 0°C-(-5°C) wurde eine
Lösung aus 1160 g SnCl2.2H2O in 1750 ml konzentrierter Salz
säure zugetropft. Das Hydrazon fiel aus, wurde abgesaugt und
dreimal mit 400 ml Acetonitril gewaschen.
Ausbeute: 280 g.
Ausbeute: 280 g.
Claims (4)
1. Verbindungen der Formel I
worin bedeuten:
X Chlor oder Brom;
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen;
R2 -NH2 oder -NH-CO-R3;
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann.
worin bedeuten:
X Chlor oder Brom;
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen;
R2 -NH2 oder -NH-CO-R3;
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I
worin bedeuten:
X Chlor;
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen; und
R2 NH2,
dadurch gekennzeichnet, daß
worin bedeuten:
X Chlor;
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen; und
R2 NH2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) Verbindungen der Formel III
worin R1 die bereits angegebene Bedeutung hat, in wäßriger Lösung oder Suspension bei einer Temperatur zwischen 50 und 90°C mit Sulfurylchlorid umgesetzt werden und danach - b) die resultierenden Verbindungen der Formel I mit R2 = H in be kannter Weise in wasserfreier methanolischer HCl mit Alkylnitrit oder in konzentrierter Salzsäure mit Alkalinitrit diazotiert und anschließend reduziert werden.
3. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I
worin bedeuten:
X Chlor oder Brom;
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen;
R2 -NH-CO-R3; und
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann,
dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen der Formel I, worin X und R1 die angegebene Bedeutung haben und R2 für -NH2 steht,
in einem zweiphasigen Medium, bestehend aus Wasser und einem mit Wasser nur wenig mischbaren organischen Lösungsmittel, mit einem Säurechlorid der Formel R3-CO-Cl, worin R3 die angegebene Bedeutung hat, umgesetzt werden.
worin bedeuten:
X Chlor oder Brom;
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen;
R2 -NH-CO-R3; und
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann,
dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen der Formel I, worin X und R1 die angegebene Bedeutung haben und R2 für -NH2 steht,
in einem zweiphasigen Medium, bestehend aus Wasser und einem mit Wasser nur wenig mischbaren organischen Lösungsmittel, mit einem Säurechlorid der Formel R3-CO-Cl, worin R3 die angegebene Bedeutung hat, umgesetzt werden.
4. Verwendung von Verbindungen der Formel I
worin bedeuten:
X Chlor oder Brom;
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen;
R2 -NH2 oder -NH-CO-R3; und
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann,
zur Herstellung von Pyrazolo[3,2-c]-s-triazol-Purpurkupplern.
worin bedeuten:
X Chlor oder Brom;
R1 H oder Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen;
R2 -NH2 oder -NH-CO-R3; und
R3 Alkyl mit 1 bis 18 C-Atomen, das durch Alkoxy, Phenoxy, Alkylsulfonyl oder Phenylsulfonyl substituiert sein kann, oder Phenyl, wobei eine durch R3 dargestellte oder in R3 enthaltene Phenylgruppe durch Alkyl, Alkoxy, Chlor oder Aminogruppen weiter substituiert sein kann,
oder Benzyl, Phenethyl oder ω-Phenylpropyl, wobei die darin enthaltene Phenylgruppe durch Halogen, Alkoxy, Nitro oder Acylamino weiter substituiert sein kann,
zur Herstellung von Pyrazolo[3,2-c]-s-triazol-Purpurkupplern.
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