DE3241622C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kühlmöbel mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Ein solches Kühlmöbel ist aus der DE 28 44 648 A1 bekannt. Die Schrift zeigt eine zur Bedienseite offene Kühltheke, deren Seitenwangen aus einer teilweise durchsichtigen Glas- oder Kunststoffscheibe mit einer elektrischen und ebenfalls durchsichtigen Scheibenheizung bestehen. Die Seitenwangen bzw. Sichtscheiben sind wahlweise einteilig oder als Verbundscheibe ausgebildet und trennen den gekühlten Raum von der wärmeren Umgebung. Aufgrund ihrer Seitenwandfunktion und ihrer starren Anordnung und Verbindung mit der Vorder- und Rückwand der Kühltheke haben die Sichtscheiben keinen Rahmen.

Aus der DE 26 17 439 A1 ist ein verschließbarer Kühlschrank bekannt, der Schwenktüren mit durchsichtigen Scheiben aufweist, die eine Begutachtung der im geschlossenen Kühlschrank ausgelegten Ware durch den Kunden ermöglichen sollen. Um die Schwitzwasserbildung an den Kühlschranktüren zu vermeiden, sind die Scheiben als doppelwandige und mit einem umlaufenden Abstandshalter distanzierte Isolierglasscheiben ausgebildet. Außerdem ist auf der Innenwand einer oder beider Einzelscheiben ein Flächenheizelement in Form eines optisch durchsichtigen, elektrisch leitenden Überzugs angeordnet, der über Streifenelektroden mit Strom beaufschlagt wird. Zum Ein- und Ausschalten ist im Fensterrahmen ein elektrischer Schalter installiert, der beim Öffnen der Türe die Stromversorgung einschaltet. Dieser Schalter kann auch als Stufenschalter zur Erhöhung des Heizstromes bei geöffneter Türe ausgebildet sein. Die vorbekannte Anordnung erfordert einen umlaufenden Scheibenrahmen, der die Isolierglasscheibe einfaßt und hält. Dieser engt den Sichtausschnitt auf die ausgelegte Ware ein. Außerdem zwingt er zur maßgenauen Einzelanfertigung der Türen.

Die DE 24 31 933 A1 zeigt eine Pendeltüre für Kühlräume. Sie ist in Verbundbauweise ausgeführt und besteht aus zwei durchsichtigen Kunststoffschichten mit einer dazwischen angeordneten Heizschicht in Gitterform. Die Pendeltüre ist flexibel und besitzt einen L-förmigen Stützrahmen.

Die DE 28 42 045 A1 offenbart einen Kühlschrank oder ein Gefriergerät mit einer aus Mehrscheiben-Isolierglas bestehenden Fensterstruktur, bei der mit einem Temperaturfühler die Scheibentemperatur gemessen wird.

Flächenheizelemente sind in unterschiedlichen Ausführungsformen für Spiegel, Wärmetauscher, Kältemittelverdampfer und dgl. aus dem DE-GM 19 86 611, der FR-PS 14 77 668 und der DE 24 27 753 A1 bekannt. Es handelt sich hierbei um undurchsichtige Flächengebilde, die für einen Einsatz an Kühlschranktüren wegen der Sichtbehinderung nicht geeignet sind.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Kühlmöbel mit besserem Kühlschutz in Verbindung mit einem verbesserten Einblick auf das Kühlgut anzugeben.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.

Das Kühlmöbel definiert eine in sich geschlossene Kühlzelle, an deren Bedienseite eine Sichtscheibe mit einer durchsichtigen Widerstandsheizschicht angeordnet ist. Die Kühlzelle kann ein beweglicher oder unbeweglicher Kühlschrank oder ein Kühlraum sein. Die Sichtscheibe besteht aus mehreren rahmenlosen Scheiben, die einander überlappen und vollkommen durchsichtige Schiebetüren bilden. Diese Gestaltung bietet eine vergrößerte Sichtfläche in Verbindung mit einem verbesserten optischen Erscheinungsbild, was insbesondere für Fleischschauschränke günstig ist. Für eine mehrflügelige Schiebetüre ergibt sich ferner der Vorteil, daß wegen der Durchsichtigkeit der gesamten Scheibenfläche die Überlappungen der einzelnen Schiebetürflügel unterschiedlich groß sein können. Das ermöglicht die Verwendung von Standardbreiten für die einzelnen Scheiben.

Die einzelnen Scheiben können als einwandige Scheibe oder als mehrlagige Verbundscheibe ausgebildet sein. Sie sind nicht als Isolierglasscheiben mit Isolierabstand zwischen den Scheibenlagen ausgebildet, was den Verzicht auf einen störenden umlaufenden Rahmen erlaubt.

Die Scheiben sind großflächig mit einer durchsichtigen elektrischen Widerstandsheizschicht versehen, die an den Beschlägen der Scheiben, z. B. Griffen, ausgespart ist. Das ermöglicht eine sehr gleichmäßige Beheizung der Scheiben. Die Scheiben werden auf eine Temperatur erwärmt, die oberhalb der Grenztemperatur liegt, bei der sich Schwitzwasser bildet und die Scheiben beschlagen.

Die elektrische Widerstandsheizschicht kann als durchsichtige Heizfolie mit eingelassenen Drähten ausgebildet sein, wodurch sich die Widerstandsheizschicht leicht auf der Scheibenfläche anbringen läßt. Desgleichen ist es aber auch möglich, aufgedampfte Leitungen vorzusehen.

Die Widerstandsheizschicht kann auf der Scheibenoberfläche angeordnet sein, sie kann aber auch in die Scheibe integriert sein. Ein besonderer Vorteil ergibt sich, wenn eine Heizfolie zwischen zwei Einzelscheiben angeordnet wird, da sich hierbei eine Verbundscheibe mit erhöhter Festigkeit und mit geringer Splitterneigung ergibt. Die durchsichtige Scheibe selbst kann aus technischem Glas, beispielsweise Silikatglas, oder aus Kunststoff bestehen.

Um den Energieverbrauch einzuschränken, empfiehlt es sich, für die Widerstandsheizschicht eine Steuerung vorzusehen, die in Abhängigkeit von der Scheibentemperatur, die mittels eines Temperaturfühlers gemessen wird, das Heizelement ein- und ausschaltet. Der Schwellenwert der Temperatur, bei der die Widerstandsheizschicht eingeschaltet wird, kann einstellbar sein, da die Grenztemperatur der Schwitzwasserbildung wesentlich vom Raumklima abhängt, das je nach Einsatzort stark differieren kann.

Die Stromversorgung der Widerstandsheizschicht kann von der Öffnungs- oder Schließstellung der Scheibe durch Schleifkontakte in den Führungen der Schiebetüren unabhängig gemacht werden. Alternativ ist es auch möglich, die ständige Stromversorgung mittels eines mitgeführten Kabels aufrechtzuerhalten oder aber die Stromverbindung nur bei geschlossenen Schiebetüren über Punktkontakte herzustellen.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch und beispielsweise dargestellt. Es zeigen im einzelnen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Fleischschauschrank mit durchsichtigen Scheiben und

Fig. 2 einen vergrößerten Teilquerschnitt durch eine Scheibe.

Fig. 1 zeigt eine als Fleischschauschrank (1) ausgebildete Kühlzelle in Vorderansicht. Auf der zum Verkaufsraum gelegenen Bedienseite weist dieser Fleischschauschrank zwei Schiebetüren auf, die aus zwei durchsichtigen Scheiben (2) bestehen. Die beiden Scheiben (2) sind fast über ihre ganze Fläche mit je einer elektrischen Widerstandsheizschicht (5) versehen. Die Widerstandsheizschicht (5) besteht aus einer durchsichtigen Heizfolie (6) mit eingelassenen Drähten (7). Die durchsichtigen Scheiben (2) sind als einwandige massive Scheiben ausgeführt und weisen außer je einem Griff keine weiteren Beschläge auf.

Die Führung der Scheiben (2) übernimmt der Rahmen (3) des Fleischschauschrankes (1). Auf zumindest einer der Scheiben (2) ist ein Temperaturfühler (10) angeordnet, der die Scheibentemperatur mißt und mit einer Steuerung in Verbindung steht, die bei Absinken der Scheibentemperatur unter die Kondensationstemperatur die Widerstandsheizschicht (5) einschaltet.

Fig. 2 zeigt eine durchsichtige Scheibe (2), die aus zwei Einzelscheiben (9) mit dazwischen eingelegter Heizfolie (6) besteht. Die durchsichtige Scheibe (2) ist somit als Verbundglasscheibe aufgebaut. Alternativ kann die Heizfolie auch auf der Oberfläche einer einstückigen Scheibe (2) angebracht sein. Für die permanente Stromzuführung ist in der Führung (11) für die Scheibe (2) über die ganze Länge ein Schleifkontakt (12) eingelegt. Die gleiche Anordnung findet sich dann auch am gegenüberliegenden Scheibenrand.

Die Widerstandsheizschicht (5) kann auch aus dünnen Leitungen bestehen, die auf die Scheibenoberfläche aufgedampft oder anderweitig aufgebracht sind. Die Ausbildung und Anordnung des Heizelementes (5) kann variiert werden.

Stückliste

 1 Kühlzelle (Fleischschauschrank)
 2 durchsichtige Scheibe
 3 Rahmen
 5 Widerstandsheizschicht
 6 Heizfolie
 7 Draht
 9 Einzelscheibe
10 Temperaturfühler
11 Führung
12 Schleifkontakt

Claims (5)

1. Kühlmöbel, mit einer einwandigen oder als Verbundscheibe ausgebildeten, durchsichtigen und rahmenlosen Sichtscheibe, welche den gekühlten Raum von der wärmeren Umgebung abtrennt und mit einer durchsichtigen Widerstandsheizschicht großflächig versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmöbel eine in sich geschlossene Kühlzelle (1) definiert und die Sichtscheibe (2) an der Bedienseite der Kühlzelle (1) angeordnet ist und aus mehreren rahmenlosen Scheiben (2) besteht, die einander überlappen und Schiebetüren bilden, wobei die Widerstandsheizschicht (5) im Bereich von an den Scheiben (2) angebrachten Beschlägen ausgespart ist.

2. Kühlmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstandsheizschicht (5) als durchsichtige Heizfolie (6) mit eingelassenen Drähten (7) ausgebildet ist.

3. Kühlmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstandsheizschicht (5) aus aufgedampften Leitungen besteht.

4. Kühlmöbel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerung mit einem Temperaturfühler (10) zum Messen der Scheibentemperatur vorgesehen ist, welche die Widerstandsheizschicht (5) ansteuert.

5. Kühlmöbel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Stromversorgung der Widerstandsheizschicht (5) Schleifkontakte (12) in den Führungen (11) der Schiebetüren vorgesehen sind.