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Vorrichtung zum Aufbewahren von in Bereitschaft befind-
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lichen Rettungsgeräten, sowie Verfahren zur Herstellung derselben
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbewahren von in Bereitschaft befindlichen
Rettungsgeräten wie Schwimmwesten, Rettungsinseln oder dergleichen, wobei das Rettungsgerät
in einem gasdichten Beutel aus einer Kunststoffolie eingeschweißt und mittels eines
unter Druck befindlichen Gases im Einsatzfall aufblasbar ist, sowie ein Verfahren
zur Herstellung einer solchen Vorrichtung.
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Das Aufblasen erfolgt in der Regel mittels eines komprimierten Gases,
z. B. Preßluft, Kohlensäure oder Stickstoff. Der Beutel schützt das jeweilige Rettungsgerät
während des Wartens auf den Einsatzfall gegen äußere Einflüsse und insbesondere
Beschädigungen.
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Bei der bekannten Vorrichtung steht der Beutel außerdem unter Vakuum,
so daß ohne ein Auspacken des Rettungsgerätes aus dem Beutel sogleich festgestellt
werden kann, ob der Beutel beschädigt und womöglich das Rettungsgerät nicht einsatzfähig
ist, was sich durch einfache rr.augensche--nnahme feststellen läßt, weil sich gegebenenfalls
das
Vakuum aufgefüllt hat.
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Im Einsatzfalle wird das Rettungsgerät in der erläuterten Weise aufgeblasen,
wobei der Beutel platzen und das Rettungsgerät freigeben soll. Das Platzen erfolgt
dabei unkontrolliert an einer beliebigen Stelle des Beutels, die im Einzelfalle
dem sich ausdehnenden Rettungsgerät am wenigsten Widerstand bietet.
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Nun wurde jedoch festgestellt, daß es vorkommen kann, daß die sich
durch das Aufplatzen des Beutels bildende Öffnung nicht groß genug ist bzw. nicht
weit genug aufreißt, um ein ungehindertes Entfalten des aufblasbaren Rettungsgerätes
zu gewährleisten. Vielmehr kam es gelegentlich vor, daß sich lediglich ein Teil
des Rettungsgeräts bzw.
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seiner Wandung durch die sich bildende Öffnung des aufreißenden Beutels
vorschob und dabei zu stark beansprucht werden konnte, was zu einem Oberdehnen oder
gar Aufplatzen führte, bevor sich das Rettungsgerät völlig aus dem Beutel befreite.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird deshalb darin gesehen,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Bauart zu schaffen, welche beim Aufblasen
des Rettungsgeräts ein einwandfreies, definiertes bzw. kontrolliertes Aufreißen
des Beutels gewährleistet, derart, daß sich das Rettungsgerät völlig aus seinem
Beutel befreien und entfalten kann, ohne daß ein Überdehnen oder gar Reißen der
Wandung eintritt, sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Beutel
eine Sollreißstelle aufweist.
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Durch diese Sollreißstelle wird sichergestellt, daß der Beutel an
- der jeweils geeignetsten Stelle in genügender Länge aufreißt, um dem Rettungsgerät
beim Aufblasen ein einwandfreies Entfalten- zu ermöglichen. Ein Überdehnen oder
Reißen der Wandung, bevor'sich das
Rettungsgerät überhaupt entfalten
konnte, tritt nicht mehr auf.
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Zweckmäßig wird die Sollreißstelle von mindestens einer linienförmigen
Einprägung in den Beutelwandungen gebildet, durch welche die Beutelwand bzw. die
Beutelwandungen derart geschwächt wird bzw. werden, daß sie beim Aufblasen des Rettungsgeräts
in voller Länge aufreißt bzw. aufreißen. Andererseits ist die Schwächung des Beutels
längs dieser Sollreißstelle jedoch nicht so groß, daß etwa die beim Lagern auftretenden,
äußeren Beanspruchungen ausreichen könnten, die Sollreißstelle zu öffnen.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die linienförmige Einprägung
zick-zack-förmig auszubilden, was ein definiertes Aufreißen erleichtert Als von
besonderem Vorteil hat es sich dabei gezeigt, als linienförmige Einprägung eine
Schweißnaht in zwei aneinanderliegenden Wandteilen des Beutels zu verwenden.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden aneinanderliegenden
Wandteile die Faltteile einer langgestreckten Falte in der Beutelwand, derart, daß
sich erforderlichenfalls auch bereits geschlossene, das Rettungsgerät enthaltende
Beutel erfindungsgemäß ausgestalten lassen.
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Bei einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird eine langgestreckte Falte in der Behälterwand gebildet, sodann
eine jeweils nur an ihren beiden Enden die Faltkante überdeckende, die beiden Faltteile
miteinander verbindende Schweißnaht angebracht und schließlich die Faltkante zwischen
den beiden Schweißnahtenden und in Abstand von der Schweißnaht abgeschnitten.
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Wird eine zick-zack-förmige Schweißnaht verwendet, dann werden beim
Aufblasvorgang, von der Innenseite der Falte ausgehend, die beiden FalLteile fortschreitend
auseinanderbewegt, wobei die Schweißnaht zunächst an ihren jeweils nach innen weisenden
Zacken aufreißt und die sich bildenden Öffnungen sich mit fortschreitendem
Aufreißvorgang
längs der sich nach außen öffnenden Schenkel der einzelnen Zacken der Schweißnaht
erweitern. Auf diese Weise erfolgt kein eigentliches Reißen der Schweißnaht sondern
ein Abschälen der beiden Faltteile der Falte voneinander mit einer Vielzahl von
sich bildenden Öffnungen, die sich schließlich zu einer einzigen, langgestreckten
Öffnung in Form eines Schlitzes miteinander verbinden, der sich infolge der abgeschnittenen
Faltkante zur Atmosphäre hin öffnet.
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Es hat sich herausgestellt, daß Vorrichtungen nach der Erfindung ein
einwandfreies, definiertes Aufplatzen des Beutels unter größtmöglicher Schonung
des Rettungsgerätes gewährleisten und das Rettungsgerät selber sich einwandfrei
und ohne Beeinträchtigung entfalten kann. Hierbei ist es ferner zweckmäßig, die
Sollreißstelle möglichst lang auszubilden bzw. in Längsrichtung oder diagonal anzuordnen.
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Die Erfindung und ihre vorteilhaften Ausgestaltungen sind im folgenden
anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 einen Ausschnitt aus der Wandung eines Beutels mit
einer beispielsweisen Auslösung des Aufblasvorgangs des nicht gezeigten, in dem
Beutel befindlichen Rettungsgeräts; Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Beutelwand mit
einer erfindungsgemäßen Sollreißstelle; Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III
durch die die Sollreißstelle aufweisende Beutelwand in Fig. 2.
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Fig. 1 zeigt ausschnittweise den Randbereich eines Beutels 1 aus einer
Kunststoffolie oder dergleichen, in welchen das Rettungsgerät
in
Form einer nicht gezeigten Schwimmweste, Rettungsinsel oder dergleichen eingeschweißt
werden soll. Als formschlüssige Zugverbindung zwischen dem nicht gezeigten Ventil
einer nicht gezeigten Druckgasflasche und einer nicht gezeigten Handhabe für die
Auslösung der Druckgasflasche sind zwei Drahtseile 2 und 3 mit zwei Schlaufen 4
und 5 vorgesehen, die durch die Beutelwand 6 hindurch ineinander verschlungen und
somit unter Zwischenlage des Beutelmaterials aneinander anlegbar sind. In der in
Fig. 1 gezeigten Stellung wird kein Zug auf das Drahtseil 2 in Pfeilrichtung A ausgeübt,
so daß naturgemäß auch kein Reaktionszug in Pfeilrichtung B auf das Drahtseil 3
wirkt. Die Darstellung zeigt somit die Ruhelage der Zugverbindung.
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Wie man leicht entnimmt, liegen dabei nahe dem Randbereich 7 des Beutels
1 die beiden einander gegenüberliegenden Beutelwandungen 6 und 8 aneinander an und
sind miteinander verschweißt, wobei innerhalb der Fläche 9 der Schweißstelle 10
eine Durchbrechung 11 angeordnet ist. Dabei ist die eine Schlaufe 5 zwischen den
beiden Beutelwandungen 6 und 8 um die Schweißstelle 10 herum und die andere Schlaufe
4 durch die Durchbrechung 11 und die erste Schlaufe 5 hindurch verlaufend angeordnet.
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Diese Anordnung ist insbesondere dort von Bedeutung, wo das zu verpackende
und zu sichernde Rettungsgerät in das Innere des Beutels 1 eingebracht und dieser
sodann unter Vakuum gesetzt und verschweißt wird, woraufhin von Zeit zu Zeit eine
Überprüfung dahingehend erfolgen kann, ob der Beutel 1 noch unter Vakuum steht.
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Solange dies der Fall ist, kann davon ausgegangen werden, daß das
Rettungsgerät voll einsatz- und funktionsfähig ist. Die Durchbrechung 11 kann die
Dichtheit des Beutels 1 nicht beeinträchtigen, da sie sich innerhalb der Schweißstelle
10 befindet, welche rundum
abdichtet. Soll das Rettungsgerät zum
Einsatz gelangen und die innerhalb des Beutels 1 befindliche Druckgasflasche ausgelöst
bzw. geöffnet werden, um das Rettungsgerät aufzublasen, dann braucht lediglich mittels
der nicht gezeigten Handhabe ein Zug auf das Drahtseil 2 ausgeübt zu werden, so
daß sich die äußere Schlaufe 4 an der inneren Schlaufe 5 anlegt und auf das Drahtseil
3 einen Zug ausübt. Dieses mit dem Ventil bzw.
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einem anderweitigen Auslösemechanismus verbundene Drahtseil 3 öffnet
sodann die Druckgasflasche. Es versteht sich, daß sich die beiden Schlaufen 4 und
5 dabei ausschließlich unter Zwischenlage des Materials des Beutels 1 im Bereich
der schweißstelle 10 aneinander anlegen, d. h. keinen direkten Kontakt miteinander
bekommen.
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Das sich aufblasende Rettungsgerät sprengt den Beutel 1 und quillt
aus demselben heraus, wobei es ihn abstreift. Zu diesem Zweck ist gemäß Fig. 2 in
der Beutelwand 6 eine Sollreißstelle 12 vorgesehen. Bei der gezeigten, bevorzugten
Ausführungsform ist die Sollreißstelle 12 eine linienförmige Einprägung 13 in Form
einer Zick-Zack-Schweißnaht 14 in den beiden aneinanderliegenden Faltteilen 15 und
16 einer langgestreckten Falte in der Beutelwand 6.
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Gemäß einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung wird zunächst.
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die in Fig. 2 gezeigte, langgestreckte Falte in der Behälterwand 6
gebildet, sodann eine jeweils nur an ihrenbeiden Enden 17 und 18 die Faltkante 19
überdeckende, die beiden Faltteile miteinander verbindende Schweißnaht 14 angebracht,
und schließlich die Faltkante 19 zwischen den beiden Schweißnahtenden 17 und 18
und in Abstand von der Schweißnaht 14 abgeschnitten. Dieser Abstand ist in Fig.
2 mit den Buchstaben B und b bezeichnet, wobei B der Abstand zwischen einem Schweißnahtende,
z. B. dem Schweißnahtende 18, und dem Beginn 20 der Schnittkante 21 ist, während
der Abstand b der Abstand zwischen der Schnittkante 21 und den jeweils gegenüberliegenden
Ecken
22 der zick-zack-förmigen Schweißnaht 14 ist.
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Die Funktion ist wie folgt: Wird das nicht gezeigte, zwischen den
Beutelwänden 6 und 7 befindliche Rettungsgerät aufgeblasen, dann wird ein Zug auf
den Faltteil 15 in Pfeilrichtung C und auf den Faltteil 16 in Pfeilrichtung D ausgeübt,
derart, daß sich die beiden Faltteile 15 und 16 auseinanderbewegen und sich dabei
im Bereich der linienförmigen Einprägung 13 bzw. der Schweißnaht 14 voneinander
abschälen, wobei sich die Schweißnaht 14 zunächst im Bereich der zum Innenraum des
Beutels 1 weisenden Ecken 23 löst. Die sich dabei bildenden Öffnungen stellen eine
Verbindung zur Außenluft her, da dieselbe längs der Schnittkante 21 zu dem Bereich
zwischen den Faltteilen 15 und 16 oberhalb der Schweißnaht 14 Zutritt hat. Mit fortschreitender
Auseinanderbewegung der Faltteile 15 und 16 in die Pfeilrichtungen C und D vergrößern
sich diese Öffnungen his jweils zur vollen Breite a, welche dem Abstand der äußeren
Spitzen 22 der Schweißnaht 14 entspricht.
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Dort gehen dann die einzelnen Öffnungen zur Bildung eines einzigen
Schlitzes von der Länge T ineinander über.
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Diese Verfahrensweise bei der Herstellung der Sollreißstelle 13 verhindert
ihr schlagartiges bzw. explosionsartiges Aufreißen und bewirkt ein besonders schonendes,
gleichmäßiges öffnen derselben, wobei zu berücksichtigen ist, daß sich eine zwischen
zwei Beutelwandungen 6 und 7 gebildete Schweißnaht in ihrer Längsrichtung leichter
lösen läßt als in ihrer Querrichtung, derart, daß sich bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Schweißnaht 14 um so leichter in der erläuterten Weise lösen läßt, je spitzer
die Winkel o( zwischen den Schenkeln der einzelnen Zacken bzw. Ecken ausgebildet
sind. Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei der gezeigten Zick-Zack-Form die in
den Pfeilrichtungen C und D im Offnungssinne ausgeübte Kraft nicht an der gesamten
Länge der Schweißnaht
14 angreifen muß, wie dies bei einer Schweißnaht
in Form einer geraden Linie der Fall wäre, vielmehr ein Kraftangriff an voneinander
in Abstand befindlichen Punkten erfolgt.
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Das geschilderte Verfahren zur Herstellung der Sollreißstelle läßt
sich sowohl bei noch leeren, offenen Beuteln als auch, wie bereits erwähnt, bei
das Rettungsgerät schon enthaltenden, gegebenenfalls auch bereits verschlossenen
Beuteln anwenden.
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Es ist jedoch im Rahmen der Erfindung auch möglich, die den Beutel
nach der Aufnahme des Rettungsgerät verschließende Schweißnaht,die sogenannte Verschlußnaht,
in der geschilderten Weise, z. B. zick-zack-förmig, auszubilden,derart, daß diese
Verschlußnaht gleichzeitig die Aufgabe der Sollreißstelle erfüllt.
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Zu diesem Falle bedarf es keiner gesonderten Faltenbildung und somit
keines Abschneidens einer Faltkante.