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Die Erfindung betrifft eine Schwimmwestenverpackung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Eine solche Schwimmwestenverpackung für den Einsatz in Flugzeugen ist aus der Praxis bekannt. Sie besteht aus einer taschenartigen Verpackungshülle, die bis auf eine Zugangs- und Entnahmeöffnung geschlossen ist und in der die Schwimmweste untergebracht ist. Die Verpackungshülle weist an der Zugangsöffnung einen schnell lösbaren Verschluss in Form eines Klettbandes auf. Der Verschluss kann durch Aufreißen des Klettbandes und Lösen des Flauschbelags von den Kletthaken gelöst werden. Die Verpackung kann auch wieder mit dem Klettband verschlossen werden. Der Verschluss ist mehrfach nutzbar. Als Alternative zum Klettband sind auch Druckknöpfe bekannt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bessere Verpackung aufzuzeigen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
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Die beanspruchte Ausbildung des schnell lösbaren Verschlusses als Einmalverschluss hat den Vorteil einer Signalwirkung. Der Einmalverschluss kann nach dem Öffnen nicht wieder geschlossen werden. Der Öffnungsvorgang bleibt erkennbar. Dies hat Vorteile für die Sabotagesicherheit und die Terrorsicherheit.
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Ein geschlossener Einmalverschluss signalisiert die Unversehrtheit des Verpackungsinhalts. Wenn der Einmalverschluss offen ist, besteht die Möglichkeit, dass jemand unerwünschte Gegenstände in die Verpackung gesteckt hat, z. B. Waffen, Sprengstoff oder dgl. Außerdem könnte eine Person den Verpackungsinhalt, insbesondere die Schwimmweste, manipuliert haben.
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Für die Ausgestaltung des Einmalverschlusses gibt es eine Reihe von technischen Möglichkeiten. Günstig ist die Anordnung einer Reißnaht, ggf. in Verbindung mit einer Durchlassöffnung für ein Entnahmeelement, insbesondere eine Zuglasche. Hierüber kann beim Herausziehen der Schwimmweste zugleich der Einmalverschluss geöffnet werden. Die Schwimmwestenentnahme ist damit einfach und für jedermann von der Handhabung ohne weitere Erläuterungen von sich aus verständlich. Die mit der Lasche herausgezogene Schwimmweste drückt gegen die Reißnaht und öffnet diese unter Zerstörung der Schließfunktion.
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Der Einmalverschluss und insbesondere die Reißnaht können an unterschiedlichen Stellen der Verpackung angebracht werden. Zum einen ist es möglich, die Verpackung durch direkten Kontakt der Hüllenränder zu verschließen und den Einmalverschluss bzw. die Reißnaht an der Kontaktstelle anzubringen. In einer anderen Ausführungsform kann an der Zugangsöffnung ein zusätzlicher Einsatz angeordnet sein, an dem sich der Einmalverschluss und beispielsweise die Reißnaht befindet. Der Einsatz hält die Zugangsöffnung gespreizt und kann mit der Verpackungshülle bzw. den Hüllenrändern fest verbunden sein. Das Öffnen der Verpackung geschieht durch Aufreißen des Einsatzes.
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Eine Reißnaht kann in unterschiedlicher Weise am Einsatz angeordnet sein und kann z. B. linienförmig, spiralförmig oder ringförmig ausgebildet sein, um beim Öffnen eine ausreichend große Entnahmeöffnung für die Schwimmweste freizugeben. Eine Ausbildung der Reißnaht als Wandschwächung, insbesondere als Perforationslinie, hat dabei den Vorteil, dass ein manipulierendes Öffnen erschwert wird, wobei andererseits im Notfall durch Ziehen an der herausragenden Zuglasche die Schwimmweste schnell entnommen werden kann, wobei sie die Reißnaht sprengt. Der Einsatz kann außerdem durchsichtig sein, was eine Inspektion des Verpackungsinhalts von außen ohne Öffnen der Verpackung ermöglicht.
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Die Verpackung mit Hülle und Verschluss kann als Einzelelement hergestellt und geliefert werden, wobei der Verschluss nach Einlegen der Schwimmweste oder eines anderen Gegenstandes verschlossen wird. Die Kombination von Verpackung und Schwimmweste bildet eine Verpackungseinheit, die als Komplettteil hergestellt und geliefert werden kann. Die Schwimmwestenverpackung eignet sich besonders für den Einsatz bei Transportmitteln als Rettungsmittel. Derartige Transportmittel können z. B. Flugzeuge, Schiffe oder dgl. sein. Die Verpackungseinheit kann an geeigneter Stelle untergebracht sein, z. B. unter einem Passagiersitz.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
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1: einen Sitz mit einer Schwimmwestenverpackung in einer schematischen Seitenansicht und
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2 bis 4: verschiedene Varianten der Schwimmwestenverpackung in Stirnansicht.
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Die Erfindung betrifft eine Verpackung (1) für eine Schwimmweste (4) oder einen anderen Gegenstand. Sie betrifft ferner eine Verpackungseinheit (2) oder sog. Schwimmwestenverpackung, die aus der Kombination einer Verpackung (1) mit einer Schwimmweste (4) besteht.
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Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Sitz (3) für ein Transportmittel (17) mit einer dort angeordneten Schwimmwestenverpackung (2).
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1 zeigt in einer Seitenansicht einen Sitz (3) für ein Transportmittel (17), der z. B. als Flugzeugsitz ausgebildet ist. Der Sitz (3) besteht aus einer Lehne und einer Sitzfläche (18) sowie einem Sitzgestell (19). Die Verpackungseinheit (2) ist an geeigneter Stelle des Sitzes (3), z. B. unter der Sitzfläche (18), mittels eines Haltemittels (6) untergebracht. Das Haltemittel (6) kann z. B. ein nach vorne offenes Aufnahmefach, ein Befestigungsband oder dgl. sein. Das Haltemittel (6) kann die Verpackunseinheit (2) festhalten, sodass im Bedarfsfall, insbesondere im Notfall, die Schwimmweste (4) aus der ortsfesten Verpackung (1) herausgezogen werden kann.
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Die Verpackung (1) bzw. die Verpackungseinheit (2) ist in 1 in Seitenansicht dargestellt. 2 bis 4 zeigen Frontansichten mit Blick auf die Zugangs- und Entnahmeöffnung (8).
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Die Verpackung (1) weist eine bis auf eine Zugangsöffnung (8) geschlossene Verpackungshülle (7) auf, in deren Hohlraum die Schwimmweste (4) geschützt untergebracht werden kann. Die Verpackungshülle (7) kann eine formsteife oder flexible, insbesondere biegeelastische und zugfeste Form aufweisen. Sie kann dabei insbesondere als flexible Tasche ausgebildet sein. Die Hüllenwandung kann aus einem beliebig geeigneten Material, z. B. einem textilen und reißfesten Gewebe, einer Folie aus Metall, Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff oder aus Platten aus einem widerstandsfähigen Material, z. B. Metall, Kunststoff oder dgl. bestehen. Die Verpackungshülle (7) kann sabotagesicher ausgebildet sein, wobei sie sich nur an der Zugangsöffnung oder Entnahmeöffnung (8) öffnen lässt und anderweitigen Öffnungsversuchen massiven Widerstand entgegensetzt. Die Zugans- oder Entnahmeöffnung (8) kann ggf. mehrfach vorhanden sein.
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An der Zugangsöffnung (8) ist ein lösbarer Verschluss (11) angeordnet, der vorzugsweise schnell und ohne Werkzeug bzw. gelöst werden kann, um im Bedarfs- oder Notfall einen schnellen und sicheren Zugang zur verpackten Schwimmweste (4) zu ermöglichen. Der Verschluss (11) lässt sich vorzugsweise ohne Zuhilfenahme von Werkzeug öffnen.
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Der Verschluss (11) ist als Einmalverschluss (13) ausgebildet, der beim Öffnen seine Schließfunktion dauerhaft verliert. Der Einmalverschluss (13) kann nach dem erstmaligen Aufreißen oder anderweitigen Öffnen nicht wieder verschlossen werden und einen unversehrten Eindruck machen. Der Einmalverschluss (13) ist so ausgebildet, dass erkennbar bleibt, dass er einmal geöffnet wurde. Seine Verschlussränder lassen sich nicht wieder unbemerkt verbinden. Insbesondere kann der Einmalverschluss (13) derart ausgebildet sein, dass er sich beim Öffnen zerstört.
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Der Verschluss (11) bzw. Einmalverschluss (13) kann eine Durchlassöffnung (12) für ein mit der Schwimmweste (4) ggf. verbundenes Entnahmemittel (5) aufweisen. An diesem aus der Verpackung (1) ragenden Entnahmemittel (5), welches z. B. als Zuglasche ausgebildet ist, kann die Schwimmweste (4) aus der Verpackung (1) herausgezogen werden, wobei sie unter Einwirkung der Zugkraft den Einmalverschluss (13) öffnet und ggf. zerstört. Das Entnahmemittel (5) kann mit der Schwimmweste (4) in geeigneter Weise verbunden sein, z. B. durch Umwickeln. Die Schwimmweste (4) kann z. B. gefaltet sein und eine flache Paketform haben.
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Das Entnahmemittel (5) kann als biegeelastische Lasche aus einem textilen Werkstoff, insbesondere einem Gewebeband oder aus einem beliebigen anderen Material ausgebildet sein. Es kann am freien und außerhalb der Verpackung (1) befindlichen Ende eine Greifhilfe, z. B. eine Schlaufe oder dgl. aufweisen. Ansonsten kann das Entnahmemittel (5) eine beliebige andere geeignete Formgebung haben.
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Die Durchlassöffnung (12) ist nur so groß, dass sie den Durchtritt des Entnahmemittels (5) erlaubt und ansonsten den unbefugten Zugang in den Verpackungsinnenraum verwehrt.
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Wie 2 und 3 in einer Frontansicht verdeutlichen, kann an der Zugangsöffnung (8) ein Einsatz (10) angeordnet sein, der die Zugangsöffnung (8) aufspreizt und der randseitig mit dem Hüllenrand (9) fest verbunden ist. Der Einsatz (10) kann durchsichtig oder undurchsichtig sein. Er kann aus einem beliebig geeigneten Material bestehen. Ein durchsichtiger Einsatz (10) kann z. B. aus einer Kunststofffolie bestehen, die randseitig mit den Hüllenrändern (9) vernäht ist.
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Der Verschluss (11) bzw. der Einmalverschluss (13) ist am Einsatz (10) angeordnet. Bei seinem Öffnen wird die Einsatzwandung aufgerissen oder zerstört und gibt die bisher verschlossene Zugangsöffnung (8) frei.
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Der Einmalverschluss (13) kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Er kann beispielsweise eine Reißnaht (14) aufweisen, die beim Öffnen aufreißt und sich anschließend nicht wieder verschließen lasst. Die Durchlassöffnung (12) kann in der Reißnaht (14) angeordnet sein. Wenn ein Bediener an dem Entnahmemittel (5) zieht, drückt die Schwimmweste (4) gegen die Reißnaht (14) und sprengt diese. Die in die Reißnaht (14) integrierte Durchlassöffnung (12) erleichtert dabei das Öffnen der Reißnaht (14).
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Für die Ausbildung einer Reißnaht (14) gibt es verschiedene Möglichkeiten. In der Variante von 2 ist die Reißnaht (14) als Materialschwächung (15) der Einsatzwandung ausgebildet. Eine solche Materialschwächung (15) kann z. B. eine Perforationslinie sein, deren Stege beim Öffnen brechen. Eine Materialschwächung (15) kann alternativ als Kerblinie oder dgl. ausgeführt sein.
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3 zeigt eine Variante, in der die Reißnaht (14) als Steppnaht (16) ausgebildet ist. Hierfür kann z. B. der Einsatz (10) eine Schlitzöffnung aufweisen, die durch einander überlappende Öffnungsränder verschlossen wird, wobei an den Öffnungsrändern die Steppnaht (16) angeordnet ist. Diese kann z. B. aus einer regelrechten Naht mit einem Faden gebildet sein, der unter dem Andruck der Schwimmweste (4) bricht oder aus dem Öffnungsrand herausgerissen wird.
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Eine Steppnaht (16) kann auch von einer Klebepunktlinie zwischen den einander überlappenden Öffnungsrändern gebildet sein. Beim Öffnen brechen die Klebepunkte. Eine andere Variante einer Steppnaht (16) kann durch eine durchgehende Klebelinie oder auch eine Klebefläche gebildet sein, die beim Öffnen zerstört wird. Statt einer Klebung kann auch eine punktuelle, linienförmige oder flächige Verschweißung oder anderweitige ggf. stoffliche der Öffnungsränder vorliegen.
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Die Reißnaht (14) ist in 2 und 3 als zentrale und gerade Linie ausgebildet, die sich entlang der Öffnungslängsachse erstreckt und die in der Mitte die Zugangsöffnung (12) aufweist. Die Reißnaht (14) reicht bis zu den Öffnungs- oder Hüllenrändern und bildet beim Aufreißen eine schlitzförmige Öffnung im Einsatz (10).
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Alternativ kann eine Reißnaht (14) und ggf. auch eine Zugangsöffnung (12) der gezeigten Art mehrfach vorhanden sein.
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Ferner ist es möglich, der Reißnaht eine andere Formgebung zu verleihen, indem sie z. B. eine geschlossene Ringform hat und mit geringem Abstand entlang des Hüllenrandes (9) verläuft. Beim Öffnen wird der von der Ringnaht (14) umschlossene Wandteil des Einsatzes (10) herausgebrochen und eine besonders große Entnahmeöffnung geschaffen. In einer weiteren Abwandlung ist es möglich, der Ringnaht (14) einen spiralförmigen Verlauf zu geben, sodass beim Öffnen der Einsatz (10) an mehreren Stellen bricht und flächig zerstört wird.
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Ein Einmalverschluss (13) kann in Verbindung mit einem Einsatz (10) derart gestaltet sein, dass der Einsatz (10) an Ort und Stelle und in Verbindung mit der Verpackungshülle (7) bleibt, wobei er nur eine Entnahmeöffnung freimacht. Alternativ kann der Einsatz (10) beim Öffnen zumindest partiell zerstört werden, wobei die Bruchstücke wegfallen. Ein Teil des Einsatzes (10) kann auch an der Schwimmweste (4) bzw. am Entnahmemittel (5) verbleiben. Außerdem ist es möglich, das Entnahmemittel (5) mit dem Einsatz (10) an der Durchlassöffnung (12) stofflich oder auf andere Weise zu verbinden.
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4 zeigt eine weitere Variante ohne einen Einsatz (10). Hier befindet sich der Einmalverschluss (13) am Hüllenrand (9). Dessen Randbereiche sind flachgedrückt und flächig aufeinander gelegt, wobei sich eine Reißnaht (14) an dieser Kontaktstelle befindet und die Randbereiche miteinander in lösbarer Form verbindet. Zwischen den Randbereichen ist eine Durchlassöffnung (12) für ein Entnahmemittel (5) freigelassen. Die Reißnaht (14) kann z. B. als aufbrechbare Steppnaht (16) der vorbeschriebenen Art ausgebildet sein.
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Zu den gezeigten Ausführungsbeispielen gibt es weitere Abwandlungsmöglichkeiten. Das Entnahmemittel (5) kann mit einem Einsatz (10) verbunden sein und dient als Hilfsmittel zum Öffnen des Einmalverschlusses (13), wobei es aber keine Verbindung mit der Schwimmweste (4) hat. Die Schwimmweste (4) kann getrennt gegriffen und herausgezogen werden. Der herausgebrochene Einsatz (10) kann weggeworfen werden.
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In weiterer Abwandlung der beschriebenen Ausführungsformen kann statt einer Schwimmweste (4) ein anderer Gegenstand in der gezeigten Verpackung (1) bzw. Verpackungseinheit (2) untergebracht sein. Ferner sind weitere konstruktive Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen und insbesondere der Ausbildung des Einmalverschlusses (13) möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verpackung
- 2
- Verpackungseinheit, Schwimmwestenverpackung
- 3
- Sitz
- 4
- Schwimmweste
- 5
- Entnahmemittel, Zuglasche
- 6
- Haltemittel
- 7
- Hülle, Verpackungshülle, Tasche
- 8
- Zugangsöffnung
- 9
- Hüllenrand
- 10
- Einsatz
- 11
- Verschluss
- 12
- Durchlassöffnung
- 13
- Einmalverschluss
- 14
- Reißnaht
- 15
- Materialschwächung, Perforationslinie
- 16
- Steppnaht
- 17
- Transportmittel, Flugzeug
- 18
- Sitzfläche
- 19
- Sitzgestell