DE3237022A1 - Mit einem gleitmittel versehener, maschinell verarbeitbarer magnetwicklungsdraht - Google Patents
Mit einem gleitmittel versehener, maschinell verarbeitbarer magnetwicklungsdrahtInfo
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Description
PATENTANWALT
DR. RICHARD KNEISSL - g§ Q^
DR. RICHARD KNEISSL - g§ Q^
Widenmayerstr. 46 ' '
D-8000 MÜNCHEN 22 Tel. 089/295125
DE 66
Essex Group, Inc., Fort Wayne, Ind./V.St.A.
Mit einem Gleitmittel versehener, maschinell verarbeitbarer Magnetwicklungsdraht
Beschreibung;
Die Erfindung bezieht sich auf Gleitmittelbeläge für elektrische
Leiter und insbesondere auf mit einem Gleitmittelbelag
versehene Magnetwicklungsdrähte=
Bei- der Herstellung von elektrischen Motoren ist es wichtig, " daß man viel Magnetdraht in einen Statorkern hineinbekommt,
weil dann der Motor effizienter arbeitet. Die Motorhersteller sind aber nicht nur an einem effizienten Arbeiten des Motors
interessiert, sondern auch an einer effizienten Herstellungsweise. Aus diesem Grunde werden Magnetwicklungen soweit wie
möglich automatisch hergestellt, wobei es im allgemeinen zwei
Verfahren gibt. Beim Pistolenverfahren erfolgt das Wickeln dadurch,
daß man den Draht mit Hilfe einer hohlen Wickelnadel in den Statorschlitz einführt. Die Windungen werden dadurch erzeugt,
daß man die Wickelnadel entsprechend den einzelnen Spulenschlitzen
auf einer geschlossenen Bahn bewegt. Wie es in einem Aufsatz von CaI Towne mit dem Titel "Motor Winding Insertion",
der auf der Electrical/Electronics Insulation Conference, Boston, Massachusetts, im September 1979 verteilt wurde,
beschrieben ist, werden bei einem bevorzugten Verfahren zunächst Wicklungen auf einem Former hergestellt, dann auf ein
Übertragungswerkzeug aufgebracht und schließlich das Übertragungswerkzeug
in die Schlitze des Statorkerns hineingepreßt, wobei Einführungswerkzeuge verwendet werden. Damit die Magnetspulendrähte
für dieses automatische Verfahren verwendet werden können, haben die Hersteller Drähte entwickelt, die Isolationen
mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten aufweisen. Verwiesen sei auf die US-PSen 3 413 148, 3 446 660, 3 632 440,
3 775 175, 3 856 566, 4 002 797, 4 216 263 sowie auf die EP-OS 0 033 244, die am 5. August 1981 (Europäisches Patentblatt
1981/31) veröffentlicht worden ist. 1
:· .!Λ.—..'·.::. 323702
-.M -
Aufgrund der Verfügbarkeit solcher Isolationen mit niedriger Reibung begannen die Motorhersteller die Vorteile solcher Isolationen
auszunützen, indem sie eine erhöhte Anzahl von Drähten je Schlitz in die Motoren einführten. Es ist jedoch bekannt,
daß es bei dieser Technik einen blockierenden Drahtstärkenbereich gibt, bei dessen Verwendung Versuche zur gleichzeitigen
Einführung einer gewissen Anzahl von Drähten in eine Schlitzöffnung mit einer gewissen Größe eine Keilwirkung der
Drähte zur Folge haben, wobei die isolierenden Drähte beschädigt werden. Trotz dieser Tatsache fahren die Motorhersteller
zur Erzielung einer erhöhten Effizienz und eines besseren Produkts fort, in der Nähe des blockierenden Drahtstärkenbereichs
zu arbeiten, obwohl die Hersteller der Einführungsmaschinen davon abraten. Zwar können mit einer Nylondeckschicht versehene
Drähte auch im blockierenden Drahtstärkenbereich erfolgreich eingeführt werden, aber Drähte mit einer Polyamid-imid-Deckschicht,
die verbesserte Magnete ergeben (beispielsweise im Hinblick auf die Wasserbeständigkeit und die Temperaturstabilität)
, konnten nicht erfolgreich im blockierenden Drahtstärkenbereich eingeführt werden.
Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, einen isolierten
Magnetwicklungsdraht mit einer Polyamid-imid-Isolation zu
schaffen, der ohne Beschädigung auch im blockierenden Drahtstärkenbereich
maschinell in einen Spulenschlitz eingeführt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Magnetwicklungsdraht mit einer· äußeren Isolationsschicht aus Polyamid-imid,auf der sich
ein Gleitmittelbelag befindet, welcher eine zuverlässige maschinelle Einführung in einen Magnetspulenschlitz auch im blokkierenden
Drahtstärkenbereich ohne Beschädigung der Isolation gestattet. Das Gleitmittel besteht aus einem Gemisch von Paraffinwachs
und einem hydrierten Triglycerid.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält der beschrie-
bene Draht zusätzlich in der Polyamid-imid-Isolationsschicht
ein inneres Gleitmittel, welches',, aus Estern von Fettsäuren und Fettalkoholen besteht.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von solchen mit einem Gleitmittel versehenen Drähten, wobei
die in Lösung befindliche Gleitmittelzusammensetzung auf die Polyamid-imid-Isolation aufgebracht und die beschichteten Drähte
getrocknet werden.
Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum maschinellen
Einführen solcher Drähte in Magnetspulenschlitze.
Für die weitere Erörterung wird auf die beigefügte Figur verwiesen,
welche den blockierenden Drahtstärkenbereich beim maschinellen Einführen als Funktion der Größe der Schlitzöffnung
in der Magnetspule erläutert, 'H '
Gemäß der Erfindung ist es wichtig, die Komponenten der Gleitmittelzusammensetzung
in bestimmten Verhältnissen zu verwenden. In Lösung in aliphatischen Kohlenwasserstofflösungsmitteln
sollte das Paraffinwachs in einer Menge von ungefähr 0,1
bis ungefähr 4 Gew,-% und das hydrierte Triglycerid in einer Menge von ungefähr 0,1 bis ungefähr 10 Gew.-% vorhanden sein,
wobei der Rest aus Lösungsmittel besteht. Die bevorzugte Zusammensetzung enthält ungefähr 1 Gew,-% Paraffinwachs und
1 Gew.-% hydriertes Triglycerid, wobei der Rest aus Lösungsmittel
besteht. Zwar wird das Aufbringen aus Lösung bevorzugt, aber es ist auch ein lösungsmittelfreies Arbeiten (beispielsweise
in der Schmelze) möglich. In diesem Fall sollten das Paraffin und das Triglycerid in einem Gewichtsverhältnis von ungefähr
1:30 bis 30ί1 und vorzugsweise von ungefähr 1:1 verwendet
werden. Das Paraffinwachs basiert vorzugsweise auf Erdöl und hat einen Schmelzpunkt von 50 bis 52,8°C. EsTcar R-25, das von
der Amoco Oil Company hergestellt wird und das einen Brechungsindex von 1,4270 bei 80°C, einen Ölgehalt von 0,24 %, ein spe-
zifisches Gewicht (bei 15,6°C) von 0,839 und einen Flammpunkt
von 212,8°C aufweist, hat sich als besonders geeignet erwiesen.
Das hydrierte Triglycerid ist in aliphatischen Kohlenwasserstoffen
löslich und besitzt einen Schmelzpunkt von 4 7 bis 50°C. Ein hydriertes Triglycer.id, welches sich als besonders
geeignet erwiesen hat, ist Synwax Nr. 3, das von Werner G.
Smith Inc. (Cleveland, Ohio) hergestellt wird und eine Jodzahl von 22-35, eine Verseifungszahl von 188-195 und eine
Säurezahl von 5 (maximal) aufweist, wobei die annähernden Verhältnisse der Fettsäurekomponenten wie folgt sind: C1.-Fettsäuren
8 %, C1,-Fettsäuren 34 %, C, o-Fettsäuren 27 %, C, -
Io Io ZU
Fettsäuren 16 % und C22-Fettsäuren 15 %.
Die Lösungsmittel für die Anwendung der Gleitmitte!zusammensetzung
als Lösung gemäß der Erfindung sind vorzugsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe mit einer raschen Verdampfungsgeschwindigkeit, wobei aber der Flammpunkt nicht zu niedrig
ist, um übermäßige Entzündungsgefahren zu vermeiden. Aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Naphtha, Heptan und Hexan,
f TVj -
können verwendet werden. Lacolene*-^ , welches durch die Ashland
Chemical Company hergestellt wird und bei welchem es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoff mit einem Flammpunkt
(Deckel geschlossen) von -5,6°C, einem anfänglichen Siedepunkt von 90,60C, einem Siedebereich von 90,6 bis 110 C,
einem spezifischen Gewicht bei 15,6°C von 0,6919 bis 0,7129 und einem Brechungsindex bei 25°C von 1,3940 handelt, hat sich
als besonders geeignet erwiesen. Um Entzündungsgefahren zu _
verringern, können die obigen Stoffe in Mischung mit Freon ^ Lösungsmittel
(duPont de Nemours und Co., Inc.) verwendet werden . ι
Vorzugsweise wird eine kleine Menge Ester von Fettalkoholen und Fettsäuren, die nicht reaktionsfähig und in gehärtetem
Polyamid-imid unlöslich sind, der Polyamid-imid-Isolations-
schicht zugegeben, um weiter die maschinelle Einführbarkeit
der behandelten Drähte zu verbessern. Wegen der Unlöslichkeit der Fettsäureesterzusammensetzung im gehärteten Polyamid-imid-FiIm
wandert sie zur Oberfläche des Films, wodurch weiter die maschinelle Einführbarkeit im blockierenden Drahtstärkenbereich
verbessert wird. Die Fettsäureesterzusammerisetzung wird
den Polyamid-imiden in Mengen von ungefähr 0,05 bis ungefähr 8 Gew.-% zugegeben, wobei ungefähr 1 Gew.-% bevorzugt wird.
Die Fettsäureesterzusammensetzung kann der Amid-imid-Lackzusammensetzung
bereits während der Formulierung oder nach der Formulierung und vor dem Aufbringen auf den Draht zugesetzt
werden. Im letzteren Fall sollte die Lackzusammensetzung etwas über Raumtemperatur erwärmt werden, um ein gleichmäßiges
Mischen der Esterzusammensetzung im Lack zu unterstützen.
Eine Fettsäureesterzusammensetzung, die sich als besonders geeignet erwiesen hat, ist Smithol 76, das von Werner G.
Smith, Inc. hergestellt wird und eine Verseifungszahl von 130-140 und eine Jodzahl von 85-95 aufweist und die folgende
annähernde Zusammensetzung besitzt: C^2" bis C..^-Fettalkoholester
von Tallölfettsäuren 54,6 %, Tripentaerythrltes.ter von
Tallölfettsäuren 24,5 %, Tetrapentaerythritester von Tallölfettsäuren
9,8 %, freie Tallölfettsäuren 6,3 % und freie C12"
bis C14-AIkOhOIe 4,8 %,
Gemäß der Erfindung kann als elektrisch leitendes Grundmaterial jeder elektrische Leiter verwendet werden, der eine Gleitmittelbeschichtung
braucht, obwohl die Erfindung besonders auf Drähte und insbesondere Magnetwicklungsdrähte anwendbar ist.
Der Draht besteht üblicherweise aus Kupfer oder Aluminium mit einer Stärke von 0,05 bis 3,25 mm. üblicherweise werden gemäß
der Erfindung Drähte mit einer Stärke von 0/25 bis 1,60 mm behandelt.
Die Drahtisolationen, auf welche das Gleitmittel aufgebracht wird, haben üblicherweise eine Stärke im Bereich von
ungefähr 0,005 bis ungefähr 0,050 mm und im allgemeinen einen Bereich von ungefähr 0,018 bis 0,041 mm. Bei dem Polyamid-imid
handelt es sich üblicherweise um ein bekanntes Material, wel— f
: ft
ches als einzige Isolationsschicht oder als Teil eines mehrschichtigen
Systems aufgebracht werden kann. Es kann jedes verträgliche Grundschichtmaterial für ein mehrschichtiges System verwendet werden. Polyester auf der Basis von Trishydroxyäthylisocyanurat
(welches vorzugsweise ungefähr 80 bis ungefähr 90 Gew.-% der gesamten Drahtbeschichtung ausmacht) ist
die bevorzugte G.rundschicht für eine Polyamid-imid-Oberschicht (die vorzugsweise ungefähr 10 bis ungefähr 20 Gew.-%
der gesamten Drahtbeschichtung ausmacht).
Das äußere Gleitmittel kann in jeder herkömmlichen Weise aufgebracht
werden, beispielsweise mit Beschichtungsdüsen, Rollen oder Filzapplikatoren. Gemäß der Erfindung wird vorzugsweise
eine Lösung des Gleitmittels in einem niedrigsiedenden Kohlenwasserstoff verwendet, die mit Filzapplikatoren aufgebracht
und an der Luft getrocknet werden kann, wobei ein sehr dünner Film des Gleitmittels auf dem Draht verbleibt. Zwar kann die
Menge des Gleitmittels' in der Beschichtungszusammensetzung variieren,
aber es wird besonders bevorzugt, etwa 1 bis 3 % Gleitmittel in dem aliphatischen Kohlenwasserstofflösungsmittel zu
ft
verwenden. Es kann zwar jede Menge <5leitmittelbeschichtung aufgebracht
werden, aber das Aufbringen wird vorzugsweise so ausgeführt, daß die Beschichtung ungefähr 0,003 bis ungefähr 0,004
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, bei einem Kupferdraht und ungefähr 0,009 bis ungefähr 0,012 Gew.-% bei einem Aluminiumdraht
ausmacht.
Ein Kupferdraht mit einer annähernden Stärke von 0,57 mm wurde zuerst mit einer Isolationsschicht aus einem auf THEIC basierenden
Polyesterkondensationspolymer von Äthylenglycol, Trishydroxyäthylisocyanurat
und Dimethylterephthalat beschichtet. Darauf wurde eine Schicht aus einem Polyamid-imid-Kondensationspolymer
von Trimellitsäureanhydrid und Methylendiisocyanat aufgebracht. Die Isolationsschichten waren annähernd 0,040 mm dick,
1237022
wobei 80 bis 90 % des Belaggewichts aus der Pölyestergrundschicht
und 10 bis 20 Gew„-% aus der Polyamid-imid-Deckschicht bestanden.
500 g Paraffinwachs (Eskar R-25) und 500 g hydriertes Triglycerid
(Synwax Nr. 3) wurden zu annähernd 9844 g eines aliphatischen
Kohlen wasser stoff lösungsmittel (Lacolene) zugegeben.
Die erhaltene Lösung hatte ein klares Aussehen
und einen Brechungsindex bei
25°C von 1,4005 bis 1r4O23. Das Lösungsmittel wurde über Raumtemperatur
erhitzt, und zwar vorzugsweise bis kurz unter seinen Siedepunkt. Das Paraffinwachs wurde langsam auf seinen
Schmelzpunkt gebracht und dem warmen Lösungsmittel zugegeben.
Das hydrierte Triglycerid wurde in ähnlicher Weise auf seinen Schmelzpunkt gebracht und dem warmen Lösungsmittel zugesetzt.
Das Gemisch wurde 5 min sorgfältig durchgearbeitet. Der mit einem Deckbelag von Polyamid-imid-THEIC-Polyester versehene
Draht wurde mit einer Geschwindigkeit von 21 bis 24 m/min zwischen zwei Filzkissen hindurchlaufen gelassen, die teilweise
in die oben beschriebene Gleitmittelzusammensetzung eintauchten. Der dabei erhaltene Belag wurde an der Luft getrocknet.
Das Gleitmittel machte ungefähr 0,003 bis ungefähr 0,004 Gew.-% des gesamten Drahtgewichts aus.
Es wurde das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 durchgeführt,
wobei jedoch 1 Gew.-% der gesamten Polyamid-imid-Isolationsschicht
aus Estern von Fettsäuren und Fettalkoholen (Smithol 76) bestand. Die Fettsäureesterzusammensetzung wurde dem Amidimid-Lack
als Lösung vor dem Aufbringen auf den Draht zugegeben .
Viele Windungen des so mit einem Gleitmittel versehenen Drahts
wurden maschinell gleichzeitig in Statoren eingeführt, wobei die Drahtstärke im blockierenden Drahtstärkenbereich lag, wobei
Al
trotzdem keine Beschädigung des isolierten Magnetwicklungsdrahts auftrat. In der beigefügten Figur bedeutet die Fläche
A den blockierenden Drahtstärkenbereich als Funktion der Schlitzöffnung der Spule (Spulenschlitzöffnung weniger als
0,8 mm), so daß ersichtlich ist, daß im vorliegenden Fall der beschichtete iüraht klar innerhalb des blockierenden Drahtstärkenbereichs
lag, wobei aber trotzdem keine Schwierigkeiten beim Einführen auftraten. Durch die vorliegenden mit
einem Gleitmittel versehenen Drähte schrumpft die Fläche A in der Figur so weit zusammen, daß Drahtstärkenbeschränkungen
beim maschinellen Einführen von Magnetdrähten nicht mehr auftreten.
Wie oben bereits erörtert, traten Schwierigkeiten bei der Verwendung von mit einem Gleitmittel versehenen Magnetwicklungsdrähten
auf, wenn versucht wurde, maschinell Drähte im blockierenden Drahtstärkenbereich einzuführen. Man war früher
der Ansicht, daß eine Ermittlung des Reibungskoeffizienten ausreicht, um Vorhersagen über die Möglichkeit einer maschinellen
Einführung eines bestimmten Magnetwicklungsdrahts in Spulenschlitze zu machen. Es war aber nicht bekannt, daß
Daten über den Reibungskoeffizienten bei senkrecht zueinander orientierten Drähten und über den Reibungskoeffizienten
zwischen dem Draht und dem Einführungswerkzeug bei steigenden Druckkräften nötig sind, um die Einführbarkeit richtig
vorhersagen zu können. \
Beispielsweise hatten bei herkömmlichen Versuchen zur Ermittlung des Reibungskoeffizienten sowohl mit Gleitmittel behandelte
Nylonbeläge als auch mit Gleitmittel behandelte PoIyamid-imid-Beläge
identische Reibungskoeffizienten, aber die mit Nylon beschichteten Drähte konnten erfolgreich eingeführt
werden, was für die mit PoIyamid-imid beschichteten Drähte
nicht der Fall war. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verleihen den isolierten Magnetwicklungsdrähten die nötigen Reibungskoeffizienteigenschafteji bei steigendem Druck, so daß
die maschinelle Einführbarkeit erfolgreich vorhergesagt werden kann.
-JS-
Es wurden zwar viele der vorliegenden Komponenten als Gleitmittel
verwendet und sogar auch als Gleitmittel auf dem Gebiet der isolierten elektrischen Drähte. Es lassen sich aber
keinerlei Vorhersagen aus dem bekannten Verhalten solcher Gleitmittel machen, wie sie beim maschinellen Einführen in
Spulenschlitze im blockierenden Drahtstärkenbereich reagieren würden. Demgemäß ist es äußerst überraschend, daß die
Kombination solcher herkömmlicher Materialien in den beschriebenen
Bereichen die Einführung eines Polyamid-imid-Materials ermöglicht, von dem bisher angenommen wurde, daß
es nicht erfolgreich beim maschinellen Einführen im blockierenden Drahtstärkenbereich verwendet werden kann.
Ein Magnetspulendraht muß auch dazu fähig sein, auch unter feuchten Bedingungen oder unter den Bedingungen eines "Wassertests"
maximale Spannungswerte aufrechtzuerhalten. Da von
mit Polyamid-imid isolierten Magnetspulendrähten bekannt ist, daß sie besser wasserbeständig sind als mit Nylon beschichtete
Drähte, ergibt das erfindungsgemäße Gleitmittel diesen
zusätzlichen Nutzen auf dem Gebiete der maschinell einführbaren Drähte. Ein weiterer wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen
Gleitmittel ergibt sich auf dem Gebiet der hermetisch abgeschlossenen Motoren« Bisher wurde die Verwendung von mit
Gleitmittel beschichteten und maschinell eingeführten Wicklungen auf diesem Gebiete vermieden, und zwar wegen der Möglichkeit
der Verstopfung von Kapillarröhren durch das Gleitmittel innerhalb der' hermetisch abgeschlossenen Motoren. Die erfindungsgemäßen
Gleitmittel werden jedoch zu nahezu 100 % im Verlaufe der üblichen 8stündigen Aushärtung des Lacks (150 C)
bei der Herstellung von hermetisch abgeschlossenen Motoren entfernt.
Die Erfindung wurde zwar in erster Linie anhand des Vorteils
beschrieben, daß die erfindungsgemäßen Magnetwicklungsdrähte maschinell im blockierenden Drahtstärkenbereich eingeführt
werden können, aber die erfindungsgemäßen Gleitmittel verlei-
- yd' -
hen (den Magnetwicklungsdrähten zusätzliche Vorteile, auch
wenn sie außerhalb des blockierenden Drahtstärkenbereichs verarbeitet werden, und sogar auch dann, wenn die Magnetwicklungsdrähte
überhaupt nicht maschinell eingeführt werden. Bei solchen Magnetwicklungsdrähten, die maschinell außerhalb,
des blockierenden Drahtstärkenbereichs eingeführt werden, treten weniger Schäden an den Drähten auf als bei ähnlichen
Drähten ohne Gleitmittel. Außerdem ist es möglich, das Einführen bei niedrigeren Drücken durchzuführen, was weiter
die Beschädigungsmoglichkeit der Drähte verringert. Dies hat
eine viel·''geringere Ausschußrate (beispielsweise bei dem üblichen
Test mit scharf steigender Spannung) beim maschinellen Einführen von Wicklungen gemäß der Erfindung im Vergleich
zu auf andere Weise mit einem Gleitmittel versehenen Drähten zur Folge. Bei den Drähten, die nicht maschinell eingeführt
werden, wird diesen Drähten eine stark verbesserte Wickelbarkeit verliehen, was wiederum zu geringeren Schäden an den
Drähten führt, als dies bei Verwendung anderer Gleitmittel der Fall ist.
Es wurden hier zwar nur' bestimmte Zusammensetzungen aufgeführt,
aber es besteht Grund zu der Annahme, daß Ester, die mit der ausgehärteten Polyamid-imid-Isolation nicht reagieren
und darin unlöslich sind und die durch Umsetzung von 1 bis 12 Hydroxylgruppen enthaltenden Cg- bis C24-Alkoholen
mit Cft- bis C24-Fettsäuren erhalten werden, wobei auch etwas
freier Alkohol und etwas freie Fettsäure vorliegen, als Gleitmittel gemäß der Erfindung verwendet werden können, und zwar
entweder in Mischung *mit Paraffin als äußeres Gleitmittel
oder alleine als inneres Gleitmittel. Diese Materialien können auch hydriert sein, um ihre Unsättigung auf einen niedrigen
Grad zu bringen. Aus ersten Tests ist außerdem anzunehmen, daß C^2~ bis C18-Alkohole und Gemische derselben in ähnlicher
Weise geeignete Gleitmittel für die Verwendung gemäß der Erfindung sind. Aber auch in dieser breiten Klasse wurden
nur bestimmte Kombinationen als brauchbar gefunden. Ohne
Festlegung auf eine bestimmte Theorie wird angenommen, daß die hierfür verantwortlichen Faktoren die folgenden sind:
1) die Möglichkeit der Gleitmittel, in molekularer Weise mit der Metallkontaktfläche (beispielsweise dem Metall der Einführungswerkzeuge)
zu reagieren, und 2) die Möglichkeit der Gleitmittel, unter Druckbedingungen, beispielsweise beim
Einführungsverfahren, flüssiger und stabiler zu werden.
46 Leerseite
Claims (1)
- 323702Patentansprüche:Mit einem 'Gleitmittel versehener Magnetwicklungsdraht, bestehend aus einem elektrisch leitenden Substrat, das eine äußere Beschichtung aus einem elektrisch isolierenden Polyamid-imid aufweist, wobei sich auf der äußeren Polyamid-imid-Beschiehtung ein Gleitmittelbelag befindet, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Belag aus einem Gemisch von Paraffinwachs und hydriertem Triglycerid im Gewichtsverhältnis 1;30 bis 30;1 besteht.2„ Draht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Paraffinwachs zu hydriertem Triglycerid annähernd 1:1 beträgt,3. Draht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Paraffinwachs einen Schmelzpunkt von 50 bis 52,8 C,
einen Brechungsindex bei 80°C von 1,4270, ein spezifisches Gewicht bei 15,6°C von 0,839 und einen Flammpunkt von 212,8°C aufweist„4. Draht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrierte Triglycerid einen Schmelzpunkt von 47 bis 50 C, eine Jodzahl von 22 bis 35, eine Verseifungszahl von188 bis 195 und eine maximale Säurezahl von 5 aufweist und annähernd 8 % C14"* 34 % C16-, 27 % ciq~> 16 % C20~ und 15 % C22~Fettsäuren enthält«,5. Draht nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich in der Polyamid-imid-Isolationsbeschichtung ungefähr 0,05 bis ungefähr 8 Gew.-% eines inneren Gleitmittels aufweist, das Ester von Fettsäuren und Fettalkoholen enthält«6. Draht nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dasinnere Gleitmittel in einer Menge von ungefähr 0,1 bis ungefähr 4 Gew.-% vorliegt.7. Draht nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das innere Gleitmittel in einer Menge von ungefähr 1 Gew.-% vorliegt, eine Verseifungszahl von 130-140 und eine Jodzahl von 8 5-95 aufweist und annähernd 54,6 % C1,- bis C14-Fettalkoholester von Tallöl, 24,5 % Tripentaerythritester von Tallölfettsäuren, 9,8 % Tetrapentaerythritester von Tallölfettsäuren, 6,3 % freie Tallölfettsäuren und 4,8 % freie C12- bis C^-Alkohole enthält.8. Draht nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß er eine elektrisch isolierende Schicht aus einem Polyester zwischen dem Substrat und der äußeren Polyamidimid-Beschichtung aufweist.. jVerf ahren zur Herstellung eines Drahts nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die in Anspruch 1 bezeichnete Zusammensetzung als Lösung in einem aliphatischen Kohlenwasserstoff auf den mit einer Polyamid-imid-Isolation versehenen Draht aufbringt und den beschichtetem,!! Draht trocknet.10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Lösung das Paraffinwachs in einer Menge von ungefähr 0,1 bis ungefähr 4,0 Gew.-% und das hydrierte Triglycerid in einer Menge von ungefähr 0,1 bis ungefähr TOjO Gew.-% vorliegt.11. Verwendung eines Drahts nach Anspruch 1 zum maschinellen Einführen einer vorher hergestellten Magnetwicklung in Spulenschlitze.12. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das maschinelle Einführen im blockierenden Drahtstärkenbereich erfolgt.13. Verwendung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht zusätzlich in der Polyamid-imid-lsolationsschicht ungefähr 0,05 bis ungefähr 8 Gew.-% eines inneren Gleitmittels aufweist, das Ester von Fettsäuren und Fettalkoholen enthält»14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Paraffinwachs und das hydrierte Triglycerid in glei- ' chen Mengen vorliegen und daß das innere Gleitmittel in einer Menge von ungefähr 1 Gew„-% vorliegt.
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