DE323668C - Verfahren zum Aufschliessen von Pflanzenfasern fuer die Textil- und Papierindustrie - Google Patents
Verfahren zum Aufschliessen von Pflanzenfasern fuer die Textil- und PapierindustrieInfo
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- DE323668C DE323668C DE1913323668D DE323668DA DE323668C DE 323668 C DE323668 C DE 323668C DE 1913323668 D DE1913323668 D DE 1913323668D DE 323668D A DE323668D A DE 323668DA DE 323668 C DE323668 C DE 323668C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufschließen pflanzlicher Fasern und bezweckt,
diese für Textilzwecke und Papierfabrikation vorzubereiten.
Das Verfahren sieht die Anwendung folgender fünf zu diesem Zwecke noch nicht benutzter
Agenzien vor:
Dichloräthylen (sym.) C2H2Cl2,
Trichloräthylen C2HCl3,
Trichloräthylen C2HCl3,
Perchloräthylen C2Cl4,
Tetrachloräthan (sym.) C2H2Cl4,
Pentachloräthan C2HCl5.
Pentachloräthan C2HCl5.
Diese Körper können einzeln oder gemischt miteinander zur Verwendung gelangen, um
Ausgangsmaterialien faseriger Natur zu behandeln.
Man hat bereits vorgeschlagen, einige der oben erwähnten Mittel z, B. zum Entfetten
von Wolle, zu benutzen oder um Flecke aus Stoffen zu entfernen; niemals aber hat man
sie bisher zu dem Zweck verwendet, pflanzliche Fasern aufzuschließen.
Durch die amerikanische Patentschrift 1035815 ist es ferner bekannt geworden, pflanzliche
Stoffe mit gechlorten Kohlenwasserstoffen bei höheren Temperaturen zu bearbeiten. Aber
auch dort hat es sich nicht darum gehandelt, eine aufschließende Wirkung auszuüben, vielmehr
hat man auch bei dem Verfahren- dieser Patentschrift nur die Entfettung bzw. Reinigung
' von Stoffen, wie z. B. Baumwolle oder auch Wolle, im Auge gehabt, die gär nicht aufgeschlossen
werden sollen.
Die nach diesem Verfahren anzuwendenden Temperaturen (70 ° C) sind übrigens nicht hoch
genug, um eine Wirkung, wie im vorliegenden Falle, (die, wie erwähnt, übrigens nicht beabsichtigt
war), zu erzielen.
Man hat auch bereits vorgeschlagen, sich
bestimmter" Kohlenwasserstoffe, z. B. des Petroleums,
zum Aufschließen von Fasern zu bedienen.
Durch vorliegende Erfinduug wird aber die neue. Erkenntnis vermittelt, daß die gechlorten
Kohlenwasserstoffe für die Durchführung von Reaktionen, wie sie hier in Frage kommen,
ganz besonders geeignet sind. Diese Chlorderivate lösen nämlich nicht nur Fette, Öle
und Harze, sondern auch die anderen Bestandteile der Pflanzenfasern, die ihrem Angriff ausgesetzt
werden, so schnell und gründlich, daß die Aufschließung des Materials in verhältnismäßig
kurzer Zeit vollkommen erfolgt.
Angestellte Versuche haben ergeben, daß nach der Vorbehandlung von Fasern für die
Papierfabrikation mit gechlorten Kohlenwasserstoffen gemäß der Erfindung die Fasern feiner
verteilt sind und daß sich ein leichter vermahlbares Mateiial ergibt.
Bei der Vorbereitung von Fasern nach dem vorliegenden Verfahren für den Spinnprozeß
ergibt sich der Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren (Verfahren nach Patentschrift 26193Γ, das mit nicht gechlorten Kohlen-
Wasserstoffen arbeitet), daß die Fremdkörper von den Fasern vollkommen entfernt werden.
Das ist so zu verstehen: Nach den bekannten Verfahren werden zwar die inkrustierenden Bestandteile
gelöst, aber die Faser läßt sich nur
schwierig von den Kohlenwasserstoffemulsionen -~ befreien, die noch immer die allerdings gelösten
inkrustierenden ,Bestandteile enthalten,
Nach dem v-erfahreri ifer Erfindung dagegen
wird die Faser %ieht,$9ll^o;mmen rein gewonnen.
"■ Diese Erscheinung beruht zum Teil auch auf
der an und für sich bekannten größeren Lösungsfähigkeit der Chlorderivate für Fette und
öle.
ίο Eine andere Ursache für die hier zu erzielende
Wirkung ist die, daß sich die Chlorderivate vollständiger im Wasser verteilen als
Petroleum und Kohlenwasserstoffe. Infolgedessen gelangen ganz feine dünne Tröpfchen
des Lösungsmittels zur Einwirkung, so daß eine kräftigere Wirkung erzielt wird.
Das Verfahren der Erfindung kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden:
Ein oder mehrere der oben erwähnten Bestandteile werden in Wasser oder in Flüssigkeiten
gegeben, die emulsionierend wirken, z. B. sehr verdünnte Seifenlösungen, ölige
Emulsionen o. dgl. So hat sich z. B. Wasser, das 3 Prozent Petroleum enthält, bewährt.
In der so entstehenden Flüssigkeit erhitzt man das Ausgangsmaterial in einem geschlossenen
Gefäß auf hohe Temperatur.
In welchen. Mengen das Behandlungsmittel
zur Anwendung gelangt, läßt sich nicht von vornherein bestimmen; man kann bis zu 10 Gewichtsprozent
des zu behandelnden Ausgangsmaterials Lösungsmittel verwenden. Auch die gegebenenfalls der Druck, der
ist, und die Behandlungsdauer
Temperatur,
anzuwenden
schwanken.
anzuwenden
schwanken.
Die günstigsten Arbeitsbedingungen, die von Fall zu Fall festzustellen sind, ergeben sich
aus der Art des Behandlungsmaterials, aus dem Alter der zu behandelnden Pflanzen, aus
der Zeit, die nach dem Schneiden der Pflanzen vergangen ist u. dgl. mehr.
Claims (3)
1. Verfahren zum Aufschließen von Pflanzenfasern
für die Textil- und Papierindustrie, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial
in einem offenen oder geschlossenen Gefäß einer Behandlung bei hoher Temperatur mit einer Flüssigkeit unterworfen
wird, bestehend aus Dichloräthylen, Trichloräthylen, Perchloräthylen, Tetrachloräthan
oder Pentachloräthan, die allein oder gemischt miteinander in reines Wasser gegeben
sind.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lösungsmittel nicht in reinem Wasser, sondern in Seifenlösungen oder - öligen
Emulsionen verwendet werden.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Wasser 3 Prozent Petroleum zugefügt werden.
BEKUN, QEOuyqivT W PKU
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR475245X | 1914-07-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE323668C true DE323668C (de) | 1920-11-11 |
Family
ID=25306944
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1913323668D Expired DE323668C (de) | 1914-07-09 | 1913-03-31 | Verfahren zum Aufschliessen von Pflanzenfasern fuer die Textil- und Papierindustrie |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1410069A (de) |
DE (1) | DE323668C (de) |
FR (1) | FR475245A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3002877A (en) * | 1959-02-27 | 1961-10-03 | Leona S Jones | Manufacture of paper pulp |
-
1913
- 1913-03-31 DE DE1913323668D patent/DE323668C/de not_active Expired
-
1914
- 1914-07-09 US US849971A patent/US1410069A/en not_active Expired - Lifetime
- 1914-07-17 FR FR475245A patent/FR475245A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR475245A (fr) | 1915-04-26 |
US1410069A (en) | 1922-03-21 |
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