DE3226907C2 - Falz- und Klebevorrichtung für eine Rollenrotationsdruckmaschine - Google Patents

Abstract

Um ein Heften von gefalzten Produkten zu vermeiden, wird eine Teilbahn (2b) der über den Trichter (1) laufenden längsgeschnitten bedruckten Papierbahnen (2) über eine Klebevorrichtung (7 bis 11) geführt, durch die ein dünner Klebstoffstreifen auf die spätere Falzlinie (19) aufgetragen wird. Anschließen wird die Teilbahn (2b) registergerecht mit der gerade umlaufenden Teilbahn (2a) vereinigt und auf der Falzlinie (19) verklebt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Falz- und Klebevorriehtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-PS 29 32 757 ist es beispielsweise bekannt, die in einer Druckmaschine bedruckten und in einem Falzapparat gefalzten Druckprodukte in Form von aufeinanderliegenden Bogen oder Blättern mittels Drahtstücken zu heften. Wie diese Vorveröffentlichung zeigt, ist der dafür benötigte Heftapparat sehr aufwendig und kompliziert, was zwangsläufig hohe Herstellungskosten bedingt.

Des weiteren ist eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung aus der AT-PS 4 398 bekannt, bei der eine von zwei über einen Falztrichter gezogenen und dann geschnittenen Teilbahnen über eine Registerwalze einem rotierenden, klebstofftragenden Element zuführbar ist. Anschließend werden die Teilbahnen wieder zusammengeführt und quergeschnitten. Hierbei ist es nachteilig, daß die Teilbahn dem rotierenden Element ausweichen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, die von einem Falztrichter kommenden längsgeschnittenen Bahnen, die in dem Falzapparat quergeschnitten und gefalzt werden, unter Verwendung eines Gegenlagers mit einem Klebstoffstreifen zu versehen und ohne Abschmieren dieser Streifen die Teilbahn nach dem Aufbringen des Klebstoffes weiterzuführen.

Diese Aufgabe wird durch die Anwendung des Kennzeichens des Patentanspruchs 1 gelöst. Aus der DE-PS

6 77 714 ist es zwar bekannt, mittels zweier Walzen, von denen eine Erhöhungen aufweist, Klebstoffstreifen aufzubringen, jedoch ist die Weiterführung der Teilbahn anschließend abschmierfrei nicht angewendet Vorteilh?fte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In den Zeichnungen zeigt

F i g. 1 in schematischer Darstellung die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verbinden zweier Bahnen zwischen Falztrichter und Falzapparat,

F i g. 2 eine Variante der zur Aufbringung des Verbindungsmittels geeigneten Vorrichtung und

Fig.3 und 4 eine weitere Ausführungsmöglichkeit einer zum Aufbringen des Verbindungsmittels geeigneten Vorrichtung.

Die über einen Falzzylinder 1 laufende Papierbahn 2 wird, wie angedeutet, längsgeschnitten, so daß die beiden Teilbahnen 2% 2b zwischen einem Zugwalzenpaar 3, 4 übereinanderliegen. Die Walze 4 des Zugwalzenpaares 3, 4 dient als Umlenkwalze für die Teilbahn 2b und lenkt diese etwa um 90° von der geradeaus weiterlaufenden Teilbahn 2a ab. Während die Teilbahn 2a direkt einem weiteren Walzenpaar 5, 6 zugeführt wird, durchläuft die Teilbahn 2b eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Klebemittels — im üblichen Fall eines herkömmlichen Papierklebstoffes, mit dem Papierbahnen verklebt werden können. Hierbei wird die Teilbahn 2b zwischen einem Walzenpaar 7, 8 hindurchgeführt. Die untere Walze 8 steht mit einer weiteren Walze 9 in Verbindung, die in einem Klebstoffbehälter 10 angeordnet ist, in dem sich der aufzutragende vorzugsweise flüssige Klebstoff befindet. Die Menge des aufzutragenden Klebstoffes kann bspw. durch die Verwendung einer (nicht gezeigten) Rakel an einer der Walzen 8, 9 im Einzelfall dosiert werden. Die Walzen 7, 8,9 werden in der Weise angetrieben, daß ihre Oberflächengeschwindigkeit mit der Geschwindigkeit der Papierbahn 2, d. h. mit den Teilbahnen 2a bzw. 2b übereinstimmt. Durch Rotation der Walzen 8,9 wird die gesamte Manteloberfläche der Walze 8 mit einer Klebstoffschicht versehen. Die oberhalb der Teilbahn 2b liegende Walze 7 weist mindestens eine Leiste 11 auf, die aus einer in Achsrichtung der Walze 7 verlaufenden, aus dem Mantel herausragenden Erhebung bestehen kann. In Abhängigkeit von der zu verklebenden Produktgröße kann in Abstimmung mit den Durchmessern der Walzen 7, 8 eine z. B. diametral der Leiste 11 gegenüberliegende weitere, nicht mehr bezeichnete gleichartige Leiste verwendet werden. Die frischbedruckte Teilbahn 2b wird, wie bereits erläutert, zwischen den Walzen 7, 8 hindurchgeführt. Durch Rotation der Walzen 7, 8 gelangt nun an einer bestimmten Stelle, die mit der späteren Falzlinie übereinstimmt, die Leiste 11 in eine Stellung, bei der sie oberhalb der Walze 8 zu liegen kommt. In dieser Stellung wird kurzzeitig die Teilbahn 2b gegen die Klebstoffauftragwalze 8 angedrückt, wodurch ein schmaler, quer zur Transportrichtung der Teilbahn 2b verlaufender Klebstoffstreifen aufgebracht wird.
Anschließend wird die Teilbahn 2b um eine Umlenkwalze 12 geführt, die eine in Achsrichtung verlaufende Grube 13 aufweist. Der Abstand der Umlenkwalze 12 zu den Walzen 7, 8 sowie deren Durchmesser sind so festgelegt, daß der auf der Unterseite der Teilbahn 2b aufgebrachte Klebstoffstreifen jeweils beim Überlaufen der Umlenkwalze 12 über der Grube 13 läuft, so daß ein Abschmieren des Klebstoffes und somit eine Verschmutzung der Umlenkwalze 12 verhindert wird. Durch eine weitere Umlenkwalze 14, die für den vorge-

nannten Zweck ebenfalls mit einer Grube 15 versehen ist, wird die Teilbahn 2b dann wieder in Richtung zur ersten Teilbahn 2a hingeführt Eine der Umlenkwalzen — hier im Ausführungsbeispiel die Umlenkwalze 14 — ist als Registerwalze ausgebildet, d. h. sie ist in herkömmlicher Weise so verschiebbar, daß der Weg der Teilbahn 2b zwischen der Walze 4 und der Walze 6 iängenmäßig variiert werden kann. Durch eine entsprechende Einstellung, d. h. Verschiebung der Register« alze 14, wird die Teilbahn 2b in vorteilhafter Weise so wieder an die Teilbahn 2a herangeführt, daß eine Verklebung der Teilbahn 2a und der Teilbahn 2b an der gewünschten Stelle, d. h. an der gemeinsamen Falzlinie, zwischen den Walzen 5 und 6 erfolgt

Nachdem die Teilbahnen 2a und 2b zwischen den Walzen 5 und 6 miteinander verklebt werden, werden diese in üblicher Weise quergeschnitten und in einem Falzapparat 16 gefalzt Schematisch ist das Falzprodukt oberhalb des Falzapparates 16 angedeutet Aus dieser Darstellung geht hervor, daß zwei übereinanderliegende Bogen 17 und 18 durch Querschneiden der Teilbahnen 2a und 2b erzeugt, an der Falzlinie 19 miteinander durch in der vorangehend beschriebenen Einrichtung aufgebrachte Klebstoffstreifen miteinander verbunden sind. Dadurch ist eine Heftung, wie bei den bekannten Vorrichtungen, mittels eines aufwendigen Heftapparates nicht mehr erforderlich.

F i g. 2 zeigt eine weitere vorteilhafte Einrichtung zum Aufbringen des Klebstoffes auf die Teilbahn 2b, bei der eine Klebstofftupferwalze 20 und eine Klebstoffauftragwalze 21 verwendet werden. Die Klebstofftupferwalze kann wiederum eine oder zwei Tupferleisten 22 bzw. 23 aufweisen, die bei einer Rotation der Walzen 20 und 21 an den gewünschten Stellen die Teilbahn 2b kurzzeitig zum Aufbringen eines Klebstoffstreifens an die Klebstoffauftragwalze 21 andrücken. Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform wird die Teilbahn 2b sehr dicht oberhalb des Klebstoffbehälters 24 geführt, wodurch dieser praktisch hermetisch abgeschlossen werden kann, so daß Geruchsbelästigung und Entweichen von flüchtigen Bestandteilen aus dem Klebstoffbehälter 24 vermeidbar sind.

Die F i g. 3 und 4 zeigen eine weitere vorteilhafte Ausbildungsmöglichkeit der Klebstoffauftrageinrichtung. Die Teilbahn 2b wird wiederum berührungslos zwisehen einer Klebstofftupferwalze 25 und einer Klebstoffauftragwalze 26 hindurchgeführt. Die Klebstoffwalze 26 steht mit einer nicht näher bezeichneten, in dem Klebstoffbehälter 27 angeordneten Walze in Verbindung, die durch Rotation auf ihrem Mantel eine durchgehende Klebstoffschicht trägt.

Anstelle von in Achsrichtung verlaufenden Leisten werden bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 3 und 4 spitzen- bzw. noppenförmige Erhebungen verwendet, die, wie F i g. 4 erkennen läßt, mit einem gewissen Abstand in Achsrichtung verlaufen. Die Klebstoffauftragwalze 26 weist trapez- oder rechteckförmige Noppen 28 oder Leisten 29 auf, die diametral gegenüberliegen. In der gleichen Weise sind bei der Klebstofftupferwalze 25 Gegennoppen 30 und 31 vorgesehen.

Durch Rotation der in Fig.3 gezeigten Walzen nimmt die Klebstoffauftragwalze 26 mit ihren Noppen 28 jeweils von der im Klebstoffbehälter 27 befindlichen Walze beim Überlaufen Klebstoff ab. Beim Weiterdrehen der Klebstoffauftragwalze 26 wird dann dieser Klebstoff auf die Unterseite der Teilbahn 2b übertragen. Zu diesem Zeitpunkt liegt jeweils einer Noppenreihe der Klebstoffauftragwalze 26, z. B. der Noppen 28, eine Gegennoppenreihe der Klebstofftupferwalze 25, z.B. die Gegennoppen 31, gegenüber. Dadurch wird quer zur Transportrichtung der Teilbahn 2b entsprechend der Anordnung und Ausbildung der Noppen 28 sowie der jeweiligen Gegennoppen 30 bzw. 31 eine Anzahl von Klebstoffstreifen entlang der Falzlinie 19 aufgetragen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

•tr?=1 Patentansprüche:

1. Falz- und Klebevorrichtung für in einer Rotationsdruckmaschine bedruckte, längsgeschnittene und über einen Falztrichter laufende Teilbahnen, von denen eine Teilbahn über eine Schlaufe zu einer dem Falztrichter nachgeordneten, zum Auftragen eines Klebstoffstreifens quer zur Bahnrichtung vorgesehenen Einrichtung führbar und registerhaltig mit der anderen Teilbahn wiedervereinigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (7 bis 11) eine außerhalb der durch die eine Teilbahn (2b) gebildeten Schlaufe angeordnete synchronisiert rotierende Leiste (11) umfaßt, durch die die eine Teilbahn (2b) in Berührung mit der innerhalb der Schlaufe befindlichen klebstofftragenden Walze (8) .bringbar ist und daß hinter der Einrichtung (7 bis 11) zur Zurückführung und anschließender Querfalzung beider Teilbahnen (2a, 2b) der Klebstoffstreifen tragenden einen Teilbahn (2b) Registerwalzen (12,14) mit in Axialrichtung verlaufenden Gruben (13, 15) angeordnet sind.

2. Falz- und Klebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffauftragwalze (Fig.2; 21) in einem Klebstoffbehälter (24) angeordnet ist und daß die eine Teilbahn (2b) unmittelbar über dem oberen Rand des Klebstoffbehälters (24) geführt ist, so daß dieser gegenüber der Umgebungsatmosphäre annähernd abgeschlossen ist.

3. Falz- und Klebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die klebstofftragende Walze (26) mit Leisten (29) ausgestattet ist.

4. Falz- und Klebevorriehtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Leiste (29) Noppen (28) vorgesehen sind.