DE3225825C2 - Maschine für explosives Umformen - Google Patents

Abstract

Die Maschine für explosives Umformen von Erzeugnissen in Gesenken und insbesondere von Blechrohlingen mit einer Vorrichtung zum Schließen des Gesenks mit dem im voraus eingesetzten Rohling, mit einer Vorrichtung zur Zuführung der Gesenke zu der Vorrichtung zum Schließen und mit einem System für ein energieübertragendes Medium soll zur Verbesserung der Arbeitssicherheit einen automatischen Arbeitsablauf gewährleisten. Erreicht wird dies dadurch, daß die Vorrichtung zum Schließen der Gesenke ein U-förmiger Körper (1) mit einem Andrückzylinder (2) ist, der sich in seinem Unterteil befindt, zu dem koaxial an dem Oberteil des Körpers (1) eine andrückende Platte (3) mit einem Sitz (7) vorgesehen ist, in welchem ein sich horizontal bewegender Schieber (8) eingesetzt ist, daß über dem Körper (1) eine Dosiereinrichtung für das energieübertragende Medium (10) und eine Vorrichtung (12) für die Zuführung und die Entzündung eine Spreng ladung angeordnet sind, und daß in der andrückenden Platte (3), dem Schieber (8) und dem Oberteil des Körpers (1) ein Kanal (4, 9) für die Zuführung des energieübertragenden Mediums und der Sprengladung in den Umformraum des Gesenks ausgebildet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Maschine für explosives Umformen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Aus der DE-OS 26 45 348 ist eine solche Anlage zur Explosionsbearbeitung von Werkstoffen bekannt, mit der Blechrohlinge in Gesenken mit Hilfe einer innerhalb des Gesenkes stattfindenden Explosion einer Sprengladung verformt werden können. Die zu verformenden Rohlinge werden bei der bekannten Maschine mittels eines Tisches in eine Arbeitskammer zu und aus dieser abgeführt. Der Tisch ist auf einer Karusselleinrichtung angeordnet, die mehrere Tische nacheinander in die Arbeitslage führt. Der auf dem Tisch befindliche Werkstückträger wird in Arbeitslage im Bereich einer Explosionsvorrichtung mittels eines Kolbentriebs von der Zuführebene in eine Stellung gebracht, in der der Werkzeugträger sich gegenüber dem Oberteil einer Explosionsvorrichtung befindet und mit diesem eine geschlossene Explosionskammer darstellt. Ferner ist eine Einrichtung für die Zuführung einer Sprengladung und für ihre Zündung vorgesehen. Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie nur mit dem energieübertragenden Medium Luft betrieben werden kann. Damit sind betriebliche Nachteile wegen der Kompressibilität, der Wärmedehnung und der Möglichkeit, ein Sauerstoff enthaltendes selbstzündendes Gemisch, z. B. mit Schmiermitteln zu bilden, verbunden. Der bekannten Vorrichtung fehlt ferner ein geschlossenes kraftschlüssiges System, das die Sprengkammer mit ihrem Oberteil mit dem das Werkstück aufnehmenden Gesenk verbindet und dabei Mittel für eine abschließbare Zuführung des energieübertragenden Mediums in die Sprengkammer besitzt.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin, die Vorrichtung zum selbsttätigen und ununterbrochenen Verformen von Werkstücken der eingangs genannten Art so auszubilden, daß mit ihr die Arbeiten sicher, schnell und auch mit anderen energieübertragenden Medien als Luft mit größerer Präzision ausgeführt werden können.

Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.

Aus der BG-PS 29 312 ist zwar eine Vorrichtung für das explosive Umformen von Hinterachsgehäusen für Kraftfahrzeuge bekannt, die als untere und obere Halbschale in einer eine Vorbereitungsstation, eine Arbeitsstation zum Umformen und eine Entnahmesiation aufweisenden Maschine geformt werden. Die Stationen sind in Linie hintereinander angeordnet. Als energieübertragendes Mittel dient Sand. Das Werkstück wird in einem Gesenk zentriert, das durch eine Andrückplatte, die durch einen Kraftzylinder betätigt wird, geschlossen wird. Weitere Andrückplatten schließen das Gesenk an zwei Seiten. Es werden zwei Halbachsenrohlinge, die hochkant in einem gemeinsamen Gesenk angeordnet sind, geformt.

In der DD-PS 1 14 012 ist ferner eine Einrichtung zum explosiven Umformen von Hohlkörpern im Gesenk beschrieben. Der umgeformte Hohlkörper ist ein Achsgehäuse einer Kraftfahrzeughinterachse, das in seiner Längsrichtung in zwei Halbschalen geteilt ist. Als Energieübertragungsmittel wird vorzugsweise feuchter feinkörniger Sand verwendet. Das Gesenkunterteil ist horizontal und vertikal, das Gesenkoberteil vertikal verschiebbar geführt.

Das Arbeiten mit diesen Vorrichtungen ist jedoch nicht schnell genug.

In der US-PS 21 40 214 ist eine tragbare Presse oder Stanze beschrieben, deren C-förmiges Gestell einen das Werkzeug tragenden Kolben aufweist, der durch Explosionsdruck einer über dem Kolben gezündeten Patrone bewegt wird. Die Patrone wird über einen über dem Kolben angeordneten Kanal eingeführt und durch einen unter Federdruck stehenden Schlagbolzen gezündet.

Diese Vorrichtung ist nicht für eine Flußfertigung und Umformung im Gesenk vorgesehen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat nun den Vorteil, daß sie durch das C-förmige Gestell zur Aufnahme des krafterzeugenden Teils elastische Verformungen und damit vorzeitigen Verschleiß und ungenaue Arbeit ausschließt und eine lange und störungsfreie Betriebsdauer gewährleistet. Durch die Zuführungseinrichtung für das energieübertragende Medium können beliebige körnige bzw. rieselnde Stoffe in dosierten Mengen selbsttätig in die Sprengkammer transportiert werden.

Anhand der Zeichnung wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch im Längsschnitt eine Ausfüh-

rungsform der Vorrichtung und

F i g. 2 schematisch die Vorrichtung in Draufsicht.

Die Maschine für explosives Umformen hat ein C-förmiges Gestell 1, das als Einsäulenpresse mit einem Kolbentrieb 2 ausgebildet ist, der sich in ihrem Unterteil 5 befindet. Im Oberteil der Presse, koaxial zum Kolbentrieb ist eine Gegendruckplatte 3 angeordnet, in welcher eine Öffnung 4 zum Zuführen eines energieübertragenden Mediums und einer Sprengladung 5 in die Sprengkammer 6 ausgebildet ist. In der Gegendruckplatte 3 ist ei.'je Führung 7 vorgesehen, in welcher ein horizontal beweglicher Schieber 8 eingesetzt ist. Der Schieber 8 hat eine der öffnung 4 entsprechende Öffnung. Bei offener Position des Schiebers 8 fluchten beide öffnungen und bilden einen gemeinsamen Kanal (4, 9) für die Zuführung des energieübertragenden Mediums aus dem Behälter 10 am Gestell 1 und der Sprengladung 5 in die Sprengkammer, die durch die Gesenke 11 gebildet ist Die Einrichtung 12 zur Zuführung der Sprengladung 5 hat ein Magazin 13, in welchem eine bestimmte Anzahl von Sprengladungen angeordnet ist, einen Zuführzylinder 14 und eine Zündeinrichtung 15, wobei die Achse des Zuführzylinders 14 mit der Achse des gemeinsamen Kanals 9 zusammenfällt.

Der Maschine ist eine horizontale karussellartige Vorrichtung 16, bei dem Ausführungsbeispiel mit vier Positionen, zugeordnet, auf welcher gleiche Gesenke 11 angebracht sind. Die Sitze der Gesenke auf der karussellartigen Vorrichtung 16 sind durchgehende Öffnungen, durch welche der Kolbentrieb 2 hindurchgeht.

Die Maschine arbeitet auf folgende Weise:
Eines der Gesenke 11 wird mit dem Rohling 17 beladen. Die karussellartige Vorrichtung 16 trägt das Gesenk zum Arbeitsraum des Gestells 1. Der Kolbentrieb 2 schließt das Gesenk. Aus dem Behälter 10 kommt das energieübertragende Medium in die Sprengkammer 6. Der Zuführzylinder 14 entnimmt dem Magazin 13 eine Sprengladung 5 und führt sie in das Gesenk 11 ein. Beim Durchgang der Sprengladung 5 durch die untere Endstellung des Zuführzylinders 14 entzündet der Zünder 15 den Detonator der Sprengladung, der mit einem Verzögerer versehen ist. Nach der Rückkehr des Zünders

15 in die Ausgangsstellung schließt der Schieber 8 die Sprengkammer 6, in der die explosive Umformung stattfindet. Nach der Umformung öffnet der Kolbentrieb 2 das Gesenk 11 und der Schieber 8 kehrt in seine Ausgangsstellung zurück. Die karussellartige Vorrichtung

16 trägt das Gesenk in die Position für das Entnehmen des Werkstücks und dann in die Position für seine Reinigung.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Maschine für explosives Umformen von Erzeugnissen in Gesenken, insbesondere von Blechrohlingen, mit einer karussellartigen Vorrichtung zum Zuführen der Gesenke zu einer Vorrichtung zum Anheben des jeweiligen Gesenks mittels eines im Unterteil der Explosionsvorrichtung befindlichen Koibentriebs von der Zuführebene in einen im Oberteil der Explosionsvorrichtung, der die Sprengkammer der Anlage darstellt, befindlichen Sitz, in welcher Lage das Gesenk und gleichzeitig auch die Kammer geschlossen ist, mit einer Einrichtung für ein energieübertragendes Medium und mit einer Einrichtung für die Entzündung einer Sprengladung, dadurch gekennzeichnet, daß die Explosionsvorrichtung einen C-förmigen Körper (1) aufweist, in dessen Oberteil koaxial zu dem in seinem Unterteil befindlichen Kolbentrieb (2) eine Gegendruckplatte (3) mit einer Führung (7) vorgesehen ist, in welche ein horizontal bewegbarer Schieber (8) eingesetzt ist, daß über dem C-förmigen Körper (1) eine Dosiereinrichtung für das energieübertragende Medium (10) und eine Einrichtung (12) für die Zuführung der Sprengladung angeordnet sind, und daß durch die Gegendruckplatte (3), den Schieber (8) und das Oberteil des Körpers (1) ein Kanal (4, 9) für die Zuführung des energieübertragenden Mediums und der Sprengladung in den Sprengkammerraum zu dem Gesenk verläuft.

2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung für die Zuführung und Entzündung der Sprengladung ein Magazin mit Sitzen für eine Sprengladung (13) und einen Zuführzylinder (14) aufweist, wobei in dem Unterteil seines Kolbens ein Zünder (15) angeordnet ist und die Achsen des Zuführzylinders mit der Achse des Kanals (4, 9) übereinstimmt.

3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprengladung (7) mit einem Verzögerungsdetonator versehen ist.